Nachdem offensichtlich alles nichts hilft, ein letzter Versuch, um dir zu zeigen, was du unserer Vorstellungskraft zumutest.
Folgendes vorweg, du stimmst so weit mit uns überein, dass weder die NR, noch das Imperium in Frage kommen, um eine solche Direktive zu haben. Des weiteren hast du bereits festgestellt, dass die PT Zeit kaum realistisch für einen starken Jediorden mit Einfluss auf die Gesetzgebung sein kann und brachtest die Zeit Sunriders als Alternative.
Gehen wir also damit mal in deine fiktive Vorstellung hinein und legen los:
Da hat nun also der Jedirat es irgendwie geschafft dem Senat ein Gesetz einzuflößen und absegnen zu lassen, dass ganz gegen die Interessen von nahezu allen Mitgliedern desselben und derer, die sie vertreten, sein dürfte (du erkennst vielleicht, wie unwahrscheinlich bereits das ist, aber gehen wir eben davon mal spaßeshalber aus). Folgendes ist dabei noch zu bedenken, auch die Jedi schienen in den vorhergehenden gut 20.000 Jahren nichts gegen die bisherige Herangehensweise im Umgang mit nicht entdeckten (bzw. neu entdeckten unterentwickelten) Völkern zu haben. Mehr noch, wie bereits bei der in den Tales unmittelbar zu Zeiten Nomi Sunriders von Arca Jeth beschriebener Ausdehnung der AR, sehen sie zu und partizipieren daran. Sie machten sich bis dahin noch nicht einmal Gedanken, wie sie selbst eigentlich auf so ein Volk und dessen Kultur wirken und sahen nie die Notwendigkeit zur Vorsicht (aber so von heut auf morgen sollten sie es ab diesem Zeitpunkt tun?).
Jetzt gibt es also ein Gesetz, demnach sicherlich auch Sanktionen bei Nichtbeachtung. Dennoch in der Zeit die nun kommt, scheint sich niemand in der AR um das zu kümmern. Im Gegenteil, hatte man bislang wenigstens nur Ansprüche auf Welten, die man entdeckt hat, gibt die AR einem Konsortium schon bald das Recht in einem unerforschten (und damit nicht besessenen) Teil der GFFA zu machen was es will. Spätestens hier müssten die Jedi dem Einhalt gebieten, wollen sie ihrem Gesetz (dass schon recht unwahrscheinlich in der Entstehung war) und ihren hehren Motiven noch irgendeine Glaubhaftigkeit verleihen. Aber wir sehen, sie tun bis zum Ende der AR nichts gegen diese himmelschreiende Ungerechtigkeit. Ja wir sehen sogar unmittelbar in der Zeit nach Sunrider, dass Jedi keinerlei Skrupel haben fortzufahren, wie bisher. Sie greifen nie ein, sie verhindern nichts, sie kommen erst wenn alles vorbei ist und verbreiten dann auch noch ihre Lehren, ohne sich Gedanken um die vorhandene Kultur und Religion zu machen (sollten sie nicht eben erst genau diesbezüglich ihre Meinung geändert haben?). In KotOR (dem Spiel) kann man das sogar selbst erleben. Der Jedi hat zwar was gegen die Sklaverei (wenn man selbst als Spieler das will), aber er versucht nie moralische Bedenken über die Art der Kontaktaufnahme anzubringen (die hier bei einem steinzeitlichen und damit unter Schutz der Direktive fallenden Volk geschah). Es ist ihm schnuppe, ja er praktiziert sogar gedankenlos seine Jedikräfte und Sichtweisen, egal ob die vielleicht eine eigene Religion haben, die bei solchen Demonstrationen Schaden leiden könnte. Anders gesagt, er handelt wie ein typischer Jedi schon all die Jahrtausende zuvor. (Müsste er nicht neue bahnbrechende Verhaltensweisen an den Tag legen, die auf so eine Direktive schließen lassen?)
Nun kommt eine unruhige Zeit und die Jedi haben ab da ohnehin nicht mehr viel für Direktiven übrig, sie kämpfen ums nackte Überleben. Wäre erst nach Ruusan wieder die Chance an das anzuknüpfen und hier dürften die Jedi sogar wieder stärker sein, da sie Helden sind und grad Tausend Jahre Dunkelheit „ein für alle Mal“ beendet haben und die AR ohnehin praktisch neu gegründet werden muss. Zeit um so etwas wie die CSA ungeschehen zu machen und in Zukunft derartiges zu verhindern. Taten sie aber nicht. Jetzt kommt noch etwas neues, andere Mächte außerhalb der AR sind geradezu voll von Ungerechtigkeit und man sollte meinen das riefe die Jedi auf den Plan moralisch einwandfrei zu sein und gegen so etwas zu streben. Tun sie aber nicht, sie handeln nach dem Motto, was außerhalb der AR ist, fällt nicht in unseren Zuständigkeitsbereich und Sklaverei und Schlimmeres können da bis zum Imperium gedeihen. Ihr Interesse liegt also nicht wirklich außerhalb der AR (damit auch nicht bei den unentdeckten Kulturen dort). Und selbst innerhalb der AR tun sie nichts, was uns auch nur den leisesten Hinweis darauf gibt, sie streben jetzt wieder für die Befolgung dieser Direktive (die sie selbst bislang nie befolgt haben), die CSA bleibt ungestraft, für Kashyyk und Co. wird nie jemand verantwortlich gemacht, etc. Auch sind sie bald eh wieder recht machtlos und Wirtschaftsinteressen kontrollieren das Handeln der Gesetzgeber wieder wie zu Zeiten vor (so mehr als zwei Jahrzehntausende) und rund um Nomi Sunrider.
Kurzum, irgendwie wirkt deine These von ach so strebsamen Jedi mit moralisch einwandfreien Grundsätzen und Handlungsweisen reichlich unrealistisch, um nicht zu sagen absurd. Natürlich wird SW niemals ein Gesetz bringen, dass dir explizit sagt „Niemand muss sich an die Oberste Direktive halten“, lediglich die Handlungen aller Bewohner der GFFA sprechen eben für sich und sind der Beweis für das Fehlen einer solchen, weil schlicht die Annahme, dass es sie gäbe derart absurd ist. Nahezu niemand (auch kein Jedi) hat je Vorsicht bei Kontaktaufnahme walten lassen und niemals wurde die Art der Kontaktaufnahme bestraft, nie hat jemand seinen moralischen Bedenken diesbezüglich Ausdruck verliehen und keiner fand es bislang nötig Sanktionen durchzusetzen. Stattdessen blieb es stets wie gehabt und selbst die moralisch einwandfreiesten Individuen der SW Fiktionen zeigen keinerlei Rücksicht auf so etwas.
, dieser jenige ist Luke Skywalker.
*Hüstel* Der selbe Luke, der als wütendes Untier auf einer Steinzeitwelt auftaucht und ahnungslose Wesen massakriert hat, ohne sich Gedanken zu machen, was das für Folgen auf die zukünftige Entwicklung dieser Spezies haben könnte?
dazu nur noch mal das was Minza bereits erwiderte:
Ich sehe auch bei den Jedi keine Andeutungen von Erster Direktive. Die gehen eventuell schonender mit den betroffenen Völkern um, sind aber auch nicht im geringsten auf Isolation aus.
und zur Erklärung, die Qella waren bereits betroffen. Der Vagabund war ein GFFAweit bekannter Schatz und alles in seinem Umfeld heiß begehrt. Lukes Handeln ist also ebenso von Vorsicht (vor den Folgen unbekannter Technik in falschen Händen), wie schonendem Umgang mit einem betroffenem Volk zu erklären. Wäre Luke aber nun geläutert und würde sich um eine solche Direktive scheren, rennt er dann nicht ohne Vorbereitung in ein armes Hinterwäldlervolk und massakriert es, nur weil die sich gegen die Eindringlinge wehren. Er bricht in die UR auf, weiß, dass er dabei fremden und unterentwickelten begegnen kann und trifft keine Vorsichtsmaßnahme im Umgang mit denen und tut nun alles, um eine Beeinflussung auf die Kultur zu meiden (ne Verkleidung vielleicht, oder besser direkten Kontakt meiden). Ich glaub in Luke hast du dir grad das schlechteste Beispiel ausgesucht. Ich meine damit noch nicht mal nur die Sache in der NJO, er war auch vorher mal dort und auch da tat er im Vorfeld nichts vorbereitendes, nahm keine besondere Ausrüstung mit, um sich zu verkleiden oder sah sich erstmal vorsichtig um, ehe er Kontakt zu indigenen Gruppen aufnimmt (wie den Qom Qae und Qom Jha). Er reist mit der selben Arglosigkeit umher, wie alle GFFAler seiner und früherer Zeiten und macht sich nie Gedanken, welche Folgen das hat.
Aber vielleicht magst du ja doch bei Luke jemand mit Rücksicht gefunden haben, schauen wir mal nach und gehen chronologisch vor, um in seinem Handeln auch nichts zu verpassen oder Änderungen in seiner Einstellung finden zu können.
Beginnend bei der Kindheit, nun da hatte er schlicht keine Gelegenheit. Er traf hier nur auf die indigenen Völker Tatooines, die längst Opfer der gedankenlosen Kontaktierung früherer Zeiten waren und sah nichts anstößiges. Gehen wir weiter und kommen zur Rebellion.
Bis ANH zeigt er keine Änderung, trifft aber auch nichts, was eine OD benötigen würde. Dann jedoch passiert etwas, er sucht mit den anderen Rebellen einen neuen Stützpunkt und sie kommen zu einer Dschungelwelt mit absolut rückständiger Bevölkerung. Hm, nicht die Spur von Vorsicht, im Gegenteil sie düsen mit Speedern rum und machen deutlich, worin ihre Absicht liegen. Als sie dann finden, die Welt ist ungeeignet verschwinden sie einfach wieder und lassen die gestörten Einheimischen zurück. Auch auf Mimban hat Luke keine Skrupel seine überlegenen Technologien und Sichtweisen unterentwickelten vorzuführen. Nun kommen wir also nach Endor, einer Welt, die angeblich geschützt war und von der alle wussten, dass da primitive Einheimische sind. Man sollte also meinen die Rebellen und besonders Luke sind da rücksichtsvoller als das bööööse Imperium und treffen Maßnahmen, um nicht ganz so viel Schaden bei den unterentwickelten Völkern anzurichten. Dafür stolpern sie aber irgendwie recht rücksichtslos durch den Wald, weder sonderlich verkleidet, noch irgendwie in Sorge steinzeitlichen Teddys zu begegnen. Als sie es dann aber tun, halten die auch zu allem Übel eine mitgebrachte technische Schreckmaschine für ihren neuen Heiland und Gott, verdammt schon wieder dir Direktive verletzt. Dem nicht genug, gehen sie in deren Dorf (mehr unfreiwillig) und dort tut Luke etwas bemerkenswertes. Er befiehlt 3PO den armen Teddys zu drohen und schlägt auch dessen Warnungen aus. Dabei hätten gerade die ihm zu denken geben müssen, dass er hier einen sehr schmalen Grat betritt. Dennoch er lässt Taten folgen und die Ewoks sind derart überrascht, dass wohl jeder erkennt sie haben das nicht für möglich gehalten, anders gesagt, gerade hat er ihnen einen Teil ihres Glaubens an den friedliche Gott zur Hölle geschickt (war da nicht so eine Direktive?). Aber das reichte ihm noch nicht. Jetzt wieder frei, hätten sie eigentlich verschwinden können und hoffen, nicht zu viel Schaden angerichtet zu haben. Doch was tun sie? Sie erzählen denen mit Spezialeffekten den jüngeren Teil der Geschichte und demonstrieren ihnen, wie primitiv sie selbst doch sind und dass 3PO nicht mal ein Gott ist, es auch keine hier gibt, sondern alles nur überlegene Rassen sind. Wie sollen die sich jetzt noch ungestört weiter entwickeln können? Das wurde ihnen auf die selbe Art genommen, wie es einst Kolumbus mit den Natives tat. Die Schlacht hab ich bereits erwähnt, auch die Feier, also die Ewoks sind schon mal garantiert nie wieder ungestört und keiner der Helden (insbesondere Luke nicht), zeigte irgendeine Vorsicht.
Man könnte meinen er habe nun gelernt. Doch was tut er in den kommenden Jahren, er reist rum und schickt auch Anhänger auf der Suche nach Geheimnissen, Jedi und anderen von Interesse los. Dabei trifft er nie irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen, wie man sie aus ST kennt, so in Richtung Tarnfeld (zwecks unbemerkter Landung auf Hinterwaldplanet), oder einige Dinge mitzuführen, um sich notfalls zu Verkleiden (wie in ST letzten Samstag zu sehen), oder versucht vor den Landungen erst genau zu beobachten, ob er nicht in ein unterentwickeltes Volk trampeln könnte. Nichts dergleichen. Im Gegenteil bei Dathomir sehen wir, wie unvorbereitet er da ist und denen noch seine Technikwunder zeigt, ja er hat auch nichts an der üblichen Praxis der Inbesitznahme von Welten auszusetzen, die Han da praktiziert. Ich mein ist ja verständlich, die Einheimischen hätten ja ihren Besitzanspruch auf Coruscant anmelden können (so wie die Erdlinge den Baubeschluss für die Hyperraumumgehungsstraße ja hätten auf Alpha Centauri einsehen können). Auch in den kommenden Jahren, trafen Luke und Anhang keine Vorsichtsmaßnahmen und fuhren fort, wie gehabt.
Kommen wir zu deinem tollen Qella. Nun, was kann man da sagen, nur, er hat die Direktive gebrochen, die er doch eigentlich jetzt haben soll. Was passiert denn dort eigentlich genau? Also, der Vagabund ist bekanntermaßen ein altes Ding, von großem Wert und alle wollen ihn haben. In der Folge wird er gejagt und am Ende schwer getroffen, als er in den galaktischen Tiefkern fliegt. Angeschlagen kehrt er zu Maltha Obex, alias Qella, zurück. Dort stellt er selbst fest, dass er zwar die äußeren Schäden hat heilen können, aber das Gift, welches die bösen Gegner auf ihn schossen, in seinem Inneren ungestört wüten kann und er bald stirbt. Auch bemerkt er ein kleines Schiff, dass außer ihm noch anwesend ist (an Bord Luke und Co.). Nun, ganz plötzlich, wird der Vagabund geheilt (durch Luke). Was war doch die Direktive? Kein Eingreifen in die natürliche Entwicklung anderer Völker. Tja, lieber Luke, haste das wieder mal versemmelt, wie? Der Vagabund war sich nämlich bewusst, dass er stirbt und selbst keine Möglichkeit hat das zu verhindern, und nun tut er es auf einmal nicht und rein zufällig ist ein anderes Schiff dabei zugegen. Zwei und zwei kann der sicher auch zusammenzählen und seine Daten und Erfahrungen aus der Reise wird er 100%ig den aufwachenden Qella mitteilen. Anders gesagt, sie werden all das erfahren, von den bösen Völkern, die den Vagabund jagten (und die hinter ihrer Technik her sind), bis hin zu dem direkt im Orbit von Maltha Obex, betroffen und schuldig im Sinne der Anklage. Das nun folgende Handeln von Luke ist nichts weiter als Mitleid mit einem betroffenen Volk und Vorsicht vor den Gefahren, die von der teilweise überlegenen Technologie der Qella ausgeht. Dass sie also die Daten zu Qella fälschen und dergleichen. Denn sonst wären bald Schatzjäger dort und man stelle sich vor, jemand könnte dann in der NR aufkreuzen mit einem kybernetischen, sich selbst regenerierenden, Sternzerstörer auf Basis von Qellatechnik. Ein anderes Problem sind die aufwachenden Qella selbst, die erfahren nämlich vom Vagabund was war und wie böse und grausam die Galaxis ist. Was werden die wohl da tun? Fängt mit A an und hört mit rüstung auf und das gepaart mit Misstrauen gegen jeden Fremden da draußen. So viel zum Thema ungestörte Entwicklung.
Nun, sehen wir, ob Luke wenigstens jetzt etwas gelernt hat und vielleicht in Zukunft so eine OD aufstellt und beachtet. Wir schauen nach..., wir suchen..., ...aber wir finden nichts, merde! Wir finden nur, er trifft nie die obig erwähnten, recht simplen Vorsichtsmaßnahmen, für potentielle Kontaktaufnahmen. Im Gegenteil, ganz unbedacht schwirrt er gleich zwei Mal in die UR und tritt in Kontakt mit Einheimischen, ohne jedwede Vorsicht. Das heißt, er ist vorsichtig, seine Devise, hab genug Waffen bei, um dir den Weg notfalls freizuballern. Genau das tut er auch noch und ausgerechnet bei einem Volk, dass ja eigentlich den Schutz der von dir die ganze Zeit unterstellten Direktive genießen sollte.
Zusammenfassend kann ich nur feststellen, Luke ist so ziemlich der rücksichtsloseste und unbedachtetste Erstkontaktler, der mir untergekommen ist und damit anscheinend nur die Spitze des Eisberges von Reisenden der GFFA.