Weltraum (Neue Republik)

Hyperraum – Farscape, Sektion 1, Kabine – Nereus, Lidia

Ihr besorgter Blick ruhte auf ihm. Er schlief jetzt unruhiger als vor Stunden noch – oder vielmehr: er schlief jetzt, träumte vielleicht sogar, aber das war immerhin besser als jenes besorgniserregende Hinweggedämmertsein, das es vor einiger Zeit noch gewesen war.
Lidia kontrollierte noch einmal Puls und Atmung ihres Geliebten, eine Tätigkeit, die sie seit ihrer Verlegung in diese Kabine wohl an die Tausend Mal wiederholt hatte. Dann stand sie auf, streckte sich und wanderte in dem kleinen, aber zweckmäßig ausgestatteten Raum umher. So versuchte sie sich gegen die Müdigkeit zu wehren, die sie immer wieder überfiel und drohte, sie zu übermannen. Seit ihrer Entführung hatte sie kaum ein Auge zugetan – doch während anfangs die Aufregung und der damit verbundene Adrenalinstoß dafür gesorgt hatte, dass sie mühelos wach und bei Sinnen blieb, so war es jetzt bereits seit Stunden ruhig an Bord. Eine Ruhe, die trügerisch war, denn die Begegnung mit dem verräterischen Imperialen (Syntal) steckte ihr immer noch in den Knochen. Und auch wenn er jetzt weg zu sein schien – sie befanden sich immer noch in den Händen von Menschen und Aliens, die sie sicher nicht uneigennützig beherbergten - irgendwas mussten sie ja wohl mit ihnen vorhaben. Und Nereus, der Mann, ohne den ihr ein Weiterleben undenkbar schien, war auch jetzt noch nicht gänzlich über den Berg. Auch wenn es ihr ermöglicht worden war, ihn zu operieren und auch wenn dem so war, dass sein Überleben auch für ihre Peiniger unabdingbar zu sein schien – es konnten jederzeit weitere Komplikation auftreten, die sein Leben bedrohten und im Augenblick stand ihr lediglich nur eine äußerst bescheidene Notfallausrüstung bereit, um ihn im Falle des Falles versorgen zu können. Es war einfach zu wichtig, auch jetzt wachzubleiben. Ausruhen würde sie sich auch später noch können, wenn.......
Ja, was wenn? Lidia war unbemerkt von ihr selber stehen geblieben und starrte einen gräulichen Fleck auf der Wand aus kaltem Durastahl an, war jedoch unfähig dazu, ihn fokusieren zu können. Ihr Blick verlor sich einfach – Irgendwo im Nirgendwo und sie fröstelte plötzlich.

Ein leises Aufstöhnen hinter ihr, von ihrem Namen gefolgt und das von dem Bett her kommen musste, auf das man Nereus gebettet hatte, ließ sie herumfahren …...und in ein Lächeln hineinblicken, das sie so bald nicht erwartet hatte.
„Frei!“ sagte er, „wir sind frei“.......


„Frei?“

Lidia wiederholte flüsternd die Worte, die soeben seine Lippen verlassen hatten, während sie mit raschen Schritten zu ihm zurückkehrte. Sie ergriff vorsichtig seine Hand mit der ihren, drückte sie sanft und suchte den Blickkontakt in seine schimmernden, grünen Augen.
Erst dann erkannte sie die Absicht hinter seinen Worten: sie waren frei, nicht frei von ihren äußeren Fesseln, aber auch nicht mehr gefangen in ihren alten Rollen als Hochadmiral und seine Ärztin. Keiner sollte mehr einen Vorteil daraus ziehen können, weil er wusste, dass sie sich liebten…......hoffentlich, denn wenn dieser Gedanke auch schon in Lidia gewesen war, so erinnerte sie sich noch allzu deutlich an den von Allegious geschickten Verräter, der sie bedroht hatte, um Nereus herauszufordern.

Sie war gerade im Begriff, sich zu ihm hinunterzubeugen, um ihm einen zärtlichen Kuss auf seine spröden, aufgerissenen Lippen zu geben, als Schritte vor der Tür ihres Gefängnis' erklangen, bis sich diese schließlich auch öffnete und das wolfsähnliche Wesen (Korr) die Kabine betrat.
Auf seinen Klauen balancierte er ein Tablett mit zwei Tellern, welches er auf dem einzigen kleinen Tisch in dem Raum abstellte. Dann holte er sich einen Stuhl und setzte sich zu ihnen.
Lidia hatte während der ganzen Prozedur nur geschwiegen, hielt immer noch Nereus' Hand und ließ keinen Moment lang die Augen von ihrem Entführer. Immerhin war er es wohl gewesen, der den anderen in der imperialen Uniform, den Verräter fortgeschafft und ihnen so eine kleine Pause verschafft hatte.

Wieder war es zuerst Nereus, der sich trotz seiner Schmerzen aufbäumte und sich wehrte. Doch seine Worte wurden zunehmend schwächer und obwohl sie erschreckend logisch klangen, so spürte Lidia deutlich, dass er wieder in die Dunkelheit zurückzugleiten drohte. Beschwichtigend legte sie auch ihre andere Hand auf die seine, die sie immer noch hielt.
Dann blickte sie zu dem Shistavaner herüber.

„Er hat recht! Was wissen Sie schon?“

Obwohl sie Wut in sich aufsteigen spürte, so klang sie einfach nur furchtbar müde und viel weniger trotzig, als ihr so verletzter Geliebter.

„Sie werden uns töten oder uns sonstwem übergeben. Aber was dann geschieht, können Sie weder wissen, noch wird es Sie großartig interessieren.“

Lidia schüttelte langsam den Kopf. Sie fühlte die Tränen bereits, die ihre Augen gefüllt hatten und versuchte angestrengt, sie zurückzuhalten. So langsam überstieg alles um sie herum das, was ihre vorhandene Zähigkeit auszuhalten vermochte und die Erschöpfung machte sich in ihr breit.

„Aber vielleicht könnten Sie uns trotzdem verraten, mit was wir als nächstes zu rechnen haben.“

Ihre Stimme brach und sie drückte die Hand des ehemaligen Hochadmirals fester, als eigentlich beabsichtigt. Tränen aber liefen nicht über ihre Wangen – dazu hatte sie sich noch zu gut in der Gewalt.

Hyperraum – Farscape, Sektion 1, Kabine – Korr, Nereus, Lidia
 
[Hyperraum - Farscape - Sektion 1 - Kabine] Korr, Lidia, Nereus

Korr lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ die Belehrungen seiner Gefangenen über sich ergehen. Er hatte nicht mehr genug Energie um sich darüber aufzuregen. Ferner war es fast schon belustigend, wie man sich über seine Wortwahl mokierte. Nach allem hatten die beiden ihre imperiale Überheblichkeit immer noch nicht verloren.

"Ich werde sie auf Mon Calamari der Neuen Republik übergeben. Dort werden sie sich für ihre Verbrechen verantworten müssen."

Vielleicht wäre es doch besser gewesen die beiden einfach aus der Luftschleuse zu werfen, dachte Korr. Dann hätte sich die Frage mit dem Schicksal auch erledigt. Allerdings war diese Idee beim Großteil der Mannschaft nicht so gut angekommen.

"Es sei denn natürlich, sie machen mir Ärger. Dann erspare ich den dortigen Behörden die Arbeit."

Korr bleckte drohend die Zähne. Er hätte kein Problem damit die beiden Gefangenen hier und jetzt zu exekutieren.

[Hyperraum - Farscape - Sektion 1 - Kabine] Korr, Lidia, Nereus
 
[Hyperraum - Farscape - Brücke] Jake, Terrec (NSC)


Das Zufriedene lächeln war inzwischen aus Jakes Gesicht verschwunden. Er war noch immer glücklich mit der momentanen Situation, doch nachdem er mehrmals gefragt worden war weshalb er scheinbar grundlos die Decke anlachte, hielt er es für besser lieber normal zu schauen und seine Zufriedenheit im inneren zu genießen.

Korr war noch immer bei den Gefangen. Jake hatte sich in der zwischenzeit Gedanken darüber gemacht wie es mit den Gefangenen wohl weitergehen würde. Korr und auch Gage wollten sie Lebend, aber wozu?
Jake wusste das er sich besser um seine eigene Zukunft kümmern sollte, denn er wusste beim besten Willen nicht was nun auf ihn zu kam. Wird er entlohnt werden? Oder wird er auf Mon Calamari einfach ausgesetzt? Alles konnte passieren. Er wusste nicht viel über Mon Calamari, zumindest nichts hilfreiches. Er hätte keine Ahnung was er tun könnte wenn er wieder auf sich allein gestellt sein würde. Doch noch war es nicht soweit, er hatte noch genug Zeit um zu sehen wie es mit ihm weiterging.

Seine Gedanken wurden unterbrochen als der Bothaner vor ihm ein Knopf am Schaltpult betätigte und anfing eine Durchsage zu machen.


"Wir erreichen in wenigen Minuten Mon Calamari,"

Jake war überrascht, er hatte erwartet das sie Länger brauchen würden.
Er stand von seinem Sitz auf und gesellte sich zu dem Bothaner


"Terc richtig?"

Der Bothaner schielte kurz zu Jake rüber

"Terrec...."
Bemerkte er trocken

" Oh.... 'tschuldigung.....Gibt es irgendetwas das ich über Mon Calamari wissen sollte?

Terrec lies sich mit seiner Antwort Zeit. Jake nahm es ihm nicht übel, nach der Sache mit Gage war es naheliegend das ihm hier an Bord niemand so recht traute. Auch wenn er es gewesen war der Gage hatte auffliegen lassen.

"Das er fast komplette aus mit Wasser bedeckt ist weißt du wahrscheinlich. Ansonsten reicht es für dich erstmal zu wissen das es der Hauptplanet der Neuen Republik ist, das ist ja auch der Grund weshalb wir ihn anfliegen. "
Jake hatte sich nützlichere Informationen versprochen. Doch im Moment hielt er es für besser den Bothan erstmal in ruhe zu lassen. Bis sie sich nicht sicher waren das ihm wirklich komplett zu vertrauen war würde hier wohl niemand mit ihm eine Ausführliche Unterhaltung führen wollen.


[Hyperraum - Farscape - Brücke] Jake, Terrec (NSC)
 
[Hyperraum - Farscape - Sektion 1 - Kabine] Korr, Lidia, Nereus

Gerade war die Durchsage von Terrec aus den Lautsprechern ertönt.

"Wie ich es ihnen versprochen habe. Ich werde nun anderswo gebraucht."

Mit diesen Worten erhob sich der Shistavaner und ließ seine Gefangenen allein in der Kabine zurück. Nachdem er den Raum verlassen hatte, verriegelte er die Kabinentür. Danach begab sich Korr zielstrebig zur Brücke des Frachters.
Dort angekommen stellte er sich wie gewohnt neben den Sitz des Kapitäns. Rease hatte die Brücke bereits vor ihm erreicht und an den Kontrollen des Piloten platzgenommen, während Terrec sich um die Navigation kümmerte. Noch eine halbe Minute bevor sie in den Echtraum zurückfielen.


"Unsere Kennung gibt uns als imperial aus. Ich hoffe nur, dir is das bewusst, Boss."
"Nur die Ruhe. Einen unbewaffneten Frachter ohne zu Fragen aus dem Orbit zu schießen, entspricht nicht den Vorschriften."

Der Wolfsmann blieb ruhig stehen als Terrec den Rücksturz durchführte. Nachdem gesichert war, dass sie ihr Ziel auch erreicht hatten, begab er sich schließlich zur Komstation. Blieb zu hoffen, dass seine Kontakte bei den Streitkräften der Neuen Republik erreichbar waren.

[Calamari-System - Farscape - Brücke] Jake, Korr, Rease (NSC), Terrec (NSC)

tbc: Mon Calamari
 
[Hyperraum - Farscape - Frachtraum 1] Luger

In vollem Einklang mit der Waffe zog Luger den Abzug durch, als ein leichtes Beben durch das Schiff ging.
Für Luger war der Abzug einer Waffe wie ein Massageinstrument für seine Finger, ihr Gewicht verlieh ihm Sicherheit und durch das Zielfernrohr fühlte er sich übermächtig.
Doch dieses Beben störte seine Konzentration für einen Moment und das reichte zumindest dazu, dass Luger den letzten Trupplerpanzer nur gestriffen hatte. Er drehte sich um seine eigene Achse bevor er umfiel. Der Rand des Panzer glühte bedrohlich rot.

"Verdammt!" murmelte Luger genervt. Mürrisch stand er auf und begann die, noch heißen, Brustpanzer wegzuräumen.
Behutsam nahm er die CDH-17 auseinander. Kurz dachte er darüber nach sie zu ölen, verwarf den Gedanken in seiner Faulheit aber gleich wieder. Nachdem er alles wieder zusammengepackt hatte, steifte er sich die Umhängetasche mit seinen persönlichen Dingen und die längliche, schwarze Tasche mit der Waffe über und betrat erneut den Turbolift.
Eine Schweißperle lief ihm die Stirn herunter.
"Seit wann strengt mich sowas an?" dachte Luger verblüfft. Die Sache mit Lance musste ihm wohl noch schwerer im Magen liegen als er annahm. Nach ein paar Minuten betrat Luger den Hangar und seine Vermutung bestätigte sich. Sie waren schon in den Hyperraum gesprungen.
Die vertrauten blauen Streifen zogen an der Hangaröffnung vorbei. Selbst nach Jahren der Raumfahrt konnte er diese Streifen immernoch bewundern. Für ihn strahlten sie eine Ruhe aus, die ihm zugleich Unbehagen als auch Faszination bewirkte.
Langsam schritt er auf die große Öffnung zu durch die Sternenjäger passen mussten. Die Hände lässig in den Hosentaschen und die Tasche über dem Rücken.
Plötzlich vernahm er ein leises Fluchen hinter einem der Ties.
"Mist... och... ..."
Luger reckte sich nach hinten um die Person erkennen zu können, doch er sah nur einen offenen Werkzeugkasten neben einem der Ties stehen. 'Mal sehen wer da rumwerkelt." dachte sich Luger und ging langsam der Stimme entgegen.
Die Tie Jäger schienen sehr neu zu sein und sahen trotzdem irgendwie unfertig aus. Er duckte sich um unter einer Leiter durchzukommen und blickte dann nach oben als er einen, für ihn Fremden erblickte der gerade wieder aus dem Cockpit gekletert kam. (Myrdin)


"Hey, kann ich helfen. Scheinst dich ja ganz schön abzuplagen." rief Luger nach oben blickend.

[Hyperraum - Farscape - Hangar] Luger, Myrdin
 
Hyperraum - Farscape - Hangar - Myrdin, Luger

Myrdin beobachtete nachdenklich die sich ständig bewegende Liste von Daten auf der Bordkonsole des Gleitercomputers. Der Arkanier hatte gerade eine Systemdiagnose gestartet um herauszufinden, ob es noch weitere Problemfelder bei dem Tie-Fighter gab. Während Zahlen und Buchstaben in einer grünen Schrift schnell über den schwarzen Hintergrund rauschten, beobachtete der Techniker das Innere des Gleiters ein wenig. Es blinkten einige Lampen, kein Wunder, denn Myrdin hatte das Notstromsystem eingeschaltet um die schiffsinternen Ressourcen nicht zu sehr zu belasten. Korr hatte ihn bei seiner Ankunft darum gebeten sich diesen Gleiter anzuschauen, da er in der letzten Zeit immense Probleme beim Beschleunigen zeigte, bzw. teilweiße sogar flugunfähig war - dies wunderte den Arkanier überhaupt nicht, denn ohne den Beschleunigungskompensator bzw. mit einem beschädigten Kompensator verweigerten Raumschiffe in der Regel ihren Dienst. Es war eine Schutzfunktion, denn der Beschleunigungsvorgang hätte für einen Insassen schließlich tödliche Folgen. Der Systemcheck würde noch ein paar Minuten brauchen, dass wußte auch Myrdin, daher ging er nur wenige Schritte von der Konsole weg und musste nun aufpassen, dass er nicht an die schwarzfarbige und kantige Wand sties. In Gedanken suchte er nun seine Werkzeuge zusammen, welche er im Inneren des Gleiters gebraucht hatte und brachte diese wieder in der kleinen Tasche unter, welche er mit sich führte. Dann stieg er aus dem Kockpit des Ties und kletterte die Leiter nach unten.

Erschrocken zuckte Myrdin zusammen, als er unter sich eine ihm nicht bekannte fremde Stimme hörte und drehte sich um. Seine weissen schulterlangen Haare fliegen dabei ein wenig in die Drehrichtung des Kopfes und seine Augen, welche durch eine sehr stark abgedunkelte Brille geschützt waren, musterten den Fremden.

Oh, nein, ich bin eigentlich gerade dabei die Werkzeuge welche ich gebraucht habe aufzuräumen. Außerdem warte ich noch auf die Ergebnisse der Systemdiagnose.


antwortete er dann etwas verlegen und setzte zunächst den einen Fuß und dann den anderen Fuß auf dem Boden ab. Er nickte dem Fremden kurz zu und nahm nun eins, zwei Werkzeuge die unterhalb der Treppe lagen. Nicht weit von ihm stand auch schon der Werkzeugkasten, in welchen er die beiden Werkzeuge dann hineinräumte und selbigen dann verschloss. Neugierig schaute er zu der fremden Person (Luger).

Hmm...ich bin Myrdin Skeelar.


stellte sich der Arkanier vor und betrachtete Luger ein paar Sekunden, bevor er sich in die Richtung eines Schrankes in der Nähe begab.

Hyperraum - Farscape - Hangar - Myrdin, Luger
 
[Hyperraum - Farscape - Brücke] Korr, Rease, Terrec

Der Frachter bewegte sich mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Hyperraum. Korr überprüfte nochmal den Kurs. Auch wenn sie später durch unsicheres Territorium mussten, sollte ihr Flug vorerst ruhig und problemlos verlaufen.
Schließlich überließ der Shistavaner Rease die Brücke, um im Hangar nach dem Rechten zu sehen. Zufrieden stellte er fest, dass Lance nicht draußen auf den Gängen anzutreffen war. Korr vermutete, dass der Mensch sich empört in seine Koje zurückgezogen hatte.
Nur seinen Astromechdroiden erblickte Korr auf dem durch die Frachträume. Mit dem kleinen Magnetwagen durchquerte er die zweite Sektion der Farscape, um schließlich über eine kleine Rampe hinab in den Hangar zu gelangen.
Dort traf er auf Myrdin und unerwarteterweise auch Luger. Der Arkanianer schien seine Arbeiten an dem TIE vorerst abgeschlossen zu haben.


"Konntest du was herausfinden?" erkundigte sich Korr nach dem Fortschritt, den der angeblich technisch begabte Myrdin gemacht hatte.

[Hyperraum - Farscape - Hangar] Korr, Luger, Myrdin
 
[Hyperraum - Farscape - Brücke] Korr, Rease, Terrec, Luger, Lance

Luger verlies das Cockpit bei Lance erscheinen und auch Korr schien sich über seine Anwesenheit nicht sonderlich zu freuen, was kein Wunder war in Angesicht der Tatsachen, dass er ein ehemaliger Feind war. Aber mit einer solch schroffen Antwort hatte er nicht gerechnet... Innerlich kochte er vor Wut, da machte er den ersten Schritt, zugegeben sicherlich nicht ohne eigenutz, er brauchte Korr um Informationen zu bekommen, und wurde so knallhart abgewimmelt. Wütend drehte er sich um und verlies ohne ein Wort das Cockpit. Der Weg durch die Gänge wiegelte seine Wut noch weiter auf, jeder Schritt versetzte ihn weiter in Rage und die restliche Besatzung konnte von Glück reden ihm gerade nicht über den Weg zu laufen, oder war es nicht eher Glück für ihn selbst? Noch mehr Ärger konnte er zur Zeit nicht wirklich brauchen. Somit beschloss er zu seinem Quartier zurück zu kehren und sich einige Zeit abzukühlen, er würde später mit seiner Ermittlung fortfahren müssen. Kurz vor seinem Quartier kam er noch an einigen Piloten vorbei, die auf dem Weg zum Hangar zu sein schienen, oder gerade daher kamen, auch Jake war bei ihnen und so verkniff er sich eine Konfrontation und lief mit starren Blick geradewegs an ihnen vorbei. In seinem Quartier schmiss er sich auf die Koje und starrtean die Decke, dass würde eine lange Woche werden...

[Hyperraum - Farscape - Lance's Quartier] Lance
 
[Mon Calamari - Coral City - Farscape] Jake, Kelmak, Tarnis

Jake wante sich um und lief den Gang hinunter. Er hatte keine recht Vorstellung was er den beiden auf der Farscape interessantes Zeigen konnte. Das Schiff war immerhin ein Frachter und bestand zum großteil aus großen und kleinen Frachträumen. Er wusste jedoch das die Crew einige ungenutzte Frachträume umfunktioniert hatte und sie für Übung oder andere Aktivitäten nutzte. Aber es konnte ja nie schaden sich auf dem Schiff auszukennen, welches man für die nächste Zeit Bewohnte.

"Seit ungefähr nem Monat. Ich hab ne ganze weile schon auf Mon Calamari festgehangen und musste mich nicht mit militätrischen oder politischen Kram quälen. Da hat man Zeit, sich das alles hier genau anzuschauen."

Auf dem Weg an den Quartieren vorbei kreuzte Lance ihren Weg. Er sah nicht sonderlich glücklich aus. Jake zog die Augenbrauen hoch als Lance ohne ein Wort seine Kabine betrat. Er wirkte immernoch äußerst suspekt auf Jake, doch die Abneigung zu beginn war beinahe gänzlich verschwunden.
Jake führte Tarnis und Kelmak durch den Transporttunnel der Farscape. Sie betraten einige der Frachträume. Es war inzwischen neue Fracht an bord gebracht worden, jetzt gekennzeichnet mit dem Wappen der neuen Republik. Sie betraten auch den Frachtraum in welchen Luger zuvor auf ziele geschossen hatte.


"Wie ihr seht sind Frachträume anscheinend nicht nur zum Lagern gut."

Jake zeigte ihnen nicht die komplette Zweite Sektion des Schiffes. Es waren ansonsten keine Besonderheiten zu besichtigen. Jake führte Tarnis und Kelmak Richtung Brücke.

[Mon Calamari - Coral City - Farscape] Jake, Kelmak, Tarnis
 
[Hyperraum - Farscape - Brücke] Korr, Rease, Terrec

Korr war wieder auf die Brücke zurückgekehrt. Der Annäherungsalarm hatte ihn aus dem Hangar geholt. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Durch die Sichtfenster der Brücke bot sich ein guter Blick auf das System.
Ein Doppelstern, um den sich keine größeren Planeten oder Zwergplaneten gebildet hatten. Nur am Rand des Systems gab es einen Gürtel aus kleinen Planeten. Es handelte sich um hunderttausende Objekte mit teilweise merkwürdigen Umlaufbahnen. Die Schwerkraft der kleinen Planeten war zudem nicht groß genug, um ihnen eine annähernd kugelförmige Form zu geben.
Der Wolfsmann überprüfte die Sensoren. Es handelte sich um ein unbewohntes Sternensystem, welches sich jedoch durch seine strategische Lage auf einer Hyperraumroute auszeichnete. Aus diesem Grund unterhielt die Neue Republik hier einen Außenposten. Ohne diese stände nichts zwischen den anliegenden System wie Phaeda und dem Imperium.
Bevor Korr den Stützpunkt ausgemacht hatte, sendete man ihnen bereits einen Leitstrahl. Sehr zu vorkommend, aber immerhin waren sie auf Ankündigung hier. Die nächste Feststellung, die er daraufhin machte, war, dass ihr Ziel tatsächlich im Asteroidenfeld lag.


"Also gut, der Stützpunkt liegt auf einem dieser Felsen. Machen wir uns auf den Weg."

[Cademimu-Sektor - Sternensystem - Farscape - Brücke] Korr, Rease, Terrec
 
[Hyperraum - Farscape - Gänge] Kelmak, Tarnis, Jake

Jake zeigte ihnen die verschiedenen Räume der Farscape, keiner davon schien sonderlich spektakulär zu sein, was erwartete man auch von so einem alten Frachter anderes. Trotzdem hörte der Mon Calamari Jake zu und versuchte sich seine Langweile nicht anmerken zu lassen. Tarnis hielt sich ebenso ruhig. Die meisten der Frachträume waren leer, bis auf einen der mehrere Kisten mit dem Wappen der Republik darauf geladen hatte. Einer der Räume, der eigentlich als weiterer Frachtraum dienen sollte war mit mehreren Zielscheiben gefüllt. Kelmak selber verstand noch nicht viel mit Waffen umzugehen und war auch nicht so sehr daran interessiert. Als Pilot gab es wichtigere Dinge, die man können musste.


Bevor Jake ihnen noch die Brücke zeigen konnte, ertönte eine Durchsage im Schiff. "Wir befinden uns nun im Cademimu-Sektor und nehmen Kurs auf unseren Stützpunkt. Die Crew soll sich vor der Luke treffen. Restzeit: 5 Minuten, Ende."


[Cademimu-Sektor - Stützpunkt - Hangar] Kelmak sowie viele andere Crewmitglieder und Piloten
 
Hyperraum - Farscape - Hangar - allein

Da Luger nicht antwortete begann er damit, die Werkzeuge in einen Tragekasten zu räumen und schön säuberlich dort einzusortieren und bekam nicht wirklich mit, dass ihn noch jemand ansprach - zu sehr war er doch in Gedanken. Es gab für jedes Teil ein eigenens Fach in dieser Kiste, welche er dann nach dem Einsortieren wieder verschloss. Später klappte Myrdin dann den Tragekasten zusammen und ging damit wieder zu einem metallenen Schrank in einer Seitennische des Hangars zurück. Etwas knarrend drehte er den dazugehörigen Schlüssel um und öffnete die eine Seite des Schrankes, um somit den Tragekasten wieder unterbringen zu können. Sorgfältig schloss er dann diesen Schrank wieder ab und brachte den Schlüssel wieder an den Platz zurück. Langsam schlurfte der Arkanier dann wieder zurück zu dem Tie-Fighter und kletterte wieder in das Cockpit. Insgeheim hoffte er, dass die Selbstdiagnose und der Eigenscan des Schiffes keine Fehler ausgespuckt hatte oder irgendwelche Mängel auflistete. Nur dann konnte er mit seiner Arbeit wirklich zufrieden sein. Aber der Bordcomputer tat seinen Dienst mehr als zufriedenstellend und gab ein fehlerloses Diagnoseergebnis von sich. Ein wenig schmunzelte der Arkanier schon, wenigstens hatte er diesem Tie-Fighter seine Zickerei endgültig ausgetrieben. Die imperialen Jäger waren schwerer zu reparieren als die der Republik, auch, weil sie eine Technik verwendeten, welche aus vielen unnötigen Teilen bestand.

Zufrieden kletterte der Arkanier wieder aus dem Gleiter hinaus und drückte einen Außenknopf, welcher dann die Einstiegsluke schloss. So etwas war ja schon praktisch, denn diese Luke lies sich sowohl von innen als auch von außen öffnen, wenn der Tie-Fighter am Boden war. Dann hörte Myrdin die Durchsage durch die Lautsprecher des Schiffes, eben dass sie landen wollten. Etwas runzelte der Arkanier die Stirn, als er sich fragte, warum dies so schnell ging? Waren sie wirklich so schnell geflogen oder hatte Myrdin nicht bemerkt, wie die Zeit bei seiner Arbeit immer schneller zerronnen ist? Wie dem auch gewesen sei, der Arkanier machte sich langsam auf zu seinem Quartier und verlies nach ein paar weiteren Sekunden den Hangar. Nachdenklich lief er durch die Gänge, bis er schließlich an seinem Quartier ankam und dort die wenigen persönlichem Gegenstände mitnahm, die ihn auf seiner Reise begleiteten. Er schlurfte dann weiter in Richtung Schiffsluke..um das Schiff zu verlassen. Draußen traf er schon auf einige Andere..


Cademimu-Sektor - Stützpunkt - Hangar - Kelmak, und Andere
 
[Hyperraum – Die Farscape – Gänge]Tarnis mit Kelmak
Tarnis und Kelmak hatten beschlossen, einen kleinen Rundgang durch das Schiff zu machen, damit sie sich etwas besser auskannten. Man sollte immer wissen, wo man ist, war eine Weisheit, die der Duros zu einem seiner Leitsätze gemacht hatte. Sich in neuen Umgebungen umschauen, bevor man es nicht mehr kann, es aber dringend nötig wird, dieses Wissen zu haben.

In diesem Moment kam Jake auf die beiden zu; er bot sich an, sie herumzuführen. Es stellte sich heraus, dass er schon seit einem Monat auf dem Schiff lebte. Die Farscape war ein Frachter, mit reichlich Stauraum für allerlei Transportgut. Während Jake die Piloten im Schiff herumführte kam ihnen dieser Lance, wegen dem Luger vorhin so wütend geworden war, schweigend entgegen und verschwand in seiner Kabine. Im weiteren Verlauf des Rundganges erreichte die kleine Gruppe auch einen Lagerraum in dem zerschossene Schturmtruppenrüstungen lagen. Hier hatte wohl jemand einen Schießstand eingerichtet.


„Wie ihr seht“, war Jakes Kommentar dazu, „sind Frachträume anscheinend nicht nur zum Lagern gut.“

Notiz an mich selbst
, überlegte Tarnis, die Bodenübungen nicht vernachlässigen.


Es konnte schließlich nicht schaden, auch ein bisschen für die Fälle zu exerzieren, in denen man nicht in dem Cockpit eines Raumjägers saß. Die kleine Gruppe steuerte auf die Brücke zu, als eine Durchsage gemacht wurde. Man würde in einer Raumstation landen. Tarnis bedankte sich kurz bei Jake und machte sich dann auf zur Kabine. Er überprüfte kurz sein Aussehen und rückte die Uniform gerade. Unter dem Jackett legte er sicherheitshalber ein Achselholster für den Pilotenblaster an. Auch wenn das eine republikanische Basis war – man konnte ja nie wissen. Und außerdem wollte er eh seine gedankliche Notiz wahr machen und demnächst einige Schießübungen in dem umgebauten Frachtraum machen. Er nahm die exzellent gepflegte DH-17 kurz in die Hand, überprüfte das Magazin und die Sicherung und steckte sie dann wieder zurück in die Halterung.

Dann machte er sich wieder auf den Weg durch den Hangar und die Gänge bis zur Ausstiegsluke. Einige waren schon dort. Einige hundert Meter entfernt konnte man durch den Hangarschild den Weltraum sehen. Viele kleine und zwei große Sterne funkelten Tarnis entgegen. Der Duros entdeckte Kelmak und gesellte sich zu ihm. Gemeinsam warteten sie auf Major Korr, der die nächsten Anweisungen geben sollte. Landgang war ja schon mehr oder weniger verordnet, aber vielleicht gab es bestimmte Anweisungen. Der Pilot sah sich nach Hafenpersonal um und entdeckte tatsächlich einige sich nähernde Techniker mit einem großen Tanklaster. Aber er konnte nicht erkennen, ob auch ein Instrukteur dabei war, der die Flotte begrüßte.

[Weltraum – Stützpunkt – Hangar]Tarnis mit Kelmak und anderen Piloten
 
[Weltraum - Stützpunkt - Farscape] Lance, Brix, Korr, Rease (NSC), Kelmak, Tarnis, Myrdin, Luger

Die Ingenieure der Republik hatten den Außenposten nicht einfach auf einen der kleinen Planeten draufgesetzt, sondern ihn ins Innere des Felsbrocken verlegt. Nur die Andockstationen wie die Kommunikationsanlagen ragten aus dem Asteroiden heraus. Der Rest lag verborgen und geschützt unter der dicken Gesteinsschicht.
Mittlerweile hatten sie an den Stützpunkt angedockt und eine Verbindung zur Farscape herrgestellt. Die Passagiere hatten sich vor der Luke eingefunden und waren bereit überzusetzen. Nachdem er überprüft hatte, dass keiner der Piloten an Bord zurückgeblieben war, scheuchte Korr die ganze Meute hinüber auf die Station.
Dort angekommen erwartete sie eine hochrangige Offizierin. In einer formellen Begrüßung gab sie sich als Oberst Loori Chew zu erkennen. Dann wurden sie aufgefordert ihr zu folgen. Der Leiter des Stützpunktes wollte sie sprechen. Einige Techniker warfen ihnen teilnahmslose Blicke zu, als sie sich tiefer in den Stützpunkt hineinbegaben.
Schließlich erreichten sie einen kreisförmigen Besprechungsraum. Oberst Chew wies sie an Platz zu nehmen, während sie noch einige Sekunden auf Marschall Navit wartete. Der Leiter des Stützpunkts war ebenso wie Oberst Chew ein Nichtmensch. Als er den Raum betrat, erhoben sich die anwesenden Piloten wieder zum militärischen Gruß. Navit erwiederte die Geste und stellte sich dann bedächtig neben den Holoprojektor.


"Setzen sie sich!"
Navit strahlte sofort eine unterschwellige Autorität aus. Korr erkannte in ihm auch ohne Rangabzeichen einen erfahrenen und unerschütterlichen Offizier. Sein helles Haar und seine spitzen Ohren ließen vermuten, dass es sich bei ihm um einen Sephi handelte.
"Ich heiße, sie recht herzlich auf unserem kleinen Außenposten willkommen. Ich bin Marschall Navit, der ranghöchste Offizier in diesem System. Ich möchte sie gar nicht lange langweilen. Allerdings sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass wir hier uns hier in relativer Nähe zum imperialen Raum und einigen neutralen Systemen befinden. Wir hier auf diesem Außenposten tragen somit nicht zuletzt Mitverantwortung für die Sicherheit des ganzen Sektors. Ich erwarte von meinen Piloten, deswegen volle Einsatzbereitschaft während der Dienstzeit. Vergessen sie nie, dass die Bewohner der anliegenden Systeme sich auf sie verlassen."
Navit wandte seinen unnachgiebigen Blick kurz von der Gruppe ab und sah nachdenklich zu Seite, bevor er fortfuhr:
"Wir hatten in letzter Zeit einen Personalmangel. Sie werden alle in der Staffel unter Oberst Chew fliegen. Sie werden dazu zu einem späteren Zeitpunkt noch Instruktionen erhalten. Fürs Erste sollten sie sich mit der Station vertraut machen. Das wäre alles. Wegtreten!"

Nun erhob sich Korr wie die anderen von seinem Platz. Mit einer Hand holte er sein Komlink hervor. Doch bevor er sich bei Terrec und Jake auf der Farscape erkundigen konnte, fing ihn Oberst Chew ab.
"Major, auf ein Wort."

[Weltraum - Stützpunkt - Besprechungsraum] Lance, Brix, Korr, Rease (NSC), Kelmak, Tarnis, Myrdin, Luger, Loori (NSC), Navit (NSC)
 
Weltraum - Stützpunkt - Farscape - Lance, Brix, Korr, Rease (NSC), Kelmak, Tarnis, Myrdin, Luger

Da waren sie also nun...dies war das Ziel ihrer Reise. Und dann befanden sich alle auch noch im Inneren eines Asteroiden - welcher für einen Stützpunkt eigentlich die perfekte Tarnung darstellte - zumindest rein visuell gesehen. Der Arkanier lief den anderen des "Teams" nachdenklich hinterher und musterte die tristen, grau angestrichenen Gänge und auch Türen. Irgendwie überkam ihn ein leichtes Unwohlsein, aber vielleicht lag dieses auch nur an diesem für ihn sehr merkwürdigen Ort. Schließlich dauerte es nicht lange und sie wurden zu einem Gespräch mit dem Stützpunktkommandanten gebeten. Nachdem Myrdin sich zum militärischen Gruß erhoben hatte und auf Befehl wieder hingesetzt hatte, lauschte er mit nachdenklich gezeichneter Miene dem Gespräch zu. Im Grunde war es zwar nur eine recht knappe Begrüßung, aber dies war im Militär numal üblich.

Wenige Sekunden nach dem Wegtreten-Befehl wollte Korr das Kom nutzen, wurde dann aber von einem Oberst unterbrochen. Etwas nachdenklich sah Myrdin kurz zwischen beiden hin und her und verlies dann den Besprechungsraum. Wo waren wohl die Mannschaftsquartiere und wo war seines registriert? Stirnrunzelnd lief der Arkanier durch die Gänge, in der Hoffnung etwas zu finden, was ihm einen Hinweiß geben könnte. Einige Minuten später konnte er an einer Kreuzung ein Wandterminal erspähen und hoffte dort die benötigten Informationen finden zu können. Gesagt getan, nach der Eingabe der Suchbegriffe in die Maske flimmerten auch schon die Antworten und somit die gesuchten Informationen in blauer Schrift über den Bildschirm. Myrdin versuchte es, diese sich einzuprägen und machte sich nun wieder auf um sein Quartier zu suchen. Wieder strich er minutenlang durch die Gänge und ab und zu kamen einige Besatzungsmitglieder des Stützpunktes an ihm vorbei.

Dann endlich, die gesuchte weisse Tür zu seinem Quartier..und sie lag direkt vor ihm! Myrdin fixierte die weisse Tür, welche in Kopfhöhe zwei rote Streifen hatte und eine kleine Zahl, welche offensichtlich die Zimmernummerierung. war. Und schließlich, als der Arkanier näher kam, öffnete sich diese mit einem leisen Zischen und gab den Blick auf das Innere des Quartiers frei. Dies sollte nun also sein Zuhause sein? Myrdin betrat eher langsam das Quartier und sah sich um. Der Raum war spartanisch eingerichtet. Während zur linken Seite ein Bett und einige Ablagen für Bücher und Vasen/Pflanzen waren, gab es auf der rechten Seite die Essmöglichkeiten und Sitzecken. Desweiteren entdeckte der Arkanier einen abgetrennten Bereich, welcher wohl für Sanitärzwecke genutzt wurde. Myrdin stellte seine Tasche mit den wenigen Habseligkeiten auf den Boden.


Weltraum - Stützpunkt - Quartier - alleine
 
[Hyperraum – Stützpunkt – Hangar]Tarnis mit Korr, Kelmak, Myrdin, Luger, Lance, Brix und Rease(NPC)

Nachdem sie eine kurze Zeit an der Luke gestanden hatten, kam Major Korr. Er überprüfte die Anwesenheit und schickte die Meute von Piloten dann mit einem zackigen Befehl vom Schiff. Eine Frau Oberst begrüßte sie und stellte sich als Loori Chew vor. Die Soldaten sollten ihr folgen. Die Offizierin geleitete die Staffel zu einem kreisrunden Konferenzraum, in dem in der Mitte ein ebenso runder Tisch stand. Um ihn herum waren Stühle in passender Anzahl gleichmäßig verteilt. Auf die Aufforderung setzten sie sich. Doch einige Sekunden später erschien ein Marschall und sie mussten wieder aufstehen. Tarnis schlug die Hacken zusammen und führte die Hand zum Gruß an die Schläfe. Die anderen führten ebenfalls die Ehrerbietung gegenüber dem höherrangigen Soldaten aus.

Der autoritäre Würdenträger erwiderte den Gruß. „Setzen sie sich.“

Er musste sich gar nicht bemühen, um bei Tarnis das Gefühl von Respekt hervorzurufen. Obwohl er nur locker seine Position beim Holoprojektor einnahm, während sich die Piloten setzten, strahlte er eine Aura aus, die vollkommene Sicherheit und die Fähigkeit überlegen zu handeln hatte. Sie erinnerte ihn unweigerlich an die seines Ausbilders, einem Veteranen, der alles erlebt hatte. Dieser war zwar nur ein Leutnant gewesen, doch nur, weil er sich geweigert hatte, höhere Dienstgrade anzunehmen. Der Sephi fuhr fort, und so konzentrierte Tarnis sich wieder auf das Gesagte:

„Ich heiße sie recht herzlich auf unserem kleinen Außenposten willkommen. Ich bin Marschall Navit, der ranghöchste Offizier in diesem System. Ich möchte sie gar nicht lange langweilen. Allerdings sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass wir hier uns hier in relativer Nähe zum imperialen Raum und einigen neutralen Systemen befinden. Wir hier auf diesem Außenposten tragen somit nicht zuletzt Mitverantwortung für die Sicherheit des ganzen Sektors. Ich erwarte von meinen Piloten deswegen volle Einsatzbereitschaft während der Dienstzeit. Vergessen sie nie, dass die Bewohner der anliegenden Systeme sich auf sie verlassen. Wir hatten in letzter Zeit einen Personalmangel. Sie werden alle in der Staffel unter Oberst Chew fliegen. Sie werden dazu zu einem späteren Zeitpunkt noch Instruktionen erhalten. Fürs Erste sollten sie sich mit der Station vertraut machen. Das wäre alles. Wegtreten!“

„Jawohl, Herr Marschall!“

Alle erhoben und verstreuten sich. Tarnis wollte an seinem Entschluss die Schießanlage aufzusuchen festhalten. Nachdem er ein wenig durch die Gänge gegangen war, erblickte er ein Infopaneel, an welchem gerade ein Arkanier(Myrdin) stand und etwas suchte. Er kam Tarnis bekannt vor. Er überlegte. War der nicht eben auch beim Schiff gewesen? Er wusste seinen Namen nicht, doch bevor er ihn ansprechen konnte, war der Mann schon hinter der nächsten Biegung verschwunden. Der Duros trat an das Paneel und gab seinen Suchbegriff ein. Eine freundliche Frauenstimme las die auf dem Bildschirm erscheinenden Nachrichten vor:

„Nach 'Schießstand' wird gesucht...Vorgang abgeschlossen. Ein Ergebnis liegt vor. Schießstand: Bitte folgen Sie dem Gang nach rechts und halten sich dann links, bis die Anlage ausgeschildert ist. Vielen Dank für Ihre Nutzung des interaktiven Suchsystems.“

Der Pilot hielt sich an die Anweisungen und bog drei Mal links ab. Dann sah er an der Wand einen gelben Pfeil mit der Anweisung, wohin er gehen sollte. Einige wenige Gänge weiter war eine große Tür in die Wand gelassen. Ab und zu sah man ein Aufblitzen, wenn ein Laserschuss abgegeben wurde und vereinzelt konnte man, gedämpft durch die Tür, die Mündungsexplosion einer Projektilwaffe hören. Als sie geradezu lächerlich leise aufglitt, begrüßte den Duros sofort eine Salve ohrenbetäubender E-Netz-Schüsse. Ein Mensch und ein Bothaner, beide mit Ohrenschützern, bedienten die Waffe. Als Tarnis eintrat, blickten sie auf und nickten ihm kurz zu. Er grüßte zurück und lief eilig zu dem Teil der Anlage, die für die Pilotenblaster geeignet war. Es war fast wie ein Parkour aufgebaut, mit künstlichen Steinen und Bäumen als Deckung. Weiter hinten wurde die Umgebung, sobald er die Konsole aktivierte, projiziert.

„Bitte begeben Sie sich auf Ihre Plätze.“ Das war die gleiche Stimme, wie auch schon zuvor bei dem Infopaneel. „Die Simulation startet in zehn Sekunden.“

Der Duros hockte sich hinter einen Stein, von dem er glaubte, recht gut geschützt zu sein und nahm seine Pistole in die Hand. Sicherheishalber stellte er die Feuerkraft auf ein für Übungszwecke konzipiertes Minimum, das nur leichte Verbrennungen verursachen konnte. Dann startete die Simulation. Einige Meter entfernt bemerkte Tarnis ein weißes Schimmern und stellte sogleich fest, das es zu einer Sturmtruppenrüstung gehörte. Ein gezielter Schuss traf sie genau in den Kopf. Rote Hologramm-Laser zischten über ihn hinweg und er zog den Kopf ein. Ein weiterer Schuss traf einen Schocktrooper in den Bauch. Der Zähler in seinem Sichtfeld sprang auf zwei.

Das Geräusch von brennendem Treibstoff erfüllte den Raum. Ein Trooper mit Jet-Pack schoss auf den Piloten zu und legte den Blaster an, um eine tödliche Holosalve auf den Duros abzufeuern. Der zog seine Waffe hoch und setzte eine Frequenz von Schüssen in Richtung des Gegners. Nur einer traf den Feind in die Flanke. Doch es reichte aus, um ihn zum Trudeln zu bringen. Selbstmörderisch hielt er dennoch auf den Piloten zu, bis ein weiterer Schuss, diesmal auf das Jet-Pack, eine kleine Explosion verursachte und er sofort abstürzte. Schwitzend atmete Tarnis auf.


[Weltraum – Stützpunkt – Schießanlage]Tarnis, allein
 
- Hyperraum– MC 90 „Großadmiral War Blade“ - Brücke – Mit Quún + Berater, Captain Fay, Crew-

Hyperraum, Ort der Unerreichbarkeit. Hier begann und endete das Nichts. Giselle hatte den Sprung durch die Lichtmauer genauso gebannt verfolgt wie der Kanzler und seine beiden anderen nichtmenschlichen Begleiter. Nun befanden sie sich auf direktem Wege nach Bothawui und damit neigte sich Giselles Zeit als erster Offizier an Bord der War Blade ihrem Ende zu. Es war eine interessante Zeit gewesen, dachte sie. Unter dem Kommando von Captain Fay hatte sie viel gelernt. Sie waren die meiste Zeit über im Mon Calamari-System stationiert gewesen, doch nicht in den Krieg zu ziehen bedeutete nicht unbedingt Stillstand, ganz im Gegenteil. Giselle hatte ihre Zeit genutzt um zu lernen und das Wissen und die Erfahrung, die sie gesammelt hatte, würde sie brauchen, wenn sie in Kürze die neue Adjutantin von Commodore Wes Korus werden sollte.

Es war der Quarren des Trios, der Giselle schließlich eine Frage stellte. Während dem Rundgang hatten der Kanzler und seine beiden Berater fast ausschließlich verständnisvoll genickt, jedoch ohne die verschiedenen Stationen der Führung genauer zu kommentieren. Giselle wandte sich dem Quarren zu, als dieser von Kanzler Quún die Erlaubnis bekommen hatte, seine Frage laut auszusprechen. Er begann mit dem Vergleich republikanischer und imperialer Raumjäger, während dem er besonders das imperiale „Wolve Squad“ hervor hob, die – wie allgemein bekannt – ausschließlich mit TIE-Defendern flogen. Giselle nickte, während er sprach. Es stimmte, was er sagte. Die frühen Modelle der TIE's waren verhältnismäßig schwach gewesen, doch inzwischen hatte das Imperium einen Raumjäger entwickelt, der allen anderen weit überlegen war. Pwoe Nyz' Frage an Giselle endete damit, über welche exakten Raumjäger die War Blade verfügte und wie Giselles Einschätzung in Bezug auf einen Sieg aussah, sollte es zwischen einem Schiff wie der War Blade und einem imperialen Sternzerstörer zu einer direkten Konfrontation kommen.


„Die “Großadmiral War Blade“ verfügt über insgesamt 72 Raumjäger, das ist korrekt.“

Bestätigte Giselle eine der ersten Aussagen des Quarren.

„Die sechs Staffeln setzen sich zusammen aus zwei E-Wing Staffeln, eine X-Wing Staffel, eine A-Wing Staffel, eine B-Wing Staffel und einer K-Wing Staffel.“

Erklärte sie.

„Eine gefärbte Mischung, aber sehr vielseitig. Die E- und X-Wings sind gut geeignet für den Kampf Jäger gegen Jäger und für die direkte Raumüberlegenheit. Die A-Wings dagegen werden eingesetzt als Aufklärer und Abfangjäger und sind zudem die schnellsten Jäger, die wir überhaupt haben. Die B-Wings sind leichte Bomber und mit den K-Wings haben wir die neuesten Jäger an Bord, die derzeit unter republikanischer Flagge fliegen. Es handelt sich dabei um schwere Bomber ohne Hyperantrieb aber mit eine sehr starke Bewaffnung - 216 Raketen pro Staffel. Sie werden in vorderer Linie eingesetzt gegen solcher Großkampfschiffe.“

Hierbei sah Giselle den Quarren direkt an.

„Wie zum Beispiel Sternzerstörer."

Mit dieser Antwort waren die offensichtlichen Fakten abgedeckt, die sich aus den Fragen des Quarren ergeben hatten, doch er hatte sie ebenfalls um ihre Einschätzung gebeten, was ein Duell zwischen Sternzerstörer und MC90 anging. Giselle wusste nicht, ob sie die richtige Person war, um dem engsten Berater des Kanzlers eine solche Frage zu beantworten. Sie mochte erster Offizier der War Blade sein, doch insgesamt war ihr Erfahrungsschatz nichts im Vergleich zu Offizieren, die der Republik bereits seit Jahrzehnten dienten und in unzähligen Schlachten gekämpft hatten.

„Geht man nur aus von diese beiden Großkampfschiffen, hat ein MC90 deutliche Vorteile. Er ist schneller, recht wendig, ähnlich bewaffnet wie ein Sternzerstörer und verfügt zusätzlich über 6 Torpedowerfer von je 16 Torpedos. Nicht zu verachten sind außerdem die besseren Schilde. Der Vorteil des Imperiums liegt bei ihren Geschwadern an TIE-Defendern, denn diese sind jeder Sternjägertype der Republik überlegen – leider. Wir haben Glück, dass das Imperium nicht besonders viele dieser Jäger hat, da sie in der Produktion so teuer sind.“

Giselle atmete tief aus aus. Sie war es nicht gewohnt, Vorträge dieser Art vor wichtigen Persönlichkeiten abzuhalten, schon gar nicht vor dem obersten Kanzler der Republik. Ihre Sprachfähigkeiten im Basic waren nicht immer fließend und wenn sie längere Reden hielt geriet sie manchmal ins Stolpern.

„Alles in allem steht unser MC90 auf etwa eine Augenhöhe mit einem moderne Sternzerstörer. In einem Kampf sind sich beide Schiffe meiner Meinung nach ebenbürtig, doch man darf nicht vergessen, dass einer der wichtigsten Punkte das taktische Verhalten der Kommandanten ist. Das ist es, was in einem Gefecht am Ende den Unterschied ausmacht.“

Nacheinander sah Giselle ihre drei Zuhörer an. Sie hoffte, dass ihre Antwort ausreichend gewesen war. Mit mehr Informationen als denen, sie sie gerade gegeben hatte, konnte sie nicht dienen. Sollte der Quarren diese nicht als zufriedenstellend empfinden, würde ihr nichts anderes übrig bleiben als ihn an Captain Fay zu verweisen. Dieser würde eher in der Lage sein als sie, Auskünfte zu geben und Chancengleichheiten zu errechnen.

„Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiter helfen, Sir.“

Bemerkte Giselle höflich an den Quarren gerichtet.

„Sie scheinen sich insbesondere für Sternjäger zu interessieren. Ich möchte Sie gerne einladen während der Dauer Ihres Aufenthaltes noch einmal eingehend den Hangar zu besuchen. Natürlich können Sie dies jederzeit selbstständig tun oder aber ich begleite Sie, wenn Sie dies möchten.“

Bot sie an. Vielleicht hatte er Spaß daran, sich die Raumjäger näher anzusehen und dem ein oder anderen Techniker über die Schulter zu schauen und falls nicht, auch gut. Vermutlich hatten die Politiker genug Papierkram zu erledigen, während der Zeit im Hyperraum. Dennoch war Giselle darauf bedacht, ein Alternativprogramm anzubieten. So gehörte es sich für einen Gastgeber, allemal wenn es sich um so wichtige Gäste handelte. Den obersten Kanzler der Republik zu bewirten und zu unterhalten, zu einer solchen Gelegenheit würde es vermutlich nie wieder kommen. Sie hoffte, dass dieser Punkt mit in ihre Akte aufgenommen werden würde.

- Hyperraum– MC 90 „Großadmiral War Blade“ - Brücke – Mit Quún + Berater, Captain Fay, Crew-
 
Kanzler Quún

[Hyperraum, MC 90 Großadmiral War Blade, Brücke]- Captain Fay, Lieutenant-Commander Givenchy, Kanzler Quún, Pwoe Nyz, Terpfen, vier Gorillas im Anzug, Crew


Cuún empfand steigende Sympathie für Lieutenant-Commander Givenchy, als sie ihre Antwort auf die vermutlich unerwarteten Fragen Pwoe Nyz’ formulierte. Ob der Quarren tatsächlich beabsichtigt hatte, sie aus dem Konzept zu bringen, oder ob seine Fragen tatsächlich auf reinem Interesse beruhten – am Ende blieb kein Raum mehr für hartnäckiges Nachbohren und Nyz’ für viele Spezies schwer zu entschlüsselnde Mimik verriet widerwillige Anerkennung.
Quún nickte freundlich – oder besser: er hoffte, dass das Neigen seines mächtigen Hauptes von der Vahla als Freundlichkeit empfunden wurde. Trotz der Lektüre ihrer Dienstakte und einiger weiterführende Erkenntnisse über ihre Person, die der Geheimdienst ihm zur Verfügung gestellt hatte, wollte er aus dem ethnologischen Hintergrund dieser Frau nicht ganz schlau werden. Vielleicht fand sich die Zeit, seine Wissenslücken auch in dieser Hinsicht zu schließen.


“Wohl gesprochen, Lieutenant-Commander Givenchy, erhob er seine raue Stimme.

“Ohne die Fähigkeiten der Lebewesen an Bord sind technologisch noch so ausgefeilte Schiffe wenig wert… deswegen haben sich schließlich Droidenarmeen nie wirklich bewährt. Diese Lebewesen sind es auch, die den Unterschied zwischen der Republik und dem Imperium definieren… ein Unterschied, der die Notwendigkeit des Krieges unterstreicht, den wir jetzt seit Jahren gezwungen sind, zu führen. Einige glauben vielleicht, dass die Moral, die unser Handeln bestimmt, uns im Gegensatz zur Skrupellosigkeit des Imperiums seiner Offiziere zum Nachteil gereicht, doch ein solcher Schluss zeugt höchstens von Kurzsichtigkeit. Als Hochadmiral Niriz etwa die Bothans von Drev’starn dahinschlachtete, war sein Schicksal so gut wie besiegelt. Die perversen Wertevorstellungen des Imperiums und seiner Akteure haben schließlich dafür gesorgt, dass es sich bei Bastion selbst zerfleischt und seine größten Köpfe verloren hat.“

Der Kanzler merkte, dass er abschweifte, und neigte ein weiteres Mal – jetzt entschuldigend – den Kopf.

“Vergeben Sie mir, Lieutenant-Commander. Die Motive und Hintergründe dieses Krieges beschäftigen mich bereits seit geraumer Zeit. Ich bin mir sicher, dass es insbesondere die Mannschaft der „Großadmiral War Blade“ ist, aufgrund derer ich einer Konfrontation selbst mit einem hervorragend ausgerüsteten Sternzerstörer gelassen entgegen blicken kann. Unseren Soldaten haben wir es zu verdanken, dass die Republik in ihrer dunkelsten Stunde vor dem Untergang bewahrt werden konnte und jetzt überhaupt in der Lage ist, die Scherben des Imperiums aufzulesen und der Galaxis Frieden zurückzubringen.“

„Und den Jedi“, warf Pwoe Nyz etwas unüberlegt ein. Ein weiterer Spannungspunkt zwischen ihm und Terpfen - dessen Begeisterung für die Streitkräfte der Republik wurde nur durch sein Misstrauen den Jedi gegenüber in den Schatten gestellt. Quún konnte ihn sehr gut verstehen –während der Einfluss des Kanzlers in Militärkreisen beschränkt war, er aber über den Finanz- und den Verteidigungsminister die Rahmenbedingungen militärischer Operationen nach wie vor erheblich beeinflussen konnte, waren die Jedi de jure wie de facto absolut autonom. Bereits als Senator hatte er zahlreiche Stimmen vernommen, die den Jedi gegenüber alles andere als freundlich eingestellt waren. Tatsächlich glaubte er, dass nur die Existenz der Sith diese auf ein erträgliches Maß hatte reduzieren können.

„Jedi…“ Natürlich ließ Terpfen diese Bemerkung nicht auf sich sitzen.

„Die Jedi kämpfen nicht für die Republik. Sie kämpfen nur für ihre eigenen Werte und Vorstellungen.“

„Es stimmt, dass die Republik diesen oft nicht genügen kann“, entgegnete Nyz mit der Quarren-Version eines amüsierten Lächelns.

„Aber vielleicht sollte das der Republik eher zu denken geben als den Jedi?“

Erst eine bestimmte Geste des Kanzlers unterbrach diesen kleinen Disput seiner Berater und brachte sie gleichermaßen zum Schweigen.

“Ich bezweifle, dass Lieutenant-Commander Givenchy an Ihrer Meinung zum Orden der Jedi interessiert ist, meine Herren“, stellte er trocken fest. Terpfen sah betreten zu Boden, doch Nyz verriet seine Empfindungen lediglich durch ein leichtes Kräuseln seiner Kopftentakel.

“Lieutenant-Commander, ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie uns eingeräumt haben. Bestellen Sie Captain Fay meine Hochachtung für seine exzellent geschulten Offiziere – ich möchte ihn deswegen jetzt nicht stören und ich fürchte, dass wir bis zum Austritt aus dem Hyperraum noch einige Dingen zu erledigen haben.“

Quún neigte ein letztes Mal den Kopf.

“Ich hoffe, ich habe die Gelegenheit, vor unserer Ankunft noch einmal mit Ihnen zu sprechen, Lieutenant-Commander.“

[Hyperraum, MC 90 Großadmiral War Blade, Brücke]- Captain Fay, Lieutenant-Commander Givenchy, Kanzler Quún, Pwoe Nyz, Terpfen, vier Gorillas im Anzug, Crew

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Quún
Head of State, Galactic Republic
 
[Weltraum - Stützpunkt - Hangar] Korr, Loori (NSC), Rease (NSC)

Der Shistavaner hatte sich nach der Besprechung zum Hangar begeben. Bei ihm waren Rease und Oberst Chew. Es galt noch die Manifest zu prüfen und die Entladung der Farscape einzuleiten. Korr hatte auf Mon Calamari Nachschub für den Stützpunkt an Bord genommen. Nun sollte dieser mithilfe von Droiden von Bord gebracht werden.
Das Oberkommando hatte sich in diesem Falle wohl einfach die Gelegenheit zu Nutze gemacht. Da es in diesem System keinerlei Kolonien gab, war die Versorgung des Stützpunktes mit wichtigen Ressourcen logistisch nicht ganz einfach.
Das Gespräch mit einem der Techniker war gerade beendet, als Korr seinen Blick nochmals durch den Hangar schweifen ließ. Der Ort war mit moderner Technik ausgestattet, bot aber ansonsten einen ernüchternden Anblick. Zwei dutzend Y-Flügler sowie ein paar noch ältere Kopfjäger bildeten die Jägerausstattung des Stützpunktes. Diese Jägermodelle hatten schon die Rebellion mitgemacht und gehörten somit nicht zu den neusten Errungenschaften der Republik. Für die defensiven Zwecke dieses Stützpunkts waren sie jedoch ausreichend.


[Weltraum - Stützpunkt - Hangar] Korr, Loori (NSC), Rease (NSC)
 
- Hyperraum– MC 90 „Großadmiral War Blade“ – Giselles Quartier – Mit Liam -

Bisher war alles glatt gelaufen. Sie befanden sich seit gut 30 Stunden im Hyperraum und bis zur aktuellen Stunde waren Giselle weder Beschwerden noch sonstige unvorhergesehene Zwischenfälle berichtet worden, die mit dem Service der War Blade dem Kanzler gegenüber zu tun hatten. Es lief also alles nach Plan. Die Crew bekam das Oberhaupt der Republik und seine Berater nicht zu Gesicht. Wie Giselle bereits vermutet – und auch ein wenig gehofft hatte – hatten die beiden Mon Calamari und der Quarren genug Arbeit mitgebracht, um sich beschäftigt zu halten. Bis auf die Mahlzeiten, die man ihnen in ihren Räumlichkeiten servierte, wurde das Trio nicht gestört. Giselle war froh darüber gewesen, dass sie sich schon recht bald nach ihrer Ankunft auf dem Schiff – nicht lange nachdem Giselle die kurze Führung beendet hatte - zurück gezogen hatten. Es hatte ihr nichts aus gemacht den Politikern von der Beschaffenheit der War Blade zu berichten und gewisse Dinge zu erläutern, doch sie hatte auch nicht das Verlangen in politische Debatten verstrickt zu werden, wie sie sich kurz in ihrer Gegenwart zwischen den Beratern Quúns aufgetan hatte. Zwischen den beiden Nichtmenschen war es um die Jedi gegangen, ein Streitthema das auch innerhalb der Flotte nicht unbeliebt war. Giselle hielt sich für gewöhnlich aus solchen Diskussionen heraus. Sie wusste nicht viel über die Jedi und hatte auch sonst keinerlei Bezug zu dieser Gruppierung, außer dass sie ein Teil der Republik waren. Eine weitere Meinung verfolgte sie nicht. Leben und leben lassen, lautete einer von Giselles Leitsätzen. Jedes Volk sollte so leben, wie es seiner Kultur entsprach.

Liam lag neben ihr und studierte den Inhalt eines Datenblocks. Die dünne Bettdecke bedeckte gerade so eben seine Lenden. Giselle lag auf dem Rücken neben ihm und zog an ihrer Zigarette. Sie würde ihn vermissen, wenn sie in Kürze auf die Legend of the Republic versetzt würde. Zwischen ihnen hatte alles gut funktioniert, vor allem weil sie beide keine Ansprüche aneinander gestellt hatten. Sie waren Freunde gewesen, die ab und zu miteinander ins Bett gegangen waren, wenn ihnen danach gewesen war – und wenn nicht, dann hatten sie sich in Ruhe gelassen. Es war die perfekte Mischung gewesen um eine schöne Zeit miteinander zu verbringen, ohne sich dem anderen gegenüber verpflichtet zu fühlen. Nach Morten hatte es keinen Mann mehr gegeben, für den Giselle ernsthaft etwas empfunden hatte. Ihre Ehe war nie geschieden worden, doch sie glaubte nicht, dass sie jemals wieder zueinander finden würden. Dafür hatte sie ihm einfach zu sehr weh getan.

Sie drückte ihre Zigarette in einer schmalen Metallschale auf ihrer Nachtkonsole aus, blies den letzten Rauch gen Zimmerdecke und wälzte sich auf die linke Seite, um Liam zu betrachten. Er trainierte regelmäßig und dementsprechend waren seine Muskeln ein Traum. Träge streckte sie einen Arm nach ihm aus, den Liam abfing, um ihr in die Finger zu beißen.


„Au!“

Rief Giselle lachend aus.

„Du Spinner!“

Liam blieb gekonnt ernst.

„Das kommt davon, wenn man in fremdes Territorium eindringt.“

Giselle hob eine Augenbraue.

„Eindringt…?“

Wiederholte sie grinsend.

„Da solltest du dir wohl eher an die eigene Nase packen.“

Der Versorgungsoffizier legte den Datenblock bei Seite, fixierte Giselle und atmete tief ein.

“Du wirst mir schon irgendwie fehlen, kleine Hexe.“

Stellte er halbernst fest.

„Ach ja?“

Grinste Giselle zurück und streckte sich.

„Du mir auch. Ein bisschen.“

Sie zwinkerte Liam zu. Er wusste, wie sie es meinte. Als sie ihm von ihrer Versetzung erzählt hatte, hatte er sich in erster Linie für sie gefreut. Natürlich war es schade, dass sie sich jetzt nicht mehr sehen würden, aber das war die Natur ihres Jobs. Giselle hatte sich inzwischen über ihr neues Arbeitsumfeld informiert. Die Legend oft he Republic war von der Größe her gut mit der War Blade zu vergleichen. Sie war ein Sternzerstörer der Republik-Klasser, beherbergte eine Mannschaft von 8.168 Männern und flog unter dem Kommando von Captain Megan Taylor. Der Grund, warum Giselle auf dieses Schiff überwechseln würde war einfach: es war das Flaggschiff von Commodore Korus, ihrem neuen Vorgesetzten. Glücklicherweise hatte Giselle keine Probleme damit, sich in neue Situationen einzufinden. Sie sah dem Wechsel ihrer Aufgaben gelassen entgegen. Auf der War Blade hatte sie gute Arbeit geleistet, Captain Fay war mit ihr zufrieden gewesen. Nun würde sie auf der Legend zwar nicht genau dort weitermachen, wo sie hier aufhörte, doch sie würde neue und interessante Aufgaben übertragen bekommen und damit auch die Chance, sich weiterhin zu verbessern.

***​

Noch flimmerten vor ihnen die schmalen, silbernen Fäden des Hyperraums, doch in wenigen Sekunden würden diese verschwinden und sich wieder zu Sternen verwandeln. Giselle stand auf der Brücke und gab Anweisungen für den Rückfall in den Normalraum. Die Navigatoren saßen hoch konzentriert vor ihren Konsolen.


“Eintritt in den Normalraum in 3 – 2 – 1…“

Und damit waren sie zurück in der Welt, die für Lebewesen wie sie gemacht war. Hinter sich hörte Giselle Schritte und wandte den Blick zur Seite. Captain Fay war neben sie getreten.

„Navigatoren, bereit machen zur Eingliederung.“

Vor ihnen lag ein Meer von republikanischen Schiffen. Bothawui, noch vor Tagen unter imperialer Herrschaft, war befreit worden. Dies war auch der Grund, warum der Kanzler hierher reiste, wie Giselle inzwischen wusste. In der Hauptstadt des Hauptplaneten würde eine Siegesfeier stattfinden. Nun mussten sie nur noch ihren Platz in der Flotte einnehmen und Quún und sein Gefolge mit einem Shuttle zur Planetenoberfläche befördern. Giselle würde, zumindest war so der Plan gewesen, gleichzeitig auf die Legend of the Republic übersetzen. Sie hatte ihr Quartier bereits geräumt und ihr Gepäck in den Hangar bringen lassen. Als hätte er ihre Gedanken erraten, ergriff der Kommandant das Wort.

“Machen Sie ruhig ihre letzte Abschiedsrunde, Givenchy. Ich übernehme von hier. Wir treffen uns im Hangar, sobald das Shuttle für den Kanzler bereit zum Abflug ist.“

„In Ordnung, danke, Sir.“

Nickte Giselle. Ein klein wenig Zeit blieb ihr noch, obgleich ein Bote bereits los geschickt worden war, um den Kanzler über den aktuellen Status zu informieren. Giselle wandte sich ab und wanderte ein letztes Mal über die Brücke der Großadmiral War Blade. Es gab eine Reihe von Offizieren, von denen sie sich gerne persönlich verabschieden wollte.

- Both-System - Orbit um Bothawui – MC 90 „Großadmiral War Blade“ – Brücke -
 
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