Weltraum (Neue Republik)

Hyperraum an Bord des DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War, Padme und Anakin

Soso. Sie hatte also nicht in gesundheitsfördernden Verhältnissen gelebt. Eine der ranghöchsten Jedi, die demnach ein gewisses Maß an Strukturiertheit, Selbstkontrolle und Stärke haben sollte. Innerlich traurig, sich das aber nicht anmerkend lassend, guckte Tomm in die Runde. Drei davon ausgezogen, genau diejenige zu retten, die es nicht über sich brachte, ihnen jetzt wenigstens ein kleines Stück weit die Wahrheit zu erzählen. In diesem Moment fand er sich dem Großadmiral der Neuen Republik näher als der Jedi. Zwei seiner engsten Freunde. Tomm wußte nun, warum War sein bester Freund war.

"Gut zu wissen, wie es um dein Vertrauen zu uns bestellt ist",

antwortete Tomm Padme nach einer kurzen Pause leise und trank einen Schluck seines Tees. Leise hatte er gesprochen, vom Tonfall her nicht vorwurfsvoll und doch würde jeder hier seine Kritik heraushören.

"Ich würde es begrüßen, eine weitere Kopie der Archive an Bord der "Interceptor" zu wissen. Neben der "Wind" gibt es zwar mindestens noch eine mobile Kopie der Bibliotheken des Jedi-Ordens, diese umfasst aber nur das eigentliche Wissen über die Macht und die Techniken und keine Daten über aktuelle Ordensmitglieder. Sie hat den Stand nach der Zerstörung des Tempels von Coruscant."

Über Ort und genauen Umfang würde Tomm keine Angaben machen. Mauern konnte er auch. Also beließ er es für den Moment mit der vagen Aussage und verriet niemanden, daß sich diese Kopie in diesem Moment ebenfalls an Bord der "Interceptor" befand. Ein kleines Grinsen huschte über Tomms Gesicht.

"Um nochmal auf dich zurückzukommen, Padme. Mich hätte einfach interessiert, wie es dazu kommen kann, daß jemand mit deinem Wissen, deiner Selbstbeherrschung dazu kommt, so abzustürzen. Ich hätte gerne daraus etwas gelernt."

Es war noch einmal ein sorgsam formulierter, ein bißchen gemeiner Seitenhieb auf Padme. War war in dieser Hinsicht wesentlich offener und ehrlicher gewesen - zu ihm und sich selbst gegenüber. Ein Weg, den Padme wohl noch vor sich hatte. Es war offensichtlich, daß Tomm sauer war, auch wenn er zu seiner normalen Gelassenheit zurückgekehrt war.
Tomm angelte sich einen der leckeren Kekse vom nun fast leeren Teller auf dem Tisch und aß ihn auf.


Hyperraum an Bord des DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War, Padme und Anakin
 

DSD Interceptor ~ Wars Quartier ~ mit Padme, Tomm & War


Nachdem Tomm verbal losgeprescht war und von allen die 'ganze Wahrheit' einforderte, stand Anakin die Verwirrung im Gesicht. Er hatte ja die Lebensgeschichten der des Dreiergespanns nicht mitbekommen, doch die Forderung des Jedi-Rates überraschte ihn.

Padmes vorangegangene Bemerkung zu Anakins Rückkehr beruhigte ihn zunächst, auch wenn die Rätin mal wieder nicht vergaß, die nötige Portion Sarkasmus einzustreuen. Jedoch beinhalteten die Worte für Anakin auch, dass seine Rückkehr und Zugehörigkeit zum Orden garnicht erst zur Debatte standen.

Doch die Situation jetzt war eine andere und mehr als schweigend Zeuge der Reaktion von Tomm zu werden, konnte der Jedi nicht machen. Er konnte nicht einschätzen was den Rat so emotional handeln ließ, besser gesagt was ihn so rasend gemacht hatte. Falls es Anakins jüngste Vergangenheit war, hätte es ihn umso mehr gewundert, da er eine lange Geschichte kurz fassen wollte und keinesfalls die Wahrheit verschleiern wollte.
Fragend schaute er Padme an und versuchte in ihren Gesichtszügen zu lesen, während Tomm sie maßregelte.

Anakin versuchte zu dazwischen zu gehen und etwas zu schlichten, bzw. selbst seine Verwirrung aufzulösen:
"Kann mir mal jemand erklären was hier los ist?"

Padme schien zu wissen was Tomm von ihr hören wollte.

"Ich bin mir nicht sicher ob das hier eine Runde ist, in der jeder seine weniger schöne Vergangenheit ausgraben sollte... aber das ist sicher nicht die Zeit Vorwürfe zu machen und diese zu zelebrieren."

Tomm schien seinen etwas impulsiven Ausbruch wieder unter Kontrolle zu haben, doch auf Anakin machte es den Eindruck, als wollte er so doch eine ausführlichere Antwort von Padme erzwingen.


DSD Interceptor ~ Wars Quartier ~ mit Padme, Tomm & War
 
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Hyperraum – Route nach Mon Calamari - DSD Interceptor – Wars Quartier - Anakin, Tomm, War und Padme


War hatte scheinbar entschlossen, in der sich abzeichnenden Diskussion erst einmal eine abwartende Position einzunehmen.
Padme hatte sich innerlich auf einiges vorbereitet, aber bei Tomms nächstem Satz schnellten ihre Augenbraun nach oben.


“Bitte?“

Ihre Stimme drückte Unglauben und leichte Fassungslosigkeit aus.
Hatte sie jetzt irgendwo den Übergang verpaßt? Vertrauen?
Warum machte Tomm jetzt eine Vertrauensfrage daraus.
Meine Güte, sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sie wollte nur ein wenig Zeit haben, sich selbst damit auseinanderzusetzen, bevor sie es anderen genauer erklärte.
Als er von einer weiteren mobilen Kopie sprach und sich dabei betont geheimnisvoll gab, wich die leichte Empörung wieder Amüsement. Und ihr erzählte er etwas von Vertrauen. Aber dann mußte es um die Archive auf Lianna besser bestellt sein, als sie gedacht hatte.
Aber Tomm konnte es nicht lassen, noch einmal einen Seitenhieb zu plazieren.


“Abstürzen? Wirklich treffend formuliert.“

murmelte sie teils ernst und teils amüsiert. So langsam drangen sie zum Kern der Sache durch.
Müde lehnte Padme den Kopf nach hinten und schloß kurz die Augen, während Anakin sich als Friedensstifter versuchte.
Himmel, was war sie müde. Wahrscheinlich mindestens so müde wie der Rest hier. Aber eigentlich rechnete sie ihr Schlafdefizit mittlerweile in Wochen um. Einfach Schlafen, ohne immer mit einem Ohr nach unüblichen Geräuschen zu lauschen oder sich beobachtet zu fühlen. Einfacher friedlicher Schlaf an einem sicheren Ort mit Leuten, denen man vertraute.


“Was hier los ist? Du siehst doch, daß Tomm ein Hühnchen mit mir zu rupfen hat.“

gab Padme ungerührt zur Antwort und setzte sich wieder ordentlich hin.

“Du möchtest also etwas lernen.“

griff sie seine Forderung in liebenswürdigen Tonfall auf.

“Dann wäre wohl das Erste, aus den dir zugrundeliegenden, wie ich leider zugeben muß, sehr dürftigen Informationen nicht solche weitreichenden Schlußfolgerungen zu ziehen.“

Padme zuckte leicht mit den Schultern.

“Ich habe mich vorhin unter Umständen nicht klar genug ausgedrückt, fürchte ich. Als ich meinte, daß ich in den untersten Ebenen wach wurde und nicht wußte, wie ich da hingekommen wäre, dann war das nicht so kurzzeitig gemeint, wie du es aufgefaßt hast.“

erklärte Padme nun deutlicher werdend.

“Glaubst du wirklich, Tomm, ich hause…,

Padme unterbrach kurz, um sich die Formulierung in Erinnerung zu rufen.

“…als letzter Abschaum in der Gosse, wie Janem es so treffend benannt hat, wenn das Honey House nicht weit weg ist oder mir ein großzügig, bemessenes Appartement in der besten Lage zur Verfügung steht, weil ich gerade einen Selbstfindungstrip durch Zuhilfenahme bewußtseinserweiternder Substanzen durchführe?“

Padme konnte sich einen Anflug von Sarkasmus nicht verkneifen.

“Ich hatte unerträglich reißend, bohrend, manchmal brennend Kopfschmerzen verbunden mit Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, bedingt durch den Sturz. Sobald ich versuchte mich zu erinnern, wurde es nur schlimmer. Und dagegen halfen bedauerlicherweise keine normalen Schmerzmittel, also probierte ich allerhand, bis ich etwas fand, was wenigstens ein wenig half. Allerdings waren die Nebenwirkungen leider alles andere als gut.“

Padme führte jetzt nicht aus, welche Art von Drogen sie genommen hatte, weil das nun wirklich zu weit geführt hätte.

“Das Problem hat erst Janem gelöst.“

Wobei Padme immer noch ungerne an die unstrukturiert wiederkehrenden Erinnerungen zurückdachte, die ihr den Schweiß auf die Stirn getrieben hatten.

“Ich bin mir sicher, daß du mir nun erläutern kannst, wo der Lerneffekt bei dieser Sache liegt. Niemals ohne Helm in der Gegend herumzulaufen?“

fragte Padme mit unüberhörbaren Spott in der Stimme.


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Das war eine überaus verwirrende Wendung, die das Gespräch genommen hatte. Mittlerweile stand War absolut nicht mehr im Mittelpunkt sondern hatte die Rolle des schweigsamen Beobachters übernommen. Dafür war er sicherlich nicht ganz undankbar, dennoch erfreute es ihn nicht sonderlich welche Richtung von seinen beiden Freunden hier gerade eingeschlagen wurde.

Tomm zweifelte sogar Padmes Vertrauen ihnen gegenüber an. Das Verhalten der beiden passte so gar nicht in das Bild, dass War bisher von Jedi-Räten gehabt hatte. Auch wenn War zugeben musste, dass die beiden genauso wenig Vorzeige-Jedi waren wie er Vorzeige-Kommandant war. Jeder suchte und fand seinen eigenen Weg. Aber ob Color=silver]Padme[/Color] ihnen hier wirklich mit Absicht etwas verschwieg?

Nachdenklich lehnte der Corellianer sich im Sessel zurück und legte beide Arme auf die weichen Armlehnen. Auch wenn die Konversation gerade in die falsche Richtung führte so genoss er es doch sehr, nach so langer Zeit endlich mal wieder halbwegs entspannt auf der sicheren Interceptor sein zu können.
Er beobachtete Tomms Gestik und Mimik, als dieser zunächst eine weitere Kopie der Jedi-Archive ansprach und dann wieder auf die ihm gegenüber sitzende Padme zu sprechen kam, dieses Mal aber vernünftigerweise wieder etwas weniger aggressiv wirkte. Abstürzen… das klang etwas anders als „Verletzung“. Wie ihr Verhältnis zu den anderen Anwesenden war wusste der Kommandant nicht. Aber würde Padme ihn bewusst anlügen. Nach dieser ganzen langen Geschichten zwischen Padme und War. Normalerweise hätte er nicht im Geringsten daran gezweifelt. Andererseits war viel Zeit vergangen. Vielleicht hatte sie sich verändert. Er hatte sie schon damals nicht unbedingt wieder erkannt, hatte ihre Entscheidung aber akzeptieren müssen. Phil… wo auch immer ihr Mann gerade war, es war seltsam, dass er offensichtlich nicht auch nach ihr gesucht hatte. Nein, es war wirklich eine lange Geschichte; und eine Geschichte würde es auch bleiben. Es war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um diese Dinge hier auch noch auszubreiten.

Anakin hatte die angespannte Situation offensichtlich ebenfalls erkannt und versuchte alle ein wenig zu beruhigen.
Doch dann entschied Padme sich schließlich doch noch, sie an ihrem Geheimnis teilhaben zu lassen. War zumindest war so überrascht, dass er für einen Moment gar nicht wusste, wie er reagieren konnte. Er achtete lediglich darauf, sie nicht mit offenem Mund und weit geöffneten Augen anzustarren sondern einfach nur halbwegs ruhig sitzen zu bleiben. Ein Sith der eine Jedi von ihrer Drogenabhängigkeit befreite. Wahrlich eine Story für eine Holonet-Komödie. War hätte gerne etwas dazu gesagt. Er wäre gerne zu dem Fenster rüber gegangen, hätte sich den Hyperraum angeschaut. Oder gleich sein Bett aufgesucht nach diesem überaus langen Tag. Er hätte auch gerne den … Streit – wenn man es so nennen mochte – zwischen den Beiden geschlichtet. Doch er saß einfach nur so da und sah tatenlos zu. Das hier war nicht sein Schlachtfeld. Der Corellianer konnte nicht helfen, indem er die Situation beendete und alle auf ihre Zimmer schickte. Er musste abwarten bis sie das geregelt hatten und dann konnten sie wieder konstruktiv über andere Dinge sprechen. Ihm war bewusst, dass er so für keinen eine große Hilfe war. Doch Reden war ja sowieso nicht seine Stärke.

Drogen…? War sah Padme kurz an wie ein zu groß geratenes Fragezeichen und rappelte sich dann wieder zusammen. Es gab da noch andere Fragen. Aber nicht hier, nicht jetzt. Vielleicht würde er dafür auch lieber nie den richtigen Zeitpunkt finden. Über Gefühle, auch wenn er die vielleicht irgendwann in der Vergangenheit beerdigt hatte, zu reden, war noch weniger sein Ding als alles andere Gerede. Schon nach dem ersten Satz würde er sich selbst auf den Sumpfmond zurückwünschen. Vielleicht hatte er die kurze Zeit mit Mirax damals nur genutzt um sich von anderen Dingen abzulenken. Er war wirklich total übermüdet. Vielleicht waren die von Ian eingeleiteten Halluzinationen im Moment gar keine so schlechte Idee. Ein halbes Glas Whiskey machte ihm auf keinen Fall zu schaffen. Oder es lag am heißen Tee. Er räusperte sich kurz, lehnte sich nach vorne und erzeugte damit irgendwie doch mehr Aufmerksamkeit als er beabsichtigt hatte.


„Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich brauch noch etwas Tee…“

sagte er mehr aus Verlegenheit und schob dem Droiden seine Tasse entgegen, die dieser prompt wieder auffüllte.

„Will noch wer Gebäck?“

Oh mein Gott wie dämlich… Warum waren es in Anbetracht solch unbequemer Stille immer am Gastgeber irgendetwas Dummes zu sagen? Er schüttelte den Kopf.

„Vielleicht sollten wir es dabei belassen und uns alle erst mal ein wenig ausruhen. Ich denke, wir alle haben heute im Angesicht des Feindes einmal mehr unser gegenseitiges Vertrauen unter Beweis gestellt. Dennoch hat jeder ein paar mehr oder weniger dunkle Schatten mit denen man sich vielleicht auch noch mal in aller Ruhe für sich selbst beschäftigen muss. Und ich glaube, wenn einer von uns Hilfe braucht, dann wissen wir alle, dass wir solche Probleme in dieser Runde jetzt oder auch ein andermal vernünftig klären können.“

Er war sich nicht ganz sicher, was und vor allem wie er alles gesagt hatte. Dennoch war er überzeugt, dass er gar nicht so weit daneben lag.

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Hyperraum an Bord des DSD Interceptor, Wars Quartier, mit War, Padme und Anakin

Die Reaktionen Anakins und Wars hatten Tomm gezeigt, daß er sich mit der Art und Weise, in der er Padme angegangen war, ziemlich am Rand dessen bewegte, was man offensichtlich von ihm gewohnt war und ihm zutraute. Tomm war dies auch von Anfang an bewußt gewesen, trotzdem erschreckte ihn die überraschte Reaktion der Freunde auch sehr. Er blieb eine Weile ruhig, nachdem Padme schließlich doch seinem Wunsch nachgekommen war und die für ihn wesentlichen Teile der Geschichte erzählt hatte. Pluspunkte würde ihm sein Verhalten sicher nicht bringen bei ihr. Der Spott in ihrer Stimme war deutlich zu hören, als sie vom "Lerneffekt" ihrer Geschichte sprach. Und trotzdem hatte Tomm auch das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Nun grübelte er über seine eigene Antwort nach, recht betroffen über die Geschichte. Fast unbewußt nahm er den letzten Keks und aß ihn auf. Sein Zögern mit der Antwort, welches ihm selbst nur kurz vorkam, erschien War mehr als nur zu lang zu sein, so daß sich sein Freund in der Rolle des schlichtenden Gastgebers versuchte.

"...",

setzte Tomm wortlos zu einer Antwort an, bekam aber nichts heraus. Erklärend sollte sie sein und versöhnend. Aber wie konnte er das ausdrücken, was er meinte? Er gab sich zwar alle Mühe, der gute, verläßliche Freund zu sein, aber der große Redner war er noch nie gewesen. Tomm redete stets, wie es ihm in den Sinn kam und das war oft zwar richtig, aber nicht immer hilfreich. Fast mußte er sich nun auch ein Lachen verkneifen, als er noch einmal über Padmes Schlußbemerkung nachdachte. Es wäre zwar sicher nicht sehr passend gewesen, jetzt loszulachen, aber der Gedanke löste doch die innere Anspannung ausreichend, um jetzt doch etwas sagen zu können.

"So meinte ich das nicht mit dem Lerneffekt. Ich denke aber auch, daß du das weißt. Was mich sehr schockiert hat, wie eine so große und starke Jedi wie du es bist, diesen Weg hatte einschlagen können. Ich dachte bisher stets, daß Drogen einen schwachen Charakter benötigen würden, den du aber nicht hast. Und daher wollte ich wissen, wie das eben passieren konnte. Es tut mir sehr leid, daß ich dich deswegen so heftig gedrängt habe, aber ich fand es einfach wichtig, dies herauszufinden. Ich will auch lieber nicht wissen, wie Janem das Problem gelöst hat. Ich werde auch nicht fragen, ob er nicht das Problem vielleicht sogar erzeugt hat, um es im Anschluß daran dann lösen zu können. Mir ist nur wichtig, daß es dir jetzt hoffentlich wieder gut geht. Gesundheitlich meine ich. Das andere wird kommen, wenn dein Ärger über mich verflogen oder zumindest abgeflaut ist."

Tomm suchte ihren Blick um darin vielleicht einen Hinweis zu finden, ob seine Worte die Wirkung hatten, die er damit bezwecken wollte. Er war sich nicht sicher.

"War hat aber Recht. Ich denke, wir sind alle auch etwas müde und haben unsere Geheimnisse und Schatten. Ersteres ist wohl dem harten Tag zuzurechnen, letzteres unseren vorderen Rängen auf der Suchliste des Imperiums. Aber eben genau deswegen machte mir deine Geschichte auch ziemliche Sorgen, Padme. Ich werde mich jetzt erstmal in mein Quartier begeben. Ihr habt die Erlaubnis, über mich zu lästern oder mich auch zu beschimpfen in meiner Abwesenheit. Beides habe ich sicher verdient. Aber ihr macht so etwas nicht, daß weiß ich auch. Wie gesagt, es tut mir leid, so hart an die Sache herangegangen zu sein, aber ich sah es als einzigen Weg für mich. Ich kann mich nur entschuldigen."

Im Aufstehen begriffen setzte sich Tomm noch eimal, als der Droide auch den Teller mit den Keksen wieder auffüllte. Tomm fühlte sich schon jetzt fett nach der verzehrten Dosis, trotzdem konnte er nicht umhin, noch einen Keks zu nehmen. Auch seine Tasse hatte der Droide pflichtbeflissen aufgefüllt. Tomm aß den Keks und trank den Tee aus, der fast ein wenig zu heiß für ihn war. Doch er war müde und hatte auch das Bedürfnis, die geleerten vorangegangenen Tassen Tee in einer Hygeneeinheit zu entsorgen. Oder um es mit den Worten eines typischen Jägerpiloten auszudrücken: Er mußte pissen wie ein Bantha!
Tomm stellte sein Geschirr zusammen und stand nun wirklich auf.


"Ich verabschiede mich erstmal. War, vielen Dank für Tee und Gebäck und vor allem auch noch einmal für deine Hilfe. Anakin, dir genauso. Möge die Macht mit euch sein! Und du,"

wandte er sich an Padme in der Hoffnung, daß er sie wieder ein wenig besänftigt hatte,

"setz dir ein Helm auf, wenn du zu deinem Quatier gehst!"

Damit verließ Tomm Wars Quartier und schlug den Weg in seines ein. Gefühlt war er nun einen ganzen Standardmonat lang auf den Beinen gewesen. Bei sich angekommen suchte Tomm jedoch ncht gleich seine Koje auf, wie er es noch vor wenigen Sekunden vorgehabt hatte, sondern setzte sich auf den Sessel und blickte aus dem Fenster in die Tiefen des Hyperraumes. Zum ersten Mal erkannte er, wie beruhigend das Chaos der Linien wirklich sein konnte, während er nachdachte. Ein Piepen holte ihn in die Gegenwart zurück. Tomm blickte sich um. T4. Lächelnd begrüßte er den kleinen Kuppelkopf. Kaum jemand wußte, wie wertvoll der treue Droide wirklich war und was in seinem Inneren verborgen schlummerte.

"Alles okay, Lütter, alles okay."

Hyperraum an Bord des DSD Interceptor, Tomms Quartier, allein
 
DSD Interceptor ~ Wars Quartier ~ mit Padme, Tomm & War

Mit verschrenkten Armen saß Anakin da, beobachtete die Reaktion von Padme, die sich an einer Erklärung versuchte und erstaunlich ruhig blieb. Tomm hingegen schien, insbesondere nach Wars Schlichtungs-Eingriff, etwas reumütig in Anbetracht seiner vorher noch vorwurfsvollen Wortwahl. Als der Jedi-Rat den Raum dann nach einigen entschuldigenden Worten verließ war die Thematik vorerst beendet.

Ernüchtert klinkte Anakin sich gedanklich aus der Runde aus und träumte vor sich hin. Er ging die jüngsten Ereignisse durch. Wie er von Onderon zu diesem furchtbaren Sumpf-Mond gelangt war und direkt in einer erneuten Auseinandersetzung mit den Sith gelandet war. Jetzt waren sie also auf dem Weg nach Mon Calamari und zum Militär der Republik. Abgesehen davon, dass er den Planeten noch nie zuvor besucht hatte, war er sich unklar darüber, was er da tun sollte und vor allem, wie er bei dem Vorhaben von War behilflich sein könnte. Eigentlich garnicht, schlussfolgerte Anakin. Vielleicht würde es bei einer Sightseeing-Tour bleiben, vielleicht lief er auch einfach als Anhängsel mit, um sich überhaupt einmal mit dem Militär auseinandergesetzt zu haben. Bisher hatte er nur beim Widerstand auf Coruscant peripher mit dem Militär zusammen gearbeitet - eigentlich sogar nur dem Geheimdienst. Anakins handfuhr unbewusst über seinen Lichtschwertgriff, bevor die Bemerkung von War ihn wieder zurück in das 'Hier und Jetzt' holte.

Nickend stimmte Anakin dem Kommandanten nickend zu:
"Ich bin zwar schon erholt, aber ich glaube ein bisschen Abstand und eine Auszeit kann hier wirklich nicht schaden."

Dasvorangegangene Tee-und-Keks-Angebot hatte er ignoriert. Ihm war grad wirklich nicht nach einer Tee-Party zumute, obwohl vor allem die Kekse hier recht beliebt zu sein schienen.

Unsicher, was er nun zur Diskussion oder sich auflösenden Runde beizutragen hatte schaute Anakin herum, erhob sich schließlich und ging an eines der Fenster in dem Quartier, wo er nun auf die vom Hyperraum verursachten, verzerrten Muster starrte.


DSD Interceptor ~ Wars Quartier ~ mit Padme, Tomm & War
 
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Hyperraum – Route nach Mon Calamari - DSD Interceptor – Wars Quartier - Anakin, Tomm, War und Padme


Padmes Gesichtszüge waren nahezu regungslos, ihre Mimik ließ sich am besten mit interessiert beschreiben. Als wäre sie von dieser Debatte nicht persönlich betroffen, sondern als wäre das Thema eine irgendwie geartete Diskussion über die politische Lage.
Sie bemerkte Wars fragenden Blick, aber sie wußte auch, daß sie die Frage darin nicht beantworten konnte, selbst wenn sie Worte dafür gefunden hätte.
So aber hüllte sie sich in Schweigen. Nicht einmal Wars absolut durchschaubaren Versuch, die Situation zu entspannen, konnte sie augenblicklich honorieren.
In früheren Zeiten… in früheren Zeiten wäre sie gänzlich anders mit dem Erlebten umgegangen, aber diesen Weg hatte sie irgendwann einmal, sie konnte den Zeitpunkt selbst nicht einmal benennen, verlassen.
An die Stelle der übermütigen, rebellierenden, sich mitteilenden Padawan war eine ernste, junge Frau getreten, die nur noch wenig über sich preisgab. Sicherlich Padme hörte aufmerksam zu, gab Ratschläge, lachte mit den anderen, wobei sich auch das verändert hatte.
In ihrem Lächeln lag etwas, was vorher nicht dagewesen war und was Padme nach einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr hatte ablegen können. Auch das Lachen hatte sich gewandelt, es war nicht mehr das unbeschwerte Lachen von früher. Die Mundwinkel waren kaum merklich herabgezogen, als wollte sie weinen und dürfe nicht, über dem strahlenden Blick lag manchmal ein feiner, kaum wahrnehmbarer Schleier.
Sie schüttelte bloß den Kopf, als er ihnen noch Tee und Kekse anbot. Früher hatten die Teestunden an sich schon für Erheiterung gesorgt, heute dagegen schienen sie wenig Erbauliches zu beinhalten.
Dennoch fand sie seine abschließenden Worte sehr versöhnlich und ausgleichend und vernünftig. War hatte schon immer eine Art und Weise an sich gehabt, die Padme sehr geschätzt und bewundert hatte… und geliebt hatte.
Energisch rief sie sich innerlich zur Ordnung. Das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um sich in der Betrachtung der Vergangenheit zu verlieren.

Und so richtete sie ihren Blick unverwandt auf Tomm, der sich gerade an einer Erklärung versuchte und es unbewußt nur verschlimmerte, weil er Padme daran erinnerte, weswegen sie nicht wirklich eine Jedi hatten werden wollen.
Sie hatte den Jedi- Orden als großen Spielplatz betrachtet, wo man sich mit Gleichgesinnten austoben konnte, wobei der Faktor Spaß nicht zu kurz kommen durfte. Zusammen mit Callista hatte sie sich gegen die Regeln mehr oder minder aufgelehnt, die Grenzen ausgelotet und sich mit den eigentlichen Ablauf des Ordens wenig beschäftigt. Der einzige Grund, warum Callista und Padme bei allem Unsinn Fortschritte zu verzeichnen hatten, war darin begründet gewesen, daß man die Blicke der Meister nicht mehr als nötig auf sich ziehen wollte.
Die Ideale der Jedi waren nur bedingt wichtig gewesen, aber keinesfalls ein Grund, um sich den Spaß zu verderben.

Und erklärte ihr Tomm, daß er deswegen so nachgebohrt habe, weil er wissen wollte, wie es einer großen und starken Jedi passieren konnte, daß sie Drogen nahm. Wenn sie es nicht geworden wäre, hätte er ihr also die Möglichkeit eingeräumt, sich erst einmal alleine mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen zu können.


“Nein, Janem hat dieses Problem nicht verursacht.“

erklärte sie wahrheitsgemäß. Auch wenn der Chiss wohl zu den schlimmsten Sith, die die Galaxis kannte, gehörte, gebot es die Ehrlichkeit, ihn von diesem Vorwurf freizusprechen.
Seiner Entschuldigung gab Padme mit einem Nicken statt, vielleicht wäre sie eher in der Lage gewesen, ein weniger distanziertes Verhalten an den Tag zu legen, aber die bleierne Müdigkeit, die sich nun endgültig über sie gelegt hatte, verhinderte ein weiteres Entgegenkommen.


“Gute Nacht.“

wünschte sie ihm daher höflich, aber über seinen Scherz, in dem er ihren „Lerneffekt“ ansprach, konnte sie nicht einmal mehr lächeln.
Eine Stille legte sich über Wars Quartier, nachdem Tomm gegangen war und Anakin Wars Worte bestätigt hatte, bis sich Padme schließlich erhob. Ihre Schüsselkarte hatte sie in der Hand.


“Ich bin ebenfalls müde und werde mich schlafen legen. Ich möchte mich bei euch beiden für eure Schlichtung bedanken. Und danke für die nette Bewirtung, War.“

Sie nickte beiden noch einmal zu und verließ dann Wars Quartier, um über den Gang zu ihrem Quartier zu gelangen.
Erst als sich die Türe zu ihrem Quartier hinter ihr geschlossen hatte, seufzte sie tief. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, was sich alles abgespielt hatte.
Sie wollte im Moment nur ihr Nachthemd anziehen und sich schlafen legen. Sie beeilte sich, aus ihren Sachen zu schlüpfen, löste die Spange aus ihren Haaren und zog ihr Nachthemd über.
Eines ihrer beiden Lichtschwerter legte sie auf den Nachtisch und das andere unter das Kopfkissen, um beide griffbereit zu haben, wie sie es immer schon getan hatte.
Sie hatte sich gerade hingelegt, als ihr einfiel, daß sie Marl noch gar nichts von seinem Glück mitgeteilt hatte. Zum Glück lag das Com auf dem Nachtisch, so daß sie Marl eine kurze Nachricht mit ihrer Bitte schrieb und das Com dann ausschaltete.
Sie hatte eigentlich erwartet, daß sie nach der Diskussion mit Tomm erst einmal nicht einschlafen konnte, aber sie wurde eines Besseren belehrt.
Die Müdigkeit ließ keinen Raum mehr für andere Empfindungen. Den Kopf tief in den Kissen vergraben, die Decke eng um sich geschlungen, war Padme innerhalb weniger Minuten eingeschlafen.



Hyperraum – Route nach Mon Calamari - DSD Interceptor – Padmes Quartier
 
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Scheinbar war es ihm tatsächlich gelungen die gesamte Situation etwas zu entschärfen. Weniger mit dem einfallsloses Gespräch über mehr Tee und Kekse, sondern eher über seine Worte bezüglich des gegenseitigen Vertrauens. Wobei ihm im Endeffekt nicht ganz klar war, ob er dies tatsächlich als seinen eigenen Verdienst ansehen sollte. War beobachtete Tomms Reaktion.

Er war sich der Schärfe, die er diesem Gespräch mehr oder weniger bewusst gegeben hatte scheinbar durchaus bewusst. Noch während der etwas gewöhnungsbedürftig aussehende Droide den Keksteller erneut auffüllte, stand der Jedi auch. Einerseits schein er sich fast schon ein wenig zu entschuldigen, andererseits war er dennoch überzeugt davon, das richtige getan zu haben. Das war alles etwas schwierig einzuschätzen. Auch wenn die Situation, in der sich gerade alle befanden nicht allzu schön sein mochte, so konnte es dennoch sein, dass es für die Zukunft besser war, ein paar Punkte einfach noch mal angesprochen zu haben.

Sein Freund verabschiedete sich, nachdem der die Teetasse quasi in einem Zug komplett geleert hatte, und während er das Geschirr zusammen stellte. Es gab nichts zu danken. Er mochte hier Gastgeber sein, aber sonst hatte er nicht wirklich Arbeit und Mühe gehabt. Der Droide würde nachher schon dafür sorgen, dass alles wieder abgeräumt wurde und die paar Tassen Tee und Kekse konnten sogar die etwas ausgedünnten Konten der Forces of Hope ohne weiteres verkraften.


„Nichts zu danken. Ich wünsch dir eine gute Nacht.“

Dieses „möge die Macht mit euch sein“ klang für den Corellianer nach wie vor etwas merkwürdig. Er hatte es sich eigentlich angewöhnt, den Gruß zu erwidern – zumindest wenn man gerade in eine Schlacht zog. Ob man jemandem nun Glück oder die Macht wünschte konnte durchaus dasselbe bedeuten und lediglich Ansichtssache sein. Aber für einen erholsamen und langen Schlaf würde er vermutlich weder die Macht noch Glück benötigen. Kurz darauf trat sein Freund auch schon durch die mit einem Zischen zur Seite gleitende Wohnungstür nach draußen. Auch Padme, der man die Müdigkeit ansehen konnte, verabschiedete sich wenige Sekunden später. Das gleiche galt für Anakin. Da dieser scheinbar nicht mehr allzu müde war wies War ihn lediglich darauf hin, dass er selbstverständlich die Trainings- und Simulatorräume wie auch alle anderen Einrichtungen auf der Interceptor selbstverständlich nutzen konnte.

Nachdem dann schließlich alle aus seinem Quartier verschwunden waren ließ War sich abermals in seinen bequemen Sessel sinken. Zunächst beobachtete er den Droiden, wie dieser fleißig alle Tassen und Teller zusammen räume und dann den Tisch von ein paar wenigen Kekskrümeln reinigte. Müde und seufzend starrte er schließlich wieder durch die breite Fensterfront nach draußen. Es gab so viele Dinge, über die er nun in aller Ruhe noch einmal nachdenken musste. So viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf. Wo sollte er da nur anfangen. Er hörte und spürte die leichten Vibrationen und Geräusche verursacht durch die Maschinen des Defender-Klasse Sternzerstörers. Ein beruhigendes Gefühl. Er hatte sich so sehr daran gewöhnt, dass es ihm außerhalb von Raumschiffen oft viel zu ruhig war. Er schloss die Augen und schweifte weiter ab, bis er dann schließlich einschlief.


Er sah die gesamte Situation wieder vor sich. Es war so unvorstellbar real. Aber es konnte nicht real sein, denn das alles hatte er heute schon einmal genauso erlebt. Ohne sich bewegen zu können starrte er auf den zuckenden Körper des Jedi-Padawans. Der Ast, der sich durch seine Luftröhre gehört hatte, trat hinten aus seinem Nacken wieder hervor und war von Blut rot gefärbt. War wollte sich bewegen und ihm helfen, auch wenn ihm klar war dass jede Hilfe zu spät kam.
Zum Soldaten wurde man nicht ausgebildet, man wurde als Soldaten geboren. Und er hatte schon so viele vergleichbare Situationen erlebt, als dass ihn dies wirklich erschüttern konnte. Freunde waren direkt neben ihm von Blaster und Granaten getroffen und in etliche Einzelteile zerfetzt worden. Doch stets hatte es irgendjemanden gegeben, dem er die Schuld an all dem geben konnte. Bei dem Padawan war es anders. Am Rande seines Blickfeldes sah er dunkle Stiefel stehen, die bei der tatsächlichen Situation nicht da gewesen waren. War ahnte bereits, wer da auf ihn wartete.


„Das ist doch nicht etwa dein Werk, Ian?“

Er wollte diese grässliche Fratze nicht sehen, starrte einfach nur weiterhin die Leiche des Padawan an. Seine Hände waren bereits jetzt Blut verschmiert, auch wenn er sich dem Überresten noch nicht genähert hatte. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass dies alles doch nicht ganz real war.

„Um ehrlich zu sein… nein. Aber ich fand es dennoch ganz amüsant.“



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[ Hyperraum – DSD Interceptor – Wars Quartier ] War

Er war erstaunt darüber, wie ruhig er in dieser Situation bleiben konnte. Er sprach hier immerhin mit seinem größten Feind.

„Ich habe nichts mir dir zu besprechen.“

„Ja, nun, weißt du…“


Die Stiefel gingen einige Schritte durch den Matsch und Schlamm am Flussufer, wurden dabei aber seltsamerweise kein bisschen dreckig. Die geisterhafte, hagere Gestalt setzte sich auf den Baumstamm direkt neben die Leiche des Padawans, beobachtete diese zugleich mit einer gewissen Genugtuung.

„… deine Jedi-Freunde können dich nicht überall und immer beschützen. Wie ich euch beiden äußerst eindrucksvoll gezeigt habe, mache ich hier die Regeln. Und wenn ich mit dir sprechen möchte, dann tue ich das. Ganz egal was du möchtest.“

„Was willst du?“


Es gab hier keinen Raum für Förmlichkeiten. War wollte sich lediglich ausruhen und nicht ewig mit dem arroganten Gespenst diskutieren, das offensichtlich Langeweile hatte.

„Einmal mehr will ich dir nur aufzeigen, dass es Kräfte und Dinge gibt, die du nicht ändern kannst. Noch nicht. Weil du dich nicht öffnest. Wir könnten zusammenarbeiten und solche Dinge wie hier würden nie mehr geschehen. Du wärst so viel mächtiger als jetzt.“

„Ich werde mich niemals zu deinem Sklaven machen.“


Der Kehle des Kommandanten der Prophecy entstieg ein seltsames Lachen. Das ärgerte War umso mehr, da er sich hier nicht als dessen Belustigung agieren wollte.
Gleichzeitig packte die knöcherne Hand Tom Kents Überreste bei der Schulter, drückte ihn nach oben und war ihn nach hinten, sodass er mit dem Rücken auf dem Kies landete und War direkt in die weit aufgerissenen Augen sehen konnte.


„Das bist du bereits, mein junger Freund. Du musst es ja nicht für dich tun, aber vielleicht um deine Freunde vor einem solchen Schicksal zu bewahren. Wie dem auch sein, denk halt darüber nach. Vielleicht bin ich ja gar nicht so böse wie du denkst. Also Soldat muss man handeln und deshalb zum Schutz der übergeordneten Ziele auch mal über Leichen gehen. Das weißt du auch. Und ansonsten wünsche ich dir eine gute Nacht.“


Ehe War etwas erwidern konnte kehrte er urplötzlich wieder in das hier und jetzt zurück. Spürte den Sessel, auf dem er eingeschlafen war. Er hielt die Luft an. War zwang sich zum atmen, was unweigerlich zu einem Hustenanfall führte und ihn so heftig durchschüttelte, dass er sich nach vorne beugen musste. Was war hier nur los. Er wischte sich den Mund ab und als er zur Teetasse griff sah er zugleich, dass seine Hand blutrot gefärbt war. War das sein Blut? Oder etwa das von Tom? Nein, er musste die Grenze zwischen Realität und den Träumen im Blick behalten. Der Kommandant stürme auf, rannte ins Bad und wusch sich die Hände. Er schrubbte so lang, bis alles wieder sauber war.
War sah auf sein Chrono und bemerkte, dass er doch tatsächlich einige Stunden geschlafen hatte. Er hätte schwören können, dass nicht einmal zwanzig Minuten vergangen waren.

Er ging hinüber zu seinem Schreibtisch und aktivierte die Computerkonsole. Sofort wurde ein Bild in die Luft vor ihn projiziert. Neben ein paar relevanten Informationen über den Status der DSD Interceptor wurde sein Desktop von etlichen zu bearbeiteten Nachrichten überflutet. Bis sie den Austrittpunkt wenige Minuten Hyperraumflug von Mon Calamari entfernt erreichen würden, würde es noch knapp zwei Stunden dauern.
Zu viel Arbeit. Aber er konnte sich der wichtigsten Dinge annehmen. Zunächst ließ er eine themenspezifische Filterung vornehmen. Ein interessanter Bericht von seinem Geheimdienst fiel ihm sofort ins Auge. Bei einer Naturkatastrophe auf Bandomeer hatten es seine Leute tatsächlich geschafft die Jedi bei ihrer Hilfsaktion zu unterstützen, ohne dass sonst weiter aufsehen erregt worden war. Seine Jungs hatten sogar Kontakt zu Rätin ChesaraSyonette aufgenommen. Die Forces of Hope mochten nicht mehr allzu viele finanzielle Mittel zur Verfügung haben, aber diese Koltolieferung war trotzdem eine Ehrensache gewesen. Auch wenn man mit dem Heilmittel ordentlich Geld verdienen konnte. Die Forces of Hope hatten sich im Laufe der Zeit bei vielen kleineren bis mittelgroßen Unternehmen eingekauft. Natürlich alles unter einem anderen Namen. Prinzipiell musste man sich keine Sorgen machen. Auch wenn die großen Kriegsschiffe eine teure Angelegenheit waren, er hatte auch mit Hilfe von Dorsk von damals noch ein paar Geheimkonten zur Verfügung. In erster Linie gab es neben den finanziellen andere, stärker wiegende Gründe für die erneute Eingliederung in die Republik.


[ / Hyperraum – DSD Interceptor – Wars Quartier ] War
 
DSD Interceptor ~ Gänge

Anakin verließ das Quartier von War, nachdem nun auch alle anderen ihre wohlverdiente Ruhe einforderten. Lässig zog er sich seine Jacke über und begann die Gänge der Interceptor entlang zu schlendern. Noch nie war er auf einem Sternzerstörer gewesen und obwohl das nicht gerade jedi-hafte Gedanken waren, beneidete er die kommandierenden Offiziere solch gigantischer Boote. Wahrscheinlich konnte er einen ganzen Tag mit seinen Erkundungen verbringen und würde daber keinen Gang, keine Sektion zweimal sehen.

Um das Ganze etwas abzukürzen beschloss Anakin einfach die Brücke aufzusuchen, das Herzstück eines jeden Schiffes das groß genug war um eine Brücke zu haben. Wenige Minuten brauchte der Jedi von Wars Quartier bis dort ankam.
Mit großen Augen erfasste er den Raum und die unzähligen Offiziere die die Interceptor am Leben hielten, auch wenn nicht alle Stationen besetzt waren. Der kommandierende Offizier begrüßte Anakin freundlich und bot ihm eine Führung an - ein Angebot das der an Raumschiffen zu sehr interessierte Jedi unmöglich ausschlagen konnte. Die ganze Prozedur dauerte nicht lange, war jedoch hoch interessant. Er musste zugeben, es war ein erhabenes Gefühle den Steg in der Mitte des Raumes entlang zu gehen, während in Einlassungen links und rechts die Offiziere ihren Dienst leisteten. Hervorragend, um in einer Schlacht zu kommandieren und bei der Größe auch unerlässlich, aber auf jeden Fall erhaben. Dazu kam noch die Fensterfront die praktisch die gesamte Brücke umfasste - zwar ein struktureller Schwachpunkt, aber nett anzusehen. Wahrscheinlich würde eh keine Panzerung in der Galaxis mehr aushalten als die Schilde eines solchen Kriegsschiffes.

Nach der kurzen Führung beschloss Anakin zu bleiben und sich die Arbeit der Soldaten näher anzuschauen und einfach die Zeit an Bord zu genießen. Auf einem freien Sessel nahm er also Platz und beobachtete die vorbeiziehenden Sterne. Vor sich hatte er eine Konsole über die er Zugriff auf Informationen jeglicher Art hatte. So konnte er die Navigation, die Kommunikation - die momentan nicht statt fand - und einiges anderes wie Gefechtsdaten - ebenfalls gerade nicht relevant - abrufen.

Anakin konnte nicht genau sagen, wieviel Zeit er hier nun verbracht hatte, als die Durchsage des Navigators, sie würden in wenigen Minuten den Orbit des Mon Calamari Systems erreichen und den Hyperraum verlassen. Interessiert erhob sich der Jedi aus dem Sessel und trat nach vorne an die Fensterfront. Kurze Zeit später wechselte die Mannschaft zurück zur Normalgeschwindigkeit und steuerte die Interceptor wieder mit ihren Sublichttriebwerken, am Rande des Systems entlang.


Orbit von Mon Calamari ~ DSD Interceptor ~ Brücke
 
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- Hyperraum - Frachter - Chesaras Quartier -

Iihre Zeit auf Bandomeer hatte sich dem Ende geneigt und Chesara und die anderen, mit Ausnahme von Adrian und Zasuna, waren wieder zurück im Weltraum, jedoch nicht auf dem Weg nach Lianna, sondern zu einer anderen Basis der Jedi, die noch gar nicht so lange existierte: Haruun Kal. Chesara freute sich auf den Aufenthalt dort und darauf, diesen Teil des Jedi Ordens kennen zu lernen. Sie hatten auf Haruun Kal eine winzige Jedi-Akademie eröffnet, um die machtfähigen Korunai so früh wie möglich zu schulen und die für den Jedi-Orden in Frage kommenden Kandidaten heraus zu filtern. Nachwuchs war wichtig und der Orden tat viel dafür.

Bandomeer steckte ihnen noch allen in den Knochen und Chesara hatte viel geschlafen, seit sie schon unterwegs im Weltraum waren. Sie fühlte sich, als habe sie Monate lang kaum mehr als zwei Stunden am Tag die Augen zu gemacht und musste einsehen, dass sie auch nicht mehr die Jüngste war. Sie war längst keine zwanzig mehr. Man dachte oft, man könnte alles noch so gut wie früher, doch die Wahrheit war, es ging nicht mehr. Man musste einen Gang zurück schalten, zumindest ein wenig. Eine lange Treppe hinauf zu hechten, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, das konnte Chesara, doch sie schnappte deutlich mehr nach Luft als noch vor ein paar Jahren, dies war einfach der Lauf der Zeit.

Sie nahm sich Zeit, nachdem sie ausgeruht war, für die Meditation und auch, um ihre eigenen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen wieder einmal zu trainieren. Das Gute daran, wenn man regelmäßig Padawane ausbildete war, dass man selbst immer wieder dazu kam, die eigenen Fähigkeiten aufzufrischen, aber es gab einige Dinge, die sich trotzdem immer wieder lohnten, zu üben, weil Übungen mit den Schültern selten waren. Chesara wusste, dass Kaiba und Zhaax gemeinsam in Cockpit waren, da sie den Twi'lek vor einigen Minuten, als sie selbst noch im Aufenthaltsraum gewesen war, dorthin hatte gehen sehen. Jibrielle und Nylia trainierten entweder gemeinsam, oder schliefen ebenfalls. Die Ruhe während dem Flug tat ihnen allen gut. Die junge Jedi-Ritterin und ihre neu gewonnene Padawan verstanden sich jedenfalls richtig gut, was Chesara sehr freute. Noch hatte sie zwar den Eindruck, dass Nylia noch immer dann und wann etwas verschlossen und zurückhaltend war, doch sie hatte sich bereits sehr gemacht. Der Orden war ihre Heimat und ihre Familie. Aber dies zu verstehen und auch wirklich anzunehmen, brauchte manchmal einfach Zeit.


- Hyperraum - Frachter - Chesaras Quartier -
 
Weltraum unweit von Bandomeer - Frachter - Cockpit - Kaiba

Nach der Verabschiedung von Adrian und Zasuna, waren sie schnell in Richtung Haruun Kal aufgebrochen. Wie schon auf dem Weg nach Bandomeer, steuerte auch diese Mal wieder Kaiba das Schiff. Das Fliegen brachte ihn auf andere Gedanken, weit weg von all dem Leid, dass die Jedi auf dem verwüsteten Planeten gesehen und hautnah erlebt hatten. Das Rauschen das im Hyperraum entstandt war einige zeitlang das einzige Geräusch, dass er hörte. Die Leere des Raums, brachte eine Ruhe in der Macht und damit auch in dem Padawan mit sich. Entspannt bediente er die Kontrollinstrumente. Bald würden sie in den Hyperraum springen und damit vielleicht auch einige schlechte Erinnerungen zurücklassen können. Soviel er wusste, wollte Chesara den Jedi-Stätten auf Haruun Kal einen Besuch abstatten und dort nach dem rechten sehen. Dass klang nach einer ruhigen Mission, sie würden viel Zeit für das Training erhalten, dass Kaiba auch gut gebrauchen konnte. Der Tod Daroks hatte ihm einmal mehr gezeigt, wie begrenzt seine Fähigkeiten noch waren. Manchmal verfolgte ihn das Gesicht des Mannes, der ihn flehentlich nach Heilung bat, in seinen Träumen. Dieses Erlebnis spornte ihn an, sich verbessern zu wollen, damit er den Menschen und Nichtmenschen besser helfen konnte. Es gab noch so viel zu lernen.

Kaiba war so in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er die Präsenz der sich nähernden Person nicht gefühlt hatte. Achte auf deine Sinne, mahnte er sich selbst. Die Person gab sich Mühe, ihn nicht zu erschrecken und lief geräuschvoll. Den Drang sich umzudrehen unterdrückte er und streckte stattdessen seine Machtsinne aus. Es musste sich um Zhaax handeln. Nach den zwei Wochen, die sie alle zusammen verbracht hatten, erkannte der Jedi-Schüler die Auren der anderen sofort. Zhaax fragte sogleich, wie es dazu gekommen war, dass Nylia und er in der Mine verschüttet worden waren. Ein unangenehmes Thema, dachte Kaiba.

"Nylia und ich waren dort, um bei der Bergung von Verschütteten zu helfen, als alles über uns Einstürzte. Ob es ein weiteres Beben oder nur die Decke, die nicht länger hielt war, kann ich nicht sagen. Es war... nicht leicht da unten."

Sein Padawankollege setzte sich auf den Co-Pilotensitz und stellte sich vor. Fast hatte er vergessen, dass sie so beschäftigt gewesen waren, das sie kaum Zeit für Gespräche gehabt hatten. Zuerst hatte es ihn verwirrt zu hören, das Breela'a auf Bandomeer verweilen wollte und Chesara dort einen Ersatz gefunden hatte. Aber traurig war er darüber nicht gerade, die Farghul war nicht gerade umgänglich gewesen.

"Ich bin Kaiba, freut mich dich jetzt offiziell kennenzulernen.", sagte er und grinste freundlich zurück. "Ja so wie es aussieht, werden wir wohl eine zeitlang miteinander zu tun haben. Wir werden das Kind schon schaukeln."

Ein Schweigen legte sich über die beiden Jedi. Es war nicht einfach, das Eis zu brechen und ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden. Das Räuspern seines Mitstreiters und dessen interessierter Blick, boten Kaiba eine Gelegenheit, die Stille zu überwinden.

"Bist du schon mal geflogen? Wenn du möchtest, kann ich dir gerne was erklären. Es gibt nicht viel was ich kann, falls es etwas gibt, dann ist es das Fliegen. Wie wäre es, wenn du den Sprung in den Hyperraum einleitest? Warte ich zeig es dir."

Der Ex-Schmuggler wusste nicht, ob er es gut erklären konnte, aber er bemühte sich, dem jungen Twi'lek an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Zuerst deutete er auf den Navigationscomputer.

"Der Frachter ist sehr modern, hier läuft fast alles automatisch. Deshalb ist es nicht sonderlich schwer diese Mühle zu steuern. Suche im Navicomputer einfach nach Haruun Kal, wähle in aus und der Boardcomputer erhält die Koordinaten. Der Kurs wird sofort berechnet. Wenn das Lämpchen grün leuchtet, drückst du einfach den Hebel langsam nach vorne und wir sind schon auf dem schnellsten Weg zu unserem Zielplaneten."

Wenn er Zhaax für das Fliegen begeistern konnte, hätten beide einen gemeinsamen Nenner und es würde leichter fallen sich in Zukunft zu unterhalten. Aber falls nicht, konnte Kaiba auch gut damit leben, nicht jeder war dafür geschaffen.

Weltraum unweit von Bandomeer - Frachter - Cockpit - Kaiba und Zhaax
 
Hyperraum - Frachter – Kabine- mit Jibrielle

Nylia hatte viel zum Nachdenken gehabt, seit Chesara zugestimmt hatte, dass Jibrielle sie ausbildete. Die Jedi-Rätin hatte das alles geplant? Manchmal erschien Chesara ihr nicht nur weise und gütig, sondern auch ziemlich geheimnisvoll. Lag das an der Macht? Konnte die Jedi daher solche Dinge sehen? Oder war es vielleicht bloße Intuition oder sie hatte eine so extrem gute Menschenkenntnis, dass sie geahnt hatte, dass Jibrielle und Nylia zusammengehörten? Dies alles waren Dinge, die sich zu den vielen Fragen gesellten, die ihr seit ihrem ersten Treffen mit einem Jedi durch den Kopf schwirrten. Das Leben als Jedi- ihr eigenes, neues Leben- war Nylia auch nach all der Zeit noch ein vollkommenes Rätsel. Sie hatte das Gefühl, sie irrte taub und blind durch diese neue Welt. Ab jetzt hatte sie aber jemanden, der sie an die Hand nahm und ihr half zu verstehen, was um sie herum verstand.

Die zwei Wochen auf Bandomeer hatten Körper und Seele alles abverlangt. Nylia war jeden Abend müde ins Bett gefallen, aber an Schlaf war trotzdem so schnell nie zu denken gewesen. Zu viel war ihr durch den Kopf gegangen und zu viele Bilder vom Leid Bandomeers hatte sie vor ihrem inneren Auge gesehen. Die Folgen der Flutwelle waren erst nach und nach in ihrem wahren Ausmaß zu sehen gewesen. Nylia bekam so viele Kinder zu Gesicht, die plötzlich Vollwaisen waren. Sie hatten niemanden mehr und wussten nicht, wohin. Sie hatte diesen Schmerz und die Angst so gut nachvollziehen können, dass es ihr beinahe körperliches Unbehagen bereitet hatte. Um sich am Ende des Tages von all diesen Dingen abzulenken, waren die langen Gespräche mit Jibrielle mehr als notwendig gewesen. Sie waren zwar oft auch nicht einfach gewesen, so wie an dem Abend als ihre neue Meisterin ihr von ihrer Zeit auf Ord Mantell erzählt hatte, aber sie hatten ihnen beiden geholfen. Aber auch wenn Nylia endlich eingeschlafen war, hatte sie nicht viel Erholung gefunden. Oft hatte sie Albträume gehabt von dem dunklen Gang, in dem Kaiba und sie verschüttet gewesen waren und immer wieder hatte sie das Gesicht des verschütten Arbeiters gesehen, dem sie nicht mehr hatten helfen können.

Beim Aufbruch nach Haruun Kal fühlte Nylia sich daher in erster Linie erst einmal nur ausgelaugt. Die dunklen Augenringe auf ihrer blassen Haut sprachen Bände darüber, wie es ihr ging. Sie war froh, den von der Naturkatastrophe gepeinigten Planeten endlich verlassen zu können. Jibrielle gab ihr daher zum Glück die ersten Tage die Gelegenheit, sich auszuruhen und zu Kräften zu kommen. Erst dann begannen sie mit dem Training und Nylia merkte, dass ihr trotz der Teilnahme an den Unterrichtsstunden auf Lianna viele Grundlagen fehlten. Immerhin klappte die Levitation schon ganz gut, was Nylia ihrer Freundin auch stolz zeigte. Sie saß gerade im Schneidersitz in der Mitte ihrer Kabine und ließ mit geschlossenen Augen ein paar Gegenstände schweben. Wie beim Model eines Sonnensystems kreisten zwei Bücher, ein Comlink und eine Tasse auf ihren Umlaufbahnen um sie herum.


Hyperraum - Frachter – Kabine- mit Jibrielle
 
.: Weltraum - Frachter - Cockpit - Mit Kaiba :.

Haruun Kal. Davon hatte Zhaax noch nie gehört. Er war gespannt, wohin die Reise führte, wie weit sie reisen würden, wie lange das dauerte. Am liebsten hätte er all diese Informationen in einer einzigen gewaltigen Frage herausgeschrien, doch wollte er den Piloten nicht überrumpeln, der so geschickt die Instrumente und Schaltflächen bediente. Neugierig verfolgte der Twi’lek die Finger seines Padawankollegen, welche Knöpfe er drückte und welche Auswirkungen das hatte. Er versuchte abzuschätzen welche Befehle er eingab. Von Auskennen konnte man nicht sprechen, Zhaax wusste nicht wie man Schiffe bedient, im Gegenteil. In dieser Hinsicht war er noch dunkelgrün hinter den Ohren. Während Kaiba selbstsicher die Befehle in den Computer eingab reagierte er gleichzeitig auf die Frage von Zhaax. beziehungsweise auf das Überrumpeln mit Fragen über die Ereignisse in der Mine. An der Reaktion des Piloten konnte man gut erkennen, dass das ein Thema war, über das er gerade nicht einmal nachdenken wollte. Sein Blick senkte sich etwas und seine Konzentration fiel ein wenig. Wieder wurde er an das Grauen erinnert, das ihm wiederfuhr. Unwissen zeichnete den Geist des Twi’lek. Er ahnte nicht, was Kaiba und Nylia in der Mine erlebten. Als Kaiba dann schließlich doch anfing zu erzählen, was passiert war und anschließend erwähnte, dass es nicht leicht gewesen sei, wusste Zhaax, dass er wieder einmal den ersten Platz im Fettnäpfchenweitspringen erreicht hatte. Man konnte meinen, er hatte ein Talent dafür, sich immer genau das Herauszupicken, was in gewissen Momenten unangebracht war.


„Ich verstehe.“

Sagte der Twi’lek kurz und kündigte damit an, sich nicht weiter nach dem Thema zu erkundigen, um nicht in ein weiteres Fettnäpfchen zu treten. Er tat es Kaiba gleich und schaute kurz nach unten. Unangebrachter ging es wohl nicht. Im Gesicht seines Kollegen konnte man einen Hauch von Trauer erkennen, oder zumindest so etwas in der Art. ‚Einfach nicht weiter fragen’ dachte der Twi’lek sich. Es fiel Zhaax nich immer leicht sich zu zügeln, besonders wenn es um Informationen ging. Er war gerne up-to-date, doch musste er jetzt lernen, dass es nicht immer gut war, alle Informationen zu erbetteln. Verschüttet in einer Mine. Zhaax konnte sich nicht viel Schlimmeres vorstellen. Eingesperrt in einem engen Raum unter massiven Trümmern, die Sauerstoff nehmen und den Raum verengen. Nach der kurzen Pause erwiderte Kaiba die Vorstellung. Es war vielleicht das Beste das Thema zu wechseln, doch unglücklicherweise verkeilte sich die Situation und ein Schweigen überschattete das Kennenlernen zwischen den beiden Padawanen. Während der stillen Momente, in denen Zhaax überlegte, wie man das Gespräch wieder in Fahrt bringen konnte, beschloss er, die Aura von Kaiba zu analysieren. Sicher würde der Moment kommen, in dem eine Wiedererkennung auch ohne visuellen Kontakt erforderlich war. Und darauf bereitete sich der Twi’lek vor. Die Aura von Kaiba war deutlich spürbar. Es war wie ein Geruch, den jeder individuell um Nuancen veränderte. Man konnte nur durch das Ausstrecken der Machtsinne die Einzelnen Nuancen wahrnehmen und sie erfolgreich zuordnen. Nachdem die Stille brach und der junge Padawan aus seiner Gedankenwelt gerissen wurde, fing Kaiba an auf die neugierigen Blicke von Zhaax einzugehen. Er hatte wahrscheinlich sofort bemerkt, dass der Twi’lek völlig grün hinter den Ohren war, was das Fliegen anbelangte. Immer unbeholfener wurden die Blicke. Und auch das Zusammenreimen klappte nicht so, wie der Rylothianer sich das vorgestellt hatte. Kurz darauf fragte Kaiba. Zhaax war erleichtert.

„Geflogen? Nein. Noch nie.“ Musterte er immernoch erstaunt die Steuerkulisse, die sich vor ihm ausbreitete. „Den Sprung in den Hyperraum? Ich kann’s versuchen“ sagte er aufgeregt.

Aufmerksam verfolgte er die Anweisung des Menschen, der ihm zuerst auf den Navicomputer verwies. Vollautomatisch funktionierte diese Mühle, wie Kaiba sie nannte. ‚Im Navigationscomputer nach Haruun Kal suchen und auswählen‘ wiederholte Zhaax sich gedanklich. Er betätigte das Navigationsmenü und wählte ‚Ziel‘ aus. Anschließend ließ er seinen Finger über die sensible Touchfläche gleiten und stoppte in der alphabetischen Ansicht bei ‚H‘ wie ‚Haruun Kal‘. Als er das Ziel auf dem Cockpit sah, wählte er es aus und urplötzlich kalkulierte der Computer wie verrückt. Wenige Momente später war das Ziel eingegeben und ein Signallicht neben der Anzeige leuchtete Grün. Zhaax legte die Hand an den Hebel und schaute noch einmal fragend zu Kaiba, um eine endgültig Bestätigung dafür zu erhalten, dass er auch wirklich alles richtig machte. Als der Pilot zuversichtlich nickte schob Zhaax langsam den Hebel nach vorn und das Schauspiel begann. Die Sterne wurden in unnachahmlicher Weise verzerrt, kamen ihnen regelrecht entgegen. Damit wurde der Hypperraumsprung angekündigt. Es ging also los. Der Twi'lek war sichtbar aufgeregt.



.: Weltraum - Frachter - Cockpit - Mit Kaiba :.
 
| Hyperraum – auf dem Weg zum Rendezvouspunkt – Liberator-Transportkreuzer 'Rote Flamme' – Simulationsraum | – Cauron Has Tev, Jassar Jezz, Sams Facen, Udove K'lar |


"Mal ehrlich, Spaltzunge, Golan-Stationen? Das ist doch eigentlich unter unserer Würde, oder?" Das war das erste, was Sams sagte, als die Missionsbesprechung abgeschlossen war. Der Flügelmann des Saurin hatte wohl offenkundig auf wesentlich lohnendere Ziele gehofft. Dessen Co-Piloten, die häufig wortkarge Zabrak-Dame Udove K'lar, hatte wie so oft die Arme vor der Brust verschränkt. Selbst als beide Fliegerpaare sich wie befohlen zum Simulationsraum aufmachten. An Bord des Liberator-Kreuzers gab es einen solchen - wenn er auch enorm improvisiert war. Vierhundert Meter Raumschiff für sechs Staffeln Jäger, sowie eintausendzweihundert Infanteristen plus Bodenfahrzeuge sorgten in erster Linie für eines: Enge. Auf der 'Rote Flamme' war Platz Mangelware. Und diesen Fakt bemerkte besonders der bullig gebaute Saurin. Ständig hatte Cauron Has Tev das Gefühl irgendwo anzustoßen. Obwohl er beileibe nicht der Größte an Bord war, kam es dem Reptiloiden unsagbar beklemmend vor. Zusammen mit seinem eigenen Co-Piloten, dem Duro Jassar Jezz, sowie den anderen beiden erreichte der Schuppenträger den Simulationsraum. Sofort konnte er andere Piloten des Harlequin-Geschwaders sehen - manche von ihnen bereiteten sich gerade auf die ersten Scheingefechte am Simulator vor. Das wiederum quittierte der Flieger mit den senfgelben Schuppen mit einem verächtlichen Schnauben - er hasste künstliche Schlachtfeldsimulationen. Es fehlte am Nervenkitzel und an der Bedrohlichkeit. Selbige schätzte der Y-Wing-Pilot, weil sie ihn daran erinnerten, noch am Leben zu sein.

"Ich bin auch nicht wirklich froh mit diesser Entsscheidung, Ssamss. Aber wir können ssie nicht anzzweifeln. Denk daran, wir haben unss einigess zzu Sschulden kommen lassen."

Die Anspielung auf die ausgesetzte Haftstrafe sorgte beim Flügelmann des Saurin für eine abschmetternde Geste. Sams Facen hielt nichts von schwermütigen Gedanken. Und er hasste Konfrontation mit derartigen Bestrafungen. Dafür war er ein zu lebensfroher Zeitgenosse. Lebensfroh und risikosuchend.

"Dir verhagelt auch nichts die Laune, was? Verdammtes wechselwarmes Gezücht! Aber ich hätte es lieber, einem verdammten Sternzerstörer des Imperiums ein paar Liebesgrüße in Protonenform zu übermitteln.", gab der Blondschopf heroisch zu Protokoll. Natülich, wenn es um Heldentaten ging, war Sams nie weit entfernt. Und für große Reden war er ebenfalls immer zu haben. Anders war es dabei um seine Co-Pilotin und Bordschützin bestellt. Udove K'lar legte die Stirn in Falten und atmete schwer. Ihre Konzentration galt den ersten Probanden der Simulationen. Aufmerksam wie sie war, erkannte sie einige schwierige Anforderungsprofile an die Piloten.

"Ich glaube unsere Vorgesetzten rechnen mit massivem Widerstand, Jungs.", sprach die Zabraki bedeutungsschwer. Ihre strengen Gesichtszüge blieben dabei regungslos. Manchmal bewunderte Cauron die fast immer emotionslose Frau. Er selbst war oft genug aufbrausend - wenngleich nicht mehr so extrem wie einst. Seine rauschartigen Anfälle, bei denen er eine Schneise der Verwüstung hinter sich herzog, lagen viele Jahre zurück. Und sie kamen dem Geschuppten vor wie aus einer andere Zeit. Einem anderen Leben.

"Ich mag diesse Ssimulationen nicht."

"W-wissen w-wir, Che-Chefchen.", stotterte der blauhäutige Duro. Jassar war ein wirklich guter Co-Pilot, ein noch besserer Techniker und ein verlässlicher Zimmergenosse. Allerdings war er was die sozialen Kompetenzen anbelangte, der wohl am wenigsten gesegnete Pilot des gesamten Korps. Bedauernswert eigentlich, allerdings beklagte sich der Nichtmensch niemals. Im Gegenteil - er ging in seiner Aufgabe auf. Die Fliegerei war ihm das höchste der Gefühle.

"Ich mags auch nicht so, Affenechse. Aber wenn ich diese Deppen der Black- und Red-Staffeln in Grund und Boden geflogen habe, wissen sie wenigstens, wo ihr Platz ist. Und dann werde ich heute Abend noch beim Sabacc abräumen. Soviel ist mal klar.", protzte der blonde Mensch mal wieder. Doch leider war er genauso gut, wie er oft lauthals von sich gab. Sams war ein unglaublich guter Pilot und ein fast ebenso profihafter Spieler. Allerdings brachte ihm seine Art nicht besonders viele Freunde ein. Im Zweifelsfall konnte er sich jedoch auf die Körperkraft seines Flügelmannes verlassen. Auch wenn er ihn permanent beleidigte. Das jedoch nahm ihm der Saurin nicht übel. Im Gegenteil, es war eine Art Gunstbeweis. Zumindest in den Augen des Reptiloiden.

"Dann mal loss."

Zwar missfiel es dem bulligen Schuppenträger, doch es half nichts. Der Befehl lautete Simulation, ergo stand eine Simulation auf dem Plan. Das gehörte zum Berufsstand. Innerlich hoffte der Saurin jedoch, schon bald eine entsprechende echte Herausforderung zu erfahren. In Kampfeinsätzen hatte er, der reptilische Pilot, bisher noch die größte Freiheit genossen.


| Hyperraum – auf dem Weg zum Rendezvouspunkt – Liberator-Transportkreuzer 'Rote Flamme' – Simulationsraum | – Cauron Has Tev, Jassar Jezz, Sams Facen, Udove K'lar |
 
[Calamari-System - Orbit über Dac - LTK Rote Flamme - Brücke] Commander Kumai, sowie Beta-Schicht

Mittlerweile war das Technikteam auf der Brücke angekommen und hatte nach kurzer Instruierung durch den ausführenden Offizier, einem menschlichen Lieutenant Commander, sich dem störenden Lüftungsventilator angenommen. Kumai konnte nur hoffen, dass die Techniker das Problem lösen konnten, dieses ungleichmäßige Wummern ging einem enorm auf die Nerven, zehrte an der Konzentration. Auch wenn es den meisten Besatzungsmitgliedern, mit Außnahme einiger Bith nicht auffiel, so störte es doch das feingeschulte Gehör des ehemaligen Chissoffiziers von Oyokal. Immerhin war es auf Oyokal, wie auch auf anderen Chiss-Kolonien sehr ruhig gewesen. Geschuldet durch die Effizienz und dem Pragmatismus seiner Spezies. Immerhin hatten es Chiss nicht nötig Luftgleiter zu besitzen, die unnötigen Lärm fabrizierten. Auf Csilla, Oyokal und den anderen Welten, war das einzige Statussymbol das man haben konnte und haben durfte die Angehörigkeit zu einer der herrschenden Familien. Nicht mehr und nicht weniger. Die Dekadenz der anderen Völker war expotentiell größer, genau wie deren Machthunger und deren Lust auf Angriffskriege. Der einzige Grund warum Kumai für eines der sogenannten Großreiche kämpfte war die Hoffnung, dass dadurch die Chiss die Unabhängigkeit erlangen würden. Dass die Neue Republik irgendwann das Imperium vernichtend schlug und sie dadurch seinem Volk die verdiente Freiheit zurückbrachte. Ein Hoffnung die durch den Sieg bei Denon neuen Auftrieb erlangt hatte, war sie doch vorher sehr ernüchternd ausgefallen.

„Sir! Dac-HQ verweigert uns den Sprung. Wir sollen unseren Kursvektor auf Neun-Neun-Null bei 10 MGLT ändern.“

Wurde Kumai aus seinen patriotischen Gedanken gerissen. Sein Blick klärte sich und er sah gerade wie eine Rotte X-Flügler mit ihren Tragflächen zum Gruß wackelte und direkt vor der Frontscheibe des Transportkreuzers vorbeiflog.

„Wir werden voraussichtlich erst in T-15 springen können. Der alte Kurs wird schon korrigiert.“

„Hat Dac-HQ irgendwelche Gründe für die Verzögerung genannt?“ hakte Kumai nach.

„Positiv, Sir. Es gibt bei Quermia einige Probleme mit der Abwicklung und Koordination der Sprünge. Es herrscht dort gerade einiges Chaos im Orbit und man will nicht riskieren, dass unsere Rücksprungkoordinaten in einen zivilen Frachter fallen.“

Entnervt nickte Kumai. Soviel zur militärischen Effizienz der Neuen Republik. Naja auf jeden Fall ließ so etwas den imperialen Geheimdienst schlecht aussehen, indem er falsche Ankunftszeiten berechnete. Eine Tatsache die Kumai ein klein wenig die Stimmung aufbesserte. Kumai wandte sich kurz vom Sichtfenster ab, interessante Dinge gab es sowieso nicht mehr zu bestaunen, da es nur die sternengesprenkelte Schwärze des Alls zu betrachten gab und widmete sich den Technikern, von denen einer halb im Lüftungsschacht verschwunden war, während der Andere assistierte und immer das gefragte Werkzeug herbeireichte. Kumai nickte zufrieden und wandte sich von den Technikern ab. Sein Blick fixierte nun den Taktiktisch, der eine Projektion der Galaxis, inklusive Nachbargalaxien wie das Rishi-Maze, anzeigte samt politischer Zugehörigkeit. Die geplante Route der „Roten Flamme“ war gelb hervor gehoben. Kumai beunruhigte die lange Strecke, die durch neutrales Gebiet verlief und stellenweise sogar am Huttenraum vorbei! Keine Flottenbasis oder ein sonstiger Stützpunkt war großartig auf dem Weg zu erkennen.

„Informieren sie die Piloten (Harlequins): Ich will ab Columex bis Bimmisaari jeweils zwei Rotten A-Wings und zwei Rotten X-Wings draußen haben. Wenn wir von Bimmisaari nach Chalacta springen, möchte ich jeweils Geleitschutz von der Staffel X-Wings und jeweils einer Staffel A-Wings. Die A-Wings sollen natürlich die Vorhut übernehmen.“

Columex markierte quasi den letzten Abschnitt im Gebiet der Republik, ab danach war es neutral und der Sprung von Bimmisaari nach Chalacta verlief ziemlich dicht am Huttenraum vorbei. Das war sehr riskant. Wusste man doch, dass die Loyalität der Hutten nur beim Credit lagen.

„Navigation! Kurskorrektur.“ Soeben war Kumai noch eine Abkürzung aufgefallen, die eine Verkürzung der Reisedauer mit sich brachte. „Korrigieren sie den Kurs folgendermaßen: Von Chalacta springen wir direkt nach Daalang und von dort direkt nach Rhommamool. Ich möchte dann auch jeweils eine Staffel A-Wings und X-Wings ab Chalacta als Geleitschutz. Informieren sie die Piloten (Harlequins) über die korrigierten Befehle“

„Jawohl Sir! Sprung in T-5 Minuten.“

„Gut. Informieren sie die Mannschaft!“

Die Zeit bis zum Sprung verlief ereignislos. Nur Routinearbeiten - bis auf die erfolgreiche und für Kumai zufriedenstellende Reparatur des Ventilators. Nachdem die „Rote Flamme“ endlich in den Hyperraum gesprungen war, herrschte entzückende Ruhe auf der Brücke des Trägerschiffes. Endlich.

[Overic-Griplink - Hyperraum nach Quermia - LTK Rote Flamme - Brücke] Commander Kumai, sowie Beta-Schicht
 
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.:| Hyperraum :: auf dem Weg zum Rendezvous-Punkt :: Kleeque-Klasse Transporter 'Leader' :: Mannschaftsquartier B-2 :: 2nd Lieutenant Stygar Zselm |:.


Das 6,7 Kilogramm schwere A-280 Blastergewehr war ein vertrautes Gewicht in seinen Händen. Auch weil seine enorme Körperkraft mit dem Gewicht fast spielerisch fertig wurde. Die Mühen körperlich schwächerer Rassen hatte der marineblaue Hüne nicht. Dafür gab es andere Sorgen. Zum Beispiel die erdrückende Ende des Transporters, in dem sich der einiges über zwei Meter große Reptiloide befand. Eintausend Mann pressten sich auf engsten Raum zusammen. Und das über eine recht stolze Strecke. Doch es war notwendig, musste man doch eine weitere Welt aus den despotischen Klauen ihrer imperialen Besatzer reissen. Und dafür benötigte man neben einer gewaltigen Flotte auch Bodenstreitkräfte. Und genau zu denen zählte Stygar Zselm, der Feeorin. Die cremefarbene Uniform, die er trug, wartete mit den Insignien eines Second Lieutenant auf - und bedeuteten damit das Kommando über einen ganzen Zuges Soldaten. Vierundreißig Mann, die er in die Schlacht führte. Der vierte Zug der 4th Agamar Rangers. Und sie alle befanden sich in Mannschaftsquartier B-2. Eingepfercht waren sie wie die Tier. Dennoch verspürte der riesige Kommandant keinen Groll oder Unmut - das war schlichtweg Teil des Militärlebens. Seine fleischigen Zöpfe wackelten, Tentakeln gleich, als er den Kopf zur Seite bewegte. Der Blick seiner orangefarbenen Augen blieb dabei wie zufällig an seinem linken Arm hängen - dem Arm, der nicht mehr organisch war. Der Arm, den er während langwieriger Widerstandskämpfe eingebüsst hatte. An seiner Stelle tat nun eine künstliche Gliedmaße ihren Dienst. Hergestellt von einem imperial-ausgerichteten Megakonzern - ein Umstand der den Feeorin immer wieder erheiterte. Doch die Qualität sprach für sich. Der kybernetische Armersatz war widerstandsfähig, entsprach seiner natürlichen Körperkraft und schien nie zu ermüden.

Mit einem gequälten und eher gespielten Seufzen stemmte sich der Koloß in die Höhe. Und sofort spähten einige der Soldaten zu ihm. Hier und da erstarb das allgemeine Gemurmel. Die Geräuschkulisse jedoch änderte es nicht groß. Auf zweihundertfünfzig Meter wurden eintausend Soldaten gepfercht, dazu produzierten mächtige Antriebe enormen Lärm. Die Enge, die Überbelegung und das Bedürfnis vieler Soldaten, sich vor einer drohenden Schlacht durch Gespräche abzulenken, ließ einen das eigene Wort kaum verstehen. Stygar hatte sich kaum erhoben, da entstand die beinahe zierliche Gestalt seines Stellvertreters, Master Sergeant Drivvon Vent, aus dem Nirgendwo. Nicht überraschend, gehörte er doch der kriegerischen, wie berüchtigten Rasse der Ubesen. Der dunkelhäutige Krieger blickte seinem reptilischen Vorgesetzten versuchsweise in die Augen - allerdings trennte die beiden gut vierzig Zentimeter Körpergröße.


"Keine Sorge, Driv, ich muss mir nur die Beine vertreten. Sonst brechen sie mir ab.", witzelte der 2nd Lieutenant. Seine Stimme war hart, klang wie Metall das man über einen Stein zog und war akzentschwer. Allerdings hatte der Feeorin kein Problem mit der Aussprache einzelner Buchstaben, wie viele andere reptilischen Rassen. Dem Master Sergeant reichte die Antwort dennoch nicht. Sein Blick blieb beharrlich auf den bulligen Koloß gerichtet. Dessen Aufmerksamkeit galt kurz dem Blastergewehr, das er jedoch mit einem gütigen Gesichtsausdruck an das Schott des Raumers lehnte. Dann machte er sich mit ausladenden Schritten auf, zwängte sich vorbei an kartenspielenden frischen Rekruten und an Veteranen, die ihren Waffen kontrollierten. Die Luft war schwer vom Rauch diverser billiger Zigarras. Der eine oder andere Kamerad hatte sich scheinbar sogar ein wenig Essen aus der Kombüse stiebitzen können.

"'S is' nich', das ich mich sorge, Lieutenant. 'S nur, das ich nur zu gern wüsst', wohin 's nu' geht.", sprach der Master Sergeant und verschluckte dabei wie immer jeden überflüssigen Buchstaben. Ubesen waren nicht gerade für übermäßige Gesprächigkeit bekannt - und Drivvon Vent war ein bisweilen ganz besonders wortkarger Zeitgenosse. Allerdings war er der wohl beste Soldat, den Stygar jemals gesehen hatte. Die kombattiven Fähigkeiten des dunkelhäutigen Mannes waren beeindruckend, fast schon furchterregend.

"Ich denke, der Captain weiß, wohin es geht. Und er hat bisher keine Anzeichen von Besorgnis gezeigt. Sollten wir also auch nicht tun, Driv. Nicht das einer der Neuen Muffensausen bekommt.", flüsterte der marineblaue Hüne, während die beiden auf den Gang des Transporters traten. Hier war es weniger beengt, weniger belegt, dafür jedoch unangenehm kühl. Doch das war im Moment unwichtig. Mit eine metallischen Kratzen antwortet die Schottwand protestierend, als der Feeorin seine kybernetische Linke an sie legte. Nicht zu wissen, wohin man eigentlich flog, war unbefriedigend. Andererseits war er mittlerweile zu lange im Dienst, um sich darüber noch aufzuregen. Die Vorgesetzten spielten dieses Spiel gern, hatten zuviel Angst vor Verrat und verborgenen Maulwürfen. Andererseits waren die Vorgesetzten es auch nie, die sich in die Blasterschüsse warfen. Das waren Recken wie Stygar. Mutige, unverdrossene Zeitgenossen. Letztlich, so wusste der Reptiloide, würde sich das auch in tausend Jahren nicht ändern.

"'S is' klar, Lieutenant. Aber 's is' halt nich' so einfach. Müsst' eigentlich 'ne Bestandsaufnahme machen. Geht einfacher, wenn man weiß' wohin 's geht.", versuchte es Drivvon Vent weiter. Seine Neugier in allen Ehren - langsam wurde es nervig. Und diese Erregung zeigte der Feeorin. Seine marineblaue Haut wurde dunkler, seine fleischigen Zöpfen begannen zu zittern. Und doch beherrschte sich der Muskelberg.

"Ich verstehe Dich schon, Driv. Ich weiß es nur nicht. Aber denk mal nach. Wir haben Aridus erobert. Dazu Iktotch, Tynna und Denon. Dazu kam jetzt wohl noch Rhommamol. Wenn das nicht nach einem Vormarsch den Run hoch bedeutet, dann fress ich meinen Metallarm.", scherzte der Hüne. An der Prognose gab es nichts zu deuteln. Es war offensichtlich. Und die Heerführung tat gut daran, nun nachzusetzen. Man musste den wankenden Riesen mit Namen Imperium nun umstoßen. Momentan schien er verletztlich, war geschwächt von internen Machtkämpfen.

"'S macht scho' Sinn, Chef. Demnach dann Loronar oder noch höher?", überlegte der dunkelhäutige Fastmensch. Sein Blick blieb auf den Boden gerichtet. Doch mit einem Mal landete die rechte Pranke des 2nd Lieutenant auf seiner Schulter.

"Ich würde sagen, Driv, das werden wir spätestens dann herausfinden, wenn die Ladeluke aufgeht und jemand auf uns das Feuer eröffnet.", gab der Feeorin von sich und begann dann schallend zu lachen. Einstweilen war all das Unbill vergessen, das dort draussen dräute. Doch bald schon würde es sehr viel weniger zu lachen geben.


.:| Hyperraum :: auf dem Weg zum Rendezvous-Punkt :: Kleeque-Klasse Transporter 'Leader' :: Mannschaftsquartier B-2 :: 2nd Lieutenant Stygar Zselm & Drivvon Vent |:.
 
Hyperraum o auf dem Weg zum Rendezvouspunkt o Liberator-Transportkreuzer 'Rote Flamme' o Umkleidekabine o Serodah und Staffel RED

Umständlich versuchte der Dug die Fliegeruniform der Neuen Republik anzuziehen. Er musste seine stets umfertigen lassen, da diese intoleranten Kreaturen es nicht schafften, die Erhabenheit der dug'schen Spezies in einer Uniform zu fassen, da sie diese um die verbesserte Anatomie beneideten und ihn so stoppen wollten. Doch nicht mit Serodah, er war nicht umsonst ein A-Flügler Pilot und erfolgreicher Pod-Rennfahrer gewesen. Er ließ sich von solchen Dingen nicht abbringen. Auch sein speziell angefertigter Helm war nicht ganz so gelungen, wie die dieser Ballonköpfe. Wie konnte er es von diesen felligen Kreaturen auch anders erwarten? Poodoo, sie waren doch allesamt dumm. Mit sich selbst zufrieden schloss der Dug seinen eigenen Spint und sah, dass Jubb Mosil, sein Flügelmann, die Umkleide betreten hatte. Wurde auch langsam Zeit.

“Coona tee-tocky malia?“

Der Ishi-Tib zuckte nur mit den Schultern und gab ihm ein vielsagendes Lächeln. Natürlich hatte er mal wieder verschlafen, dieser verdammte loca Koochoo. Stillschweigend sah er dem Wesen zu wie es seine Uniform anzog und spielte dabei pfeifend mit seinem Helm herum. Die Vorderhände patschten auf dem Helm herum, wohl weil Serodah selbst nicht genau wusste, wohin er seine Hände legen sollte wenn sie nicht gerade die Steuerhebel eines Raumschiffes umklammerten. Erst als sein Flügelmann fertig war, was für den Dug einer Erlösung gleichkam da er nicht viel zu erzählen hatte, konnten sie zum Rest der Staffel hinzustoßen die sich bereits in den Simulatorenkapseln eingefunden hatte.

Nudd chaa, mah bukee! sagte der Dug als die Besprechung beendet worden war, während er den unteren Rücken des Ishi Tibs tätschelte, weil er nicht an dessen Schultern herankam. Der Flug würde lange dauern und sie hatten, mal wieder, Übungsstunden verdonnert bekommen. Angesichts ihrer Taten in dieser Bar keine schlechte Strafe, im Gegenteil. Es zeigte nur, dass der Flotte die Expertise dieser Piloten, allen voran seiner Gestalt, bekannt war. Solche Wesen bestrafte man nicht, man besänftigte sie. Aber das? Der Angriff auf eine Golan Plattform? Tonmynocksschießen. Sein Job war es einfach dafür zu sorgen dass die fetten Sleemos von Staffel White ihre Schätzchen auf das Ungetüm absetzen konnten und nicht von den Eyeballs gestört wurden. Er liebte es ihnen direkt in den Cockpit zu schießen, die Qualen der Piloten versetzten ihm immer wieder ein angenehmes Kribbeln auf der Haut. Das gefiel dem Dug. So beruhigte er sein eigenes Gewissen und stieg in die, für andere Rassen vielleicht, enge Cockpit des Simulators. Eifrig begann der Dug mehrere Knöpfe und Hebel zu betätigen und manch einem konnte da der Sinn kommen, dass er eigentlich gar nicht wusste was er da tat. Schließlich, man konnte es angesichts seinem wilden Herumgefummels kaum glauben, schaffte der Dug es dem Simulator einige Geräusche zu entlocken.

“Rundee.“ gab Serodah seinen Flügelmännern über Comm zu verstehen, als sich das Sichtfenster des Simulators zu einem kohärenten Bild materialisierte und die Einsatzparameter erschienen.

“Pawa rundee. Bota rundee. Rulya rundee. Pankpa rundee. arbeitete er die Checkliste ab, bevor er die Kontrollkonsolen des imitierten A-Flüglers in Betrieb nahm. Er war bereit zum Starten und wartete nur noch auf das „Boska!“ der anderen.

Hyperraum o auf dem Weg zum Rendezvouspunkt o Liberator-Transportkreuzer 'Rote Flamme' o Simulationsraum o Serodah und Staffel RED
 
~~~ Weltraum (Republik) ~ im Hyperraum ~ Frachter ~ Kabine ~ mit Nylia ~~~

Die Reise von hier nach dort. Hin und zurück. Zwischen Punkt A und Punkt B ist man weder abgereist noch angekommen, sondern in einem eigenen ganz bestimmten Raum und in einer eigenen ganz bestimmten Zeit. Im Hyperraum fühlen sich diese Reiseräume und Reisezeiten immer noch mehr wie ganz eigene Dimensionen an. Reisedimensionen. Man ist weder Abgereist noch Angekommen, man ist weder immer noch am Helfen auf Bandomeer, noch schon wieder am Besichtigen des neuen Jedi-Stützpunkts auf Haruun Kal. Man ist irgendwie dazwischen, ein seiner eigenen Dimension. Welch besserer Ort als dieser, um sich eine Auszeit und einen Ausraum zu nehmen? Eine kleine Ausdimension? Pause.

Die Erholung hatten anscheinend alle bitter nötig. Der Flug ging ein paar Tage und erst am letzten sahen sich Nylia und Jibrielle in der Verfassung und willens, nun endlich mit dem eigentlichen Jedi-Training, der Ausbildung zum Machtnutzer und Bewahrer des Jedi-Kodex. Doch nun, nur noch einen halben Standardtag vor der Ankunft auf Haruun Kal entfernt, konnte es losgehen.
Jibrielle hatte bereits ausgiebig darüber nachgedacht, womit sie anfangen sollte. Sie hatte Pläne geschiedet und wieder verworfen, hatte ratlos umhergestart und wieder neuen Mut gefunden, hatte große Einfälle gehabt und sich dann selbst zurechtgescholten, hatte erneut ihre eigene Befähigung zur Ausbildung in Frage gestellt und wieder sich wieder aufgebaut und an ihre Ausbildung und all das, was sie gelernt hatte, gedacht. Schließlich hatte sie sich dazu entschieden, lieber erst ausgiebig in den praktischen Teil einzutauchen, bevor es richtig mit dem Kodex und den Lehren der Jedi losging. Irgendwie hielt sie es für wichtiger, Nylia erstmal wirklich und wahrhaftig mit der Macht in Kontakt kommen zu lassen, ihr Gewicht und ihre Wohltat kennen zu lernen, um erst danach auf die damit einhergehende Verantwortung einzugehen. Ihr selbst hatte diese Reihenfolge ja auch nicht geschadet. Und vielleicht wäre ein Haufen Belehrungen vor der eigentlichen Materie der Sache der völlig falsche Weg gewesen. Und so fanden sich Schülerin und Lehrerin in der Kabine zusammen.

Nylia hatte ihr bereits zuvor von ihren Erfahrungen auf Lianna berichtet und dass sie bereits mit der Levitation einige Fortschritte gemacht hatte. Viel mehr hatte man mit ihr aber bislang leider noch nicht unternommen. Weil Jibrielle aber neugierig war, wie gut Nylia im Levitieren allerdings schon war, ermutigte sie ihre Freundin und Padawan, es doch einmal zu demonstrieren. Und so ließ ihre Schülerin schon nach wenigen Augenblicken zwei Bücher, eine Tasse und einen Comlink durch die Luft und in Kreisen schweben.
Das war ein großartiger Ausgangspunkt. Nylia konnte bereits willentlich und kontrolliert auf die Macht zugreifen und sie nutzen - was Jibrielle unglaublich erleichterte, denn sie hätte nicht gewusst, ob sie in der Lage gewesen wäre, ihrer Padawan ausgerechnet diesen ersten, wichtigen Schritt zu vermittelt. Wie erzählte man jemandem von einer Gliedmaße, die er höchstens mal gespürt, aber noch niemals bewegt hatte? Aber das war zum Glück ja nicht nötig. Nylia war keine Fremde für die Macht. Aber natürlich gab es noch eine Unendlichkeit viel zu lernen.


"Das machst du wirklich schon sehr sehr gut. Da hat Cosima wirklich schon tolle Fortschritte mit dir gemacht. Ich muss sagen, dass mir die Levitation bis heute mit am Schwersten fällt. Du scheinst aber aber im Gegensatz zu mir darin vielleicht ein richtiges Talent zu haben."

meinte Jibrielle, nachdem Nylia die Gegenstände wieder zu Boden gleiten gelassen hatte. Die blonde Padawan saß ihr spiegelbildlich im Schneidersitz gegenüber und schien durchaus motiviert. Die Erholung hatte es ihr wohl ermöglicht, nun mit Ehrgeiz dabei zu sein.

"Aber ich würde sagen, bevor wir das Levitationstraining intensivieren, sollte wir erstmal die anderen Grundlagen noch ausbauen. Mir hatte das zumindest sehr geholfen. Okay?"

fragte Jibrielle, dachte kurz nach, räusperte sich und blickt Nylia schließlich wieder konzentriert hat.

"Beginnen wir mit der Machtwahrnehmung. Das ist mir persönlich immer am wichtigsten gewesen. Ich glaube, ein Jedi kann nur so vorrausschauend, achtsam und bedacht handeln, wie er seine Umgebung wahrnimmt. Und das Beeindruckende an diesem Wahrnehmen ist ja, dass es für den Jedi da keine echten festen Grenzen gibt was die Weite des Blicks und die Tiefe und Qualität der Details angeht. Durch die Macht ist es uns möglich, wie mit einem sechsten Sinn, die lebenden und unbelebten Dinge um uns herum zu spüren. Das ist wie ein Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen, dass nichts mit der Berührung der Haut, oder mit Nase, Mund, Ohren oder Augen zu tun hat. Als Machtnutzer kann man sich durch die Macht zu den Dingen ausstrecken und sie Bewegen - klar. Das kannst du ja schon gut.

Jetzt möchte ich aber, dass wir uns an das Wahrnehmen machen. Beim Levitieren ist das "Was", dass da bewegt wird, nicht so wichtig. Beim Wahrnehmen geht es manchmal nur darum. Umso weiter die Dinge weg sind, die wir durch die Macht fühlen, oder umso intensiver und detaillierter wir sie betrachten wollen, desto schwieriger ist es. Deshalb würde ich vorschlagen, du solltest erstmal versuchen dich nur auf diesen Raum zu konzentrieren. Auf diese Bücher meinetwegen, oder auf den Stoß des Bettbezugs. Aud diesen Comlink. Auf mich. Auf die Wände. Versuche nach und nach die Betrachtung zu intensivieren, mehr wahrzunehmen. Okay. Bereit? Dann schließ deine Augen und lass dich in die Macht ein. Und versuch zu spüren, was dir die Macht über die Welt mitteilt."


sagte Jibrielle und beobachtete schließlich, wie Nylia die Augen schloss und sich etwas in der Macht um sie herum bewegte, wie die Macht auf sie reagierte. Dann schloss auch Jibrielle selbst die Lider und ließ sich in die Macht eintauchen, um selbst den Raum zu fühlen, und zu fühlen, wie Nylia die Macht darin bewegte.

~~~ Weltraum (Republik) ~ im Hyperraum ~ Frachter ~ Kabine ~ mit Nylia ~~~
 
Hyperraum nach Corellia ~ an Bord der "Care" ~ mit Padme, Tzun, Imperatrice & Widerständler (NPC)

"Das kann doch nicht euer ernst sein?!", empörte Anakin sich resignierend und sackte auf einer Bank in der Messe sitzend in sich zusammen. Das Datapad das Padme ihm gegeben hatte legte er auf den freien Platz neben sich woraufhin er sein Gesicht in den Handflächen versenkte.

Nachdem das Ausladen auf Lianna recht schnell gegangen war und Anakin, ebenso wie Padme neue Schüler mit auf ihre Mission nehmen würden betraten sie auch schon den Transporter, der sie nach Corellia bringen würde. Anakin sah wie Padme noch an der Laderampe stehen blieb und einen letzten Blick auf ihre Wind warf. Ihm ging es genauso wie ihr, als er sich auf den Weg ins Cockpit machte wo er beobachtete wie alles startklar gemacht wurde. Er gab die Info weiter, dass alle an Bord waren und sie sich auf den Weg machen konnten undbeschloss zurück zu den anderen in die Messe zu gehen. Dabei dachte er an das Gespräch zwischen Padme und ihrem neuen Padawan, dem Kaminoaner Tzun. Er machte einen guten Eindruck und schien gewillt zu sein sich entsprechend einzubringen, auch wenn er etwas verunsichert zu sein schien. Imperatrice hingegen schien eher der tiefsinnige Charakter zu sein und hatte nach der kurzen Vorstellungsrunde bis jetzt geschwiegen. Anakin konnte es verstehen und ließ deshalb auch davon ab sie jetzt in ein vielleicht aufdringlich wirkendes Kennenlerngespräch zu drängen. Er hatte von den Zeltron gehört, aber wusste er wenig über diese Humanoiden und wollte lieber vermeiden einen mit einem kulturellen Faux Pas in ein schlechtes Meister-Padawan-Verhältnis zu schlittern. Irgendwas verwirrte ihn jedoch immer wenn er ihr etwas näher kam...
Der Widerständler, dessen Namen Anakin entfallen war, hatte der Jedi Rätin die Informationen zu ihrer Tarnung übergeben, die Padme nun weitergereicht hatte.

Ungläubig griff Anakin erneut nach dem Datapad und ging die Eckdaten seiner Tarnidentität durch.


"Alter: 57?! Mandelo el-Hedia, ehem. Chef-Internist des Zelka Forn Memorial Hospitals auf Taris. Autor von 'Bacta versus Kolto: Eine Zeitreise und Gegenüberstellung' und 'Die Rakghoul Plage: Eindämmung einer globalen Seuche oder Panikmache für Gewinnmaximierung'."

Weiter konnte man Anakins Charakter garnicht verfehlen. Wer auch immer diesen Arzt aus dem Hut gezaubert hatte verstand wenig von Humor. Diese Idee war so flach das man sie durch die geschlossenen Feuerschutztüren des Todessterns hätte schieben können. Zusehends aufgeregter und höhnischer fuhr der Jedi Meister fort:

"Nach seiner Zeit als Internist auf Taris diente er als freier Berater in medizinischen Fragen dem imperialen Militär und diversen neutralen Geheimdiensten oder anderen zwielichtigen Organisationen. el-Hedia unterrichtete Zeitweise an der Technischen Universität auf Coruscant bis zur Eroberung durch das Imperium..."

Seufzend lehnte Anakin sich zurück, schleuderte das Pad auf den Tisch in der Mitte des Raumes und überschlug die Beine. Er ließ seinen Blick schweifte über die Gesichter der Anwesenden schweifen - sicher würde Imperatrice als Assistentin durchgehen, ihr Blick klebte noch immer an ihren Instruktionen. Was sie wohl hatte, dachte er sich. Tzun als ehemaliger Genetiker war für diese Mission wie geschaffen... Anakin schaute Padme an, hob eine Augenbraue und zuckte mit dem Kopf während er sie schicksalsergeben fragte:

"Und? Was hast du? Auch einen Hauptgewinn?"

Der Hohn war unüberhörbar, war Anakin sich doch sicher, dass seine Rolle nicht zu übertreffen war und sie bestimmt die Sexy-Chef-Chirurgin oder Ähnliches spielen durfte. Tzun durfte eine Zeitreise antreten und alten Tätigkeiten nachgehen, Imperatrice und Padme die heißen Ärztinnen spielen und er selbst war der faltige Opa. Echt supi! Und erst das Kostüm dazu...

Hyperraum nach Corellia ~ an Bord der "Care" ~ mit Padme, Tzun, Imperatrice & Widerständler (NPC)
 
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