Weltraum (Neutral)

Weltraum bei The Wheel - An Bord der Examiner - Cockpit - mit Kate

Durch Kates Frage wurde Dany wieder aus seinen Gedanken gerissen. Allerdings musste er sich erst wieder ein paar Sekunden sammeln, bevor er überhaupt realisierte, was sie fragte, sodass Kate gleich noch einige Sätze hinterher schob.

Ja, ich war die ganze Zeit auf Mandalore, antwortete er schließlich auf die erste Frage.

Ein einzelner Planet kann doch ziemlich groß sein, wenn man dessen Raumhafen erstmal verlassen hat.

Zu Beginn langweilte er sich nicht auf Mandalore. Er empfand es sogar als spannend und erfrischend in die dortige Kultur einzutauchen. Auch lernte er die verschiedenen Gegenden und Orte des Planeten kennen. Erst später begann ihn das Einsiedler- und Farmerleben zu stören.

Die ersten Monate dort waren wirklich erholsam und auch die Arbeit auf der Farm war gewissermaßen erfrischend. Ich genoss es einfach, mich nicht dauerhaft verstecken zu müssen. Aber irgendwann kam die Routine und ich nutzte die viele freie Zeit um nachzudenken. Es gab Tage da stellte ich mir vor, mich einfach in ein Raumschiff zu setzen und wieder in mein altes Leben zurück zu kehren. Aber ich hatte Angst davor und deswegen blieb ich in diesem - wie du es nennst - Schneckenhaus.

Dany wusste nicht was geschehen wären, wenn Kate und Jace nicht in jener Nacht zu ihm gekommen wären. Vermutlich hätte er Mandalore nicht verlassen und würde noch immer auf seiner Farm verweilen.

Und was mich dazu bewogen hat abzuhauen?, fragte er in ruhigem aber entschiedenem Tonfall und entfernte vorsichtig seine Brustpanzer. Er krempelte sein Oberteil hoch und deutete mit der linken Hand auf die strichartige Narbe auf seiner Brust.

Das ist ein Grund. Mit dem hat alles angefangen. Meine erste Begegnung mit Janem Menari - damals noch im Chiss Empire. Etwas weiter links und mich hätte nicht alles Bacta der Galaxie retten können.

Der Sith hatte ihn damals im Zuge eines Duells mit einem Chissyak geradezu durchbohrt. Im Nachhinein war es sicherlich töricht gewesen sich überhaupt auf ein solches Duell einzulassen, aber große Wahlmöglichkeiten hatte Dany nicht gehabt. Entweder das Duell oder seine Freunde von damals wären Hingerichtet worden - wegen ihm.

Das Schwert ging geradezu durch. Wenn du magst, kannst du dir die Austrittswunde auf dem Rücken ansehen, sagte er salopp und begann die Panzerung des linken Armes abzunehmen. Nachdem er den dazugehörigen Handschuh ausgezogen hatte, kam seine mechanische Hand zum Vorschein. Man konnte sie deutlich daran erkennen, dass sie nicht blau war - wie der Rest seines Körpers - sondern die hellrosa Hautfarbe eines Menschen hatte.

Das wäre dann der nächste Grund. So einen Ausflug ins Weltall vergisst man nicht so leicht...vor Allem nicht ohne Lebenserhaltungssysteme...

...und vor Allem nicht, wenn einem die Überreste eine TIE-Fighterflügels sauber die Hand vom Arm trennte. Ohne Kates zügige Hilfe damals hätte er diesen Zwischenfall wohl ebenfalls nicht überlebt.

Weißt du Kate, mein Leben war so schnell und hektisch damals, dass ich jeden Augenblick damit rechnete gegen eine Wand aus Durastahl zu rennen. Ich durfte mir keinen Fehler erlauben, ansonsten...

- Er hob seine mechanische Hand -

...passierte sowas - oder schlimmeres. Diesem Druck konnte ich damals einfach nicht mehr standhalten.

Sicherlich konnte man seinen Rückzug als egoistisch und verräterisch ansehen, aber für Dany war es damals einfach eine Art Notbremse. Er konnte nicht einmal sagen, ob er seinen Schritt tatsächlich bereut. Freilich bereute er, dass er niemanden in seine Pläne eingeweiht hatte und einfach verschwunden war, aber war dies nicht sogar die einzige Möglichkeit damals gewesen?

Es tut mir Leid, dass ich einfach so verschwunden bin. Aber ich sah damals keinen anderen Ausweg. Ich hatte Angst davor, dass mich irgendwie davon überzeugen würdest doch zu bleiben.

Dany hoffte, dass Kate seine Entscheidung nun zumindest Ansatzweise verstehen und nachvollziehen konnte.

Weltraum bei The Wheel - An Bord der Examiner - Cockpit - mit Kate
 
.:: Weltraum | an Bord der "Examiner" | Cockpit | Kate ::.


Kate lauschte Danys Worten mit großem Interesse. Sie verfolgte seine Bewegungen, beobachtete, wie er die Panzerung Stück für Stück abnahm und damit seine Wunden entblößte. Die Narbe auf seiner Brust ließ sie schlucken. Sie hatte ihn nie so gesehen, hatte nicht einmal davon gewusst. Menari... Der Name war ihr durchaus ein Begriff. Sie hatte sogar schon mit ihm zu tun gehabt. Am schlimmsten war wohl das Aufeinandertreffen, als Danys böses Ich Dan Sky die Übermacht gewonnen hatte. Es war auf Korriban gewesen, im Tal der Sith, wo sie gegen ihn kämpfen musste. Die Gefühle, die sie damals empfunden hatte kamen hoch. Er war ihr wichtig und damals hatte sie gemerkt, wie sehr. Sie hatten so vieles zusammen erlebt und durchgemacht, hatten sich gegenseitig beschützt und unzählige Male gerettet. Vor ihrem Inneren Auge sah sie, wie sie entwaffnet vor ihm gekniet hatte. Er hatte verlangt, dass sie wieder aufstand und kämpfte, doch sie hatte ihn nur resignierend angesehen und verneint. Sie hatte nicht mehr gegen ihn kämpfen wollen. Sie hatte ihren Dany zurückhaben wollen und letztendlich hatte er es geschafft, zu ihr zurück zu kommen.
Kate starrte die Narbe an. Sie war vollkommen in Gedanken versunken, als er begann die Armteile abzunehmen, um ihr seine unechte Hand zu zeigen. In ihren Bewegungen war sie nicht von einer organischen zu unterscheiden und wenn er die Handschuhe bzw. die Rüstung trug, war es äußerlich auch nicht offensichtlich, doch von der Prothese hatte sie gewusst. Sie war damals dabei gewesen, auch wenn sie sich nicht mehr genau an jedes Detail erinnern konnte. Sie wusste noch, dass Derik an Bord der Fist gewesen war und dass er Dany hereingeholt hatte.

Schließlich entschuldigte sich der blauhäutige Chiss bei Kate. Das bewog sie dazu, aufzusehen und seinen Blick zu suchen. Konnte sie ihm nach so einer Erklärung böse sein? Irgendwie hatte er doch recht plausible Gründe für sein Verschwinden aufgezeigt. "Ich hatte Angst davor, dass du mich irgendwie davon überzeugen würdest doch zu bleiben." Jene Worte waren es letztendlich, die Kates Gesichtszüge veränderten. Sie lächelte leicht, nickte verständnisvoll und griff nach seiner Hand, der Hand, die noch sein eigen Fleisch und Blut war.


"Ich verstehe dich! Zu gut sogar..."

, antwortete sie und strich mit dem Daumen über seine Haut.

"Und trotzdem darfst du mich nie wieder so hängen lassen!!"

Ihr Blick ging von seiner Hand zu seinen Augen.

"Du musst mir das versprechen, Dany! Ich brauche Leute, denen ich vertrauen und auf die ich zählen kann! Das Leben ist schwieriger geworden, denn je!"


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[Asteroidenfeld | REC Galadrion | Brücke | Auf einem Turbolift] Elliseria, Dan, Turikov, Jarael

Als Jarael endlich die Türen des Lifts öffnete stand bereits die ganze Gruppe mit erhobener Waffe dahinter und jeder bewegte sich einzeln in den Gang. Eine merkwürdige Stille hatte sich ausgebreitet, nur unterbrochen vom gleichmäßigem Atem der Kämpfer und leisem zischen von herabhängenden Kabeln. Eben weil es so ruhig war, wirkte es so unwirklich. Wieso griff niemand jetzt wieder an? Wieso hörten sie nichts wie herannahende Soldaten oder Droiden? Mit einem Kopfnicken bewegte sich langsam die Gruppe weiter, vorbei an zerstörten Kabeln und aufgerissenen Wänden bis zu einem großen Schott.

"Dahinter müsste die Brücke sein, bestimmt auch der Chef des ganzen Haufens."

Mutmaßte Turikov, gerade als das große Schott knirschend sich zu öffnen begann. Vor ihnen breitete sich eine große Brücke aus, rechts und links mit Konsolen ausgestattet. Gegenüber von ihnen wäre ein Aussichtsfenster gewesen, würde kein gigantischer Haufen Altmetall dort sich erheben. Den Mittelpunkt dieses Haufens bildete der Torso eines Droiden, welcher am laufenden Band irgendwelches Gebrabbel von sich gab. Vor diesem Droiden, erhoben sich 3 Gestalten. Eine war eine bleiche Gestalt mit einem Mundtuch und auf 6 Mechanischen Spinnebeinen, welche die organischen Beine ersetzten. Anstatt einer rechten Hand, befand sich dort eine Blasterkanone. Flankiert wurde er von 2 Cybots, welche ebenfalls Blastergewehre trugen.

Ihr seid hier, Ungläubige. Doch weiter werdet ihr nicht kommen, sterbt und werdet wiedergeboren! Hier vor dem Schrein der Maschinen."


Schrie die große Gestalt, bevor sie begann das Feuer zu eröffnen. Einige, einzeln herumstehende Konsolen, boten miserablen Schutz, doch genug das sie alle sich hinter je einer Konsole versteckten. Eine kleine Salve schafft es Elliseria über die Konsole auf einen der Cyborgs abzufeuern, so dass dessen Brustkorb getroffen wurde und er zu Boden sank. Doch die große Waffe des Mannes auf 6 Maschinenbeinen war das größte Problem. Ein Treffer davon und man war nur noch ein verbrannter Haufen Fleisch!


[Asteroidenfeld | REC Galadrion | Brücke] Elliseria, Dan, Turikov, Jarael, Primus Ränib Odec
 
Hyperraum - Bord der Examiner - Cockpit - mit Kate

Kate verstand nun seine Beweggründe, hatte allerdings wohl auch Angst davor, dass Dany wieder einfach so verschwinden könnte. Er konnte ihr diese Furcht nicht einmal verübeln, würde an ihrer Stelle sogar genauso empfinden. Nichtsdestotrotz hatte ihm seine Zeit im Exil gezeigt, dass vor den Problemen zu fliehen zwar einem selbst Rückzug und auch Ruhe verschafft, die Probleme selbst aber noch wie vor noch bestanden - und sich sogar vergrößerten. Damals war es "nur" das Imperium gewesen, das effektiv daran gearbeitet hatte ihn zu töten, heute konnte er nicht einmal mehr innerhalb der Black Sun wirklich sicher sein - zumindest nicht unter seinen wahren Identität. Ein Seufzer entwischte ihm und ein kleiner Teil von ihm sehnte sich wieder nach der ruhige Zeit auf Mandalore. Doch diesmal würde er nicht davon laufen.

Nein, das werde ich nicht, antwortete er schließlich.

Und ich verspreche dir, dass ich mein bestes geben werde jenes wieder gerade zu bügeln, dass ich durch meine Abwesenheit verursacht habe!

Dany wusste zwar noch nicht genau, wie genau er dies anstellen würde und was dies exakt bedeutete. Ob er irgendwann einmal wieder in eine tragende Position der Black Sun kommen würde? Die Zukunft war ihm so Schleierhaft wie selten zuvor. Nur war er sich sicher, dass er die nächste Zeit bei Kate bleiben würde und ihr bei allem, was sie tun würde mit Rat und Tat beiseite stehen würde. Momentan bedeutete dies ihr altes Schiff und ihren Co-Piloten zu finden. Den Fokus wieder auf ihr Vorhaben gelenkt fragte er sie:

Wo fliegen wir jetzt eigentlich genau hin Cato Naimoidia oder Naimoidia?

Er hatte weder auf den einen noch auf den anderen Planeten je einen Fuß gesetzt und konnte sich auch nicht entsinnen, dass in seiner Zeit als Commodore die Black Sun Geschäfte mit einem dieser beiden Planeten betrieb. Ihm war lediglich eine Holonetdokumentation über fliegende Städte auf einem der naimoidianischen Planeten in Erinnerung, ohne jedoch zu wissen um welchen es sich genau handelte. Wie dem auch war, er hoffte bloß, dass Jace die Prynce zeitnah dort hin schaffen würde, denn immerhin stellte das Schiff ein weiteres Bestandteil seine alten Lebens dar, welches er sich nun Stück für Stück zurückholen würde.

Hyperraum - An Bord der Examiner - Cockpit - mit Kate
 
[Asteroidenfeld | REC Galadrion | Brücke] Dan Oslik’, Elliseria Xindaris, Turikov Sorsik, Jarael, Primus Ränib Odec, Cybot, Droide


Der mit dem Mundtuch stand links von seiner Konsole entfernt, ihn jedoch zu treffen würde ein schwieriges Unterfangen werden – da sich ein Berg aus Metall an seiner linken Seite aufbäumte. Der erste Cyborg fiel nach hinten und aus seinem Brustbereich rauchte es, danach schoss jeder wild durch die Gegend ohne ein wirkliches Ziel zu treffen. Einige Schüsse verfingen sich in der Luft und verpufften weit, weit weg von Irgendjemandem. Andere wiederum stießen sich von den Metalldingern ab und trafen auf die andere Seite. Wenn nicht bald wieder Jemand das Zepter in die Hand nehmen würde und ein wenig überlegter schießt – würden sie wohl so lange rumballern, bis keine Magazine mehr vorhanden wären.

Dan sah leicht über die Konsole hinweg, anscheinend hatte einer „seiner“ Leute, den anderen Cybot ebenfalls niedergeschossen. Jetzt standen auf der gegenüberliegenden Seite nur noch der Droide und der bleiche Spinnentyp.

Der Droide tippte weiter auf seiner Konsole herum und schien von den Blasterschüssen, die an seinen Kopf vorbeischrammten nicht im Geringsten beeindruckt zu sein. So erzählte er weiterhin mit sich selber oder mit der Konsole vor ihm.

Der Typ mit der Waffe schien jedoch – einigen doch gekonnten Schüssen auszuweichen, bei anderen blieb er stehen – als wüsste er wo sie einschlagen. Nachdem eine Zeit lang kein einziger Schuss viel und die bedrückende Stille einen fast die Gedärme rauszog – schoss Turikov als Erster wieder, in die feindliche Richtung. Danach schien es fast von selbst zu kommen, einer nach den Anderen, lud die Waffen nach und ballerte was das Zeug hält.

Dan saß hinter seiner Konsole und kramte in seiner Innentasche der Jacke nach den Aufsätzen. Er spielte kurz mit ihnen in der Hand rum, bevor er den DC-17ner mit den Granataufsätzen fütterte.

„Schmeck dieses Mal.“
Er schoss und traf den 6beinigen Cyborg. Der Rauch verhüllte für einen Moment den ganzen Raum und zum ersten Mal sah sich der Droide um. Als er nichts erblickte, drehte er sich wieder um und tat was auch immer er zu tun hatte.

Klar war, dass dieser Schuss auch wenn es eine Granate war, nicht gleich zu dem Tode führen würde. Da dieser anscheinend der Anführer dieser Sekte war und sie vorhin schon mit einigen Untergebenen zu kämpfen hatten – die nicht gleich in Flüssigkeiten versunken waren, nach einem simplen Schuss. War es klar, dass dieser Jener wieder aufstehen würde.

Und wie vorher gesehen, stand der Typ immer noch und sah nun noch wütender aus als zuvor. Der Spinnentyp feuerte eine Salve zu der Konsole in der Mitte, die von Turikov genutzt wurde. Man roch richtig wie das Plastik sich mit dem Metall verband, die heiße Glut über den Boden sich lagerte. Es war kein Schrei zu hören – aber es war auch kein atmen von Turikov mehr da. Als wäre er weggebeamt wurden oder nie da gewesen.

Das Loch was sich in die Konsole gebrannt hatte, war zwar nicht riesig – aber es war tödlich. Dan sah auf das eigentliche Schutzzentrum von seinem Kumpel und wollte dahinter sehen, doch Dan's Sicht war nicht besser geworden. Jetzt war es der Angstschweiß der sich auf die Stirn legte und langsam gen Erdboden machte.


>War es die Wut die mich antrieb? War es die Trauer? War es irgendein Gefühl das mich zu diesem Handeln antrieb? Wollte ich die Zeit zurück drehen, vielleicht können die das ja. War es das zerrissene Symptom der Unzulänglichkeit?<

Dan stand nun in voller Statur hinter dem Bord und jagte die letzte Granate in Richtung des Feindes, nach unten gerichtet. Ein Wumm zog sich durch den Raum, ein knistern und klackern folgte danach. Lose Teile verzierten nun die Luft und den Boden. Dan zog von seinem Gürtel noch 2 Thermaldetonatoren und lies sie auf das Geschöpf fallen – zu mindestens dachte er, dass dieser sich immer noch da befindet, wo er die Granate hin schoss. Ein Rumms folgte dem Nächsten, dann wieder erdrückende Stille. Als sich dann nach gefühlten 5Minuten der Rauch verfing lag der Bleiche auf dem Boden und krächzte noch was Unverständliches bevor sein rotes Licht, an der linken Seite, wo das Auge sein sollte – langsam erlosch. Dann schoss Elliseria nochmal auf Ihn und sein Leben war ausgehaucht.

Der Droide der komischerweise in dem ganzen Feuergefecht nur Rußspuren aufwies, machte teilnahmslos weiter mit dem tippen.

Jetzt erst merkte Dan wie erschöpft er war und wie ihn der Schweiß an seinen Sachen festklebte. Dann sah er zu den Ladys hinüber und nickte ihnen zu, mit einem Daumen hoch Zeichen signalisierte er das alles in Ordnung sei – mit ihm. Er ging langsam auf die verbrannte Konsole zu und sah hinunter. Turikov war immer noch mit seinem Rücken gegen sie gelehnt. Nur das in seinem Bauchbereich jetzt ein etwa 10 Zentimeter großes Loch klaffte. Er beugte sich nach unten und tat das was jeder machen würde. Er schloss die Augen seines Kameraden. Diese fixierten nämlich den Bereich vor der Brücke und er grinste.


>Merkwürdig, in dem Moment wo er starb waren wir nun nicht wirklich gut aufgestellt.<

Eine Zeit lang sah er ihn regungslos an, bevor er aufstand, Richtung Schott ging und dort still schweigend stehen blieb.


[Asteroidenfeld | REC Galadrion | Brücke] Dan Oslik’, Elliseria Xindaris, Jarael, Droide
 
Zuletzt bearbeitet:
[Asteroidenfeld | REC Galadrion | Brücke] Elliseria, Dan, Turikov, Jarael, Leichen

Nachdem der Kampf sein Ende gefunden hatte zeigte sich das von dem Metallkonstrukt und den Cyborgs kaum mehr etwas übrig war. Dan hatte alles mit seinen Geschossen zerstört, die Brücke damit in einen Saustall verwandelt und die "Feinde" in Schlacke verwandelt. Sie hatten also ihren Auftrag erfüllt, die Brücke war sauber, der Feind tot, die Verluste…
Als Elliseria neben Turikov in die Knie ging, war bereits alles zu spät. Das große Loch hatte die wichtigsten Organe, Herz und Lunge, pulverisiert und ihn somit sofort getötet. Dan hatte ihm die Augen zugemacht, doch ihn hier lassen?


"Hilf mir mal"

Sagte Elliseria zu Jarael bevor sie versuchte die Leiche des Mannes aufzustemmen. Es war einfach irgendwie falsch hier die Leiche zurück zu lassen, Elliseria war keine die soetwas oft tat aber Turikov hatte hier mit ihnen gekämpft und deswegen war sie ihm etwas schuldig, zumindest das er nicht hier im Nirgendwo vergammelt. Statt Jarael kam aber Dan zu Elliseria und half ihr die Leiche abzustützen. Merkwürdig, so ohne Loch in der Brust hätte es ausgehen als würden sie einfach einen erschopften Kumpel von A nach B tragen.

"Wir sollten uns beeilen, wenn wir zu lange noch brauchen hauen sie ohne uns ab."

***
Es dauerte doch länger als erwartet bis die 3 köpfige Gruppe den Weg zurück zur Luftschleuse hinter sich gebracht hatte. Schnell bogen sie um eine Ecke und sahen eine Person die keiner von ihnen erwartet hatte. Der Trandoshaner Quark stand verletzt, aber am Leben, in der Luftschleuse und blickte sie zischend an.

"Ihr habt lange gebraucht, hätte ich mich nicht für euch eingesetzt wäre der Barabel bereits losgeflogen."

Entgegnete der Reptiloid zischend, bevor sein Blick auf die Leiche viel die Elliseria und Dan mit sich führten. Die Gesichtszüge des Trandoshaners wurden minimal weicher, er ging auf sie zu und nahm die Leiche von Turikov ihnen ab.

"Geht zurück an Bord, wir gehen bald. Ich werde seine Leiche in eine Kühlbox stecken damit sie nicht verwest."

Sagte der Trandoshaner und verließ die kleine Gruppe dann. Erschöpft gingen sie alle in das Innere der C70 Consular-Korvette, während sich hinter ihnen die Luftschleuse schloss und eingezogen wurde. Es ging in Richtung Saleucami zurück, damit die lebenden ihre Bezahlung erhielten und die Toten beerdigt werden konnten.

[Asteroidenfeld | C70 "One" | Gang] Elliseria, Dan, Jarael, andere

 
Faarlsun System - Helix-Klasse Interceptor - Brücke - John, Eli

Die Ankunft im Faarlsun System war etwas holprig. Sofort nahm er Kontakt zur Station und Lelila auf. Er bräuchte aktuelle Karten des Asteroidenfeldes. Man schien den Vorschlägen die er vor seiner Abreise gemacht hatte gefolgt zu sein denn ein gerichteter Scannerpuls traf sein Schiff und kurz nachdem seine Nachricht den Minen-Außenposten erreichte erhielt er die benötigten Karten des Asteroidengürtels per gerichteter Übertragung. John schmunzelte. Er wusste eben was er tat. Wenn Lelila sich wirklich um den Hyperwavesignalinterceptor gekümmert hatte wie er annahm dann würden sie nie wieder überrascht werden wie bei dem Angriff dessen Schäden er hatte beseitigen dürfen. Auch seine Ankunft wäre für sie dann keine Überraschung gewesen. Natürlich hatte er sich schon angekündigt. Während einiger Microsprünge die er unternommen hatte um jegliche Verfolger abzuschütteln hatte er auch eine Nachricht an Lelila abgesetzt. Während er wartete das der Computer die beste Route durch das Asteroidenfeld gefunden hatte, versuchte er eine Videoverbindung zur Station herzustellen. Er war nicht überrascht, als Lelila auf einem Bildschirm vor ihm erschien. Ihr Gesicht wandelte sich von leicht besorgt sofort zu fröhlich als sie ihn erkannte.

„John, du bist es wirklich. Wir wollten der Nachricht erst gar nicht glauben. Das letzte was wir gehört hatten war das du beim Jedi-Orden untergekommen bist.“

Plapperte sie in ihrer Freude über ihr wiedersehen hervor. Erst danach bemerkte sie Johns ernsten Gesichtsausdruck. Ohne Zeit zu verschwenden ging sie sofort auf seine Nachricht ein.

„Deine Nachricht war etwas kryptisch. Du sagtest du brauchst unsere Hilfe. Was brauchst du?“

Lelila und der Rest der Crew hatten bei John eine Schuld die sie kaum jemals begleichen würden. Lelilas Dankbarkeit war groß. Also war es nicht verwunderlich das sie bereit war so ziemlich alles für John zu tun. John baute genau darauf.

„Letztes mal als ich da war habt ihr Sprengladungen in der Waffenkammer gehabt um die größeren Brocken zu zerkleinern. Ich bräuchte ein paar von denen. Keine Sorge, ich zahle natürlich.“

John wollte von Lelila nichts um sonst haben. Auf die schnelle war sie jedoch die einfachste und unkomplizierteste Quelle für Sprengstoff die er kannte. Dazu war sie noch in der Nähe seines Ziels gelegen. In Lelilas Gesicht konnte er den Zwiespalt sehen. Klar, sie schuldete ihm etwas. Doch sie begab sich auf dünnes Eis wenn sie ihm einfach so Sprengstoff verkaufte. Nach einigen Augenblicken der Stille kam sie zu einem Entschluss.

„Komm erst mal an Bord. Ich werden sehen was wir machen können.“

Damit beendete sie die Übertragung. John starrte noch eine Weile auf den leeren schwarzen Bildschirm. Sehen was wir machen können. Das war auch eine Art sich nicht festzulegen. Klar war er sich bewusst was er da verlangte, aber niemand würde je wissen wozu der Sprengstoff benutzt werden würde, wenn er überhaupt zum Einsatz kam. Nun ja, zumindest für einen Teil des Sprengstoffes hatte er bereits eine ziemlich gute Idee über dessen Verwendung. Er müsst sehen wie sie entschied wenn sie sich in Person gegenüberstanden. Also setzte er seinen Weg durch die Asteroiden fort.

… … …

Johns Aufenthalt auf der Mienenstation dauerte nur kurz. Lelila war nach einiger Diskussion bereit ihm den verlangten Sprengstoff zu verkaufen. Es war nicht so, dass ihr jemand auf die Finger sah, aber Wafenhandel war doch etwas ganz anderes als das was sie tat. Sie wollte klar stellen das das nicht zur Gewohnheit würde. John hatte sich so verständnisvoll gezeigt wie es ihm momentan möglich war. Doch die Zeit drängte. Er müsste sich beeilen um nach Rekkiad zu kommen. Er wusste nicht ob er nicht vielleicht schon zu spät war. Lieber würde er die Kerle die es wagten das Grab seiner Mutter zu betreten auf frischer Tat ertappen. Zwar war er nur mit dem Nötigsten ausgerüstet, doch das würde reichen. Blaster, Vibromesser und genug Sprengstoff um einen kleineren Asteroiden zu pulverisieren. Damit müsste er zurechtkommen. Doch er hatte keine Angst. Er hatte einen Plan und der würde aufgehen. Wenn nicht, dann machte es auch keinen Unterschied. Niemand würde das Grab seiner Mutter entweihen. Dafür würde er auf die ein oder andere Weise sorgen.
Während Eli auf der Brücke die letzten Vorbereitungen für den Sprung in den Hyperraum machte, saß John in der Messe und bereitete einen Immediac Model 10 auf den Einsatz vor. Er bräuchte zwei robuste Blasterholster. Er hatte keine Zeit lange daran herumzubasteln, also müssten Notbehelfe her. Es sah nicht schön aus, aber das musste es auch nicht. Nur funktionell musste es sein und Halten. Ein R-23 Paraglider wurde mit stärkeren Repulsoren und Energiezellen aus einem Repulsorpack versehen. Der Sprengstoff wurde in Plaststahlcontainer gefüllt, mit Adhäsionsplatten und Zündern versehen und in improvisierte Haftgranaten verwandelt. Sie mochten nicht besonders unauffällig sein, doch das war nicht ihr Zweck. John werkelte noch an den Blasterholstern, als Eli ihm zu verstehen gab, das sie bald soweit waren. John knurrte nur und überprüfte dann weiter den Sitz der Blasterholster am Raumanzug. Sie dürften nicht zu locker sitzen. Er hatte keine Lust das die Dinger herumschleuderten wie wild. Damit die Blaster nicht Gefahr liefen herauszufallen verschloss er die Blasterholster unwiederbringlich. Er müsste sie gewaltsam öffnen. Aber das würde schon klappen. Er hatte ein Vibromesser dabei. Damit würde er sie aufbekommen. In seinem Kopf hatte er das ganze schon einige Male durchgegangen. Die irrgartenähnlichen Gänge im inneren des Grabes wären für die Eindringlinge sicherlich keine Freude. Es würde dauern bis sie sich darin zurechtfanden. Aber er kannte sich aus. Mit dem Moment der Überraschung auf seiner Seite sollte er zumindest halbwegs unbemerkt hineingelangen. Er bezweifelte das man damit rechnete dass er auftauchte. Also war er sich fast schon sicher dass er erst einmal ein großes Chaos verursachen würde wenn er in das Grab platzte. Es zauberte ihm ein bösartiges Grinsen auf die Lippen als er daran dachte. Chaos. Seine Mutter hatte es geliebt Chaos zu verursachen. Er hatte viel von ihr gelernt. Egal wer es war der in das Grab eingedrungen war, er würde sie dafür bezahlen lassen. Sie würden alle sterben. Jeder einzelne von ihnen würde mit seinem Leben bezahlen.


Faarlsun System - Helix-Klasse Interceptor - Messe - John
 
Weltraum über Rekkiad - Helix-Klasse Interceptor - Brücke - John, Eli

Der Hyperraumsprung hatte nicht lange gedauert. Rekkiad war nicht weit vom Faarlsun System entfernt. John war gerade dabei die letzten Vorbereitungen zu treffen. Er setzte sich gerade an die Konsole des Piloten, da ertönte der Rückkehralarm. Die Wirbel des Hyperraum verschwanden und blaue Linien wurden zu leuchtenden Punkten. Vor ihm erstreckte sich das Rekkiad System. Er hatte Rekkiad als Endpunkt seines Hyperraumsprunges programmiert und so war er genau über dem Planeten aus der Anderen Dimension ausgetreten. Unter ihm kreiste der Eisball der sich Rekkiad nannte um seine Sonne. Er ging davon aus das man zumindest seine Ankunft im System bemerken würde. Also ging er vorerst gar nicht weiter vorsichtig vor. Er wusste wo die Zwillingsspeere waren. Also gab er dem Schiffscomputer die Zielkoordinaten und ließ den Bordcomputer den Rest erledigen. Er musste sich vorbereiten das Schiff zu verlassen. Er ging also zurück in die Messe und fing an sich in den Raumanzug zu zwängen. Durch die Modifikationen war das etwas umständlicher als vorher. Doch es dauerte nicht viel länger als beim letzten Mal als er so ein Teil angelegt hatte. Das garnichtmal so lange her gewesen. Als er Lelila das erste Mal getroffen hatte, hatte er in genauso einem Modell von Raumanzug gesteckt. Fast mochte man sagen, dass sich gerade ein Kreis schloss. John empfand es fast schon selbst so. Er ging den Weg rückwärts. Zurück zu Lelila und von dort zurück zu seiner Mutter.
Nachdem er in den Raumanzug gestiegen war und den Helm aufgesetzt hatte legte er den R-23 Paraglider an. Er ging sicher, dass alle Gurte fest saßen und alle Verschlüsse richtig geschlossen waren. Dann stapfte er in voller Montur in Richtung der Luftschleuse. Eli blieb auf der Brücke zurück. Er würde von hier alles im Auge behalten. Mehr konnte der kleine Droide schließlich nicht tun. In einem Kampf wäre Eli nicht zu gebrauchen. So gerne der Droide seinem Meister auch beigestanden hätte. Was John vorhatte war etwas das er alleine tun müsste.
Als John die innere Türe der Luftschleuse hinter sich schloss war ihm schon etwas mulmig. Zwar vertraute er in seine Berechnungen und seine Arbeit, doch schiefgehen konnte immer etwas. Kurz ließ er sich von Eli noch einmal die Wetterlage außerhalb des Schiffes durchgeben und dann drückte er auf den Knopf der die äußere Tür der Schleuse öffnete. Kaum hatte die Tür begonnen sich zu öffnen konnte John spüren wie der eisige Wind der um das Schiff peitschte anfing an seinem Raumanzug zu zerren. Eine letzte Überprüfung aller Verschlüsse folgte. Er wollte nicht sterben weil er vergessen hatte seinen Helm richtig aufzusetzen. Als er sich selbst endlich das Okay gab war die Tür bereits ganz geöffnet. Nur eine Sicherheitsleine und seine Magnetstiefel hielten ihn noch in der Schleuse. Letztere deaktivierte er zuerst. Er machte einige Schritte zurück und verspürte sofort wie der Sog des Windes nachließ. Entschlossen löste er die Sicherheitsleine und Stieß sich von der inneren Tür ab. So schnell er im Raumanzug eben rennen konnte rannte er auf den Ausgang der Schleuse zu. Kaum hatte er das Schiff verlassen wurde er von einer gewaltigen Böe hinweggefegt.

Einige Augenblicke lang fiel John einfach nur. Weiß füllte sein Blickfeld wohin er seinen Kopf auch drehte. Er konnte Spüren wie er immer schneller gen Boden fiel. So langsam müsste er nachsehen ob er überhaupt in Position war. Während er die Automatische Visierreinigung dabei beobachtete wie sie gegen den Schnee ankämpfte brachte er unter Anstrengung seinen linken Arm vor sein Gesicht. Am Handgelenk hatte er dort ein Datapad festgemacht. Die Konstruktion mochte nicht besonders Vertrauenserweckend aussehen, doch das Meshtape würde alles an Ort und Stelle halten. Zumindest bis er gelandet war. Danach war es sowieso unwichtig. Mit den behandschuhten Finger seiner Rechten tippte er auf dem Touchscreen des Datapad herum und wenige Sekunden später konnte er spüren wie das Repulsorpack auf seinem Rücken anfing gegen den Wind zu arbeiten. Sobald er weiter unten wäre und der Wind nachließ würde der Paraglider sich öffnen können und größere Kurskorrekturen vornehmen. Um zu verhindern dass der Wind ihm seine Arme ins Gesicht schlug streckte er sie wieder zur Seite aus und wartete.
Doch glücklicherweise war ein freier Fall durch die Atmosphäre etwas das nie besonders lange dauerte. Zumindest nicht bei Standartatmosphären wie dieser. So konnte er bald fühlen das sich die Flügel des Paragliders ausbreiteten. Es gab einen Ruck und er verlos schlagartig an Fallgeschwindigkeit. Gleichzeitig gewann er ob seiner neuen Flügel ein gewisses Vorwärtsmomentum. Sofort konsolidierte er das Datapad an seinem Handgelenk und überprüfte ob er noch auf Kurs war. Glücklicherweise war er das. Obwohl er es ehr seiner genialen Konstruktion zuschrieb als dem Glück. Er fasste wieder nach den Griffen die mit den Flügeln ausgeklappt waren. Er brauchte noch nicht viel tun. Bisher war er noch hoch genug um sein Ziel sicher erreichen zu können. Er müsste also nicht steuern. Geschweigedenn das es jetzt viel gebracht hätte. Er konnte so gut wie nichts sehen. Erst als der Wind und der Schnee tatsächlich etwas nachließ konnte er überhaupt etwas sehen. Er war wohl durch die schlimmste Wetterschicht hindurch. So kamen vor ihm tatsächlich die Zwillingsspeere in Sicht. Er müsste nur auf dem richtigen Speer landen. Die beiden Eisnadeln die kilometerhoch in den Himmel ragten sahen so gut wie identisch aus. Doch das CR25 das auf einer der Nadeln stand gab ihm ein klares Ziel vor. Jetzt konnte er anfangen sich auf den abschließenden Kurz zubringen. Nicht zu langsam und nicht zu schnell. Er wollte weder auffallen noch sich bei der Landung die Beine brechen. Also galt es rasch aber vorsichtig zu landen.
Nachdem er aus der Ferne nicht erkennen konnte ob jemand auf dem Plateau Wache hielt oder es irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen gab, beschloss er hinter dem CR25 zu landen und das Landungsschiff als Deckung zu benutzen. Er flog eine kurze Kurve und schaltete dann den Repulsor kurz vor der Landung auf maximale Leistung. Das würde das Gerät innerhalb von ein paar Sekunden überlasten und durchschmoren lassen, aber mehr benötigte er nicht. Es sollte ihm genau genug Schub geben um ihn so abzubremsen das er sanft wie eine Feder landen würde. Wie erwartet tat es genau das. Noch während John im Landen begriffen war löste er den Verschluss des Repulsorpacks und des Paragliders. Die Flügel die er kurz zuvor geschlossen hatte um nicht vom Wind fortgerissen zu werden öffnete er jetzt wieder und die gesamte Konstruktion wurde mitgerissen und verschwand auf nimmer wiedersehen im Weiß des fallenden Schnees. John selbst landete im Schnee neben dem CR25 und federte seinen kurzen Fall gekonnt ab. Soweit so gut. Er war lebendig angekommen und soweit er wusste unbemerkt. Bevor er seinen Plan weiter ausführte holte er sein Vibromesser hervor und öffnete die Blasterholster die er an Bord des Schiffes so sorgfältig verschlossen hatte. Mit einem Blaster im Anschlag machte er sich auf den Weg um das Landungsschiff herum. Er begab sich zum Eingang und war froh zu sehen, dass dort niemand Wache hielt. Zeit ein paar Sprengsätze zu legen.


Rekkiad - Zwillingsspere - Gipfelplateau - am Eingang zum Grab - John
 
Rekkiad - Zwillingsspere - Gipfelplateau - am Eingang zum Grab - John

John hatte den Helm abgelegt. Gut das er darunter noch eine Sturmhaube trug. Ansonsten hätte der eisige Wind ihm glatt die Ohren abgefroren. Doch dank des Raumanzuges verspürte er von der Kälte um sich herum absolut gar nichts.
Er kniehte neben dem Eingang zum Grab im Schnee und schnitt mit seinem Vibromesser Löcher in das Eis um den Eingang. In jedem Loch versenkte er einen Sprengsatz. So gut es eben ging verbarg er die Löcher mit Schnee. Nachdem er genügend Sprengsätze um den Eingang platziert hatte um den Gipfel der gigantischen Eisnadel wenn auch nicht in den Orbit dann doch zumindest in die obere Atmosphäre zu befördern, kehrte er zum Landungsschiff zurück. Er wusste wo Sprengladungen am Schiff besonders großen Schaden anrichten würden. Wenngleich er auch versucht war alle Sprengladungen auf das Schiff zu verwenden nur um ganz sicher zu gehen, so bewahrte er einige auf. Das innere des Grabes Sollte nicht leer ausgehen. Je nachdem müsste er den Eingang zum Grab seiner Mutter mit Gewalt verschließen und er würde auch nicht zögern alle die noch darin waren und sich selbst lebendig darin zu begraben. Bevor er zurück zum Eingang des Grabes ging überprüfte er ein letztes Mal ob er die Zünder auch richtig eingestellt hatte. Nachdem er sich dessen sicher war zückte er wieder einen seiner Blaster. Das ihn noch keiner bemerkt hatte war unwahrscheinlich. Zwar bot die Witterung gute Deckung aber auf ihren Schutz würde er nicht ewig vertrauen können. Sollten sich seine Vermutungen bestätigen, dann wäre das Überraschungsmoment sowieso bereits dahin. Also würde er vorsichtig bleiben.
Als er den Fuß über die Schwelle zum Grab setzte schüttelte es ihn. Draußen war er abgelenkt gewesen, doch hier wurde er sich der wahren Kälte dieses Ortes das erste Mal wirklich bewusst. Er konnte schwören, das die Dunkelheit die an diesem Ort verweilte seit dem letzten Mal das er hier gewesen war größer geworden war. Beträchtlich größer. Es musste die Anwesenheit seiner Mutter sein. Ihr Hiersein zur Aura dieses Ortes bei. Er glaubte gar ihre Stimme leise flüstern zu hören. Glaubte zu hören wie sie kund tat das sie über die Anwesenheit dieser Eindringlinge nicht erfreut war. Sie ließ ihn wissen was zu tun war.
Mit dem Blaster im Anschlag ging er tiefer in den Gang hinein. Aus dem Innern des Grabes kam ihm warme Luft entgegen. John zog die Sturmhaube ab. Die Eindringlinge mussten die Ausrüstung gefunden haben die er und seine Mutter hier zurückgelassen hatten. Jetzt spendete sie ihnen Licht, Wärme und Frischluft. John ärgerte sich darüber die Ausrüstung zurückgelassen zu haben. Das machte es ihnen natürlich nur leichter. Doch jetzt galt es sich um andere Dinge zu kümmern. Sich über sich selbst ärgern, das könnte er später. Er war nicht ganz hundert Meter in den Gang vorgedrungen, da blieb er stehen. Gerne hätte er die Sprengsätze auch hier versteckt, doch dazu hatte er nicht die Werkzeuge dabei. Also musste es reichen sie anzubringen und zu hoffen das keiner von draußen kam und sie entdeckte. Aus der anderen Richtung konnte keiner kommen. Denn dies war der einzige Weg nach drinnen. Die Decke erschien ihm der beste Ort sie anzubringen. Keine hundert Meter weiter tat er das Selbe und brachte die letzten Sprengsätze an. Wenn er sie zur Detonation brachte würde der Gang einstürzen. Das wäre seine letzte Option.
Als er sich dem Eingang zum Irrgarten des Grabes näherte erblickte er die erste Bewegung in der Ferne. Jemand kreuzte seinen Weg in der Ferne und verschwand in einem abzweigenden Gang. Das war das Problem in diesem Irrgarten. Es gäbe keine Möglichkeiten sich zu verstecken. Bis er die Begräbniskammer erreicht hätte wäre er eine gute Zielübung. Wenigstens galt das auch für jeden der ihm vor die Füße lief. Immerhin so schien es suchte man noch immer im Irrgarten. Man hatte es also noch nicht ganz erkundet. Die Grabkammer würden sie aber so oder so schon entdeckt haben. Das wäre nicht all zu schwierig. Das Licht wies ihnen jetzt den weg. Am besten würde er sich also genau dorthin begeben. Oder doch nicht? Der Irrgarten war recht weitläufig und es gab einige Stellen an denen er den Eindringlingen auflauern könnte. Dabei kam ihm ein anderer Gedanke. Mit wie vielen mochte er es zu tun haben? Er war gerade am Nachdenken als vor ihm eine Frau um die Ecke bog. Fast hätte er zu spät reagiert. Er sah wie sich die Worte einen Weg von ihrem Hirn auf ihre Lippen suchten. Doch sie fanden ihn nie. Ein rotes Blitzen ein Zischen und ein unappetitliches Schmatzen später sank die Frau - ein Loch wo zuvor ihr Gesicht gewesen war - zu Boden. John verzog keine Miene. Das wäre nicht die erste und nicht die letzte Leiche an diesem Tag. Bevor er jedoch weiterging untersuchte er die Leiche der Frau rasch. Es war keine imperiale Uniform die sie trug. Dennoch war es eine Art Uniform. Sie trug ein Zeichen das ihm nicht bekannt war. Vielleicht würde sich die Zugehörigkeit dieser Truppe später klären. Was ihn jedoch beruhigte war die Tatsache das die Frau keine Waffen getragen hatte. Während es jemand anderen gestört hätte das er gerade eine unbewaffnete Frau erschossen hatte, so löste es in ihm kaum ein Gefühl aus. Das lag aber ehr an den Umständen. Niemand vergriff sich am Grab seiner Mutter.
Beim Weg tiefer in den Irrgarten des Grabes stieß er auf weitere unbewaffnete Eindringlinge. Doch bereits nachdem er auf den zweiten getroffen war wurde es laut im Grab. Rufe hallten durch die Gänge und es war klar, dass man sich seiner Anwesenheit bewusst war. Doch er nutzte die Kenntnis des Grabes so lange zu seinem Vorteil wie möglich. Erst als er dem ersten bewaffneten Eindringling begegnete wurde er vorsichtiger. Er entschied sich das es Zeit war sich zur Grabkammer auf zu machen. Dort würde er entscheiden was er tun würde. Der Weg zur Grabkammer war seltsam ruhig. Die aufgebrachten Rufe und panischen Schreie die vor kurzem durch die Stille des Grabes gehallt hatten waren verstummt. John konnte spüren dass etwas nicht richtig war. Doch seine Instinkte missachtend ging er weiter auf seinem Weg.


Rekkiad - Zwillingsspere - im Grab - unterwegs zur Grabkammer - John
 
Rekkiad - Zwillingsspere - im Grab - in der Grabkammer - John

Der Wachs von den Kerzen die John bei der Beerdigung seiner Mutter aufgestellt hatte war entfernt worden. Doch die schwere Steinplatte die den Sarkophag und die letzte Ruhestädte von Darth Erebus verschloss war ansonsten wie unberührt.
Nur einige der Lampen die das Grab erhellt hatten leuchteten noch. Die meisten waren erloschen. Die Heizgeräte welche die Kälte des Planeten aus dem Grab zurückgedrängt hatten waren aus. Das leise Summen der Generatoren war verstummt. Die Ausrüstung die John hier zurückgelassen hatte war an ihrem Ende. Bald würden auch die restlichen Lampen verlöschen. Es bildete sich bereits der erste Reif in den Gängen die zum Grab führten. Bald würden das Eis und die Kälte sich auch diesen Raum wieder zu Eigen machen.
Die Luft im Raum war noch stickig, warm und feucht. Sie war erfüllt vom Geruch von Schweiß und warmen Blutes. Der Schatten des Todes lag über dem Raum. John lag mit dem Gesicht nach unten in einer Lache aus Blut. Die Lache konnte noch nicht sehr alt sein, denn das Blut war noch nicht geronnen. Sein blondes Haar war durchtränkt mit dem roten Lebenselixier und seine Haut klebrig davon. Sein T-Shirt hing in Fetzen von seinem Oberkörper. Der Griff eines Messers ragte voller Hohn aus seiner Schulter. Wie ein Gipfelkreuz aufgestellt von einem hämischen Bergsteiger der seinen Sieg über den Berg weithin verkünden wollte. Schnittwunden übersäten Johns Arme. Blut sickerte langsam daraus hervor und verriet wie schwach sein Herz schlug.


… … …

Drei Schläge trafen John in die Seite. Einer erwischte ihn direkt in die Leber. Die anderen beiden ließen seine Rippen scheußlich knacken. Für einen Augenblick stockte ihm der Atem. Bevor er reagieren konnte Griff die Hand die ihn soeben in die Seite geschlagen hatte nach dem Zünder in seiner Hand. Er konnte ein herablassendes Schnauben hören. Dann traf ihn ein schwerer Stiefel in die Brust und ließ ihn schmerzhaft auf den Boden aufschlagen. Als sein Kopf mit dem harten Stein Kontakt machte explodierten Sterne vor seinen Augen. Er konnte jemanden sprechen hören. Hämisch und fast schon belustigt. John versuchte seine Sicht zu klären. Der pochende Schmerz in seinem Schädel und das Rauschen seines Blutes waren alles was er wirklich wahrnahm. Ein Knacken und Knirschen. Er versuchte sich darauf zu konzentrieren. Da war wieder die Stimme.

„Ohne Auslöser keine Zündung. Dämlicher Idiot. Dachtest du, dass du gegen mich bestehen kannst? Du bist ein Nichts. Wertlos und schwach. Wie alles Schwache wirst du durch die Hand eines Stärkeren sterben.“

John lachte. Es war ein hustendes Lachen. Es war nicht weil er etwas lustig fand. Es war nicht lustig. Nein, es war falsch und nur er sah es. Aber wie sollte man auch ahnen, dass er einen Plan gehabt hatte. Ja, man hatte ihm in die Hände gespielt. Dass es so gut laufen würde hatte er jedoch nicht gedacht. Sein Lachen erstarb als sich ein Stiefel auf seinen Brustkorb senkte.

„Was ist so lustig Wurm? Oder verlierst du so nahe an deinem Ende den Verstand?“

Eine gute Frage. Verlor er den Verstand? Ehr nicht. Er war klarer als jemals zuvor in seinem Leben. Doch gleichzeitig, in den fernsten ecken seines Verstandes schrie etwas das er es einfach geschehen lassen sollte. Er sollte sein Ende einfach akzeptieren und es nicht tun. Nicht tun wovon er wusste, dass er es tun würde. Tun musste. Musste er wirklich? Gab es keine andere Lösung? Nein. Alle seine Muskeln spannten sich schlagartig. Seine Bewegungen schnell und fließend. Er griff nach dem Fuß auf seiner Brust. Sekunden später machte ein zweiter Kopf Kontakt mit dem Steinboden des Grabes. Doch dessen Besitzer hatte anders als John reagiert und sich abgefangen. Der Aufschlag war nicht so hart wie Johns. Doch das machte nichts. Dieser kurze Augenblick war alles was John brauchte. Seine Hand fuhr an den zweiten Auslöser in seiner Hosentasche. Das Klicken das mit dem Knopfdruck einherging schien den Raum zu erfüllen wie ein Donnerschlag. Doch das mochte auch die Explosion sein, welche die Spitze des Eisspeeres erschütterte. John glaubte die Stimmen der Wesen an Bord der CR 25 aufschreien hören zu können. Eine Sekunde lang, dann war es vorbei. Selbst hier, tief im Grab, konnte er die Erschütterung der Explosion spüren. Ein Fiepen und ein Klingeln in seinen Ohren sagte ihm das die Explosion vorüber war. Neben ihm ertönte ein wütender Schrei der Verzweiflung. Ja, jemand gerade erkannt mit wem er sich da angelegt hatte. John kämpfte sich so schnell er konnte auf die Beine und griff nach seinem Vibrodolch. Er würde diese Sache auf die blutige Art beenden.

… … …

Leicht taumelnd standen die Beiden sich gegenüber. Vernebelte Blicke aufeinander gerichtet so gut es eben ging. Sie waren am Ende ihrer Kräfte. Die Entscheidung war nah. Die kleinen Wunden die sie sich über den Verlauf des Kampfes gegenseitig zugefügt hatten forderten ihren Tribut.

„So endet es also!“

John nickte nur matt. Er hatte nicht die Kraft noch verbal zu antworten. Er versuchte seine letzten Reserven zu mobilisieren. Das letzte bisschen Adrenalin, das letzte bisschen Emotion das ihn dazu bringen würde weiter zu machen und als Sieger aus dem Grab zu schreiten. Oder ehr zu kriechen.
Er straffte sich für die letzte Attacke. Dann stürmte sein Gegner auf ihn zu. Es war nicht das Stürmen eines frischen Kämpfers, sondern das unsichere Wanken eines müden ausgelaugten Streiters. Trotz der Unsicherheit wer aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen würde waren beide entschlossen diese Sache zu Ende zu führen. Jeglicher Zorn und Hass aufeinander war gewichen. Es hatte sich eine fast schon verständnisvolle Stimmung ausgebreitet. Beide akzeptierten sie, dass sie einander töten wollten. Sie hegten deshalb keinen Groll mehr. Das war während des Kampfes verloren gegangen.
Mit seinem Unterarm lenkte John einen Schlag ab. Einem zweiten wich er mit Mühe aus. Dann traf seine Faust ihr Ziel. Sein Gegner atmete vor Schmerz stöhnend aus und sank zu Boden, ging in die Knie und sackte nach hinten. John folgte ihm. Seine Hände wanderten an den Hals seines Gegners. Bereit der Sache ein Ende zu machen. Doch ganz war es noch nicht vorbei. Sein Gegner war am Boden aber noch nicht ganz am Ende. Seine Hand legte sich außerhalb von Johns Blickwinkel um den Griff eines Messers. Bevor John seine Hände ganz um den Hals seines Gegners geschlossen hatte bohrte sich das Messer bereits sengend heiß in seine Schulter.


„Es ist vorbei! Ich gewinne, du verlierst.“

Hustend quälte sein Gegner diese Worte hervor. Doch John hörte sie nicht mehr. Ein schwefelgelber Schleier legte sich über das Blau seiner Augen. Seine Hand griff nach der Seines Gegners. Mit einem Knacken brach dessen Handgelenk. Ein Winseln war alles was zu vernehmen war. Doch als sich Johns Hand dann über das Gesicht seines Gegners legte fing dieser an jämmerlich zu schreien.
Blaues Licht zuckte für einige Momente durch das Grab. Dann sackte John nach vorne, kroch ein kurzes Stück und sackte kraftlos in sich zusammen.


… … …

Zwei kleine Lichtkegel näherten sich dem Grab. Leises Klicken kündigte das Kommen des kleinen Spinnendroiden an. Die Lebenszeichen seines Meisters waren schwach. Er gab kaum noch Wärme ab. Normalerweise gab John mehr Wärme ab, das wusste Eli. Das war kein gutes Zeichen. Eli war besorgt. Vorsichtig stupste er den leblosen Körper seines Herrn an. Er traute sich kaum ein Geräusch zu machen, doch das ängstliche Flöten konnte er nicht unterdrücken. Sein Meister musste aufstehen. Er hatte das Schiff für ihn gelandet. Gleich neben dem Wrack der CR 25. Sie könnten weg von hier. Wenn sein Meister doch nur aufstünde. Er war doch nicht stark genug John zu tragen oder zu ziehen.

Rekkiad - Zwillingsspere - im Grab - in der Grabkammer - John, Eli
 
Rekkiad - Zwillingsspere - Helix-Klasse Interceptor - Nasszelle - John

Irgendwie, mit Elis Hilfe, war John zurück aufs Schiff gekommen. Eine blutige Spur hinter sich herziehend. Geendet war seine kurze Reise in der Nasszelle des Schiffes. Er hatte hier nicht die Hausapotheke die ihm auf dem Schiff seiner Mutter zur Verfügung stand. Ein paar Bactaverbände und einige Flaschen Bactade war alles was ihm zur Verfügung stand und es war nicht gerade Bacta von guter Qualität. Aber es musste reichen. Nachdem er sich, wieder mit Elis Hilfe, so gut verarztet hatte wie irgend möglich blieb er einfach auf dem Boden der Nasszelle liegen. Ab und an flößte Eli ihm Bactade ein. Doch John bekam davon nicht besonders viel mit.

… … …

Die Welt um John war grün. Licht schien in magischen Säulen durch ein dichtes Blätterdach. Mit nackten Füßen und nur in Shorts und T-Shirt stand er im Unterholz. Um ihn herum zwitscherten die Vögel. In der Ferne hörte er Kinderlachen. Dann eine vertraute Stimme. Vorsichtig näherte er sich dem Uhrsprung der Stimmen. Das warme weiche Laub unter seinen Füßen federte seine Schritte. Er stoppte als er auf eine Lichtung kam. Er kannte diesen Ort. Er war hier schon einmal gewesen.
Als er die Lichtung nach der Quelle des Lachens absuchte sah er Sie: strahlende hellblonde Haare, ein schlanker Nacken, helle Porzellanhaut, die Form der Schultern und die Figur. Er schluckte. Er konnte hören wie sie mit jemandem sprach. Eine Antwort, doch auch die konnte er nicht verstehen. Er war noch zu weit weg. Langsam, vorsichtig näherte er sich. Die kniende Frau strich jemandem über den Kopf. Dann stand sie auf und entfernte sich. Ihr Rücken noch immer ihm zugewandt. Immerhin konnte er jetzt sehen mit wem die Frau geredet hatte. Es war ein kleiner Junge. Während die Frau sich immer weiter entfernte und John sich dem Jungen näherte spielte dieser mit dem Laub um sich herum, warf es in die Luft und ließ es auf sich hinabregnen. Als John näher heran gekommen war bemerkte der kleine Junge ihn. Seine blaugrauen Augen fixierten John. Alle Freude wich aus seinem Gesicht und machte kindlichem Zorn Raum.


„Du darfst hier nicht sein! Das ist mein Platz!“

Eine kleine Hand schloss sich so fest sie konnte um etwas Laub und warf es in Johns Richtung. Es fiel nicht weit von dem kleinen Jungen entfernt auf den Boden. Doch die Geste war da. John war hier nicht erwünscht. Aber warum?

„Das weist du ganz genau! Wenn Mama wüsste was du gemacht hast würdest du den Hintern voll bekommen!“

Schimpfte der Kleine. John blickte beschämt zu Boden. Moment, was hatte er denn getan? Er versuchte sich zu erinnern. Doch in seinem Kopf sich alles an zu drehen. Ihm wurde schwindelig. Er sah erneut Sterne. Die Welt verschwamm vor seinen Augen.

„Geh und trau dich nicht nochmal hier aufzutauchen.“

Der Satz war das Letzte was er hören konnte. Dann versank alles in Schwärze.

... … …

John öffnete matt die Augen. Wo war er? Er sah sich um. Ach ja, die Nasszelle. Die Wunden mussten ihm ganzschön zugesetzt haben, dass er anfing zu halluzinieren. Eli drängte ihm Bactade auf bevor er weiter darüber nachdenken konnte. Nachdem Eli entschied das John fürs erste genug Bactade gehabt hatte überprüfte John seine Verbände. Die Blutungen hatten soweit aufgehört. Die Schulterwunde würde noch etwas brauchen bis sie verheilt war. Immerhin, die restlichen Wunden schienen bereits so gut wie geheilt zu sein. Wo vorher rotes Fleisch zu sehen gewesen war hatte sich empfindliche rosa Haut gebildet. Er war auf dem Weg der Besserung. Immer noch kraftlos schleppte er sich aus der Nasszelle und in eines der Quartiere. Er brauchte Schlaf, viel Schlaf. Dann würde es ihm besser gehen. Als sein Kopf auf das Kissen fiel war er bereits eingeschlafen. Ein unruhiger und Traumgeplagter Schlaf folgte.

Als er erwachte war das Licht im Raum ausgeschaltet. Einige Augenblicke lag er einfach nur da und horchte. Das Schiff stand. Es war nicht in der Luft und nicht im Weltraum. Die Triebwerke waren aus. Sie mussten noch immer auf Rekkiad sein. John stemmte sich hoch. Sein Hals war trocken und der Geschmack von Kreide hing ihm im Mund. Verdammtes Bactade. Ein Knurren und Grummeln meldete das sein Magen leer war. Er war hungrig und immer noch schlapp. Seine Schulter schmerzte bei jeder Bewegung. Also versuchte er sie so wenig zu bewegen wie möglich. Langsam stand er auf und ging in die Messe. Das erste was er tat war eine Flasche Wasser in einem Zug zu lehren. Fast hätte er sich an dem kühlen Nass verschluckt. Danach machte er sich auf die Suche nach etwas essbarem. Zu faul und zu Hungrig sich etwas Warmes zu machen begnügte er sich mit Notfallrationen. Nachdem er sich damit vollgestopft hatte fühlte er sich etwas besser. Er zwang sich noch mehr Bactade zu trinken und kroch ohne lange Umschweife zurück ins Bett. Als er das nächste Mal erwachte fühlte er sich um einiges besser. Der Schmerz in seiner Schulter war noch immer da und hatte sich kaum verändert. Ein Glück das keine wichtigen Gefäße verletzt worden waren. Er wäre ausgeblutet wie ein Schwein. Der Gedanke blieb eine Weile bei ihm. War es wirklich Glück gewesen? Wenn er genau darüber nachdachte, musste er mit Nein antworten. Er wusste nur zu genau was es war das ihn gerettet hatte und es war nichts worauf er stolz war. Der bittere Nachgeschmack würde eine Weile anhalten. Weitaus länger als die Stichwunde. Die wäre bald verheilt. Nein, diese Sache ging tiefer. Wie ein Stromschlag durchzuckte es ihn. Er sprang auf und eilte in die Nasszelle. Hastig sah er sich dort um. Wo war es? Wo hatte er es gelassen? Einiges Suchen später war er sicher, es war nicht im Schiff. Er müsste zurück gehen. Mit einer dicken Jacke und einer Lampe bewaffnet eilte er nach draußen.

Als er zurück kam war ihm seine Erleichterung anzumerken. Er hatte es gefunden. Zusätzlich hatte er die noch nicht gezündeten Sprengladungen vom Eingang des Grabes entfernt. Er hatte sie in ihre Einzelteile zerlegt und in die Tiefe geworfen. Es gab keinen Grund den Eingang zum Grab seiner Mutter zu zerstören. Nicht mehr.
Unendlich beruhig und um eine große Sorge leichter machte er sich auf zurück in die Zivilisation. Nicht das man ihn auf Lianna noch als vermisst meldete.


Rekkiad System - Helix-Klasse Interceptor - Brücke - John
 
Hyperraum - An Bord der Examiner - Cockpit - mit Kate

Es dauerte nicht mehr lange bis sie den Hyperraum wieder verließen. Kate landete das Schiff behutsam in der ihnen zugewiesenen Landebucht. Als sie die Examiner verließen, wartete an der Laderrampe bereits ein Droide - sein Droide, wie Dany bei genauerem Hinschauen bemerkte.

Ich bin froh Euch wieder zu sehen, Master, begrüßte der Droide ihn mit seiner typischen, hell-metallenen Stimme.

Mich auch. Es ist lange her. Ist Jace auch hier, entgegnete er ganz in der Annahme, dass sich die Prince nun auch auf dem Planeten befinden musste, da der Droide ja an Bord stationiert war.

Master Chorius hat mich beauftragt Euch zu empfangen und auszurichten, dass er eine wichtige Sache zu erledigen hat und leider nicht bleiben konnte.

Dany nahm die Informationen nickend zur Kenntnis. Was konnte ausgerechnet jetzt so wichtig sein? Wenigstens hatte er das Schiff hier abgeliefert und Bescheid gegeben. Nun würden sie sich zuerst die Raumhafenlisten vorknöpfen und sie nach der Fist durchforsten. Dazu gingen Kate und Dany in das kleine Büro des Hafenvorstehers am Ende der Landebucht.

Guten Tag! Ob Sie uns wohl einige Sekunden allein mit Ihrem Terminal lassen würde?, fragte er den Naimoidianer und legte behutsam einige Credits auf dessen Schreibtisch. Dieser ergriff die Credits und erhob sich sogleich von seinem Stuhl.

Warten Sie einen Moment hier. Ich muss noch schnell etwas im Hangar nachsehen.

Mit diesen Worten ließ der Neimoidianer sie alleine. Sofort setzte sich Dany vor das Terminal und ließ sich sämtliche YT-1300 Frachter auflisten, die in der letzten Zeit auf dem Planeten gelandet und/oder gestartet waren. Zahlen, Kennungen und Daten fluteten das Display des Terminals.

Na, da sind wir mal froh, dass du so ein exotisches Schiffchen hat, knurrte er sarkastisch in Kates Richtung. Er engte die Suche ein wenig ein, indem er weitere Details der Fist eintrug. Die Anzahl der Schiffe wurde deutlich weniger und schließlich konnten sie es auf drei Schiffe eingrenzen. Eines war vor eigen Tagen in die Kernregionen aufgebrochen, das andere befand sich laut dem Computer noch auf dem Planeten und ein drittes war vor wenigen Stunden zum Rad aufgebrochen. Was nun? Sie konnten maximal zwei Spuren gleichzeitig folgen. Doch welchen? Während sie das kleine Büro verließen, berieten sie sich und entschieden sich letztlich dafür, dass Dany mit der Prince zurück zum Rad flog und Kate sich in den örtlichen Bars und Raumhäfen ein wenig umhörte. Danach würden sie erneut Kontakt zu einander aufnehmen, um die Ergebnisse ihrer Recherchen auszutauschen. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, folgte Dany seinem Protokolldroiden zu seinem Schiff und teilte seinem anderen Droiden per Comlink mit den Jäger von Kates Raumschiff zu lösen und ihn in den Orbit zu befördern, damit er dort dann in die Ladefläche der Prince verfrachtet werden konnte.

Im Hangar dauerte es nicht lange bis er seine matt-schwarz lackierte Raumyacht sichtete und schließlich betrat. Es fühlte sich gut an. Ein weiterer Teil seines alten Leben fügte sich wie ein Puzzleteil in die Gegenwart ein. Die Prince hatte er sich kurz nach seiner schweren Verletzung geleistet und Jace als Piloten engagiert, da er selbst noch nicht wieder flugtüchtig gewesen war.

Gezielt ging Dany ins kleine Cockpit und fuhr die Triebwerke hoch, um möglichst schnell wieder von dem Planeten weg zu kommen. Im Orbit angekommen sammelte er den kleinen Jäger auf und wagte dann den Sprung in den Hyperraum. Das Rad bekam ihn wieder.


Hyperraum - An Bord der Prince - Cockpit - allein
 
[Weltraum (Outer Rim)| Hyperraum | Perlemian Trade Route | Aurore-Frachter ›Bow Wave‹] Vigo Zula (alias Vilnok Moor)

Die Strecke von Mon Calamari nach The Wheel war nicht weit - mehr als ein Katzensprung, aber doch auch keine weite Reise. Über den Overic Griplink und die Perlemian Trade Route kam man rasch ans Ziel. Das kam Zula sehr gelegen, denn in seiner Doppelrolle als Vigo der Black Sun und Senator von Vinsoth hatte er nie Zeit zu verschwenden. Je kürzer die Reise, um so weniger Arbeit sammelte sich an und wartete darauf, ihn bei seiner Rückkehr nach Dac zu ersticken.

Zumindest wartete an Bord der Bow Wave keine Arbeit auf ihn. Auf dem Frachter der Aurore-Klasse gab es keine Aktenstapel oder dergleichen. Das Schiff diente vor allem dem Zweck, seine Reise zu verschleiern, weshalb nichts an Bord war, das in direkte Verbindung mit einer seiner Identitäten gebracht werden konnte. Da es auch kein Hypercom gab, musste und durfte er auch Funkstille halten. Vor der Abreise hatte er noch eine kurze Nachricht an Ba'vodu Malor Gale abgesetzt, dass und wann mit seiner Ankunft zu rechnen war; vermutlich kam er als einer der ersten an. Was genau der Oberste der Black Sun für das Teffen geplant hatte, wusste Zula allerdings noch nicht.

Über die aktuelle politische Lage in der Galaxie sollte gesprochen werden, soviel ging aus der Mitteilung Gales hervor. Was das anging, durfte er nicht fehlen. Durch seinen Sitz im Senat in der Rolle des unbescholtenen Vilnok Moor hatte der Chevin einen tieferen Einblick in die Ereignisse als jeder seiner Kollegen. Wahrscheinlich hing der Erfolg der ganzen Black Sun in größerem Maßstab von seinen Insider-Infos ab, als der Ba'vodu und die anderen Vigos zuzugeben bereit waren. Zula alias Moor kannte viele Politiker persönlich, traf sich mit diesen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, hatte einen unverfälschten Blick auf Senats- und Ausschusssitzungen und konnte von diesen aus erster Hand berichten. Wahrscheinlich saß kein einziges Mitglied des Spionagenetzwerkes der Black Sun (oder ein privater Informant eines ihrer Mitglieder) in einer vergleichbar günstigen Position. Man erwartete mit Sicherheit wieder von ihm, dass er über die aktuellsten Vorgänge genaue Auskunft geben konnte. Und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeint konnte er das auch.

Was danach kam, war aber noch ein Rätsel. Malor Gale kündigte Veränderungen an, Anpassungen an eine im Wandel begriffene Galaxie. Grundsätzlich lehnte Zula diesen Gedanken nicht ab. Es konnte tatsächlich sinnvoll sein, sich Gedanken darüber zu machen, inwiefern man die Gegebenheiten besser zum eigenen Vorteil nutzen konnte. Allerdings ging aus der Nachricht nicht hervor, in welche Richtung die Überlegungen des Ba'vodu gingen und wie weit diese bereits gediehen waren. Vielleicht wollte er zunächst nur ein paar Gedankengänge anstoßen und ganz ergebnisoffen betrachten, was dabei herauskam. Vielleicht hatte er ein konkretes Konzept und wollte dieses mit Unterstützung seines Vigorates diskutieren und weiterentwickeln. Es war aber auch denkbar, dass er längst Beschlüsse gefasst hatte und die Bosse nur zusammenrief, um ihnen diese mitzuteilen, nach dem Motto: Friss oder stirb - letzteres womöglich sogar wörtlich. Das passte zwar nicht ganz in Zulas Bild von Gale, aber man wusste ja nie, wohin Macht einen Sterblichen bringen konnte.

Der Chevin war jedenfalls gespannt auf dieses Treffen. Da sich ihm die Gelegenheit bot, wieder einmal mit den anderen Vigos zu sprechen und auch abseits des eigentlichen Themas Verbindungen zu knüpfen, freute er sich eigentlich darauf. Doch ein etwas mulmiges Gefühl blieb. Wie immer, wenn er auf Black-Sun-Mitglieder hohen Ranges traf. Denn es lag nunmal in der Natur der Sache, dass sich bei diesen am meisten kriminelle Energie mit Ehrgeiz und Durchsetzungskraft paarte. Ebenso wie bei ihm selbst. Eine gefährliche, leicht entzündliche Mischung. Persönliche Ambitionen und Habgier trafen auf die Strukturen einer hierarchisch geordneten Organisation und die Notwendigkeit, sich Regeln zu unterwerfen. Das konnte gutgehen, wie auch in der Vergangenheit, musste aber nicht.


[Weltraum (Outer Rim)| Hyperraum | Perlemian Trade Route | Aurore-Frachter ›Bow Wave‹] Vigo Zula (alias Vilnok Moor)

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Naboo- System - Naboo - in Richtung Orbit - PCL-27 "Beldon" – Kabine - Faith


Seit jeher war es Faiths größter Wunsch gewesen, Naboo zu verlassen und die Galaxis zu bereisen. Fernweh war ihr bereits früh ein treuer Begleiter gewesen.
Die O’Donaills waren allerdings nur normalverdienende Leute gewesen und eine solche Reise verschlang nicht wenige Credits.
Vor allem hatten Faiths Eltern nicht eingesehen, soviel Geld für ein solches Wagnis wie Reisen auszugeben, wenn sie doch auf einem Planeten lebten, der soviel zu bieten hatte.
„Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt, Carah?“, war die Argumentation ihrer Eltern gewesen, wenn sie das Thema Reise auf die Tagesordnung gebracht hatte.
Und dann hatten ihre Eltern ihr liebevoll versucht, die Vorteile Naboos aufzuzeigen. Aber genau das war für ihre Tochter das Problem gewesen.
Es war Naboo und es blieb Naboo, eine kleine Welt für jemanden, der die Galaxis entdecken wollte.

Faith zuckte zusammen, als plötzlich eine automatisierte Stimme erklang, die verkündete, daß man gleich den Normalraum verlassen würde.
Sie war froh, daß sie in diesem Moment auf dem Bett saß, denn mit Sicherheit wären ihr die Knie weich geworden.

Sie hatte niemals im Traum daran gedacht, daß sie Naboo auf eine unfreiwillige Art verlassen würde.
Ohne sich von ihren Eltern zu verabschieden.
Und vor allem nicht mit Ungewißheit als beinahe einzigem Gepäck, ohne den Hauch einer Ahnung, wie ihre Reise oder das Ziel aussehen mochten.
Vielleicht war es unter diesen Umständen ein Trost, daß die Wahrscheinlichkeit, diese Reise lange zu überleben, sehr gering war.
Der Gedanke an ihre Eltern ließ bei Faith Heimweh mit Kummer vermischt hochkommen. Ihre Eltern würden sich große Sorgen machen. Und wenn man sie nicht fand, verzweifelt sein. Es tat Faith so leid. Und sie hätte vieles dafür gegeben, ihren Eltern wenigstens eine Nachricht zukommen zu lassen, damit sie sich nicht unnötige Sorgen machen mußten. Ihr wäre es bei weitem lieber, ihre Eltern wären wütend und empört über sie und ihre Handlungsweise, als sie dem Kummer der Ungewißheit auszusetzen.
Faith ließ sich nach hinten fallen und legte den angewinkelten Arm über ihre Augen und nickte zu ihrer Verwunderung ein. Die Gedanken und die Ereignisse, mit denen sie sich heute hatte herumschlagen müssen, waren zermürbend gewesen.

Ein Rumpeln, das durch das Schiff ging, riß sie aus ihrem unruhigen Schlaf.
Nur wenige Augenblicke darauf fand sich Faith zu ihrem eignen Erstaunen auf dem Boden wieder. Die durch das Schiff gehende Bewegung, die Faith keineswegs gewöhnt war und die Tatsache, daß sie beim Aufwachen davon überzeugt gewesen war, daß sie sich auf Naboo in ihrem Zimmer befand, hatten sie auf etwas derartiges nicht vorbereitet.


“Autsch!“

Leise schimpfend rieb sie sich die schmerzende Kehrseite, aber blieb erst einmal sitzen und lauschte.
Draußen auf dem Gang vor ihrer Kabine waren schwere Schritte zu hören, das Gebrülle waren Befehle, denn die Stimmlage sage es Faith mehr als die Worte, auf die sie sich keinen Reim machen konnte.
Ebenso wie sie keine Ahnung hatte, was dieses Rumpeln zu bedeuten hatte, außer, daß es ihr mit Sicherheit eine erneute, unsanfte Landung auf dem Boden beschert hätte, wäre sie nicht sitzengeblieben.
Allerdings fand sie nicht, daß es den Anschein machte, daß alles in Ordnung war. Im Gegenteil, sie hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl im Bauch, was nicht besser wurde, als Licht plötzlich erlosch. Erschrocken keuchte Faith auf, aber dann flackerte das Licht noch einmal auf, bevor es dunkel wurde.
Wo war sie nur hineingeraten?
Und wo waren denn diese Konserven, wenn man sie einmal brauchte?
Ihre Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit in ihrer Kabine und sie sah sich um. Was ziemlich zwecklos war, denn Menschen gehörten nicht zu den Spezies, die in völliger Dunkelheit sehen konnten.
Doch dann fiel ihr der rötliche Schimmer auf, der durch die sich halbgeöffnete Tür ihrer Kabine zu sehen war. In diesem Moment war der Schimmer wieder verschwunden, aber dann tauchte er wieder auf.
Ansonsten herrschte Stille auf dem Schiff. Selbst das Schiff war still. Dieses Dröhnen und die anderen Geräusche, die Faith so irritierten, waren weg.
Sie rappelte sich vom Boden auf und lief auf die Tür zu, was sich als keine so gute Idee entpuppte, denn die Einrichtung war ihr nicht so vertraut, daß sie irgendwo gegen stieß.
Sie fluchte lautlos und bat gleichzeitig ihre Mutter im Gedanken um Entschuldigung, die von der Wortwahl ihrer Tochter nicht begeistert gewesen wäre.
Vorsichtig steckte Faith den Kopf durch die Türe, denn möglicherweise war das ein Test, in dem man prüfen wollte, ob sie Anweisungen gehorchte oder es war eine Inszenierung, nur um sie aus dem Weg zu räumen. Aber selbst Faith wußte, daß das kompletter Blödsinn war, denn wenn sie sich aus dem Weg räumen wollten, konnten sie das weitaus einfach haben. Sie strich also Test und Inszenierung, war aber kein bißchen schlauer darüber, was hier eigentlich los war.
Aber sie wußte, daß sie sich in dieser Situation noch unwohler fühlte als vorher schon.
Prüfend blickte sie den Gang erst in eine Richtung, dann in die andere Richtung entlang. Keine Spur von jemandem, der ihr erklären konnte, was hier eigentlich los war. Bei ihrem Glück des heutigen Tages waren alle bei den Rettungskapseln und hatten sie vergessen. Nur wo waren diese Rettungskapseln?
Auf gut Glück wandte sich Faith in eine Richtung, wobei sie darauf achtete, sich vorsichtig und leise zu bewegen, auch wenn sie wirklich bemühen mußte, nicht die im Hinterkopf lauernde Panik hervorbrechen zu lassen. Kam sie an Abzweigungen oder Ecken, schaute sie immer erst vorsichtig, ob da nicht eine andere Person oder Personen waren.
Aber sie traf auf niemanden. Nach der letzten Abzweigung stand sie in vor einer großen Ansammlung von Dunkelheit, die noch unzureichender durch das rote Licht durchbrochen wurde als die Korridore, die sie bisher passiert hatte. Sie konnte große Schemen in dem flackerenden Licht ausmachen und es dauerte etwas, bis sie sich darüber im Klaren war, daß sie in einer Art Hangar gelandet sein mußte.
Hangar???
Was war das denn für ein Schiff, wenn es einen Hangar hatte?
Und sie wollte keinen Hangar, sie wollte eine Rettungskapsel.
Faith wollte frustriert den Weg zurückantreten, als ihr Blick auf etwas fiel, was in der Nähe eines dieser Fahrzeuge, von denen Faith absolut keine Ahnung hatte, stand.
Vorsichtig bewegte sie sich in die Richtung, aber wenn sich jemand hier im Hangar befand, dann wäre sie schon längst aufgefallen.
Sie beugte sich über den Gegenstand, der ihr Interesse erweckt. So gut es in dem bescheidenden Licht ging, versuchte sie sich ein Bild von dem zu machen und fand etwas, was sie zufriedenstellte. Faith hielt einen Hydroschraubenschlüssel in den Händen und irgendwie war ihr wohler zumute.

Allerdings war es ihr, als hätte sie ein Geräusch gehört. Als näherten sich Schritte aus der Richtung, aus der sie gekommen war. Oder täuschte sie der entstehende Hall möglicherweise?
Leise zog sich Faith in die Dunkelheit hinter ihr zurück, wobei sie sich bemühte kein Geräusch zu verursachen. Sie hatte einen Punkt erreicht, an den die rote Beleuchtung nicht drang, aber an dem sie gute Sicht hatte.



Weltraum - Outer Rim - PCL-27 "Beldon" – Hangar - Faith
 
Weltraum – Outer Rim – PCL-27 „Beldon“ – Hangar – Faith


Geheuer war Faith die Situation nicht. Sie war mutterseelenalleine in einem Hangar eines Schiffes, das mit für sie unbekanntem Ziel von Naboo losgeflogen war.
Und jetzt wußte sie nicht einmal, was geschehen war.
Es erschien ihr jedoch unwahrscheinlich, daß das Ziel bereits erreicht worden war. Zumindest fand sie, daß die ganze Situation nach einen Problem schrie. Sie hatte ziemliche Zweifel daran, daß man sie ansonsten aus der Kabine, die ihr neues Gefängnis geworden war, herausgelassen hätte.
Sie hatte sich wirklich nicht getäuscht, jemand war in diesem Hangar. Sie umfaßte den Hydroschraubenschlüssel noch einmal fester. Wahrscheinlich konnte sie damit nicht viel ausrichten, sie wußte, daß diese Konserven Blaster hatten und nicht gerade den Anschein erweckten, sie trügen diese Waffen nur zur Tarnung.
Waren dort nicht noch mehr Schritte zu hören? Faith widersetzte sich dem instinktiven Wunsch, nach Hilfe zu schreien. Schließlich wurde man aus Schaden klug. Sie war heute schon einmal in eine Gruppe, die ihr nicht wohlgesonnen, gestolpert. Das war der Beginn dieser Katastrophe gewesen, in der sie gerade steckte.
Und bevor sie nicht wußte, wer Freund, wer Feind war, war sie am besten einfach Luft oder nicht da. Sie wollte nicht sterben und sie fand, daß ihr Leben für heute genug bedroht geworden war.
Trotz des Entschlusses, Luft oder gar nicht erst da zu sein, entfuhr ihr ein entsetztes Keuchen, als plötzlich grüne Blasterblitze in eine Wand des Ganges einschlugen. Zum Glück ging der Laut in der Geräuschkulisse unter und mehrere Personen schienen in die Richtung des Ganges zu laufen, wo sich das Ziel, auf das man angelegt hatte, aufzuhalten schien.
Sie war sich sicher, daß sie noch zwei weitere Schüsse gehört hatte, aber dann herrschte wieder Stille. Faith fragte sich, ob die Personen, die in den Gang gerannt waren, Konserven oder andere gewesen waren, aber sie war zufrieden damit, daß man sie nicht gesehen hatte. Sie kannte ihr Glück mittlerweile nur zu gut und wollte dieses launische Element ihres Lebens nicht mehr zum Zug kommen lassen.

Es war mehr Gefühl, daß sich ihr jemand näherte, als Wissen. Und diese Person näherte sich leise. Faith hob den Hydroschraubenschlüssel hoch, um besser zu schlagen zu können. Dabei war der Nachteil dieses schweren Werkzeuges mehr als deutlich. Sie gehörte nun wirklich nicht zu den Personen, die dieses Werkzeug wahllos und stundenlang auf irgendwelche Leute niedersausen lassen konnte. Aber da es ihre einzige Option darstellte, mußte sie das Beste daraus machen.

Doch dann erkannte sie die Person, die sich ihr genähert hatte. Mr. Konserve. Diesen Widerling würde sie mittlerweile überall wiederkennen, auch wenn sie im Moment froh war, ihn zu sehen.
Er deutete ihr, leise zu sein und die Dunkelheit verschluckte Faiths an Deutlichkeit nichts zu wünschen lassenden Blick. Der hatte Nerven, sie war von selbst darauf gekommen, daß es besser wäre, sich still zu verhalten.
Dann nahm er ein komisches Gerät von seinem Gürtel und hielt es ihr hin, wobei er auf die Maske vor seinem Gesicht zeigte. Das war eine Atemmaske, fiel Faith endlich auf. Sie hatte absolut keine Ahnung, welche Paranoia an Mr. Konserve innerem Auge gerade abliefen, aber wenn es ihn glücklich machte, würde sie das Ding einfach überziehen. Sich ausmalen, daß Mr. Konserve keine Paranoia hatte, war absolut keine Option. In diesem Fall würde sie wahrscheinlich in Hysterie verfallen, weswegen sie den Gedanken wegschob.
Einfach auf die kleinen Dinge konzentrieren, sprach sich Faith selbst Mut zu und setzte die Atemmaske auf. Das Atmen durch so eine Maske war für sie ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber besser als irgendwas einzuatmen, was wirklich gefährlich war. Wobei sie sich fragte, warum er ihr hier half, wenn er sie doch lieber aus dem Weg geschafft sehen wollte.
Aber sie konnte diesen Gedanken nicht weiter verfolgen, denn er griff hinter seinen Rücken und zog eine Waffe hervor und hielt er diese ihn. Die Tatsache, daß er dabei zögerte, entging ihr aufgrund der Tatsache, daß sie ihn mit großen Augen anschaute.
Was sollte sie denn mit dem Ding? Sich selbst erschießen?
Sie war heilfroh, als er es sich anscheinend anders überlegte und die Waffe wieder zurückzog.

Sie bereute ihre Erleichterung aber umgehend, als er ihr unumwunden mitteilte, daß sie geentert worden waren. Daher also die Hektik, auch wenn sich Faith vom Ablauf eines Enterversuches gar kein Bild machen konnte.
Seiner Anweisung, ihn seiner Nähe zu bleiben, gehorchte sie nur zu gerne. Die Meute, die auf ihn schoß war ihr noch suspekter als die Konserven. Und weil sie von der Seite also keine Hilfe erwartete, hielt sie sich an das Motto, besser den Teufel, den man kennt, als den Teufel, den man nicht kennt.
Sie hatte sich sowieso schon geduckt, aber machte sich noch kleiner, als Mr. Konserve sich in Deckung begab und ihr ein "Runter" zu zischte.
Na, bravo, bis er gekommen war, hatte sie die Lage wunderbar im Griff gehabt. Nun gut, im Griff gehabt, nicht gerade, aber sie hatte sich wunderbar arrangiert. Jetzt war die Meute ihm anscheinend gefolgt und sie hatte das Nachsehen.


"Die wußten gar nicht, daß ich hier war, bevor sie gekommen sind."

sagte Faith anklagend, aber leise. Sicherlich nicht der beste Zeitpunkt, ihm Vorwürfe zu machen, aber das war nicht ihre Welt, sondern seine. Und es war nicht ihre Entscheidung gewesen, diese Welten zu vermischen, geschweige, daß sie besonderen Wert darauf gelegt hätte.

"Erklären Sie mir bitte wenigstens, was ich mit diesen Ding machen muß."

fragte sie dann eher kleinlaut. Ihr war klar, daß er alles andere als angetan von der Tatsache sein dürfte, daß sie keine Ahnung von der Handhabung eines Blasters hatte.


Weltraum – Outer Rim – PCL-27 „Beldon“ – Hangar – Cal und Faith
 
Weltraum – Outer Rim – PCL-27 „Beldon“ – Hangar – Cal und Faith


Mr. Konserve konnte wirklich von Glück reden, daß sie sich in einer prekären Situation befanden, sonst hätte sie ihm paar Takte dazu gesagt, was sich von selbst erklärte und was nicht.
Die Naboo waren ein friedliches Volk und schätzten bewaffnete Auseinandersetzung nicht. Faith war ganz im Sinne ihres Volkes erzogen worden und hatte bisher auch danach gelebt. Jetzt war sie gefangengenommen und verschleppt worden, nur um sich dann in einem Konflikt wiederzufinden, den ihre Kidnapper verursacht hatten.
Und jetzt sollte sie hier irgendwelche Leute schießen, in einem Konflikt, den sie weder verursacht noch dessen Ursachen sie kannte. Aber wenn die Konserven mit jedem so umsprangen wie mit ihr, dann war es kein Wunder, daß sie jetzt in dieser Situation steckten.
Durch Gedankengänge wie diese konnte Faith ihre Angst im Griff behalten, während sie ihn aufmerksam beobachtete. Seine Bewegung nachzuahmen, das traute sie sich zu. Leider zweifelte sie am Ergebnis ganz massiv.
Ein paar Informationen wären auch wirklich nicht schlecht gewesen, sie hatte überhaupt keine Ahnung, was sich genau hinter ihrer Deckung abspielte, außer daß er anscheinend auf irgendwen schoß. Machte er das, um sich die anderen vom Leib zu halten oder hatte er getroffen?

Trotzdem war sie sprachlos, als sie seinen Funkspruch hörte. Sie steckten etwas fest? Etwas fest? Das war die beste Untertreibung seit Gründung der Republik.
Und selbstverständlich wurde hier Hilfe benötigt. Das hätte sie ihm auch sofort sagen können. Entweder war Mr. Konserve nicht die hellste Kerze auf der Torte oder aber er dachte, er wäre ein Superheld.
Aber wie auch immer, hoffentlich beeilte sich die Hilfe etwas.
Irgendwie fand sie, daß die Situation ungemütlicher wurde, denn er gab nun regelmäßigen Abständen Schüsse auf Ziele, die Faith weder sehen konnte geschweige denn wollte. Sie hielt den Blaster fest in den Händen, wobei sie nicht leugnen konnte, daß ihr der Hydroschraubenschlüssel weitaus mehr zugesagt hatte. Immerhin schaffte sie es, daß sie nicht bei den Schüssen zusammenzuckte.
Sie war aber doch einigermaßen erstaunt, als er den Sauerstoffbehälter seine Atemmaske entfernte und sie in den Raum rollte. Sie hatte doch gewußt, daß diese Atemmasken total übertrieben waren.
Die nachfolgende Explosion ließ Faith vor Schreck zusammenschrecken und sich auf die Lippen beißen. Sie schmeckte den metallischen Geschmack von Blut. Dieser Geschmack und der leichte Schmerz an ihren Lippen ließen sie die Beherrschung wahren. Nichts in ihrem bisherigen Leben hatte sie auf sowas vorbereitet.
Allerdings fragte sie sich, was er sich dabei gedacht hatte, den Behälter in die Luft zu schießen. Durch die Explosion wußten jetzt wahrscheinlich alle, wo sie waren. Freund und Feind. Das hatte er wirklich unnachahmlich hinbekommen.
Und es war ihr auch egal, ob und was er sich dabei gedacht haben mochte, sie saß schließlich neben ihm und sie war auf weitere Leute nun alles andere als erpicht.
Irgendein komisches Geräusch ließ ihn murmelnd einen Blick nach oben werfen. Und kurz darauf war er auch schon verschwunden.
Einfach weg. Einige Sekunden blickte Faith auf die Stelle, an welcher er gerade noch gewesen war.
Erst machte er alle auf diese Stelle aufmerksam und dann macht er sich aus dem Staub. Ganz großartig. Von wegen nicht die hellste Kerze auf der Torte. Da war der zündende Funke meilenweit entfernt gewesen.
Faith rappelte sich auf, blickte sich vorsichtig um, und zog sich an die Wand des Hangars zurück. Da selbst so jemand wie sie feststellen konnte, aus welcher Richtung die Schüsse gekommen waren, war die Richtung, in die sie jetzt mußte, glasklar. Sie mußte weiter in den Hangar entlang und die Wand würde ihr dabei helfen, sich zu orientieren.
Den Blaster in der rechten Hand, die andere Hand an der Wand, lief Faith so geduckt wie möglich von der Stelle, wo sie anfangs Deckung gesucht hatte, weg.
Sie meinte, sie hörte Schritte hinter sich und war froh, daß sie einen Vorsprung erreicht hatte, hinter den sie sich erst einmal sicher fühlte. Vorsichtig linste sie um die Ecke. Da kam in der Tat eine Gestalt auf sie zu und sie zog sich zurück in den Schatten, den der Vorsprung ihr bot.
Sie wußte doch gar nicht, wer zu wem gehörte. Wie sollte sie denn Freund von Feind unterscheiden?
Wer immer da auch hinter ihr herlief, er war nun so nahe gekommen, daß sie seinen Atem hören konnte. Sie drückte sich an die Wand und hielt den Blaster hinter dem Rücken, damit sie nicht in Panik geriet und eine Katastrophe auslöste.
Noch während Faith darum flehte, daß die Person ihr wohlgesinnt sein mochte, schob sich der Lauf eines Blasters um die Ecke des Vorsprunges. Sie schluckte nervös und blickte auf die Hand, die den Blaster hielt. Eine Hand mit äußerst komischen Fingern, gefolgt von einem Arm und einem Befehl in einer Sprache, die Faith einfach nicht verstand. Irgendwie war sie nun davon überzeugt, daß das ein Feind war.
Sie schüttelte verständnislos den Kopf, was das Wesen allerdings nicht verstehen wollte oder konnte. Grob umfaßte er Faiths Arm und versuchte sie in seine Richtung zu ziehen, aber sie setzte sich zur Wehr und strebte von ihm weg. Sie wußte nicht, aus welchem Grund, aber für einen Augenblick lockerte sich sein Griff und Faith stolperte nach hinten und fand sich auf dem Boden wieder.
Von unten blickte sie auf ihren Widersacher, der nun wieder nach ihr greifen wollte, wobei ihm anscheinend entgangen war, daß Faith nun den Blaster in den Händen hielt und auf ihn zielte. Ihr Finger krümmte sich und auf die kurze Distanz war der Schuß auch präzise. Der Widersacher knickte ein und Faith, die vor Schreck am ganzen Körper zitterte, konnte gar nicht daran denken, daß die Fallrichtung irgendwo logisch war. Unmittelbar darauf fand sie sich zum Teil von dem Toten begraben, und sie schob ihn mit Händen und Füßen von sich herunter und stand auf. Sie redete sich selbst beruhigend zu, um bloß nicht zu hyperventilieren. Sie mußte jetzt Ruhe bewahren und durfte nicht in Panik verfallen.
Aber sehr erfolgreich war sie damit nicht. Als sie sich von dem Toten und dem Ort abwandte, an dem sie ein Lebewesen erschossen hatte, glich es eher einer Flucht. Sie hatte aber noch die Nerven, sich davon zu überzeugen, daß nicht eine weitere Person in Anmarsch war.


Die Atemmaske empfand Faith als pure Behinderung. Sie wußte nach wie vor nicht, warum sie ein solches Gerät tragen mußte. Anscheinend schien Mr. Konserve zu befürchten, daß man ihn und alle anderen Bord ausräuchern könnte.
Wobei sie im Moment den Erstickungstod dem Umstand, sich wie Freiwild durch diesen Hangar hetzen zu lassen, bei weitem vorgezogen hätte.
Sie sollte gar nicht in diesem verdammten Hangar, irgendwo im Nirgendwo sein.
Sie sollte auf Naboo sein, in den Sümpfen auf einer Wanderung. Die Landschaft genießen und ihre unselige Sehnsucht nach einer Galaxis in den Griff bekommen.
Sie hatte eine schreckliche Angst und sie spürte, wie ihr Herz in einem rasenden Takt schlug.
In der Dunkelheit gewahrte Schemen, die sie abrupt abbremsen ließen. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich darüber klar wurde, daß es sich hier um irgendwelche Fahrzeuge oder ähnliches, was für gewöhnlich in einem Hangar herumstand, handeln mußte.
Sofort rannte sie auf das Fahrzeug zu, auch wenn sie nur die Umrisse und keine Details erkennen konnte. Aber ihr erschien die Möglichkeit, sich auf dem Fahrzeug in Sicherheit bringen zu können, einfach zu verlockend. Im Wald konnte man sich auf Bäumen auch zeitweilig in Sicherheit und so war es nicht verwunderlich, daß Faith sich in ihrer aufkommenden oder schon ausbrechenden Panik und sich an die einfachsten Verhaltensregeln, die man ihr schon als Kind beigebracht hatte, erinnerte.
Sie konnte in der Dunkelheit keine Verfolger ausmachen, aber das hieß nicht, daß es umgekehrt ebenfalls so sein mußte. Wie hatte ihr dieser komische Typ bei diesen Lichtverhältnissen folgen können? Er schien ganz genau gewußt zu haben, wo sie sich befand. Und die Sprache, die er gesprochen hatte, verursachte selbst nur als Erinnerung ein unangenehmes Gefühl.
Faith fuhr mit der Hand über das Fahrzeug, um ertasten zu können, ob sich ein Vorsprung oder ähnliches bot, der ihr es ermöglichen würde, auf das Fahrzeug zu klettern.
Sie hätte vor Freude und Erleichterung beinahe geweint, als ihre Hand endlich etwas anderes als eine glatte Fläche ertastete.
Trotz des übermächtigen Wunsches, sofort den sich eröffnenden rettenden Weg zu nehmen, zwang sie sich, ruhig stehen zu bleiben und sich umzublicken. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie in dem dunklen Hangar Verfolger auszumachen. Aber sie konnte nach wie vor nicht wirklich viel sehen, und die Größe des Hangars machte es schwer, Geräusche genauer zu lokalisieren, wenn sich die Quelle nicht in unmittelbarer Nähe befand.
Faith war froh, daß ihr das Klettern si leicht fiel, auch wenn sie sich ihren Weg weitestgehend nur ertasten konnte und der Blaster sie hierbei behinderte.
Die Erleichterung, die sie überflutete, als sie endlich oben angekommen war, erschien ihr grenzenlos. Sie schob erst den Blaster über die Kante und zog sich dann hoch und bewegte sich geduckt, in eine Ecke, die ihr wenigstens gefühlt Deckung zu bieten schien.
Sie kauerte sich mit dem Rücken dagegen und blickte forschend in die Dunkelheit, den Blaster umklammerte sie nun wieder mit beiden Händen, wobei sie nicht vorhatte, diesen noch einmal abzufeuern. Bei diesen Lichtverhältnissen mußte das zu sehen sein wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit.
Zudem war es vorhin reiner Zufall gewesen, daß sie das Ziel getroffen hatte.
Allerdings war das Ziel ein Lebewesen gewesen. Und sie hatte ein Leben ausgelöscht. Faith zitterte bei der Erinnerung daran.
Auch wenn es sicherlich Notwehr gewesen war, änderte es doch nichts daran, daß sie ein Leben ausgelöscht hatte. "Ein Leben ausgelöscht", diese drei Worte hämmerten in ihrem Kopf. Nichts in ihrem bisherigen Leben hatte sie auf eine solche Situation vorbereitet. Im Gegenteil, ihre bisherige Erziehung und ihr Leben waren darauf ausgerichtet gewesen, Konflikte friedlich zu klären. Auch wenn sie wußte, daß die Lage nicht darauf ausgelegt gewesen war, es sei denn sie hätte Leib und Leben opfern wollen. Und hier hatte Überlebenswille einfach triumphiert.
Und so war es möglicherweise gar nicht verwunderlich, daß sie einen Anflug von Ärger spürte, in dem Bewußtsein eine Waffe in den Händen zu halten, die für sie im Endeffekt so gut wie nutzlos war. Niemand hatte ihr das Schießen beigebracht und wahrscheinlich hatte sie mehr Aussicht auf Erfolg, wenn sie den Blaster jemanden an den Kopf warf.
Und sollte sie diesen Alptraum hier überleben, dann hatte sie schon einen ganz heißen Kandidaten für diesen Job. Am besten sie warf ihm das Atemgerät auch noch. Allerdings wußte sie auch, daß alles andere als eine gute Idee war, denn wenn diese Notlage überstanden sein mochte, veränderte sich für sie nicht viel. Nur weil er ihr in dieser Situation einen Blaster und ein Atemgerät gebracht hatte, hieß das noch lange nicht, daß sich ihr Status Quo in irgendeiner Hinsicht geändert hätte. Außerdem war das Herumwerfen mit Gegenständen nicht ihre Art, auch wenn die Betreffenden dies noch so verdient haben mochten.
Und just in diesem Augenblick wurde Faith bewußt, daß ihr ein schwerer Fehler unterlaufen war. Sie hatte sich hier oben viel zu sicher gefühlt und zugelassen, daß sie sich mit blödsinnigen Gedanken ablenkte und einlullte, anstatt sich und ihre Sinne auf die gegenwärtige Situation zu richten und sich darauf zu konzentrieren.
Sie merkte, wie sich die feinen Härchen auf ihren Armen und im Nacken aufrichteten. Obwohl nach wie vor hier oben Stille herrschte, erschien es ihr, als ob der bisher so sicher erscheinende Zufluchtsort sich schlagartig gewandelt hätte.
Jemand war in ihrer unmittelbaren Nähe. Und dieser Jemand war so leise hier oben heraufgekommen, daß sie es nicht gehört hatte. Oder vielmehr hatte sie sich selbst so sehr abgelenkt, daß es ihr entgangen war.
Trotzdem war sie in diesem Moment so paralysiert, weil sie keinen Ausweg sah. Wenigstens hatte sie den Impuls, in Richtung Kante zu laufen, um wieder hinunterzuklettern, widerstanden. Wenn sie schon nicht einschätzen konnte, wer oder was sich in ihrer direkten Nähe aufhielt, dann galt das für den Boden erst recht.





Weltraum – Outer Rim – PCL-27 „Beldon“ – Hangar – Cal (irgendwo) und Faith (irgendwo anders)
 
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[Weltraum (Mid/ Outer Rim)|Orbit um Donovia | YT-1930 Frachter “Ghost”] Josey Guavera und „Dojan“ eine R2-Einheit


Nachdem auch die kleine Unterhaltung mit dem Captain der Black Sun Flotte über das Komlink der beiden Schiffe erledigt war, hatte Josey die Startvorbereitungen abgeschlossen. In letzter Sekunde hatte sich noch eine kleine Planänderung der Mitreisenden Gäste ergeben. Man würde mit einem der Frachter, in denen man die gestohlenen Güter von Esseles verladen hatte, zum „The Wheel“ fliegen. Im ersten Moment war die kleine Schmugglerin ein wenig ... sagen wir mal vor den Kopf gestoßen, da man zuerst Hilfe bei der Rettungsmission von Johnson angeboten hatte, aber wenn die junge Frau so nachdachte, konnte es ihr nur Recht sein. Sie konnte besser agieren, wenn sie alleine in diesem Fall arbeitete. Auch musste sie dann nicht auch auf die anderen Rücksicht nehmen, sondern nur auf sich selbst. Was sie seit mehrere Jahren erfolgreich gemeistert hatte, bis ... Ja... Bis Avery in ihr Leben getreten war. Als er erfahren hatte, das Caine im sterben lag, musste er wohl alles stehen und liegen gelassen haben und war nach Corellia gekommen. Der Rest war Geschichte. Bei dem Gedanken an Ave zog sich ihr Herz schmerzlich zusammen und sie hatte einen kalten Klumpen in ihrer Magengegend. Der Schmuggler hatte sich für die „Plan –B“ und die „Ghost“ geopfert, damit diese Frachter mit der Hyperraumtechnologie für die Black Sun entkommen konnten. Die Black Sun .... Leise knirschte Josey mit den Zähnen und ballte eine Hand zur Faust. Hätten sie diesen Auftag für diesen Verein nicht angenommen und durchgeführt, wäre Ave noch bei ihr. Die Schwarze Sonne alleine war Schuld an dem Verlust, der die kleine Schmugglerin fast in zwei riss. Allerdings würde auch sie hier nicht mehr stehen, wenn sie den Auftrag abgelehnt hätten. Man lehnte keine Aufträge der Black Sun ab, wenn man am Leben bleiben wollte.

Leise schniefte Josey und schluckte den aufsteigenden Kloß in ihrem Hals hinunter, als sie an die letzte Unterhaltung mit Ave dachte. Es war bei der Flucht aus dem Esseles – System. Man hatte sich gestritten, denn die kleine Schmugglerin wollte es nicht akzeptieren, das Johnson sich für sie und für die anderen freiwillig in die Gefangenschaft des Imperiums begab, obwohl er wusste, dass das der Anfang vom Ende sein konnte. So viele Opferbereitschaft ... Für Josey war es sehr schwer das zu verstehen, denn sie wollte den Mann den sie liebte nicht verlieren. Wie eigentlich jede Frau... Das leise Piepen der R2-Einheit in der Verankerung bei der Konsole holte die junge Frau aus ihren drüben Gedanken. Josey wischte sich schnell über die Augen um die kaum sichtbaren Tränenspuren fort zwischen, ehe sie sich dem kleinen Nietenbolzen zu wandte. Sie hatte ihren Droiden damit beauftragt, das Signal von Aves Peilsender aufzufangen. Mit leicht gerunzelter Stirn schaute sie sich die Postion des Signals an, das nur dann von der „Ghost“ empfangen wurde, wenn sich das Schiff, in dem sich der Schmuggler befand in der Nähe eines Planeten befand. Hatte das Schiff etwas den Kurs gewechselt? Denn den Planten, den man nun ansteuere, befand sich noch im imperialen Raum, aber sehr am Rande. Gar nicht so weit von diesem System hier.

Mit einem leisen brummeln wandte sich Josey zu ihrem Navocomputer um und gab die neuen Koordinaten ein: Pengalan IV. Nun hieß es warten und die junge Frau nutzte die Zeit um eine geeignete Tarnung und Kennung für den alten Frachter aus ihrem kleinen Register herauszusuchen.

„Ich weiß, mein Kleiner. Ich vermisse ihn auch.“

Und wie sie ihn vermisste. Leise seufzend tätschelte sie den Kugelkopf des Droiden und als das Signal des Navocomputer ertönte, das die Berechnungen und der Kurs nach Pengalan IV erledigt waren und auch feststand, setzte sich Josey ein letztes Mal mit der Raumbehörde von Donnovia in Verbindung, ehe sie den alten Frachter in den entsprechenden Vektor brachte und mit Subgeschiwnidgkeit sich soweit aus dem Orbit entfernte, das man ungestört in den Hyperraum springen konnte.

„Bereit um Ave nach Hause zu holen?“

Fragte die kleine Schmugglerin ihren kleinen treuen Begleiter, der ihr in verschiedenen Pfeiftönen antwortet, was auf einem kleinen Display in die menschliche Sprache übersetzt wurde.

„Sehr gut. Dann halt Dich fest....Nächster Halt: Pengalan IV“.

Sagte Josey mit einem kleinen Lachen und legte den Hebel zum aktivieren des Hyperraumantriebes um und die „Ghost“ verschwand nach einer Pseudobewegung aus dem Subraum um Donovia herum.


[Weltraum (Mid/ Outer Rim)|Auf dem Weg nach Pengalan IV | YT-1930 Frachter “Ghost”] Josey Guavera und „Dojan“ eine R2-Einheit
 
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