Ich wurde heute morgen mit dem zweiten Buch der Prequel to Dune Trilogie fertig:
House Harkonnen...
Die nahe Vorgeschichte von Herberts Dune-Reihe befasst sich mit den Ereignissen um den Wüstenplaneten Arrakis und den politischen Verhältnissen der Hohen Häuser des Landsraad im Imperium und führt die Geschichte des Vorgängerbuches (House Atreides) im selben (mir persönlich meist zusagenden Stil) der Autoren Brian Herbert (Sohn des verstorbenen Frank Herbert) und Kevin J. Anderson (allseits bekannt als beliebtes Schimpf und Schande Ziel im SW-Fadnom ^^) fort.
Immer noch hat das Haus Harkonnen Arrakis fest in seinem Griff, während sich die Überlebenden von Haus Vernius im ganzen Imperium verteilen. Die Kinder des gejagten Earl Dominic Vernius genießen immer noch die Gastfreundschaft des jungen Duke Leto Atreides auf Caladan und die Zahnräder aus Intrigen und Gegenintrigen schieben sich erneut ineinander, um auch in diesen vermeindlichen Unruhe zu bringen.
Abbulurd Harkonnen, der Halbbruder des Baron Vladimir Harkonnen versucht, dem Universum zu beweisen, daß nicht alle Mitglieder seines Hauses Bestien sind und wird auf dem alten Exilplaneten des Hauses in einen Strudel aus Leid und Tod gerissen.
Auf Arrakis unterrichtet der realitätsfremde Pardot Kynes seinen Sohn Liet in der Kunde der Planetologie, während die zunehmenden Raubzüge der Fremen gegen die Truppen der Harkonnen sowohl Vladimir, als auch den Imperator Shaddam IV auf Kaitain halb in den Wahnsinn treiben...
...und die Bene Gesserit treiben ihr geheimes Geburtenprogramm in die nächste Runde und setzen somit ungewollt die Basis für Ereignisse, die in wenigen Jahren das gesammte Imperium in seinen Grundmauern erschüttern werden.
Insgesammt war das Buch ein typischer zweiter Teil einer Trilogie. Die Personen waren zum Großteil schon in House Atreides eingeführt und nur wenige neue Charaktere stießen hinzu (Gurney Halleck etwa), während sich die schon etablierten nun richtig an die Arbeit machen konnten.
Besonders die Interaktion von Leto und Kailea waren hier interessant, auch wenn man als erfahrener Dune Leser eben schon weiß,
wie alles ausgehen wird. Aber gerade hier ist es dann wieder wichtig, wie es genau passieren wird und in diesem Aspekt haben Herbert und Anderson gute Arbeit geleistet.
Sie verstehen es, die Geschichte so weiterzuspinnen und die alten Aspekte von Frank Herbert einzubinden, daß der Übergang von den neuen zu den alten Büchern zwar spürbar, aber nicht allzu krass ist.
Die beschreiben genau und detailiert die Ereignisse, die zur klassischen Reihe um Paul, Leto II und der Zeit danach führen und bauen die Welt von Dune um ein Vielfaches aus...
Wobei hier auch einer meiner schwersten Kritikpunkte liegt. Nicht nur, daß das Buch vor Interpunktionsfehlern geradezu wimmelt, Herbert und Anderson haben durch ihren "ich schreib einen Teil und du überarbeitest ihn dann und du schreibst einen Teil und ich überarbeite ihn dann und so homogenisieren wir das ganze"-Schreibstil dermaßen viele Wiederholungen von Sachverhalten reingebracht, daß man sich die selbe Erklärung zu einer Vorgeschichte etwa gleich zweimal auf zwei Seiten durchlesen muß.
Manchmal kommt man sich als Leser dann schon etwas blöd vor: "Bei den Fremen war es Brauch, daß die Frau und Kinder eines im Duel getöteten Kriegers als eine Art 'Kriegsbeute' an den Gewinner fielen und dieser sich um die Familie kümmern mußte. Somit war das Überleben der Hinterbliebenen gesichert. Das war nämlich brauch, daß die dann an vom Gewinner des Duels aufgenommen wurden, jaja. Wußtet ihr das noch nicht?" So ungefähr kommt man sich da manchmal vor
Alles in allem hinterläßt der Roman aber eigentlich nur Lust auf mehr und dieses Verlangen werde ich jetzt mit House Corrino stillen
9 von 10 abgeschlachteten Fellwalen