Weltraum (Neue Republik)

Hyperraum nach Lianna ~ Fregatte Casckett ~ Hangar ~ mit Sarid, Rilanja & Visas

Nei kam sich etwas blöd vor, dass sie scheinbar die einzige war, die nicht begriffen hatte, dass es bei dem Plan ihrer Meisterin um eine kleine Feier ging. Sie fühlte sich auch etwas ertappt, als Sarid sie vielsagend angrinste. Doch das war nicht schlimm, manchmal war der Schlauch auf dem die Ruusanerin stand halt ziemlich lang...
Vor allem überraschte sie aber auch irgendwie, dass Jedi überhaupt feierten - vor allem eine Rätin. Das gehörte wohl zu den unkonventionellen Eigenheiten ihrer Meisterin, Eigenheiten die man ihr auf den ersten Blick eben nicht ansah. Oder es war einfach ein Trugschluss auf Seiten der Padawan. Sie hatte nicht viele Jedi kennengelernt, zumindest noch nicht näher und es lag natürlich Nahe, dass die Dinge die sie über Jedi zu wissen glaubt schlichtweg veraltet oder von vornerein einfach in mancher Hinsicht übertrieben waren. Was auch immer, dachte sie bei sich und freute sich auf ein lustiges Beisammen sein, anstatt sich den Kopf zu zerbrechen.

Außerdem offenbarte Sarid ihrer Padawankollegin Visas, dass diese Bereit war ihr eigenes Lichtschwert zu bauen und eine vollwertige Jedi Ritterin zu werden. Zugegeben, konnte sich Nei einen Hauch von Neid nicht verkneifen. Nicht weil die Miraluka bereits so weit war diesen Schritt zu tun und sie es ihr missgönnte, sondern vielmehr aus dem inneren Wunsch heraus, selbst auch an dieser irgendwie mystisch anmutenden Jedi Waffe arbeiten zu wollen - Prüfung hin oder her. Andererseits viel ihr gleichzeitig auf, dass sie in diesem Moment zum ersten Mal davon hörte, dass der Bau eines eigenen Lichtschwertes zu den Prüfungen gehörte, bevor sich Jedi Ritter nennen durfte. Während sie die Gänge in die Richtung der ihnen zugewiesenen Quartiere ging, schweifte Nei ab und dachte an das doppelklinge Lichtschwert, welches Qienn ihr geschickt hatte und das Sarid zur sicheren Verwahrung an sich genommen hatte. Sie würde wohl trotzdem eine eigene Jedi Waffe konstruieren müssen, dachte sie und ihre Gedanken schweiften weiter dahin ab, woher ihre Freundin wohl dieses Lichtschwert hatte, wer hinter diesem Geschenk steckte und wie es Qienn wohl ging. Die Ereignisse auf Corellia hatten die Ruusanerin so sehr in Beschlag genommen, dass sie all diese Umstände schon fast wieder verdrängt hatte.

Am besten kümmerte sie sich darum einige Nachforschungen anzustellen, sobald sie zurück im Orden waren. Hier konnte sie nichts weiter tun als sich den Kopf zerbrechen und eigentlich hatten sie die letzte Zeit genug um die Ohren, als dass sie sich alle eine kleine Auszeit verdient hatten. Wenig achtsam warf Nei ihre Reisetasche auf eins der freien Betten der Doppelkabine und folgte den anderen dann in den recht kleinen, für die vier Jedi aber völlig ausreichenden, Besprechungsraum wo Sarid begann aufzutischen.

Neis Augen wurden größer, angesichts der Sachen, die sie auspackte. Ihr knurrender Magen machte auf sich aufmerksam und erinnerte sie daran, wie spartanisch sie in letzter Zeit gelebt hatten. Sie hatte schon gar nicht mehr an Essen und Trinken als etwas anderes als reine Nachrungsaufnahme, ja notwendiges Übel zum Lebenserhalt gedacht. Insbesondere die herzhaft aussehenden Schinken- und Wurstteile ließen die Augen der Padawan geradezu aufleuchten. Dazu der corellianische Whiskey...


"Besser kann das Leben doch gar nicht sein...!",

platzte die Ruusanerin glücklich überwältigt und auch aufrichtig zufrieden mit dem Vollbrachten und dem Bevorstehenden - vor allem dem Essen und Trinken - heraus, auch wenn Sarid sie zur Mäßigung in Bezug auf den Alkohol ermahnt hatte. Für Nei keine unwichtige Info, wie sie sich selbst eingestehen musste. Den Kuchen schon fast nur noch ignorierend rief Nei breitschultrig zum Feiern auf.


"Dann auf die Befreiung Corellias! Auf diejenigen die nicht bei uns sein können und diejenigen die bei uns sind!"

Ohne dann noch länger zu zögern machte Nei den ersten Schritt, goss sich ein halbes Glas von dem Whiskey ein und hob es, die anderen auffordernd an. Anschließend durfte dann auch der Schinken dran glauben, zumindest ließ der glänzende Blick der Ruusanerin darüber keinen Zweifel.

Hyperraum nach Lianna ~ Fregatte Casckett ~ Besprechungsraum ~ mit Sarid, Rilanja & Visas
 
Corellia System - Fregatte Casckett - Hangar - Sarid, Nei, Visas und Rilanja

Es hatte wieder etwas von einer Montage aus schlechteren Filmen als sie ihrer Meisterin vom Hangar bis hin zu dem Raum folgte, in dem die Feier stattfinden sollte. Scheinbar würde ihr eine pompöse Veranstaltung mit vielen Gästen und Ansprachen erspart bleiben.
Das einzige was sie auf dem Weg registrierte war die Distanz an Bord - das Gefühl, dass hier nichts persönlich war, dass die Besatzung genauso austauschbar war wie die Ausrüstung und schließlich das Geschirr in dem Gruppenraum.
Es passte zu ihrer allgemeinen Gefühlslage, so wie sie sie im Moment verstand. Sie war sich sicher es würde sich geben, und der etwas ungewöhnliche Gesichtsausdruck ihrer Meisterin und jener Besatzungsmitglieder als sie die Bahre demoliert hatte war kein Grund zur Besorgnis gewesen - sie war sich sicher es war lediglich der Schlafmangel und vielleicht auch Hunger, nicht mehr.
Als die Feierlichkeiten schließlich anfingen - Rilanja fand den Rahmen irgendwie angemessen, auch wenn sie dabei zwischenzeitlich an etwas anderes denken musste. So wenige waren übrig... Nein, das gehörte nicht hier her, würde Sarid ihre Laune verderben.
Die Falleen beglückwünschte Visas zu ihrer Beförderung, oder zumindest zu deren Verkündung, und fragte sich gleichzeitig wann sie so weit wäre - sie wusste ja nicht mal wirklich was von einem Ritter wirklich erwartet wurde.
Sie kannte Beispiele aus unzähligen Filmen, aber in machen hatten Padawane die Befugnisse Flotten zu befehligen, in anderen war es ihnen nicht mal gestattet den Tempel zu verlassen. Sie hatte nie daran gedacht zu fragen was sie eigentlich alles leisten musste um befördert zu werden. Sie hoffte nur, dass Schlachten wie diese wirklich die Ausnahme waren. Immerhin häuften sie sich in Kriegen, und ein solcher durchzog die Galaxis im Moment.
Etwas unangenehm stieß ihr die Erwähnung der Jedi-Philosophie auf. Was genau hatte sie sich darunter vorzustellen? Sicher, da war der Kodex, aber den konnte jeder halbwegs fähige Anwalt zu dem der Sith uminterpretieren, und sie war sich sicher das hatten manche schon getan.
Die Geschuppte hatte immer angenommen, dass die Macht zu einem Jedi sprach, aber sie konnte keine Antworten finden, weder in der Meditation noch in ihrer aktiven Benutzung. Sich in die Macht fallen zu lassen, sich mit der Leere zu umgeben, das war mittlerweile eher vergleichbar mit dem Wechsel einer Standard-Speederbeleuchtung denn mit einer Probefahrt einer Nobelkarosse. Es war zeitaufwendig, aber nicht wirklich lohnend. Man tat es weil man musste, nicht weil man... Eben nur weil man musste.
Ein Teil von ihr wünschte sich Antworten auf die Fragen, die sie nicht wirklich formulieren konnte, aber auf die sie gehofft hatte als sie erfahren hatte Teil der Jedi werden zu können. Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen als ob ihr dieses Wissen zumindest offen gestanden wäre, aber jetzt...


Warum essen Corellianer diesen Kuchen denn nicht auch zuhause? Schmeckt er so schlecht, dass man erst von dem Planeten weg sein muss um ihn zu würdigen?

Es war als Witz gedacht, aber irgendwie hatte Rilanja schon beim Erzählen das Gefühl sie würde ihn dem falschen Publikum erzählen - nein, sie erzählte ihn so als könnte sie sicher sein ihr Publikum würde lachen, und eigentlich war das Gegenteil der Fall.
Sie hakte ihren Versuch von Humor ab. Es machte ohnehin keinen Sinn zu versuchen hier Fröhlichkeit rein zu bringen die nicht bereits da war, und wahrscheinlich war es schon mehr als genug für die anderen.
Sie erhob ihr Glas gemeinsam mit den anderen - ein Gläschen Reserve, ein kleines, mit der Absicht danach auf das preiswertere Zeug umzusteigen; umgekehrt wäre es erst recht Verschwendung gewesen - und fügte dem allgemeinen Trinksprüchen spontan ihren eigenen hinzu.


Auf die Befreiung Corellias, und auf all jene die sie nicht erlebt haben.

Sie realisierte ein “wegen mir”, das in ihren Gedanken herumgeisterte, es aber zum Glück nicht bis in ihr Mundwerk geschafft hatte. Sie wartete mit dem Trinken einen Moment, allerdings eher weil es ihr als passend erschien, nicht weil sie tatsächlich ihrer Opfer gedachte - sie waren genauso gesichtslos wie sie sich im Moment fühlte.
Der teure Stoff von Corellia war wohl seinen Preis wert, denn das Geschmack lenkte sie einen Moment von ihren Gedankengängen ab. Sie nickte Sarid anerkennend zu.


Stell lieber die Flasche weg, sonst mach ich sie alleine leer.

Wieder fühlte es sich so an als stimmte etwas nicht. War es ein unpassender Kommentar? Unpassend für was - die Runde, oder für sie? Nein, wieso sollte sie etwas unpassendes sagen, zumindest etwas, das nicht zu ihr passte. Das war nicht wirklich denkbar, nicht wenn sie es doch war die es sagte...
Vielleicht stieg ihr der Alkohol bereits zu Kopf - es wäre kein Wunder, schließlich hatte sie nichts nennenswertes gegessen, und er hatte bei ihr immer schnell gewirkt. Um dem entgegenzuwirken nahm sie sich etwas zu essen - erst von dem corellianisch belegten corellianischen Brot, dann von dem ominösen Kuchen - und fand beide genießbar und zunehmend schmackhaft.
Ein Teil von ihr wollte reden, weniger Smalltalk führen denn bestimmte Dinge ansprechen, aber sie wusste weder wie noch welche überhaupt. Ihr war klar das ihre Meisterin sich mehr von dieser Feier erhoffte als die Geschuppte geben konnte, aber sie konnte sich zumindest bemühen.


Aber du hast den nicht selbst gebacken, Sarid, oder? Also diesen, oder jemals einen anderen?

Wenn Corellianer aus diesem Backwerk so etwas besonderes machten wäre es eine interessante Frage ob ihre Meisterin sich selbst schon mal mit dessen Teig die Hände schmutzig gemacht hatte. Und vielleicht würde es als ihr Beitrag zum Gespräch ausreichen...


Corellia System - Fregatte Casckett - Hangar - Sarid, Nei, Visas und Rilanja
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ riesiges Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra & Ureinwohner ▫ etwas entfernt Azgeth

Nach einer Weile hatte sich die Verwirrung gelegt, und der Abgestürzte hatte sich wieder den üblichen Lagerpflichten gewidmet. Die seltsame Fremde war nicht seine persönliche Angelegenheit, auch wenn er schon darauf gespannt war, wieder mit ihr in Kontakt zu treten. Er hatte davon nichts gegenüber den anderen erzählt, und es schien sonst auch keine Information nach außen gedrungen zu sein, zumindest bis zu diesem Moment. Doch das würde sich bald ändern. Nun, er konnte dies nicht verhindern.

Seit er nun die Gepflogenheiten des Volkes kannte, konnte er nicht mehr überall mithelfen, weder Essenszubereitung noch sonstiges was den Frauen zufiel. Da nicht alle Männer des Lagers jagen gehen mussten, und auch nicht konnten, gab es zeitweise recht wenig zu tun. Also schliff er Waffen oder trainierte mit den anderen Clansbrüdern. Irgendwann jedoch war er erschöpft und setzte sich zu einer anderen Gruppe, die über verschiedene Aspekte des Jagens diskutierte. Es gab teilweise nicht viele Themen über die man reden konnte, das Leben war eben sehr einfach. Aber daran hatte er sich inzwischen gewöhnt. Auch an den herben Humor und die recht klaren Aussagen die getroffen wurden. Dies zumindest war eine angenehme Abwechslung zu dem was einen in der Zivilisation erwartete. Hier wurde nicht immer nur geredet, hier wurde gehandelt. Für hohles Geschwätz war hier kein Platz. Und wer Respekt und Anerkennung wollte, musste sie sich verdienen. In gewisser Weise hart, doch unverzichtbar bei dem Leben das sie führten.

Und inmitten derber Witze über einige Frauen eines anderen Clans – warum sollten Männergruppen hier anders ticken als woanders – näherte sich ihm E’kraim, die Heilerin ihres Stammes.


<<Kal’nar, der Rat verlangt Dich zu sprechen.>>

Das Gespräch wurde kurz unterbrochen, doch nach einigen Sekunden wieder aufgenommen, während Miron nur nickte und sich erhob. Die Sonne war bereits dabei hinter dem Horizont zu verschwinden womit die Nacht angekündigt wurde. Jetzt wollte man ihn noch sprechen? Na das konnte interessant werden. Hatten sie die ganze Zeit über die neue Situation diskutiert? Während sie zum großen Zelt marschierten, bemerkte der ehemalige Pilot einige Aufregung in anderen Teilen des Lagers. Was da wohl los war? Wie eigentlich immer, wusste er natürlich nicht was auf ihn zukam, doch scheinbar sammelte er mehr Blicke auf sich als gewöhnlich. Hm. Er folgte einfach "seiner" Schamanin zum großen Zelt des Rates. Er war noch nie hereingebeten worden, jetzt also würde er das Zelt von innen sehen dürfen, zumindest nahm er dies an. E’kraim sprach zu den beiden Wächtern, die ihn ausdruckslos musterten, dann aber hinein ließen. Seine Begleiterin bedeutete ihm hinein zu gehen, sie würde keinen Einlass erhalten. Na dann.

Die bereits Wartenden waren im Kreis verteilt, ähnlich wie es damals bei der Einschätzung vor den Heilerinnen gewesen war. Das Zelt sah nicht nur von außen groß aus, es war erstaunlich geräumig, und mit weichen Fällen und allerhand Verzierungen ausgestattet. Ein angenehmer Duft verteilte sich im Raum, es musste sich dabei um irgendeines der hiesigen Kräuter handeln. Miron trat in die Mitte und verbeugte sich wie üblich.


<<Oberster Rat!>> , begrüßte er sie militärisch knapp und sah wieder auf.

<<Sei willkommen!>> , eröffnete eines der ältesten Mitglieder dieses "Gremiums".

<<Die Ankunft der anderen Fremden hat viele Fragen aufgeworfen, die es zu besprechen gab. Außerdem gab es einen Zwischenfall, der weitere Schwierigkeiten mit sich brachte.>>
Ein verwirrtes Stirnrunzeln furchte seine Kopfhaut. Was für ein Zwischenfall?

<<Ein Zwischenfall?>>

<<Ja. Bis jetzt haben nur wenige davon erfahren, doch ich fürchte dies wird nicht so bleiben. Entgegen der Anordnungen haben sich einige vom Lager entfernt und trafen auf den Neuankömmling.>>


Miron verzog das Gesicht. Würde ihm gefallen, was sich dort ereignet hatte? War er nur deshalb hier? Weil sich die Situation komplett geändert hatte? War jemand zu Schaden gekommen? Wenn, dann war es gut möglich, dass er nicht mehr dazu kam mit der Frau zu sprechen. Doch er hielt sich zurück, und platzte nicht einfach mit irgendwelchen Fragen heraus. Was sich als genau die richtige Maßnahme herausstellte, denn der Mann sprach weiter.

<<Es wurde niemand verletzt, dennoch scheint die Situation nun bedrohlicher zu sein. Die Männer berichteten von einem Speer göttlicher Macht, mit dem ihnen gedroht wurde. Und obwohl kein Kampf stattfand, können wir solches nicht einfach so hinnehmen. Diese Fremde ist eine Frau deines Volkes, und scheinbar soll es einen Grund für ihre Anwesenheit geben. Deshalb wollen wir erneut mit ihr reden um herauszufinden, ob wirklich eine Bedrohung vorliegt. Wäre sie nicht alleine, hätten wir schon längst gehandelt.>>

Miron musste ganz bewusst atmen um nicht ins Stocken, bzw. Luft-Anhalten zu geraten. Verflixt! Genau so etwas hätte nicht passieren sollen, doch nun war es geschehen. Garantiert waren einige einfach zu neugierig gewesen und hatten Karyn gesucht. Aber noch war wohl nicht alles verloren. Allerdings verstand er immer noch nicht welche Waffe ihm beschrieben wurde. Speer göttlicher Macht? Eine Energiepike? Ein Schockstab? Bevor er zu einer Lösung kommen konnte, fuhr das Ratsmitglied fort.

<<Für diejenigen, die sich unseren Anweisungen widersetzt haben, wird es eine Bestrafung geben. Dadurch wird es uns aber nicht länger möglich sein, das Hier sein der Fremden zu verbergen. Doch bevor wir wieder mit ihr sprechen wollen wir deine Meinung über das Wesen deines Volkes hören. Sagt sie die Wahrheit? Sie ist nun das zweite fremde Wesen in wenigen Gezeitenwechseln, und es wird schwierig dabei an Zufall zu glauben. Werden noch mehr von euch kommen?>>

Die Augen des gestrandeten Menschen weiteten sich leicht. Glaubten sie ihm plötzlich nicht mehr? Es war wirklich schwer nachzuvollziehen, dass dies alles Zufall sein sollte. Shee’ra und auch Karyn glaubten dabei an so etwas wie Schicksal, aber damit standen sie auch so ziemlich alleine. Er wollte dies nicht vollends abstreiten, dennoch war es eine schwer zu kauende Nuss. Was sollte er sagen? Im Endeffekt konnte er ebenso nur raten, wie die anderen. Er rieb sich die Stirn vor intensivem Nachdenken.

<<Ich kann es nicht sagen. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass hier ein Mensch auftauchen würde. Da wo ich herkomme, sind viele Orte bekannt, doch die Quelle die mir zur Verfügung stand, wusste von diesem Ort nichts. So weit ich weiß, bin ich hier, wo ich jetzt bin, im Unbekannten für meine Leute. Sie sagte etwas Ähnliches über sich selbst. Sie wollte fort von dem Bekannten, wenn ich richtig verstanden habe, was sie sagte.>>

Es gab so viele Theorien, so viele Dinge, die man sich aus den wenigen bekannten Fakten ziehen konnte … letztendlich konnte er nur die für ihn wahrscheinlichste wiedergeben.

<<So wie ich das sehe, muss es noch andere Menschen geben wo sie herkommt. Wenn ihre Informationen stimmen weit, sehr weit im Westen. Dort können nur sehr wenige von uns sein, denn sonst hättet ihr schon zuvor Kontakt mit ihnen gehabt.>>

Das Wahrscheinlichste waren Kolonien, oder etwas Ähnliches. Denn der Planet war zu großen Teilen sehr gut bewohnbar, wenn es hier wirkliche Besiedlung gäbe, wäre er spätestens nach ein paar Wochen einem Gleiter, Speederbike oder Raumschiff begegnet, bzw. hätte etwas davon gesehen.

<<Es ist auch ungewöhnlich dass sie alleine unterwegs ist. Für meinesgleichen ist es nicht so üblich sich in der unberührten Natur zu bewegen.>>

Möglicherweise wussten sie gar nicht was "unberührt" heißen sollte, doch momentan wollte er das nicht erklären, sondern seine Einschätzung zu Ende führen.

<<Auch wenn es unwahrscheinlich ist, muss ihr Erscheinen tatsächlich Zufall oder eine höhere Macht sein. Dies glauben sie wie auch die oberste Schamanin.>> Er blickte die Genannte an, denn sie war auch hier, als Teil des Zirkels.

<<Darüber haben wir schon gesprochen. Du kannst also keine versteckten Absichten erkennen?>> Miron zuckte hilflos mit den Achseln, schüttelte dabei aber den Kopf.

<<Nein. Ich gehe davon aus, dass sie tatsächlich keine schädlichen Absichten hat, wobei es sicherlich noch mehr zu erfahren gibt. Aber wie ihr auch schon sagtet, sie ist ganz allein und dadurch keine Bedrohung. Und wenn ihr sie tötet, kann ich auch nicht mehr herausfinden, ob nicht doch mehr kommen könnten, was ich aber nicht glaube.>>

Miron war sich nicht sicher, ob er wirklich alle überzeugte, denn einige Mienen blieben sehr düster. Gemurmel erhob sich, dabei gingen die Blicke wild umher, und immer wieder landeten diese auf ihm, größtenteils mit undefinierbarem Ausdruck behaftet.

<<Und was denkst Du, Kal’nar, insgesamt über sie? Was will sie hier?>> Mit der Frage hatte er nicht gerechnet, obwohl diese wohl eine der naheliegendsten war.

<<Sie ist mir genauso ein Rätsel, wie die ganze Situation an sich. Doch irgendetwas ist an ihr. Shee’ra hat etwas gespürt, und auch ich habe so ein Gefühl dass mehr an ihr ist, als man direkt sehen kann. Sie ist außergewöhnlich, dies kann ich schon alleine deshalb sagen, weil sie keine Angst hat. Jeder, der auch nur ansatzweise so wie ich ist, hätte große Angst, wenn er alleine auf dieses Lager treffen würde. Zudem haben wir noch nicht alles erfahren. Das kann ich spüren, das sagt mir meine Intuition. Vielleicht ist es in etwa das, was die verehrte, oberste Schamanin wahrgenommen hat.>>

Damit hatte er offenbar Verwirrung ausgelöst, nach weiterem Getuschel wurde eine neue Frage an ihn gestellt. Es schien fast so als hätte er für Empörung gesorgt.

<<Niemand außer die oberste Priesterin und ihre Schülerinnen haben Kenntnis über die Lehre des Torih’la. Wie kannst Du behaupten davon etwas zu verstehen? Als Fremder! Du machst Dich der Blasphemie schuldig!>>

Oh, verflucht! Was hatte er jetzt getan? Offenbar war er in eines der ganz großen Fettnäpfchen getreten. Er hob erst einmal beschwichtigend die Hände.

<<Ich möchte mir nichts anmaßen! Bitte! Ihr habt mich falsch verstanden. Ich wollte niemals behaupten darüber etwas zu wissen. Die oberste Schamanin sagte etwas von einer Gabe die sie in der Fremden spürte und es gibt tatsächlich besondere Individuen, da wo ich herkomme. Sie sind ein Orden, wir nennen sie Jedi. Die wenigen, die diesem Orden angehören, haben besondere Fähigkeiten, die alle anderen nicht haben. Auch sie haben, soweit ich weiß, die Möglichkeit in die Zukunft zu sehen. Sie können glaube ich Gedanken anderer spüren, oder zumindest herausfinden ob jemand lügt. Und noch viele andere Sachen, von denen jene wie ich, aber nichts Genaues wissen. Ich habe nur vermutet, dass sie vielleicht zu diesem Orden gehört oder gehört hat und sie gefragt. Sie gab zu eine Gabe zu besitzen, aber nicht zu diesem Orden zu gehören. Was das bedeutet weiß ich auch nicht. Ich habe nur geraten dass diese Sachen irgendwie ähnlich sein könnten.>>

Er hatte sich definitiv nicht beliebt gemacht, mit dem was er "getan" hatte, doch zumindest schien die Anspannung etwas gelöst zu sein.

<<Du redest nie wieder über dieses Thema. Von der Heiligkeit des Torih’la hast Du keine Ahnung, und wirst es nicht beschmutzen!>> Phu, schon wieder Glück gehabt.

<<Ich habe verstanden und werde diesem Verbot folgen.>> Ein weiterhin grimmiger Blick, verhinderte ein Erleichterungsgefühl, als sein Gesprächspartner dies entgegen nahm: <<Gut. Du wartest draußen. Wir werden beraten und im Anschluss wirst Du wieder die Worte in die andere Sprache übersetzen.>>

Miron verneigte sich und schlich dann rückwärts in Richtung Ausgang.
<<Wie ihr wünscht.>>

Draußen angekommen, suchte er sich erst einmal etwas zum Abstützen. Seine Knie waren weich geworden und er brauchte erst einmal einen Moment um durch zu atmen. Hätte er doch beinahe seine Unversehrtheit aufs Spiel gesetzt, weil er etwas Falsches in Bezug auf die Religion gesagt hatte. Daran hatte er gar nicht gedacht, aber offensichtlich musste er auch darauf achten. Da er nicht mehr darüber sprechen durfte – ein klares Zeichen von Fanatismus, aber was sollte er machen – lief er dahingehend in keine Gefahr. Nun galt es zu warten, bis ein erneutes Treffen mit der Fremden in die Wege geleitet wurde. Was eine einzelne Person bewirken konnte! Hoffentlich war ein weiterer Dialog möglich. Wer wusste schon was hinter der Frau mit den "Zauberkräften" und der "göttlichen Waffe" steckte?

|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ riesiges Zeltlager ▫ vor dem Ratszelt || ▫ Miron ▫ Shee'ra & Ureinwohner ▫ etwas entfernt Azgeth
 
Corellia System - Fregatte Casckett - Besprechungszimmer - Rilanja, Nei, Visas und Sarid

Sarid genoss es sichtlich wie sich unter anderem Nei über die Spezialitäten von Corellia freute. Aber es tat der Corellianerin gut, dass sie den Kummer, die Anspannung und irgendwo auch die Schuldgefühle, dass sie nicht hatte verhindern können, dass ihre Heimat vom Imperium erobert und unterjocht wurde loszulassen. Daher war wichtig ihre Freude und Erleichterung ebenso Raum und Gelegenheit zu geben und mit Freunden zu teilen. Deshalb war es ihr in dem Moment ziemlich egal, ob dies jemand vielleicht als nicht jediartig empfand. Die Zeit die Gefallenen zu betrauern würde noch kommen, aber für sie selbst war es wichtig auch einen Teil ihrer jahrelang mit sich herum geschleppten Schuld loszuwerden. Daher gönnte sie sich auch einen kleinen, aber feinen Schluck Whyren's Reserve mit dem sie mit ihren Padawanen anstieß.

"Auf die Befreiung Corellias und den Sieg der Republik", erwiderte sie auf Neis und Rilanjas Worte. "Sie waren nicht umsonst!"

Danach bediente sich die Jedi-Rätin ebenfalls bei den besorgten Spezialitäten, welche ihr der Umstände halber fast noch etwas besser schmeckten als sie sie in Erinnerung hatte. Erst danach, also sie ein paar Bissen gegessen hatte ging sie auf die Frage der noch immer angespannt wirkende Falleen von vorhin ein.

"Aber das ist das Problem mit den Traditionen. Wie diese genau entstanden ist weiß ich nicht. Es wurde einfach immer so gemacht, es gehört sich so. Aber wenn es dir Spaß macht kannst du dich ja gerne mal als Detektivin versuchen, um den Ursprung dieser Tradition herauszufinden."

Sarids Grinsen war dabei wesentlich lockerer als der etwas verhaltene Versuch eines Witzes der Grünschuppigen. Aber im Moment wollte sich die Corellianerin einfach keine Sorgen darüber machen. Jetzt nicht! Jetzt gönnte sie sich selbst eine kleine Auszeit und war wie sie feststellte sogar recht gut darin Rilanjas teilweise recht eigenartiges Verhalten zu ignorieren, wie deren Aufforderung die Whiskeyflasche wegzustellen. Wollte sie die Falleen im Ernst betrinken. Das fiel der Jedi-Rätin schwer zu glauben. Dafür war später auch noch Zeit, sagte sie sich. Lediglich deren Frage, ob sie den selbst gebacken hatte war halbwegs normal.

"Ich und backen? Wie hätte ich jemals Zeit für solch profane Dinge? Nein, daran hab ich mich noch nie versucht und das muss ich auch nicht wie man sieht, wenn man nur die richtigen Adressen kennt. Aber solltest du irgendwelche Spezialitäten aus deiner Heimat kochen oder backen wollen, ich werde es auf jeden Fall zumindest probieren."

Ein entsprechendes Zwinkern an die Adresse der Falleen konnte Sarid sich auch nicht verkneifen. Im Verlauf der nächsten Stunden amüsierte sich die Jedi-Rätin im Rahmen der Umstände recht gut. Nur Rilanja verhielt sich teilweise seltsam, aber so neu war das ja nicht mehr so neu. Angenehmerweise war die Whiskeyflasche auch noch bestimmt zur Hälfte voll als ihre Feier dem Ende zuging, so dass sie sich nicht über die Disziplin ihrer Padawane beschweren konnte. Das war in Ordnung. Daher verpackte sie die wenigen Reste für die Zeit auf Lianna, um sich auf dem restlichen Flug noch etwas von der Strapazen der letzten Tage zu erholen und wieder Kraft zu schöpfen. Die paar Wehwehchen, die sie sich bei der Schlacht zugezogen hatten waren bestimmt auch schon größtenteils verheilt, wenn sie auf Lianna ankamen. Daher machte sie sich dann mit ihrer Reisetaschen auf dem Arm auf dem Weg zu ihrem Quartier.

Corellia System - Fregatte Casckett - Quartiere - Rilanja, Nei, Visas und Sarid

 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Miron ▫ Shee'ra & Ureinwohner

Es erfolgte keiner. Der erwartete Sturm des Heeres blieb aus. Hunderte von Wilden, die sich auf die Fremde stürzten, die ihr Leben durcheinander gebracht hatte. Sofern sie den anderen Menschen nicht eigentlich auch als Fremdkörper wahrnehmen mussten. Wie auch immer. Nach Stunden war noch immer nichts passiert, und Karyn wusste nicht ob sie wütend werden sollte oder sich der Müdigkeit ergeben sollte. Stundenlang herumzustehen und darauf zu warten dass jemand einen Angriff startete oder sich rechtfertigte, war nicht gerade spannend. Was wohl in dem Dorf los war? Die Machtnutzerin war nicht näher herangegangen, weshalb sie auch nicht viel mitbekam, jedenfalls musste sich der Aufruhr in Grenzen halten. Oder hatte diesen Zwischenfall etwa niemand mitbekommen? Tss. Möglich war alles. Nachdem die nächsten Minuten immer noch keine Veränderung wahrzunehmen war, hockte sich die ehemalige Sith in den Schneidersitz und fing an zu dösen und zu meditieren. Dieses Mal würde sie wachsamer sein, und sich nicht so dermaßen überrumpeln lassen.

Eine seichte Dumpfheit verbreitete sich im Verstand der 29-Jährigen und vereinnahmte nach und nach den Rest ihres gestählten Körpers. Flüsternde Brisen wehten ihren Verstand davon, in eine Welt aus Fantasie und dem Unmöglichen. Oftmals wurden einfach Zeitreisen in die Vergangenheit, und diese in echter oder veränderter Weise erneut erlebt. Die Sünden ihres einstigen Lebens wurden ihr vor Augen geführt. Die Tiefen, die sie durchwatet hatte. Als Sklavin geboren. Ausgenutzt und geschändet worden. Dann als Straßenmädchen ohne richtige Heimat erwachsen geworden. Die Brutalität die sie Zeit ihres Lebens begleitet hatte. Aber auch die, die sie selbst offenbart und ausgelebt hatte. Vieles aus der Zeit bei den Sith war verblasst. Einiges davon hatte sie nicht einmal wirklich bewusst wahrgenommen. Das Monster, das sie gewesen war. Der Wahnsinn, der sie an den Abgrund geführt hatte. Doch nie hatte man sich ihrer entledigt. Sie hätte noch nicht einmal dagegen protestiert. In der Tiefe war immer so etwas wie ein Todeswunsch gewesen.

Doch nichts und niemand hatte sie am Ende ihres Lebens berauben können. Im Gegenzug besaß sie einen monumentalen Überlebenswillen, den zu überwinden ihr niemals gelungen war. Ihre Psyche hatte gelitten und ihre Persönlichkeit sich verändert. Anders wäre es auch nicht möglich gewesen. Eigentlich gab es keine Vergebung für die Verbrechen und Abscheulichkeiten die sie begangen hatte, und doch war sie heute hier. Die Frage die sie vielleicht irgendwann einmal beantworten konnte, war, ob sie bei dem Verlauf ihres Lebens anders hätte werden können. Ob es keine andere Wahl gab als zu einem blutrünstigen Tier zu werden. Noch war sie zu weit von dieser Antwort entfernt. Zudem störte etwas den Fluss der Farbschlieren. Sie entfernten sich aus ihrer Wahrnehmung und wurden immer undeutlicher. Allmählich kehrte das Bewusstsein zurück und führte sie zurück in die reale Welt. Karyn brauchte ein paar Sekunden um gänzlich zu sich zu kommen und sich zu orientieren. Sofort erkannte sie die Ansammlung von Individuen die auf sie zukam. Eingeborene und ein Mensch.

Nachdem nun der letzte Rest Mattigkeit abgeschüttelt war, stand die Kriegerin auf und beäugte den kleinen Tross. Kein Anschleichen, keine Assassinen - Einheit die sich im Dunkel der Nacht angeschlichen hatte. Da der Mensch – Miron – sich bei ihnen befand, musste also miteinander gesprochen werden. Es war immer noch Nacht, also hatte dies definitiv etwas mit ihrer kleinen Auseinandersetzung zu tun. Gut, dann blieb das also nicht ohne Antwortreaktion. Mit in die Hüften gestemmten Armen wartete sie bis sich die „Delegation“ genähert hatte und deutete dann eine Verbeugung an. Die Machtsensitive war nicht dabei, höchst interessant, doch vorerst Nebensache.


"Wie schön. Ich dachte schon, es würde niemand darauf reagieren."

Wie kaum jemanden überraschen dürfte ergriff Miron das Wort.

"Wir haben von einem Zwischenfall erfahren. Die Details sind nicht absolut eindeutig, doch wollen wir, will der Rat sich für das Verhalten derjenigen entschuldigen, welche sich nicht an die Anweisungen hielten."

Aha. Also waren es tatsächlich ein paar Ausreißer gewesen, die ihre Neugier einfach nicht in den Griff bekommen hatten. Tja, zumindest ließ das kein totalitäres Regime vermuten. Dort hätte man zuviel Angst vor der möglichen Strafe. Man entschuldigte sich bei ihr. Schön, aber ihr Zelt war trotzdem beschädigt, und sie ziemlich verunsichert worden.

"Dankeschön. Aber mein Zelt wird sich dadurch auch nicht von alleine reparieren. Ihr komischer Speer hat sich durch die Vorderseite gebohrt." Die Machtbegabte versuchte sich nicht zuviel Missmut anmerken zu lassen, aber es war kaum möglich dies zu verbergen.

"Und wie soll das jetzt weitergehen? Soll ich hier sinnlos herumsitzen bis wir herausfinden, was wir überhaupt voneinander wollen?" Miron überlegte, übersetzte nicht, und antwortete direkt. Hm, zumindest ging es so etwas schneller. Ein Schulternzucken begleitete seine Worte.

"Ob es sinnlos ist, weiß ich nicht. Du warst es, die ebenfalls der Meinung war, dass es sich um das Schicksal oder sonst was handelte, dass Dich hierher führte. Das ist nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Wie dem auch sei, ich sollte Dich fragen, was genau passiert ist. Verletzt scheinst Du schon mal nicht zu sein."

Die Macht war bestimmt nicht sein Spezialgebiet, von daher konnte es der Mann nicht verstehen. Soso, also wollte man dass sie berichtete. Eigentlich hatte sie darauf keine Lust, aber es war wohl besser sich darauf einzulassen, immerhin wollte sie ein gesundes Verhältnis zu diesem Volk bewahren.

"Nein sie haben mich nicht erwischt. Sie schlichen sich an, oder versuchten es zumindest. Hätte ich tiefer geschlafen, wäre es ihnen wohl gelungen. Nachdem ich also ihrer gewahr wurde, und herausrief was sie verdammt noch mal wollten, warf einer einen Speer, der wie eben schon erwähnt mein Zelt beschädigte. Da ich das wenig lustig fand, wurde ich laut und kam aus dem Zelt. Bevor es zum Kampf kam, rannten sie weg. Zum Glück." , fügte sie noch an. Diesmal jedoch fing Miron wieder an zu übersetzen. Sie hatte bis jetzt selten mit Leuten verkehrt die kein Basic konnten, aber nun, es war nicht zu ändern. Immerhin hätte es noch wesentlich komplizierter werden können, wäre er nicht hier. Schließlich wandte er sich wieder ihr zu.

"Es wurde lange beraten nachdem Du aufgetaucht bist, und auch jetzt nach diesem … Zwischenfall. Es wurde niemand verletzt, dass ist das Wichtigste. Eine Entschuldigung hast Du erhalten, doch mehr können wir nicht tun."

Wie bitte? Eine Entschuldigung und damit war alles gut? Das sollte wohl ein Witz sein!

"Wie? Das war’s? Einfach so?"

Miron schaute sie hilflos an.

"Es gibt hier kein Gericht wo Du Schadensersatz fordern kannst. Es ist sehr unerfreulich was Dir passiert ist, aber es ist nun mal nicht rückgängig zu machen. Falls es möglich ist, lässt sich dein Zelt ja vielleicht doch reparieren." Die Miene der einstigen Dunkelseitenutzerin war alles andere als begeistert, aber was sollte sie schon machen?

"Möglicherweise lässt sich das quasi nähen. Das wäre schon eine Hilfe."

"Ich denke wenn sich etwas machen lässt, werden wir helfen. Gut. Also es sieht so aus, als wäre es nicht mehr zu verhindern, dass alle davon erfahren dass Du hier bist. Was so etwas wie vorhin noch wahrscheinlicher macht. Ich würde Dir gerne Schutz anbieten, aber es gibt sicherlich niemanden dem Du vertraust. Ich würde mich sogar anbieten, aber ich glaube es gefällt ihnen nicht, wenn ich zuviel Zeit bei Dir verbringe. Deine Anwesenheit hat meine Glaubwürdigkeit und das Vertrauen beeinträchtigt, welches ich bisher genoss. Also nur damit Du Bescheid weißt. Wir werden gerne weiter mit Dir den Dialog führen, vor allem die Schamanin. Ihr scheint ja etwas zu teilen, vielleicht kann sie Dir bei deiner Suche helfen."


Ja, dies war tatsächlich die große Ungewissheit. Brachte dies alles etwas? Würde sie hier finden was sie suchte? Doch würde sie dies wirklich bezweifeln, hätte sie schon längst weiterziehen können. Sie blieb weil sie neugierig war. Es gefiel ihr nicht, nun wie eine Attraktion im Mittelpunkt zu stehen, aber dies war wohl nicht zu ändern. Und der Mann hatte Recht. Es gab niemanden, dem sie wirklich traute, sie würde also wenig wirklich erholsamen Schlaf finden. Was allerdings meinte er damit, sie hätte seine Glaubwürdigkeit beeinträchtigt? Was hatte sie denn bitte gemacht? Gar nichts. Tja, das war dann wohl sein Problem. Andererseits, konnte sie es sich leisten, sich so blind zu geben? Wenn sie alles abwies, dann würde es mit der Diplomatie schwierig werden.

"Ja, wir werden sehen inwieweit dies alles Früchte tragen wird. Und nun? War es das? Ich würde dann gerne versuchen zu schlafen."

Etwas milder versuchte sie noch Wogen glättend anzufügen: "Der Angriff hat mich wirklich nervös gemacht und mich kaum schlafen lassen. Ich bin sehr müde jetzt. Besucht ihr mich morgen dann irgendwann?"

Miron schaute kurz zu dem kleinen Haufen, der ihn begleitete.
"Ja. Ich schätze wir haben alles geklärt. Da ich unverzichtbar bin, werden wir uns wohl morgen wieder sehen." Jaja, so konnte man seinen Selbstwert natürlich auch in die Höhe schrauben. Unverzichtbar. Na ja, so Unrecht hatte er auch nicht.

"Ja, bis morgen."

Miron übersetzte wieder einmal, sodass ihr nach ein paar Sekunden mehrere Nickbewegungen galten, die eine Verabschiedung symbolisierten. Dann entfernten sie sich. Karyn sah ihnen noch nach bis sie hinter dem Hügel verschwanden, der ihre Sichtbegrenzung darstellte. Tja, sie sollte wirklich versuchen etwas Schlaf zu finden. Hoffentlich würde ihr morgen die Warterei nicht zu unerträglich. Offenbar war Stillstand noch immer etwas, das sie aufwühlte, also musste sie ihrer inneren Stimme gut zuhören. Doch dies waren Sorgen für den morgigen Tag. Karyn kehrte in ihr Zelt zurück, und machte sich auf die Suche nach dem süßen Nektar, der Erholung versprach.

|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Miron ▫ Shee'ra & Ureinwohner
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ riesiges Zeltlager ▫ vor dem Ratszelt || ▫ Miron ▫ Shee'ra & Ureinwohner ▫ etwas entfernt Azgeth

Der Rat hatte beraten und nun wollte man also des Nachts doch noch mit der Fremden sprechen. Demnach würde er als Übersetzer dabei sein müssen. Etwas erstaunt war Miron als er bemerkte das die oberste Schamanin nicht dabei war. Merkwürdig. Doch es konnte alle möglichen Gründe dafür geben. Jedenfalls machten sie sich auf den Weg und bereits nach einigen Minuten näherten sie sich dem Lagerplatz der Reisenden, die sie auch schon erwartete. Was folgte war ein Meinungsaustausch der irgendwie surreal wirkte, jedenfalls für ihn. Er konnte Karyn verstehen, vor allem wenn ihre "Behausung" beschädigt worden war, dennoch empfand er es als dreist, dass sie fast so etwas wie Wiedergutmachung verlangte. Ihr oblag es nicht Forderungen zu stellen, was letztendlich auch wieder für ein mehr als gesundes Selbstbewusstsein sprach, wenn sie so auftrat.

Viel hatte er nicht zu tun, sie hatten lediglich diesen Zwischenfall bereinigen wollen, und ihr die Entschuldigung zukommen lassen. Zusammengefasst hatte sie diese angenommen und nun trennte man sich im Einvernehmen wieder. Nachdem man sich voneinander verabschiedet hatte, ging es zurück zum großen Lager. Unterwegs hatte er noch einmal die Aufgabe den begleitenden Ratsmitgliedern zu berichten, worüber sie genau gesprochen hatten. Es gab noch zwei kleine Nachfragen, denen er letztlich auch nur mit Spekulationen nachkommen konnte. In dem Moment fiel ihm auf wie viel Macht, bzw. Einfluss Dolmetscher bei diplomatischen Angelegenheiten hatten. Alleine nur das Weglassen von Informationen, oder das falsche Interpretieren konnte komplett die Richtung der Verhandlungen ändern. Faszinierend.

Nachdem der Pulk zurückgekehrt war, gab es für ihn nichts mehr zu tun, und er war offiziell entlassen. Tja, wirklich viel anfangen konnte er mit den Abendstunden nicht mehr, im Prinzip wollte er eh nur schlafen gehen. Es war ein aufregender Tag gewesen, voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen. Der morgige Sonnenlauf würde bestimmt ebenso spannend werden, angefüllt mit neuen Erkenntnissen über diese mysteriöse Karyn. Jetzt wollte er sie vorerst vergessen und sich seine verdiente Ruhe gönnen. Der Ex-Pilot kehrte in sein Ka’neh zurück – den Ort an dem er schlief – und legte sich auf den selbst erlegten Fellen nieder. Die Gespräche die neben ihm noch geführt wurden, ignorierte er. Mittlerweile war er es gewohnt die Umgebungsgeräusche auszublenden. Immer mehrere nächtigten zusammen, ob nun in Zelten oder in dem Höhlensystem, was sie sonst bewohnten. Der Zusammenhalt war eben wichtig, auch wenn es nichtsdestotrotz hier und da zu Schwierigkeiten kam. Aber darüber brauchte er nicht nachzugrübeln, weshalb der Mensch auch tatsächlich bald alles andere ausgeblendet hatte und in den Schlaf fiel.

Am nächsten Morgen weckte ihn das geschäftige Wuseln des Shirai – Clans. Die Augen reibend begrüßte er sie erst einmal. Heute war etwas mehr los als sonst. Was hatte dies wieder zu bedeuten?


<<Was ist denn los?>> Er wurde von einem ihrer besten Jäger aufgeklärt, der gerade einen Ledersack befüllte.
<<Wir werden einen Jagdausflug machen. Ein paar "Gehörnte" jagen. E’kraim sagt wir bräuchten noch mehr Handelswaren, damit wir Kräuter von den Tah’ras tauschen können. Sie lieben es sich mit den Hörnern zu schmücken, also jagen wir einige von ihnen. Wir werden eine Weile unterwegs sein. Normalerweise könntest Du mitkommen Kal’nar, doch wie man sich sagt, wirst Du hier gebraucht. Stimmt es? Kannst Du mehr über das fremde Wesen berichten? Es soll ein Weibchen deines Volkes sein. Wird sie deine Gefährtin werden?>>

Scheinbar hatte die Neugier gesiegt, und der Clan-Bruder unterbrach seine Pack-Tätigkeiten. Fast hätte der ehemalige FoHler gelacht. Ob sie seine Gefährtin werden würde? Tja, woher sollten sie wissen, dass es woanders nicht so leicht mit der Partnersuche war, wie hier? Ob er Karyn solch ein Angebot einmal unterbreiten sollte? Sie würde sich bestimmt freuen, dachte er sich freudlos. Doch eines war sehr viel verwunderlicher.

<<Du weißt von ihr? Ich dachte diese Information sollte noch nicht bekannt werden.>> Eine Mischung aus Unverständnis und Belustigung war im Gesicht seines Gegenüber zu erkennen.

<<Geschichten verbreiten sich schnell. Sag, wirst Du sie Dir nehmen? Werden noch mehr von euch kommen?>> Offensichtlich hatten sie hier tatsächlich nicht besonders viel Erfahrung mit dem Aspekt "Geheimhaltung". Tja, sei es drum.

<<Nun…>> , versuchte er sich vorsichtig heranzutasten.
<<Ja, es handelt sich um eine Menschenfrau. Warum sie hier ist, wie sie uns gefunden hat, weiß ich nicht. Irgendwelche Mächte die ich nicht verstehe vielleicht. Ich denke nicht groß darüber nach. Irgendetwas wird sie hergeführt haben. Der Grund ist aber vermutlich nicht, mir als Partnerin zu dienen. Im Gegensatz zu hier, ist es bei uns nämlich so, dass die Frau auch den Mann auswählen kann. Er kann sie nicht zwingen seine Gefährtin zu werden, sie darf auch entscheiden. Doch ich will Dich nicht verwirren. Bei uns ist vieles anders.>>

Am Besten er verschwieg komplett dass es Kulturen wie die der Hapaner gab, wo tatsächlich die Frauen an der Macht waren, dies würde er wohl erst recht nicht mehr nachvollziehen können. Hier hatten die Frauen nicht viel zu sagen, es sei denn es ging um die Kinder oder um Medizin. Die Schamanin hatte vermutlich auch nur soviel Einfluss weil sie besondere Kräfte hatte.

<<Wie Du schon sagtest, ich werde gebraucht, da ich als Einziger beide Sprachen spreche. Wir werden noch viel mehr erfahren mit der Zeit. Natürlich wäre ich gerne mit euch gekommen, doch diesmal habe ich eben eine andere Aufgabe.>>

Rau lachend, knallte ihm der Krieger seine Pranke auf die Schulter.
<<Torih’la wird sich offenbaren wenn die Zeit reif ist, bis dahin werden wir jagen und Du wirst mit der Fremden sprechen.>> Miron nickte, auch wenn natürlich fraglich war, warum der andere noch einmal alles wiederholt hatte. Aber dies geschah nicht zum ersten Mal. Für ein modernes, zivilisiertes Lebewesen mochte das ein Anzeichen von Einfältigkeit oder Zurückgebliebenheit sein, doch musste dies deshalb tatsächlich stimmen? Egal. Der Gestrandete nickte nur womit beide ihr Gespräch beendeten und jeder wieder seinem Tagewerk nachging, was in seinem Fall nicht viel war. Doch das war auch nicht weiter schlimm, denn es dauerte nicht lang, und er bekam Besuch. Erst traten vier Elite-Krieger ein, gefolgt von einem älteren kleinen Mann, der seines Wissens zum Rat gehörte. In dieser Annahme verneigte er sich respektvoll: <<Ältester.>>

Dieser musterte ihn, sowie das Zelt und die restlichen Angehörigen "seines" Clans.

<<Kal’nar. Bist Du bereit aufzubrechen?>> Miron, der immer noch nicht aufgestanden war, musste in diesem Fall seine Bedürfnisse, sich erstmal vorzeigbar zu machen, zur Geltung bringen.

<<Ich bin gerade erst erwacht, bitte gebt mir noch einen Moment.>>
<<Wir warten draußen. Mach schnell.>>


Tja, wer oben in den Machtstrukturen stand, der konnte sich solch einen Befehlston leisten. Der ehemalige Pilot beeilte sich und trat schließlich nach draußen, um von dem Empfangskomitee zum nördlichen Ende des Lagers gebracht zu werden. Dort warteten bereits andere, zwei weitere Leute aus dem Rat, sowie vier weitere Krieger und Shee’ra. Es wurde sich begrüßt und auf den Weg zu der Fremden gemacht. Miron mied es den letzten Abend anzusprechen, auch wenn es ihn interessierte, warum sie nicht mitgekommen war. Stattdessen erkundigte er sich, wie sie gleich vorgehen würden. Letztendlich war es nur logisch, sie hatten acht Leute als Schutz dabei, während die Höhergestellten mit Karyn sprachen, dank seiner Hilfe. Gut, dann würde es so laufen wie er es vermutet hatte. Keiner wusste genau was sie erwartete.

In der erwarteten Zeitspanne erreichten sie die Lagerstelle der Besucherin, die ihnen bereits entgegen sah und scheinbar auf sie wartete. Schaute Karyn die ganze Zeit in ihre Richtung? Wohl wenig verwunderlich, woher sollte sonst etwas auf sie zukommen? Die seltsame Frau hatte sich umgezogen und trug heute etwas leichtere Kleidung. Miron konnte dem Drang einfach nicht widerstehen, sie einmal von oben bis unten zu mustern. Wirklich ein durchtrainierter Körper, da übernahmen noch ganz andere Teile seines Verstandes die Kontrolle als das pure objektive Bewusstsein. Doch er riss sich von dem Anblick los und begrüßte seine Artgenossin.


"Guten Tag Karyn. Ich hoffe Du hast eine erholsame Nacht gehabt?" Soviel zur Begrüßung. Dann konnte er mal gespannt sein, wohin diese Gespräche sie führen würden.

|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra & Azgeth ▫ etwas entfernt Ureinwohner
 
[Hyperraum, Empress of Blades, Gang]- Cris

Wie der Zufall es so wollte wanderte Cris durch das im Hyperraum reisende Schiff, bis sein Weg ihn schließlich auf das Observationsdeck und dem sich dort bietenden, fast hypnotisch wirkenden Ausblick auf den bläulichen Hyperraumstrudel. Langsam, das Whiskeyglas in der Hand, ließ er sich auf eine schmale Bank ohne Rückenlehne vor einem der Aussichtsfenster sinken, während seine Gedanken in weite Ferne strebten. Hier war es gewesen, dass er und Noa sich das zweite Mal fast geküsst hätten. Er hatte seine Hand nach ihr ausgestreckt, angezogen vom magischen Funkeln in ihren wunderschönen Augen, hatte bereits ihre zarte Haut unter seinen Fingern zu spüren gemeint, das wohlige Glühen ihrer Lippen an den seinen, doch dann war Selby aufgetaucht und hatte – unfreiwillig – den Moment ruiniert. Es hatte ein wenig gedauert, bis sie sich das nächste Mal so nahe gekommen waren, ohne dass es in einer peinlichen Szene wie im Frachtraum der Empress hatte kommen müssen. Eigentlich hätte ihm schon damals, nach ihrem Kuss im Korridor vor Major Al-Jalanis Büro, klar sein müssen, dass er sie nie wieder loslassen durfte… doch es hatte wieder einmal eine kleine Katastrophe gebraucht und im Endeffekt hatte er sich nicht wirklich gegen das unausweichliche gestemmt. Irgendetwas hätte er tun können – sie bitten, auf Mon Calamari zu bleiben. Seinen Dienst quittieren, um sie nach Coruscant zu begleiten. Erkennen, dass sie beabsichtigte, in aller Heimlichkeit in ihr Raumschiff zu steigen, und so vor ihr am Raumhafen sein, um sie ein letztes Mal zu sehen… Doch all das war nicht passiert. Und jetzt war sie fort.

Er nahm einen Schluck aus dem Whiskeyglas, ohne wirklich das Brennen der Flüssigkeit auf seiner Zunge und in seinem Rachen zu fühlen. Selbst die angenehme Wärme, die der Whyren’s Reserve in seinem Inneren entfachte, war unscheinbar im Vergleich zu der Wirkung, die Noas Lächeln auf ihn hatte. Wen sie wohl jetzt so anlächelte? Ihren Vater, ihre Geschwister? Und irgendwann, wenn die Erinnerungen an ihn verblasst waren, einen anderen Mann?

Ein leises Surren riss den ehemaligen Sturmtruppler aus seinen fatalistischen Gedanken und als er sich umsah, er kannte er den unsauber purpurfarbenen Astromechdroiden, der sich auf seinen Rädern näherte und dessen Fotorezeptoren Cris zu fokussieren schien.


„Hallo, R6, begrüßte er ihn.

„Nichts zu tun?“


Der Droide gab ein scheinbar fragendes, leicht traurig wirkendes Piepsen von sich, aus dem Cris sich keinerlei Reim machen konnte, - erst, als der kleine Holoprojektor am Kuppelkopf des Astromech zum Leben erwachte und ein Bild zwischen ihn und den Menschen warf, verstand er. Das Hologramm zeigte Noa, einen fragenden Ausdruck im Gesicht und jenes Gerät in der Hand, mit dem sie die Binärsprache des Astromech übersetzt hatte, als sie mit diesem durch das Schiff gegangen war. R6 musste es bei dieser Gelegenheit aufgezeichnet haben. Die Qualität war nicht besonders gut – aber doch gut genug, um Cris spüren zu lassen, wie sich ein eiserner Ring um sein Herz legte.


„Nein, sie ist nicht hier…“, sagte er leise.

„Und ich weiß auch nicht, wann wir sie wiedersehen…“

Das Hologramm erlosch und der Droide stieß ein wehmütiges Geräusch aus, bevor er sich mit surrenden Rollen umdrehte und Cris wieder alleine ließ, entweder, weil er merkte, in welch einer Stimmung sich dieser befand, oder aber, weil er ihn bei weitem nicht so interessant fand wie Noa. Bei diesem letzten Gedanken musste Cris sogar leicht Schmunzeln – wer konnte er es dem kleinen Helfer auch verübeln? Noa schien es ein leichtes sein, Herzen für sich zu gewinnen – auch wenn diese im Grunde nur aus hochgezüchteten Programmen bestanden. Er sollte Selby nachdrücklich davon abraten, die Erinnerungen des Astromechs zu löschen.

Cris wusste nicht, wie lange er schließlich auf jener Bank gesessen und leeren Blickes in den Hyperraum gestarrt hatte. Das Glas war leerer und leerer geworden, ohne dass es irgendetwas geholfen hätte, und irgendwann bemerkte er, dass er das um seinen Hals hängende Medaillon in der Hand hielt, den Deckel beiseitegeschoben hatte und schweren Herzens die Haarsträhne ansah, die sie ihm geschenkt hatte. So wunderschön… so weich… Schritte näherten sich, doch Cris nahm sie nicht zum Anlass, das Medaillon und seinen kostbaren Inhalt vor neugierigen Blicken zu verbergen. Er wollte es ansehen.


„Ich kann mich nicht erinnern, Sie jemals so gesehen zu haben.“

Selbys Stimme war unverkennbar, bevor der Pilot sich neben Cris auf die Bank setzte. Erst jetzt ließ er den Deckel zuschnappen und stopfte das Medaillon zurück unter sein Hemd.

„Werden Sie ihr schreiben?“

„Ich kann nicht“, antwortete Cris leise. Colonel Draysons explizite Anweisungen hallten immer noch in seinen Ohren.

„Der IGD und die CSF überwachen mit Sicherheit die komplette Kommunikation auf Coruscant… nur ein verdächtiges Detail, ein Ausrutscher… ich darf nicht zu verantworten haben, wenn plötzlich ein Trupp in schwarzen Mänteln vor ihrer Tür steht.“

Fahrig fuhr er sich mit einer Hand durchs Gesicht.


„Ich möchte ihr so viel sagen, Selby… aber ich kann nicht.“


Der Pilot seufzte und plötzlich spürte Cris, wer er ihm einen harten Gegenstand in die Hand schob. Einen Datenblock.

„Erklären Sie es ihr. Weder die CSF, noch der IGD werden eine Nachricht abfangen können, die ich ihr persönlich überbringe.“

Langsam erhob Selby sich wieder von der Bank und wandte sich dann zum Gehen.

„Sie haben mein Wort.“

Dann hatte er das Deck verlassen, einen Cris zurücklassend, der unschlüssig den Datenblock in seinen Händen ansah. Und dann zu schreiben begann.

Liebe Noa,

ich weiß nicht, ob und wann dich diese Nachricht erreichen wird. Selby wurde wieder nach Coruscant zurückversetzt – ich vermute, das ist eines der Resultate unseres Gesprächs mit dem Major – und hat mir versprochen, sie dir zu überbringen. Auf andere Weise mit dir in Kontakt zu treten könnte sich als gefährlich erweisen – nur eine Unachtsamkeit, ein kleiner Hinweis könnte dir große Schwierigkeiten bereiten. Wenn wir uns per Com kontaktieren, müssen wir uns hinter Tarnungen verstecken, Andeutungen, Hinweisen. Ich weiß nicht, ob ich das kann. Du bedeutest mir zu viel. Aber gleichzeitig ertrage ich die Vorstellung nicht, nichts mehr von dir hören oder lesen zu können.

Ich vermisse dich. Ich sitze hier auf dem Observationsdeck der Empress und kann nur daran denken, dass wir uns hier fast zum ersten Mal geküsst hätten, bevor du es auf Mon Calamari schließlich wirklich getan hast. Wir fliegen nach Lianna – ich wurde dorthin versetzt, um dem Geheimdienst als Repräsentant im Orden der Jedi zu dienen. Ich kann nicht sagen, wie lange diese Aufgabe andauern wird… und ob es die Möglichkeit gibt, sich irgendwann doch wieder freiwillig für den Dienst auf Coruscant zu melden. Würde sich eine solche Gelegenheit bieten, ich würde sie ohne zu zögern ergreifen, auch wenn ich nicht weiß, ob das all die Hindernisse zwischen uns beseitigen kann. Aber ich würde dich wiedersehen.

Mir ist bewusst, dass ich dir nichts versprechen kann. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich alles geben würde, um dich wiederzusehen… dass kein Moment vergeht, in dem ich nicht an dich denke. Vielleicht kommt der Tag, an dem ich es dir beweisen kann… und du willst, dass ich es dir beweise. Bis dahin erinnert mich dein Geschenk jeden Tag an die schönen Stunden, die uns geschenkt worden sind. Wenn ich etwas bereue, dann nur, dass ich dich fast von mir gestoßen hätte. Niemals, dass ich mich dir geöffnet habe. Egal was kommt.

Cris​

Langsam ließ er den Datenblock sinken und starrte einmal mehr in den Hyperraum hinaus. Selbst, wenn sie diese Zeilen schließlich wirklich zu lesen bekam – konnten sie ihr ein Trost sein? Würden sie ihr noch etwas bedeuten?

Gab es noch Hoffnung?


[Hyperraum, Empress of Blades, Observationsdeck]- Cris
 
{Hyperraum/Route nach Lianna/"Solitude"/Cockpit}mit Alisah, Padme, Marl

Wenn Tzun eines nicht erwartet hätte, dann das seine Meisterin, JediPadme Master, Mitglied des hohen Rates der Jedi und eine der weißesten Personen denen der Kaminoaner je begegnet war, zusammen mit einer Sith das Nachtleben von Bastion unsicher gemacht hat. Das passte a) keineswegs zu dem bisherigen, etwas unorthodoxerem, Bild was er von ihr hatte als weise Meisterin und b) aucnict zu seinem bisherigem Bild das er von den Jedi hatte...wie es schien hatte Tzun entweder ganz falsche Ansichten gehabt oder er geriet an die merkwürdigsten Individuen.
Danach riet Alisah ihm, keineswegs dies als Normalität anzusehen und einem Sith immer zu misstrauen. Etwas was seine Meisterin bestätigte und ihm riet einen großen Bogen um diese zu machen.


"Ich gedenke nicht, einfach so mit einem Sith einen Partyrundgang zu machen. Seid da beruhigt."

brachte er, noch geschockt von der Enthüllung der ehemaligen Sith, hervor. Dann sprachen seine Meisterin und Alisah über Hass, Probleme und darüber was die Zukunft für Corellia bringen würde. Schnell änderte dann jedoch Padme das Thema, und sprach davon das entweder Tzun oder Alisah etwas kochen müssten, da ihre Fähigkeiten diesbezüglich eine Katastrophe waren. Erst jetzt fiel auch Tzun ein, das seine Meisterin über "ihren Sohn" gesprochen hatte, als es um den Krater ging. Hieß das, das seine Meisterin nicht nur Jedi war und Rätin sondern auch miserable Hausfrau und Mutter?

"Kochen? Nein soetwas kann ich nicht. Es war auch eigentlich nie notwendig dies zu erlernen, auf Kamino sorgten Droiden und die neueste Technik für das Leibliche Wohl, so das es kaum notwendig war etwas selber zu erledigen oder gar von Hand.

Aber habe ich das richtig verstanden, das ihr einen Sohn habt? Also ein Kind? Ist dies überhaupt Jedi gestattet und wie alt ist er?"


fragte der Kaminoaner, den natürlich alles über ihr Kind brennend interessierte. Mit Menschenbabys und Embryonen hatte er bereits oft zu tun gehabt, doch weniger mit älteren Exemplaren oder schon ausgereiften Klonen. Auserdem waren alle Klone nicht nur Genetisch angepasst und verändert, so das ihre Alterung beschleunigt wurde sondern auch abgekapselt von äußeren Einflüssen und strengen Regeln unterworfen um sie den Wünschen von Käufern anzupassen. Minenarbeiterklone brauchten keine Gemälde begutachten oder den Drang für Freiheit erlernen, einzig wichtig war es das sie ihre Aufgabe für die sie erschaffen wurden erfüllen konnten.

{Hyperraum/Route nach Lianna/"Solitude"/Messe}mit Alisah, Padme, Marl
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Azgeth ▫ in der Nähe Miron ▫ Shee'ra & Ureinwohner

Auch wenn es sich nicht um die optimale Vorgehensweise handelte, ließ sich Karyn so tief in den Schlaf fallen wie es ihr Körper benötigte. Nach der dargebrachten Entschuldigung ging sie einfach mal davon aus, dass sie nun zumindest für diese Nacht mit keinen weiteren Besuchen rechnen musste. Und so war es am Ende auch, denn als sie am nächsten Morgen aufwachte und weder körperliche Schäden noch derer an ihrer Ausrüstung feststellen konnte, stellte sich für einen Moment so etwas wie ein Sicherheits- und Erleichterungsgefühl ein. Ob dies auf Dauer so blieb, war natürlich noch mal eine andere Frage, doch vorerst war sie quasi in Sicherheit. Fast automatisch wollte sich die einstige Sith daran machen ihr Zeug zusammenzupacken und loszuziehen, so wie sie es schon seit Monaten machte. Doch dies war nun nicht mehr nötig, sie würde erst einmal hier bleiben. Die Macht der Gewohnheit, machte sich Karyn kopfschüttelnd klar.

Tja, aber was sollte sie sonst tun? Die Antwort war klar, diese hatte sie ja gestern schon gegeben. Es hieß auf diejenigen zu warten, die jenseits des Hügels kampierten. Diese Primitiven mit ihrem menschlichen Besucher. Sie war durchaus gespannt herauszufinden, wie ein Mensch hierher gekommen war und was er dort machte. Momentan galt es einen Zeitvertreib zu finden, welchen sie in sportlicher Betätigung und Dehnübungen fand. Doch auch dies nahm nicht Unmengen an Zeit in Anspruch, sodass sie sich daraufhin schnell wieder langweilte. Erstaunlich wie stark die Unrast immer noch in ihr regierte. Nichts zu tun zu haben, und auch nichts tun zu können war einfach unerträglich. Genauso wie auf Coruscant. Es hatte sie beinahe um den Verstand gebracht. Solange sie lief, solange sie sich um ihre Reise kümmerte, war sie ausgeglichen, ruhig; man könnte sie tatsächlich fast für eine Jedi halten, doch hier und jetzt zeigte sich der Unterschied. Wahre Ruhe und Gelassenheit hatte sie noch immer nicht gefunden. Das innere Feuer brannte, und trieb den Motor an, der leer lief wenn er kein Ziel anfahren konnte.

Was war nun die richtige Vorgehensweise? Tatsächlich dieses Feuer zum Erlöschen zu kriegen oder doch etwas anderes? Es musste sich um etwas sehr tief in ihr sitzendes Handeln, denn soweit sie zurückblickte, war sie immer aktiv gewesen. Entspannung und Herumsitzen war noch nie besonders erstrebenswert für sie gewesen. Wäre es nicht klüger zu lernen mit ihrem auf Hochtouren laufenden Inneren umzugehen? Dies wäre ziemlich nahe liegend, die Frage war nur: wie?

Die Antwort würde sich ihr nicht hier und jetzt erschließen. Denn vorerst würde sie nun mit den Eingeborenen kommunizieren, die sich ihr näherten. Diesmal tauchten ein Dutzend Leute auf, mindestens acht von ihnen waren bewaffnet. Karyn, die nur ihr verstecktes Lichtschwert bei sich führte, beobachtete die Herannahenden, und konnte unter ihnen Miron, die Machtbegabte und einen "Älteren" von letzter Nacht wieder erkennen. Ok, dann ging es jetzt wohl los. Was auch immer "es" bedeutete. Miron übernahm sofort die Wortführung und begrüßte sie. Ob sie eine gute Nacht hatte? Fast hätte die einstige Dunkelseitenutzerin die Augen verdreht. Dies war doch so ziemlich die unbedeutendste Frage überhaupt, oder etwa nicht? Aber es war vermutlich nicht hilfreich, wenn sie ständig ihre schlechte Laune demonstrierte und den Dolmetscher fortwährend anfuhr. Hier war wenigstens ein bisschen Diplomatie gefragt, und wenn sie sich nicht in Schwierigkeiten bringen wollte, sollte sie sich zusammenreißen.


"Ich grüße euch alle." Sie zeigte auf den Boden um sie herum. Tja, sie hatte leider keinen Packen Stühle für ihre Reise mitgenommen, so mussten sie alle wohl oder übel ohne auskommen.

"Wer möchte, kann gerne Platz nehmen. Meine Nacht war ungestört und daher auch erholsam." , beendete sie ihre ersten Begrüßungsworte. Als nächstes ging sie leicht in die Knie, und schaute wie die anderen reagierten. Miron sprach mit den Fremden, und nach einem kurzen Austausch ließ er sie wissen, dass man nicht daran interessiert war, sich niederzusetzen. Hm? Ok, auch gut, dann standen sie sich eben die Beine in den Bauch. Vielleicht würde es ja doch nicht so lange dauern wie sie dachte. Nach wie vor hatte sie so gut wie keine Ahnung was bei dem allen eigentlich herauskommen sollte.

"Worüber möchten wir sprechen?" Offenbar war dies schon beschlossen worden, denn der Mensch antwortete ohne weitere Rücksprache.

"Wir würden gerne wissen, wer Du wirklich bist. Genauer, und warum bist Du hierher gekommen? Warum bist Du überhaupt auf Reisen?"

So, nun sollte sie also die Karten auf den Tisch packen. Die Schwarzhaarige war sich nicht sicher, wie weit sie bereit war zu gehen. Selbst in der Zivilisation gab es so etwas wie Privatsphäre, bzw. eine Grenze die jeder berechtigt war sofort aufzuzeigen. Konnte sie dies hier auch? Kamen sie weiter wenn alle Informationen zurückhielten? Nun, sie konnte ja erst einmal anfangen. Ein tiefer Atemzug begleitete diese Entscheidung und diente als innerer Schub diese Hürde zu überspringen.

"Nun, ich bin wie gesagt Karyn. Karyn Steed, wenn der Nachname wirklich wichtig ist. Wie man sieht bin ich ein Mensch und 29 Jahre alt. Meine Vergangenheit war sehr bewegt und ich musste einen Weg finden, mich selbst zu finden. Mich selbst und Ruhe vor dem Chaos der galaktischen Zivilisation. Egal welchen Planeten ich zuvor auch aufsuchte, Naboo, Haruun Kal, immer gab es andere Wesen die meine Seelenruhe störten, also sah ich keinen anderen Weg, als alles hinter mir zu lassen. Völliger Rückzug von jeglicher Gesellschaft. Völlige Abgeschiedenheit, die mich letztendlich nur in der Natur erwarten konnte. Ich wanderte und wanderte, nicht wirklich mit einem festen Ziel, doch immer voran.

Mittlerweile bin ich seit fast einem halben Jahr unterwegs, und habe hunderte, vermutlich tausende von Kilometern zurückgelegt. Ich hatte viel Zeit nachzudenken, Vergangenes zu verarbeiten und bin nun schon einen weiten Weg auf dem Pfad zu wahrer Freiheit und wahrem Frieden gegangen. Und obwohl ich schon beachtliche Veränderungen in mir spüre, bin ich noch nicht am Ziel angelangt. Es gilt noch die letzten Schritte zu tun. Schritte die – so scheint es – nicht durch simples Laufen getan werden können. Dies ist die Situation in der ich auf euch traf."


So hatte sie eigentlich alles Relevante dargelegt, ohne ihre tiefsten Geheimnisse preiszugeben. Das Übersetzen ging los, bzw. wurde beendet, denn im derzeitigen Dialog war Miron wieder dazu übergegangen Wort für Wort zu übersetzen. Es war wirklich faszinierend eine solch geartete Außenstehender – Rolle einzunehmen. Blicke wurden gewechselt, sie wurde ausgiebig und wiederholt gemustert, und eine rege Diskussion hatte sich entwickelt. Die Besucherin wartete geduldig, achtete lediglich auf die Wachen, die keine Chance erhalten sollten, sie zu überrumpeln. Doch bisher hatte nichts auf feindseliges Verhalten hingewiesen, und auch jetzt wurde dies nicht widerlegt. Schlussendlich brach die Wörterflut ab und Miron richtete seine Stimme wieder an sie.

"Sie haben Schwierigkeiten sich vorzustellen, wie jemand solch eine Entscheidung treffen kann. Wieso hast Du eine so tiefgehende Einsamkeit gesucht? Gab es keine andere Möglichkeit Frieden und Freiheit zu finden? Für sie gibt es nur einen Grund dass jemand seine Gemeinschaft verlässt, nämlich wenn er verbannt wird. Sie fragen sich ob Du dich selbst verbannt hast, und ob es niemanden gab der sich um Dich kümmern wollte."

Daraufhin musste die 29-Jährige überrascht blinzeln. Warum war das wichtig? Wieso interessierten sie sich für die Entscheidung an sich, dies war nun mal ihre Wahl gewesen. Aber vielleicht hatten sie diese Art von Verständnis und Gedankengut nicht. Und somit konnten sie es eben nicht nachvollziehen.

"Na ja, ich hatte schon jemanden, der mir geholfen hat. Zu Anfang. Sie half mir durch die schwersten Stunden und trieb mich voran wenn ich selbst nicht mehr an meine Stärke glaubte. An meinen Willen es zu schaffen. Doch ab einem gewissen Punkt konnte sie mir nicht mehr helfen und ich war auf mich selbst angewiesen. Ein anderer kann mich nicht ergründen, das muss ich schon selbst tun. Und da es auf jedem bewohnten Planeten Individuen gab, die sich aggressiv, und mir feindlich gesonnen verhielten, wurde ich immer wieder aus meiner Bahn geworden, dass innere Gleichgewicht zerstört."

Oh man, was machte sie hier eigentlich? Woher nahmen sie sich das Recht von ihr einen Seelenstriptease zu erwarten?

"Die Verstehen dass sowieso nicht oder? Wissen sie überhaupt, dass es andere Planeten gibt?" , erkundigte sie sich bei dem Menschen, der sicherlich noch wesentlich mehr mitbekam als diese Primitiven. An seiner Stelle hätte sie vermutlich ein Fragenbombardement gestartet. Doch er war höchstwahrscheinlich seiner Übersetzungsfunktion verpflichtet. Daher antwortete er wohl auch nicht, schüttelte lediglich kaum merklich den Kopf und machte sich wieder ans Übersetzen, bzw. ans Zuhören. Wieder wurde sich besprochen, diesmal jedoch nicht so lange, allerdings nahm auch Miron daran teil. Ob das wirklich so eine tolle Idee war? Sie wollte schon Hilfe, wenn diese Wesen sie ihr geben konnten, aber war dies richtig, wenn sie sich dabei dann dermaßen Unwohl fühlte?

Und um ehrlich zu sein, waren ihr das einfach zu viele Leute. Möglicherweise wäre die Situation nicht ganz so befremdlich, wenn hier nicht gleich ein Riesentrupp angerauscht gekommen wäre. Sie war doch nur eine einzelne Person. Da musste man nicht gleich einen Kampftrupp mitschicken, andererseits hätte sie wohl kaum anders gehandelt, wenn es sich dabei um wichtige Persönlichkeiten einer Gemeinschaft handelte. Der Geräuschpegel nahm langsam wieder ab, was bedeutete, dass es weiterging.


"Sie kommen darin überein, nicht gänzlich die Dynamik einer Andersweltlichen verstehen zu können. Sie möchten aber dafür wissen, warum Du ausgerechnet hier; zu dieser Zeit, an diesem Ort aufgetaucht bist? Was denkst Du wie es dazu kam, da es doch offenbar weder von Dir noch von uns beabsichtig worden ist?"

Wieder musste die einstige Sith sich ein Augenrollen verkneifen. Sie wusste genauso wenig wie dieses Zusammentreffen zustande gekommen war, wie die anderen. Sie war sich aber sicher, dass es der Wille der Macht gewesen war, doch wie sollte sie dies kundtun?

"In der Sache kann ich im Prinzip nur das wiederholen, was ich auch schon beim letzten Mal sagte. Ich weiß nicht wie es dazu kam. Wie ihr schon mitbekommen haben dürftet, habe ich nicht nach euch gesucht. Der Planet ist zu groß, als dass es sich dabei um Zufall handeln kann. Es muss eine höhere Macht sein. Ein übermächtiges Bewusstsein. Eine lenkende Wesenheit, eine bestimmende Kraft. Schicksal, Fügung … göttliche Macht. Es sollte so kommen. Den Grund kenne ich nicht, vielleicht sollen wir ihn auch nicht kennen."

Karyn zog leicht die Brauen nach oben. Nun hatte sie aber eine Steilvorlage gegeben, sie war gespannt, welche Reaktionen darauf erfolgten. Leider konnte sie nicht wirklich gut in der Mimik lesen, und auch die Gedanken und Gefühle waren schwer zu lesen, abgesehen davon, dass sie darin nicht besonders gut war, und es auch schwierig war gleichzeitig die Aura zu verbergen und parallel sich der Empathie zu öffnen, beides stand irgendwo ziemlich im Widerspruch. Die Debatten wurden offenbar etwas hitziger. Die Fremde vermutete Misstrauen, Unglauben, Skepsis, Feindseligkeit, aber auch Verwunderung und Neugier wahrnehmen zu können. Schließlich trat die mit allerhand Verzierungen beschmückte Frau neben den Menschen und teilte ihm etwas mit. Miron zögerte einen Moment, drehte sich dann aber in ihre Richtung.

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Corellia System – Corellia – Orbit – "Solitude" – Cockpit - Alisah, Tzun und Padme, Marl

Alisah grinste bei einigen von Padme’s Bemerkungen zu ihrem kleinen Ausflug auf Bastion und sie nickte noch einmal bestätigend, als Padme bestätigte, das Tzun besser sehr vorsichtig sein sollte bei Sith. Das Schmunzeln auf ihrem Gesicht war aber ganz weg, als Padme auf die Zerstörungen da unten ein ging. Der Krater da unten war die Basis gewesen? Das hatte Alisah nicht gewusst. Sie hätte es niemals wieder erkannt. Leise seufzte Alisah. Da unten war es das letzte Mal gewesen, dass sie und Adrian auf der gleichen Seite gewesen war. Dort unten hatte Mama sie abgegeben damit sie vor Errebious sicher waren und dort hatte sie selbst Chesara gefragt, ob sie Adrian’s Meisterin werden könnte. Und nun war das alles dort Unten nur noch ein Krater.
Ruckartig riss Alisah sich von dem Gedanken fort als Padme nachhakte und erklärte Alisah müsse ihr erklären wieso Hass auf beiden Seiten.


Die Republik!

Schnaufte Alisah.

Du glaubst doch nicht, dass das alles Heilige sind! Klar Hass! Auch auf der Republikseite. Oder glaubst du ein republikanischer Soldat hasst die Imperialen nicht? Was sonst würde ihn dazu bringen zu kämpfen? Er oder sie hat Kammeraden verloren und Freunde und vielleicht Familie! Natürlich hassen die auch und je länger der Krieg dauert um so mehr verwischen die Grenzen von Gut und Böse! Am Ende wird der Sieger die Geschichte schreiben und im Recht sein! Nicht etwa, weil er besser oder friedvoller war als der Verliere, sondern einfach aus dem einen Grund, weil er gewonnen hat.
Und Corellia?
Glaubst du wirklich, die „friedfertigen“ Bürger dort unten werden sachlich ausdiskutieren was in der imperialen Zeit geschehen ist. Nein, man wird alle die, die in der Zeit profitiert haben und sich nicht durch Beziehung oder Bestechung aus der Affäre ziehen zu können, an den Pranger stellen, sie schmähen, die Wut an ihnen auslassen, sie vor Gericht stellen und vielleicht von Corellia verbannen.


Fest presste Alisah nun ihre Lippen zusammen und starrte hinaus auf den immer kleiner werdenden Planeten und ihr entging nicht, das Padme weiter sprach und wohl auf Alisah Frage hinter der Frage ein ging. Ein gesundes Miteinander? Gesundes Miteinander? Kein Misstrauen? Ein hartes Stück Arbeit? Alles sehr Vage und doch hoffte Alisah. Sie hoffte, das Padme Recht behielt.
Für einen Moment driftete Alisah ab und sah verträumt aus dem vorderen Fenster während sich die Sterne in feine Linie verwandelten.
Erst die Frage nach dem Küchendienst lies Alisah wieder ganz in die Realität zurück kommen und Padme ungläubig ansehen. War das eine ernst gemeinte Frage? Mals jedenfalls schien der Frage große Bedeutung zu zumessen. Alisah verstand das Getriller des kleinen Droiden zwar nicht wirklich aber die Tonhöhe hatte in ein schrilles Piepen über gewechselt und der Kuppelkopf drehte sie beinahe hecktisch hin und her. Anscheinend kannte der Droide wohl Padme’s Kochkünste und fürchtete wohl sogar um seine eigene Existenz. Allein das brachte Alisah schon wieder zum grinsen während sich nun Tzun auch gleich zu Wort meldete und auch seine Unkenntnis der Materie beteuerte bevor er dann auch direkt vom Thema ablenkte und nach Padme’s Sohn fragte.


Na toll! Zwei Hüter von Frieden und Gerechtigkeit an Bord und wer muss kochen damit wir nicht verhungern?
Die Exsith!


Rief Alisah in die Runde während sie gespielt entnervt die Arme hoch riss, demonstrativ ihren Kopf schüttelte und Richtung Aufenthaltsbereich und Kochnische los stapfte.

Aber wenn ich koch, dann wascht ihr ab.

Eine haltlose Drohung, hielt sich das Abwaschen doch arg in Grenzen, da es sich auf das ein- und ausräumen des Geschirrreinigers beschränken würde, den Alisah, neben dem Vorteil der Wasserersparnis, eigentlich für ihre eigene Bequemlichkeit hatte einbauen lassen.

Aber erwartet bloß keine kulinarischen Höchstleistungen.
Oh, und für den allerschlimmsten Notfall hab ich ein paar Fertiggerichte an Bord. Wir überleben also bis wir ankommen, auch wenn euch mein Gekochtes nicht schmeckt.


Kopfüber hing sie schon in der Kühleinheit nahe dem Herd und wühlte darin herum bevor sie triumphierend ein gut verpacktes Behältnis hoch hielt.

Ihr habt ja sooo ein Glück! Ich hab gestern vorgekocht und eingefroren! Wie wäre es mit einem Gemüseauflauf? Den müssen wir nur noch warm machen.
Ich nehm doch an, ihr habt Hunger. Ich mein, wenn du schon direkt nach dem Start nach Essen fragst.


Breit grinsend sah sie Padme an bevor sie dann Tzun leicht irritiert an blickte. Konnte er das überhaupt mit essen.

Ähm, du, Tzun, verträgst du das überhaupt? Wenn nich musst du selbst mal sehn was in meinem Vorrat für dich geht.

Hyperraum Richtung Lianna –"Solitude" – zentraler Aufenthaltsraum - Alisah, Tzun und Padme, Marl
 
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Als Tzun, wohl aber in einem Wortlaut, bei welchen man merken konnte, daß er über die Erklärung ein wenig geschockt war, verlauten ließ, daß er keineswegs vorhabe, mit einem Sith einen Partyrundgang zu machen, grinste Padme.

Sehr klug von dir, Tzun. Allerdings halten sich die Sith im Moment, nicht nur in Bezug auf Partys, ziemlich aus der Öffentlichkeit raus."

beruhigte Padme den Padawan, aber auch sich selbst, ein wenig.

"Eigentlich könnte man darüber erleichtert sein, aber ich bin besorgt, über welchen schlimmen Plänen sie im Moment brüten mögen. Das Imperium hat nahezu alles, was es in diesem schrecklichen Krieg erobert hat, wieder verloren. Aber bisher keine Reaktion."

meinte sie nachdenklich.

"Auch hier auf Corellia waren die Sith eher abwesend, was für mich nicht gerade ein Grund zur Beruhigung ist."

Padme blickte nun Alisah an.

"Kannst du uns verraten, ob es den Sith gleichgültig ist, daß sie diese Gebiete wieder verlieren oder könnten sie möglicherweise wirklich eine neue Teufelei aushecken?"

fragte Padme die Person unter ihnen, die am ehesten Licht ins Dunkel bringen konnte.
Allerdings konnte Padme Alisahs Erklärung nicht nur verstehen, sondern nachvollziehen.


"Diese Ansicht kann und will ich gar nicht bestreiten. Ich denke, daß es stimmt, daß auf beiden Seiten Verbitterung und Elend tiefe Wunden geschlagen haben, die sich nun in Haß offenbaren."

erwiderte Padme auf Alisahs Erklärung.

"Aber du darfst nicht vergessen, daß die Republik diesen Krieg nicht begonnen hat. Unsere Soldaten haben anfangs gekämpft, um die Republik und ihre Werte zu verteidigen. Die Republik erlitt schwere Verluste, aber sie gewann dadurch an Stärke, denn nichts wäre so schlimm wie das Wissen, daß die Verluste umsonst gewesen wären. Beide Seiten haben unheimlich viele Leben geopfert. Für nichts und wieder nichts."

Das war an für sich das Schlimmste. Das Imperium hatte die gewonnenen Systeme verloren und die Republik die verlorenen Systeme gewonnen. Unterm Strich hatten die unzähligen Schlachten nur Tote, Verletzte, Verzweiflung, Not und Trauer gebracht.

"Wie die Corellianer damit umgehen werden, kann ich dir auch nicht sagen, Alisah. Aber es wird auch davon abhängen, wie die politischen Führer agieren werden. Es wird darauf ankommen, ob sie Rache oder Versöhnung wollen. Natürlich wird eine Aufklärung der Vorkommnisse während der Besatzung unumgänglich sein. Aber die Chance ist groß, daß es faire Prozesse werden, denke ich."

Natürlich würde auch die Republik ihren Blick auf den Umgang Corellias mit der jüngeren Vergangenheit richten. Und Padme bezweifelte nicht, daß einige Corellianer wußten, daß dieser Umgang auch eine Signalwirkung haben würde. Nicht wenige politische Führer Corellias waren in den Untergrund geflüchtet, nachdem sie keine andere Wahl mehr gehabt hatten. Und wie Padme von Casia wußte, hatte im Untergrund mehr als reichlich Zeit, sich über solche Dinge Gedanken zu machen.

Aber Tzun riß sie aus diesem Gedankengang, als er auf die Problematik des Kochens kam. Er konnte es genausowenig wie Padme, die bei Alisahs entnervten Worten grinsen mußte.


"Ich brauchte das auch nicht lernen. Und als man versucht, es mir beizubringen, war bereits Hopfen und Malz verloren. Dafür werden wir den Frieden des Geschirrs, dreckig wie sauber, hüten."

versprach Padme den Abwasch zu übernehmen.

"Aber ich nehme den Auflauf gerne, denn du hast richtig erkannt, daß ich Hunger habe. Die letzten Tage war Essen nicht gerade eine Priorität und die Rationsriegel hängen mir allmählich zum Hals heraus."

beantworte Padme die Frage für sich und schaute dann zu Tzun, denn Alisah zeigte sich sehr aufmerksam, als sie Tzun fragte, ob er überhaupt das Essen vertrüge. Darüber hatte sich Padme noch keine Gedanken gemacht, denn meistens hielten sie sich in der Basis auf, wo für das leibliche Wohl gesorgt war.
Sie wartete ab, bis Tzun Alisah erklärt hatte, was er essen wolle, bevor sie seine Frage beantwortete. Ihr Padawan war wirklich ein wandelndes Fragezeichen.


"Du hast richtig verstanden, daß ich einen Sohn habe, Tzun."

bestätigte Padme.

"Wobei ich gestehen muß, daß ich nicht verstehe, was du mit der Frage meinst, ob er ein Kind wäre. Wobei wenn ich ehrlich bin, ähnelt er oft genug einem Dreckspatz, weswegen deine Frage wohl berechtigt ist, was ich da wohl in die Welt gesetzt haben könnte."

amüsierte sich Padme wieder.

"Mein Sohn ist fünf Jahre."

Padme konnte für einen Augenblick nicht ganz verhindern, daß ihre Stimme sehnsuchtsvoll klang.

"Der alte Orden der Jedi verbot seinen Mitglieder Beziehungen und Familie. Der neue Orden dagegen überläßt diese Entscheidung jedem Einzelnen. Verbote haben es nun einmal an sich, gebrochen zu werden, wenn man ihren Sinn für sich selbst in Zweifel zieht. Die Mitglieder des alten Ordens mußten die Jedi verlassen, wenn sie eine Familie haben wollten. Oder haben sie mußten ihre Liebe heimlich leben, was für die Betreffenden und ihre Familie mit Sicherheit viel Leid bedeutet hat. Ein Leben in Heimlichkeit, ein anderes für die Öffentlichkeit."

erklärte Padme Tzun.

"Die Gründe für diesen Zwiespalt haben die Gründer des Neuen Ordens abgeschafft, aber dafür sind andere entstanden. Wir wissen, daß es ein Zwiespalt ist zwischen den Pflichten eines Jedi und den Pflichten eines Vater oder einer Mutter. Es ist nicht einfach, vor allem nicht, weil die Aufgaben eines Jedi so umfassend sind, daß oftmals die Zeit nicht ausreicht für ein Familienleben."

schilderte Padme die Lage, aber auch ihre eignen Erfahrungen.

"Man muß sich immer bewußt darüber sein, daß die Aufgaben der Jedi und die Familie ein Grund dafür sein können in schreckliche Gewissenkonflikte zu geraten. Denn wir sind als Jedi Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit und das erfordert eine neutrale Sicht der Dinge. Du kannst dir vorstellen, wie schwer das sein kann, wenn die eigne Familie betroffen ist. Oder wieviel schwerer ist es, wenn eine Entscheidung für das Allgemeinwohl die eigne Familie in Gefahr bringt oder viel schlimmer noch ihr Schaden zufügt."

Padme blickte Tzun an.

"Es ist keine einfache Entscheidung, Tzun. Aber es gibt hier keinen richtigen und keinen falschen Weg. Das muß jeder für sich selbst entscheiden. Das haben die Gründer des Neuen Ordens erkannt und dafür Sorge getragen, daß jeder Einzelne genau diese Entscheidung für sich selbst treffen kann."

Wie Padme ihr Padawan- Fragezeichen kannte, würde Tzun mit Sicherheit noch einige Fragen haben.


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[OP]
Hieß das, das seine Meisterin nicht nur Jedi war und Rätin sondern auch miserable Hausfrau und Mutter?

@Tzun:
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Mit gespielter Genervtheit, kommentierte Alisah die Tatsache, dass auser ihr noch niemand kochen konnte. Danach forderte sie, das sie stattdessen den Abwasch übernehmen sollten. Etwas, wogegen seine Meisterin nichts zu sagen hatte. Tzun konnte aber nicht sich dazu durchringen, sofort zuzustimmen, hatte er doch das nie zuvor machen müssen. Direkten Körperkontakt oder gar schwere Arbeit galt bei seinem Volk als verpönt und barbarisch. In der Kochnische fand Alisah einen eingefrorenen Auflauf den sie ihnen sofort anbot, garniert mit der Frage ob Tzun das überhaupt essen konnte.


Die Kaminoanische Physiologie ähnelt zwar wenig der der Menschlichen, doch ist nichts für uns giftig was ihr essen könnt. Mein Volk hat sich aus Amphibien entwickelt, und unterscheidet sich hinsichtlich des Verdauungssystems nicht sonderlich von Menschen. Ich gebe aber zu…auch abwaschen habe ich noch nie tun müssen. Aber ich tue mein bestes!

Versicherte er Alisah, bevor er der Erklärung von Padme lauschte. Sie bestätigte, dass sie einen 5 jährigen Sohn besaß, er kein Kind wäre sondern ein Wesen der Spezies „Dreckspatz“. Auch eröffnete sie ihm etwas über die Geschichte von Beziehungen im alten und neuen Jedi Orden. Das es 2 verschiedene Jedi-Orden gab war Tzun neu, ehrlich gesagt wusste er wenig über Jedi. Weder was ihre Regeln waren, noch ihre Geschichte oder ähnliches. Er kannte nur das gröbste, Helden des Friedens, Bewahrer der Gerechtigkeit und Machtnutzer.
Ihre Erklärung beendete Padme mit einem sehr weisen Satz, nämlich dass es kein richtig oder falsch gibt. Jeder müsste selber sich entscheiden wie er damit leben würde, und könnte. Eine weise Entscheidung, fern jeglicher Arroganz die eigene Meinung als die höchste anzusehen. Obwohl seine Meisterin nach menschlichen Standards noch jung wirkte, besaß sie eine große Weisheit von der Tzun unbedingt lernen wollte.


Erneut sehe ich wie weise ihr seid Meisterin. Viele sehen ihre eigene Meinung als das ultimative an, die einzige wahre Wahrheit. Doch so seid ihr nicht, es freut mich und ich fühle mich geehrt euer Padawan zu sein. Doch muss ich nun etwas beichten…ich gebe zu ich habe fast kein Wissen über den Orden. Weder wusste ich das es einen alten und einen neuen gab, noch kenne ich mich sonderlich mit anderen Gesetzen, Regeln oder Geboten aus.


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Sie hatte versucht mit dem Essensthema einen Schritt hinüber zu den seichteren Gesprächsthemen machen zu können. Doch sowohl Tzun’s Frage, als auch Padme‘s Antwort ließen nicht darauf schließen, dass die Beiden sich diesem Wunsch anschlossen. Zumindest nicht ganz und so verzog Alisah deutlich erkennbar das Gesicht als Padme dann auch noch direkt nachfragte, ob sie wüsste was gerade bei den Sith los war. Na ja, rein logisch hatte sie ja natürlich recht. Alisah war hier in diesem Schiff wohl wirklich diejenige, die am ehesten sagen konnte was die Sith antrieb. Allerdings war sie lange nicht mehr im Dunstkreis anderer Sith gewesen und noch länger war es her, das sie auch nur ansatzweise mitbekommen hatte, was ihr alter Meister so trieb. Eines jedoch konnte Alisah ganz klar sagen.

Auf jeden Fall hecken die Sith und vor allem der Imperator eine Teufelei aus! Das ist schon ihre zweite Natur. Aber ich glaube eigentlich, dass nicht einmal ein Sith der oberen Ränge wirklich sagen kann was ein Anderer so alles vor hat.
Und der Imperator? Den durchschaut niemand.
Vielleicht ist es ihm egal was aus dem Imperium wird.
Vielleicht hat er einen Plan und bündelt irgendwo seine Kräfte. Hat geheime Armeen oder sonst was.
Vielleicht will er sich seiner imperialen Generäle entledigen indem er sie versagen lässt.
Vielleicht will er nach deren Versagen, mit den Sith gemeinsam, als eine Art Retter und Heilsbringer für die Bevölkerung auftreten und sich als gütiger und fürsorglicher Vater aufspielen.
Oder er plant genau das Gegenteil. Die anderen Sith ausstechen und als unfähig hin stellen um dann als uneingeschränkter Herrscher und Machtnutzer über die niederen Nichtmachtnutzer zu herrschen.
Vielleicht ist es auch irgendwas dazwischen oder noch ganz anders!
Ich weiß es nicht und ich bin schon zu lange aus seinem Dunstkreis, als das ich etwas hätte mitbekommen können. Ich war schon seit langem eine Enttäuschung für ihn.


Alisah war beinahe ein wenig traurig geworden bei den letzten Worten. Sie hatte sehr lange versucht seine Achtung zu gewinnen bevor sie begonnen hatte sich von dem Streben nach seiner Anerkennung zu lösen und zu akzeptieren, dass er sie nur verachtete und einzig zu seinem eigenen Nutzen noch in seiner Nähe duldete. Das heißt, bevor sie ihn dann endgültig enttäuschte und zu einem Abschreibungsposten wurde.
Nein, Nein! Diese Denkweise durfte sie nicht zulassen ermahnte sich Alisah selbst und schnaufte dabei leise. Sie durfte nicht zulassen, dass die Gedanken an dieses Monstrum sie belasteten und doch versank sie kurz in Grübelei während Padme weitere Dinge über Corellia und den Krieg ausführte. Dinge denen Alisah teilweise beipflichte konnte, die sie aber auch teilweise anders sah.
Menschen und auch Nichtmenschen waren nun einmal nicht per se gut und edel nur weil sie der Republik angehörten. Und nicht alles was diese Republik verzapfte war gut! Aber das noch deutlicher aus zu sprechen wagte Alisah nicht. Und sie glaubte auch nicht, dass dies viel ausrichten würde. Es gäbe nur ne heftige Diskussion, die Alisah nicht wollte, also schwieg sie und dachte sich ihren Teil bevor das Thema dann nun wohl endlich endgültig bei der weniger politischen Nahrungsherstellung landete.
Auf Alisahs Gesicht zeigte sich nun doch wieder ein freches Grinsen während sie den kleinen Schrank neben der Kochnische öffnete.


Prima Tzun, dann kommst du auch in den Genuss meinen Kochkünsten nicht zu entkommen!
Und dann könnt ihr Beiden jetzt ja mal gaaaanz friedlich das Geschirr zum Tisch hüten, auf das es die Einsicht überkommt uns als Unterlage für unsere Speisen zu dienen.


Aus dem Grinsen wurde mittlerweile ein Kichern während Alisah die Auflaufform in den Schnellerhitzer schob.

Ich konnte vor Kurzem auch noch nicht so richtig kochen. Aber wenn man Wochen und Monate Fertignahrung zu sich nimmt und dann auch noch schwanger ist, lernt man ganz schnell was aus fischen Zutaten zu zaubern. Um ehrlich zu sein, meine ersten Versuche waren wohl eher chemische Kampfstoffe als das sie als Nahrung durchgingen. Doch mittlerweile, denke ich, schmeckt es ganz annehmbar.

Kurz und energisch tippte Alisah die Zeit und die Temperatur für die Fertigstellung des Gerichtes ein, während Padme sich erst noch einmal ihrem Schüler und seiner Frage dach ihrem Sohn und der allgemeinen Einstellung des Jediordens zu Beziehungen zuwandte.
Das wäre ja auch noch schöner, wenn jetzt auch noch die Jedi Beziehung missbilligen würden. Hm, was würde Alisah dann machen. Ach was, sie wollte gar nicht darüber nachdenken und so beteiligte sich Alisah an dem Teil des Unterhaltung nicht sondern warf einfach mal so in die Runde…



Hm, der Auflauf ist übrigens gleich heiß. Ihr solltet euch mit Tisch decken beeilen.

…bevor sie sich dem Schnellerhitzer zuwandte, der just in diesem Augenblick mit einem hellen Pington die Fertigstellung des Essens ankündigte.
In jeder Hand einen Hitzeisolator, griff Alisah nach der Auflaufform und stellte diese dann auf den Tisch.


Voilà Auflauf a la Alisah!

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Padme war froh, daß Tzun keine besondere Nahrung benötigte, sondern das gleiche Essen wie Alisah und sie zu sich nehmen konnte.
Als er allerdings meinte, daß er noch nie im Leben abspülen hatte müssen, hob Padme leicht die Augenbraun.


"Noch nie im Leben? Beneidenswert."

Padme grinste ihren Padawan frech an.

"Dann endet für dich heute eine Ära, Tzun. Obwohl es nicht sehr schwer werden wird, wir müssen das Geschirr nur einräumen, die Maschine starten und sie ausräumen, wenn sie fertig ist."

erklärte sie ihm, wie die Arbeit vonstatten gehen würde, während Alisah ihr die Frage bezüglich mögliche Absichten der Sith so gut es ging zu beantworten versuchte.

"Nun, wie es aussieht, können wir hier nur abwarten, was die Herrschaften wieder planen. Vielleicht haben wir Glück und sie lassen sich auf Korriban lebendig einmauern."

Natürlich wußte Padme, daß es niemals so leicht werden würde. Eigentlich sehr schade, daß die Sith diese Möglichkeit nicht verwirklichten.
Allerdings mußte man kein Hellseher sein, daß Alisah der Gedanke, daß sie für den Imperator eine Enttäuschung gewesen war, zu schaffen machte.


"Nun, Alisah, des einen Freud, des anderen Leid. Du magst für den Imperator zwar eine Enttäuschung gewesen sein, aber nicht für andere. In der Liebe hast du auch deshalb gewonnen. Und ich bin froh darüber, daß du eine Enttäuschung in diesem Fall warst, denn für mich warst du ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit."

versuchte Padme Alisah aufzumuntern.

"Ich weiß, daß das Verhältnis zwischen Meister und Schüler oft besonders eng ist. Aber eine Enttäuschung kann der Schüler nur dadurch werden, wenn er sich nicht bemüht, stets sein Bestes zu geben. Es ist Aufgabe des Meisters, die Schwächen zu mildern und Stärken seines Schützlings zu fördern."

Padme blickte zu Tzun.

"Und das gilt ab heute auch für dich, mein Padawan. Ich weiß, daß du aufgrund der Schlacht nur wenige Trainingsmöglichkeiten hattest. Aber die Meditation ist nicht alles im Leben eines Jedi. Dein Körper muß ebenso agil sein wie dein Geist. Kraft und Ausdauer sind überaus wichtig. Es gibt immer wieder Situationen, in denen man den Körper dem Willen des Geistes unterwerfen muß."

bereitete Padme ihren Padawan so behutsam wie möglich darauf vor, daß zukünftig einige Trainingseinheiten zu absolvieren hatte, die ihm wenig entgegenkommen würden.
Als Tzun meinte, daß sie weise wäre, schmunzelte Padme.


"Ja, Ehre, dem Ehre gebührt, nicht wahr?"

fragte sie erheitert.

"Aber mir gebührt diese Ehre nicht, Tzun, denn ich habe diese weise Entscheidung nicht getroffen."

gab Padme offen und ehrlich zu.

"Ich bin nur die Schülerin eines Gründungsmitglieds. Aber ich lebe und vertrete das Prinzip, das dahinter steht ohne weiteres."

erklärte Padme und drückte dem Padawan die Tischsets in die Hände und deute an, daß er sie auf die Tischplatte legen sollte. Padme folgte mit Tellern und Besteck, sowie Servietten, die sie dann auf den von Tzun plazierten Sets verteilte.

"Die Regeln, Gesetze und Gebote kannst du jederzeit in der Bibliothek nachlesen. Ich stehe dir dann bei Fragen sehr gerne zur Verfügung."

verwies Padme ihren Padawan an die richtige Adresse. Allerdings war gerade dieses Thema auch nicht gerade Padmes Lieblingsthema. Als Padawan hatten sie solche Vorgaben gar nicht interessiert, geschweige, daß sie sich daran gehalten hatte.
Und auch heute legte Padme Regeln nur zu gerne weiter aus als andere und verfuhr in diversen Situationen eher unkonventionell und unorthodox. Allein Alisahs Anwesenheit hier gab dafür beredet Zeugnis ab.
Und unorthodox würde ihr Weg, besonders nach den jüngsten Ereignissen wohl auch bleiben.
Irgendwo zwischen der Hektik und der Ruhelosigkeit der vergangenen Tage war der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und mehr Freiheit erwacht und erstarkt. Mit einem oder sogar zwei Padawanen wäre das natürlich nicht möglich, weswegen Tzun vorerst der letzte Padawan wäre, den sie ausbildete. Alles andere würde die Zeit bringen.
Just in diesem Augenblick stellte Alisah den Auflauf auf den Tisch und die drei nahmen sich jeweils eine Portion.
Padme nahm einen Bissen und genoß den Geschmack, der sich gänzlich von den Rationsriegeln, die ihr mittlerweile beachtlich zum Hals hinaushingen.


"Mein Kompliment, Alisah. Es ist sehr lecker."

lobte Padme offen und dachte nur einen Moment daran, wie die Zutaten wohl unter ihren Kochkünsten gelitten hätten.
Schweigend stillte Padme den ersten Hunger und wandte sich dann Tzun zu.


"Nun, Tzun, die Geschichte der Republik ist eng verwoben mit der Geschichte des Ordens. Ich hoffe, daß du diesen Informationen mehr Aufmerksamkeit geschenkt hast."

Padme blickte ihren Padawan fragend an.

"Ich bin auf Nal Hutta aufgewachsen und weiß daher, daß sich bestimmte Leute nicht für detaillierte Ereignisgeschichte interessieren mögen. Aber es ist unerläßlich, daß man im Blick behielt, welche Änderungen sich in Hinsicht auf mögliche Gegner und Verbündete abzeichneten. Unwissenheit war nicht nur sehr schlecht fürs Geschäft, sondern auch sehr, sehr gefährlich."

erklärte Padme ihrem Padawan die Gründe.
Allerdings hatte sie schon feststellen müssen, daß Tzun eine gewisse Weltfremdheit aufwies. Er war als Genetiker mehr Wissenschaftler und interessierte sich nur sein Fachgebiet, was ihn auf anderen Gebieten mit Scheuklappen ausgestattet hatte. Aber bemühte sich redlich, diese Versäumnisse aufzuarbeiten, obwohl Padme die Vermutung hatte, daß Tzun unangenehm überrascht wäre, wenn ihm klar wurde, wie wenig die persönlichen Vorlieben im Leben eines Jedi Platz hatten.


"Für die diversen Organisationen im Outer Rim ist dieses Wissen unerläßlich, um die Unabhängigkeit und auch den Profit so groß wie möglich zu halten. Aber du weißt auch aus eigner Erfahrung, daß Kamino in dem Konflikt zwischen Imperium und Republik beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen worden ist."

Padme nahm ihr Besteck wieder auf und aß ein paar Bissen, bevor sie wieder eine Pause einlegte.

"Nun, ich gebe dir einen kleine Geschichtsstunde, Tzun. Deine Aufgabe wird nach unserer Ankunft auf Lianna auch daraus bestehen, die Lücken aufzuarbeiten."

Mochte die Schlacht von Corellia in Tzuns Ausbildung eine Unterbrechung bedeutet haben, so waren Padawan und Meister nun gezwungen, um so härter zu arbeiten.

"Die Jedi waren Tausende von Jahren die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit in der Galaxis. Die alte Republik umfaßte weitaus mehr Gebiete als die Neue Republik und war in ihrer Ausdehnung riesig und hatte eine lange Zeit Bestand, auch wenn sie zeitweise von manchen Konflikten erschüttert worden sein mochte. Aber wie es nun einmal so ist, haftet jeder großen Idee die Tragik an, daß sie dem Frieden und dem Krieg dienen kann. Die alte Republik fiel nicht durch Feinde von außen, sondern wurde von einem der Ihren zur Fall gebracht. Allerdings entging es selbst den wachsamen Jedi, daß ein Sith Lord als Senator getarnt sich beharrlich und konsequent an die Spitze der Republik gearbeitet hatte. Bis es zu spät war, denn als er die Macht an sich gezogen hatte, war sein erstes Ziel die Ausschaltung der Jedi, die ihm gefährlich werden konnten. Als Verräter gebrandmarkt wurden die Jedi der Vernichtung preisgegeben."

Padme hielt kurz inne.

"Viele Jedi starben, denn der Schlag kam unerwartet und schnell. Einer kleinen Gruppe, gemessen an der damaligen Größe des Ordens, gelang die Flucht. Ein Teil zog sich nach Ituar zurück, wo sie unentdeckt eine kleine provisorische Basis errichten konnten, während ein anderer Teil sich der neugegründeten Allianz anschloß und in zahlreichen Schlachten focht. Gemeinsam kämpften alle dafür, daß die Republik nicht Geschichte geworden war, sondern weiterleben konnte.
Letztendlich glückte es, denn die Allianz gewann mehrere entscheidende Schlachten und den Jedi gelang es, den Sith bei einem Kampf auf Leben und Tod zu besiegen."


Es war wirklich nur ein grober Überblick, den Padme Tzun damit verschaffte, aber alles andere war dann Tzuns Aufgabe.

"Aus den Trümmern des politischen Systems formierten sich dann das Imperium und der Sith Orden einerseits und die Neue Republik und der Neue Orden der Jedi anderseits."

beendete Padme die kleine Geschichtslektion und nahm abermals ihr Besteck auf, um ihre Portion aufzuessen.



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Nachdem seine Meisterin ihre Freude über das beenden der "Ära des Verschonens vor dem Geschirrspülen" ausgedrückt hatte, begann Alisah etwas über die Sith und ihre Pläne zu erzählen. Davon das die Natur der Sith es war eine Teufelei auszuhecken, keiner den anderen über den Weg traute und erst recht niemand wusste was der Führer des ganzen Haufens plante. Eine erschreckende Zusammenfassung, so konnte doch kein System funktionieren! Korruption, Misswirtschaft und Irritation müsste die Folge sein. Dass die Sith sich noch nicht selbst ausgelöscht haben war ein Wunder, ein fatales Wunder. Schweigend lauschte Tzun Alisah, bis sie beiläufig erwähnte das sie schwanger wäre. Mehrmals blinzelte Tzun mit seinen großen Augen, bis er komplett begriff was sie damit gesagt hatte.

"Oh, ihr seid Schwanger? Dann beglückwünsche ich euch, möge euer Kind gesund zur Welt kommen und keinerlei Genetischen Makel oder Missbildungen vorweisen."

Sagte er mit freundlicher Stimme zu Alisah. Dann jedoch lauschte er primär Padme, welche erklärte das es ihre Aufgabe wäre, seine Schwächen zu mildern und die Stärken zu fördern. Laut ihren Worten, war es notwendig den Körper so zu formen das er dem Geist untertan war. Nach diesen, doch sehr ernsten Worten, erklärte sie das sie nicht weise war, sondern nur die Gesetze und Gebote eines der Gründungsmitglieder vertrat. Sie sprach scheinbar über diesen Led Manice, ihren früheren Meister. Dann jedoch verwies sie ihn auf die Jedi-Bibliothek, wo er alle Gebote, Verbote und Regeln der Jedi nachlesen konnte. Leicht senkte Tzun den Kopf nach vorne, als Zeichen dafür das er verstanden hatte.
Als der Auflauf fertig war, nahm sich jeder von ihnen eine Portion. Padme war die erste die vom Auflauf kostete, und sofort Alisah für ihre Kochkunst lobte. Nun war auch er gespannt, wie der Auflauf schmecken würde. Nach dem ersten Bissen starrte Tzun noch einige Zeit in den Auflauf, bevor er zögerlich noch etwas davon nahm und darauf rumkaute. Der Geschmack war keineswegs der den er gewohnt war, in der Regel aß man auf Kamino Fisch oder aber einige andere Nahrungsmittel welche importiert wurden. Gemüseauflauf gehörte nicht dazu, ganz und garnicht.
Nach einigen Minuten des Essens wandte Padme sich erneut Tzun zu und erklärte, dass die Neue Republik eng mit dem Jedi Orden verflochten war. Sie begann nun mit einer kleinen Geschichtsstunde, seine Aufgabe war es dann die restlichen Lücken aufzuarbeiten und sich somit ein Grundwissen der galaktischen Geschichte anzueignen. Aus "Eigenen Erfahrungen" wusste sie auch, das Kamino in Mitleidenschaft im Krieg gezogen wurde. Aber wieso eigene Erfahrungen?


"Eigene Erfahrungen Meisterin? Das verstehe ich jetzt nicht, habt ihr zu den Jedi gehört die damals die Klonanlagen sabotiert und zerstört haben?"

Fragte er ohne Groll in der Stimme, bevor er schweigend ihrer Erzählung lauschte. Sie erzählte von einer Republik die Jahrtausende Bestand hatte, bis sie von einem Sith ausgehöhlt wurde und ein Werkzeug seiner Macht. Mithilfe einiger Rebellen hatte die Jedi damals gegen diesen Sith gekämpft und seine Macht gebrochen, ebenso wie sie scheinbar die Republik zerbrachen. Wieso sonst erzählte sie von den "Trümmern des Systems"? Aus jenen Trümmern formten sich also die großen Mächte der heutigen Zeit…die Jedi und die neue Republik auf der einen Seite, die Sith und das Galaktische Imperium auf der anderen Seite. Zwei Extreme mit einer ganz Unterschiedlichen Auffassung von Wahr, Recht und Richtig. Nachdenklich stützt Tzun die Arme auf dem Tisch ab und faltete die Hände vor sein Gesicht um Nachzudenken. Einige Fragen schwirrten ihm bereits im Kopf herum. Etwa, wer waren diese alten Jedi? Wer hatte sie gegründet? Wann waren sie entstanden? Wieso entstanden die Sith? Seit wann gibt es diese? Wie hieß der Senator der sich als Sith entpuppte? Wieso konnte nicht dagegen vorgegangen werden bevor es zu spät war? Auch ob die Jedi von Ituar nun Teil des Jedi Ordens waren wollte er wissen, doch war ihm klar das seine Meisterin ihm wohl keine Antwort geben würde oder konnte. Es war seine Aufgabe alles selber zu recherchieren. Diese Aufgabe würde er probieren zu ihrer vollsten Zufriedenheit zu erfüllen. Ehrlich gesagt, konnte er es kaum erwarten bis sie auf Lianna ankamen.

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Hm

Brummte Alisah nur und schlurfte etwas mit dem linken Fuß über den Boden. Ein Hoffnungsschimmer? Sie? Für eine Rätin? Das sagte Padme doch nur aus Höflichkeit. Sie hatte Padme damals ja nicht wirklich geholfen. Nur eben ein paar Stunden Spaß gehabt. Das war wirklich keine große Sache gewesen.
Das mit der Liebe stimmte allerdings und hellte Alisah’s Stimmung wieder etwas auf.
Und was Padme dann über das Verhältnis zwischen Meister und Schüler sagte bracht Alisah dazu nachdenklich auf ihrer Unterlippe zu kauen. Bevor sie leise wiedersprach!


Das is aber nur bei den Jedi so!
Bei den Sith is es eher so, dass der Meister die Schwächen hervorholt, sie ans Licht zerrt und so lange darauf herumreitet bis man sie überwindet oder unter dem Druck zusammen bricht und Stärken werden herunter gespielt. Ein Sithschüler gehört seinem Meister! Mit Haut und Haaren!


Für einen Moment schwieg Alisah und lies sich auf ihren Sitzplatz am Tisch fallen. Dann lachte sie plötzlich kurz auf und wandte sich an Tzun, dem Padme gerade körperliches Training „androhte“.

Oh oh, da is wohl bald jemand mit Fitnesstraining dran!

Neckte sie mit deutlich fröhlichem Unterton nur um sich im nächsten Moment beinahe an einem Schluck Wasser zu ersticken als sie gerade etwas trinken wollte während Tzun ihr zu ihrer Schwangerschaft gratulierte.
„…keinerlei Genetischen Makel oder Missbildungen vorweisen“
Was war denn das für ein Glückwunsch! Und beinahe hätte Alisah auch nach gefragt. Dann wurde ihr allerdings wieder klar, wer Tzun war. Ein Kloner! Bei denen war genetische Makellosigkeit sicher ein wichtiger Aspekt für die Nachkommenschaft.
Und so bedankte sie sich artig bei dem hochgewachsenen Nichtmenschen.


Danke! Das ist nett von dir! Ich ähm, …Danke!

Irgendwie war es Alisah trotzdem peinlich und Padme‘s Lob für das Essen rettete die Situation nicht wirklich. Klar, es freute Alisah gelobt zu werden und sie musste auch zugeben, der Auflauf schmeckte auch ganz akzeptabel. Aber gelobt werden fühlte sich noch immer ziemlich ungewohnt an.

Hm, ja, geht so!

Nuschelte sie also nur zwischen zwei bissen hervor und freute sich das nun Tzun dran war und eine Geschichtslektion bekam. Und richtig interessant wurde es dann, als Tzun nachfragte, ob Padme bei der Zerstörung der Klonanlagen beteiligt war. Hey, das würde jetzt vielleicht sogar spannend.
Interessiert und neugierig schob Alisah weiteres Essen ihren Mund während sie gespannt zwischen Tzun und Padme hin und her sah. Toll! Endlich drehte es sich nicht um sie!


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Ruhig hörte Padme zu, als Alisah berichtete, wie die Ausbildung der Sith aussah und dabei wohl aus eigner, leidlicher Erfahrung sprach.

"Nun, das wird wohl mit dem etwas anderen…"

Padme überlegte, wie man das in einem Wort zusammenfassen konnte.

"…, sagen wir mal, Konzept zusammenhängen. Die Lehrmeister sind darauf bedacht, ihre Schüler Haß zu lehren. Und Haß gegen die eignen Schwächen ist sehr wirkungsvoll. Aber ich denke, daß die Meister so nur vermeiden wollen, daß ihre Schüler auf ihre Stärken bauen und sich die unliebsamen Lehrmeister vom Hals schaffen."

Diese Philosophie war Padme fremd und fern geblieben. Die Dunkle Seite hatte sie niemals gereizt. Sie war als Padawan kurz darüber gestolpert, aber die Episode war kurz und schmerzlos für ihre Umwelt und sie gewesen.

"Nun, was die Haut angeht, durfte sie mir mein Meister retten, aber sie gehörte nach wie vor mir. Ebenso wie meine Haare."

amüsierte sich Padme und beobachte lächelnd, wie Alisah Tzun mit dem Training aufzog, während Padme ihr Glas Wasser nahm.

"Schadenfreude ist bekanntlich die schönste Freude, wie?"…

fragte sie lächelnd, und war im nächsten Moment glücklich darüber, daß sie das Glas, welches sie in der Hand hielt, nicht zum Mund geführt hatte, als Tzun Alisah zu ihrer Schwangerschaft beglückwünschte.
Der Beginn des Glückwunschs war durchwegs positiv, aber der Rest klang in den Ohren jedes nicht von Kamino stammenden Wesens äußerst fragwürdig.
Aber Tzun hatte seine Glückwünsche ehrlich gemeint und das schien Alisah ihm anzurechnen, als sie sich dafür bedankte.
Aber als Tzun sie auf ihre eignen Erfahrungen ansprach, blickte Padme ihn kurz verdutzt an. Und nebenbei sah sie sich zwei besonders interessierten Augenpaaren ausgesetzt.


"Das war jetzt ein Mißverständnis, Tzun. Ich meinte nicht meine eignen Erfahrungen, sondern deine Erfahrungen. Du wirst als Bewohner Kaminos die Zerstörung der Klon- Anlagen entweder unmittelbar oder wenigstens mittelbar mitbekommen haben."

korrigierte sie den entstandenen Irrtum.

"Ich war noch nicht auf Kamino und auch nicht an der Zerstörung der Klon- Anlagen beteiligt. Zu dem Zeitpunkt war ich nicht einmal auf Corellia, sondern auf einer Mission. Bei unserem Rückfall aus dem Hyperraum waren wir dann plötzlich in einer Schlacht zwischen Imperialen und Republik gelandet."

erklärte Padme ihrem Padawan und schob die Auflaufform zur Seite, daß in der Mitte des Tisches Platz frei wurde.
Dann griff sie an ihren Gürtel und nahm beide Lichtschwerter ab und legte sie auf den Tisch.


"Ich werde das Abräumen des Tisches übernehmen. Ich erlasse dir diese Aufgabe für heute, Tzun."

Padme klang in diesem Moment generös, aber Tzun konnte, wenn ihm dieser Fehler unterlaufen war, sich nicht lange in Sicherheit wiegen.

"Ihr dürft euch eines der beiden Lichtschwerter aussuchen."

erklärte sie den beiden. Das eine war das von ihr selbst gebaute Lichtschwert mit der rauchblauen Klinge, das andere war jenes Lichtschwert, das Led ihr übergeben hatte. Seine Kline war blau.

"Tzun hat noch nie ein Lichtschwert in den Händen gehalten, während Alisah bereits im Kampf erprobt ist."

Padme blickte erst zu Tzun und dann zu Alisah.

"Deswegen möchte ich dich bitten, Alisah, ein Auge auf seine Stärken und Schwächen diesbezüglich zu werfen und ihm zu helfen. Wir können eine kleine Basis schaffen, nicht wahr?"

Padme selbst stand auf und begann das Geschirr zusammen zu räumen, weil anscheinend alle mit dem Essen fertig waren.
Vor allem war die Basis nicht nur für Tzun gedacht, sondern sollte Alisah in Erinnerung rufen, wie ein Teil ihrer Ausbildung ausgesehen hatte und welchen anderen Weg man beschreiten konnte. Schließlich kehrte sie in den Orden zurück und irgendwann würde sie unter Umständen einen Padawan annehmen. Mit positiven Erinnerungen im Rücken ging das mit Sicherheit einfacher.


"Was mich auf den Gedanken bringt, daß ihr beide noch Lichtschwerter bauen müßt. Früher haben die Jedi auf Ilum Kristalle gesucht. Es gibt dort eine Höhle, die nur durch die Verwendung der Hellen Seite der Macht geöffnet werden kann. Die alten Berichte sprechen davon, daß die Kristalle nur von denen gesehen werden können, für die sie bestimmt sind."

Padme hatte sich schon immer gefragt, wie ein Kristall für ein Lichtschwert in das Armband gelangt sein könnte. Aber Marana hatte ihr diesbezüglich keine Antwort geben wollen oder können. Und Padme bezweifelte, daß die Antwort ihr zu irgendwas behilflich sein konnte, hatte sie weitere Nachforschungen unterlassen.

"Wir werden nach Ilum reisen, Tzun, wenn deine Ausbildung soweit fortgeschritten ist, daß du dein Lichtschwert bauen kannst. Vielleicht magst du uns dann begleiten, Alisah. Möglicherweise finden sich noch andere Interessierte."

Padme bedauerte, daß sie wahrscheinlich keinen Blick in diese Höhlen werfen könnte, aber noch war nicht aller Tage Abend.


Hyperraum – Route nach Lianna – „Solitude“ – Messe – Tzun, Alisah, Padme und Marl
 
{Hyperraum/Route nach Lianna/"Solitude"/Messe}mit Alisah, Padme, Marl

Tzun bemerkte keineswegs wie unpassend seine Worte waren, Alisahs "Dank" nahm er mit einem leichten lächeln zur Kenntnis und senkte demütig den Kopf. Das er jedoch bald ein "Fitnesstraining" absolvieren musste fegte das Lächeln aus Tzuns Gesicht. Er hatte kein sonderliches Interesse daran sportliche Höchstleistungen zu erbringen. Er hatte dies nie gebraucht und nie trainiert, Körperliche Anstrengungen waren ein ihm Gräuel. Wenn es eine Möglichkeit gab, so würde er probieren sich davor zu drücken oder zumindest nicht viele Trainingsstunden zu absolvieren. Er erwiderte aber Padmes verdutzten Blick schweigend, und lauschte ihren Worten. Er hatte zuviel hinein interpretiert, Padme war nicht bei der Zerstörung der Klonanlagen beteiligt gewesen. Was sie eher damit meinte, war das er selber bereits Erfahrungen gesammelt hatte da er die Zerstörung mitbekommen hatte.

"Verzeiht das ich dies unterstellt habe, ihr habt Recht ich habe es mitbekommen das die Primären Klonanlagen zerstört wurden. Seit jenen Tagen hat der Premierminister einige Kredite aufgenommen um die Klonanlagen wieder aufzubauen. Wir können zwar wieder Aufträge annehmen, Produkte anfertigen und Ausliefern, doch bei weitem nicht mehr soviel wie zuvor. Die gesamte Kaminoanische Wirtschaft hat einen schweren Schlag erlitten."

Erklärte er beiden, bevor Padme aufstand und 2 Lichtschwerter auf den Tisch legte. Die Worte die seine Meisterin daraufhin aussprach überraschten Tzun gewaltig. Sie sollten sich jeweils ein Lichtschwert aussuchen und Alisah sollte ihn beobachten um seine Stärken und Schwächen festzustellen. Hieß das sie würde seine Kämpferische Ausbildung überwachen? So klang es in den Worten seiner Meisterin mit. Vorsichtig griff Tzun nach einem der Lichtschwerter (dem mit der blauen Klinge) und hielt es vorsichtig in seiner Hand. Es war ihm zu kurz, eindeutig eher für Menschliche Hände geschaffen, doch halbwegs akzeptabel würde er es halten können. Das sie dann eröffnete, das sie eine Welt namens Ilum besuchen würden damit er den Kristall für sein Lichtschwert finden konnte überraschte ihn noch mehr. Einige Sekunden musste sich Tzun fassen, bevor er Padme darauf antworten konnte.

"Ich danke dafür, dass ihr uns ein Lichtschwert zur…ähm Verfügung stellt. Doch gibt es diese Kristalle nur auf Ilum? Und wann wäre denn dieser Zeitpunkt wenn meine Ausbildung weit genug vorangeschritten ist? Was muss ich den noch lernen oder beherrschen?"


{Hyperraum/Route nach Lianna/"Solitude"/Messe}mit Alisah, Padme, Marl
 
Hyperraum – Route nach Lianna – „Solitude“ – Messe – mit Tzun, Padme und Marl

Hm!

Gab Alisah nur leise zur Antwort, als Padme über die unterschiedlichen Lehrmethoden sprach. Sie hatte beides am eigenen Leibe erfahren und wusste, das Padme recht hatte. Doch darüber reden? Irgendwie wollte sie das nicht. Irgendwie schien es ihr als würde sie damit einen gewissen Teil ihres bisherigen Lebens abwerten. Sie war doch nicht dumm oder schwach! Sie hatte auch viel gelernt bei den… Nein, diese Gedanken würden sie auf einen Pfad führen, den sie nicht gehen durfte, wenn sie ihrem Kind Frieden und Sicherheit schenken wollte. Sie durfte nicht rotzig ihren eigenen Weg verteidigen.
So war sie sehr dankbar, als Padme das Thema mit einem Scherz beendete, der auch Alisah das Lächeln wieder auf die Lippen zurück brachte. Ein Lächeln, das ein wenig ein fror als Padme den Seitenhieb über die Schadenfreude brachte, das klang irgendwie durchaus ungemütlich. Alisah erinnerte sich noch recht gut an solche Sprüche von Dhemya und das hieß dann im Endeffekt, dass sie ihre Schadenfreude nie sehr lange hatte auskosten können. Und auch dieses Mal war dem nicht so. Zwar ging Padme erst einmal noch auf ihr Gespräch oder vielmehr das Missverständnis die Klonanlagenzerstörung betreffend ein, aber dann kam auch schon der Hammer.
Zwei Lichtschwerter lagen mit einem Mal auf dem Tisch und Alisah musterte diese nachdenklich während Padme erklärte was sie erwartete. Eines der Lichtschwerter aussuchen.
Vorsichtig und langsam hob Alisah ihre rechte Hand und bewegte sie in Richtung der Lichtschwerter, doch nur wenige Zentimeter, dann hielt sie inne und zog zuerst die Finger, danach die ganze Hand wieder zurück. Es war die Waffe eines Jedi aber trotzallem war es immer noch ein Lichtschwert, eines mit dem sie Schaden anrichten konnte, eines, das sie Macht fühlen lassen konnte. Sie durfte nicht… .
Mittlerweile hatte Tzun sich eines genommen. Alisah ihrerseits blickte zu Padme auf und schüttelte ihren Kopf.


Ich… kann nicht! Ich trau mir selbst nicht! Ich kann das Schwert nicht nehmen.
Tzun, ich kann dir zeigen wie es geht. Ich kann dir die Grundformen bei bringen und ich kann dir sagen was nicht richtig ist. Aber Padme, ich kann das Schwert nicht nehmen.


Um Verständnis bittend sah Alisah Padme in die Augen und schwieg einen Moment bevor auch sie sich erhob!

Aber wenn wir trainieren wollen, dann sollten wir wirklich in den umgebauten Frachtraum! Tzun kann ja hier kaum grade stehn, wie soll er da ne ordentliche Haltung lernen.

Ja, das eingehen auf den Kern des Trainings für Tzun lies Alisahs leicht flatternde Nerven wieder ruhiger werden und als Illum zur Sprache kam trat ein verklärter Schimmer auf Alisahs Gesicht. Illum! Die letzte Mission mit Dhemya! Der Grund für den letzten großen Streit den sie als Padawan mit Adrian hatte und der Ort, an dem sie das letzte Geburtstagsgeschenk fand, das sie ihrem Bruder gemacht hatte.

Ich war schon auf Illum!

Warf Alisah mehr in Gedanken als bewusst ein und biss sich dann auf die Unterlippe. Aber es war raus und so sprach sie weiter darüber.

Wir waren da. Dhemya hatte mich mitgenommen obwohl ich noch nicht so weit war mir ein eigenes Lichtschwert zu bauen! Ich fand zwei Kristalle wahrscheinlich, weil ich mit Adrian damals noch so unheimlich eng verbunden war. Ich wusste sofort, das der Gelbe nur für ihn war.
Aber… ähm, wir waren dort zwar in einer Höhle, aber nicht in irgendeinem „Heiligtum“ der hellen Seite, das waren nur ziemlich verwinkelte Höhlen. Der Eingang war einfach nur ein Loch im Felsen. Nur durch die Verwendung der Hellen Seite der Macht geöffnet werden? Hm, da war‘n wir nicht. Das würde mich aber schon interessieren wie das aussieht. Na ja, rein wird mich die Höhle dann ja wohl nicht lassen aber Neugierig drauf wär ich schon. Also, wenn du mich da später mitnehmen darfst, …ich würde schon gern. Kommt aber auch darauf an, was das Kleine da…


Sie wies grinsen auf ihren erst im Ansatz vorhandenen Babybauch.

…davon hält!

Und wie ihr Schicksal sich überhaupt entwickelte. Immer noch hielt sie es zu einem gewissen Teil für Möglich, das sie nach der Entbindung der Jurisdiktion der Republik übergeben wurde. Dann wäre es mit dem Ausflug nach Illum natürlich auch Essig!
Tzun’s Fragen zu den Kristallen von Illum brachten Alisah aber wieder von den etwas trüber werdenden Gedanken ab und sie lachte ihn an.


Es gibt noch mehr Möglichkeiten an Lichtschwerttaugliche Kristalle zu kommen aber die von Illum sind für die Jedi die Reinsten und die, die am Meisten mit der Tradition verbunden sind.
Stimmts Padme?


Erwartungsvoll blickte sie Padme, die mittlerweile das Geschirr in den Spüler geräumt hatte, an was diese dazu sagen würde, dann jedoch wandte sich Alisah in Richtung des Trainingsfrachtraumes und Grinste sowohl Tzun als auch Padme an.

Aber darüber können wir auch im Frachtraum weiter reden während ich dir die Grundformen zeige. Nich das deine Meisterin uns beiden noch eins auf die Nase gibt, weil wir nicht tun was sie uns aufträgt.

Mit einem Zwinkern unterstrich Alisah ihre nur halb ernst gemeinten Worte, war sich im nächsten Moment aber nicht sicher, ob Tzun diese Geste der Vertrautheit überhaupt deuten konnte.

Hyperraum – Route nach Lianna – „Solitude“ – Messe bzw halb auf dem Weg zum Trainingsfrachtraum – mit Tzun, Padme und Marl
 
Hyperraum – Route nach Lianna – „Solitude“ – Messe – Tzun, Alisah, Padme und Marl


Padme räumte das Geschirr in den die Spülmaschine und nahm Tzuns Entschuldigung zur Kenntnis.

"Du brauchst dich hierfür nicht entschuldigen, Tzun. Nimm es lieber als eine Lehre dafür immer genau zu zuhören."

gab sie ihrem Padawan diese wichtige Lehre mit auf den Weg.

"Die Jedi werden oft bei Streitigkeiten als neutrale Vermittler berufen. Auch deswegen haben sie ihren Ruf als Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit. Und es ist dabei unerläßlich, genau zu zuhören und sich nicht zu vorschnellen Worten hinreißen zu lassen."

Padme seufzte, denn sie wußte, daß es manchmal wirklich schwierig war. Und oftmals reichte genaues Zuhören nicht aus, sondern man mußte ziemlich im Dreck wühlen, um der Wahrheit auf die Schliche zu kommen.

"Es ist also gut, daß dir ein solches Mißgeschick nun passiert ist, wo es keinen Schaden anrichten kann."

Padme lächelte dem Padawan aufmunternd zu. Aber irgendwo war sie auch besorgt, denn die Padawane wußten gar nicht, wieviel Verantwortung zukünftig auf ihnen lastete. Sie selbst war zu einer Zeit ernannt worden, als das Vertrauen in die Jedi nahezu ungebrochen und die öffentliche Meinung positiv gewesen war. Aber dann kamen die zahlreichen Niederlagen und nicht Wenige hatten die Jedi dafür verantwortlich gemacht und ihnen den Rückzug in den Untergrund übelgenommen.
Die öffentliche Meinung konnte sich rasant ändern, was man bedauerlicherweise irgendwie im Hinterkopf behalten mußte, ohne sich von dem eigentlichen Weg abbringen zu lassen.


"Aber ich bedauere, Tzun, daß dein Volk so sehr unter diesem Konflikt zu leiden hatte, auch wenn sie nicht direkt Anteil daran gehabt haben."

Wahrscheinlich wäre es von Seiten der Jedi auch nicht erforderlich geworden, wenn sich nicht gerade größenwahnsinnige Sith dazu aufgeschwungen hätten, eine Armee zu ordern.
Und so beobachte sie Tzun dabei, wie er das Lichtschwert in die Hände nahm. Beinahe zögerlich und sehr vorsichtig hatte er sich für das Erbstück entschlossen. Alisah dagegen streckte die Hand aus, verharrte einige Augenblicke und zog die Hand dann wieder zurück.
Nachdenklich hörte Padme ihrer Erklärung zu. Alisah fürchtete sich, das war die Quintessenz der Erklärung. Und wer kannte die Lehre, daß Furcht die Grundlage zu unsäglichem Leid war, nicht.
Allerdings hatte Alisah binnen kurzer Zeit einen langen Weg zurückgelegt und war sich auch bewußt, daß sie noch einen langen Weg vor sich hatte.


"Nun, dann wirst du dich wohl in den Grundlagen des waffenlosen Kampfes üben, Alisah, während du Tzun die Grundlagen erklärst."

Padme hielt es für geraten, diesen Punkt erst einmal mit Nachsicht zu behandeln.

"Schade, daß wir nicht an Bord eines meiner Schiffe sind, denn sie sind für solche Übungen entsprechend eingerichtet. Das bedeutet, daß auch einige Übungslichtschwerter an Bord sind. Mit solchen kann man sich höchstens verbrennen."

Als Alisah vorschlug, daß man in den umgebauten Frachtraum gehen sollte, wo man mehr Platz hatte, nickte Padme und deutete ihr, vorauszugehen. Padawan und Meisterin folgten, wobei Padme ihr Lichtschwert vorher ihr Lichtschwert vom Tisch nahm.
Alisah war bereits auf Ilum gewesen. Zusammen mit Dhemya, die im Laufe des Krieges verschollen geblieben war. Eine eklatante Nähe zur Dunklen Seite war einer der Gedanken, die Padme als erstes durch den Kopf schossen. Obwohl es lag schon einige Zeit zurück und auch Jedi änderten sich.


"Ich engagiere dich als Reiseführerin. Das wird schon klappen. Allerdings ist Ilum ein ziemlich ungemütlicher Ort, denn es ist dort sehr kalt. Wenn man Pech hat, wird man von solchen heftigen Schneestürmen überrascht, daß Probleme mit den Schiffen bekommen könnte."

Alles in allem nicht gerade ein Planet, der bei Padmes favorisierten Planeten auftauchen würde.

"Nun, die Jedi des Alten Ordens holten ihre Kristalle von Ilum, aus einer verborgenen Zitadelle. Aber nach der Machtergreifung durch diesen Sith wurde das zu gefährlich, denn es wäre sehr einfach gewesen, die Jedi dort aufzuspüren. Deswegen wichen sie auf andere Kristallstätten aus."

führte sie Alisahs Erklärung weiter aus.

"Wir werden wissen, wann du bereit sein wirst, ein Lichtschwert zu bauen und wann deine Ausbildung sich deinem Ende nähert, Tzun. Die Macht wird es uns offenbaren. Macht, Wissen, Disziplin wirst du meistern müssen, bis deine Ausbildung vollendet ist. Es gibt keinen strikten Lehrplan, Tzun, denn ein Jedi hört niemals auf, zu lernen."

gab Padme ihrem Padawan lächelnd Auskunft. Sie konnte sich vorstellen, daß es so gar nicht nach Tzuns Geschmack war. Wahrscheinlich wäre ihm ein fester Lehrplan lieber gewesen. Aber er mußte eben auch lernen, daß er flexibel bleiben mußte.
Padme stellte sich an die Wand, während Alisah und Tzun die Übungsfläche betraten.


"Tzun, vergiß nicht, du hältst eine Waffe in den Händen. Sie wurde gebaut, um zu verteidigen, zu kämpfen und im Notfall zu töten. Eine tödliche Waffe. Zoll diesem Umstand immer Respekt."

So ganz wohl war Padme nicht dabei, daß Alisah im Notfall die Klinge nicht abblocken konnte. Aber sie paßte auf und behielt ihr Lichtschwert in der Hand.

"Nun bist du dran, Alisah."

forderte Padme Alisah auf.


Hyperraum – Route nach Lianna – „Solitude“ – umgebauter Frachtraum / Trainingsraum – Tzun, Alisah und Padme
 
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