Wobei ich sogar eher glaube, dass das Gegenteil der Fall wäre. Wenn ein Globaler Killer uns auf unserer derzeitigen Entwicklungsstufe treffen würde, könnten wir im Prinzip nichts machen. Wir könnten den Planeten nicht verlassen, unsere Kommunikation wäre zerstört, ein großer Teil der Menschen wäre tot. Wenn uns ein solches Ereignis nicht auslöscht katapultiert es uns zumindest zurück in die Steinzeit. Mal ehrlich, wer von uns Zivilisten kann schon komplizierte Kommunikationsanlagen, Flugzeuge oder andere technische Geräte reparieren (Die Experten mal ausgeschlossen)? Da müsste man die Menscheit im schlimmsten Fall "rebooten" und von vorne anfangen.
Es würde aber nicht die komplette Auslöschung allen Lebens bedeuten. Dazu kommt, es trifft ein Gebiet der Erde, alle anderen bleiben intakt. Auch wenn sich das Wetter global ändert, so sind in den Gebieten fern des Einschlags noch die Infrastrukturen intakt, Kraftwerke existieren da noch, Satelliten sind auch noch da, Straßen, Gebäude alles da.
Um wirklich weltweit alles zu zerstören, müsste schon ein mehre hundert Kilometer Brocken einschlagen, oder Dutzende Brocken mit mehreren Dutzend Kilometern Durchmesser. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Aber auch dann, bleiben immer noch Teile der Welt unberührt und mit intakter Infrastruktur übrig.
Sollte uns also kein Mond treffen, stehen die Chancen gut. Klar wird die Wirtschaft zusammenbrechen, die Börsen einsacken (wenn sie nicht gleich dicht machen), unzählige Menschen ihre Jobs verlieren, zahllose sterben. Aber im Ganzen haben wir noch unsere Technologie, unser Wissen und genug Reste. Im Gegensatz zu einem Nuklearkrieg tötet uns hier auch im Nachhinein keine Strahlung. Selbst wenn es kälter wird, die Menschheit hat schon mehrere Eiszeiten überstanden und das ohne Kernkraft, ohne Erdöl, ohne Strom und ohne moderne Kleidung, ohne Metall und ohne feste Gebäude.
Was das Problem mit der Nuklearwaffe gegen einen Asteroiden betrifft, die Dinger bestehen oft aus massivem Eisen und diversen anderen schweren und sehr stabilen Dingen, wie Titan. So einfach zerblasen kann man sie nicht, wenn das Ding wirklich groß ist, zerbricht er nur in mehrere, immer noch große, Teile, falls nicht einfach nur eine Delle hinein gebrannt wird.
Wenn es aber ein Komet ist, haben wir das gleiche Problem, der hat einen massiven Eisenkern. Da zerstückelt die Explosion die Hülle und der Kern kommt weiter auf uns zu. Man glaubt sogar, dass von der Hülle genug Brocken übrig bleiben, um dann auf die Erde zu stürzen und denselben Effekt auslösen, den damals der Einschlag bei Tungusga hatte, eben eine Explosion in der Atmosphäre, statt des Einschlags. Bloß werden es dann mehrere Brocken sein, die verteilt die Erde treffen.
Es gibt auch noch ein ganz grundsätzliches Problem, wie bringt man die Rakete hin? Es gibt in keiner unserer Raumfahrtnationen ein Trägersystem mit so großer Reichweite und Genauigkeit. Der Spruch unsere Arsenale reichen aus, ist daher nicht gerade sinnvoll. Die Raketen schaffen es gerade mal in den Orbit. Wir haben auch nichts intaktes mehr, dass etwas zum Mond bringen kann. Die Sachen für Sonden sind spezielle Einzelanfertigungen und die meisten davon nutzen aufwendige ballistische Bahnen um Merkur und Venus, um genug Fahrt für ihre Reisen in das äußere Sonnensystem zu nehmen, was wiederum mehrer Jahre Beschleunigungszeit bedeutet. Also muss man da schon sehr lange im Voraus wissen, was da an kommt, um überhaupt erstmal etwas zu planen, dann besteht immer noch das Problem, dass man die genaue Zusammensetzung nicht kennt, das Gewicht, etc.
Und wie genau unsere Sonden unterwegs sind, zeigen die Verluste, welche schon auf dem Weg zu so etwas großem und eindeutig bekannten, wie dem Mars, auftraten. Da sind in den vergangenen zehn Jahren erst wieder Sonden verloren gegangen.