Weltraum (Imperium)

Ziost, im Schiff Drachenflügel vor der Zitadelle: Ribanna, Ari`a, Sane


Es ging alles ziemlich schnell. Ribanna stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Sie stand unter der Angst, dass das Schiff demoliert wird, um sich noch die Fluchtoption offen zu lassen und das einer von Beiden ernsthaft verletzt wird , womöglich sogar getötet. Doch Ari`a siegte. Ihr Wille dazu war riesengroß gewesen. Zudem kam ihr Vorteil als Machtnutzer und das Lichtschwert. Sane hatte auch vorher schon einiges abbekommen. So wurde der neue Plan umgesetzt. Sane wurde als Trophäe dem Großen Dunklen Lord präsentiert. Ribanna lief eigentlich nur mit bzw. hinterher und stand dann still daneben. Sie mussten nicht einmal weit laufen. Der Kampf Sith gegen Jedi hatte sich fast bis vor das Schiff verlagert . Die Sith hatten immer noch die Oberhand, als sie eintrafen. Den beiden Jedi ging es sehr schlecht. Besonders Kestrel. Doch Ribanna versuchte den Lord und Kira anzublicken. Ari`a erhob sofort das Wort. Der Lord lobte tatsächlich, auch wenn das Lob eher Ari`a einkassierte. Naja, im Grunde hatte sie es ja auch alles selbst gemacht, doch das konnte hier niemand wissen und Ribanna hatte es immerhin zugelassen. Ribanna wusste nicht, ob sie darüber traurig oder erbost sein sollte. Doch Kira fand plötzlich warme lobende Worte für Ribanna. Sie sollte zu ihr rüber kommen. Ribanna kam dem nach. Sie war stolz auf sie, dass sie überlebt und treu geblieben war. Sie wäre sehr beeindruckt und hätte nicht damit gerechnet. Ribannas Zukunft würde auf sie warten. In dem Moment fühlte sich Ribanna etwas besser.

Endlich würden sie diesen miesen verfluchten grausamen Planeten verlassen. Es ging an Bord des Schiffes des Großen Dunklen Lords. Hergekommen waren sie mit Kestrels schönem Schiff, das längst nicht mehr existierte. Sie sah, wie Kestrel an Bord eher getragen werden musste, da sie nicht mehr selbst laufen konnte. Ribanna hatte ein mächtig schlechtes Gewissen. Sie ertrug den Anblick kaum, konnte ihn aber auch kaum abwenden. Sie spürte, wie schlecht es ihr ging. Ihr Band war noch da!

An Bord schnallte sie sich beim Start auf einem Klappstuhl im Flur an. Dabei konnte sie aus einem kleinen Bullauge gegenüber sehen. Schnell entfernten sie sich von Ziost und dennoch hob sich die unheimliche Silhouette der Zitadelle noch lange ab. Ribanna wurde gemeinsam mit Ari`a ein Zimmer zugewiesen. Sie mussten es sich teilen. Es war wesentlich luxuriöser als ihr Zimmer im Jeditempel. Für sie war Lianna ihr zu Hause. Oh nein, sie würde nie wieder dahin zurückkehren. Ribanna war froh, nicht alleine in einer Kabine zu sein. Sie hatte Angst vor ihren eigenen Gedanken. Es ging nach Bastion. Das sie mal dorthin fliegen würde, das hätte sie auch niemals geahnt. Was würde sie dort nur erwarten? Viel Zeit zum Nachdenken blieb leider nicht. Es sollte ein Dinner geben. Soviel Ribanna wusste, war das ein großes Essen.


Ari`a, lass mich zuerst ins Bad gehen.”

Gesagt, getan! Die warme Dusche tat gut. Es war, als würde sie sich auch einen großen Teil der Schuld mit abspülen, die sie auf sich geladen hatte. Sie konnte kaum in den Spiegel schauen. Auf ihrem Bett fand sie ein Bündel frischer Wäsche vor. Alles nun in schwarz. Als sie es anhatte, sah sie nun auch aus wie eine richtige Sithschülerin. Gemeinsam gingen die Schülerinnen in den Speisesaal. Zoey war schon da. Sie war extrem und ungewohnt ruhig, als hätte sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Beide Schülerinnen lasen auf den Tischkärtchen, wo sie saßen. Sie saßen sich am Tischende gegenüber und beide neben Zoey, die ganz hinten dem Grafen gegenüber saß. Ribanna saß außerdem neben Kira, ihrer Meisterin, Ari`a neben ihrer Tochter Adria. Kira und ihre Tochter saßen genau neben dem Großen dunklen Lord, der bald erschien. Er hielt eine Ansprache und sie mussten das Glas erheben. Alkohol auf nüchternen Magen tat Ribanna bestimmt gar nicht gut. Sie war sowas auch nicht gewohnt. Das letzte Mal hatte sie mit Tara auf ihre Ernennung zu ihrer Schülerin angestoßen. Das war ewig her! An dem Tag hatte es die ersten Infizierten auf Coruscant gegeben. Ach, und es hatte Wein in der verfluchten Zitadelle gegeben. Wie konnte sie das nur vergessen!?

Zoey verschluckte sich stark am Aperitif und musste lange husten, was sicherlich recht peinlich für sie war. Ribanna fühlte sich angespannt. Obwohl sie mit ihrer schwarzen Sithkleidung nun deren Zugehörigkeit unterstrich, fühlte es sich nicht wirklich so an. Sie trug eine große Portion Furcht tief in sich. Das besserte sich auch nicht, als die Gefangenen servieren sollten. Kestrel sollte beginnen. Ribannas Herz klopfte wie wild. Beschämt sah sie auf den Tisch. Da jene kaum stehen konnte, war es vorprogrammiert, dass die Getränke zu Boden fallen würden, was auch geschah. Sie wurde arg von Sturns Dienern zusammengetreten und Ribanna wollte sich Kestrels Schmerzen nicht ausmalen, da sie ja schon sehr verletzt war und unter großen Schmerzen litt. Ribanna hatte keinen Hunger mehr. Richtig verging es ihr, als Kestrel über ihrem Tisch schweben musste. Das war doch alles nicht normal! Sturn, Kira und Adria amüsierten sich darüber. Ribanna hätte stattdessen losheulen können. Der Wahnsinn nahm kein Ende! Nicht einmal auf dem Flug hatte man seine Ruhe davon. Ribanna kämpfte unentwegt gegen ihre Tränen an und schluckte und schluckte sie hinter. Nicht viel besser lief es mit Sane und Q`Tahem. Auch Sane gelang es nicht, den Wein zu servieren. Die Strafe dafür war drakonisch. Wie sollte man bloß das Dinner aushalten?! Sie wagte zu niemandem Blickkontakt, nicht einmal zu Ari`a. Dennoch bekam sie mit, dass Q`Tahem Kira neben sich bekleckerte. Die Suppe schwappte über. Bisher war erst 3 Leuten die Vorsuppe serviert worden! Es würde noch entsetzlich lange dauern. Ribanna wäre am liebsten schreiend rausgerannt.

Doch da wurde sie von Kira aufgefordert, hin zu sehen. Sie sollte es sich gut merken, was mit ihren Feinden geschah! Sie gehorchte. Sie musste. Sie sollte ihren Triumpf, ihren Erfolg, an dem sie beteiligt war, wie Kira unterstrich und was Ribanna in dem Moment trotz allem ehrte, genießen. Sie wäre schlau genug gewesen, die Seite zu wechseln. Sie sollte sich ihre ehemalige Meisterin, deren Lage und deren Leid verinnerlichen. Beschämt sah Ribanna zu ihr hin. Dann fiel ihr Blick auf Sane. Ribanna war für sein jetziges Leid mit verantwortlich, dachte sich die Schülerin. Sie hatten Sane zum grausamen herzlosen Lord gebracht. Sie hingegen säße sauber, gepflegt und adrett, frei von Schmerzen und Wunden am Tisch, der reich gedeckt war, wies Kira auf den Umstand hin. Und das mit hohen Persönlichkeiten, die die Galaxie neu formen wollten, erklärte ihr Kira eindringlich. Ribanna wurde schlecht. Artig nickte sie, weil sie das Gefühl hatte, sie müsste sich verstehend zeigen. Sie begriff auch und war froh, auf dieser Seite zu sein und die deutlich besseren Umstände genießen zu dürfen, doch sie fühlte sich so verdammt schlecht dabei.



Weltraum Imperium, von Ziost kommend, im Hyperraum, auf dem Weg nach Bastion, auf der Luxusjacht Birthright (Sturns Schiff), nobles Esszimmer: Graf Sturn, Kira, Adria, Ribanna, Ari`a, Zoey, Kestrel, Sane, Q`Tahem und etliche Diener und Wachen
 
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Zu einem gewissen Grad existierten andere Lebewesen als Janus nicht. Sicher, sie atmeten und sprachen und vollführten ihre kleinen Pirouetten, aber etwas an ihnen fehlte, ließ sie in den Augen des Dunklen Lords aussehen wie Marionetten an Fäden, die nur so taten, als würden sie leben. Diese Einstellung hatte sich bei ihm früh verfestigt und im Laufe der Jahre noch verstärkt, und so hatte der schlanke, elegante Halb-Echani Gefallen daran gefunden, an ihren Fäden zu ziehen und sie zu seinem Vergnügen und Vorteil tanzen zu lassen. Schlussendlich war die ganze Realität nichts weiter als eine große Spielweise, eine Brett, auf dem er Figuren nach Belieben verschieben konnte. Einige wenige ragten heraus, positiv wie negativ, und noch geringer war die Anzahl jener, die seine Gunst und so etwas, das Zuneigung bei ihm nächsten kam, erlangen konnten. Der Graf war ein harscher Kritiker, aber ein großzügiger Meister.

Und so hatte er sich nicht nehmen lassen, am großen Speisesaal seiner Yacht auftischen zu lassen. Erlesene Speisen und Getränke standen bereit, mit exzellenten und exotischen Zutaten, die für sich genommen bereits ein Vermögen kosteten. Allein mit dem Besteck ließe sich wahrscheinlich der Lebensunterhalt ganzer Familien mühelos bestreiten. Aber welchen Zweck hatte das? Sie waren so klein. So unbedeutend. Ihr Dasein flüchtig, ihr Einfluss minimal. Viel besser waren diese Objekte doch in seinen Händen aufgehoben. Das galt auch für Zoey und die Gefangenen – eine Unterscheidung, die nach dem Verrat der Archäologin zu verschwimmen begonnen hatte. Einst hatte sie hoch in seinem Ansehen gestanden, doch nun lag in dem Lächeln des Inquisitors eine Kälte, die Sonnen verlöschen ließ. Sie würde ihre Lektion lernen, an diesem Tag und an dieser Tafel.

Umso erfreulicher war die Entwicklung Kiras. Seine einstige Meisterin hatte sich nun nahtlos in seine Pläne integriert und war in seiner Gunst massiv gestiegen, eine würdige Verbündete für die kommenden Kämpfe. Auch die anderen Kreaturen in dieser Galaxis profitierten davon, wenn sie sich ihm fügten und anschlossen. Jene, die es nicht taten, fielen in den Staub, seine Stiefel auf ihren Gesichtern. So erging es den Jedi und den Soldaten, die Janus kurzerhand und ohne Rücksicht auf ihren geistigen und körperlichen Zustand zu seinen Dienern gemacht hatte. Zitternd, schwankend und verzweifelt, gebrochen in jeder Hinsicht und in Fesseln gelegt, unter den wachsamen Augen der Leibgarde, waren sie gezwungen, den Sith und ganz besonders ihm zu Willen zu sein.

Janus hatte ein Flair für Dramatik und liebte große Auftritte, also erlaubte er sich das Vergnügen, ganz besonders Kestrel erneut zu demütigen. Als sie ihm zu langweilig wurde, riss er sie kurzerhand mit der Macht von den Füßen und ließ sie wie ein Spielzeug über dem Tisch schweben, labte sich an dem Ausdruck in ihren Augen. Selbstverständlich war er nicht der Einzige, der Gefallen an dem Geschehen fand, Kira zeigte sich angetan und voll des Lobes, was der Dunkle Lord mit einem charmanten Lächeln und einem Nicken quittierte, seine sonore, ruhige Stimme ein wenig gesenkt, um Intimität und Nähe zu erzeugen, aber laut genug, dass ihn alle am Tisch hören konnten.


„Ihr seid zu gütig, Lady Guldur. Wie so oft ist es die Gesamtheit, die etwas erst wirklich herausragend macht. Ein einzelner Makel und schon ist der Eindruck getrübt, auch wenn manche argumentieren, dass es tatsächlich die kleinen Unvollkommenheiten sind, die beispielsweise bestimmte Kunstwerke erst so bemerkenswert machen. Ich verorte mich bei solchen Diskussionen gerne in der moderaten Mitte. Betrachten wir also gewisse Tollpatschigkeit einfach als Teil der Inszenierung. Wie bei einem Theaterstück. Die Galaxis ist eine Bühne, nicht wahr?“

Der kunstsinnige Inquisitor schmunzelte dünn, als er seine Gegenüber betrachtete. Ein weiteres Kunstwerk, geformt nach seinen Vorstellungen und darob vollkommener und mächtiger geworden. Eines Tages würde sein Einfluss so weit reichen, dass die ganze Galaxis sich nach seinen Wünschen verändern und anpassen würde. Die Zeit war reif. Das Imperium war des Friedens müde und sehnte sich nach Krieg und Eroberung. Die leere Hülle auf dem Thron verlor jeden Tag an Ansehen und Kontrolle, ein stummer Herrscher, der in den Schatten verschwand. Die Krath erhoben sich und er mit ihnen. Ja, dies war der Tag. Dies war die Stunde. Janus erhob sich feierlich, in schwarz, rot und gold gekleidet, ein vornehmes Lächeln auf seinen blassen, markanten Zügen und ein Funkeln in seinen grünen Augen, als seine Präsenz den Raum erfüllte.

„Geehrte Gäste! Welch Freude, dass so zahlreiche und so erlesene Persönlichkeiten an meiner Tafel versammelt sind, um einen weiteren Sieg über die Jedi und ihre Lakaien zu feiern. Trinkt und speist aus vollen Zügen und kostet von dem süßen Geschmack des Triumphs. Die weisen Worte meiner einstigen Meisterin sollten wir gut im Gedächtnis behalten. Unsere Erfolge sind unbestreitbar. Und sie sind erst der Anfang. Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus. Wie sie zu gestalten sind, soll später im kleineren Rahmen erörtert werden. Für den Moment...sind wir Sieger, die glorreich aus dem Kampf zurückkehren. Auf den Sieg, der uns befreit!“

So verkündete es schließlich der Kodex der Sith, und auch wenn Janus keineswegs jemand war, der sich sklavisch an die Gebote anderer hielt, lag doch Wahrheit in diesem Credo. Der Sieg würde ihn befreien...und die Galaxis von der Bürde der Unvollkommenheit, des Zweifels und der Unordnung. Dies war sein Tag. Dies war seine Stunde.

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Kira saß entspannt am Tisch neben
Sturn, ihrem engen Verbündeten und genoss die Atmosphäre im Speisesaal. Es traf genau ihren Geschmack und nicht nur was die Speisen betraf. Es passte einfach alles zusammen und sie war wie in ihrem Element. Das hatten sie sich wirklich nach all den Strapazen redlich verdient. Die prächtigen Speisen und Getränke, die auf dem Tisch vor ihr lagen, waren ein Festmahl für die Sinne. Die Köche und Diener hatten ganze Arbeit geleistet, um die Gäste zu verwöhnen und Kira konnte den Duft von exotischen Gewürzen und delikaten Gerichten in der Luft wahrnehmen.
Ihr Blick schweifte über den Tisch, bewunderte die kunstvoll arrangierten Speisen und die edlen Weine, die in funkelnden Gläsern serviert wurden. Die Tafel war reich gedeckt, ein Zeichen für den Wohlstand und die Macht, die sie als Sith genossen. Es war ein Privileg, an einem solchen Bankett teilnehmen zu dürfen und die Dunkelhaarige genoss jeden Augenblick davon.
Besonders aber genoss sie das Ansehen des dunklen Lords, der neben ihr saß.
Sturn strahlte eine Aura von Autorität und Stärke aus, die Kira beeindruckte. Er war mittlerweile wie ein Teil von ihr geworden, den sie nicht missen wollte. Es war beinahe…eine gewisse Abhängigkeit. Ein Gefühl, welchem sie eigentlich geschworen hatte niemals nachzugeben und doch empfand sie für Sturn etwas, was sie schwer selbst verstehen konnte.
Während sie das köstliche Essen genoss, fühlte Kira eine tiefe Befriedigung. Sie hatte ihren Platz an der Seite des dunklen Lords gefunden und trug dazu bei, die Jedi zu besiegen und die Macht der Sith zu festigen. Es war ein Moment des Triumphs und der Zufriedenheit, den sie in vollen Zügen auskostete. Sie wusste, dass noch viele Schlachten bevor standen, aber in diesem Moment konnte sie sich entspannen und die Früchte ihrer Arbeit genießen.
Die Sith Exekutorin fand es äußerst amüsant, wie Kestrel leidend und ringend vor Schmerzen über ihnen schwebte. Die Jedi, die einst stolz und unbeugsam gewesen war, wurde nun als Spielzeug der Dunklen Seite benutzt, gefangen, hilflos und gefesselt. Die Ironie der Situation entlockte Kira ein spöttisches Lächeln, während sie das Schauspiel genoss. Sie konnte die Verzweiflung und die Schmerzen in
Kestrels Augen sehen, als sie versuchte, ihre geschundene Gestalt zu kontrollieren, während sie über dem Tisch schwebte. Die Jedi hatte einst geglaubt, dass sie die Macht beherrschen konnte, aber nun wurde sie von ihr beherrscht. Die Jedi war deutlich gebrochen. Nicht nur ihre Knochen, sondern auch ihr Geist. Die Jedi-Meisterin war kaum mehr wiederzuerkennen.

"Ihr habt sie endlich gebrochen,
Mylord. Vielleicht erliegt sie noch hier bei uns ihren Verletzungen. Armes Ding."

Spottete sie. Für Kira war es ein triumphaler Moment, die einstige Feindin so gedemütigt zu sehen. Es bestätigte ihre Überzeugung über die dunkle Seite der Macht und davon, dass die Sith immer über die Jedi triumphieren würden. Ihre Augen funkelten vor Schadenfreude, als sie das Leiden von der Jedi-Meisterin beobachtete und sie konnte ein leises kehliges Lachen nicht unterdrücken. Es war ein Moment der Rache und des Triumphs, den sie in vollen Zügen genoss und den sie für immer in Erinnerung behalten würde.

Die Sith fühlte eine Mischung aus Amüsement und Ärger, als sie beobachtete, wie
Sane ohnmächtig zu Boden sackte, nicht in der Lage, den Strapazen standzuhalten. Als Nichtmachtnutzer war er dem Druck der Dunklen Seite nicht gewachsen und Kira konnte ein spöttisches Grinsen nicht unterdrücken. Es war eine kleine Genugtuung für sie, die Machtlosigkeit des Gefangenen und der Jedi zu sehen, der einst so stolz und überheblich gewesen waren.

Andererseits ärgerte es sie, dass
Q'Tahem, der einzige, der fähig und gewillt war, sie zu bedienen und zu servieren, dabei nicht ohne Fehler blieb. Seine Fesseln, Verletzungen und vielleicht auch seine Nervosität führten dazu, dass er Kira versehentlich mit einer Suppe bekleckerte, die daraufhin auf ihre schwarze Lederhose tropfte.
Ein leichtes Stirnrunzeln zeigte Kiras Unmut über die Situation. Sie war es gewohnt, dass alles nach ihren Vorstellungen verlief und dass diejenigen, die sie bedienten, keine Fehler machten. Mit einem vernichtenden Blick sah sie zu dem
Nautolaner und griff ihm mit der Hand an seine Kehle.

“Tupf mich sauber, sofort!”

Fuhr sie ihn an und ließ ihn wieder los, damit er wieder atmen konnte und griff dann hart nach einem seiner Kopftentakeln und zog ihn grob und nah an ihr Gesicht heran.

“Wenn du fertig bist, mich zu säubern und den restlichen Anwesenden die Suppe gebracht hast, dann schenke uns den Wein ein. Vielleicht gelingt dir das besser , als deinen Mitgefangenen. Es wäre dir jedenfalls geraten… .”

Drohte sie ihm und machte eine abweisende Bewegung mit der Hand, dass er nun weitergehen konnte.

Kira spürte eine erschütternde Veränderung in der Macht, als wäre etwas Großes im Begriff, sie alle zu überrollen. Die Dunkle Seite pulsierte stärker als je zuvor und Kiras Sinne waren geschärft auf das, was da kommen mochte. Sie erinnerte sich an die Worte von
Sturn, die er bereits angedeutet hatte, als er von der bevorstehenden Reise nach Bastion und einer neuen Welt sprach. Es war mehr als nur ein Gefühl von Veränderung – es war ein Donnergrollen in der Macht, das die gesamte Galaxis zu erfassen schien.

“Mh… . Ich spüre es nun auch deutlich,
Mylord. Da bahnt sich etwas an, ob nun zum Guten für uns, kann ich jedoch nicht bestätigen. Es fühlt sich eher nach Ärger und Problemen an. Solch eine Erschütterung der Macht…habe ich noch nie so stark vernommen.”

Äußerte sich Kira gegenüber dem dunklen Lord und ließ ihren Blick durch den Speisesaal wandern, über die Sith, die sich am Tisch versammelt hatten und über die gefesselten Jedi, die ihre schicksalhafte Rolle erfüllen mussten. Sie spürte eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung. Das Unbekannte lag vor ihnen und sie war bereit, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen, um an der Seite des dunklen Lords eine neue Ordnung zu errichten.
In diesem Moment erkannte die dunkelhaarige Sith, dass sie Teil von etwas Größerem war, dass ihre Bestimmung und die Zukunft der Galaxis miteinander verwoben waren. Die Dunkle Seite flüsterte ihr Versprechungen von Macht und Dominanz zu und Kira fühlte, wie sie darin aufging, bereit, alles zu opfern, um ihren Platz in der neuen Ordnung zu sichern. Sie würde Kämpfen! Und wie sie kämpfen würde!


“Ich bin jedoch bereit, Lord
Sturn. Egal was kommen wird…ich werde kämpfen!”

Die Worte von
Sturn hallten in ihrem Kopf wider und Kira wusste, dass die Zeit gekommen war, um sich auf das Unvorstellbare vorzubereiten. Die Galaxis würde bald Zeuge einer Veränderung sein, die das Gleichgewicht der Macht für immer verändern würde. Und Kira war entschlossen, Teil dieses Wandels zu sein.

Die Sith Exekutorin bemerkte, dass
Ribanna und Zoey offensichtlich ein Problem mit dem hatten, was hier im Speisesaal geschah. Während Kira und ihre Tochter Adria amüsiert und fasziniert von der Darbietung war, wirkten die beiden Frauen alles andere als fröhlich und amüsiert. Ihre Gesichter zeigten eher Furcht, Bestürzung und sogar Abscheu über die Demütigung der Gefangenen.
Ribanna, die mittlerweile eine gewisse Härte und Entschlossenheit ausstrahlte, schien zutiefst betroffen zu sein. Ihr Blick war voller Trauer und Angst und sie vermied es, direkt in die Richtung von Kestrel, ihrer ehemaligen Meisterin, zu sehen, die über dem Tisch schwebte.
Zoey hingegen, die sonst so ruhig und beherrscht wirkte, zeigte deutliche Anzeichen von Unbehagen. Ihre Miene war angespannt, und sie vermied den Blickkontakt mit den gefangenen Jedi, ebenso zu Sturn. Ihre Hände zitterten leicht, als sie versuchte, die Speisen zu sich zu nehmen.
Kira beobachtete die beiden Frauen unauffällig, während sie sich weiter amüsierte über das Schauspiel.


“Anscheinend sind nicht alle Anwesenden am Tisch so begeistert über diese ausgesprochen, kreative Darbietung der Demütigung. Ein Makel im Gesamtbild und zeugt von Schwäche in unseren Reihen.”

Meinte schließlich Kira leise zu
Sturn und deutete mit ihren gelben Augen zu Zoey und Ribanna, während sie an ihrem Wein nippte und sich zum dunklen Lord lehnte.

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Janus hielt seine Reden. Obwohl das fast Unaussprechliche geschehen war, war er vollkommen er selbst. Es schien etwas aus den Fugen geraten zu sein. Etwas, was nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun hatte. Etwas ganz Großes! Zoey erinnerte sich. Der Imperator saß auf einem wackeligen Thron. Man schien bereits daran zu rütteln. Vielleicht wurde auch schon an ihm gesägt. Dennoch wurde alles immer wieder mit dem Hier und Jetzt verwoben. Mit dem Sieg über die Jedi. Artig hob Zoey ihr Glas. Auch Kira schien sich über Veränderungen zu freuen und war voll und ganz auf des Grafens Seite. Zoey nippte von ihrem Glas. Dabei rutschte sie unruhig auf ihrem Sitz hin und her. Kira wurde gelobt. Wie sollte es anders sein, nachdem sie sich derart aufgeopfert hatte. Zoey hätte es beenden sollen. Janus sprach schwammig über Makel. Meinte er etwa Zoey oder bildete sie sich das nur ein?! Sie begann zu schwitzen. Ihre Nackenhaare wurden feucht. Warum nur hatte sie die Lichtschwertklinge nicht einmal quer durchgezogen, wo sie doch schon den Mut aufgebracht und zugestochen hatte!? Oder ihm das Herz kreisrund herausgeschnitten! Ein klaffendes Loch! Das hätte die üble Hexe nicht heilen können. Warum, warum, warum!? Warum fielen ihr bessere Alternativen jetzt erst ein. Sie war sogar zu blöd gewesen, es richtig zu machen!

Ihr Geliebter sollte nun servieren. Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Sie war so aufgeregt, als müsste sie selbst servieren. Er versagte. Ein Wunder, dass er noch lebte. Sie hätte ihm so gerne geholfen. Doch, sie musste an sich selbst denken. Dennoch klopfte dabei ihr Herz wie wild. Sie sah weg, als er bestraft wurde. Allerdings könnte er wie Ribanna mit am gepflegten Tisch sitzen. Ihre neue Meisterin hielt ihr diesbezüglich eine Lektion, die eher einer Standpauke glich. Zoey musste dabei an sich denken. Es könnte ihr immerhin wie Kestrel gehen. Immerhin saß sie hier am gepflegten Tisch. Ihr Blick traf sich mit dem Großen Dunklen Lord. Würde es ihr bald wie Kestrel gehen? Würde er Kira davon berichten? Nein, wurde es Zoey schlagartig klar. Wenn der Große Dunkle Lord das Kira erzählen würde und sie dafür bestrafen wollte, was würde das für ein Licht auf ihn werfen?! Vor allem, weil er so stark von Kira angehimmelt wurde, weil er eben der Große Dunkle Lord war. Er würde schlecht dastehen, wenn heraus käme, dass Zoey, eine kleine Sith, es geschafft hatte, ihn nieder zu stechen. Diese Blöße konnte er sich nicht geben. Und die Jeditruppe würde er eh töten. Und ihr Wort war eh nichts Wert. Ob sie es nun wussten oder nicht, spielte keine Rolle. Nur sie und der Graf wussten es. Ein fatales beklemmendes Geheimnis! Doch er würde es niemandem sagen. Er würde sein Gesicht verlieren. Die Ironie in der üblen Geschichte, ließ Zoey wieder gerader sitzen. Allerdings war sie deshalb noch lange nicht frei. Dessen war sie sich bewusst. Vor ihr saß kein geringerer als Graf Janus Sturn, der Große Dunkle Lord, und er hatte ihr kleines Attentat auf ihn überlebt. Leider! Er hatte sie ihn der Hand. Natürlich würde er es nicht einfach abtun. Oder?

Ihr Bruder hielt das Tablett schief! Pass auf, dachte sich Zoey. Zoey hielt den Atem an. Es schwappte über! Ausgerechnet bei ihr! Jetzt begann die Hexe Q`Tahem, ihren Bruder im Herzen, zu maßregeln. Weil er sie bekleckert hatte. Er hatte die Suppe verschüttet. Zoey fand es unerträglich. Leider merkte sie es, die Hexe Kira. Und sie hetzte über Zoey und Ribanna beim dunklen Lord und machte sie madig. Jetzt reichte es Zoey. Zoey war eine sehr stolze Persönlichkeit. Und sie ließ sich von Kira nicht die Butter vom Brot nehmen. Es war genug!


Kira, du kannst es mir ruhig direkt sagen. Ich sitze am selben Tisch. Oder soll ich lieber rausgehen, damit du noch besser hetzen kannst. Und ja, mir gefällt ein gepflegtes und weniger brutales Essen wesentlich mehr. Sowas ist einfach nicht mein Stil. Da vergeht mir der Appetit. Auch wenn ich eine Sith bin, halte ich wenig von roher brachialer Gewalt bei Tisch. Ich bin da andere Tischsitten gewohnt, wo ich herkomme. Da sind wir wohl total unterschiedlich, wie es mir scheint. Ich wünsche dennoch weiter guten Appetit!”

Sie lächelte dem Grafen so charmant es nur ging, oder besser gesagt, wie sie es unter diesen Umständen hinbekam, zu. Zum Glück servierten jetzt die Diener mit, weil sie sonst wohl verhungern würden und die vielen erlesenen Speisen kalt werden würden. Dennoch sollte Q`Tahem jetzt den Tischwein servieren.


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Weltraum Imperium, unterwegs im Hyperraum nach Bastion auf Sturns Luxusjacht Birthright beim Dinner im Esszimmer: Janus, Zoey, Adria, Ribanna, Kestrel, Kira, Sane, Q`Tahem , andere und viel Personal des Grafen


Sie sollte selbst wissen, was sie tat. Dennoch gingen Adria die Bilder nicht aus dem Kopf. Die immer schwächer und älter werdende Mutter und der gesundende erstarkende Große Dunkle Lord. Adria stand in der Nasszelle ihres wundervollen geschmackvoll eingerichteten Quartiers auf der Luxusjacht des Grafen und duschte. Sowas wie diese Jacht hatte sie noch nie gesehen. So machte das Reisen Spaß. Sie liebte Glitzer und Glamour. Das machte ihren neuen Stiefvater gleich etwas erträglicher. Rasch machte sie sich fertig für das anstehende Dinner. Dinner-schon wie das klang!? Das war Musik in ihren Ohren. Sie sprach das Wort mehrmals vor ihrem Spiegelbild aus.

Kurz darauf betrat sie das noble Esszimmer. Erfreut sah sie, wie sie platziert wurde. Stolz setzte sie sich. Ihr Platz war neben dem Grafen, genau wie ihre Mutter. Sie hätte nicht damit gerechnet, wie der Graf sich nach dem Angriff gab. Er wirkte wie immer. Soweit sie das beurteilen konnte. So gut kannte sie ihn nicht. Der Graf begann mit einem Trinkspruch, welcher eher eine Rede war. Hoffentlich war das Essen lecker!? Es könnte langweilig werden, dachte Adria, gähnte gelangweilt und hob dann ihr Glas. Doch es sollte anders kommen. Der Graf konnte auch komisch und ideenreich sein. Wer hätte das gedacht? Die gefangenen Jedi sollten sie bedienen. Mit gebrochenen Beinen ging das wohl nicht so gut. Jedenfalls hatte Adria von Anfang an viel zu lachen. Die Jedi wirkten so komisch! Diese langhaarige Kestrel hing am Ende kurz unter der Decke über ihrer Tafel. Das machte einen gewissen Charme und Flair aus. Adria war sehr amüsiert.

Da auch die Diener des Grafen mitservierten, kamen Speisen auf den Tisch. Adria langte kräftig zu. Ihr Appetit war riesig. Ihr Hunger ebenfalls. Kira und der Graf machten so komische politische Andeutungen, so versteckt, durch die Blume. Adria hasste Politik. Sie dachte nicht darüber nach. Sie konzentrierte sich aufs Essen. Ihre Mutter Kira, die ihr gegenüber saß, fragte nach, ob es ihr schmeckte. Adria, die wenig Tischmanieren hatte, und da hatte es auch nicht geholfen, dass Venris aus gutem Hause ihr Schüler geworden war, aß gerade eine gebratene Gorakkeule mit der Hand und antwortete mit vollem Mund:


“Oh ja, Mutti. Auch das Ambiente und die Stimmung stimmen. …Graf Sturn oder soll ich Vater sagen? Wie es beliebt! Ich bin da ganz offen! So amüsiert habe ich mich schon lange nicht mehr. Eine tolle Idee, tolles Essen und ein mega Schiff!”,

lobte sie alles. Wenn das ihr Meister Sikarius wüsste, kam ihr aber sofort in den Sinn. Er hatte seinen Halbbruder gehasst und seinen Tod gewollt. Ob er sich gerade im Grabe umdrehte? Doch Adria wollte nicht so recht an seinen Tod glauben, ehe sie nicht seine sterblichen Überreste sah. Er war nicht da. Und sie war längst keine Schülerin mehr. Sie tat, was ihr beliebte und ihr von Vorteil war. Andeutungsweise hielt sie ihre Keule in Richtung Mund zur Jedi Kestrel, die überm Tisch schwebte und jammerte.

"Willst du mal abbeißen? ....Nö, meins!"

Adria gluckste vergnügt. Das Fett der Keule tropfte von ihren Fingern. Sie leckte sie ab.


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Kestrel fühlte, wie ihr Körper von unaussprechlichen Schmerzen zerrissen wurde, während sie über dem Tisch schwebte, gefesselt in Ketten um Hals und Fuß-und Handgelenke und völlig hilflos dem Geschehen folgen konnte. Jeder Atemzug war ein Kampf und die Dunkelheit um sie herum schien alles zu verschlingen. Es war, als würde sie in einem endlosen Abgrund der Qual versinken, ohne Hoffnung auf Rettung.
Die Last der Schuld drückte schwer auf ihre Schultern. Sie gab sich die Schuld für alles, was geschehen war. Dass Q'Tahem und Sane ebenfalls in diese Misere geraten waren, dass sie nun genauso gedemütigt wurden wie sie selbst. Vor allem Q'Tahem, der als Diener zum Bedienen der Speisen gedrängt wurde, während er gezwungen war, den Sith zu dienen, die seine Peiniger waren. Ribanna war wegen ihres Versagens an Kira geraten… . Es war alles ihre Schuld… .
Die Angst, dass Kira ihren ehemaligen Padawan Q'Tahem vor Wut verletzen könnte, lag schwer in der Luft. Kestrel konnte den stetigen Hass der Sith spüren, die jede Gelegenheit ergriff, um ihre Macht zu demonstrieren. Die Gewissheit, dass sie alle in den Händen eines unbarmherzigen Tyrannen gefangen waren, ließ sie verzweifelt nach einem Ausweg suchen, der sich nicht zeigte.
Und dann war da noch das Trauma, das sie gerade durchlebte. Sturn hatte sie nicht nur gedemütigt und gefoltert, sondern auch ihre intimsten Gedanken gelesen, Geheimnisse der Jedi entdeckt und sie auf brutale Weise körperlich und psychisch misshandelt. Er hatte ihr alles genommen, was sie war und sie als Jedi entehrt,- ausgenommen wie ein Tier.
Die Erinnerungen an ihre Freunde, die entweder bald sterben würden oder wie Ribanna die Seiten gewechselt hatten, quälten sie bis ins Mark. Zoey’s Zukunft war dabei besonders kritisch und ungewiss und sie zeigte dennoch mutig ihren Unmut zu der ganzen unschönen Bankettzeromonie. Adria hingegen, gefiel das Ganze genauso wie ihrer Mutter Kira und hielt ihr sogar schadenfroh eine Keule unter die Nase. Kestrel drehte angewidert den Kopf weg, da ihr momentan gar nicht zum Essen zu Mute war. Ganz im Gegenteil. Ihr war übel vor Schmerzen. Die Ohnmacht, die sie in dieser ausweglosen Situation empfand, schnürte der Jedi-Meisterin die Kehle zu. Sie spürte den bitteren Geschmack der Niederlage und die kalte Hand der Verzweiflung, die nach ihrem letzten Funken Hoffnung griff, der endgültig erlosch.


"Sturn, bitte... ich flehe euch an... habt Gnade... habt Erbarmen... Ich kann nicht mehr... Ich kann nicht mehr kämpfen...Ich... ich verstehe nicht, warum... Warum tut ihr das? Was habe ich getan, dass ihr mich so quälen müsst? Ich wollte nie die Konfrontation mit euch! Ich... ich habe Angst... Ich kann nicht mehr... Bitte... bitte lasst mich einfach in Frieden...Ich... flehe um Gnade... um Erbarmen... lasst mich... lasst uns... bitte... in Frieden... einfach in Frieden...Warum tötet ihr mich nicht einfach? Bitte... habt Erbarmen... lasst mich in Frieden."

Jammerte Kestrel unter Tränen, die jene Schmerzen kaum mehr ertragen konnte, die sie durch ihre schweren Verletzungen erlitt. Weder die körperlichen Schmerzen, noch das was der Mann ihr zuvor alles genommen hatte. Sie ertrug das alles nicht mehr. Sie konnte nicht mehr. Sie fürchtete sich vor der Zukunft und was er mit ihnen vor hatte. Sie wollte einfach nur aufgeben... Ruhe...Frieden. Keinen Schmerz mehr, keine traumatischen Erinnerungen...nur Ruhe.

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So tanzten und drehten sich die kleinen Marionetten und bewunderten die Fäden, an denen Janus zog. Der Dunkle Lord hatte wieder einmal viel Vergnügen an dem geselligen Zusammensein, an dem Aufeinanderprallen verschiedener Persönlichkeiten, an kaum verborgenem Neid und Missgunst und Messer, die hinter Lächeln und Komplimenten versteckt wurden. Aber wie alle Freuden musste auch diese ihr Ende finden. Es stand Arbeit an, nichts geringeres als der Sturz des Imperators musste bewältigt werden. Janus nahm einen kleinen Schluck und genoss den Geschmack, während er darüber nachdachte, wie die Krath wohl gedachten, die Angelegenheit zu erledigen. Die Verschwörer machten auf den kühl kalkulierenden Aristokraten einen ausgesprochen kompetenten Eindruck – unter anderen Umständen hätte er sich auch nicht mit ihnen verbündet. Dennoch, Darth Allegious vom Thron zu stoßen war alles andere als leicht, und Janus war gespannt, was die Zukunft bringen würde.

Im Vergleich dazu maßen sich die gefangenen Jedi geradezu kümmerlich an und der blasse Halb-Echani legte die Stirn in Falten, als sich Kestrel und dann auch auch die anderen in die Bewusstlosigkeit flüchteten. Kira ließ sich einen gewohnt spitzen Kommentar nicht nehmen und ihr ehemaliger Schüler schenkte ihr ein weises Lächeln, bevor er ruhig und gelassen auf ihre Aussage bezüglich der kommenden Veränderung einging. Der Inquisitor sprach so selbstbewusst und weise, als wüsste er ganz genau, was geschehen würde, ganz der kluge, weitsichtige Mentor.


„Gerade zur rechten Zeit. Ich fing bereits an, ihrer überdrüssig zu werden. Glaubt mir, die bevorstehende Veränderung ist im höchsten Maße zu unserem Vorteil. Ein Zeitalter der Schwäche und des Scheiterns endet und die Zukunft wird jenen gehören, die sie mutig ergreifen. Dies ist unser Moment, und ich zähle auch Euch.“

Gewiss schmeichelte Janus der dunkelhaarigen Frau an seiner Seite mit solchen Worten und der sie begleitenden mentalen Berührung, aber in der Tat war sie wertvoll für seine Pläne und nahm mittlerweile eine wichtige Rolle darin ein. Ihre Unterstützung war wichtig und ihre Fähigkeiten zu achten – und solange sie ihm treu zur Seite stand, würde auch Kira erheblich von ihrem Pakt profitieren. Ja, der elegante Graf wusste sie zu schätzen – vielleicht würde er sogar ein wenig Bedauern empfinden, sollte sie die kommenden Kämpfe nicht überleben. Zumindest für eine Weile. Es gab nur ein Lebewesen in dieser Galaxis, dessen Schicksal ihm wirklich am Herzen lag, und das sah er jeden Morgen im Spiegel. Außerdem musste man sich hüten, wie Zoey bewiesen hatten. Zwischen der Archäologin und Kira entspann sich ein hitziges Wortgefecht voller falscher Höflichkeit, das Janus solange verfolgte, wie es ihn amüsierte, dann hob er dezent die Hand, räusperte sich und nickte in die Runde, seine Autorität subtil, aber nicht zu übersehen.

„Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ich empfinde den größten Respekt vor jenen, die zu ihren Ansichten stehen, mögen sie auch konträr zu meinen sein. Dennoch, ich glaube, mit dem Wein wird auch dieses Mahl sein Ende finden. Es war mir ein ganz besonderes Vergnügen. Lady Guldur, auf ein Wort, wenn ich bitten darf.“

Elegant erhob sich der Inquisitor und bot seiner Verbündeten in einer galanten Geste den Arm an, um sie zu seinem Quartier zu führen. Zuvor schenkte er ihrer Tochter Adria ein charmantes, nachsichtiges Lächeln – ihre Tischmanieren waren jenseits von Gut und Böse und als ihr Vater sah sich der Dunkle Lord definitiv nicht, aber immerhin zeigte sie sich angemessen dankbar und respektvoll. In seinem Quartier angekommen hieß er Kira, Platz zu nehmen, und machte es sich dann selbst auf einem thronähnlichen Stuhl bequem. Nachdenklich betrachtete er mit aneinander gelegten Fingerspitzen seine Gegenüber und lächelte dann dünn, seine sonoren Stimme hatte einen vertrauten, konspirativen Tonfall angenommen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie Bastion erreichten – was auch immer geschah, es würde bald geschehen und nur noch wenig Zeit blieb. Sämtliche offene Fragen mussten zuvor geklärt werden, wenn nötig endgültig.

„Es wird Zeit, Euch vollumfänglich einzuweihen. Dieses Privileg habt Ihr Euch redlich verdient. Ich komme direkt zum Punkt: Eine Gruppe mächtiger und einflussreicher Verschwörer schickt sich an, diesen Narr auf dem Thron von selbigem zu stoßen – und ich bin ein wichtiger Teil dieser Bestrebungen. Die Erschütterung in der Macht ist das Zeichen, dass die große Tat unmittelbar bevorsteht. Auf Bastion werden wir weitere Informationen erhalten und dann aufbrechen, um die Herrschaft von Darth Allegious zu beenden. Es ist mir eine Freude, dass Ihr an diesem erhabenen Moment der Rache teilhaben werdet – denn wir beide haben nicht die Demütigungen vergessen, die uns im Namen des Falschen Imperators zugefügt wurden.“

Der manipulative Dunkle Lord verzichtete darauf, noch weiter auszuholen, sondern überließ es dem Verstand seiner ehemaligen Meisterin, die Lücken zu füllen und sich an all die Erniedrigungen und Leiden zu erinnern, die der Imperator ihr zugefügt hatte. Es gab wohl nur wenige im Imperium, die mehr darauf brannten, ihn zu vernichten. Für Janus wiederum war die Sache weitaus nüchterner – er wollte die Macht des Throns, nicht Vergeltung. Über solche Kleinlichkeit hatte er sich hinaus entwickelt, jetzt strebte nach weitaus mehr. Die Frage war nur noch, wer dabei an seiner Seite stehen würde...

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[Hyperraum nach Bastion / Yacht Birthright/ Speisesaal] mit Kestrel, Sane, Janus, Zoey, Ari'a, Ribanna, Adria und Kira. Außerdem weiter Sith Gäste

Es war eine Demütigung und psychische Qual, ein Diener für die Sith zu sein und ihnen Essen zu servieren, während diese gut gelaunt am Tisch saßen. Er wusste genau, dass Sturn damit seine Macht darstellen wollte, und das gelang ihm: die Jedi waren besiegt und völlig entkräftet. Es war mehr verwunderlich, dass er sie nicht alle tötete, aber vermutlich wollte er sie zuvor noch komplett brechen.

Wie in Zeitlupe verfolgte er die weißen Tropfen Suppe, welche er beim Servieren verlor. Sie bekleckerten die ledernen Klamotten der Sith Kira und führten zu einer wutentbrannten Aufforderung, sie wieder trocken zu tupfen. Um zu verhindern, dass Sane, Kestrel oder er noch weiter gequält wurden, gab er lieber nach. Vorsichtig tupfte er die Kleidung wieder sauber.
Das einzig gute daran, dass er als Diener rumgescheucht wurde, war, dass er offenkundig für die Sith wie Luft behandelt wurde, und damit konnte er mithören, was Janus und Kira besprachen. Offenkundig bahnte sich etwas Großes an, weswegen die Sith Lady sogar bereit war zu kämpfen. Ging es hier um den Sith-Orden? Oder war das Imperium drauf und dran, den Krieg neu zu entfachen? Q’Tahem versuchte so ruhig es ging den stillen Diener zu geben und sich nicht in die Quengeleien der beiden Sith Frauen zu integrieren. Still servierte er den Wein und hielt die Ohren offen. Viel mehr Erkenntnisse konnte der Nautolaner jedoch nicht gewinnen, nur noch dass die Veränderungen, die sich anbahnten für Janus etwas Positives bringen und sie ein neues Zeitalter anbrechen würden.
Das Flehen seiner ehemaligen Meisterin ignorierten alle versammelten Sith gekonnt, was Q’Tahem einen Stich in das Herz versetzte. Kestrel wurde so gequält und es gab nichts, was er tun konnte, um es besser zu machen, alles, was er tun konnte, würde die Situation nur verschlimmern!

Weniger Momente später erhob sich der Sith Lord Sturn und erklärte das Dinner und auch die Folter der Jedi für beendet. Eingehakt in den Arm des Grafen verließ auch Kira den Raum. Die anderen Sith erhoben sich anschließend nach und nach, während Kestrel noch immer hilflos und weinend über dem Tisch schwebte. Dann plötzlich, als die Wachen bereits den bewusstlosen Sane vom Boden aufhoben, ging ein Ruck durch seine ehemalige Meisterin und die unsichtbaren Fäden, die Kestrel in der Luft gehalten hatten wurden gekappt, was zur Folge hatte, dass sie in Richtung des noch gedeckten Tisches fiel.
Geschockt wollte der Nautolaner die Jedi Meisterin auffangen, erhielt aber von irgendwem einen beherzten Schlag ins Gesicht, weswegen er rücklings auf dem Boden landete, ohne rechtzeitig zur Hilfe kommen zu können…
Anschließend wurde er gepackt und zusammen mit seinen Freunden wieder in ihre Zelle gezerrt.


[Hyperraum nach Bastion / Yacht Birthright/ Speisesaal] mit Kestrel, Sane, Zoey, Ari'a, Ribanna und Adria. Außerdem weiter Sith Gäste
 
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Kira war entspannt wie lange nicht mehr. Sie hatte dieses Gefühl bereits beinahe vergessen. Die Jedi waren besiegt, die Wogen mit
Sturn geglättet. Nein, ganz im Gegenteil-mehr als das. Sie war aufgestiegen und war nun… seine rechte Hand. Ja, diese Bezeichnung traf wohl zu, wenn auch Vertraute und Geliebte wohl ebenso passend waren. Noch auf dem Flug nach Ziost, hätte sie sich nicht träumen lassen können, welchen Platz sie einnehmen würde. Es hatte eine drastische Veränderung gegeben. Nicht nur der Platz direkt an der Seite von Sturn, sondern sie hatte neben dem Triumph gegenüber den Jedi auch noch eine glorreiche Zukunft vor sich. Eine Veränderung in der Galaxis, an der sie teilhaben durfte. Sie würde alle Früchte des Triumphes mit ernten können und dies tat sie bereits jetzt. Gelassen und zufrieden lächelnd, nahm sie eine Beere von Naboo aus einer Schüssel und lehnte sich zurück, während sie die Jedi beobachtete. Sane war längst in die Bewusstlosigkeit geflohen, so schwach wie er als Nichtmachtnutzer war und Q’Tahem mühte sich wirklich ihre Kleidung sauber zu tupfen und allen Gästen Speisen und Getränke zu servieren. Braver Jedi. Skyfly diente unterdessen als Deko über dem Tisch und eignete sich dafür hervorragend. Jammernd und flehend gab sie dem Ganzen eine sehr unterhaltsame Note. Nicht nur sie selbst war köstlich unterhalten dadurch, sondern auch ihre Tochter-ganz wie die Mutter. Jedoch nur was ihren Geschmack an Grausamkeiten betraf, denn ihre Tischmanieren stießen Kira auf, auch wenn sie sich mit Maßregelungen zurückhielt vor dem Dunklen Lord. Kira wusste nicht wirklich wie ihr Kind mit Kritik umgehen würde und wollte keine Szene vor Sturn anheizen. Dafür war dieses Dinner viel zu wertvoll, um es durch solches zu zerstören. Sie kannte ihr eigenes Kind dafür viel zu wenig, weshalb sie darüber hinweg sah, auch weil Adria damit nur Skyfly quälen wollte, was durchaus wiederum lobenswert war. Das einzige, was die Sith Exekutorin für einen Moment aus der Ruhe brachte war, als ihre eigene Tochter fragte, ob Sturn nun ihr Vater wäre. Die junge Frau hatte Glück, dass sie nicht direkt neben ihr saß, denn dann wäre Kira definitiv die Hand ausgerutscht. So erntete Adria nur einen vernichtenden Blick. Solche Verhaltensweisen zeigten doch, dass die Reife der Frau nicht so schnell nachzog wie ihr Körper. Bedauerlich, aber nicht zu ändern. Die Zeit würde hoffentlich Abhilfe schaffen. Zum Glück reagierte Sturn nachsichtig mit ihrer Tochter. Vielleicht, weil sie das Bankett schätzte. Anders als Zoey, die offensichtlich versuchte einen Streit mit ihr anzufangen. Das war ja lächerlich! Kira grinste sehr breit und triumphierend am längeren Hebel neben Sturn. Es war offensichtlich, dass die Exekutorin die andere Frau auslachte für ihre Sensibilität. Sie war so schwach! Sturn drückte sich zwar dazu anders aus, doch niemand wollte hier einen wirklichen Streit anzetteln. Das Essen war dafür zu teuer und zu schade und die Jedi sollten kein Spektakel geliefert bekommen, sondern die Jedi waren hier das Schaustück. Leider endete das Bankett viel zu schnell. Liebend gerne hätte Kira mehr gegessen, doch ihre schlanke Figur ließ nicht zu, ihren Magen mehr als zu überdehnen. Der dunkle Lord beendete schließlich das Essen mit einigen Worten und bot ihr dann seinen Arm an, um sie persönlich in seinen Gemächern sprechen zu wollen. Dankend nahm sie seine Einladung an und spazierte mit ihm am langen Tisch entlang, nicht ohne Zoey einen überheblichen Blick zuzuwerfen, während sie sich an der Stellung und Nähe von Sturn labte. Seine Aura war immerhin einmalig und dies wusste jeder, der seine Aura auch nur ansatzweise fühlen konnte. Selbst für Nichtmachtnutzer war sie deutlich spürbar. Seine ganze Präsenz war stets beeindruckend.

Kurz bevor sie den Saal verließen, hörte und sah Kira, wie die schwerverletzte Jedi-Meisterin knapp neben dem Tisch hart auf dem Boden aufschlug und erstickt vor Schmerzen aufschrie. Sicherlich hatte ihre gefesselte Haltung zu weiteren Brüchen geführt, doch das war der Sith Exekutorin egal. Es geschah der Jedi ganz recht und damit strafte die Sith die Jedi nur mit einem verachtenden Blick, welche sich in Ketten vor Schmerzen auf dem Boden krümmte.


“Gute Nacht,
Adria. Wir sehen uns morgen. Denke an deinen Schlaf, es wird ein aufregender Tag.”

Meinte die Sith noch zu ihrer Tochter und wandte sich im Gehen noch an ihre neue Schülerin
Ribanna.

“Selbiges gilt für dich, Schülerin. Ich wünsche bis morgen früh nicht gestört zu werden.”

Damit verschwand die in Leder gekleidete Sith mit dem Dunklen Lord im langen Flur und schließlich in seinen Gemächern. Gelassen und genießend setzte sich die dunkelhaarige Frau auf eine der weichen, edel gepolsterten Sitzgelegenheiten und schlug ein Bein über das Andere, während sie sich ihrem Ledermantel entledigte.

“Euer Schiff ist wirklich beeindruckend. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich gleich mit euch gereist.”

Dünn grinsend lehnte sich Kira in ihrem engen Lederoutfit zurück, was ihre durchtrainierte Figur betonte. Interessiert blickte sie ihrem Gegenüber an, welcher sie schließlich in seine Geheimnisse und Pläne einweihte. Einen Moment musste Kira jene Informationen verarbeiten und ihre Wut auf den Imperator unterdrücken. Sie ballte für einen Moment die Fäuste, als sie an die Tötungsversuche, den Ausschluss aus dem Orden und den Exil dachte.

“Immer wieder habe ich mich aus den Trümmern erhoben. Es wird Zeit, dass wir dem Imperator zeigen, was wahre Macht und wahre Stärke bedeutet und was mit den wirklich Schwachen passiert. Er soll leiden, er soll fallen, er soll brennen für seine Taten!”

Fauchte Kira und atmete tief durch.

“Das sind interessante Neuigkeiten. Euer Vertrauen zu mir ehrt mich und ich werde euch nicht enttäuschen und mit Vergnügen an eurer Seite kämpfen! So schnell hätte ich damit nicht gerechnet. Ihr hattet jenes Ereignis bereits angedeutet, ebenso die Krath. Kann man ihnen trauen?”

Fragte Kira beiläufig und nippte am Wein.

“Die Erschütterung der Macht ist deutlich zu spüren. Der Orden der Jedi wird es sicherlich ebenso spüren. Sie könnten uns erneut im Wege stehen. Was gedenkt ihr überhaupt mit unseren Gefangenen zu machen? Wollt ihr sie als Druckmittel benutzen, öffentlich hinrichten lassen oder in lebenslange Haft stecken?”

Fragte Kira erneut nach und leerte ihr Glas, während sie sich erhob und zunächst unruhig im Raum auf und ab ging, um nachzudenken.

“Das sind wirklich bemerkenswerte Neuigkeiten. Endlich bekommt der Imperator was er verdient.”

Mit einem wissenden Lächeln, wandte sich die aufgewühlte Sith Exekutorin wieder
Sturn zu und setzte schließlich einen lasziven Blick auf.

“Wir sollten unseren Triumph und die glorreiche Zukunft einläuten. Ich bin froh und zugleich beeindruckt wie schnell ihr euch von dem Angriff der Jedi erholt habt. Ich muss zugeben, ich hätte sonst unsere Nächte vermisst.”

Meinte Kira und näherte sich dem Lord mit langsamen Schritten und setzte sich halb auf die Armlehne seines Throns.

“Wir haben noch ein paar Stunden, bis wir Bastion erreichen und ich wäre dafür, jene zu nutzen, Mylord. Was meint ihr?”

Fragte Kira, während sie ein bestiefeltes Bein über das Andere schlug.

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Weltraum (Imperium) - an Bord eines Transporters auf dem Weg in den Kwymar-Sektor | Kal Andrim, diverse andere imperiale Soldaten und Offiziere

72 Stunden war seine Abschlusszeremonie an der Anaxes Militärakademie nun her. Flight Lieutenant Kal Andrim hatte nicht viel Zeit gehabt, seinen Abschluss an der Spitze seines Jahrganges zu feiern. Aber er hätte es auch gar nicht anders haben wollen. Empfänge, wo hoch gestellte Persönlichkeiten nicht gemeinte Höflichkeiten austauschten und sich gegenseitig umschlichen wie garstige Raubtiere, waren ihm zuwider. Er kannte sie nur zur Genüge aus seiner Kindheit und Jugendzeit. Die Eliten Kuats lebten geradezu für diese Anlässe und es hatte Kal tatsächlich etwas Vergnügen bereitet, seine Mutter zu versetzen. Natürlich hatte sie seinen Eintritt in das Militär nicht gutgeheißen, doch ebenso natürlich würde sie das öffentlich niemals zugeben. Einigkeit der Familie musste nach außen hin stets bewiesen werden, selbst wenn sie nichts als eine Illusion war. Jede noch so kleine Schwäche wurde von Konkurrenten sofort ausgenutzt, also war sich eine Blöße zu geben, zu allen Zeiten absolut indiskutabel. Und so war Kals Mutter natürlich widerwillig zur Abschlusszeremonie angereist.

Selbstverständlich hatte das nicht wenig Aufmerksamkeit erregt. Ein führendes Mitglied der Zehn, eine der Persönlichkeiten, denen Kuat Drive Yards gehörte und kontrollierte, reiste im Imperium niemals unbemerkt. Dafür sorgten allein schon die Heerscharen an Leibwächtern und nicht zuletzt auch das Transportmittel, das selbstverständlich im eigenen Hause hergestellt worden war. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um den Schutz Euphemia Andrims zu gewährleisten und selbstverständlich nutzte sie die Reise auch, um die Kontakte Kuat Drive Yards zum Militär des Galaktischen Imperiums zu pflegen, die eine oder andere Woge zu glätten und neue Verträge hinter verschlossenen Türen zu besiegeln. Keine Reise, kein öffentlicher Auftritt diente jemals nur dem privaten Interesse wie der Teilnahme an der Abschlusszeremonie eines im matrilinearen Erbrechts Kuats nicht vorkommenden Kindes.

Da er zu den besten seines Jahrgangs gehörte, hatte Kal sich seinen ersten Posten aussuchen können und so hatte er eine Wahl getroffen, die seine sofortige Verlegung erforderte. Zu gerne hätte er das Gesicht seiner Mutter gesehen als man ihr mitteilte, dass er das Anaxes-System bereits vor ihrer Ankunft verlassen hatte und ihr nicht würde auf dem Abschlussball beisitzen können. Ein unerhörter Vorgang selbstverständlich. Eine Peinlichkeit, die sie gegenüber der Admiralität und zivilen Würdenträgern würde überspielen müssen. Doch ihm würde man es ihm nicht nachsehen. Warum auch? Wer war der junge Flight Lieutenant, sich einem Marschbefehl zu widersetzen? Er war immerhin ein aufrechter Bürger des Imperiums, treuer Diener des Imperators und pflichtbewusster Offizier. Dass eben dieser Marschbefehl von ihm selbst eingefädelt worden war, war im Gefüge der Mächte nur ein triviales und unbedeutendes Detail, das hinterher niemanden mehr interessieren würde.

Kal Andrim stellte sich das Gesicht seiner Mutter vor, wie ihre linke Augenbraue nervös zuckte, während sie mit ihrem diplomatischsten Lächeln stundenlang gute Miene zum bösen Spiel machen musste, bevor sie sich zu einem unauffälligen Zeitpunkt am späteren Abend entschuldigen konnte und ihre Privatgemächer zurückzog, um dort lautstark endlich ihrem Tobsuchtsanfall freien Lauf lassen zu können und wahrscheinlich ein paar sündhaft teure Kunstobjekte zerstörte. Kals Verhältnis zu seiner Mutter war alles andere als gut und nie auch nur ein Stück herzlich gewesen. So waren die Ränkespiele des Kuati-Adels nun einmal. Aber dieser Gedanke...ja, dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf Kals Gesicht. Ein Lächeln, dass die Leute um ihn herum einfach nur frösteln ließ.

Der Moment geradezu morbider Freude war wunderschön gewesen, doch er war ebenso flüchtig und so wurde Kal fast schon unsanft zurück in die Gegenwart gerissen. Er befand sich an Bord eines Imperialen Gozanti-Klasse Kreuzers. Sie waren Teil eines Nachschubkonvois, der Waren und Personal zur Kampfgruppe Serpent in den Kwymar Sektor bringen sollte. Technisch gesehen befanden sie sich dort außerhalb des Territoriums des Imperiums. Aber genau darum wurden sie dort auch benötigt. Gesetzlose Regionen wie diesen konnte immer etwas mehr guter alter Imperialer Ordnung vertragen. In der letzten Zeit war dort die Piratenaktivität aus unbekannten Gründen geradezu explodiert und hatte begonnen, den Handel zwischen dem Korporationssektor und dem Rest der Galaxis empfindlich zu stören. Das konnte natürlich nicht unbeantwortet gelassen bleiben und so hatte das imperiale Oberkommando Kampfgruppe Serpent entsandt, um der Piratenaktivität auf den Grund zu gehen und sie wenn möglich auszuschalten.

Offenbar hatten sie da in ein Wespennest gestochen. Der Nachschubkonvoi bestand aus nicht weniger als 5 Gozantis, die insgesamt 20 TIEs transportierten und drei weiteren Corellianischen Korvetten. Sie hatten außerdem vielleicht 120 Sturmtruppler und einige Technikerteams dabei, die sich hauptsächlich auf die Corellianischen Korvetten verteilten. Alle Schiffe waren bis zum Rand gefüllt mit Nachschubgütern, begonnen von einfachen Dingen wie Rationspackungen bis hin zu Gefahrgütern wie Erschütterungsraketen und Protonenbomben. Kampfgruppe Serpent hatte innerhalb von wenigen Wochen also einen erheblichen Verschleiß an Menschen und Material zu verzeichnen. Ob sie dafür auch etwas vorzuweisen hatten, wusste niemand an Bord. Doch die Antwort würden sie schon bald erhalten, befanden sie sich doch auf dem letzten Sprung zum vereinbarten Treffpunkt. Aus diesem Grund hatten die TIE-Piloten auch ihre Raumanzüge angelegt und waren bereit, ihre Jäger zu ihren neuen Trägerschiffen überzusetzen, sobald sie vor Ort ihre neuen Befehle erhielten.

Eine Durchsage ertönte, dass sie in den nächsten fünf Minuten aus dem Hyperraum austreten und damit ihren Treffpunkt erreichen würden. Die Nachricht sorgte sofort für etwas nervöse Unruhe unter den Passagieren. Die meisten von ihnen waren grüne Soldaten direkt von dieser oder jener Militärakademie, also war das auch kaum verwunderlich. Entsprechend eilten nicht wenige auch neugierig zu den Aussichtsfenstern, als sie den Hyperraum verließen, um einen ersten Blick auf ihr neues zu Hause zu erblicken. Willkommen geheißen wurden sie dann von der blendenden Explosion einer Nebulon-B Fregatte, die unter dem Turbolaserfeuer von einem für sie nicht einsehbaren Feind für kurze Zeit in eine Minisupernova verwandelt wurde und die Leute an den Blickfenstern blendete.

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Der Sturz des Falschen Imperators war zum Greifen nah. Janus konnte mit jeder Faser seiner Existenz spüren, dass sich alles veränderte. Zu lange hatten Imperium und Sith gleichermaßen unter der Stagnation und dem Verfall gelitten und sich mit einem faulen Kompromiss begnügen müssen, was die Neue Republik und die Jedi anging. Mit jedem Tag war die Unzufriedenheit gewachsen und die Revolte der Yevethaner hatte ein übriges getan, das Selbstbewusstsein des Reiches zu erschüttern. Seine Eliten und seine Massen hungerten gleichermaßen nach Sieg und Ruhm, nach sichtbarer Führung und spürbaren Erfolgen. Die Zeit war reif, die Krath hatten ihren Moment gut gewählt, ihre Vorarbeit war exzellent. Und dennoch kam nun alles darauf an, ob es gelingen würde, den Noghri rasch und sauber vom Thron zu stürzen.

Der große Bürgerkrieg steckte vielen noch in den Knochen und Janus bezweifelte, dass sich das Imperium einen weiteren inneren Zwist leisten konnte. Nein, der Inquisitor war sich sogar sicher, dass es das nicht konnte – zumindest nicht, wenn man weiter die ganze Galaxis kontrollieren wollte. Es musste schnell und leise und endgültig geschehen, ein sauberer Schlag, nur dann war die Zukunft gesichert. Der schlanke Halb-Echani, der sich auf einen thronähnlichen Sessel gesetzt hatte, hoch aufgerichtet, elegant und herrscherlich in Erscheinung und Gebaren, ordnete seine Gedanken und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt und seine Gesprächspartnerin. Kiras lobende Worte zu seiner Yacht honorierte der Graf mit einem höflichen Nicken und sein Lächeln nahm einen spielerischen Zug an, als er seine Gegenüber aus golden schimmernden Augen eingehend betrachtete.


„Vielen Dank. Wir haben einiges nachzuholen, nicht wahr? So viele verpasste Gelegenheiten. Glücklicherweise ist dies die perfekte Umgebung dafür.“

Beiläufig dehnte der Dunkle Lord seinen Geist aus und berührte damit seine ehemalige Meisterin, ein Hauch seines Atems auf ihrem Nacken, ein Gefühl, als würden seine Fingerspitzen über ihre Schultern streicheln. Die intime Nähe, die er geschickt schuf, war ausgesprochen angenehm, diente aber – wie alles in seinem Leben – einem Zweck über das bloße Vergnügen hinaus. Wenn er wirklich gemeinsam mit den Krath einen Coup durchführen wollte, benötigte er Verbündete, auf die er sich so weit wie nur irgendwie möglich verlassen konnte, ganz besonders dann, wenn es um das Verteilen der Beute ging. Janus traute den Verschwörern insofern, dass er glaubte, dass sie ihn für ausgesprochen nützlich bei der Aktion selbst und der Vermeidung von Chaos hielten.

Er hatte sich mühevoller Arbeit ein Netzwerk von einflussreichen Personen in Verwaltung, Gesellschaft, Militär und anderen Bereichen des Imperiums geschaffen und war der in der Öffentlichkeit wohl am meisten präsente Sith, sah man von dem ein oder anderen Kriegshelden ab. Janus hatte einen Ruf erschaffen, das Bild eines weisen, moderaten, zugänglichen und kultivierten Mannes, mit dem man vernünftig zusammenarbeiten konnte und der sich nicht im finsteren Tempel verbarg. Kurzum, er war Staatsmann geworden, und als solcher war er wertvoll – aber auch eine potentielle Gefahr für die Krath. Kiras eifrige Worte im Bezug auf die Rache an Allegious quittierte Janus eher subtil, ihr Hass brannte bereits lichterloh aus eigener Kraft und musste gar nicht mehr groß angestachelt werden. Es war besser, wenn sie aus eigenem Antrieb handelte und seine Pläne unterstützte, das verringerte das Gefühl, manipuliert und benutzt zu werden. Mit ihrer Frage zu ihren Partnern traf die dunkelhaarige Frau genau den Kopf und Janus legte die Fingerspitzen aneinander und lehnte sich etwas zurück, bevor er antwortete.


„Und das wird er. Früher, als selbst ich es geglaubt hatte. Wir werden es sein, die den entscheidenden Schlag führen, denn mit unseren vereinten Kräften gibt es keine Macht in dieser Galaxis, die sich uns entgegenstellen kann. Unsere...Verbündeten werden erkennen müssen, dass schlussendlich wir den weiteren Verlauf der Geschichte bestimmen werden. Bis der Falsche Imperator gefallen ist, stehen wir und sie Seite an Seite. Danach...wird es interessant. Ich rechnete damit, dass die Jedi auf dieses Ereignis reagieren werden. Und die Aussicht darauf, dass sich unsere Feinde gegenseitig dezimieren, ist ausgesprochen erfreulich. Aber schlussendlich spielen ihre Pläne nur eine kleine Rolle in diesem großen Spiel. Unsere Schachzüge sind es, auf die es ankommt. Daher werde ich die Gefangenen vorerst sicher verwahren lassen – mögen sie in ihrer Agonie verrotten, bis sie auf andere Art und Weise nützlich sein können.“

Der Gedanke, dass die Jedi die Drecksarbeit erledigen würden, war ebenso charmant wie elegant, würde dies doch auch gleich den Grund liefern, den Krieg wieder aufzunehmen und das Imperium und die Sith gegen einen gefährlichen äußeren Feind zu einen. Aber dazu mussten die Lakaien des Lichts erst einmal mobil machen und es schaffen, in die Nähe des Imperators zu gelangen – ein Ding der Unmöglichkeit ohne massive Hilfe. Nein, so bedauerlich es auch war, schlussendlich führte wohl kein Weg daran vorbei, die Sache selbst in die Hände zu nehmen. Janus hoffte, dass die Krath über genügend entbehrliche Kräfte verfügten, der Imperator war eine Bedrohung ohnegleichen und ein furchteinflößender Gegner – ganz besonders, wenn er umgeben war von seinen Leibwächtern und Getreuen. Nun, dazu würde er auf Bastion mehr erfahren, noch war es nicht so weit.

Janus mahnte sich zu Geduld und Ruhe und dankenswerterweise sorgte Kira dafür, dass er auf andere Gedanken kam. Der schlanke, hochgewachsene Halb-Echani betrachtete seine einstige Meisterin und Rivalin, als sie mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen langsam auf ihn zutrat. Seine in Licht gehüllten grünen Augen nahmen jede Bewegung ihres Körpers auf und labten sich an ihnen, ohne vulgär zu sein – der Inquisitor demonstrierte weiterhin seine Überlegenheit und Kontrolle, ohne sein Wohlwollen zu verbergen. Als es sich Kira auf der Armlehne bequem machte, legte Janus zwei Finger auf ihr Bein und berührte gleichzeitig den Geist seiner Gegenüber. Langsam, genüsslich, zog der Dunkle Lord seine einstige Rivalin zu sich und in einen Kuss, der beinah sanft begann und dann stürmisch und leidenschaftlich wurde, mit seiner Hand an ihrem Nacken betrachtete Janus seine Verbündete und lächelte, seine Stimme leise und rau.


„Wir alle ernten die Konsequenzen unserer Taten. Die Galaxis gibt uns nur, was wir uns nehmen. Ich gedenke, mir alles zu nehmen, wonach es mir verlangt. Alles.“

Und so nahm sich der Inquisitor, was er wollte, amüsiert registrierend, dass sich im Bezug auf das Knien vor dem anderen die Verhältnisse umgekehrt hatten und nun deutlich angenehmer waren. Janus hatte jedoch auch jetzt kein Interesse daran, seine einstige Meisterin zu demütigen. Im Gegenteil: Das Vergnügen und die Ekstase, die sie nun miteinander teilten, schweißte sie noch enger zusammen, schuf Bande von Begehren und Verlangen. Kira war attraktiv und eitel, und Janus schenkte ihr die Sorte Aufmerksamkeit und Befriedigung, nach der sie sich so lange sehr gesehnt hatte. Ein weiteres Mittel, um sie an sich zu binden, und doch mehr als das. Als Beisammensein und Reise ihr Ende fanden, war der Dunkle Lord in bester Stimmung, frisch eingekleidet in rot, gold und schwarz, begleitet von seiner Verbündeten und flankiert von Leibwächtern, verließ er sein Quartier, verabschiedete höflich Gäste und Gefangene – wobei er Zoey ein Lächeln schenkte, das kälter war als Eis - und harrte dann der Dinge, die kommen würde.

„Es ist Zeit. Hier beginnt es.“

Flüsterte er und nahm die Stimmung auf. Er war wieder im Tempel der Sith – und der Ort hatte sich verändert. Alles veränderte sich. Janus straffte seine Haltung und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, für einen Moment schloss der Inquisitor seine Augen und er atmete langsam aus. Er konnte spüren, dass sich eine Präsenz näherte, doch sie war so gut verborgen, dass selbst seine scharfen Sinne keine weiteren Details ausmachen konnten. Ein Repräsentant der Krath, höchstwahrscheinlich, der die größte Stunde einläuten würde...

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Weltraum (Imperium) - an Bord eines Transporters nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, diverse andere imperiale Soldaten und Offiziere

Alarmsirenen ertönten, die die Mannschaft auf die Kampfstationen befahl und sofort bracht das Chaos aus. Kal hatte tatsächlich einige Mühen, sich zum Frachtraum vorzukämpfen und in seinen TIE/in zu steigen und seine Bereitschaft zu melden. Dennoch war er einer der ersten Piloten, der seine Maschine erreichte und während er seinen Jäger durch die Alarmstartsequenz führte, gaben ihm die nun aktivierten Sensoren seines Raumjägers ein genaueres Bild der Lage.

Kampfgruppe Serpent hatte offenbar einen Frachterkonvoi eskortiert, der gerade von Piraten angegriffen wurden. Ein imperialer Eskortträger, die Empress trieb wie tot im Raum. Irgendetwas hatte ihn offenbar schwer getroffen, bevor er seine Jäger hatte starten können. Die Tore seines Haupthangars waren verschlossen und wirkten schwer beschädigt. Ohne ausgiebige Reparaturen würde der Träger also keine Hilfe sein, sofern er überhaupt geborgen werden konnte. Zwei Nebulon-B Fregatten, die Valor und die Basilisk, versuchten, den Frachterkonvoi vor dem Feindbeschuss so gut es ging abzuschirmen, während eine Raider-Korvette, die Defiance, ihrem Namen alle Ehre machte und sich aus dem Schatten einiger größerer Frachter ein Nahgefecht mit einigen feindlichen Cloak-Shape Sternenjägern lieferte. Darüber hinaus konnte man noch ein paar Gruppen von Y-Flüglern ausmachen, die entweder ebenfalls die Raider-Korvette Defiance jagten oder mit ihren Ionenkanonen die Frachter beschossen, um sie für die im Anflug befindlichen Fähren enterreif zu machen.

Angeführt wurde der Überfall von einem halben Dutzend Marauder-Korvetten, die jeweils zu einem Trio formiert an den Flanken des Konvois Position bezogen hatten und erbarmungslos auf die Verteidiger feuerten. Diese Korvetten hatten offenbar auch die dritte Nebulon-B Fregatte auf dem Gewissen und teilten ihr Feuer nun auf, um die anderen beiden Fregatten außer Gefecht zu setzen. Überall flogen Trümmer herum, die von einer schon länger andauernden Schlacht zeugten. Darüber hinaus waren keine TIEs mehr auf dem Radarschirm zu sehen. Was die Kampfgruppe vor ihrer Ankunft also an Jägern ins All hatte schicken können, war vollständig aufgerieben worden. Den Trümmern zufolge, hatten sie von den unbekannten Angreifern jedoch einen erheblichen Blutzoll gefordert. Es war unklar, ob sich unter den Trümmern auch die anderen Korvetten der Kampfgruppe befanden, keine der Trümmergruppen war jedoch groß genug, um das Fehlen des Leitschiffes zu erklären. Von der VIN Serpent selbst fehlte also jede Spur.

Sie waren hinter einem der Marauder-Trios aus dem Hyperraum gekommen, was die Schiffführer hörbar nervös machte. Ihre Formation begann sich aufzulösen, bis der Konvoiführer auf einer der Korvetten, ein Lieutenant Commander Heynes förmlich ins Mikrophon brüllte, um die Meute zur Ruhe zu bringen.

„Ruhe Verdammt! Wir sind imperiale Offiziere, also verhalten wir uns gefälligst auch so! Angriffsformation Beta einnehmen und auf Kampfgeschwindigkeit beschleunigen. Wir befinden uns hinter dem Feind und er hat sich bisher auf den Frachtkonvoi konzentriert. Damit werden sie nur minimale Schilde am Heck haben. Wir designieren die Schiffe über uns als Marauder 1 bis 3 und dann arbeiten wir uns durch die Reihe durch.“

An sich waren sie in Feuerkraft den drei Marauder-Korvetten haushoch unterlegen. Allerdings befanden sie sich in einer günstigen Position hinter und unter dem Feind und sie mussten diesen Umstand einfach ausnutzen, bevor der Feind reagieren und sich neu positionieren konnte, um seine schwerere Bewaffnung gegen sie einsetzen zu können. Kal spürte, wie das Adrenalin durch seine Adern zu schießen begann. Sein erster Flug nach der Akademie würde also ein Kampfeinsatz sein, bei dem sie um nicht weniger als ihr nacktes Überleben gegen einen noch unbekannten Feind kämpfen würden. Er hätte es gar nicht anders haben wollen. Er öffnete einen Funkkanal zur Flotte mit einer Hand, während die zweite Hand seine Kennung überschrieb.

Flight Lieutenant Andrim in einem TIE/in hier, fortan Raptor 1. TIE/in-Piloten, meldet euch als Raptor 2 bis 6 und formiert euch auf meiner Position. - Flight Lieutenants Kalbir und Arafi, teilen Sie die TIE/ln-Piloten unter Ihnen auf und bilden Sie Staffeln Bantha und Dewback. Wir werden den Feind mal etwas nervös machen, Zielprioritäten sind Antriebssysteme und Geschütztürme. Wenn ihr ein paar Schüsse auf ihre Brückenfenster absetzen könnt, keine Scheu!“

Damit hatte er zwar ungefragt die Rolle eines Wing Commanders an sich gerissen, aber zumindest für den Moment schien sich niemand zu beschweren. Und so löste er die Halteklammern seines TIE/in, um sich mit seinem improvisierten Geschwader zu formieren und den ersten Angriffsflug zu starten. Das Formieren der drei improvisierten Staffeln dauerte zwar länger als ihm lieb gewesen wäre, allerdings stammten sie alle frisch von der Akademie und so war das auch kaum verwunderlich. Innerhalb weniger Minuten hatten sie die Vorbereitungen aber abgeschlossen und begannen mit ihrem Zielanflug auf die feindlichen Schiffe über ihnen. Ihre Ziele hatten bereits begonnen, sich neu zu positionieren, um sich der neuen Gefahr zu stellen und auch ein Teil der feindlichen Cloak-Shape Sternenjäger zog sich von den Frachtern zurück, um ihren Trägerschiffen zu Hilfe zu eilen. Das verschaffte der Kampfgruppe Serpent zwar eine dringend benötigte Möglichkeit zum Durchatmen, bedeutete aber auch, dass Kals improvisiertes Geschwader bald Besuch bekam.

Raptor 1 hier. Raptors greifen Marauder 1 an, Banthas Marauder 2 und Dewbacks Marauder 3. - Lieutenant Commander Heynes, warnen Sie uns bitte vor, wenn die feindliche Jägereskorte noch zwei Minuten entfernt ist.“

Damit waren sie auch schon in Schussweite. Die Laserkanonen der TIEs hatten natürlich nur eine überschaubare Wirkung auf die Schilde der Marauder-Korvetten, sorgten aber immerhin dafür, dass der Feind seine Schilde nicht in einer Sektion verstärken und anderer Stelle vernachlässigen konnten. Schnell wurde klar, dass die TIEs zu schnell und agil waren, um von den Turbolasern des Feindes erfasst zu werden. Das hinderte die immer verzweifelter agieren Geschützturmbesatzungen aber offensichtlich nicht daran, es trotzdem zu versuchen. Und genau das gab Lieutenant Commander Heynes und seinem Trio CR90s sowie den Gozantis Gelegenheit, Marauder 1 ohne große Gegenwehr unter Feuer zu nehmen. Schon nach wenigen Salven durchschlug ihr Waffenfeuer die Heckschilde des Schiffes und fraßen sich tief in sein Heck. Kurz darauf gab es eine heftige Explosion an Bord und Marauder 1 begann zu treiben. Offenbar hatte der Feind vor ihrer Ankunft seine Deflektorschilde auf die Bugpartie konzentriert und es nicht schnell genug geschafft, sein Heck besser zu schützen. Das war nur ein glücklicher Zufall gewesen, doch in ihrer Situation kam der ihnen nur gerade recht.

„Raptors, lasst Marauder 1 treiben und konzentriert euer Feuer jetzt auf Marauder 2!“

Lieutenant Commander Heynes hatte eine ähnliche Idee, wusste ihnen aber auch die Freude über diesen Zwischensieg zu versalzen.

Raptor 1, hier Lieutenant Commander Heynes. Die Gozantis lösen sich jetzt aus der Formation, um den Feindjägern entgegen zu fliegen und sie zu stellen. In T-4 Minuten werden sie auf den Feind treffen und bis dahin will ich die Staffeln Raptor und Bantha bei den Gozantis wissen. Staffel Dewback soll weiter Marauder 3 beschäftigen.“

Noch bevor Kal antworten konnte, nahmen die CR90s bereits Marauder 2 unter Feuer und bewegten sich die Gozantis unter den Feindschiffen vor in Richtung des Frachterkonvois, der Kampfgruppe Serpent und den nahenden Cloak-Shape Sternenjägern.

„Verstanden, Lieutenant Commander. - Raptors und Banthas, ihr habt noch zwei Angriffsflüge auf Marauder 2 und dann schließen wir zu den Gozantis auf!“

Damit stand ihre echte Feuertaufe kurz bevor. Ein Gegner der tatsächlich gute Chancen hatte, sie zu treffen, war schon ganz etwas anderes als auf die vergleichsweise wehrlosen Korvetten zu schießen.

Weltraum (Imperium) - in einem TIE/in nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Frachterkonvoi, imperialer Nachschubkonvoi, Kampfgruppe Serpent, unbekannte Piratenflotille
 
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Weltraum (Imperium) - in einem TIE/in nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Frachterkonvoi, imperialer Nachschubkonvoi, Kampfgruppe Serpent, unbekannte Piratenflotille

Sie waren kurz davor, die zu einer Deltaformation aufgefächerten Gozantis zu passieren als Kal einen Kommkanal zu den Staffeln Raptor und Bantha zu öffnen. Ein Blick auf einen Seitenbildschirm zeigte ihm die Daten die der Bordcomputer zu den Feindjägern aufgerufen hatte.

„Die Cloak-Shapes sind langsamer und träger als wir, dafür haben sie Schilde und Raketenwerfer. Denkt dran, dass wir nicht allein sind. Eure Aufgabe ist es, den Feind daran zu hindern, auf die Gozantis zu schießen. Verwickelt sie in Nahkämpfe, damit sie keine Zielerfassung auf die Gozantis bekommen können und versucht sie in die Feuerbereiche unserer Geschütztürme zu jagen.“

Damit war die Zeit für Worte vorbei. Ihre Formation aus 6 TIE/in und 7 TIE/ln raste auf eine Formation von 10 Cloak-Shape Sternenjägern zu. Sie schirmten so die Gozantis vor den Feinden ab, waren boten sich aber gleichzeitig als günstige Ziele an. Und dieser nutzte diesen Umstand selbstverständlich gnadenlos aus. Kurz bevor sie in die jeweilige Schussweite kamen, feuerten vier der Cloak-Shapes Erschütterungsraketen ab und bewiesen so, dass sie im bisherigen Gefecht noch nicht alle ihre Magazine geleert hatten. Doch es war eine Sache, einen Zielerfassung auf einen TIE zu bekommen, damit fand die Rakete noch lange nicht ihr Ziel. Und dann erhellte sich das all um sie herum in Grün und Orange als die beiden Fronten aufeinander mit ihren Laserkanonen zu schießen begannen.

Das ganze Spektakel dauerte vielleicht vier Sekunden, dann waren sie aneinander vorbei gerast. Von den ursprünglich 13 TIEs waren noch 10 übrig. Es hatte einen TIE/in und zwei TIE/ln erwischt. Einige andere meldeten leichte Schäden, aber alle Überlebenden der ersten Begegnung waren noch kampftauglich und wendeten, um ihrem Gegner erneut zu begegnen. Auf der Feindseite sah es etwas besser aus. Die Deflektorschilde der Cloak-Shapes hatten einen Großteil des Feindfeuers absorbiert. Dennoch war es ihnen gelungen zwei der Cloak-Shapes abzuschießen. Dem Feind wurde keine Ruhepause gegönnt, denn jetzt eröffneten auch die Gozantis das Feuer und schafften es, einen weiteren Feind in einem Feuerball vergehen zu lassen, bis die TIEs gewendet hatten.

„Sehr gut. Nutzt die Gozantis als Deckung. Denkt daran, dass sie auch einen ventralen Geschützturm haben und lockt den Feind in deren Schussfelder!“

Für mehr Anweisungen war keine Zeit, da sie schon wieder in Schussweite waren und der Feind dachte gar nicht daran, sich einfach abschießen zu lassen. Der Feind stürzte sich wieder auf die TIEs, da dies die beste Möglichkeit war, dem Feuer der Gozantis wenigstens so halbwegs zu entgehen. Und so trafen die beiden Jägergruppen erneut aufeinander, nur um sich diesmal in einem tödlichen Ball aus Laserfeuer aufzulösen. Den unerfahrenen imperialen Piloten war es unmöglich, auch nur die simpelste Formation beizubehalten und diesem Anfängerfehler fielen zwei weitere TIE/ln direkt zum Opfer. Doch auch Kal blieb nicht untätig und konnte einen leicht trudelnden Cloak-Shape mit konzentriertem Laserfeuer zur Explosion bringen. Sein erster Abschuss war alles andere als sauber, der Feind hatte schon starke Schäden aufgewiesen, aber derzeit hatte Kal keine Zeit, darüber länger nachzudenken.

Einer der Cloak-Shapes wich ihm jetzt nicht mehr vom Heck und war scheinbar versessen darauf, seinen abgeschossenen Kameraden zu rächen. Kal beherzigte nun also seinen eigenen Rat und begann einen Sinkflut, um unter die Linie der Gozantis zu kommen, wo deren dorsale Geschütztürme mit einem einzelnen Feindjäger ein viel leichteres Spiel hatten als ihre ventralen Gegenstücke mit dem Hauptgefecht über ihnen. Kaum war er unter dem Rumpf des nächstliegenden Gozantis verschwunden, bremste er seinen TIE/in rapide ab. Das plötzliche Manöver überraschte seinen Verfolger, der es buchstäblich nicht sehen konnte. Diese halbe Sekunde Verwirrung war genug für die Geschützturmbesatzungen der Gozantis, um den Cloak-Shape Sternenjäger in einen Feuerball zu verwandeln. Noch während Kal wieder auf Kampfgeschwindigkeit beschleunigte, um sich dem Hauptgefecht wieder anzuschließen, kam per Funk eine Warnung von Lieutenant Commander Heynes.

„T Minus 60 Sekunden, bis eine Gruppe Y-Flügler in Schussweite ist. Dewback Staffel ist unterwegs, um Sie zu unterstützen. GAZ 2 Minuten. Beschützen Sie die Gozanti-Kreuzer!“

Kal fluchte, gerade so eben leise genug, dass sein Mikrophon sich nicht aktivierte. Wie war den Sensoroffizieren eine ganze Gruppe Y-Flügler bis jetzt entgangen? Frachterkapitäne, das musste die Antwort sein. Das Gefecht wurde von Frachterkapitänen geführt.

„Verstanden, wir tun was wir können.“

Er schluckte jeden Kommentar, der ihm auf der Zunge lag, runter. Persönliche Kommentare an dieser Stelle wären absolut unprofessionell gewesen, hätte andere abgelenkt und davon einmal abgesehen, hatte er für derlei aktuell ohnehin keine Zeit. Sein TIE/in tauchte aus dem Schatten des Gozantis wieder auf und stob mit feuernden Laserkanonen direkt zurück ins Hauptgefecht. Dabei erwischte er einen vollkommen überraschten Cloak-Shape und verwandelte ihn in einen Feuerball. Grund zur Freude hatte er allerdings keinen, denn in seiner kaum 20 sekündigen Abwesenheit, hatten sie zwei weitere TIEs verloren. Verluste waren Teil der imperialen Sternenjägerdoktrin. Dennoch, ihre Verlustrate war viel zu hoch, gemessen an allen Standards. Sie waren ein zusammengewürfelter Haufen komplett grüner Piloten und das zeigte sich gerade äußerst schmerzhaft. Das Gefecht würden sie nicht mehr lange durchzuhalten.

Die Zahl der sich bekämpfenden Raumjäger war spürbar zusammengeschmolzen. Von ursprünglich 10 Cloak-Shape Sternenjägern waren gerade mal noch 4 übrig geblieben, während Staffel Raptor von 6 auf 4 TIE/in und Staffel Bantha von 7 auf gerade einmal 2 TIE/ln zusammengeschrumpft war. Das machte das Gefecht allerdings auch erheblich übersichtlicher und damit auch gewissermaßen vorhersehbarer. Dieser Umstand erlaubte es den Geschütztürmen der Gozantis, einen weiteren, mittlerweile schwer beschädigten Cloak-Shape abzuschießen, was dazu führte, dass die restlichen drei Cloak-Shapes die Flucht ergriffen.

Das gab Kal einen Moment, um durchzuatmen und eine Bestandsaufnahme zu machen. Die Gozantis schienen alle noch voll funktionsfähig zu sein, während die CR90s Marauder 2 kampfunfähig geschossen hatten und sich nun Marauder 3 widmeten, der mittlerweile hatte wenden können und nun endlich seine ganze Feuerkraft aufbieten konnte. - Vor kaum drei Minuten hatte er noch 13 TIEs befehligt, davon waren gerade einmal 6 übrig geblieben. Nicht einmal die Hälfte. Kal verzog bei diesen Zahlen grimmig das Gesicht. Sie hatten hier kein gutes Bild abgeliefert und das Gefecht war noch lange nicht vorbei. Dass die 7 TIE/ln von Staffel Dewback nun auf dem Weg waren, war nur ein spärlicher Trost. Immerhin befanden sich 8 Y-Flügler im Anflug und würden in 20 Sekunden bei ihnen sein und Staffel Dewback würde erst 60 Sekunden später bei ihnen sein. Niemand konnte darüber hinaus sagen, ob die 3 übrig gebliebenen Cloak-Shapes noch einmal auftauchen würden. Sie würden also kreativ werden müssen.

„Staffeln Raptor und Bantha, versteckt euch in den Sensorschatten der Gozantis. Gozantis, wir werden euch als Deckung nutzen müssen diesmal. Sobald die Y-Flügler in Schussweite sind, werden wir aus der Deckung heraus angreifen, um einen Bombenabwurf zu unterbinden, aber die erste Wucht ihres Angriffes müsst ihr diesmal absorbieren.“

Die Kommandeure der Gozanti-Kreuzer waren natürlich wenig begeistert, doch Kal schaltete einfach den Funkkanal um und ignorierte ihr Gezeter.

Lieutenant Commander Heynes, unsere Luft wird hier langsam ziemlich dünn.“

Es war eine einfache Warnung, mehr eine Informationsmitteilung. Kal erwartete nicht wirklich eine Antwort und er bekam auch keine.

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Im Schatten der Gozantis konnten die Y-Flügler die TIEs nicht anvisieren. Das war sehr effektiv, machte aber die dem Feind gestellte Falle ebenso offensichtlich. Kal konnte auf seinem Sensorschirm beobachten, wie der Feind auf sein Manöver reagierte und die Formation änderte. Vier der Feindjäger wurden etwas langsamer und setzten sich hinter die anderen vier. So konnte er entweder zwei direkt aufeinander folgende Anflüge auf den führenden Gozanti ausüben oder die hinteren Jäger konnten den vorderen Feuerschutz geben. Darüber hinaus hatten die Cloak-Shapes abgebremst. Sie waren dabei umzudrehen und würden wohl eher früher als später wieder ins Gefecht eingreifen. 60 Sekunden, sie würden nur 60 Sekunden durchhalten müssen, bis Staffel Dewback ihnen zur Hilfe eilen würde. Auf dem Papier klang das nicht schlecht, tatsächlich aber würde bis dahin die nächste Phase des Gefechts wahrscheinlich schon entschieden sein. Zumindest hatte die Reaktion des Feindes ihnen eine Möglichkeit eröffnet.

„Raptors und Banthas, hier ist der Plan. Der Feind hat sich geteilt und wir werden es ihnen danken. Im Anflug machen wir die vordere Formation mit etwas Sperrfeuer nervös. Achtet dabei auf die Energiereserven. Wir werden sie nämlich passieren lassen. Unser Hauptziel sind die hinteren vier Y-Flügler. Wir teilen uns auf und je zwei von uns schießen einen der Feinde ab. 3 – 2 – 1 Auf geht’s!“

Auf sein Kommando stoben die TIEs wieder unter den Gozantis hervor und flogen mit Höchstgeschwindigkeit auf den Feind zu. Bei dem Tempo war es ihm nicht möglich eine Zielerfassung für seine Torpedos zu bekommen und es verhinderte auch, dass er auf die Gozantis schießen konnte. Sein konzentriertes Feuer machte es ihnen aber auch nur schwer möglich, das Feuer gezielt zu erwidern. Und damit waren sie auch schon an der ersten Feindeswelle vorbei, die nun einerseits freies Schussfeld auf die Gozantis hatte, andererseits von diesen aber auch ungehindert beschossen werden konnte. Kals Manöver hatte Erfolg. Bisher hatte der Feind keinen weiteren TIE abschießen können und sein Sperrfeuer hatte sich halbiert, da er BTL-A4s mit zur Front arretierten Ionenkanonen flog. Dies verschaffte den TIEs den nötigen Raum, um gezielter zu schießen. Diesmal erzielten sie einige Treffer, bevor sie am Feind vorbei rasten und wenden mussten. Doch leider schossen sie keinen der vier Gegner ab. Diese Y-Flügler waren erheblich robuster gebaut als die Cloak-Shapes zuvor.

Dafür waren sie aber auch weniger agil und langsamer und so konnten die TIEs wenden und einen zweiten Angriffsflug starten, bevor die zweite Welle des Feindes die Gozantilinie erreichte. Die erste Linie hatte ihren anfänglichen Angriffsflug schon abgeschlossen und scheinbar ein paar Protonenbomben ins Ziel bringen können, bevor sie die Gozantis von nächster Nähe zu umkreisen begannen, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben, während sie deren Schilde mit ihren Ionenkanonen beharkten. Doch die Gozantis hatten sich dafür bedankt, indem sie einen der Y-Flügler der ersten Welle abgeschossen hatten und dachten gar nicht daran, aufzugeben. Kal und seine Flügelleute hängten sich jetzt an die Hinterpartie der zweiten Y-Flügler Welle und teilten sich auf, sodass es jeweils zu einem 2 zu 1 kam. In dieser Position war es den Y-Flüglern unmöglich, ihren Gegner abzuschütteln und es gelang Kal einen weiteren Y-Flügler abzuschießen. Raptor 4 tat es ihm gleich.

Doch bevor sie sich um die letzten beiden Y-Flügler kümmern und den Gozantis zu Hilfe eilen konnten, mischten sich die drei verbliebenen Cloak-Shapes wieder ein. Sie kündigten ihre Rückkehr damit an, Raptor 4 abzuschießen, was den Rest der TIEs zu hektischen Ausweichmanövern vernlasste. Kal jedoch blieb an ihren Feinden dran und steckte einen Treffer an der oberen Backbordsolarpaneel ein, der die dazugehörige Laserkanone von seinem TIE/in abtrennte. Im Gegenzug gelang es ihm jedoch einen weiteren Y-Flügler abzuschießen. Erst jetzt drehte er ab und wandte sich den Cloak-Shapes zu.

Raptors zurück an meinen Flügel. Banthas, macht den Y-Flüglern den Gar aus!“

Kal schaute auf seinen Timer. Sie waren jetzt spürbar in der Unterzahl und Staffel Dewback war noch unendlich lange 20 Sekunden entfernt. Damit waren sie so gut wie tot, wenn sie nicht genau aufpassten. Das Geschützturmfeuer der Gozantis gab ihnen zum Glück genügend Deckung und zwei TIE/ln waren zusammen mit 5 Gozantis kein schlechtes Aufgebot, um im Nahgefecht 5 Y-Flüglern das Leben für 20 Sekunden schwer zu machen. Dennoch. Drei zum Teil beschädigte und ausgelaugte TIE/in gegen drei erfrischte Cloak-Shape Sternenjägern mit regenerierten Deflektorschilden? Die Akademie hatte sie gelehrt, derartige Risiken niemals einzugehen, doch hier hatten sie einfach nicht den Luxus, sich zurückzuziehen.

Sie waren schneller und wendiger als ihre Widersacher, doch das war auch bitter nötig. Denn jeder Treffer, wurde zunächst einmal von den Deflektorschilden der Cloak-Shapes absorbiert. Auf der anderen Seite nagte jeder Treffer an ihren Überlebenschancen. Raptor 3 wurde mehrmals getroffen und bewegte sich daraufhin spürbar träger. Doch dann geschah etwas, dass ihre unbekannten Widersacher komplett aus der Bahn warf. Ein Vindicator-Klasse Sternenzerstörer verließ flankiert von zwei Raider-Korvetten über dem Frachterkonvoi den Hyperraum und entludt sofort eine Staffel von TIE/in, die sich auf die Cloak-Shape Sternenjäger und Y-Flügler stürzten, die den Frachterkonvoi bedroht hatten. Eine eiskalt klingende Frauenstimme wurde über einen offenen Funkkanal an alle Schiffe in Kommunikationsreichweite gesendet, während der Sternenzerstörer seine überwältigende Feuerkraft auf die drei Marauder-Korvetten auf seiner Backbordseite entlud und die Raider-Korvetten beschleunigten, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden.

„Hier spricht Commodore Allannia Varalei vom Sternenzerstörer Serpent. An alle Piratenkräfte in der Umgebung, wer nicht sofort das Feuer einstellt, wird vernichtet werden. Dies ist Ihre einzige Warnung!“

Diese Wendung der Lage sorgte für Panik unter ihren Widersachern. Niemand ergab sich, alle versuchten sich aus ihrem jeweiligen Gefecht zu lösen und zu fliehen. Dies sorgte dafür, dass Kal und Raptor 2 jeweils einen der Cloak-Shapes abschießen konnten und auch zwei der Y-Flügler ihr Ende fanden. Staffel Dewback erreichte sie endlich und sorgte dafür, dass auch die restlichen drei Feindjäger ihr Ende fanden, bevor sie in den Hyperraum springen konnten. Dies gab Kal einen dringend benötigten Moment, um durchzuatmen und sich einen Überblick über ihre Lage zu bringen.

Die Gozantis waren allesamt noch funktionstüchtig, nur einer von ihnen zeigte eine Pockennarbe vom Einschlag einer Protonenbombe, doch seine Panzerung schien ihre Arbeit gemacht zu haben. Die Marauder 1 bis 3 waren allesamt ausgeschaltet worden und trieben im Raum. Das Trio CR90s von Lieutenant Commander Heynes wirkte einigermaßen mitgenommen, aber noch voll funktionsfähig. Sie teilten sich auf, um mit den drei Marauder Korvetten zu docken. Jede von ihnen hatte 40 Sturmtruppler an Bord, die kurzen Prozess mit jeder Art von Widerstand machen würden. Damit war das Gefecht in ihrem Bereich abgeschlossen. Die nun wiedervereinte Kampfgruppe Serpent machte kurzen Prozess mit dem Rest der Piraten. Keiner von ihnen kapitulierte oder schaffte es, zu entkommen.

20 TIEs hatten sie liefern sollen, doch nun waren 8 davon wertloser Weltraummüll. Ihr erstes Gefecht hatte nur wenige Minuten gedauert und unter Kals Kommando hatten sie eine 40 prozentige Verlustrate vorzuweisen. Kal konnte nur hoffen, dass ihm das nicht zur Last gelegt werden würde. Unter den gegebenen Umständen hatte er sein bestes gegeben, doch das bedeutete nicht zwangsläufig, dass dies bei der Flugdatenauswertung genauso gesehen werden würde. Das Adrenalin in seinem Blut flaute ab und damit begannen seine Hände zu zittern.

Weltraum (Imperium) - in einem TIE/in nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Frachterkonvoi, imperialer Nachschubkonvoi, Kampfgruppe Serpent, unbekannte Piratenflotille
 
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Weltraum (Imperium) - im Bereitschaftsraum der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, andere Piloten

Mehrere Stunden hatten Kal und seine Untergebenen noch im All verbringen müssen. Die Lage nach dem Gefecht war ziemlich chaotisch und wurde nicht gerade dadurch erleichtert, dass die Crewbesatzungen von Marauder 1 bis 3 tatsächlich bis zum letzten Mann gekämpft und alle Computersysteme an Bord vor ihrem Ableben sabotiert hatten. Ähnlich hatten sich die Enterfährenbesatzungen und Raumjägerpiloten verhalten, wer nicht in den Hyperraum hatte flüchten können, ging kämpfend unter. Einfache Piraten hatten sie hier vorfinden sollen, doch verhielten sich diese so genannten Piraten viel zu fanatisch, um einfach nur auf Beute aus zu sein. Das war auch zuvor im Gefecht schon so gewesen. Die feindlichen Jägerpiloten waren viel zu todesmutig vorgegangen, dabei hatten die Piraten mehr als genug Gelegenheit gehabt, sich zurückzuziehen, bevor die Serpent auf der Bildfläche erschien, um die Schlacht zu entscheiden.

Der Nachschubkonvoi war zwar nur zum Ende eines fast einstündigen Gefechts am vereinbarten Treffpunkt angekommen, aber dennoch hatte ihr für die Piraten unerwartetes Auftauchen unzählige Leben gerettet. Der Verlust der Nebulon-B Fregatte Trident direkt zum Zeitpunkt ihrer Ankunft schmerzte natürlich. Dennoch hatten sie den Feind dazu gezwungen, seine Aufmerksamkeit aufzuteilen und eine gehörige Portion Chaos gestiftet. So hatten sie verhindern können, dass es zu größeren Verlusten kam und dafür waren sowohl Lieutenant Commander Heynes als auch Kal hauptsächlich verantwortlich.

Nach und nach wurden die zivilen Frachter abgefertigt und durften ihre Reise Richtung Kernwelten fortsetzen. Währenddessen wurden Rettungsmannschaften zum treibenden Ton-Falk Klasse Eskortträger Empress entsendet, wobei die von den Gozantis mitgebrachten Technikmannschaften behilflich sein sollten. Das Schiff war zum Glück nicht so schwer beschädigt worden, dass es aufgegeben werden müsste, doch die Reparaturarbeiten würde die Kampfgruppe noch einige Tage hier festhalten. Die Empress war viel zu wertvoll, als sie allein oder nur mit einer leichten Eskorte zurückzulassen. Dafür waren diese angeblichen Piraten zu gut ausgerüstet und zu tollkühn, dass hatte ihr letzter Angriff erst bewiesen. Die vernichtete Truppe stellte auch nur einen kleinen Teil der gesichteten feindlichen Kräfte dar.

Die Serpent hatte auf einen Notruf eines vermeintlichen anderen Kovois reagiert, der sich als Hinterhalt herausgestellt hatte. Aber damit noch nicht genug. Kaum war die Serpent gebunden gewesen, hatte der Feind hier zugeschlagen. Es fing alles innerhalb des Frachterkonvois an. Die Piraten hatten einen Teil ihrer Y-Flügler und Cloakshapes in Frachtercontainern versteckt und damit völlig überraschend angreifen und die Kampfgruppe überrumpeln können. Niemand hatte mit einem Angriff aus dem Inneren gerechnet und so hatten die Piraten die Empress außer Gefecht gesetzt, bevor das Gefecht mit der Ankunft der nicht weniger als sechs Marauder-Klasse Korvetten überhaupt richtig begann.

Als ein Großteil der Frachtschiffe endlich im Hyperraum verschwunden war, erhielten sie Befehle, zu landen. Die TIE/ln wurden auf die Nebulon-B Fregatten aufgeteilt, während die drei überlebenden TIE/in der Raptor Staffel auf der Serpent selbst landen sollten. So aus der Nähe betrachtet war der Vindicator-Klasse Sternenzerstörer ein beeindruckender Anblick. Natürlich stellte er das kleinste, am leichtesten bewaffnete Modell seiner Klasse dar, dennoch hatte er im zurückliegenden Gefecht auf eindrucksvolle Art gezeigt, dass man ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Dennoch wurde die Pracht des Anblicks durch einige Beschädigungen am Rumpf geschmälert. Die Panzerung der Serpent wies einige Pockennarben auf und auch der eine oder andere Geschützturm schien beschädigt zu sein. Im Inneren des Hangars bestätigte sich dieser Eindruck. Die Serpent hatte nur eine Staffel TIE/in starten lassen bei ihrer Ankunft und die war noch draußen im All als sie landeten, trotzdem waren alle TIE-Halteklammern leer. Das war ein weiteres Zeugnis dafür, dass die Kampfgruppe vor der Ankunft des Nachschubkonvois schon einiges durchgemacht hatte.

Kaum hatten sie ihre Kanzeln verlassen, schwärmten schon Techniker über ihre Jäger, um sie auf Kampfschäden zu überprüfen und möglichst schnell wieder einsatzbereit zu machen. So von Außen betrachtet, hatte Kal zum ersten Mal den Schaden an seinem Jäger genauer inspizieren können. Das Solarpanel war wirklich komplett abgerissen worden. Er hatte unverschämtes Glück gehabt. Nur einen halben Meter tiefer und der Laserbeschuss hätte die komplette Tragfläche abgetrennt. Einen Meter weiter rechts und sein Cockpit wäre getroffen worden. Es war offensichtlich, dass die Reparaturen wenigstens einen Tag dauern würden und damit war Kal erst einmal dazu verdammt, ein machtloser Zuschauer zu sein, sollte vorher ein neues Gefecht ausbrechen.

Diese Erkenntnis verleitete ihn einen Moment dazu, die Fäuste frustriert zu ballen. Doch nein, er konnte es sich nicht leisten, seine Gefühle durch zur Schau gestellte Aggression nach Außen zu ventilieren. Also besann er sich und atmete den Frust bewusst und langsam aus, bevor er sich zum Bereitschaftsraum begab, um sich mit den anderen beiden Piloten zu treffen. Sie gratulierten sich gegenseitig für den erfolgreichen Einsatz und nahmen die von der Servicecrew bereitgestellten Speisen und vor allem Getränke dankbar an. Ihnen wurde mitgeteilt, dass der Flugleitoffizier erst einmal keine Zeit für sie haben würde und sie sich auf Bereitschaft halten sollten. Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als hier im Bereitschaftsraum zu warten. Kal für seinen Teil war da im Moment auch gar nicht böse drum. Das Gefecht und der anschließende mehrere Stunden dauernde Patrouillenflug hatte ihm wirklich alle Energie geraubt und so nickte er schließlich auf einer der Liegen ein.

„AaaaaaCHTUNG – Flugleitoffizier an Deck!“

Recht unsanft wurde er so geweckt. Doch die Akademie hatte ganze Arbeit geleistet und Sekundenbruchteilen stand er mit zum Salut erhobener Hand stramm. Seine Ausbilder wären wirklich stolz auf ihn gewesen. Der Bereitschaftsraum hatte sich mit einer ganzen Reihe an Piloten gefüllt, offensichtlich, war die Gefahrenlage in seinem Schlaf heruntergestuft worden, sodass alle Piloten zurück zu ihren Mutterschiffen geflogen waren. Die Aufmerksamkeit im Raum hatten ein weiblicher Major des imperialen Sternjägerkorps in Dienstuniform, sie hatte die haselnussbraunen Haare zu einem Knoten im Nacken zurückgebunden. An ihrer Seite stand ein kahl rasierter männlicher Captain im Pilotenanzug. Letzterer sah so fertig aus, wie Kal sich fühlte. Überhaupt hatten die neu hinzugekommenen Piloten alle schon bessere Tage gesehen.

Ein jeder von ihnen wirkte grimmig entschlossen, doch ihre harten Gesichtszüge verrieten, dass sie schon eine ganze Weile im Einsatz waren. Kaum jemand trug auch nur das kleinste bisschen überschüssige Wohlstandsfett zur Schau, was schlicht bedeutete, dass sie schon seit Wochen von Rationen lebten und ständig Einsätze flogen.

„Rühren, Piloten.“

Der Kal unbekannte Major nahm den Salut der Piloten ab und besprach sich anschließend mit dem Captain an ihrer Seite und ging einige Details durch. Mehr als ein Blick ging dabei zu Kal herüber, doch er konnte so aus dem Augenwinkel nicht so wirklich einordnen, welcher Stimmung die beiden Führungsoffiziere waren. Schließlich wandte sie sich zunächst an die versammelten Piloten, bevor sie sich ihm direkt zuwandte.

„Gute Arbeit, meine Damen und Herren. Wir konnten dem Feind einen empfindlichen Schlag versetzen. Insgesamt haben wir nicht weniger als 8 ihrer Korvetten heute ausschalten können und dank unserer tollkühnen Neuankömmlinge konnten wir auch endlich ein paar verwertbare Computersysteme erbeuten. Natürlich haben sie wie üblich den Tod einer Gefangennahme vorgezogen doch diesmal sind sie die Nachrichtendienstler zuversichtlich, etwas verwertbares rekonstruieren zu können. Hoffen wir mal, dass sie zur Abwechslung mal richtig liegen und wir ein lohnendes Ziel für einen Angriff bekommen. Ich bin es leid, hier draußen nur als arglose Zielscheibe dienen zu müssen. - Sie haben sich jetzt erst einmal eine Ruhepause verdient. Die Trauerfeier für die Trident ist auf 17 Uhr angesetzt und wird im Haupthangar stattfinden. Weggetreten.“

Damit entließ der Major ihre Untergebenen, wandte sich dann aber noch einmal Kal.

Flight-Lieutenant Andrim? Willkommen an Bord. Sobald Sie geduscht haben und umgekleidet haben, erwarte ich Sie in meinem Büro.“

Damit verließ der Major den Bereitschaftsraum wieder und Kal war immer noch nicht schlauer, ob sie ihn nun in eine Arrestzelle sperren oder einen Orden verleihen würden.

Weltraum (Imperium) - im Bereitschaftsraum der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, andere Piloten, Captain Dwaalon Dimbain und Major Kiaasia Gradore
 
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[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Kast | Yacht „Birthright“ | Janus, Kira, Zoey, Adria, Sedros, Daemon, Kayn, Ribanna, Ari'a

Daemon war tief beeindruckt von der Rede des mächtigen Lord Graf
Janus Sturn. Seine Worte hallten in Daemons Verstand wider, erfüllt von einer Mischung aus Ehrfurcht und Vorfreude. Die Atmosphäre, die Sturn umgab, war kalt und düster, aber zugleich fühlte Daemon eine unbestreitbare Anziehungskraft, eine Aura der Autorität und Stärke. Er bewunderte diesen Mann. Er schien genau wie er selbst eine Abstammung der Echani in sich zu tragen. Zumindest schien Hautton und gewisse Gesichtszüge daraufhin zu deuten.
Als
Sturn seine Vision für die Zukunft der Galaxis verkündete und die Auserwählten dazu aufrief, sich zu erheben und an seiner Seite zu stehen, konnte Daemon den Puls der Aufregung in seiner Brust spüren. Es war eine Gelegenheit, die er sich nie hätte träumen lassen, als er seinen Weg im Sith-Orden begann. Die Aussicht, an der Seite eines solch mächtigen und einflussreichen Lords zu stehen, ließ seinen Verstand vor Möglichkeiten wirbeln.
Doch trotz dieser Euphorie konnte Daemon nicht ignorieren, dass unter der Oberfläche der Rede von
Janus Sturn auch eine eiskalte Berechnung und Machtgier lauerte.
Als
Sturn sein Schiff betrat und den Kurs auf Kast setzte, konnte Daemon die Erregung und Unsicherheit in sich spüren. Er folgte Sedros an Bord von Sturns Schiff, bereit, sich den kommenden Prüfungen zu stellen und seinen Platz in dieser neuen Ordnung zu finden. Doch Daemon wusste, dass diese Entscheidung den Beginn einer Reise markierte, bei der sie nicht nur ihre Loyalität beweisen mussten, sondern auch ihre eigenen Überzeugungen und Grenzen herausfordern würden.

Eine hochrangige Sith in Leder (
Kira), war die erste Sith die deutliches Interesse an ihnen zeigte, doch Daemon hielt sich mit Absicht erstmal zurück und beobachtete lieber, ehe er Gefahr lief etwas unbedachtes zu sagen. Er gab Sedros erstmal den Vortritt, da die Sith mit den goldenen Augen ohnehin eher den Rothäutigen angesprochen hatte. Manchmal war es klüger sich etwas zurückzuhalten und die Rolle des Beobachters einzunehmen.

[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Kast | Yacht „Birthright“ | Janus, Kira, Zoey, Adria, Sedros, Daemon, Kayn, Ribanna, Ari'a
 
Weltraum (Imperium) - im Büro des Flugleitoffiziers der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Captain Dwaalon Dimbain und Major Kiaasia Gradore

An Bord des Gozantis war der Raum sehr beengt gewesen. Ein Glücksfall, wie sich jetzt herausstellte. Die Piloten hatten aus diesem Grund ihre persönliche Habe in ihren Jägern verstaut und so war es Kal vergönnt, seine eigene Dienstuniform nach einer ausgiebigen Dusche und frischen Rasur anziehen zu können. Das war viel besser als sich eine Uniform vom Quartiermeister an Bord geben zu lassen. So war zumindest garantiert, dass er eine perfekt sitzende Dienstuniform trug, wenn er sich für seine Befehle und Entscheidungen im zurückliegenden Gefecht zu verantworten hatte. Immerhin etwas.

Kal wusste immer noch nicht so recht, was ihn erwartete, als er 40 Minuten nach der Abschlussbesprechung an die Tür des Büros des Flugleitoffiziers klopfte und Major Gradore ihn herein rief. In dem kleinen Raum fand Kal neben Major Gradore auch Captain Dimbain vor, der ebenfalls frisch geduscht in eine Dienstuniform gewechselt war.

„Rühren Flight-Lieutenant. Wir sind sofort bei Ihnen.“

Die Frau hinter dem Schreibtisch nahm seinen Salut ab und erlaubte ihm in Habachtstellung zu gehen. Vor ihrem Schreibtisch befanden sich zwei Stühle. Einer von ihnen wurde von Captain Dimbain besetzt, der zwei Datapads in Händen hielt, um sich mit Major Gradore auszutauschen.

„Die Techniker sagen, sie bekommen die Empress bis heute Nacht wieder flug- und sprungfähig. Bis dahin sitzen wir hier wie auf dem Präsentierteller. Und das war nur die halbe Geschichte. Die Haupthangartore sind komplett zerstört. Die Arbeiten daran werden nicht Tage dauern, sondern Wochen. Und um ehrlich zu sein, ich glaube, das haben sie nur gesagt, weil sie sich nicht getraut haben, die Wahrheit zu sagen. Die Empress gehört in ein Trockendock. Wir sollten nicht damit rechnen, dass wir die Jäger in ihrem Inneren so bald wieder einsetzen können...“

Captain Dimbain schien noch mehr sagen zu wollen. Doch Major Gradore unterbrach ihn, indem sie mit der Faust so fest auf den Tisch schlug, dass die darauf gestapelten Datapads kurz klapperten. Sie war sichtlich frustriert und nicht an hypothetischen Szenarien interessiert.

„Wir befinden uns eine Woche von der Grenze zum Imperialen Raum entfernt. Ganz egal, ob wir nun das Kernterritorium oder den Sithraum ansteuern. Ein Trockendock kommt also nicht in Frage, Commodore Varalei würde unsere Mission hier ohnehin nicht aufgeben und in Schande Meldung beim Oberkommando machen wollen. Einen solchen Schnitzer kann niemand von uns in der Dienstakte gebrauchen. Wir werden also mit dem auskommen müssen, was wir haben und die Empress soll das Haupthangartor aufsprengen, wenn es nötig ist.“

Und mit diesen Worten wandte sich Major Gradore endlich Kal zu.

„Setzen Sie sich, Flight-Lieutenant. Wie Sie sehen können, ist unsere Lage ziemlich angespannt. 20 TIEs sollten wir heute bekommen, doch irgendwie zähle ich nur 12 neue Jäger in unserem Bestand. Können Sie mir das irgendwie erklären?“

Noch bevor Kal antworten konnte. Lachte Captain Dimbain auf und antwortete an seiner Stelle.

„Nun quälen Sie den Jungspund doch nicht so. Sie haben die Logs genauso gesehen, wie ich. Er hat unter den gegebenen Umständen Initiative ergriffen und eine Verteidigung organisiert. Wäre es nicht für ihn gewesen und diesen Lieutenant-Commander Heynes, hätten wir vielleicht den ganzen Konvoi verloren.“

Das brachte Major Gradore zum schmunzeln, wenngleich sie mit den Augen rollte. Captain Dimbain war ihr in die Parade gefallen und erntete dafür einen tadelnden Blick von ihr. Dann hob sie eines der vielen Datapads auf ihrem Schreibtisch auf und las ein paar Daten ab, während sie wieder zu Kal sprach.

„Was haben wir denn hier? Kal Andrim aus dem Kuatiadelshaus mit demselben Namen. Oha, wir befinden uns also in edler Gesellschaft. Sie waren unter den Top 3 % Ihres Jahrgangs und das bedeutet, Sie wurden mir nicht aufgehalst, Sie haben sich diesen Posten ausgesucht. Sie wollen wohl eine steile Karriere hinlegen und dachten sich, ein risikoreicher Posten ist der beste Weg dafür? Vergessen Sie den Quatsch, das ist der beste Weg einen frühen Tod zu finden und nichts anderes. Haben wir uns verstanden?“

Jetzt endlich hatte Kal Gelegenheit, sich selbst ins Gespräch einzubringen.

„Ja, Sir. Ich werde in Zukunft besser auf meinen Jäger aufpassen. Ich bin nur froh, dass wir das Schlimmste verhindern konnten.“

Major Galdore und Captain Dimbain nickten seine Antwort zufrieden ab.

„Gut. Ich kann es mir nicht leisten, gute Piloten wie Sie zu verlieren. Schauen Sie nicht so überrascht. Fünf Abschüsse und das in Ihrem ersten Einsatz, der auch noch vollkommen ungeplant war? Sie haben dafür gesorgt, dass uns der dringend benötigte Nachschub auch tatsächlich erreicht hat. Und damit beginnt Ihr erster Posten direkt mit einer Belobigung.“

Diese Nachricht traf Kal mit einiger Überraschung, sie löste aber auch eine erhebliche Erleichterung in ihm auf. Erst jetzt wurde ihm gewahr, was heute wirklich passiert war. Unzählige Piloten fanden ihren Tod, bevor sie auch nur einen einzigen Abschuss erzielten. Es brauchte entsprechend nur zehn Abschüsse, um als Ass zu gelten und er hatte den halben Weg dahin direkt in seinem ersten Einsatz zurückgelegt. Ein Gefecht wohlgemerkt, das nur wenige Minuten gedauert hatte. Es war Captain Dimbain, der ihn aus seinen Gedanken riss.

„Was halten Sie hier Maulaffen feil, junger Mann? Bedanken Sie sich beim Major und dann lassen Sie uns allein. Sie haben eine Stunde, um sich vom Quartiermeister Ihr neues Quartier zeigen zu lassen, bevor die Trauerfeier für die Gefallenen beginnt. Und morgen werde ich mir Sie und die anderen neuen persönlich vorknöpfen.“

Nach diesen Worten salutierte Kal und verließ wie geheißen das kleine Büro. Noch bevor sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, diskutierten die beiden Offiziere in dem kleinen Büro wieder über den Stand der Lage und wie es weitergehen sollte. Draußen im Gang atmete er erst einmal tief durch. Das Gespräch hätte viel schlechter laufen können, mit dieser Erkenntnis breitete sich eine Welle der Erleichterung in ihm aus. Gleichzeitig fand er aber auch neue Kraft, erhobenen Hauptes voranzuschreiten. Jetzt abzubremsen war wirklich das letzte, was er im Sinn hatte.

Weltraum (Imperium) - vor dem Büro des Flugleitoffiziers der Serpent nahe dem Telos-System auf dem Hydian Way im Kwymar-Sektor | Kal Andrim, Captain Dwaalon Dimbain und Major Kiaasia Gradore
 
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[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Kast | Yacht „Birthright“ | Janus, Kira, Zoey, Adria, Sedros, Daemon, Kayn, Ribanna, Ar´ia

Als sich die Sterne zu Streifen verzogen und die „Birthright“ in den Hyperraum sprang, verharrte Janus noch einige Augenblicke im Cockpit und starrte hinaus in den Tunnel aus wirbelnden Lichtern in der endlosen Schwärze zwischen den Sternen. Man erzählte sich, dass jene, die zu lange ins Nichts blicken, wahnsinnig wurden, doch der blasse Aristokrat gab wenig auf solche Geschichten. Für ihn war es ein faszinierendes Kunstwerk: Alles erdrückende Finsternis, durch die sich ein schmaler Kegel Helligkeit einen Weg bahnte, die Gefahren des Alls beherrschbar gemacht durch Technologie und doch haftete der ganzen Angelegenheit ein gewisser mystischer Geschmack bei. Der schlanke Halb-Echani lächelte versonnen, dann nickte er den Piloten zu und verließ das Cockpit, damit sie dort ungestört ihre Arbeit verrichten konnten. Er hatte fähige und zuverlässige Personen in seinen Diensten, bei denen es nicht nötig war, ihnen über die Schultern zu sehen – und außerdem hatte er so interessante Passagiere an Bord, die er in Augenschein nehmen sollte.

Ruhigen Schrittes bewegte sich Janus durch sein Schiff, zwei Jünger als Leibwächter stets an seiner Seite. Sein Ziel war der Aufenthaltsraum, in dem sich die beiden neusten Gefolgsleute eingefunden hatten, der reinblütige Sith Sedros und der weißhaarige Daemon hatten bereits Gesellschaft in Form von Kira erhalten. Janus schenkte seiner ehemaligen Meisterin ein respektvolles Nicken und als er an ihr vorbei ging, streiften seine Finger flüchtig ihre Schulter, eine kurze, intensive Berührung von Körper und Geist. Da sie bereits ein Gespräch mit Sedros führte, verzichtete der Graf höflich darauf, dieses zu unterbrechen, und wandte sich stattdessen mit einem schmalen, kühlen Lächeln und einem dezent neugierigen Gesichtsausdruck dem anderen Jünger zu.


Während er ihn unauffällig musterte und auch in der Macht beäugte, hielt er Ausschau nach dem verborgenen Kayn, der sich ihm ebenfalls angeschlossen hatte. Sein Heer wuchs mit jedem Tag – nicht mehr lange, und Milliarden würden seinen Namen brüllen und sein Banner schwenken, bereit, für ihn in den Tod zu marschieren. Doch ein Schritt nach dem anderen. Janus vollführte eine einladende Geste in Richtung seiner Gäste und lud ihn ein, sich zu setzen, während der hochgewachsene Inquisitor selbst stehen blieb, die Haltung vom Fuß bis zur Haarspitze würdevoll und herrscherlich, seine sonore Stimme die eines Fürsten, der einen anderen – wenn auch rangniedrigeren – Standesgenossen ansprach.

„Gesellt Euch zu mir, Daemon Midracha. Euer Ruf und der Eures Gefährten eilen Euch voraus, einer der Gründe, warum ich Euch ausgewählt habe, mich zu begleiten. Unser Orden basiert auf der Herrschaft der Würdigen und der Starken – derer, die sich bewiesen haben und dies täglich wieder tun. Sieger im ewigen Kampf, der sich Leben nennt. Nur solche Lebewesen sind in der Lage, der Galaxis zu geben, was sie braucht. Was sie verdient hat. Das selbe Blut fließt durch unsere Adern. Das Vermächtnis der Echani. Sagt mir: Verleiht Euch Eure bloße Abstammung bereits besondere Größe oder sind es erst Eure Taten, die Euch erhaben machen?“

Die Ansichten und Fähigkeiten dieses jungen Mannes waren für Janus von Interesse, schließlich würde er ihn in Kürze in den Kampf gegen den Falschen Imperator führen. Noch war es nicht notwendig, diesen Teil des Puzzles zu enthüllen. Besser war es, subtil die Grundlagen zu legen und andere zu eigenen Schlüssen in seinem Sinne kommen zu lassen. Gewiss schmeichelte der Dunkle Lord seinem Gegenüber durch seine Aufmerksamkeit und den höflichen Umgang mit ihm – ganz anders als viele seines Ranges es mit Jüngern hielten – aber die Worte des Grafen waren auch dazu bestimmt, die Saat des Zweifels an der Kreatur zu säen, die derzeit auf dem Thron saß.

Viele flüsterten hinter vorgehaltener Hand davon, dass Darth Allegious das Imperium geschwächt und die Chance für den endgültigen Sieg über die Neue Republik und die Jedi vergeudet hatte – ein nützlicher Nährboden für die Krath und Janus. Doch wie auch immer sein Gegenüber auch antworten würde, der Inquisitor reagierte mit einem vage zustimmenden Nicken und einem Lächeln, das man als Wohlwollen deuten konnte. Ein gewisses Maß an Ambivalenz war für ihn ein Kinderspiel, die Manipulation anderer sein tägliches Brot. Imperator hingegen stürzte er nicht so häufig und ein gewisses Maß an Anspannung spürte selbst der ausgesprochen selbstbewusste Dunkle Lord, sie steigerte sich noch, als seine Yacht endlich bei Kast den Hyperraum verließ und von der Festung des Imperators weder eine Kom-Nachricht eintraf noch auf Anfragen reagiert wurde. Waren die Codes der Krath falsch, ihre Schläfer gescheitert? Sekunden der Ungewissheit vergingen...und dann die Botschaft. Nur zwei Worte: Krath Dominatus. Janus richtete sich auf, verbarg seine Erleichterung gut und trat dann vor die Versammelten.

Seine golden schimmernden grünen Augen wanderten langsam über all jene, die ihm gefolgt waren, und er gab jedem einzelnen das Gefühl, im Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu stehen und sein besonderes Wohlwollen zu genießen. Für seine Verhältnisse war Janus beinah schlicht gekleidet, seine Robe schwarz und rot, sein Lichtschwert offen an der Seite getragen. Als die „Birthright“ sich Kast näherte, in dessen Atmosphäre eindrang und sich die Tore von Hangar 1B in der Festung des Imperators öffneten, wusste der Dunkle Lord, dass es kein Zurück mehr gab. Er würde entweder siegen oder untergehen – und das musste auch für alle anderen gelten. Jene, die nicht wussten, welchem Zweck sie wirklich dienen, würden mit dem Blut der Diener des Falschen Imperators an ihren Händen nicht mehr umkehren können, als Verräter gebrandmarkt wie er. Als der Graf nach einer Kunstpause die Stimme erhob, waren seine Worte sorgfältig formuliert und klangen doch vollkommen natürlich und aus dem Herzen gesprochen.


„Hört meine Worte. Die Ankunft auf Kast steht unmittelbar bevor. In der verborgenen Festung des Imperators treiben Verräter und Saboteure ihr Unwesen. Ihr schändlicher Einfluss verdirbt und zerstört unseren Orden und unser Imperium. Er hat uns geschwächt. Er hat uns erniedrigt. Aber er hat uns nicht gebrochen! Hier und heute werden wir erhobenen Hauptes im Angesicht der Geschichte stehen und dem Reich wieder Ehre und Macht verleihen. Unsere Feinde glauben, dass sie allein das Schicksal der Galaxis bestimmen. Aber alles, was es dafür braucht, ist der Wille. Der Wille zum Handeln. Der Wille zum Sieg. Folgt mir und nichts und niemand wird uns aufhalten können – die Zukunft gehört uns! Verschont niemanden, denn die Verräter sind zahlreich und werden nicht zögern, uns zuerst anzugreifen.“

Janus griff nach seinem Lichtschwert, aktivierte es und vollführte einen vollendeten Makashi-Salut, der Gruß eines Kriegers an seine auserwählten Gefolgsleute. Demonstrativ ging er als Erster von Bord, schritt die Rampe herunter, während die anderen ihm folgten. Der Graf lächelte schmal, denn mit Darth Voraxis, dem Schläfer der Krath, hatte er über Kom dafür gesorgt, dass eine Abteilung der rot gepanzerten Sturmtruppen, die neben der Imperialen Garde hier stationiert waren, den Hangar stürmen würde, per Falschmeldung in dem Glauben, weitere als Sith verkleidete Jedi hätten die Festung infiltriert. Sie würden angreifen – und sie würden sterben, die Ersten von vielen, bis es getan war...

[Kast | Festung des Imperators | Hangar 1B | Janus, Kira, Zoey, Adria, Sedros, Daemon, Kayn, Ribanna, Ar´ia

- weiter auf Kast -
 
[Hyperraum auf dem Weg nach Kast | Yacht „Birthright“ | Janus Sturn, Kira Guldur, Zoey Livianna, Adria Guldur, Ribanna Noida, Ari´a Sinya, Daemon Midracha, Sedros Xyrtademus

Die folgenden Ereignisse waren gelinde gesagt etwas verwirrend für den reinblütigen Sith. Ja, Graf Sturn hatte sie auserwählt. Doch wofür? Diese Frage blieb unbeantwortet und es gab auch keine Gelegenheit, nach mehr Details zu fragen. Natürlich nahm Sedros diese angebliche Ehre still und mit einer respektvollen Verbeugung an, ohne sich zu beklagen. Die Macht hatte ihn an diesen Ort zu diesem Zeitpunkt geführt und er würde die Gelegenheit beim Schopfe packen, um seinem Ziel näher zu kommen oder bei dem Versuch sterben. Die Aufsicht auf Erfolg versetzte ihn in eine beinahe freudige Stimmung. Doch damit schien er so ziemlich allein zu sein an Bord der Birthright. Die meisten anderen an Bord wirkten auf die eine oder andere Art angespannt, er konnte selbst Furcht auf der Zunge schmecken. Natürlich ließ er sich davon nicht die Laune vermiesen.

Kaum an Bord gebracht, wurden die Jünger sich selbst überlassen. Natürlich. Sie waren kaum mehr als ein Werkzeug, dass genutzt und dann weg geworfen werden konnte. Der
reinblütige Sith hatte mit nicht mehr und nicht weniger gerechnet und so machte er es sich in einer Sitzgruppe gemütlich. Er hatte die letzten Wochen damit verbracht, seine kleinen treuen Diener abzurichten und hatte sie mittlerweile ganz gut unter Kontrolle. Kurz schloss er seine Augen, um auf eines der Tiere unter seiner Robe mit der Macht zuzugreifen und es so aus seiner induzierten Winterstarre zu wecken und seinen Arm hoch und in seinen Handteller krabbeln zu lassen. Der Piranhakäfer war fast sofort komplett wach und einsatzbereit.

Als sich die hoch gewachsene Frau im schwarzen Leder zu ihnen gesellte, schloss er seine Hand schützend um das zerbrechliche Insekt und verneigte sich respektvoll vor ihr. Ihr Gesicht war ihr so unbekannt, wie ihr Rang und ihr Name. Doch ihre Position neben
Graf Sturn hatte Bände gesprochen. Sie war nicht einfach eine von vielen Konkubinen, sie hatte selbst eine Machtposition inne oder glaubte sie zumindest zu haben. Vermutlich war sie seine rechte Hand und das machte sie zur zweitwichtigsten Person hier an Bord, zumindest bis Graf Sturn ihrer überdrüssig wurde. So wollte es die Tradition der Sith.

Ihr Blick war gelinde gesagt faszinierend. Er zeugte von der Machtposition, die sie hier inne hatte allein schon durch seine Intensität, den ein geringerer Mann als aufdringlich betrachtet hätte. Und dann waren da noch ihre Augen, die wunderschön und grausam zugleich in einer goldenen Farbe geradezu strahlten und davon kündeten, wie sehr sie von der
dunklen Seite der Macht vereinnahmt worden war. Der reinblütige Sith konnte nicht anders, als eine tiefgreifende Faszination für das mächtige Geschöpf vor sich zu empfinden, die ein Beobachter fast schon als aufrichtige Liebe auf den ersten Blick würde bezeichnen können.

Die ihm unbekannte Frau wollte wissen, wie die Jünger es geschafft hatten, auf diese ihm unbekannte Mission mitgenommen zu werden und
Sedros gedachte, ihr die ohnehin öffentlich gemachten...oder zumindest der archäologischen Fakultät der Imperialen Universität Bastions und offensichtlich auch Graf Sturn vorliegenden Informationen nicht vorzuenthalten. Also neigte er noch einmal das Haupt und öffnete seine Hand, um den kleinen Piranhakäfer darin zu offenbaren, der es sich in seinem Handteller gemütlich gemacht hatte, als wäre er sein Nest.

„Wir waren...unterwegs, um meine Sammlung an nützlichen kleinen Kreaturen zu vervollständigen als uns eine Machtvision ereilte. Wir folgten ihr und ließen uns von der Macht zu einem tief verborgenen Machtnexus leiten. Eine gewisse...Intelligenz schien uns zu sich zu rufen und das hatte natürlich unsere Neugier geweckt. Lasst mich euch der begrenzten Zeit wegen nur einen Überblick geben. In einem ruhigeren Moment gebe ich euch gerne mehr Details.“

Ein kurzer Blick ging zu Daemon rüber. Sedros' Partner schien nichts gegen seinen Plan zu haben und so begann er mit der eigentlichen Geschichte.

„Der Zugang zur Anlage liegt sehr gut versteckt, ich glaube nicht, dass wir sie gefunden hätten, hätte uns die Macht nicht dorthin geführt. Die eigentliche Anlage befindet sich tief unter der Erde. Es war schwer, abzuschätzen, wie tief. Insgesamt aber würde ich sagen, dass es mehrere Hundert Meter sind, wenn nicht mehr als einen Kilometer. Jemand hat sich offensichtlich sehr viel Mühe gegeben, dort ein Geheimnis zu verstecken. Von der Oberfläche ist der Nexus praktisch nicht wahrnehmbar, doch je tiefer man kommt, umso deutlicher wird seine Präsenz. Es geht soweit, dass ihr die dunkle Seite der Macht dort auf der Zunge schmecken könnt und sie sogar euren Blick behindert. Wer die Anlage ursprünglich erbaut hat, war uns nicht möglich, zu ermitteln. Irgend jemand hat sich alle Mühe gegeben, alle Hinweise darauf zu vernichten und das waren nicht die ursprünglichen Erbauer. - In den Tiefen der Anlage sind die Schatten einer längst vergangenen Schlacht gefangen. Diese...Echos von einst lebenden Wesen sind dazu verdammt, auf ewig die Schlacht eines lange vergessenen Krieges auf ewig zu wiederholen.“

Die Beschreibung des Erlebten ließ die Augen des reinblütigen Sith fast schon kindlich strahlen. Die dunkle Seite der Macht war an jenem Ort wahrlich lebendig gewesen und dieses Gefühl war geradezu berauschend für Sedros gewesen.

„Die Anlage ist mit nicht wenigen tödlichen Fallen gespickt und auch jenen...Schatten ist daran gelegen, niemanden lebend aus der Anlage entkommen zu lassen. Doch das ist kein Test für Gäste der Anlage, jedenfalls nicht ausschließlich. Vieles, was wir dort unten vorgefunden haben, lässt darauf schließen, dass es sich bei der Anlage um ein Gefängnis handelt. Wer aber wurde dort gefangen gehalten und wer hat ihn oder sie dort überhaupt eingesperrt? Es war uns leider nicht möglich, das genauer zu ergründen.“

Etwas ungehalten über diesen Fakt schnalzte Sedros mit der Zunge, bevor er fortfuhr.

„Ich kann euch jedoch sagen, dass dies in grauer Vorzeit passiert ist. Ich rede von zehntausenden von galaktischen Standardjahren. Und wer dort unten gefangen gehalten wurde, muss ein wahrlich furchteinflößendes Wesen gewesen sein. Es ist ihnen nicht gelungen, den Gefangenen zu töten. Das lässt auf einen unglaublich mächtigen Machtnutzer schließen und sie haben sich wirklich unvorstellbare Mühen aufgeboten, um ihn oder sie dort unten für die Ewigkeit einzusperren und alle Spuren für seine Identität zu zerstören.“

Mit einem einfachen mentalen Befehl brachte der reinblütige Sith das zarte Tier in seiner Hand mit den gut sichtbaren Beißwerkzeugen zu wackeln und dann zurück unter seine Robe zu kriechen, wo es sich zu seinen Schwestern gesellte und wieder in eine Winterstarre verfiel.

„Wir sind nicht mit leeren Händen zurückgekehrt. In den vollkommen verfallenen Körper des Gefangenen waren zwei uralte Klingen versenkt worden, die auf mir noch unbekannte Weise mit der Macht verwoben worden waren. Mächtige Alchemie muss angewendet worden sein, um diese Schwerter zu schaffen. Sie wirken wie frisch geschmiedet und weisen keinerlei Verwitterungsspuren auf und das bei ihrem unglaublichen Alter. Ihr müsst sie einmal selbst in Händen halten.“

Die Augen des reinblütigen Sith begannen wieder beinahe kindlich zu leuchten und er grinste sogar wie ein Honigkuchenpferd, was einigermaßen grotesk wirkte, da er so unbewusst seine Fangzähne offenbarte, die wie geschaffen dazu wirkten, Kiras Luft- und Speiseröhre mit einem einzigen Biss von ihrem Hals zu trennen.

„Sie verfügen nicht über einen Fokuskristall, wie es moderne Lichtschwerter tun. Das Metall der Klingen selbst fühlt sich an als würden sie vor Machtenergie sprühen, beinahe als wären sie ein lebendiges, machtsensitives Wesen. Wir haben sie getestet, die Klingen schneiden durch alle Materialien so gut wie ein Lichtschwert, wenn nicht besser und die Waffen widerstehen jeder Art von Verwitterung. Sie sind wirklich erstaunliche Waffen und die Handwerkskunst, die in sie geflossen ist, ist wirklich eine genauere Erforschung wert. Stellt euch nur einmal vor, was man damit machen könnte. Eine Rüstung mit absoluten Schadenswiderstand etwa oder warum nicht gleich ein kleines Raumschiff mit einer undurchdringbaren Panzerung ausstatten? Ist das Geheimnis der Erschaffung dieser Waffen erst einmal gelüftet, sind den Möglichkeiten wahrlich keine Grenzen gesetzt!“

So in Rage geredet, verflog die Zeit an Bord buchstäblich wie im Fluge. Sedros hatte kaum begonnen, seine Zukunftspläne für ihre kleine Entdeckung auszuformulieren als Graf Sturn alle an Bord zur Ordnung rief und eine kleine Ansprache hielt, die endlich etwas mehr Licht ins Dunkel brachte. Der reinblütige Sith hörte sich die Worte von Verrat und Ruhm an und ließ sich von der Begeisterung tatsächlich mitreißen. Von einer Schlacht epischen Ausmaßes war die Rede und der Sedros sollte eine gewisse...Rolle hier spielen.

Ein Blick aus dem Fenster zeigte dem
reinblütigen Sith ein geradezu groteskes Bild. Das Refugium des Imperators befand sich auf einem winzig wirkenden Mond, der in der Umlaufbahn eines riesigen Gasplaneten gefangen war. Hatte niemand diese herabsetzende Symbolik bisher erkannt? Dieser jämmerliche Ort war einem jeden Imperator des Galaktischen Imperiums absolut unwürdig. Diese Erkenntnis war für den reinblütigen Sith geradezu physisch schmeckbar und er verzog angewidert das Gesicht bei dem Gedanken, dass sich ein Imperator, dem er zu dienen hatte, sich hier wie ein gemeiner Krimineller, also Ungeziefer, vor der Galaxie verkroch. Der Anblick aus der Ferne war absolut erbärmlich und Sedros erwartete für den Moment nicht, dass auch nur irgend etwas da unten seine Meinung noch ändern konnte.

[Kast | Anflug auf den Mond | Yacht „Birthright“ | Janus Sturn, Kira Guldur, Zoey Livianna, Adria Guldur, Ribanna Noida, Ari´a Sinya, Daemon Midracha, Sedros Xyrtademus
 
Bastion, Tempel der Sith, Hangar, vor dem Schiff: Ribanna und Ari`a, Janus und Kira, Zoey und Adria und viele Bedienstete des Grafen


Sie knieten vor dem Großen Dunklen Lord nebeneinander. Zwei Sith, die eine große Mission beendet und ein Holocron für den Grafen hatten. Ein bedeutsames Geschenk von jeder. Von Adria und ihr. Allerdings war Eine von ihnen eine Verräterin, die den Grafen niedergestochen hatte. Sie rechnete mit allem, doch hatte die Hoffnung nicht aufgegeben. Mit Grauen dachte sie daran, was ihr bevorstehen könnte. Umso verwunderter war sie, als der Graf zu Beiden gleichzeitig in seinem üblichen formellen Tonfall sprach. Er behandelte sie beide gleich. Der Graf sprach anerkennend aus, dass er die Geschenke und das damit Verbundende zu schätzen wüsste. Er sagte, dass dies nicht ohne Anerkennung bleiben würde. Zoeys Herz schlug schneller. Sie konnte es kaum glauben. Doch dann kam, dass eine wichtige Mission rief und er sie einlud, mit dabei zu sein. Es war die Art von Einladung, die man nicht ausschlagen konnte. Man könnte es auch freiwilligen Zwang nennen. Zoeys Gesicht verdüsterte sich. Sie sah nach unten, damit es ihm verborgen blieb. Er versprach, dass sich dann verschlossene Türen öffnen würden. Wirklich? Auch für sie? Wie hatte Zoey auch ernsthaft glauben können, dass sie nach der Sache, die unaussprechlich war, belohnt werden würde. Aber es fühlte sich so zum Greifen nahe an. Es war ihr allerdings schleierhaft, weshalb es bei Adria genauso war? War es am Ende keine verdeckte Bestrafung? Sie lächelte traurig. Dann sah sie ihn an und gab mit leichter Verzögerung zurück:

“Jawohl, Mylord! Euer Weg ist mein Weg! Ihr könnt auf mich zählen!”

Ihre Antwort klang eher lahm. Auch Adria sagte nicht Nein. Alles Andere hätte Zoey auch überrascht. Er hob seine Hände über ihre Köpfe. Das war ungewohnt und Zoey fühlte nur Scham. Es wirkte, als würde er sie segnen. Zoey wusste als Archäologin, dass das mit Kämpfern seitens der Kriegsherren vor großen bedeutsamen Kämpfen epischen Ausmaßes getan wurde. Zumindest in grauer Vorzeit. Zoey beschlich ein mulmiges Gefühl. War sie jetzt seine Soldatin? Ihr kamen die Floskeln vom Grafen und Kira in den Sinn. Zog er tatsächlich gegen den Imperator aus?! Sie hoffte, dass es eine anders geartete Mission war. Zoey war keine Kämpferin. Zoey hasste alles, was über verbale Auseinandersetzungen hinaus ging. Doch sie hatte keine Wahl. Er hatte sie in der Hand. Entweder, sie spurte oder… . Dennoch schien es so, zumindest hörte es sich so an, als wäre ihr Ziel hier bei den Sith noch erreichbar.

Es trafen ein paar Jünger ein, die seine Aufmerksamkeit bekamen. Dennoch blieb sie knien. Auch diese betonten, bereit zu sein. Für was? Plötzlich hörte Zoey eine Stimme, die sie schon mal irgendwo gehört hatte. Sie drehte ihren Kopf und erkannte den Zögling von Kira. Zoey hatte ihn tot geglaubt. Wie war er hier her gekommen? Hatte er sich versteckt und der Dinge feige abgewartet? So konnte man auch überleben! Kira schien ihn nicht mehr als ihren Schüler anzusehen, glaubte Zoey zumindest. Doch auch Kayn, jetzt fiel ihr sein Name wieder ein, betonte, dass er dem Grafen zur Verfügung stünde. Zoey verzog leicht das Gesicht. Auf Ziost war er keine große Hilfe gewesen, dachte sie fast amüsiert. Doch sie schalt sich postwendend selbst. Sie sollte als Letzte solche Gedanken hegen, sie, die große Verräterin. Das war wohl auch kein bisschen besser! Der Graf hieß jeden Willkommen. Er sah in jedem hier großes Potential für Großes. Sie wären auserwählt, das Schicksal der Galaxie und die Zukunft zu verändern. Wieder versprach er allen eine glorreiche Zukunft. Der Graf meinte Zoey auch. Es gefiel ihr, eine zweite Chance zu bekommen. Sie fühlte sich plötzlich als Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft mit einem großen Ziel. Der Graf gab ihr nicht das Gefühl, sich rächen zu wollen. Zoey sah zu ihm auf. Er war ein Mann wahrer Größe. Egal, was sie getan hatte, er stand darüber. Er war ein wahrer Anführer. Sie stellte sich vor, wie es gewesen wäre, wenn sie statt Kira an seiner Seite gestanden hätte. Sie würde sich in seine Gunst zurückkämpfen, schwor sie sich. Sie würde ihre Chance wahrnehmen. Zoey wollte ihn nicht enttäuschen. Ihr Blick verriet Begeisterung. Sie fühlte sich angesprochen und von seinen Worten mitgerissen.


Mylord, ich werde Sie nicht enttäuschen. Ich schwöre es!”

Sie erhob sich, als er Kurs auf Kast befahl. Kast? Nun, sie würde ihm überall hin folgen. Ihr Aufenthalt auf Bastion war kürzer als erwartet. Es ging wirklich sofort zurück aufs Schiff. Zoey beeilte sich, ihre alte Kabine wieder zu bekommen. Plötzlich nahm Zoey neben sich ihre Schülerin wahr. Sie hatte Ari`a fast vergessen. Zu sehr war sie mit sich beschäftigt gewesen. Einen Augenblick lang entstand Schweigen. Zoey überlegte, ob sie ihre Schülerin einweihen sollte. Eigentlich sollte es untereinander keine Geheimnisse geben, doch das galt wohl eher für Jedi. Zoey würde ihr Gesicht verlieren. Wie sollte sie ihrer Schülerin ihre unbedachte Kurzschlussreaktion aus einer Gefühlsschwäche für die Jedi erklären? Das ging nicht. Noch dazu, weil Ari`a alles dafür tat, um in die Gunst des Grafen zu gelangen. Nein, sie durfte es nie erfahren! Niemals! Spitzer als beabsichtigt, zischte sie ihre Schülerin an:

“Was stehst du hier herum?! Wir haben wahrhaft Großes vor! Also tue alles dafür, um auf Kast mental und körperlich stark zu sein. Wir werden Geschichte schreiben! ",

endete sie bedeutungsschwer und ging in ihre Kabine. Okay, jetzt hatte Zoey dick aufgetragen, aber die Rede des Grafen hatte sie voll und ganz in ihren Bann gezogen.

Als sie im Landeanflug auf Kast waren, sprach der Graf nochmals zu ihnen und schwor sie alle ein. Zoey war dabei emotional ergriffen. Er sprach von einer verborgenen Festung und von Verrätern und Sabboteuren. Ihr Einfluss schwächte den Orden. Der Graf schwor sie ein, den Willen zum Sieg zu haben und er zündete sein Lichtschwert. Zoeys Augen glänzten fiebrig vor Begeisterung. Das Reich sollte wieder mächtig werden. Zoey sah neben sich zu ihrer Schülerin und nickte ihr begeistert und verschwörerisch zu. Dann aktivierten beide Frauen ihr Lichtschwert. Der Graf ging voraus und führte sie an.



Weltraum Imperium, Landeanflug auf Kast in Richtung Festung des Imperators in den Hangar 1B in der Birthright : Graf Janus Sturn, Kira, Zoey, Ribanna, Adria, Ari`a, Kayn, Daemon, Sedros
 
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