Weltraum (Imperium)

Weltraum - Tulons Hope - mit Finlow, RAdan

Camie schloss die Luke und wand sich von ihr ab. Sie hatte nicht die Zeit gehabt mit Alisah, das zu besprechen was sie beunruhigte. Bevor Radans Durchsage über die Lautsprecher gedrungen, war hatte sie sich entschieden noch nicht nach Bastion zurück zu kehren. Finlow war in ihren Augen noch zu hilflos und zu gefährdet.
So schritt sie in das Cockpit, wo wie das Holokom aktivierte.


Alisah, ich hoffe du kannst dich nach Allegious Strafe wieder erholen. Allerdings wirst du feststellen, das ich noch nicht in den Ordne zurückgekehrt bin. Es ist im Moment der beste Schutz für Fin, bis sich hoffentlich alles wieder im Gewohnten befindet. Sollte irgendetwas sein und du brauchst mich. Schick mir eine Kom-Nachricht.

Camie


Mit diesen Worten beendete Camie die Aufzeichnungen an ihre Nicht und speicherte sie ab, sodass Radan sie finden konnte und sie an Alisah weiter leiten konnte. Anschließend setzte sie sich an die Armaturen und leitete einen Rücksturz aus dem Hyperraum ein, während sie den Computer eine neue Route berechnen ließ.
Kurz darauf erklang ein Piepton. Die Sith ging die aufgelisteten Planeten durch. Bei welchen konnte sie am Besten das Schiff wechseln geschweige denn sich eine irgendwie erwerben.
Ein Name blitzte vor ihr auf Tatooine, von der Black Sun kontrolliert und nicht im imperialen Hoheitsgebiet und, was noch wichtiger war, nah an dem Planeten gelegen zu dem sie wollte. Mit geschickten Fingern gab sie dem Computer die neuen Koordinaten und die Tulon's Hope sprang wieder in den Hyperraum mit Tatooine als Zieln.
Dann machte Camie sich auf zu Radan. Er schwählte bestimmt noch immer vor Zorn.

Es war still im ganzen Schiff, sofern dies möglich war, als Camie Radans Quatier erreichte. Sie konnte den darin schwählenden Zorn ihres Schülers spüren. Und da war noch etwas irgendetwas war mit Fin passiert. Schnell öffnete Camie die Tür, trat ohne zu warten ein und griff sich Finlow. Das Kleinkind wogte nur vor dunkler Energie und sein Gesicht war vom vielen Weinen total verklebt. Beruhigend schloss Camie ihn in die Arme, nachdem sie ein Schaudern unterdrückt hatte und wiegte ihn sanft, während sie sich zu Radan setzte, der auf dem Bett saß und seine Hände anstarrte. Er vibrierte noch immer vor Zorn.
Beruhigend Strich Camie ihm die Haare aus der Stirn, fast erwartete sie, dass er sie anschreien und wegstoßen würde, doch das tat er nicht. Sorge begann Camies zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, so hatte sie den Apprentice noch nie erlebt.

Radan, ich weiß dass es nichts hilft, dir zusagen, dass wir keine andere Wahl hatten. Hätte Alisah ihrem Meister noch länger getrotzt weiß ich nicht was er dann gemacht hätte. Die Strafe die Alisah erwartet ist sicher schlimmer als der Tod, doch wie hättest du sie davor bewahren wollen? Ich möchte, dass du ihr nach fliegst und für sie da bist, sobald sie dich braucht. Allerdings wirst du mich und Fin zuvor auf Tatooine absetzen müssen. Es ist für mich noch zu früh nach Bastion zurück zukehren, da ich nicht weiß was Allegious tun wird. Ich habe für Alisah eine Nachricht hinterlassen bitte über bring sie ihr. Sollte etwas sein, bin ich aber für euch beiden erreichbar. Du wirst mich im Orden nicht brauchen, geh deinen Weg, wie du möchtest. Offiziell bist du noch mein Schüler, aber ich brauche nicht die ganze Zeit die Hand über dich zu halten. Beschütze Alisah so gut es geht.

Camie machte eine lange Pause, in der weder sie noch Radan sich rührten. Als ihr Schüler nichts erwiderte erhob sie sich.

Radan ich vertraue dir. Immerhin bist auch du nun ein Teil meiner Familie. Wir erreichen in 2 Stunden Tatooine. Ich werde das Schiff dort landen, alles andere ist an dir. Wenn du noch mit mir reden willst, dann bin ich Im Cockpit, nachdem ich mich um Fin gekümmert habe.


Mit diesen Worten verließ die Sith das Quatier ihres Schülers und ging in ihr eigenes wo sie sich um ihren Sohn kümmerte, der sich wieder beruhigt hatte und in ihrem Arm eingeschlafen war. Anschließend kehrte Camie allein ins Cockpit zurück und ließ sich in den Pilotensessel fallen. Sie schloss die Augen und begann zu Meditieren.

Und da war er wieder Blenjeel klar und deutlich vor ihren Augen. Sie wusste nicht ob es noch immer Phollow's Eigentum war, doch sah sie auch die Festung vor sich. Camie musste unbedingt dort hin.


Weltraum - Cockpit Tulons Hope - im Rest des Schiffes Fin und Radan
 
Weltraum - Über Bastion - im Lambda-Shuttle

Aurelian saß auf dem schlichten Sitz der Raumfähre, die im Imperium zu einer der bekanntesten Schiffsklassen gehörte. Die Generalität hatte im Bastion-System auf einem Sternzerstörer der Imperium 3-Klasse eine Konferenz einberufen, auf der man über die Schlacht von Bothawui diskutierte, neue Erkenntnisse veröffentliche sowie eine umfassende Analyse publizierte, welche ihn besonders interessierte und dazu diente, das Verhalten der republikanischen Streitkräfte besser einschätzen zu können. Er hatte darum gebeten, an der Konferenz teilnehmen zu dürfen, auch wenn sein Dienstgrad bei weitem nicht dem Durchschnittsgast der Veranstaltung entsprach, und seine guten Beziehungen hatten ihm diese Reise letztendlich ermöglicht. Noch immer wusste er nicht, wohin das Personalamt ihn versetzen würde, wie seine Karriere zukünftig aussah und wohin ihn sein Schicksal führen würde, aber er war positiv gestimmt, da seine Leistungen für sich sprachen.

Ein wenig gelangweilt schaute er sich einige Holovideos an, die eine Reihe von Politikern zeigten, Reden schwingend und darauf bedacht, die Zuhörer mit ihren Worten zu fesseln. Der Offizier hatte eine Schwäche für charismatische Führungspersönlichkeiten, die scheinbar nur aus Stärke, Konsequenz und einem Intellekt bestanden, die sich wirklich "vermarkten" konnten. Gerade jene Politiker, welche sich nicht nur auf sinnlose Agitationen beschränkten, sondern das Heft in die Hand nahmen, aktiv (subjektive) Missstände angingen und in die Geschichtsbücher als Männer der Tat eingingen, begeisterten ihn. Er selbst bemühte sich, ähnlich bestimmend und konsequent aufzutreten, Leute mit seinem Charisma zu überzeugen und stets ein guter Anführer zu sein. Sicherlich war ihm das bisher nicht in einem Maße geglückt, dass es für die Analen der Geschichte reichte, große Fehler hatte er sich aber auch noch keine erlaubt.

Leise flüsterte er vor sich hin:


Mag mich mein Schicksal vor solchen Fehlern bewahren, die Geschichte soll kein schlechtes Urteil über mich fällen ...

Er schaltete das Video aus und begab sich in das Cockpit der Maschine, wo sich die beiden Piloten befanden. Ein Blick auf die Instrumente reichte, er musste nicht mal fragen, um zu sehen, dass sie in circa 15 Minuten ihr Ziel erreichen würden. Der Sternzerstörer, die Devastor, war bereits in Sicht und in Kürze würde Aurelian über das informiert werden, was die Militärs so herausgefunden hatten.


Weltraum - Über Bastion - im Lambda-Shuttle, kurz vor der Ankunft auf dem ISZ
 
[Hyperraum nach Weltraum (Imperium) - Frachter "Wind" - Messe] - Elaine, Vincent

Der Sprung in den Hyperraum brachte, wie erwartet, keine Erleichterung. Noch immer wollte er die jüngsten Geschehnisse vergessen, doch er konnte seine Gedanken nicht von der Erinnerung losreisen. Vielleicht würde es ihn ablenken in die Macht einzutauchen und ihre beruhigende Berührung zu fühlen, auch wenn er ob seines aufgewühlten Zustandes kaum glaubte die dafür nötige Konzentration aufbringen zu können. Trotz der Zweifel begab er sich in eine etwas gemütlichere Stellung, indem er sich einfach in den Sessel sinken ließ. Obwohl dies sicherlich keine angemessene Haltung für eine Meditationsübung war, empfand er sie als äußerst erholsam für seine in den letzten Tagen über alle Maßen strapazierten Glieder und seinen Rücken. Es war selbst für einen Shi'ido, und ganz besonders in seinem jungen Alter, nicht gerade einfach derlei Schmerzen einfach abzuschalten und selbst wenn er es gekonnt hätte, wusste er nicht, ob er diese Möglichkeit in Anspruch genommen hätte, da ein Körper schmerzvermittelnden Signale nicht ohne Grund aussendete; ein Schutzmechanismus, den er selbst und auch sein Volk, so weit ihn seine leiblichen Eltern darüber informierte hatten, viel mehr zu schätzen wusste, als dies bei anderen Rassen der Fall war.

Während er spürte wie sich der Sessel der Form seines leicht gekrümmten Rückens anpasste, schloß er die Augen und gab sich seiner Erinnerung an seine ermordeten Geliebten hin, was sich, so absonderlich ihm dies auch erschien, nicht ohne weiteres bewerkstelligen ließ. Noch nie hatte er Probleme gehabt ihre Abbilder vor seinem inneren Auge heraufzubeschwören, doch die kurzzeitige Unfähigkeit dies zu tun, was sich jedoch nach einigen Minuten von selbst gab, schürte sein Gefühl der Wut nur noch mehr. Zwar war dieses gegen ihn selbst gerichtet, doch Selbsthass gepaart mit dem noch greifbaren Zorn würde seinen Zwecken ebenso gerecht und so gab er sich jenem hin. Mit einer langsamen Bewegung, um seine Konzentration nicht zu unterbrechen, wanderte seine Hand zu seinem Lichtschwertgriff, umschlang ihn und holte die in deaktiviertem Zustand so harmlos erscheinende Waffe hervor. Während er die Kälte des Metalls auf seiner Haut spürte durchlief ihn ein wohliger Schauer, wie er ihn normalerweise nur überkam, wenn er aus der Kälte einer Winternacht in ein beheiztes Zimmer trat oder ein warmer Regenschauer auf ihn herab prasselte. Diese Waffe vermittelte ihm das Gefühl von Macht, dabei war sie, zumindest aktiviert, noch wunderschön anzusehen und selbst der Klang der die Luft durschneidenden Energieerregte etwas in seinem Inneren.

Er fokussierte seine Gedanken, ließ ab von all den Gedanken an seine Schuld oder versuchte dies zumindest so weit es ihm möglich war, und tauchte ein in das ihn umgebende Meer aus pulsierender Macht. Wie sie ihn einer Liebenden gleich umspielte war mit kaum einem anderen Gefühl zu vergleichen und so ließ er seinen Geist einige Zeit einfach dahintreiben oder weitete ihn, um sein Gefühl genauer zu beschreiben, über seine physischen Grenzen hinweg aus. Nun konnte er natürlich nicht behaupten mit seinen Geist oder dem, was er als solchen zu bezeichnen pflegte, sein Lichtschwert wirklich zu umfangen, da er in seinem Verständnis noch nicht wirklich eine Übereinstimmung des materiellen Unversums und dem von ihm sogenannten Raum der Macht finden konnte, aber er wusste keine andere Erklärung zu finden und gab sich mit der jetzigen der Einfachheit halber vorerst zufrieden.

Er drang mit seinen mentalen Fühlern tief in das Lichtschwert ein, versuchte es in seiner Form gänzlich zu erfassen, auch wenn er, wie schon bei seinem ersten Versuch, nur eine einzige, undefinierbare Masse erfühlen konnte. Dann spürte er plötzlich etwas anderes, ein Prickeln, Energie, die sich von der leblosen, sie umgebenden Masse abhob; die Quelle aus der das Lichtschwert seine Energie bezog. Sein Finger glitt über den Schalter zur AKtivierung der Klinge, welche daraufhin hell und heiß brennend sein Gesicht beleuchtete, während ihn die von ihm als Gefühlsexplosion empfundene Energieentladung für einen Moment aus dem inneren Gleichgewicht brachte. Kurze Zeit später ließ er die Klinge erlischen, bevor er die die Prozedur begierig wiederholte, bis er sich sicher war fühlen zu können, wie der elektrische Befehl zur Aktivierung, welcher dem Druck auf jenem eben beschriebenen Schalter folgte, durch einen Leiter auf die Energiequelle zuraste und somit die Klinge zum Leben erweckte. Das war es, was ein Meister, damals bei dem Leuchtstab von ihm erwartet hatte.

Fast etwas stolz die Aufgabe, wenn auch mit Verspätung, erfolgreich zu einem Ende gebracht zu haben, trifteten seine Gedanken unvermittelt zurück zu Elaine - Padme? - und den Schmerzen, die er ihr zugefügt hatte. Angewidert distanzierte er sich von seinem eben errungenen Erfolg und versank zurück in seinen Zustand aus Selbstmitleid und Selbstverachtung und schreckte nicht einmal auf, als Menari unerwartet den Raum betrat. Die Anwesenheit des Chiss kümmerte ihn auch nicht wirklich und ebenso wenig die Worte, welche er an Elaine richtete, die er unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte.

Ein lautes Krachen und ein unsichtbare Kraft, deren Anwesenheit er unvermittelt im Raum verspürte, ließen ihn seine Aufmerksamkeit jedoch schlagartig auf die Geschehnisse vor ihm richten. Seine Augen bestätigten ihm, was er glaubte gesehen zu haben, jedoch nicht verstehen konnte. Menari war quer durch den Raum geschleudert worden und hatte bei seinem unsanften Sturz einen Tisch mit sich gerissen. Sofort sprang er auf, um seinem Meister aufzuhelfen, was sich jedoch als überflüssig erwies. Schockiert und ungläubig wandte er sich zu der jungen Frau um, die jedoch genauso ratlos schien wie er selbst. Wenn sie eine solche Kraft besaß, wieso spielte sie dann noch die Unwissend? Oder nutzte sie ihr Machtpotenzial etwas unbewusst? Es schauderte ihn bei dem Gedanken, wie mächtig sie sein musste, wenn dies nur eine ungewollte Entladung ihrer Kräfte war. Der Chiss hingegen schien froh über den Zwischenfall, da er seinen Standpunkt unwiderlegbar bewiesen hatte und seinem Ziel, die junge Frau in ihr altes Leben und Ich zurückzuführen, einem Schritt näher gekommen zu sein schien.

Elaine hingegen war das Ganzem genau wie ihm selbst, wohl zu viel und er meinte einige vereinzelte Tränen über ihre Wange rinnen zu sehen. Auf ihre Fragen hätte er, selbst wenn er fähig gewesen wäre zu sprechen, keine Antwort gewusst. Noch immer verwirrt sprang sein Blick von der in sich selbst gefangenen Frau zu seinem Meister und zurück. So viel Unverständnis und Verwirrung, als ob er nicht schon genug Probleme hätte.


[Weltraum (Imperium) - Hyperraum - Frachter "Wind" - Messe] - Elaine, Janem, Vincent
 
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Hyperraum - Wind - Auf dem Weg nach Bastion - Passagierraum - Janem, Padme, Vincent


Janem musste ein Lachen unterdrücken, als er die naiven Äusserungen der Frau vernahm die einst Padme Master gewesen war. Warum das Laserschwert nicht rot war? Warum er sie so sehr hasste. Es war amüsant zu sehen wie es hinter der Stirn der ehemaligen Jedi zu arbeiten schien und wie sich doch die wichtigsten Erinnerungen vor ihr verschlossen.

Janem straffte sich und zog seine Kleidung zurecht.


Es ist natürlich nicht rot. Wie sollte es? Es gehörte einer Jedi. Einer Jedi die ihr einst wart. Und keiner gewöhnlichen Jedi. Nein es gehörte Padme Master. Mitglied des Jedirates mit großem Einfluss auf die Politker der Republik. Zumindest bevor das Imperium die Republik auf ein Minimum zurecht gestuzt hatte.

Janem wandte sich ab. Das Laserschwert in der Hand Elaines stellte keine Gefahr für ihn oder seinen Schüler dar. Noch erinnerte sie sich nicht und die Macht war weiterhin vor ihr verschlossen. Ihre Entwaffnung wäre eine Sache von Augenblicken gewesen und wahrscheinlich hätte sie sich mit der Klinge eher selbst verletzt als einen der Sith.

Janem trat näher an einen Nahrungsmittelbereiter und nahm sich ein Glas Wasser. Dann stellte er es auf den Tisch den er wieder aufgerichtet hatte und setzte sich in einen Sessel gegenüber von Padme. Mit einem Fingerzeig des Sith lösten sich die Fesseln von Ihren Handgelenken und fielen rasseldn zu Boden.

Irgendwie war es Janem gelungen die Frau zu verwirren oder zumindest soweit zu bringen, dass sie ihm glaubte was er sagte. Sieh spürte dass hier mehr im Gange war als sie verstand. Zumindest im Moment noch. Und er hatte ihre Neugierde geweckt.


Selbst in den untersten Slums von Coruscant müsste doch wenigstens der gröbste Unterschied zwischen einem Sith und einem Jedi bekannt sein. Ich und mein Schüler dienen der dunklen Seite.

Und mit einem Seitenblicke zu Vincent gewandt fügte er hinzu.

Wenn er auch noch viel zu lernen hat. Padme war eine Dienerin der anderen Seite. Warum wir uns hassen könnt ihr jetzt nicht verstehen und ihr werdet es auch nicht, solange ihr euch nicht erinneret was ihr wart und wer ihr wart.

Janem erhob sichj wieder und nahm seinen Datenpad aus der Tasche an seinem Gürtel. Er hielt ihn in seiner ausgestreckten Hand und aktivierte die Holowiedergabe. In der Luft über dem der Hand des Sith erschien ein Miniaturabild von Padme Master in den Roben einer Jedimeisterin. So wie sie vor einigen Jahren aussah. Auch wenn jenes Abbild die Würde und die Macht einer Jedimeisterin ausstrahlte und die Frau auf dem Sofa wie eine Karikatur dessen wirkte war die Ähnlichkeit nicht zu übersehen. Es bedurfte nur anderer Kleidung und einer anderer Haltung.

Warum ich diese PErson so sehr Hasse werdet ihr noch früh genug erfahren. Und bis dahin werde ich euch die Macht wieder zugänglich machen, Padme Master.


Hyperraum - Wind - Auf dem Weg nach Bastion - Passagierraum - Janem, Padme, Vincent
 
Enterfähre- mit Desolous, Trya, Xquirr

Langsam dockte die Fähre auf dem Kreuzer Arise an. Die Fragen sie Alisah gestellt hatte, waren in der Schwärze des Alls verscwhunden. Niemand hatte geantwortet. Niemand hatte sich bisher überhaupt zu ihr geäußert und die Minuten waren veronnen. Die Landeluke der Fähre öffnete sich und Desolous ging vorraus, Alsiha folge und hatte somit Traya und Xquirr im Nacken, der monoton knurrte sobald Alisah sich außerhalb des für ihn geltenden Aufenthaltsbereiches zu bewegen drohte. Traya konnte immer noch nicht umher, den Blick von Alisah abzuwenden. Wie gerne hätte sie der kleinen Göre den Hals umgedreht oder sie gar für ihre Experimente mißbraucht. Sie war die tochter eines verräters und Traya war sich sicher das die Verräter-Kinder ebenfalls nur verraten könnten. Und doch fragte sie sich ob das nicht Bestandteil der sith-Lehren war? Ihr Meister hatte ihr doch erzählt, wie er selbst seinen eigenen Mester erschlagen hatte. Desolous war schwach geworden über die Jahre. Schwach und nachlässig- sie war sich sicher dass alsbald ihre Zeit kommen würde, an der sie es ihrem Meister gleich tun würde. Aber war sie dann nicht genauso wie Alisah?

Unser Auftrag lautet dich zum Imperator zu bringen. Alles Weitere obliegt seinem Urteil.

War die knappe Antwort ihres Meisters auf die Fragen die die Schülerin des Imperators vor einigen Minuten gestellt hatte. Sie gingen in Richtung des kleinen Zellenblocks des Kreuzers, der gerade mal Platz für 20 Häftlinge bot. Die Zellen waren praktisch ungenutzt. Lediglich zwei Ingenieure waren inhaftiert nachdem sie eine der Interceptor-Pilotin vergewaltigt hatten. Die Pilotin war immer noch krank geschrieben. Die Ingenieure, die sich wohl dachten nichts mehr verlieren zu können, pfiffen Alisah hinterher und fragten ob sie sie nicht zu ihr in die Zelle bringen wollten. Desolous und Traya ignorierten sie für den Moment, nur Xquirr warf den Männern einen bösen Blick zu. Traya war immer wieder erstaunt wie menschlich das Tier reagieren konnte. Beinahe als ob es durch Mimik und Gestik wie ein Mensch in der Lage war sich zu äußern. In einen Zellenblock neben den Ingenieuren brachten sie die Schülerin dann. Desolous gab dem anwesenden Soldaten die Weisung die Anti-Force-Schilde zu aktivieren. Ein Ausbruch aus diesem Block war unmöglich.

Bis zu deiner Ankunft wirst du dich hier aufhalten. Trya wird dir Gesellschaft leisten. Vielleicht kann sie dir etwas über folgsamkeit und Pflichten gegenüber einem Meister unterrichten. Lerne Alisah- ich hörte du hast noch soviel zu lernen...

Desolous verschwand. Xquirr legte sich in die Ecke und begann binnen von Sekunden zu dösen. Er wußte dass er sich nicht um Traya sorgen mußte. Sie war jetzt quasi alleine mit Alisah.Sie konnte sie jetzt foltern, sie hatte Methoden entwickelt die es Desolous und Allegious unmöglich machen würden, die Folter jemals zu bemerken. Oder aber... so würde es auch gehen.

Du hattest vor Allegious einen anderen Meister nicht wahr? Ich habe vor meiner Abreise seinen Leichnam in den Katakomben besucht. Es war als wäre er noch am Leben, als hätte ich seine stimme vernommen. Und sie sagte immer zu dass du versagt hättest. Wenn ich dich jetzt so in deinem goldenem Käfig betrachte so muss ich ihm recht geben.

Kreuzer Arise - Gefängniszelle 2 - Alisah, Traya
 
Hyperraum nach Coruscant - ein Schmugglerschiff - geheimes Frachtabteil - Will

Will war tief in Meditation versunken. Sein Geist schwebte in einer Unendlichkeit des Nichts. Kein Gedanke störte die perfekte Ruhe in seinem inneren. Er empfand kein Gefühl außer tiefster Entspanntheit. Vor ihm in der Luft schwebte sein Lichtschwert. Die Energiezelle war wieder aufgeladen und die Waffe damit voll einsatzbereit. Genau so wie er. Seine Energiereserven waren durch den Abstecher in die untersten Ebenen Nar Shaddaas ausgelaugt worden. In den Stunden und Tagen der Reise durch den Hyperraum hatten sie sich langsam - unter Wills sorgsamer Pflege - wieder aufgefüllt. Er war bereit für alles was da kommen mochte. Zumindest so bereit, wie er eben sein konnte. Die letzten Jahre hatten aus dem jungen Mann, dessen Zukunft in Militär und Wirtschaft gelegen hatte einen Mann gemacht, der einmal ein Jedi-Ritter und Beschützer des Friedens und der Freiheit sein würde. So wie er hier saß, war er weit weg von den Visionen, die ihn noch am Anfang seiner Ausbildung zum Jedi gequält hatten. Er war ein anderer geworden. Auch wenn man in vielen Dingen nicht sagen konnte, ob er sich zum besseren oder zum schlechteren verändert hatte. Aber das war sowieso Ansichtssache.

Wichtig war, das Will jetzt bereit war, die Aufgabe anzugehen, die ihm das Schicksal beziehungsweise die Macht auferlegt hatte. Er war dabei nach Coruscant zurück zu kehren um sich dort mit den übrigen Jedis zu treffen. Seine Ausbildung musste weitergehen. Auch wenn mit dem Bau seines Lichtschwertes ein wichtiger Schritt zum Jedi-Ritter getan war, so war er noch nicht an diesem vorläufigen Ziel angelangt. Die Zeit würde zeigen, wann es soweit war. Dann würde einer der Jedi erkennen, das er bereit war und ihn zum Ritter ernennen. Bis dahin würde er noch viel lernen müssen. Doch irgendwann wäre es soweit. Dann wäre es an ihm sich der Ausbildung von Padawanen zu widmen. Er würde alles tun was in seiner Macht stünde um seinen Teil beizutragen. Egal wie wenig das gemessen an der Größe der Galaxie auch sein mochte. Wenn ein jeder glaubte, das man nichts verändern konnte, dann wäre die Republik verloren. So mussten die Jedi und damit auch er als leuchtende Beispiele voran gehen. Sie mussten der Republik helfen, gegen das Imperium zu bestehen. Die Feinde der Republik waren stark und besonders die Sith waren nicht zu unterschätzende Gegner. Als Jedi konnte man sich gegen ihre Macht verteidigen oder sie besiegen, aber als normaler Soldat der Republik brauchte man Lichtgestalten wie die Jedi, welche einem die Angst vor diesen Monstrositäten nahmen. Doch dafür mussten erst einmal genügend Jedi vorhanden sein. Das gegenseitige Vertrauen musste wieder aufgebaut werden. Er wusste, das es auch daran mangelte. Eine Zusammenarbeit im großen Stil musste stattfinden. Man musste sich gegenseitig den Rücken stärken. Wenn man sich gegenseitig stützte, konnte man nicht so leicht zu Fall gebracht werden. Das war das einfachste vom Einfachen.

Will öffnete die Augen. Sorgenvoll starrte er auf das Lichtschwert vor sich. Mit der Macht dieser Waffe kam auch die Verantwortung, sie weise einzusetzen. Sie nur zur Verteidigung und nicht zum Angriff zu nutzen. Es galt zu wissen, wann man das Schwert gar nicht aktivieren musste oder nicht einmal zeigen sollte. Die beste Waffe war immer noch die, welche den Gegner tötete, ohne seine Ausrüstung zu beschädigen. Für einen kurzen Moment kam diese Erinnerung von Tom Kent nach oben. Ja, so hätte er es wohl formuliert. Ganz der Stratege und Taktiker. Auf den militärischen und ökonomischen Vorteil bedacht und sonst nichts. Will war da anders. Ihm war das Gleichgewicht wichtig. Das Leben. Das war es was schützenswert war und wofür es sich zu kämpfen lohnte. Die beste Waffe war die, die gar nicht erfunden wurde. Denn ohne Waffen kein Krieg. Doch da es sie nun einmal gab musste man sich mit ihnen abfinden und hoffen, das sie nicht zum Einsatz kamen. War doch schon ein Blaster zu einer ungeheuren Vernichtung von Leben in der Lage. Um von den Bordwaffen welche auf Raumschiffen eingesetzt wurden oder von mächtigen und zerstörerischen Superwaffen gar nicht erst zu reden. Ja, der Krieg brachte das Schlimmste aber glücklicherweise auch das Beste in den Bewohnern dieser Galaxie hervor. So bestand doch immer noch die Hoffnung, das dieser endlose Konflikt eines Tages enden würde. Für das Leben in der Galaxie wäre es ein Segen.
Will sah auf sein Chrono. Es würde noch dauern, bis sie im Coruscant-System ankamen. Es war also noch viel Zeit, um zu meditieren. Zeit, in der er seinen Geist weiter ordnen könnte. In alt und Tom und in neu und Will. Es gab noch viel zu tun. Also schloss er die Augen und versank erneut in unendlichem Nichts, während das Schmugglerschiff sich mit unglaublicher Geschwindigkeit langsam dem funkendeln Zentrum der Galaxie näherte.


Hyperraum nach Coruscant - ein Schmugglerschiff - geheimes Frachtabteil - Will
 
Hyperraum nach Coruscant - ein Schmugglerschiff - geheimes Frachtabteil - Will

Will stand still in dem verhältnismäßig kleinen Raum und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen. Auf sein Gesicht fiel der moosgrüne Schimmer seines Lichtschwertes. Leise war das für diese Waffen typische Summen zu vernehmen. Langsam, fast in Zeitlupe führte er eine der Bewegungen aus, die er einst mit Tomm zusammen gelernt hatte. Dabei war seine Aufmerksamkeit auf die Bewegungen seines Körpers gerichtet. Er wollte genau wissen, wie sich seine Arme und Beine, ja sein gesamter Körper bei jedem einzelnen Schlag, bei jeder Finte, Parade, Riposte und bei jeder Aktion die er mit dem Lichtschwert ausführte, bewegten und zu bewegen hatten. Er trug jetzt eine echte Waffe. Kein Übungslichtschwert mehr. Mit diesem Lichtschwert konnte man sich und andere Verletzen. Es sollte vollkommen seinem Willen unterliegen liegen, wann und wie sein Lichtschwert jemanden verletzte. Dafür galt es zu üben. Beim ersten Schlag bereits hatte er bemerkt, das er gut daran tat, etwas zu üben. Die lange Zeit ohne Training hatten seine bescheidenen Fähigkeiten auch noch einrosten lassen. Das galt es zu beseitigen. Wenn er Tomm Lucas unter die Augen trat, wollte er ihm Fortschritte aufzeigen können. Nicht nur Veränderungen auf mentaler Ebene. Deshalb musste er üben. Auch wenn das unter diesen beengten Raumverhältnissen schwierig war, so war Will nicht bereit, dies als ausrede gelten zu lassen. Man konnte immer trainieren. Selbst wenn es nur Trockenübungen waren, so wie er sie jetzt ausführte. Es reichte um den Rost von seinen Fähigkeiten zu bürsten. Es war eine langwierige Arbeit, doch das störte ihn nicht. Zeit gab es genug. Die Macht rief ihn nur schwach nach Coruscant und so war es in Ordnung wenn er sich Zeit ließ. Der Pilot, der dieses Raumschiff flog, war noch einige Umwege geflogen, wie Will aufgefallen war, doch das störte ihn nicht. Natürlich wollte der Mon Cal bei diesem Risiko wenigstens seinen Profit maximieren. Sicherlich schmuggelte er mehr als nur ihn nach Coruscant. All zu genau wollte Will das gar nicht wissen. Da konzentrierte er sich lieber wieder auf seine Übungen. Auf Coruscant wäre es besser wenn er so viel der Unsicherheiten im Führen des Lichtschwertes wie nur möglich abgebaut hatte. Immer noch waren da kleine Fehler in der Handhaltung, die ihn das Leben kosten könnten. Kleine Dinge, die er hier an Bord des Schiffes bereits ausmerzen könnte.

Die Reise verlief in weiten Zügen sehr geregelt. Er schlief wenn er müde war, er aß und trank, wenn er Hunger oder Durst verspürte und solange er nicht mit einer dieser Tätigkeiten beschäftigt war, trainierte er. Dabei behielt er stets diese langsame Geschwindigkeit bei. So konnte er selbst seine Fehler ausmachen. Schließlich war niemand hier, um ihm zu sagen was er falsch machte. Also musste er sich Konzentrieren um keine Fehler in seine Lichtschwerttechnik einzubauen. Er musste genau nachmachen, was Tomm seinem Padawan vor einer scheinbaren Ewigkeit auf Lianna gezeigt hatte. Es war eine gute Übung für Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration. Gerade das letztere war eine wichtige Eigenschaft für einen Jedi. Sich konzentrieren zu können war wohl die elementarste Fähigkeit eines Jedis. Ohne sie waren alle anderen Fähigkeiten praktisch nicht zu erlernen geschweige denn einzusetzen.

Stunde um Stunde trainierte Will seine Fähigkeiten und mit jeder dieser Stunden kam das Schiff seinem Ziel näher. Will war gespannt, was ihn auf Cpruscant erwarten würde. Die Zukunft war unvorhersehbar. Doch würden sicherlich viele gefährliche Aufgaben anstehen, die es zu erledigen gäbe. Der Widerstand, falls er noch existierte, musste sicherlich unterstützt werden. Dem Imperium mussten Steine in den Weg gelegt werden. Auf diesem wichtigsten und bevölkerungsreichsten Planeten der Galaxie galt es Zeichen zu setzen. Zeichen, das die Jedi noch existierten und das man mit ihnen wieder rechnen konnte und musste. Sie waren die vierte große Macht in diesem Krieg. Zu lange hatten sie die Republik alleine gelassen. Will war entschlossen alles in seiner Macht stehende zu tun um das Imperium zu schwächen. Sie würden geplant und wohl überlegt handeln müssen, um das Imperium durch kleine giftige Nadelstiche nach und nach zu lähmen und schließlich das Blatt zu wenden. Vielleicht konnte man irgendwann einen Frieden erreichen. Selbst wenn es unrealistisch war, so würden vielleicht irgendwann die Sith vom Antlitz der Galaxie getilgt. Dann, ja dann würde Frieden einkehren.
Will blickte auf sein Chrono. Bald wären sie da. In Kürze würden sie bereits aus dem Hyperraum fallen. Hoffentlich hatte sich der Mon Cla einen guten Plan ausgedacht, wie er die Kontrollen um Coruscant umgehen und ihn unbemerkt auf die Oberfläche bringen könnte. Dann wäre auch der schwierigste Teil der Reise nach Coruscant abgehakt.


Hyperraum nach Coruscant - ein Schmugglerschiff - geheimes Frachtabteil - Will
 
Kreuzer Arise – auf dem Weg zum, Zellenblock – mit Desolous, Trya und Xquirr

Leise hatte Alisah geschnauft, aber ansonsten erst mal akzeptieren müssen, das da wohl niemand mit ihr reden wollte. Na gut, okay, dann eben schweigen. Alisah verdrehte etwas die Augen und verschränkte ihre Arme während sie aus dem Augenwinkel zu der doofen Trulla und dem Vornskrfiech hin schielte.
So ein Mist. Bei ‘ner Frau konnte sie wahrscheinlich nicht mal ihr „kleines Unschuldsalisahschnütchen“ einsetzen. Menno, sie hatte mit ner imperialen Eskorte gerechnet. Ein paar Flottenheinis, die sie vor dem neuen Imperator etablieren wollten und ihm seine ungehorsame kleine Adeptin wieder heim bringen wollen. Mit denen hätte Alisah auf dem Rückflug leichtes Spiel gehabt, dessen war sie sich sicher und darauf hatte sie auch irgendwie spekuliert. Aber nein! Da müssen ja unbedingt Sith mitgeschickt werden. Boh, man, das war sooo unfair! Während sie nun auf dem Kreuzer ankamen und die Fähre verließen, trat Alisah, frustriert ein nicht vorhandenes Steinchen vor ihrem Fuß weg, schnaufte wieder, warf dem unverhohlen starrenden Deckpersonal einen richtig fiesen Blick zu, ergab sich aber sonst ihren Schicksal. Nur einen kurzen Moment machte sie eine schnelle Bewegung in Richtung eines zu unverschämt gaffenden Mechanikers, der auch schreckhaft zurück zuckte. Aber ein böses Knurren dieses vierbeinigen Flohtempels hinter ihr, erinnerte Alisah nur zu schnell daran, dass es vielleicht besser war Desolous genauen Schrittes zu folgen. Endlich sagte dann der Sith auch was, das Alisah aber genauso im Unklaren lies, was sie erwarten würde, als wenn er gar nichts gesagt hätte.
Lautlos äffte Alisah Desolous Mundbewegungen nach, zog dabei ihre Nase kraus und machte sich auf diese Weise etwas lustig über ihn. Natürlich nur so lange er ihr den Rücken zu wandte.
Und nach einigen weiteren Schritten verging Alisah dieses lustig machen endgültig. Das hier war ganz sicher nicht der Weg zu einem normalen Quartier.
Zellenblock? Bitte?
Trotzig verzog Alisah ihr Gesicht und überlegte ernsthaft einfach stehen zu bleiben und sich zu weigern weiter zu gehen! Der dumme Schoßhund hinter ihr würde dann so lange knurre können wie er wollte. Pha, überhaupt! Vor dem hatte sie echt am wenigsten Angst. Ach was, sie hatte überhaupt Keine. Redete sich Alisah ein, straffte ihre etwas schlurksig gewordene Haltung wieder und blitzte kurze Zeit darauf zwei unverschämte Knastvögel an, die ihr nach pfiffen und sie in ihrer Zelle haben wollten. Niemand der Anderen reagierte. Aber als Alisah wusste, das auch die Sith hinter ihr nicht mehr zu den Knasties blickte, zeigte ein kurzes zweistimmiges Aufschreien, dem tonloses Schnaufen folgte, das Alisah sich auch in ihrer jetzigen Situation nichts, aber auch gar nichts von solchen Trieftassen gefallen lassen würde. Na und der sehr intime Ort, an dem die Wasserschüsseln die Beiden getroffen hatten würden sie auch in nächster Zeit daran erinnern, dass man sich einer Frau gegenüber, erst recht einer Sith, so nicht verhielt. Ach ja, eigentlich währ es doch ein netter Zeitvertreib gewesen, wenn Alisah mit in deren Zelle gedurft hätte. Dann hätte sie ganz sicher was zum spielen gehabt bis sie auf Bastion ankamen und sie dann ganz sicher gar nichts mehr zu lachen hatte.
Na ja, mit dem Lachen würde es auch jetzt wohl nichts werden. Noch hörte sie das schmerzverzerrte Wimmern in der Nachbarzelle aber dann hörte sie die Arrangements, die Desolous für sie traf. Bah, Anti-Force-Schilde?


Das ist nicht notwendig!

Erklärte Alisah mit deutlich beleidigtem Unterton.

Ich bin ja freiwillig hier, so lange mir keiner blöd kommt werd ich mich sogar mit dieser Beleidigung von einer Unterkunft zufrieden geben.

Wieder schnaufte Alisah und trat in die Zelle, die ihr als Reiseunterkunft dienen würde. Desweiteren konnte sie nur finster drein blicken und schnaufen als Desolous ihr nahe legte zu lernen. Pha, er war nicht ihr Meister und von der blöden Trulla Trya würde sie ganz bestimmt nichts lernen wollen. Alisah‘s abschätzender Seitenblick zu der Dumpfnase sagte dies auch ganz deutlich, sie verkniff sich aber irgendwas dazu zu sagen und Desolous verzog sich dann auch gleich. Na toll, jetzt war sie mit der dämlichen Kuh alleine. Die paar Soldaten vor der Zelle zählten in Alisah‘s Augen eh nicht und die verkrümelten sich wohl auch gerade wieder in ihre Wachstube. Na fein! Wenn das mal keine schöne Heimreise werden würde.
Oh man, wenn Trulla nur wenigstens die Klappe halten würde. Aber nein, kaum waren sie alleine legte sie los und Alisah funkelte sie jetzt ganz offen, wütend an.


Pha! Du hast keine Ahnung!

Erklärte sie erst nur und wollte es eigentlich dabei belassen. Aber dann war das was Trya gesagt hatte doch viel zu tief gegangen und Alisah konnte doch nicht einfach drüber weg gehen und so tun als würde es sie nicht angehn.

Außerdem heißt es für dich immer noch Imperator Allegious und nicht einfach Allegious! Wenn ich ihm sage wie wenig Achtung du ihm entgegen bringst, sobald er nich in Sicht is hast du ein Problem nich ich!
Und außerdem! ICH bin die Adeptin des Imperators!
Nur seine Meinung zählt für mich.
Der Imperator wollte MICH! Ganz allein MICH und meine Fähigkeiten. Deshalb tötete Lord Allegious Lord Charon!
Ha, und glaubt‘s du ich würde auf dein Geschwafel hören? Pha! Charon hätte dich selbst zu Lebzeiten nicht mal angesehen und sollte sein Geist noch in den Katakomben sein, mit dir würde er sicher nich reden.


Abschätzig schnaufte Alisah erneut und setzte sich dann recht schwungvoll auf die Durastahlpritsche an der hinteren Wand der Zelle, schmollte und versuchte zu verbergen, dass die Worte Trya’s sie doch getroffen hatten. Immer hatte sie versucht es Charon recht zu machen. Was wenn er wirklich so dachte?

Kreuzer Arise - Gefängniszelle 2 – mit Trya und Xquirr
 
Hyperraum- Route nach Bastion- "Wind"- Messe - Janem, Vincent und Elaine



Die Tränen, die sie sich bemüht hatte, zurückzuhalten, waren ihr trotz aller Mühen über die Wangen gerollt.
Doch es waren nur wenige vereinzelte Tränen gewesen.
So wie die Bilder, die sich schemenhaft und vereinzelt vor ihrem inneren Auge zeigten, versiegt waren, so waren die Tränen versiegt.
Als gäbe es tief in ihr einen Ort, wo sich Erinnerungen, Schmerz und Tränen versteckten und nicht mehr greifbar waren.

Sie hörte beinahe abwesend zu, wie ihr Janem anfing zu erzählen. Und sie darauf aufmerksam machte, was er schon vor dem Sicherheitsdienst gesagt hatte, nur war sie kaum Herrin ihrer Sinne gewesen, um dieser Nachricht die notwendige Bedeutung zumessen zu können.

Eine Jedi war Padme Master gewesen. Und wie er betonte nicht eine einfache Jedi, sondern Mitglied des Rates.
Aber so richtig konnte sich Elaine darunter nichts vorstellen.

Die Jedi hatten Coruscant verlassen. Geflohen waren sie und wurden verfolgt.
Sie wusste auch aus Erzählungen, dass die Jedi sich auf Corellia niedergelassen hatten.
Wie verächtlich die Menschen in den untersten Ebenen von den Jedi sprachen. Wie Angsthasen waren die angeblichen Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit nach Corellia geflohen.
Und dort hatten sie sich niedergelassen, zusammen mit einem Großteil der republikanischen Administration.
Die Menschen auf Coruscant hatten sie dem Joch des Imperiums überlassen.
War schon in der Republik nicht alles Gold, was glänzte, war es im Imperium nicht einmal mehr Katzengold gewesen.
Keiner der hohen Herrschaften hatte im Ansatz einen Versuch unternommen, Coruscant zu befreien.
Und doch war die Sicherheit auf Corellia nicht von langer Dauer gewesen. Der Arm des Imperiums reichte weit und nach mehrmaligen Anläufen konnte sich auch das wehrhafte Corellia nicht mehr widersetzen. Auch Corellia war gefallen.
Und die nutzlosen Jedi, wie man sie in den untersten Ebenen titulierte, waren endgültig entwurzelt worden.
Nutzlose Existenzen. Genau wie die Sith. Man war sich in den untersten Ebene sehr einig darüber, dass die Galaxis auf Jedi als auch Sith mehr als gut verzichten konnte.

Und nun wollte er ihr weismachen, dass sie nicht Elaine sei, sondern jene Padme Master. Nicht nur eine nutzlose Jedi, sondern wahrscheinlich eine aus der Führungsriege der nutzlosen Jedi.
Sowas hätte er nur in den untersten Ebenen verkünden müssen und sie wäre sofort tot gewesen.

Aber sie hatte doch noch was gehört. Diese Jedi und Sith legten ihr Lichtschwert selten aus der Hand. Und doch hatte Janem das von Padme Master gefunden.
Wenn sie doch Padme Master wäre, dann hätte sie doch das Lichtschwert bei sich tragen müssen.
Da hatte er doch seinen unumstößlichen Beweis, dass sie es nicht sein konnte.
Aber er würde ihr sowieso nicht glauben, weswegen sie sich entschloss, dazu zu schweigen.
Nachher fühlte er sich noch bemüßigt seinen Beweis nochmal zu wiederholen und das war das letzte, was sie wünschte.

Aber es widerte sie an, wie er davon sprach, dass das Imperium die Republik auf ein Minium zurechtgestutzt hatte. Als wäre alles nur ein Spiel. Die Leute, die dafür mit Leib und Leben gezahlt hatten, interessierten ihn gar nicht.
Er machte sich gar keine Gedanken über das Elend, welches der Krieg über die Galaxis gebracht hatte.
Hauptsache, Sith und Jedi konnten ihre Spielchen weiterspielen.

Elaine deaktivierte das Lichtschwert und legte es auf den Tisch. Sie wollte es nicht länger in der Hand halten. So perfekt es auch in ihre Hand passte, als wäre die Hand für dieses Lichtschwert gemacht worden und nicht umgekehrt.

Aber die Zeit des Nachdenkens hatte ihr die Ruhe wiedergegeben, die sie kurzzeitig verloren hatte.
Aber das Hologramm sah ihr lächerlich ähnlich. dass sie ihm beinahe glaubte. Die gezeigte Person strahlte eine Würde und Ruhe aus, um die Elaine sie beinahe beneidete.
Allerdings fand sie, dass sie noch nie soviel Zurückhaltung an einem Bild wahrgenommen hatte.
Hatte diese Person jemals geweint? Oder Trauer empfunden? Hatte sie gelacht und gescherzt?
Oder war sie den beiden Sith ähnlich?
Arrogant in ihrem Selbstbild und in ihrer Meinung, nicht fähig, sich Gedanken zu machen über andere zu machen? Oder nur soweit Gedanken zu machen, wie es ihren Plänen dienlich war?
Redeten sie sich alle mit der Macht vielleicht nur heraus? War es nichts mehr als eine billige Ausrede, dem höheren Ganzem zu dienen, um damit nur sich selbst am besten dienen zu können?

Ihre Handfesseln hatte Janem ihr abgenommen ohne sie einmal zu berühren. Wahrscheinlich durch diese ominöse Macht.
Sie unterdrückte ein verächtliches Schnauben.



„Na, schön, ich habe verstanden, Janem Menari.“


begann sie langsam.


„Den Leuten in den untersten Ebenen ist durchwegs zu Ohren gekommen, dass ein paar Wahnsinnige die Welt in Schwarz und Weiß malen und es deswegen zu unaussprechlichem Leid auf Coruscant und in der Galaxis gekommen ist.“


Sie holte tief Luft.


„Ich habe Mühe, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich Teil dieses Wahnsinn sein soll. Wenn nicht sogar mehr. Vielleicht soll ich diesen Wahnsinn zum Teil auch verschuldet haben, nicht wahr?“


Elaine schüttelte traurig den Kopf.


„Ich möchte nicht Anteil haben an dem Elend, welches ich aus eigener Erfahrung kenne. Aus meiner Sicht werde ich euch nie verstehen, denn ich glaube nicht, dass es etwas gibt, an was ich mich erinnern kann. Aber eher könnte man die Wand durch Worte dazu bringen, sich zu bewegen als euch dazu, von eurem Standpunkt abzurücken.“


Sie stand auf und schaute dem Chiss in die Augen.


„Ich werde euer Spiel mitspielen. Ich werde für euch Padme Master sein, denn eine andere Wahl habe ich nicht. Allerdings kann ich auf eure Beweisführung mehr als gut verzichten, obwohl ich meine Zweifel habe, dass euch das interessiert.“


Janem würde ihr nach seinem Beweis sowieso nicht glauben, dass sie nicht Padme Master war. Aber noch hatte keiner von ihnen den Fehler entdeckt. Entweder täuschte er oder sie sich.
Sie blickte Janem sinnend an.



„Merkt euch eines. Ich werde keinen euerer Beweise mehr mitmachen. Wagt es nicht. Niemals wieder.“


Es war keine Drohung. Es war nur ein Versprechen, das sie sich selbst nun gab.


„Eure Beweisführung hat mich sehr anstrengt. Ich möchte mich gerne erfrischen gehen, allerdings werde ich danach neue Kleidung benötigen. Deswegen bediene ich mich aus dem Vorrat eurer Padme Master. Sie hat soviel Kleidung, dass sie es nicht vermissen wird.“


Sie wandte sich ab, aber dann fiel ihr noch was ein.


„Ich verspreche euch, dass ich nichts anstellen werde. Solange ihr das berücksichtigt, was ich euch gesagt habe.“


Damit hatte sie gesagt, was sie zu sagen hatte.
Auch wenn sie wusste, dass es Janem nicht interessierte, was sie zu sagen hatte, war es ein gutes Gefühl, ihren Standpunkt klar gemacht zu haben.
Auch wenn sie keinen Zweifel daran hegte, dass sich Janem darüber hinweg setzen würde, wenn es ihm in den Kram passte.

Ohne weitere mögliche Einwände abzuwarten, verschwand sie in der Kabine.
Sie wollte endlich dieses widerliche Gefühl, am ganzen Körper zu kleben, los werden.

Die Kabine entlockte ihr immer noch ein Kopfschütteln. Sie war nirgendwo protzig eingerichtet, aber die schlichte Eleganz und das zurückhaltende Dekor waren sicherlich teurer gewesen als die Kabine mit einem Edelmetall ausschmücken zu lassen.
Ob sich Jedi auch Dienstboten hielten?

Und als sie die Schränke aufmachte, schüttelte sie abermals den Kopf. Liefen Jedi nicht alle in einer Einheitskutte umher? Sie war sich sicher, dass sie etwas davon gehört hatte. Aber wenn diese Padme Master mit hohen Beamten Kontakt gepflegt hatte, war die Kutte nicht immer angebracht gewesen.

Es war ihr auch herzlich egal, sie brauchte die Sachen sicherlich dringender als diese Frau.
Sie fand schließlich eine schlichte graue Hose und eine langärmelige, weiße Tunika und frische Wäsche. Von ihren Stiefeln würde sie sich nicht trennen.
Soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie diese getragen und würde das weiterhin tun.

Seltsam fand sie dagegen, dass viele Dinge nicht getragen waren.
Jedi waren doch wirklich nicht richtig im Kopf. Kauften Dinge, die sie nicht brauchten, während andere sie dringend brauchen konnten.

Die Nasszelle war eher wie ein kleines Bad eingerichtet. Ein großer Spiegel hing über einem Waschtisch, der zahlreiche Schubladen aufwies, um alles so verstauen zu können, damit es bei unruhigen Flügen nicht kreuz und quer durch die Kabine flog.
Sie fand alles, was sie benötigte und zog sich aus. Ihre alten Sachen legte sie sorgfältig zusammen und brachte sie in einem Behälter für Schmutzwäsche unter.

Sie hatte im Wasserwerk zwar reichlich Wasser zur Verfügung gehabt, aber es war kalt gewesen.
So genoss sie das heiße Wasser auf ihrer Haut zu spüren. Es war als würde sie auftauen und zu neuem Leben erwachen.
Sich endlich mit warmem Wasser zu waschen war eine angenehme Erfahrung. Auch das Waschen ihrer Haare war eine gänzlich „neue“ Erfahrung.
Wenn es nach ihr ginge, wäre sie gar nicht mehr aus der Dusche gekommen.
Aber schließlich musste sie sich vom warmen Wasser verabschieden.

Sie schlang ein weiches Badetuch um ihren Körper, während sie ihre Haare mit einem Handtuch abtrocknete.
Das Badezimmer war vom Wasserdampf erfüllt.

Elaine ging in die Kabine und zog sich dort die frischen Sachen an.
Aber sie hatte die Türe offen gelassen und nun waberte der Dampf auch durch die Kabine.

********​


Als sie das Badezimmer betrat, war der Spiegel immer noch beschlagen und der Dampf hatte sich noch nicht verzogen. Es kam ihr seltsam vor, dass der Dampf sich noch nicht verzogen hatte.
Viel mehr noch, es kam ihr so vor, als führe der Dampf ein Eigenleben. Er schmiegte sich kalt an ihre Gestalt und Elaine konnte ein leichtes Frösteln nicht unterdrücken.
Aber dann schalt sie sich selbst eine dumme Närrin und nahm den Föhn zur Hand, den sie zuerst gegen die Spiegel hielt, um diesen wenigstens vom dem Dampf zu befreien.
Ohne noch einmal einen Blick hineingeworfen zu haben, begann sie sich die Haare trocken zu föhnen.
Es war erstaunlich, wie seidig sich Haare anfühlen konnten, wenn sie nicht mit kaltem Wasser gewaschen wurden. Und wie warm einen selbst sein konnte, wenn der Kopf nicht nass und kalt war.

Als sie fertig war, legte sie den Föhn auf den Waschtisch. Erstaunt bemerkte sie eine kleine Roststelle an der Wand. Hier war auch nicht alles Gold, was glänzte, dachte sie sich kopfschüttelnd.
Der Spiegel war endlich vom Dampf befreit, auch wenn sich der Dampf noch immer nicht verzogen hatte.
Sie blickte stirnrunzelnd ihr Spiegelbild an. Sie konnte es sich nicht erklären, aber ihr Spiegelbild mutete ihr fremd an.
Elaine schaute noch einmal genauer hin. Ihre Haare lockten sich in sanften Wellen.
Da zeigten sich erste graue Haare. Und Falten in ihrem Gesicht…
Was die Drogen alles verursacht hatten, dachte sie sich kopfschüttelnd, aber während dieser Gedanke noch in ihr reifte, wandelte sich das Spiegelbild.
Nur waren es keine grauen Haare mehr, sondern weiße Strähnen. Die Haare dünn. Das Gesicht war alt und verlebt, die Wangen eingefallen.
Elaine keuchte entsetzt auf. Ihre Augen mussten ihr einen Streich spielen. Das war doch Irrsinn.
Also schloss sie die Augen und als sie ihre Augen wieder öffnete, starrte ihr aus dem Spiegel ein Totenschädel entgegen.
Entsetzt begann sie zurückzuweichen.
Der Schrei wollte ihr nicht über die Lippen kommen.

Ihr Blick fiel panisch auf die Verkleidung der „Wind“ und sie bemerkte, dass die Wandverkleidung porös wirkte und die Farbe an einigen Stellen abzublättern schien,
Und obwohl sie großen Widerwillen fühlte, sich der Stelle auch nur zu nähern, musste sie es näher anschauen.
Als sie mit den Fingerspitzen über die Stelle fuhr, vergrößerte sich die Stelle sogar. Wie Fäulnis fraß sie sich weiter und die Farbe bröckelte ab und gewährte einen Blick auf die Platten darunter, die ebenfalls zerfressen waren.
Und plötzlich waren die Platten zum Teil weg.
Sie konnte hinausblicken. Sie sah die Linien, in denen der Hyperraum an ihnen vorbeizog.
Und die Stelle wurde größer…..


********​


Elaine drehte sich entsetzt auf dem Absatz herum und lief aus der Kabine. Die Bodenplatten zu ihren Füssen waren abgenutzt. Alles im Zerfall begriffen.

Sie zitterte vor Panik, als sie die Messe erreichte.
Die beiden Sith saßen genauso da, wie sie sie verlassen hatte.

Regungslos blickten sie beide an.
Und nun verstand Elaine.
Blitzschnell war sie am Tisch und hatte das Lichtschwert in der Hand und drehte sich in einer flüssigen Bewegung von Janem weg. Gleichzeitig erwachte die rauchblaue Klinge des Lichtschwertes summend zum Leben.

Das Lichtschwert fest in der Hand blickte sie Janem wütend an.



„Das war vorhin eine Feststellung, Menari!“


Ihre Stimme war leise, aber deutlich.


“Und keine Einladung. Raus aus meinen Kopf!“


Ihre blauen Augen funkelten den Chiss an. War es der Schein der Klinge, der ihre Augen grau scheinen ließ oder war der kleine Teil an äußeren Rand ihrer Iris größer geworden?
Sie warf nur einen kurzen warnenden Blick auf Vincent, um sich zu versichern, dass er dort blieb, wo er war.
Wenn er ihr nur einen Schritt zu nahe kam, dann hatte Menari für die längste Zeit einen Schüler gehabt, schwor sie sich erbittert.
Nochmal würde ihr nicht derselbe Fehler unterlaufen.




Hyperraum- Route nach Bastion- "Wind"- Messe - Janem, Vincent und Elaine
 
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[Weltraum (Imperium) - Hyperraum - Frachter "Wind" - Messe] - Elaine, Janem, Vincent

Er konnte den Worten seines Meisters kaum Zustimmung entgegenbringen, aber vielleicht verstand er manche Dinge auch einfach nicht, da er in seiner kurzen Zeit als Schüler nahezu kein Wissen über den Orden der Sith erlangt hatte. Zuerst einmal hatte er keine Ahnung, warum das Lichtschwert eines Jedi keine Rote Farbe besitzen sollte. Hingen die verfeindeten Orden der Jedi und Sith etwa derart merkwürdigen Ansichten an, dass Rot auf einen hasserfüllten und von Zorn angetriebenen, eine blaue Farbe hingegen auf einen mitfühlenden Charakter hinwies? Die Vorstellung war derart lächerlich und kindisch, sodass er sich fragte auf welch alten Ritualen diese beiden Parteien – konnte man sie Religionen nennen? - basierten.

Als nächstes war es ihm unbegreiflich warum er Hass gegenüber den Jedi empfinden sollte. Seines Wissens hatte keiner der ihren ihm oder einem seiner verstorbenen Geliebten jemals Schaden zugefügt. Er konnte doch nicht blind all jene hassen, denen sein Meister und dessen Kult, von dem er jedoch nun auch Teil war, mit Feindseligkeit begegneten, auch wenn Menari dies vielleicht von ihm erwarten würde. Hass bringt nur noch mehr Hass hervor. Die Erkenntnis war eine einzige heuchlerische Verzerrung der Realität, wie er sich eingestand, denn gründete seine eigene Motivation nicht auch auf diesem Gedanken?

Was ihn allerdings faszinierte waren die vielen Einzelheiten über Padmes Vergangenheit, die sein Meister ihm und natürlich der direkt Betroffenen offenbarte. Verwundert fiel ihm ein, dass er die junge Frau inzwischen sogar in seinen Gedanken nicht mehr Elaine nannte und auch seine anfänglichen Zweifel an Menaris Worten, die die zweifelhafte Vergangenheit ihrer Gefangenen betrafen, verflogen mit jedem neuen Detail, welches er erfuhr. Wenn die angebliche Elaine keine Jedi war, wie hatte sie Menari dann, wenn auch vielleicht nur unbewusst, mittels der Macht quer durch den Raum schleudern können? Andererseits sagte ihm ein Blick in ihre Augen, dass sie die ganze Situation selbst nicht begreifen konnte.

Sein Gedankengang wurde jedoch jäh unterbrochen, als Padme – ja, das musste ihre wahre Identität sein! - das Wort an sich riss und nach ihrer kurzen Rede verkündet, dass sie sich etwas frisch machen wolle. Menari erhob keine Einwände und so verließ sie den Raum, während der Chiss und er selbst zurück blieben. Sie mussten nicht lange warten, bis sie vollkommen außer sich zurück in den Raum gestürmt kam, wilde Anschuldigungen gegen sie beide ausstieß und ihnen anschließend ihr Lichtschwert vorhielt. Ohne zu zögern zog auch er seine Waffe und brachte sich in einer defensiven Stellung zwischen Menari und Padme. Jedes ihrer heuchlerischen Worte klang nunmehr wie blanker Hohn in seinen Ohren.


"Wie könnt ihr es wagen uns zu drohen? Menari hätte euch auch gefesselt in einen dunklen Raum sperren können und ihr nutzt sein Vertrauen genau so schamlos aus, wie ihr es bei mir getan habt."

Sein Blick war eiskalt, als sich seine Augen zu Schlitzen verengten, wähend er an all das dachte, was sich auf Coruscant abgespielt hatte. Der noch glimmende Hass in seinem Inneren loderte aufs Neue auf.

"Lasst die Waffe sinken oder ich hole sie mir."

Mit dem Lichtschwert fest in seinem Griff, machte er einen Schritt auf die Jedi zu. Es war keine leere Drohung, die er ihr entgegen geschleudert hatte, aber nichtsdestotrotz wollte er sie nur ungern auf die Probe stellen, immerhin musste sie als Jedi eine Ausbildung im Kampf mit dem Lichtschwert erhalten haben. Allerdings glaubte er auch kaum, dass es so weit kommen würde, da sein Meister die Situation bestimmt jede Sekunde entschärfen würde.

[Hyperraum nach Bastion - Frachter "Wind" - Messe] - Elaine, Janem, Vincent
 
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Hyperraum- Route nach Bastion- "Wind"- Messe - Janem, Vincent und Elaine



Elaine hatte sich von Menari, der immer noch in ihren Augen zu gelassen in dem Sessel saß, durch die Drehung ein Stück entfernt.

Ihre Augen waren schmal, denn sie wollte so wenig von Menaris Visionen wahrnehmen wie nur eben möglich.
Es war schon grauenhaft genug, mit ansehen zu müssen, wie alles vor ihren Augen zerfiel.
Wie machte der verdammte Sith das nur? Und wie konnte sie es bewerkstelligen, daß er ihren Kopf in Ruhe ließ?

Doch bevor Menari sich auch nur rühren konnte, griff Vincent in das Geschehen ein und postierte sich zwischen Menari und ihr.
Das mußte sie ihm lassen. Er hatte wirklich Sinn für Melodramatik und für große Gesten.
Aber wenn er einmal logisch nachgedacht hätte, wäre ihm rasch klar geworden, daß Elaine nicht in der Lage gewesen wäre, Menari mit dem Lichtschwert auch nur zu nahe zu kommen. Der Chiss war ihr bei weitem überlegen.
Und um ehrlich zu sein, hätte sie ihm auch lieber einen Blaster unter die Nase gehalten. Diese Waffe kannte sie. Damit war sie vertraut.
Ein Lichtschwert dagegen hatte sie vorher nie in der Hand gehalten. Zumindest nach ihrer Ansicht. Die beiden Sith sahen es dagegen anders.
Sie kam sich so ausgeliefert und wehrlos vor. Dieses Gefühl hatte sie in den Untersten Ebenen niemals gehabt. Dort war sie frei gewesen. Niemand hatte sich an ihren Gedanken und ihrem Innersten zu schaffen gemacht.

Als Vincent sie eiskalt fragte, wie sie es wagen konnte, ihnen zu drohen, schnaubte sie verächtlich.



„Womit hapert es denn, Lehrling?“


Elaines Stimme troff nur so vor Sarkasmus.


„Mit dem Hören oder mit dem Verstehen? Oder vielleicht doch mit beiden?“


Ein spöttisches Lächeln begleitete die letzten Worte.



"Ich drohe ihm nicht. Er hat mir von Anfang an ein Übel in Aussicht gestellt, dessen Eintritt nur von seinem Willen abhängt. Das war eine Drohung.“


Ah, du liebe Güte. Mit welchem Blödsinn man sich beschäftigte, um gewissen Dingen entgehen zu können.


„Ich will nur, daß er aufhört, seine Spielchen in meinen Kopf zu treiben. Es ist nicht nötig, mich in den Wahnsinn zu treiben. Oder wollt ihr etwa behaupten, Menari, daß diese Täuschung, die „Wind“ verrottet im Zeitraffer, nicht von euch stammt?“


Sie warf einen raschen Blick auf Janem.


„Ich hatte euch doch schon gesagt, daß ich bei eurem Spielchen mitmachen werde. Es gibt keinen Grund, den Versuch zu unternehmen, mich auch noch in den Wahnsinn zu treiben.“


meinte Elaine entrüstet. Noch nie hatte sie sich so zerbrechlich gefühlt. Nein, nicht nur zerbrechlich, sondern so nahe vor dem Zerbrechen.


„Es geht euch nicht darum, mich nur zu töten, nicht wahr?“


formulierte sie den letzten Gedanken laut.


„Ihr wollt mich zerbrechen sehen. Solange auf eurem Weg führen, bis ich nur noch ein Schatten meiner Selbst bin. Eine leblose Hülle, bar jeden Sinnes und jeder Empfindung. Dazu verdammt ihr Dasein in einer Welt zu fristen, die nur ihr alleine offenstehen wird. Der Körper als ein Gefängnis für eine Seele, die so zerrüttet sein wird, daß der Tod die einzige Gnade, die einzige Erlösung darstellen wird. Und niemand wird es tun. Und während Mitleid oder Gehässigkeit diesen letzten Gnadenakt verhindern, wird es nur die Zeit sein, die ihr Werk verrichten wird, bis endlich jedes lange Lebensjahr aufgebraucht sein wird und der Tod sich endlich einstellt.“


Ihre Stimme war leise geworden, als sie ihre mögliche Zukunft formulierte. Mögliche Zukunft? Nein, wahrscheinliche Zukunft war die korrekte Bezeichnung dafür.


Und während sie sprach, sah sie einen goldenen Baum vor sich. Getaucht in den Schein der rauchblauen Klinge, die sie in den Händen hielt. Ein wunderschönes weißes Gebäude mit zahlreichen Säulen. Eine Frau, die ihr bekannt vorkam. Zu bekannt, zu vertraut und sehr lieb geworden.



„Ami….“


Es klang beinahe wie ein Hauch im Wind. Sie kannte keine Ami. Oder doch? Oder wollte Menari ihr weismachen, daß sie eine Ami kannte?
Wie konnte sie sich sicher sein, daß es aus ihrem Inneren kam? War es eine Erinnerung oder nur das, was Menari sie glauben lassen wollte.
Noch nie hatte sie so ein Durcheinander gefühlt.

Und doch hörte sie, was Vincent zu ihr sagte. Er sprach von Vertrauen. Und er riß sie damit los von dem Gefühl, daß es eine Zeit und Menschen gegeben hatte, denen sie vertraut hatte.



„Vertrauen? Ich kenne in dieser Galaxis drei Leute, die sich gar nicht vertrauen. Und diese befinden sich hier an Bord dieses Schiffes. Also unterstellt mir nicht, daß ich etwas schamlos ausnutze, was es niemals gab.“


erwiderte Elaine mit harter Stimme.



„Außerdem ist mir nicht ganz klar, wo ich euer Vertrauen ausnutzte, Vincent. Vielleicht in dem Moment, wo die Wachen ihre Waffen in Anschlag gebracht hatten und ihr Gefahr gelaufen seid, durchsiebt zu werden? Meint ihr den Moment, als ich euch zu Fall brachte, um euch ein paar Löcher in eurem Rücken zu ersparen? Macht euch keine Sorge. Das war ein Versehen und wird nicht mehr vorkommen.“


spottete sie, weil sie nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was er meinte.

Doch sie gewahrte auch, daß die Illusion aufgehört hatte. Die „Wind“ zerfiel nicht mehr. Das Schiff war wieder vollkommen intakt.

Elaine trat einen Schritt zurück und deaktivierte das Lichtschwert, aber behielt es fest in der Hand.



„Wenn ihr das Lichtschwert haben wollt, kommt und verlangt danach.“


Elaine blickte Vincent ernst an. Aber sie war auf der Hut, denn sie hatte am eignen Leib gespürt, wozu er fähig war.
Beide waren wegen der Situation angespannt, aber viel zu beherrscht, um den Gegner diese Schwäche zu offenbaren.
Aber durch das Deaktivieren war sie seiner Forderung nachgekommen.

Aber selbst wenn sie es nicht getan hätte.
Vincent war noch zu sehr Schüler, um zu wissen, daß sie sich mit dem Lichtschwert wahrscheinlich eher selbst verletzt hätte als einen der Sith.
Wenn es wirklich einmal eine Zeit gegeben hatte, in welcher sie den Kampf mit dem Lichtschwert beherrscht hatte, lag sie lange zurück und tief begraben.
Aber das würde sie Vincent nicht auf die Nase binden. Menari schien das zu wissen, ansonsten ließ sich nicht erklären, warum dieses Lichtschwert in ihre Hände gelegt hatte.



„Ich kann mich erinnern, gehört zu haben, daß sich die Jedi mit solchen Waffen verteidigen. Aber dennoch ist es eine Waffe, gebaut zu einem einzigen Zweck. Für den Kampf. Wie eurer Lichtschwert auch, nicht wahr?“


meinte sie nachdenklich.


„Die Jedi konnten auch kämpfen. Ich wüßte nur zu gerne, mit wem diese Klinge gekreuzt worden ist. Wer stand wohl Padme Master im Schein dieser Klinge als Gegner gegenüber?“


Elaine blickte zu Janem hinüber. Wenn einer diese Frage beantworten konnte, dann wohl er.


„Euer Meister weiß so vieles. Warum nicht auch das? Oder wißt ihr es auch, Vincent? Ihr scheint, euch ebenso sicher zu sein wie eurer Meister, daß ich Padme Master bin, Vincent. Und stellt euch vor, ich erinnere mich wieder an die Zeit, als ich diese Klinge geführt hat.“


Elaine blickte Vincent tief in die Augen.


„Was macht euch so sicher, daß ich euch am Leben lassen würde? Welche Gewißheit habt ihr, dies anzunehmen? Vielleicht solltet ihr euch ein wenig mehr in Acht nehmen, Vincent.“



Ein leichtes Lächeln lag Elaine auf den Lippen. Die Drohung war einfach aus der Luft gegriffen.
Dennoch fühlte sie sich stark angegriffen, durch diese Illusionen, die sich ihr aufgezwungen hatten oder eher dir ihr aufgezwungen worden waren.
Wollte sie wirklich diesen Weg, der sich bereits vor ihr offenbarte, beschreiten? Was hätte Padme Master getan? Hätte sie sich in diesen Irrsinn ergeben?
Padme Master wäre dies nie wiederfahren. Wenn es sie gewesen wäre, die Janem auf Coruscant gefunden hätte, wäre es zu einem Kampf auf Leben und Tod zwischen beiden gekommen. Vielleicht nicht dem Wunsch der Jedi entsprechend, aber dem des Sith mit Sicherheit.
Dennoch ihr selbst ging dieser Irrsinn mittlerweile entschieden zu weit. Sie wußte nicht, wer sie war und wer sie sein sollte.
Sie war nicht bereit dazu. Sie wollte einfach nicht mehr. Sie wollte zurück dorthin, wo sie die beiden Sith aufgelesen hatten.
Aber das würden die beiden Sith niemals zu lassen.
Sie würden sie nach Bastion bringen. Und was würde dort alles geschehen?
Sie fühlte sich dem Allem nicht gewachsen.
Diese Szene hatte sie mehr alles davor Gewesene erschöpft.
Und ihr noch mehr als alles davor Gewesene gezeigt, daß es für sie keinen anderen Ausweg gab.
Bevor sie jene Hülle wurde, die sie beschrieben hatte.
Sie fühlte wie ihr die Verzweiflung den Atem nahm. Sie hatte um ihr Überleben gekämpft. Ihr Leben gehütet, obwohl es nicht viel Sinn machte.
Und nun blieb ihr nur dieser eine Weg, um diesen Kampf nicht verloren zu geben?
War alles umsonst und vergeblich gewesen?



„Ich bin das Theater leid.“



Mehr gab es nicht zu sagen. Sie war fertig mit ihren Überlegungen. Wenn es so sein sollte, dann würde es eben so sein.

Aufrecht und würdevoll blickte sie die beiden an. Auch wenn die Kleidung bei Elaine eine andere war, als bei dem Hologramm von Padme Master in der Jedirobe, mit den grauen Hosen, der langärmeligen, weißen Tunika und den schlichten schwarzen Stiefel, glich ihr Elaine in Haltung und Würde in dem Moment.
In diesem Moment waren sich beide Frauen gleich

Es würde keine Hülle geben….




Hyperraum- Route nach Bastion- "Wind"- Messe - Janem, Vincent und Elaine
 
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[ Hyperraum | auf dem Weg nach Yag D'hul (über Denon) | Versorgungskonvoi für den Inner-Rim | ESC „Swarm“ | Messe | allein, andere Piloten und Besatzungsmitglieder im Hintergrund ]

Der Sprung aus dem Bastion-System in den Hyperraum stellte für den klobigen Eskortträger sowie den restliche Versorgungskonvoi keinerlei Problem dar. Nach ganzen vier Tagen hatten sie endlich Manaan, die erste Anlaufstelle auf ihrem langen Weg nach Yag D'hul, erreicht. Dort hatten die vier langsamen Frachter mehrere Güter – darunter Lebensmittel, Waffen und Munition – der ansässigen imperialen Kaserne gebracht. Im Gegenzug hatten zwei Frachter einige tausend Liter an flüssigem Kolto, einem zweiten, älteren Heilmittel, aufgeladen. Der ganze Aufenthalt im Pyrshak-System war bloß sehr kurz – maximal fünf Stunden – gewesen. Danach war man wieder zum Rand des Systems geflogen und augenblicklich in den Hyperraum gesprungen. Natürlich hatte die „Kali“, das schlanke Flaggschiff, auch in diesem Fall den kleinen Konvoi mit sämtlichen Koordinaten versorgt. Nächster Halt war nun Denon.

Die sechs unterschiedlichen TIE-Staffel, die auf der dicken „Swarm“ stationiert waren, ließen diese recht langen Hyperraumsprünge äußerst gelassen angehen. Maximal kurze Begleitflüge oder Flüge zur schnellen Aufklärung im jeweiligen System waren für die Piloten an der Tagesordnung. Nur die zwölf Piloten der 152. imperialen Staffel, dem Wolve Squad. Sie hielten sich fast die ganze Zeit in den Simulator- oder Trainingsräumen auf. Zwischen den zahlreichen Trainingseinheiten hatte diese Staffel bloß wenig Zeit für andere Tätigkeiten, wie Essen, Duschen oder Schlafen. Natürlich waren die anderen anwesenden Piloten auf dem Schiff bei dieser elitären Stellung des Wolve Squads nicht sehr glücklich. Hin und wieder hörte man ein Murren auf den langen, schmalen Gängen oder in der größeren Messe. Doch daran störten sich die zwölf Wölfe kaum. Sie waren durch ihren Aufenthalt auf dem Supersternzerstörer „Intimidator“ recht viel „Luxus“ gewöhnt.

Mit einem erschöpften Seufzer setzte sich der verschwitzte Elitepilot Aiden Thiuro auf eine Bank in der riesigen Messe, nachdem er sein Tablett abgesetzt hatte. Zusammen mit seiner Rotte hatte er vor ein paar Minuten eine Sporteinheit – einen Ausdauerlauf durch zwei Schiffdecks – beendet. Diese Aufgabe hatte Staffelführer Jacen Foster der Rotte erteilt, da die zwei Neulinge noch nicht ganz auf der sportlichen Höhe standen, welche als Optimum für diese Staffel festgelegt war. Karto und Thran mussten sowohl von Flight Cpt. Thiuro als auch von Flight Off. Drask trainiert werden. Doch ganz langsam erreichten die beiden jungen Piloten den Status, der vorausgesetzt war. Insgesamt war der Flight Captain mit dieser Entwicklung somit zufrieden. Nun saß er in der Messe und schaufelte sich langsam den heißen Suppenlöffel in den Mund. Seine Gedanken gingen dabei auf Wanderschaft.

In den letzten zwei Tagen hatte er nur wenig Zeit gehabt, um sich heimlich mit Cassie zu treffen. Es gab in seiner neuen Position als Stellvertreter der Staffel eine ganze Menge an bürokratischer Arbeit und somit war die rare Freizeit noch geringer. Seit dem problemlosen Start von Bastion hatte er sich mit der Strukturierung der Tagesabläufe an Bord der „Swarm“, den Trainings- und Simulatorzeiten befasst. Trotzdem fanden Cassie und Aiden immer mal ein Stündchen, wo sie spontan ein paar süße Zärtlichkeiten austauschen konnten. Erst am letzten Abend hatte sie mit ihm zusammen in seinem Bett gelegen. Dabei hatte die liebenswürdige Corellianerin ihren Kopf verträumt auf seine Schulter gelegt und er hatte beiläufig ihren flachen Bauch gestreichelt. Trotz allem war dies kein ernsthafter, kein wirklicher Vergleich zu den wenigen Tagen als sie auf Bastion Landurlaub hatten. Nun saß der Pilot nachdenklich in der Messe und aß weiter seine kräftige Suppe. Plötzlich setzte sich eine zweite Person zu ihm. Kurz sah Aiden auf. Es war Drask.


„Sie kommen langsam in Form, Captain“, bemerkte der Chiss und aß ebenfalls von seiner heißen Suppe. „Ich habe ihnen eine Stunde Auszeit gegeben.“

„Das war ordentlich von Ihnen, Drask, murmelte der Mensch weiterhin grübelnd und musterte sehr flüchtig den ehemaligen Flügelmann. „In gut zwei Stunden steht eine weitere Simulation mit allen Mitgliedern an. Wie macht sich Mynthas im Defender?“

„Er hat ein Talent zum Fliegen, Sir“, antwortete der Flight Officer kühl, nachdem er ein Stückchen gekochtes Fleisch herunter geschluckt hatte. „Die meisten Standardmanöver kennt er problemlos. In den schweren Situationen kann er sich auch beherrschen...“

Nachdenklich nickte der schwitzende Stellvertreter und musterte den Chiss ein weiteres Mal. Thran, der zweite neue Pilot in Aidens Rotte, stellte sich beim Fliegen nicht ganz so glücklich an, aber das richtige Talent war anscheinend bei beiden ausreichend vorhanden. Kurz lüftete Aiden seinen recht körperbetonten, schwarzen Trainingsanzug. Auf der starken Brust war sein derzeitiger Rang, neben dem imperialen Wappen eingestickt. Am oberen Ansatz – bei der Schulter – war zusätzlich noch das berühmte Zeichen der Staffel zu sehen. Beherzt biss der erschöpfte Elitepilot in ein Brötchen, das zum Menü gehörte. Leise kauend sah sich Aiden in der großen Messe, welche sich allmählich füllte, flüchtig um. Im Hangar hatte er noch drei TIE-Fighter- sowie zwei TIE-Interceptor-Staffel gesehen, die auf der „Swarm“ stationiert waren. Nun fiel ihm auf, dass deren Piloten ein breites Spektrum im Alter abdeckten. Neulinge flogen dort neben echten Veteranen. Trotzdem schien deren vorhandene Leistungsfähigkeit nicht gestört zu sein. Ein weiterer Löffel Suppe, dieses Mal schon lauwarm, kam in seinen Mund. Allmählich kehrte seine Kraft in alle Fasern und Glieder zurück.

[ Hyperraum | auf dem Weg nach Yag D'hul (über Denon) | Versorgungskonvoi für den Inner-Rim | ESC „Swarm“ | Messe | mit Drask, andere Piloten und Besatzungsmitglieder im Hintergrund ]
 
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[Imperialer Raum – auf dem Weg nachYag'Dhul – An Bord der Kali - Deck 12 – Arbeitszimmer – Aurelian Julius & Leutnants Carl Price u. Gordon Hess ]

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Aurelian saß in seinem geräumigen Arbeitszimmer, das für einen Captain ungewöhnlich groß und gut ausgestattet war. Er war andere Unterkünfte gewohnt und konstatierte deshalb mit Freude, dass ihm dieser Luxus hier zuteil wurde, sowas wusste er sehr zu schätzen. 2 seiner Leutnants, Carl Price (1. Zug) und Gordon Hess (4. Zug) hatten sich zu ihm gesellten und diskutierten über den kommenden Einsatz auf Denon, einer der wichtigsten Welten in dieser Region und Schauplatz einer Revolte, wie es sie zu dieser Zeit viel zu oft gab. Die 3 jungen Männer hatten ihrem Alter zum Trotz schon viel Erfahrung und manche Narbe sammeln können, ihnen allen war eine glänzende militärische Karriere sicher, sollten sie nicht frühzeitig sterben oder sich Fehltritte erlauben. Ihrem Ehrgeiz entsprechend verhielten sie sich zielstrebig und arbeiteten konsequent an sich und ihren Fertigkeiten, denn der Druck von oben war enorm, gerade für die vielversprechenden Offiziere, auf die man bereits ein Auge geworfen hatte. Captain Julius hatte auf dem großen Schreibtisch in der Mitte des Raumes eine holografische Darstellung des Planeten gestellt und machte sich daran, Stadtpläne und Dateien über die Widerstandszellen zu studieren. Gemeinsam mit seinen 2 Zugführern, die anderen inspizierten gerade ihre Truppen, sprach man ausgiebig über Taktiken gegen Partisanen und ging etliche Planspiele durch, Vorbereitung war schließlich alles.

„Wie ich mittlerweile in Erfahrung bringen konnte, haben wir es mit einer Organisation von Widerstandskämpfern zu tun, die mehrere tausend aktive Rebellen zählt, die Anzahl der Sympathisanten und Geldgeber dürfte aber noch deutlich größer sein. Der Geheimdienst bemüht sich scheinbar, ihre Versorgung zu kappen und gezielt Widerstandsnester zu vernichten, allerdings ist die Sache scheinbar komplizierter als ursprünglich angenommen. Nach den neusten Erkenntnissen wird ein erheblicher Teil der personellen und materiellen Grundlage von außen geschaffen, höchstwahrscheinlich von der NR selbst, die daran interessiert ist, den ganzen Sektor zu destabilisieren. Es ist der Flotte leider nicht möglich, ausreichend umfangreiche Kontrollen an den Raumhäfen durchzuführen, dafür ist das Verkehrsaufkommen auf Denon einfach zu gewaltig, also müssen wir woanders ansetzen. Der Geheimdienst versucht, verschiedene Zellen zu infiltrieren und bis ins Herz des Widerstandes vorzudringen, um so den tödlichen Schlag ausführen zu können. Da dies jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und ein Erfolg alles andere als garantiert werden kann, wird die Armee zwischenzeitlich überall auf dem Planeten „Aufräumarbeiten“ vornehmen, damit der Schaden begrenzt werden kann,“ sagte Aurelian.

Der jüngste Leutnant, Carl Price, schüttelte missbilligend den Kopf und erwiderte: „Diese verdammte Republik … man hätte sich schon viel früher um sie kümmern müssen, aber wie immer waren die Sith eher daran interessiert, sich selbst zu vernichten, statt ihrer politischen Verantwortung gegenüber dem Imperium nachzukommen. Das Denon-Problem gibt es nur, weil man zu nachlässig in der Verwaltung und zu inaktiv in der militärischen Führung ist. Wir können nur gewinnen, wenn es endlich eine konsequent verfolgte Linie gibt, sonst werden wir unsere Feinde abschlachten müssen, bis wir verfaulen.“

Carl Price war Aurelian nicht unbekannt, schon vor einigen Jahren, auf der Akademie, war er ihm begegnet und auch damals war Carl alles andere als ein Freund der Sith, er hatte lediglich Verachtung für sie übrig. Er konnte froh sein, dass der Kameradschaftsgeist in der Armee so stark war, dass ihn noch niemand ans Messer geliefert hatte, denn Kritik gehörte zu den Sachen, mit denen Sith keinen Spaß machten. Auch Aurelian gehörte nicht zu den fanatisch überzeugten Dienern der Sith, doch er akzeptierte sie und ihre Autorität, selbst wenn er mit vielen ihrer Entscheidungen nicht einverstanden war. Der bisher zurückhaltende Gordon Hess blickte etwas unsicher drein, scheinbar war er es nicht gewohnt, dass Offiziere so über die Elite des Imperium sprachen, was Aurelian nur all zu gut nachempfinden konnte. Dennoch ergriff Gordon das Wort.“Wir sollten erstmal abwarten. Ich bin mir sicher, dass dieser Einsatz erfolgreich beendet werden kann, wenn Geheimdienst, Armee und Flotte kooperieren und gemeinsam gegen den Widerstand vorgehen. Wir haben diese Art von Krieg schon oft geführt und werden es immer wieder tun, ein Sieg ist möglich und für uns durchaus erreichbar. Ich hoffe nur, dass man im Oberkommando alle Rahmenbedingungen für eine Zerschlagung des Aufstandes schafft, angefangen bei der gezielten Infiltration von Widerstandszellen bis zur Suche nach wichtigen Geldgebern, um dem Widerstand vor allem die wirtschaftliche Grundlage zu nehmen. An uns liegt erstmal nur, die Kompanie so gut wie möglich im Einsatz zu führen, alles andere liegt in der Hand höherer Kommandoebenen. Wir sollten unseren Soldaten weitere Informationen zukommen lassen, vor allem Stadtpläne, Richtlinien für den Partisanenkampf etc. pp. So vermitteln wir wenigstens theoretisches Wissen und nutzen das Potenzial, welches wir zur Vorbereitung unserer Einheiten haben.

Aurelian nickte zustimmend.“ Ich habe bereits ein kleines Kompendium mit sämtlichen in meinen Augen relevanten Daten zusammenstellen und verteilen lassen. Es ist wirklich wichtig, dass unsere Truppen über ausreichend Vorwissen verfügen, anderen Kommandeuren habe ich bereits geraten, es ebenso zu halten.“

Die Diskussion setzte sich noch eine Weile fort und sie alle versuchten, ihre Ansichten zum Besten zu geben. Aurelian war darum bemüht, seine Kompanie so gut wie möglich auf das vorzubereiten, was da kommen sollte, ein Versagen durfte es einfach nicht geben. Dies war sein erster Einsatz seit langer Zeit und er hoffte inständig, dass er daraus ein Sprungbrett für seine Karriere machen konnte, um endlich dahin zu kommen, wo er hinwollte. Nachdem die 3 Männer alles gesagt hatten, wies der Captain sie an, ihre Züge zu inspizieren, mit den Soldaten zu sprechen und sich so gut wie möglich auf den Einsatz vorzubereiten. Er selbst studierte in der Zwischenzeit eine technische Zeitschrift, die sich mit dem Schlachtross seiner mechanisierten Einheit beschäftigte, dem 2-M Repuslorpanzer. Das Fahrzeug hatte er vor einigen Monaten auf einem Truppenübungsplatz auf Bastion besichtigen dürfen, die bisherigen Einsatzerfahrungen waren gut und er war zuversichtlich, dass es seine Erwartungen erfüllen würde. Eine mittlere Laserkanone, eine leichter Laserkanone zur Bekämpfung von Infanterie sowie 2 Raketenwerfer waren ausreichend Bewaffnung, um es einigen Widerstandskämpfern mächtig einzuheizen und Aurelian freute sich bereits darauf, das System in der Praxis erleben zu können.

Doch scheinbar wollte man es nicht bei Landstreitkräften belassen, denn auch eine Staffel TIE-Defender an Bord eines Eskortträgers, der Swarm, begleitete sie nach Denon. Diese mächtigen Raumjäger gehörten zu der Spitze der imperialen Technologie, den herkömmlichen Modellen, Fighter und Interceptor, um Längen voraus und überaus zerstörerisch. Er hätte gerne gewusst, ob man die Maschinen ebenfalls nach Denon schickte, für den Kampf gegen die Widerstandszellen wirkten die Maschinen deutlich „overpowered“. Bisher hatte er nicht viel über die Staffel in Erfahrung bringen können, aber er zweifelte zunehmend daran, dass es bei Denon nur um die Niederschlagung eines Aufstandes ging. Es schien sich etwas viel Größeres anzubahnen, auch wenn er noch nicht wusste, was.

Ernst blickte er aus dem Kabinenfenster in die Finsternis des Weltraums. Was auch immer da draußen auf ihn wartete, er würde sich ihm entgegenstellen, was es auch kosten sollte.


[Imperialer Raum – auf dem Weg nachYag'Dhul – An Bord der Kali - Deck 12 – Arbeitszimmer – Aurelian Julius]
 
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[Hyperraum ~ auf dem Weg nach Yag'Dhul (über Denon und Bestine) ~ Versorgungsverband ~ VSD I „Kali“ ~ Büro des Befehlshaber ~ Commodore Mard (NPC) allein]

Geschwind und ziemlich ruhig bewegte sich der uralte, hellgraue Victory-Sternzerstörer der Klasse I, die „Kali“, durch den Hyperraum. Zusammen mit vier langsamen Bulk-Frachtern, einer kleinen, schmalen corellianischen Korvette sowie einem klobigen Eskortträger, der „Swarm“, war man vom fernen Bastion-System aufgebrochen, um mehrere imperiale Kasernen im Inner-Rim mit Gütern neu auszustatten. Auf dem äußerst langen Weg nach Yag D'hul hatten sie innerhalb der letzten vier Tage schon auf Obroa-Skai, Pengalan IV, Zeltros, wo eine ganz neue Kaserne zur Sicherung sowie zum Ausbau der imperialen Macht aufgebaut wurde, und zuletzt auf Manaan einen Zwischenstopp gemacht. Die schwerfälligen Bulk-Frachter luden bei jedem einzelnen Stützpunkt ihre Güter ab, um neue Kisten wieder aufzuladen. Sämtliche Aufenthalte außerhalb des Hyperraums dauerten für den ganzen Konvoi bloß ein paar Stunden.

Nachdem der kleine Konvoi erneut im Hyperraum verschwunden war, kehrte Commodore Tiberius Mard in sein großzügiges Büro zurück. Behutsam legte er seine graue Mütze ab, öffnete etwas die straffe Uniform und setzte sich dann in seinen Sessel. Sie lagen sehr gut in der Zeit, denn nach dem kurzen Aufenthalt im Pyrshak-System standen nun nur noch Antar, Denon, Aleen und im Anschluss Bestine auf dem Plan, bevor man Yag D'hul endlich erreichen sollte. Mit einem raschen Knopfdruck erwachte Mards Computer mit ganz leisem Surren zum Leben. Commodore Tiberius Mard ließ sich gern während der kurzzeitigen Systemaufenthalte über die derzeitige Lage informieren. Somit war er im Bilde, dass noch immer einzelne Widerstände auf Denon existierten. Über eine Holo-Leitung, die selbstverständlich gesichert waren, versicherte Mard seinen Vorgesetzten, dass Juluis' Kompanie rechtzeitig auf dem Planeten zur Unterstützung der dortigen Bodentruppen erscheinen würde.


„Eine Abkürzung kann nicht genommen werden...“, bemerkte Commdore Mard als er nachdenklich auf den schimmernden Bildschirm starrte. „Die zweihundert Tonnen Gas von Antar werden seit ein paar Monaten dringend in der Großkaserne auf Bestine benötigt. Ein Aufschub ist unmöglich...“

Bei diesen Worten fuhr sich der hochrangige Flottenoffizier über den blonden Schnauzer. 'Man wird sich auf Denon gedulden müssen', dachte sich Mard und kümmerte sich über das nächste Detail auf seiner langen Liste. Es waren hauptsächlich Nebensächlichkeiten. Einige Bestimmungen zum Kurs nach Yag D'hul, mehrere interne Planungen der „Kali“, mögliche Beförderungen oder Bestrafungen sowie diverse Vorbereitungen für die nächsten Besprechungen. In den letzten zehn Dienstjahren war er mit solchen bürokratischen Aufgaben immer mehr vertraut geworden. Rasch ordnete er die recht vielen Dokumente nach ihrer Priorität und machte sich augenblicklich an die schriftliche Arbeit. Er setzte sich dazu noch eine Tasse heißen Caf auf, denn nur das pure Koffein hielt ihn in solchen sehr langen Momenten wach. Kurz rieb sich der hochrainge Flottenoffizier die Augen und versteckte ein lautes Gähnen hinter dem breiten Handrücken, der einen blonden Haarteppich besaß. Mit einem Brummen ging er dann weiter seiner Tätigkeit als Befehlshaber nach. In drei Tagen sollten sie endlich Denon erreichen.

[Hyperraum ~ auf dem Weg nach Yag'Dhul (über Denon und Bestine) ~ Versorgungsverband ~ VSD I „Kali“ ~ Büro des Befehlshaber ~ Commodore Mard (NPC) allein]
 
[Imperialer Raum – auf dem Weg nachYag'Dhul – An Bord der Kali – Truppendeck – Aurelian Julius & etliche Angehörige der Kompanie]

Das Truppendeck der Kali beherbergte die 183 Soldaten der 2. Kompanie/349. Mechanisiertes Bataillon und hatte alles zu bieten, was man für lange Flüge benötigte, zumindest, wenn man das Benötigte als Synonym für das Mindeste verwendete. Es gab Räumlichkeiten mit Geräten zur Körperertüchtigung, ausreichend Schlafkabinen und natürlich einen großen Aufenthaltsraum, den Aurelian oder die Zugführer benutzen, um ihren Soldaten Vorträge zu halten oder sonstige Dinge zu besprechen. Captain Aurelian schritt durch die Gänge und sah seinen Männern bei ihrem Treiben zu, immer darum bemüht, einen gewissen Draht zur Truppe aufrechtzuhalten, um nicht zu den typisch abgehobenen Offizieren zu gehören, die ein Großteil der ihnen unterstellten Soldaten niemals zu Gesicht bekam. Er selbst sah immer wieder amüsiert wie fasziniert zu, wenn die diszipliniertesten Soldaten des Universums, imperiale Sturmtruppen, völlig konträr zu dem in der Öffentlichkeit vermittelten Bild über Frauen, Sex, Alkohol und ein Leben nach der Armee, welches es für die meisten nicht gab, sprachen. Natürlich verstummten sie, wenn Captain Aurelian Julius an ihnen vorbeiging, doch er war weder taub noch blind, es war ihm wichtig, über den Gemütszustand seiner Truppen voll informiert zu sein. Er ging an einer Gruppe von Infanteristen des 2. Zuges vorbei, alle in Sportkleidung, die gerade an einem kleinen Tisch eine Kartenspiel spielten und dabei ihren monatlichen Sold riskierten. Er selbst hatte diese Art des Soldatentums nie erlebt, denn schon von Anfang an war sein Weg der eines Offiziers gewesen, nicht der des gemeinen Fußsoldaten, welcher täglich überall im Universum tausende Tode starb, ohne dass sich die Geschichte an seinen Namen erinnern würde. Dennoch trugen gerade sie dazu bei, dass das Imperium weiterhin existierte und sich im Kampf gegen seine Widersacher behaupten konnte, und dafür zollte er ihnen Respekt. Als er die Mensa des Decks erreichte, gesellte er sich zu einer Gruppe junger Teamführer und Piloten, die gerade an einem der grauen Tische saß und einen kleinen Plausch hielt. Einer der Männer, er schätzte ihn auf etwa 35 Jahre alt, bemerkte ihn beim Betreten des Raumes und gab laut und knapp von sich: „Captain an Deck!“

Sofort nahmen alle Soldaten Haltung an und salutierten, den Blick starr nach vorne gerichtet und bereit, Befehle entgegenzunehmen. „Weitermachen“, gab Aurelian zurück, er wollte die lockere Atmosphäre nicht durch die strenge Etikette verkrampfen, sondern das ungezwungene Gespräche suchen. Zwar legte er gewöhnlich viel Wert auf Formalitäten, doch unter einfachen Soldaten war es meist einfacher, respektiert zu werden, wenn man sich durch Kameradschaftlichkeit auszeichnete. Er setzte sich umgehend an den Tisch der Gruppe und fragte höflich, wenn auch rhetorisch, ob es jemanden störe, wenn er ihnen Gesellschaft leiste.

„Es ist uns eine Ehre, Sir. Wir freuen uns, dass hier sind, den alten Kompaniechef kannten wir nur aus Geschichten und den Einsatzberichten“, sagte ein junger Soldat, wahrscheinlich nicht älter als 20. Seine Bemerkung brachte im Grunde das auf den Punkt, was Aurelian überall in der Imperialen Armee beobachten konnte. Eine potentiell schädliche Distanz zwischen Offiziere und gemeinen Soldat, die von Einheit zu Einheit unterschiedlich groß war. Die Kohäsion der Truppe war zwar auch so enorm, doch Aurelian war sich sicher, dass in vielen Fällen ein wenig mehr soziales Engagement der Kommandeure den Geist der Truppe weiter stärken konnte. Leider ließen sich nicht alle für derart begeistern, ab einer gewissen Ebene war es aber auch einfach nicht mehr möglich, für alle Soldaten greifbar zu sein, dafür war die Armee einfach zu groß. Doch zumindest die Kompaniechefs hätten sich etwas mehr ins Zeug legen können, die Nähe zu ihren Soldaten zu suchen, fand Aurelian. Er hatte seine Bedenken schon dem Truppenamt und später auch der „Sozialwissenschaftlichen Abteilung der imperialen Akademie“ (SowiAbtIA) mitgeteilt, aber wie immer ließ man sich entweder nicht in den Kram reden oder brauchte ewig, bis solche Ideen die Hürde der Bürokratie genommen hatten.

“Danke für Geselligkeit, ich hoffe, ich habe euch bei eurem Plausch nicht zur sehr unterbrochen. Darf man fragen, was die Soldaten des Imperiums so beschäftigt?“


„Nein, Captain, sie stören natürlich nicht. Wir sprachen gerade über unseren letzte Stationierung auf Bastion und den nächsten Einsatz. Ich habe gehört, wir müssen wieder diese Rebellenschweine jagen. Man sagt, die sollen auch vor Attentaten auf imperiumstreue Bürger nicht zurückschrecken“, antwortete ein Soldat. Ein anderer ergänzte:“Ja, das ist mir auch zu Ohren gekommen. Wir kriegen es wohl mit richtigen Partisanen zu tun, wie damals auf Jabiim, eine richtige Blutmühle war das“.

In der Tat waren die Rebellen auf Denon nicht zimperlich, es war bereits mehrfach zu Anschlägen auf Politiker und Verwaltungsbeamte gekommen, die Zahl der zivilen Opfer stieg stetig, auch wenn sich die Rebellen angeblich bemühten, Kollateralschäden so gering wie möglich zu halten.
„Ihr habt recht“, sagte Aurelian.“Es wird nicht ohne, der Feind kann auf einen nicht kleinen Ressourcenpool zurückgreifen und bekommt regelmäßig Waffen und Menschen nachgeliefert. Sie verüben scheinbar regelmäßig Anschläge auf Industrieanlagen, die Infrastruktur, verschiedene Persönlichkeiten und militärische Patrouillen. Darüber hinaus versuchen sie durch gezielte Propagandaakte, Erpressung und sonstiger Überzeugungsarbeit, die Bürger des Imperiums unter Druck zu setzen und neue Sympathisanten zu finden. Dabei spielen die Nachwirkungen des Bruderkrieges eine große Rolle, viele haben das Vertrauen in die Sith verloren, die Folgen sind die Bildung von Dissidenten-Gruppen und Widerstandszellen terroristischer Natur, um die eigenen politischen Ziele durchzusetzen. Ein Freund von mir, tätig beim Geheimdienst, hat mir zudem mitgeteilt, dass der Konflikt eine neue Dimension bekommen hat und die Neue Republik die Rebellen aktiv unterstützt, sie sogar am Leben erhält. Was das nun zu bedeuten hat, haben andere zu entscheiden, in jedem Fall wartet auf Denon ein ganzes Stück Arbeit.“

Einer der Soldaten pfiff durch die Zähne. „Wow, wenn das wahr ist, könnte die Sache echt noch spannend werden. Die Sauhunde von der NR sind sicher schon wieder dabei, irgendeine Teufelei auszuhecken, ich kenne die doch." Sein Sitznachbar schlug ihm leicht gegen die Schulter und sagte: „Den Teufel werden wir ihnen schon austreiben, dafür ist die Armee ja schließlich da.“ Ein zustimmendes „Jawoll !“ ging durch den Raum und Aurelian lächelte zustimmend, auch wenn er den Optimismus nicht ganz teilte. Es lag etwas in Luft, und er würde nicht eher ruhen, bis er herausgefunden hatte, was es war.

[Imperialer Raum – auf dem Weg nachYag'Dhul – An Bord der Kali – Truppendeck – Aurelian Julius & etliche Angehörige der Kompanie]
 
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[ Hyperraum | auf dem Weg nach Yag D'hul (über Denon) | Versorgungskonvoi für den Inner-Rim | ESC „Swarm“ | Simulatorraum Zwei | mit ganzer Staffel ]

Blitzschnell hatte der Konvoi das Prindaar-System, wo sich der Gasriese Antar befand, verlassen, um das nächste Ziel, den nahen Planeten Denon, anzusteuern. Die vier schweren Bulk-Frachter hatte, in Begleitung einer Staffel agiler TIE-Interceptor, in zehn Stunden ihre Lager an hochexplosivem Gas, das dieser Riese in Hülle und Fülle beherbergte, aufgeladen. Gleichzeitig hatten sich die „Kali“, die „Swarm“ und die corellianische Korvette still im Hintergrund aufgehalten. Nachdem die langsamen Frachter ihre Aufgabe beendet hatten, war man dann im Hyperraum verschwunden. Die Navigation, die auf dem alten Victory-Sternzerstörer immer die Koordinaten und Vektoren an die anderen sechs Schiffe übermittelte, ging bei dieser Etappe von einem weiteren Tag im Hyperraum aus, bevor man endlich Denon erreichen sollte.

Nur äußerst schwer ließ sich die runde Tür öffnen. Immer mehr künstliches Licht, das eindeutig von Außen kam, drang in das finstere Innere als die Hand diese Tür weiter öffnete. Nachdem das Stück kaltes Metall lautstark eingerastet war, kletterte der trainierte Elitepilot aus dem Simulator. In seiner schweren Pilotenmontur kam sich der junge Mann in dieser grauen, sterilen Umgebung trotz allem recht deplatziert vor. Flüchtig sah er zu den anderen Staffelmitgliedern, während er gleichzeitig den schwarzen Helm beiläufig zur Seite legte. Nachdem er den rechten Handschuh langsam ausgezogen hatte, fuhr er sich mit dem nackten Handrücken über die nasse Stirn. Mit viel Mühe hatte er sich in der Simulation erneut bewähren können. Kurz schenkte er einem Kameraden, einem blauen Chiss, ein Lächeln. Anerkennend nickte der andere Pilot.


„Wolves, hier ist die Auswertung der Sim“, kündigte Wing Cmdr. Jacen Foster an und wedelte dabei mit ein paar bedruckten Papieren in der Luft herum. „Ich möchte die Sache kurz mit euch allen hier durchsprechen. Darum bildetet mal einen Halbkreis um mich...“

Flüchtig sah der eine oder andere Pilot zu seinen Kollegen. Mit einem Achselzucken folgten die elf Piloten letztendlich der indirekten Aufforderung. In den letzten Tagen hatte die Staffel, die dazu vier Neulinge aufgenommen hatte, jeden Tag mindestens eine Simluation absolvieren müssen. Man war mittlerweile fast jedes Szenario, das einem Foster auftischte, gewohnt. Schweigend folgte Aiden der Aufforderung ebenfalls. Kurz wischte sich der Bastioner Pilot den Schweißfilm, der sich innerhalb kürzester Zeit neu gebildet hatte, weg. Nach seinem Empfinden wurden Karto Mynthas und Thran – die beiden Neulinge – mit jeder weiteren Übung besser. Langsam hatten sie das Niveau erreicht, das man von ihnen immer verlangte. Mit einem kühlen Nicken stellte sich Drask, wie immer, neben den ehemaligen Flügelmann. Dann wartete man auf Fosters weitere Worte.

Fox und Beckett, Sie haben sich während der letzten Sim wacker geschlagen“, bemerkte Foster mit fester Stimme. „Ihre Abschüsse können sich sehen lassen. Trotzdem ist gerade Ihr Verbrauch, Pilot Off. Beckett, schlicht zu hoch für einen Einsatz dieser speziellen Art. Mit etwas mehr Gefühl dürfte aber auch dieser Punkt bald bereinigt sein. Mrs. Fox, bei Ihnen konnte ich keine weiteren Fehler finden. Sehr schön...“

In den letzten fünf Stunden hatte die imperiale Elitestaffel mehrere „Hit & Run“-Einsätze an einem Stück durchgeführt. Anscheinend wollte das imperiale Oberkommando die zwölf äußerst modernen TIE-Defender in naher Zukunft für solche gefährlichen Missionen verwenden. Darum hatte Foster in den letzten Tagen unaufhörlich mit der gesamten Staffel eine ganze Reihe an diversen Angriffen, Manövern und den entsprechenden Rückzugtaktiken geübt. Dabei waren republikanische Sternjäger – vornehm die bekannten X- oder E-Wings – die hauptsächlichen Gegner gewesen. Manchmal hatte die Staffel auch einen leichten Kreuzer überwinden müssen, um die Mission zu erfüllen. Doch nach ein paar Stunden stellten diese Art Gegner keinerlei Probleme für die Staffel dar – jedenfalls auf der gewohnten Schwierigkeitsstufe. Bei den Simulationen zeigte sich, dass die Neulinge mit jedem Tag immer besser wurden. Hin und wieder fehlte bloß das gewisse Gefühl für die wendigen Jagdbomber und die richtige Einschätzung der eigenen Ressourcen. Bei Aidens Rotte versuchten der junge Mann von Bastion sowie blauhäutige Chiss der den beiden Welpen stets zu helfen. Aus diesem Grund war man nach dieser freundlichen Ansprache auf das Urteil der zwei anderen Schützlinge gespannt.

„Bei Pilot Off. Mynthas und Pilot Off. Thran sieht es ähnlich aus“, sprach der Staffelführer nach ein paar Sekunden weiter. Mynthas, Sie schlagen sich ohne größere Probleme durch die Simulationen – meine Gratulation für diese Leistung. Thran, Sie sollten sich etwas mehr an Ihren Flügelmann, Cpt. Thiuro, halten. Insgesamt bin ich trotzdem mit beiden Leistungen zufrieden. Sie haben nun drei Stunden Freizeit. Danach folgt wieder eine Sporteinheit...“

Die elf Piloten salutierten zackig, griffen sich dann ihre Helme um im Anschluss den riesigen Raum zu verlassen. In kleineren Gruppen schlenderten die elf Wolves ganz gemächlich durch die äußerst engen Korridore, während sich in der Zwischenzeit eine andere Staffel auf einen Flug im Simulator vorbereitete. Aiden wartete in voller Montur ziemlich gelassen auf seinen Vorgesetzten, weil Cassie an diesem Tag die rare Freizeit mit ihren zwei Freundinnen Stella Fox und Kyra Tey in der riesigen Messe verbringen wollte. Der junge Flight Captain hatte noch die eine oder andere Absprachen mit dem Vorgesetzten vor sich, weshalb er warten musste. In der Zwischenzeit unterhielt sich der Wing Commander noch kurz mit dem Anführer der anderen Staffel. Sie waren ganz einfache TIE-Fighter-Piloten und trotz der gedämpften Stimmen konnte der schwarzhaarige Bastioner problemlos hören, dass man über das Auftreten der Wolve-Piloten nicht sehr begeistert war. Beruhigend sprach Foster auf den anderen Staffelführer ein. Am Ende scherzte man sogar. Mit einem leichten Grinsen kam der ältere Pilot zu seinem neuen Stellvertreter.


„TIE-Fighter haben viele Ähnlichkeiten mit ihren Piloten...“, scherzte Foster und klopfte Aiden kurz auf die Schultern. „Sie wollten mich sprechen?“

[ Hyperraum | auf dem Weg nach Yag D'hul (über Denon) | Versorgungskonvoi für den Inner-Rim | ESC „Swarm“ | Korridor | mit Cmdr. Foster ]
 
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[Hyperraum ~ auf dem Weg nach Yag'Dhul (über Denon und Bestine) ~ Versorgungsverband ~ VSD I „Kali“ ~ Büro des Befehlshaber ~ Commodore Mard (NPC) allein]

Der Konvoi hatte das Prindaar-System, mit dem großen Gasplaneten Antar sowie den zwei Sonnen, nach einem längeren Aufenthalt wieder verlassen. Mit einer überragenden Geschwindigkeit und der „Kali“ als Flaggschiff flogen die sieben unterschiedlichen Schiffe nun das Denon-System an. Dort sollten die örtlichen imperialen Stützpunkte mit neuen Gütern ausgestattet werden. Außerdem sollte Captain Aurelian Julius' einsatzbereite Kompanie auf diesem großen Planeten – immerhin mit einer Bevölkerung von mehr als 500 Milliarden Lebewesen – abgesetzt werden, damit die Aufstände, die seit einigen Monaten immer wieder ausbrachen, mit aller militärischer Gewalt niederzuschlagen. Es war das oberste Gebot der imperialen Ordnung, dass Aufstände im Keim zu ersticken waren. Die „Kali“ und die anderen sechs Schiffe des kleinen Versorgungskonvois waren nun auf dem direkten Weg zur nächsten Etappe. Dabei lagen sie noch immer perfekt in der Zeit.

Mit Argusaugen beobachtete Commodore Tiberius Mard die Arbeiten der vielen Crewmitglieder auf der Brücke. Mal spähte er in den linken Graben, dann in den rechten. Kein einziger Fehler der recht zahlreichen Leute schien ihm zu entgehen. Mürrisch musterte er außerdem die anwesende Offiziere, denn allein durch ihre Fähigkeiten konnte er in einer Schlacht mit diesem uralten Kriegsschiff schon den Sieg oder die Niederlage davon tragen. Er musste sich somit auf seine Untergebenen auf dieser Brücke verlassen. Für ihn ein wirklich skandalöser Umstand, der ihm selbst nach diesen paar Tagen im ewigem Hyperraum nicht sonderlich behagte. Nachdenklich fuhr sich der hochrangige Offizier mit Daumen und Zeigefinger über den blonden Schnauzer. Dann wandte er sich wieder dem großen Panoramafenster zu. Draußen zeigte sich ihm ein farbenfroher Ausblick.


„Commodore Mard, wir erreichen in wenigen Minuten Denon...“, meldete der dürre Captain, als er neben den kräftigen, uniformierten Mann trat. „Haben Sie erste Anweisungen?“

„Der übliche Vorgang, Captain“, knurrte Mard und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Sie kennen das typische Prozedere unserer Flotte.“

Der schlanke Captain salutierte flüchtig, kümmerte sich dann augenblicklich um die vielen Befehle, an die komplette Brückenmannschaft, die zu diesem Zeitpunkt nötig waren. Einen Moment ließ der Commodore die Betriebsamkeit auf sich wirken. Schon jetzt hatte Mard eine ordentliche Abneigung gegen den äußerst langweiligen Konvoidienst entwickelt. Nachdenklich rückte er seine oliv-graue Mütze auf dem blonden Kopf zurecht. Danach straffte er beiläufig mit einer sehr raschen Bewegung seine Uniform. Im Hintergrund wisperten die anwesenden Offiziere mit ihren Untergebenen. Kurz musterte jede einzelne Person. Bei manchen Gestalten machte er sich in Gedanken Notizen, welche er später der jeweiligen Personalakte beifügen wollte. Nach einigen Minuten kehrte der Captain zu Mard zurück. Man war bereit für den nächsten Austritt aus dem Hyperraum. Alle Stationen waren nun bereit für die kurze Rückkehr in den realen Raum.

Blitzschnell brach der Tunnel aus gleißendem Licht zusammen. Zerfiel augenblicklich in unzählige lange Fäden, die am Ende zu kleinen weißen Punkten auf schwarzem Samt schrumpften. Ein Schiff nach dem anderen kehrte auf diese Weise in den realen Raum zurück. Sie hatten den langen Flug bis zu diesem System ohne Probleme überstanden. Nun waren sie am Rand und mussten nur noch einen geeigneten Kurs zum Planeten finden. Erneut suchte sich die „Kali“ den Weg zur Spitze, damit der dunkelgraue Victory-Sternzerstörer von dieser Position aus den kleinen Konvoi anführen konnte. Es war noch eine lange Strecke bis nach Denon, denn die Kriegsschiffe konnten sich bloß dem äußerst langsamen Tempo der schweren Bulk-Frachter anpassen. Flankiert wurden die vier Frachter von der corellianischen Korvette sowie dem klobigen Eskortträger, der „Swarm“. Nach einer Weile zeigten sich in der Ferne die ersten imperialen Schiffe, welche sich im System befanden.

„Mehrere imperiale Schiffe befinden sich im System, Commodore“, meldete der imperiale Offizier, welcher für die Navigation zuständig war.

„Stören Sie sich nicht daran, Steuermann“, knurrte Mard und musterte die vielen Kriegsschiffe, die im System waren. „Wir gehen weiterhin ganz nach Plan vor.“

Die riesige Entfernung zwischen der uralten „Kali“ und dem urbanen Planeten Denon schmolz ganz langsam mit jedem weiterem Kilometer. Es dauerte knapp eine Stunde bis der Konvoi dem Planeten sowie dessen Umlaufbahn endlich erreicht hatte. Auf einmal kam ein gewaltiger Sternzerstörer der Imperial-Klasse II mit hellgrauer, fast weißer Lackierung in den Weg. Die paar Sensoren der „Kali“ identifizierten das kolossale Kriegsschiff als die „Crusaider“. Problemlos wich der winzige Konvoi dem hellgrauen Sternzerstörer aus. Einige Kilometer vor der blauen Atmosphäre entfernten sich die vier schwerfälligen Bulk-Frachter von den drei anderen Begleitschiffen. Es dauerte nicht sehr lange und die gemächlichen Frachter verschwanden in der Atmosphäre. Gleichzeitig suchten sich die drei anderen Schiffe des Konvoi eine sichere Position im Orbit. Man wollte auf die vier Frachter warten – wie bei jedem bisherigen Aufenthalt.

„Captain, lassen Sie die paar Truppentransporter und Barkassen für Captain Julius' Kompanie bereit machen, befahl der Commodore mit einem strengen Blick auf den anderen Flottenoffizier. „Sobald die Transporter bereit sind kontaktieren Sie Captain Julius. Er wird schon erwartet.“

„Jawohl, Commodore“, erwiderte der Flottenoffizier mit näselnder Stimme.

[Denon-System ~ Obrit von Denon ~ Versorgungsverband ~ VSD I „Kali“ ~ Brücke ~ Commodore Mard (NPC) mit Brückenmannschaft]

[OP @ Wolves und Aurelian: weiter im Denon-System-Thread]
 
Hyperraum - Auf dem Weg nach Bastion - Wind - Messe Janem, Vincent, Padme


Janem starrte noch eine Weile zu der Stelle an der Padme die Messe verlassen hat. Mit fast so etwas wie einer Drohung auf Ihren Lippen. Er sollte sich aus Ihrem Kopf raushalten? Was genau gab ihr die Gewissheit, Sie könnte es ihm verbieten, oder sich auch nur in irgendeiner Weise ihm entgegenstellen sollte er etwas gegen Sie unternehmen wollen?

Wenn es noch irgendeinen Zweifel gegeben haben könnte dass diese Frau wirklich die gesuchte Padme Master war dann wäre er damit endgültig beseitigt. Ein lächeln dass fast wie ein echte aussah machte sich auf dem Gesicht des Executer breit als sich seinem Schüler zuwandte der in einem Sessel ihm gegenüber sass.


Ich kenne Padme Master sehr gut. Du hast so eben erlebt wie sie immer war. Überheblich und arrgoant und vollständig von sich überzeugt. Aber das macht sie auch zu einer würdigen Gegnerin die man niemals unterschätzen sollte. Sie hat niemals Angst gezeigt wann immer ich ihr begnet bin. Niemals...

Der Orden der Jedi würde eines seiner wichtigsten Mitglieder verlieren. Und Janem würde dafür Sorge tragen dass bekannt werden wird dass er dafür verantwortlich war. Nach all den erfolglosen Versuchen den Orden zu zerschlagen war ihm nun die Möglichkeit gegeben ihnen endlich eine empfindliche Niederlage beizubringen. Vielleicht war der Verlust von Padme Master das was noch fehlte um die verbliebenen Jedi vollständig zu demoralisieren. Janem hatte ernsthafte Zweifel dass es dem Rat danach gelingen würde alle Jedi bei der Stange zu halten. Selbst Jedi wie Chesara oder Tomm Lucas würden damit Schwierigkeiten haben. Und der Rat alleine konnte den Sith niemals einhalt gebieten. Endlich war Janem seinem Ziel den Jediorden zu vernichten zum Greifen nahe.

Ihr Tod wird eine Lücke in die Reihen der Jedi schlagen die nicht leicht aufzufüllen sein wird. Und des weiteren wird ihr Tod in den Reihen der jungen Jedi zu einem Gewaltigen Moralverlust führen. Wie sollen Sie etwas ausrichten wenn selbst die mächtigsten Meister den Sith nicht widerstehen können?

Janem hätte gerne die Gedanken seines Schülers zu all dem gehört aber die beiden Sith wurden jäh unterbrochen als Padme den Raum betrat. Sie sah mehr aus wie sie selbst als je zuvor und das Laserschwert in Ihrer Hand hielt sie genau so wie Padme das immer getan hatte, auch wenn sich die Frau dessen kaum bewusst sein dürfte. Offensichtlich wurde sie von Visionen geplagt und sie machte Janem dafür verantwortlich. Ja sie drohte ihm sogar erneut und dies zeigte wie aufgewühlt sie sein müsste. Der Executer konnte nur vermuten dass sie von Erinnerungen heimgesucht wurde die aus dem Dunkel Ihres Unterbewusstsein auftauchten.

Ehe Janem reagieren konnte sprang Vincent auf und stellte sich zwischen Padme und seinen Meister. Janem spürte die Wut in Ihm als er die Frau zur Rede stellte. Und er fühlte wie die dunkle Seite Vincent durchströmte wie vor kurzem auf Coruscant. Erneut entdeckte sein Schüler sein Potential und Janem war überzeugt dass er diesesmal die Frau würde entwaffnen können.

Janem liss Padme ihre Ausführungen zu Ende bringen, ehe er von dem Sessel aufstand. Der Executer ging hinter seinen Schüler und legte ihm die Hand auf die Schulter.


Nimm dein Schwert herunter. Es ist noch nicht Zeit diesen Kampf zu kämpfen. Ich bin zufrieden. Du hast dich wie ein wahrer Sith verhalten. Die dunkle Seite war mit dir.

Janem nickte Vincent anerkennend zu, ehe er sich an ihm vorbeischob um Padme direkt in die Augen sehen zu können. Er spürte das Vibrieren der rauchblauen Klinge in Ihrer Hand. Sein rotglühender Blick traf Ihre Augen.

Ich selbst stand schon einmal zu oft selbst vor dieser Klinge. Ihr wollt Wissen wieviele ihr damit hingeschlachtet habt? Ich habe keine Antwort darauf. Es wird euch wieder einfallen. Alle die starben im Namen eurer falschen Religion. Eurer dogmatischen Lehren und verschrobenen Philosphie. Seid Ihr bereit Ihnen erneut in die Augen zu schauen wenn Ihre Gesichter aus eurem Unterbewusstsein auftauchen?

Janem hielt Ihrem Blick weiter stand.

Ihr fragt warum wir die Jedi hassen? Warum sollte man sie nicht hassen? Hat es sich nicht selbst in den Untersten Ebenen herumgesprochen wie sie die Unschuldigen zurückgelassen haben? Dem Imperium ausgeliefert? Schon immer sitzen die Jedi in Ihrem Elfenbeinturm und umgeben sich mit Gesezten und Regeln die nur dazu dienen sich über andere zu stellen. Und je nach Bedarf werden diese Reglen geändert. Sie manipulieren jeden wenn es Ihnen dienlich sein kann und doch erreichen Sie nichts. Schon gar nicht die waren Wege der Macht.

Janem warf einen Blcik auf seinen schüler ehe er weiter sprach.

Ihr sagtet ihr kennt drei Leute in der Galaxis die sich gar nicht vertrauen. Nun er vertraut mir. Er hat sich in meine Hände begeben da er weis dass ich ihn zu einem Leben führen kann dass er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstelen kann und dass die Jedi ihm immer vorenthalten würden. Er wird keine Beschränkungen kennen. Er wird alles erreichen können ohne sich selbst zu kasteien oder seine Talente zu unterdrücken.

Janems Stimme wurde eiskalt.

Es liegt an euch ob ihr in dieses Leben zurückkehren wollt oder ob ihr euch anderes entscheidet. Ich werde euch nicht nötigen. Es ist eure Wahl. Die Gnade des Todes gewähre ich euch nicht. Noch nicht. Den Wahnsinn den ihr kommen seht, er wird euch nicht durch mich ereilen. Eure eigene Vergangenheit wird euch einholen und ihr müsst euch ihr stellen. Das ist mehr als alles was euch antun könnte.

Der Anährungsalarm heulte durch das Schiff. Sie würden in Kürze den Austritt aus dem Hyperraum vornehmen und dann bald Bastion erreichen.

Mir einer Handbewegung deaktivierte Janem das Laserschwert in Padmes Hand.

Wir werden bald landen. Ich versichere euch dass ich euren Geist nicht manipulieren werde.

Janem wandte sich um, um zum Cockpit zu gehen. Ehe er die Messe verliess drehte sich der Executer noch einmal um, und ein böses Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

Warum sollte ich euch Erinnerungen in den Kopf setzen wenn euch eure eigenen doch so vortrefflich quälen?

Damit verliess Janem die Messe und ging zum Cockpit. Wenige Minten später stürzte die Wind aus dem Hyperraum. Sie hatten die Hauptwelt des Imperiums erreicht.


Orbit um Bastion - Wind - Brücke Janem

OP: Weiter im Bastion Thread
 
[Imperiale Truppensammlungszone A51 - SSD Final Reversal und eine beachtliche Anzahl an Schiffen aller Klasse – Flaggbrücke] – High Admiral Cedrick Cornell und sein Fußvolk

‚HA!’ Triumphierte der Admiral innerlich – äußerlich trug er zwar auch ein äußerst selbstzufriedenes Lächeln, was sich aber nicht mit dem inneren Gefühl der Überlegenheit und des Wissens um die eigene Bedeutung messen konnte. „Ha!“ formulierte sich dieser Gedankengang, als er die Flaggbrücke, das Kampfinformationszentrum, nicht etwa die Brücke zum Kommandieren des Super-Klasse Sternenzerstörers betrat. ‚High Admiral Cedrick Cornell, wenn das keinen Klang hat, was dann?’ Hinzu kam, dass er ebenfalls einen der verbliebenen Kommandoschiffe des Imperiums als sein Flaggschiff bezeichnen konnte und das Unbesiegbarkeitsgefühl sich wie ein Schild undurchdringlich wie das der Final Reversal um ihn legte. Das Schiff eines ehemaligen Oberkommandierenden der imperialen Flotte, eine verheißungsvolle Aussicht, und sobald er den Rebellenabschaum erst einmal in seine Schranken verwiesen hatte, konnte nichts anderes, als eine weitere Beförderung anstehen.

Die weiße Uniform eines Großadmirals würde ihm sicherlich ausgezeichnet stehen und er konnte sich dadurch nur noch mehr, von den Kleingeistern um ihn herum, abheben. Cedrick Cornell, das war ein Name, der in die Geschichte eingehen würde, er hatte allein diesen schicksalsträchtigen Klang, niemand, NIEMAND konnte oder würde ihm das verwehren.

„Cedrick Cornell wird das Banner des Imperiums hochhalten, kein Feind wird diese Flagge beschmutzen können, unbezwingbar wie ein Fels in der Brandung.“ Dass er seine Gedanken laut formulierte nahm er nicht bewusst wahr, dass sein Stab gezwungen versuchte dies nicht zu bemerken, ebenso nicht. Selbst wenn, sollten sich diese Insekten in der Gegenwart eines Gottes des Krieges lieber so ehrfürchtig gebaren wie es ihnen zustand, denn der Zorn eines Gottes war fürchterlich.

Mit langjähriger Routine gab er seine Sicherheitsfreigabe an seiner Kommandokonsole ein und lehnte sich im Kommandosessel zurück, während seine Augen das Display aufmerksam beobachteten. Die endgültige Zusammenstellung seiner Streitmacht von Helden, welche den Vormarsch des Pöbels aufhalten – nein, zerschmettern würde! Bothawui hatten sie erobert, und sich damit sogar in den Nachrichten gebrüstet, dieser Fischkopf von Kanzler, und der Hamsterverschnitt eines Verteidigungsministers würden schon bald dicke Backen machen, wenn er ihre Flotten vernichtete und die imperiale Herrschaft zementierte. Seine Flotte würde der Amboss sein, und die Final Reversal der Hammer, der immer und immer wieder auf sie nieder fuhr. Gnade hatten sie keine zu erwarten, genauso wenig wie er welche erwartete (die Tatsache, dass Cornell hierbei an seine vollkommene Überlegenheit glaubt, mag einen gewissen Einfluss auf dieses empfinden haben), es würden epische… nein, legendäre Schlachten werden und man würde sich an einen Namen erinnern.
„Cedrick Cornell, Held des Imperiums.“

Nach einigem Schwelgen in den kommenden Triumphreisen, fand Cornell die Notwendigkeit ins hier und jetzt zurückzukehren, um an eben jenem Ergebnis zu arbeiten.
Captain Sondar, berufen sie die Admiräle meiner Flotte zu einer ersten Besprechung ein, ich muss erfahren, in welcher Verfassung sich meine Flotte befindet. Wenn wir Schwachstellen haben müssen wir sie tilgen, bevor wir uns dem Feind entgegenstellen.“ Es war immer gut vorbereitet zu sein, Unfehlbarkeit musste man sich eben erarbeiten. Ganz davon abgesehen, konnte man dadurch im Vornherein mögliche Sündenböcke identifizieren und notfalls als solche präsentieren – was jedoch selbst in so einem unwahrscheinlichem Falle – eine gerade zu vernachlässigend geringe Chance, wirklich – nur ein unbedeutender Rückschritt wäre. Niemand hatte einen Cedrick Cornell mehrmals besiegt – gut, außer vielleicht diese verhasste Nerethin, in den anonymen, simulierten Manövern. Aber das war nur theoretische Spielerei und sie wusste nicht um ihren Triumph, sicherlich wäre sie furchtbar unausstehlich – noch unausstehlicher als so schon, in ihrer übertrieben bemühten neutralen Art. Hinter seinem Rücken jedoch giftete sie unzweifelhaft rum, und bot ihren Leib jedem feil, der ihr in dem Machtkampf zwischen ihnen irgendwie nützlich sein konnte.

Elendes Weibsstück…selbst jetzt, im Moment seines Triumphs konnte sie seine gute Laune sabotieren. Diese elende HEXE – das musste es sein, sie beeinflusste ihn bestimmt mit ihren Machtkräften. ‚Hexe, ich werde sie ganz langsam…'(an dieser Stelle hat sich der Autor entschlossen die Gedankengängen dieses Admirals ihrer Majestät, dem Imperator Darth Allegious, der Fantasie des geneigten Lesers zu überlassen – wenn es nicht so furchtbar lächerlich wäre, hätte ich ihm auch einen Hut aus Alufolie aufsetzen lassen, aber das geht dann doch nicht ;) Und ja, diesen NSC zu schreiben ist immer wieder ein köstliches Vergnügen.)


[Imperiale Truppensammlungszone A51 - SSD Final Reversal und eine beachtliche Anzahl an Schiffen aller Klasse – Flaggbrücke] – High Admiral Cedrick Cornell und sein Fußvolk
 
[ Hyperraum | auf dem Weg nach Osarian | Unterstützungsflottille | ESC „Swarm“ | großer Konferenzraum | mit Wing Commander Foster, Captain Ozzell und zehn weiteren Piloten ]

Die kleine Flottille unter dem Kommando von Commodore Tiberius Mard war, nachdem zwei recht massige Sternengaleonen die vier langsamen Bulk-Frachter ersetzt hatten, mit geringem Zeitverlust erneut in den endlosen Hyperraum gesprungen. Selbstverständlich befand sich nur die „Kali“ an der Spitze dieser Formation. Flankiert wurde der dunkelgraue Victory-Sternzerstörer von der „Swarm“, dem imperialen Eskortträger, und einer corellianischen Korvette, der winzigen „Jumper“. Hinter der „Kali“ hielten sich im Hintergrund die Sternengaleonen – die „Sword“ sowie die „Saber“ – auf. Vor dem Aufbruch hatte das Flaggschiff noch rasch die neuen Befehle, die man von Rear Admiral Harte erhalten hatte, an die „Swarm“ und die „Jumper“ übermittelt. Gemäß den neuen Anweisungen sollte diese Flottille als Unterstützung dienen, um das nahe Osarian-System wieder zu befrieden. Nirgends im imperialen Territorium sollte eine weitere Rebellion entstehen.

Bei diesem einfachen Schachzug sollten die sechs TIE-Staffel, welche die „Swarm“ ständig an Bord hatte, jeglichen Widerstand im System – man ging allein von ein paar Sternjägern als Gegnern aus – vernichteten. Im Anschluss konnten die zwei Sternengaleonen ihre zahlreichen Truppen geschwind auf dem Planeten Rhommamool, der sich offensichtlich gegen das Imperium auflehnte, absetzen. Es sollte, nach Commodore Mards Meinung, ein Exempel an der Bevölkerung statuiert werden. Jedoch hatte sich der selbstgefällige Befehlshaber mit dieser Ansicht bei der knappen Erteilung der Befehle vorsichtshalber noch zurückgehalten. Er wollte den richtigen Zeitpunkt ganz allein abpassen, um so den beschmutzten Namen seiner Familie wieder reinwaschen zu können. Zwar hatte Allegious, der neue Imperator, eine generelle Amnestie ausgesprochen, doch darauf wollte sich Commodore Mard nicht verlassen.

Nur wenige Minuten nach dem problemlosen Sprung in den Hyperraum hatte der Kommandant der „Swarm“, Captain Bardan Ozzell, eine kurzfristige Konferenz sämtlicher Staffelführer, die an Bord seines Schiffs waren, in einem seiner größeren Besprechungsräume einberufen. Nun stand der ältere Flottenoffizier mit ruhiger Miene vor zwölf uniformierten Piloten, denn neben den sechs Anführern hatten sich auch deren Stellvertreter an den rechteckigen Tisch gesetzt – quasi als Unterstützung der jeweiligen Staffelkommandanten. Gespannt musterten die Anwesenden den älteren Kommandanten der „Swarm“. Dieser erwiderte die Blicke mit einem gelassenen Ausdruck in den Augen. Bei dieser Mission sollte sein Schiff, nach den eigenen Erfahrungen Ozzells, nicht in den Fokus irgendwelcher Kampfhandlungen geraten, sondern bloß die Staffeln. Mit einer ruhigen Handbewegung aktivierte der glatzköpfige Mensch den Holoprojektor. Nach einem leisen Surren erschien mit einem Mal eine bläuliche Projektion des kleinen Osarian-Systems. Die beiden bewohnten Planeten – Osarian sowie Rhommamol – hatte man mit unterschiedlichen Kontrasten und Schattierungen markiert. Dazu hatte Osarian, als loyaler Stützpunkt der imperialen Truppen, das imperiale Wappen erhalten, während im Inneren der zweiten Projektion das Symbol für Aufstände und Rebellion zu sehen war.

Aiden Thiuro, der zusammen mit seinem Vorgesetzten, Wing Commander Jacen Foster, an der recht kurzfristigen Besprechung teilnahm, musterte die holografische Darstellung. Seine eisblauen Augen tasteten förmlich die leicht durchsichtige Oberfläche ab. Andere Piloten, die ebenfalls an dem Tisch saßen, taten es dem jungen Flight Captain unbewusst gleich. Einzelne Informationen erschienen am Rand der Projektion beiläufig. Dort konnte der trainierte Wolve-Pilot die vielen Vermutungen lesen, die man bei diesem Konflikt machte. Neben mehreren „Uglies“ - unförmige Sternjägern, die man in kurzer Zeit aus den Überresten von republikanischen und imperialen Jägern zusammenbaute – sollte noch eine Staffel B-Wings im System gegen die imperialen Streitkräften operieren. Grübelnd hob er eine Augenbraue als er diese spärlichen Details las.
'B-Wings?', fragte sich Aiden und fuhr sich kurz über das rasierte Kinn. 'Steckt die Republik etwa hinter diesem Aufstand?' Er hatte über sehr sichere Quellen erfahren, dass im gesamten imperialen Gebiet auf mehreren Planeten diverse Aufstände mit unterschiedlicher Intensität geprobt wurden.

„Rhommamol will sich vom Imperium lösen...“, begann Ozzell und zog damit die Aufmerksamkeit erneut auf sich. „Zwar hat man die Nebulon B-Fregatte „Ulysses“ und die „Pathfinder“, eine kleine corellianische Korvette, zur Befriedung geschickt, doch anscheinend haben die paar Bergbaufirmen, die Rhommamol in der Hand haben, für diesen Schritt vorgesorgt. Neben Z-95 Headhunter und eine Reihe an „Uglies“ hat man zusätzlich noch eine Staffel B-Wings zum Einsatz gebracht, die genau in diesem Moment unsere imperialen Kriegsschiffe – unsere Brüder und Schwestern! – bedrängt. Rear Admiral Harte sowie der zuständige Moff wollen dieses System in kürzester Zeit wieder als Teil des Imperiums wissen.“

„Und Fregatte sowie Korvette konnten gegen dieses rebellische Aufgebot nicht ankommen?“
, fragte auf einmal Foster nach. „Immerhin werden sie zur Abwehr feindlicher Sternjäger bei Schlachten im Regelfall dafür eingesetzt.“

„Im Augenblick geht man vom Überraschungsmoment aus, welcher beide Schiffe kalt erwischt hat, Wing Commander Foster
, entgegnete der Flottenoffizier und betätigte einen Knopf, damit sich das Hologramm geringfügig änderte – die eigene Flottille kam dazu. „Ihre Aufgabe, meine Herren, wird nun sein, dass sie die feindlichen Sternjäger auf Distanz halten oder gar eliminieren. Kein Feind soll in die Nähe der Sternengaleonen kommen, denn m Anschluss werden diese Schiffe ihre Truppen auf Rhommamol absetzen. Ebenso hält sich auf der „Kali“ mindestens eine weitere Kompanie bereit – sollten diese sechshundert Soldaten nicht erfolgreich sein. Halten Sie sich also nach der Rückkehr in den realen Raum mit Ihren Piloten bereit. Noch Fragen?“

Keiner der zwölf Anwesenden hatte eine Frage. Damit war die Besprechung nach ein paar weiteren Worten seitens Captain Ozzell beendet und die sechs Staffelführer sowie deren Stellvertreter gingen im Anschluss zu ihren jeweiligen Staffeln, um die Piloten auf den Einsatz vorzubereiten. Natürlich gingen auch Jacen Foster und Aiden auf diese Weise vor. Man hatte noch etwa zwei Stunden bis zur Ankunft im Osarian-System Zeit, weshalb nach dem knappen Briefing die restliche Zeit als Freizeit zur Verfügung stand. Liebevoll nutzte Aiden diese Stunden, um noch ein bisschen die heimliche und verbotene Zweisamkeit mit Cassie zu genießen. Für den Elitepiloten stellte der Einsatz keine große Gefahr dar. Es waren untalentierte Piloten, welche sich dem Imperium entgegenstellten. Dazu hatte das Wolve Squad sieben weitere Staffeln im Rücken – als Unterstützung. In dieser Situation war das Imperium eindeutig in der Übermacht. Zärtlich streichelte er die hübsche Corellianerin und dachte an den Kampf. Ein Gefühl der Vorfreude stellte sich bei dem sonst so emotionslosen Piloten ein, da er endlich wieder gegen die Republik in die Schlacht ziehen durfte.

…​

Ruckartig sprang die kleine Flottille aus dem Hyperraum. Sie hatten absichtlich einen Kurs gewählt, der sie sofort tief in das Osarian-System brachte. In der Ferne konnte man Osarian und Rhommamol sowie die wenigen imperialen Streitkräfte erblicken. Mit maximaler Geschwindigkeit, welche sich in diesem Fall an den langsamen Sternengaleonen orientierte, kam die Flottille auf die recht lädierte „Pathfinder“ und die „Ulysses“ zu. Keine Spur von rhommamolischen Sternjägern. Dafür erschien eine bunte Flotte unter osarianischem Banner. Nur selten ließ das Imperium zu, dass ein Planeten im eigenen Territorium über eigene Streitkräfte verfügte. Aus diesem Grund behielt man auf sämtlichen Schiffen der Flottille den Bereitschaftszustand weiterhin aufrecht. Im Hangar der „Swarm“ machten sich sogar die sechs Staffeln rasch für einen möglichen Einsatz bereit. Man wartete förmlich auf den Startbefehl.

Selbstverständlich zeigte sich bei den zwölf TIE-Defendern ebenfalls erste Lebenszeichen. Stets sah man in den runden Cockpits flüchtige Bewegungen der Piloten, welche grundsätzlich eine schwarze Montur trugen, die den gesamten Körper verhüllte. Mit einem leisen Seufzer lehnte sich Aiden nach dem Check Up in seinem leicht unbequemen Sessel zurück. Für einen Moment schloss der trainierte Flight Captain die Augen. Seine linke Hand streichelte dabei sanft den Steuerknüppel. Endlich kam die imperiale Elitestaffel wieder zum Einsatz. Natürlich konnte man so einen kleinen Konflikt nicht mit einer echten Schlacht von epischem Ausmaße vergleichen.
'Trotzdem fühlt es sich gut an wieder im Defender zu sitzen', dachte sich Aiden und öffnete wieder die Augen. Sämtliche Systeme in dem hochmodernen TIE-Sternjäger liefen seit einigen Minuten auf einhundert Prozent. Alle Bildschirme waren aktiv. Sie visualisierten die unzähligen Informationen, welche der TIE in diesem Moment fast parallel verarbeitete. Geübt huschte sein Blick über die einzelnen Komponenten.

„Wolves, meldet Eure Bereitschaft“, verlangte Foster ruhig über den Staffelkanal. „... und habt noch ein bisschen Geduld. Man wird uns gleich ins kalte Vakuum schicken.“

„Wolve Neun bereit, Nummer Eins, sagte Aiden und spielte mit dem Schalter, welchen ihn nachher aus der Halterung an der Befreiung sollte.

Andere Stimmen meldeten ebenfalls ihre Bereitschaft über den Staffelkanal. Mit langsam steigender Ungeduld wartete man nun auf den Start. Dabei fixierte Aiden immer mehr das nahe Hangartor. Das riesige Tor war noch geschlossen. Mehrere Techniker nahmen die letzten Vorbereitungen vor, indem sie die schweren Versorgungsleitungen bei der letzten TIE-Staffel abnahmen. Danach kam plötzlich Bewegung in den weitläufigen Hangar. Ein Schutzfeld baute sich mit einem Schlag hinter dem recht dicken Hangartor auf, während die ersten TIE-Fighter ihre Zwillingstriebwerke sehr laut aufheulen ließen. Dann öffnete sich das Tor und in der Ferne konnte man die kalte Schwärze des Alls sehen. In diesem Moment erschien ein flüchtiges Lächeln auf Aidens Gesicht. Mit jeder weiteren Minute kam der ersehnte Augenblick bis zum Start näher. Erneut glitt seine rechte Hand über das Armaturenbrett und seine linke umklammerte den Steuerknüppel. Sein Herz schlug immer lauter. Schnell schaltete er auf den Rottenkanal um.


„Haltet euch bereit“, knurrte er und musterte den Schalter, der seinen Defender von der Decke ganz schnell lösen konnte. „Nach dem Start formieren wir uns auf der rechten Seite der „Swarm“ und so gehen wir auch in einen möglichen Kampf.“

[ Osarian-System | Osarian | Unterstützungsflottille | ESC „Swarm“ | Hangar | Wolve Neun | allein ]

[OP: Weiter im Osarian-System-Thread]
 
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