Rendili

Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City :: Kulturpalast /Haupthalle :: Mengsk, Aaronson, Akaji , Carla und viele andere wichtige Persönlichkeiten

Carla verfolgte aufmerksam die Gespräche und vor allem die Spannungen zwischen Serenety und Mengsk, hier gab es tiefere Animositäten als mit den Vorwurf des Rassimus konfrontiert zu werden. Die politischen Verhältnisse auf Bastion waren der Chiss noch nicht geläufig genug um die Machtspielchen zu durchschauen, aber hier brodelte es gewaltig.
Mengsk preschte vor wie ein Acklay und goß reichlich Öl auf das glitschige diplomatische Parkett indem er eine pseudophilosophische Debatte über den Wert des "glorreichen Imperators" vom Zaun zu brechen.
Pflichtgemäß hob die Chiss ihr Glas auf den Toast auf den Imperator.
"Auf Ihren geliebten Imperator und unseren wichtigsten Verbündeten." erwiderte Carla weder mit einer Spur von Ironie noch von Pathos. Mengsk und Aaronson mochten vor Liebe zum Imperator zerfließen, für die Chiss war der Imperator ein wichtiger Verbündeter und aus Treue zu ihrem Volk galt auch die Treue zum Imperator, doch mehr war nicht im Spiel.
"Über den Wert einer Person sollten nicht die Herkunft oder das Alter entscheiden, sondern vielmehr die Summe seiner Taten." fügte Halijc'arl'ajkartia hinzu und kürzte damit die aufkeimende Diskussion ab.
Sie nippte an ihrem Glas und lies eine Sekunde verstreichen:"Respekt ist etwas war man sich verdienen muß, und da wir bei uns Unbekannten nicht wissen können, was diese Person geleistet hat, so sollte man immer mit einer genügenden Portion Respekt auftreten, bevor wir uns in Urteil erlauben können."
Sie schaute mit ihren roten Augen durch die Runde und lies die Worte einwirken,"Und der gegebene Anlaß gebietet uns den vollen Respekt aller zu zollen, die bei den vergangenen Schlachten ihr Leben verloren haben."
Sie erhob erneut das Glas und prostete in Richtung der eingespielten Hologramme, innerlich gedachte sie ebenso den zivilen Opfern wie den Soldaten beider Lager, sollten die anderen es anders sehen, widersprechen konnten Sie ihren Worten nicht.
"Ich gebe da Commander Mengsk in dem Sinne Recht, insofern Cheun nicht zum Standardrepatoir imperialer Militärangehöriger gehört und ich es auch nicht unbedingt erwarte in meiner nicht unkomplexen Sprache korrekt ausgesprochen zu werden, der nicht von Csilla stammt. Umsomehr erfreut es mich, doch in meiner Muttersprache angesprochen zu werden." fügte Carla an und wandte sich Serenety mit einem freundlichen Lächeln zu.
"Wo haben Sie denn so fließend makelloses Cheun sprechen gelernt, Commander Akaji?" fragte sie Serenty anerkennend auf Cheun.

Sie überlegte schon wie sie sich mit Serenety von den beiden männlichen Offizieren absetzen konnte, bevor die Szene noch peinlichere Züge annehmen würde, als der Chiss-Commander Sharin sich hinzugesellte und sich vorstellte.
"Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia" antwortete Carla auf die Frage von Avalosh'ari'nuruodo, wobei ihr ein Anflug von einem Lächeln über die Lippen huschte und fügte auf Cheun hinzu: "Es ist mir eine Ehre Commander Avalosh'ari'nuruodo. Darf ich Ihnen Commander Serenety Akaji vorstellen, eine aufstreben Offizierin die, soweit ich bisher beurteilen kann, ein ausgezeichnetes Cheun spricht."
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[Rendili-System | Rendili | Hauptstadt | Kulturpalast | Festsaal] Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Serenety Akaji, Halijc'arl'ajkartia, diverse weitere Offiziere

Natürlich war es nicht der erste Moment in Gordon Aaronsons Leben, in dem er sich wünschte, Commander oder mehr zu sein. Niemand brachte es in der Flotte ohne einen gewissen Ehrgeiz zum Raumschiffkommandanen - auch wenn gerade seine Laufbahn nicht immer nur ein Beispiel an Erfolgen gewesen war. Doch diesmal hatte sein Wunsch eine andere Ursache. Er wollte hier einigen Leuten gerne seine Meinung sagen, doch das durfte er nicht. Mehr als bisher konnte er sich unmöglich erlauben, schon gar nicht seit noch ein weiterer Chiss - ebenfalls im Rang von Arcturus Mengsk und Serenity Akaji und damit über seinem eigenen - hinzugekommen war. Man mochte es ihm als Feigheit auslegen, doch gebot es die Vernunft, nicht für eine solche Belanglosigkeit wie diesen Streit seine Karriere aufs Spiel zu setzen.

Sein Versuch, die peinliche Lage aufzulösen, indem er auf den Anlass und ihre Verpflichtung gegenüber den Gefallenen verwies, war dabei kein Erfolg. Ausgerechnet Halijc'arl'ajkartia sprach weiter, als habe sie den Kommentar gar nicht gehört oder den Hinweis einfach nicht verstanden. Welche Ironie, dass sie den Männern daraufhin einen Vortrag über Respekt hielt. In ihrem Verhalten bemerkte Aaronson nicht viel davon. Er geriet wirklich selten aus der Ruhe, doch als sie Allegious als ›Ihren geliebten Imperator und unseren wichtigsten Verbündeten‹ bezeichnete, hätte er ihr am liebsten ins Gesicht geschrien, dass er auch ihr Imperator war. Sie trug Seine Uniform, nicht die der Streitkräfte der Chiss; sie kommandierte eines Seiner Schiffe, trug die Rangabzeichen Seiner Flotte vor sich her - wie konnte sie da behaupten, Er sei nicht mehr als ihr Verbündeter? Eine so unpatriotische Einstellung inmitten seiner geliebten Flotte zu sehen, bereitete Gordon Aaronson regelrechte Schmerzen. Immer unverständlicher wurde es ihm, wie sie es überhaupt zum Offizier gebracht hatte. Normalerweise erwartete man von jenen, die in den Dienst des Imperiums traten, Treue und Ergebenheit, die mit dem hier zur Schau gestellten Verhalten nicht das Mindeste zu tun hatte. Es war unwürdig, schäbig. Niemand, der dem Imperator aus Treue und Ergebenheit diente, konnte sich das mit anhören, ohne sich beleidigt zu fühlen. Wenn viele Raumschiffkommandanten in der Schlacht von Corellia eine solche Einstellung an den Tag gelegt hatten und es ihnen demnach notgedrungen auch an Opferbereitschaft gefehlt hatte, war es wahrlich kein Wunder, dass dort nun der Feind sein Unwesen trieb.

Doch was sollte er in diesem Augenblick dagegen tun.


[Rendili-System | Rendili | Hauptstadt | Kulturpalast | Festsaal] Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Serenety Akaji, Halijc'arl'ajkartia, diverse weitere Offiziere
 
[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Stadtzentrum :: Kulturpalast :: Eingangsbereich :: Admiral Antur Pell, General Sam Vornell, ein paar Gäste und CompForce-Soldaten]

Murmelnd strömten die letzten Gäste zielstrebig in die große Haupthalle. Genau in diesem Moment gab der kräftige Sektoradmiral per Handzeichen den Befehl zum Schließen der Flügeltür, damit im Inneren endlich ungestört der offizielle Teil des Heldengedenkens beginnen konnte. Zwei grimmige Soldaten der CompForce, die man als Wachposten abgestellt hatte, kamen der wortlosen Anweisung nach. Leise schloss man die verzierten Flügeltüren aus exotischem Wroshyrholz, während draußen, im Nieselregen, die Sturmtruppen das Spalier auflösen würden, um ihre Kameraden beim Absperren der umliegenden Straßen zu unterstützen. Höchstens die fünfzig Panzer blieben auf dem Vorplatz – rein aus Demonstrationsgründen. Mit einem kameradschaftlichen Nicken gesellte sich Sam Vornell, Rendilis Sektorkommandeur der Bodenstreitkräfte, zu Antur Pell. Gemeinsam betraten sie ebenfalls die prunkvolle Haupthalle, wo der Großteil der Gäste uniformiert war.

Trotz dem hohen Prozentsatz an Militärs – Pell schätzte deren Anteil grob auf bis zu siebzig Prozent – hatten sich noch andere Gäste zum Heldengedenken eingefunden. So schätzte der Sektoradmiral zum Beispiel die Mitglieder der Regionalen Verwaltung als zweitgrößte Gruppe ein. Farlander hatte nämlich nicht nur Einladungen an den amtierenden Moff und Governor geschickt, sondern offenbar auch an den gesamten Regierungsbezirk des Planeten. Somit tummelten sich unter den Gästen auch pflichtbewusste Angestellte der hochrangigen Verwalter. Der ganze Rest (mindestens zehn Prozent) setzte sich aus COMPNOR-Mitarbeitern, Vertretern aus Wirtschaft und gesellschaftlichen Vereinen sowie einigen Journalisten zusammen. Unter den wenigen Zivilisten hatte Pell schon unter anderem Mitglieder des Rendili StarDrive-Vorstandes ausgemacht. Daneben standen auf der Gästeliste auch Persönlichkeiten von Golan Arms, der Handelsförderation und sogar Kuat Drive Yards.


„Da hat Farlander anscheinend all seine Beziehungen spielen lassen“, kommentierte der General die bunte Versammlung abfällig. Zum Glück nur geflüstert, da nicht einmal drei ganze Sekunden später ein ovaler Cam-Droide über ihre Köpfe hinweg sauste. „Der Krieg wird selbst bei so einem Anlass nicht ruhen...“

Brummend nickte Pell. „Der Rebell wird nicht tatenlos zuschauen. Dafür ist Rendili mittlerweile zu nah an der Front.“ Seufzend richte sich der Blick des Admirals auf die Bühne. „Nun. Man erwartet eine Eröffnungsrede von mir.“

Kameradschaftlich klopfte ihm Vornell auf die Schulter. Beide Männer hatten ein Gedenken so kurz nach der Schlacht (und ohne genauere Informationen zu den Feindbewegungen) abgelehnt, aber am Ende hatte man sich nicht gegen den Grand Moff und General Celda, dem prominentesten Mitglied des Armeeoberkommandos, durchsetzen können. Dafür war die Obrigkeitshörigkeit selbst in diesen Rangstufen noch zu stark vorhanden. Als sich der Sektoradmiral seinen Weg zur Bühne am anderen Ende der Halle bahnte – vorbei an unzähligen schwatzenden Grüppchen –, schloss sich ihm Devaar Thorne, der kommandierende Offizier beim Rückzug der Dritten Flotte, an. Mit ernster Miene ging der thyferranische Rear Admiral an Pells Seite. Die schwarze Galauniform saß an seinem trainierten Körper perfekt. Erneut traf der Sektoradmiral mit dem rostbraunen Backenbart auf einige Soldaten der scheinbar allgegenwärtigen CompForce als er die paar Stufen zur Bühne erreichte. Weiterhin in Begleitung von Thorne betrat Pell die Erhöhung und ging ruhigen Schritts auf das Rednerpult zu.

Die wohlklingende Musik, die die ganze Zeit im Hintergrund erklang, verebbte erst langsam als der stämmige Flottenoffizier das Pult erreicht hatte. Doch irgendwann war sie verstummt. Genauso ließ das Gemurmel der Gäste in einer ähnlichen Geschwindigkeit nach als man endlich den Admiral auf der Bühne bemerkt hatte. Mit einer Miene, die dem traurigen Anlass angemessen war, blickte Antur Pell kurz in die Reihen der uniformierten und nicht uniformierten Anwesenden. Mittlerweile hatten sich alle Gäste der Bühne zugewandt. In der ersten Reihe entdeckte der Offizier neben Grand Moff Farlander und General Celda noch die Vertreter der Rüstungsfirmen sowie den Präsidenten der RSF („Rendili Security Force“). Gespannt warteten sie – und der Rest der Gäste – auf den Beginn seiner Rede. Trocken, staubtrocken fühlte sich mit einem Mal sein Mund an. Zwar hatte er schon die eine oder andere Ansprachen gehalten als er noch Kommandant auf einem Schiff war, aber solche Dinge störten ihn eigentlich an seinem Rang. Pell gehörte lieber zu den Offizieren, die in der Schlacht ihre Befehle bellten und mit taktischer Raffinesse den Feind besiegten. Doch nun, da er eh schon auf der Bühne stand, konnte er keinen Rückzieher mehr machen. Immerhin hatte er – aus offizieller Sicht – ebenfalls zu diesem Gedenken geladen.

Ein letztes Hüsteln unterdrückte er. Genauso ignorierte er ganz gekonnt den grellen Scheinwerfer, der genau auf sein rundliches Gesicht gerichtet war. Mit gefasster Stimme sagte er:
„'Süß ist's, fürs Vaterland zu sterben.' – Dieser Leitspruch stand einst, eingraviert auf eine silberne Plakette, auf der Brücke meines zweiten Kommandos, dem Dreadnaught 'Archeron', und soll das Thema für diesen betrübenden Anlass sein.“ Eine kurze Pause. „Meine Damen und Herren, gedenken wir den tapferen Helden, die bei Corellia ihr Leben zum Wohle ihres Volkes, ihres Vaterlandes und ihres Imperators gelassen haben. Kühn haben sie sich den barbarischen Horden der Rebellen entgegengeworfen, um sowohl ihre Familien und Besitztümer, als auch die Neue Ordnung zu schützen. Heute sind sie uns noch präsent als normale Menschen, doch künftige Generatoren werden sie als großartige Helden feiern!“ Applaus setzte ein. Erst zögerlich, dann kräftiger. „Interne Konflikte haben das Galaktische Imperium geschwächt! Der Kampf um den Thron und das beherzte Einschreiten der Streitkräfte zur Wahrung der Ordnung haben unseren Blick von unserem wahren Erzfeind abgelenkt: der Rebellion. Und nun zahlen wir den Tribut für diese Fahrlässigkeit!“ Erneuter Applaus. „Wir haben dem Feind die Möglichkeit gegeben sich zu erholen, während wir uns selber schwächten. So konnte sich auch Tenel Ka, die königliche Dirne des Hapan Clusters, die sich anscheinend stets in fremde Betten legt, gegen uns erheben. Rache – mehr haben diese Verräter nicht verdient! Lasst sie für die vielen Toten sühnen! Lasst ihre Städte brennen, wo unsere ebenso gebrannt haben! Doch bevor wir uns solchen Gefühlen hingeben, neue Kraft aus dem Schmerz ziehen, lasst uns den gefallenen Helden gedenken. Nehmen wir uns eine Minute Zeit, um ihr Opfer zu würdigen.“

Kollektiv senkten die Gäste ihren Kopf. Eine unvorstellbare Stille trat in der Halle ein. Maximal das leise Rascheln mancher Abendkleider war in diesen sechzig Sekunden zu hören. Routiniert zeigten die zahlreichen Projektoren währenddessen weiter bläuliche Hologramme der Toten. Vom einfachen Crewman bis zu Vice Admiral Rorken Varol waren alle Dienstgrade vertreten. Zudem bekam jeder Gefallene exakt die gleiche Zeit „Ruhm“: zwanzig Sekunden. Pell gedachte in der Schweigeminute vor allem Admiral Zald Chevron, dem Kommandeur der Dritten Flotte. Kurz nach seiner pompösen Ernennung zum Grand Admiral, hatte Nereus Kratas Zalds Gefechtsflotte nach Corellia verlegt, um die damals fünf größten imperialen Werftwelten (Bilbringi, Corellia, Fondor, Kuat und Yaga Minor) vor dem Sith-Bürgerkrieg zu schützen. Als die Rebellion dann mit einer gewaltigen Militäroffensive zum Gegenschlag ausgeholt hatte (und Kratas unerwartet über Bastion sein Leben gelassen hatte), hatte man Chevrons Kommando dort belassen. In der Theorie sollte die Dritte Flotte den Feind bei Corellia endgültig zum Stehen bringen, nachdem High Admiral Cornell bei Denon gescheitert war. Die Theorie hatte sich in der Praxis nicht bewährt – soviel war mittlerweile allen klar. Denn mit den Resten der „Forces of Hope“ und den Hapanern hatte zum damaligen Zeitpunkt niemand gerechnet.

Leise setzte die Musik nach der Minute wieder ein. Selbstbewusst griff Antur Pell nach einem Glas, das auf dem Pult stand und reckte es zum Toast in die Höhe:
„Auf die Gefallenen. Mögen ihre Taten für künftige Generationen nicht vergebens sein!“

[Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Stadtzentrum :: Kulturpalast :: Haupthalle :: :Bühne :Admiral Antur Pell und Rear Admiral Devaar Thorne]

written by
Aiden Thiuro
 
[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Empore || Gouverneurslieutenant Adariel Firanlie,Admiral Antur Pell, Grand Moff Varon Farlander, Sector General Celda und einige andere Anwesende höherer Ränge]

Als Adariels Blick über den Saal schweifte,war sie davon überzeugt,dass alles an diesem Abend glatt laufen würde.Die Sicherheitskontrolle am gestrigen Tag waren reibungslos und zur vollen Zufriedenheit verlaufen.Nun war es fast soweit und die Feier würde bald beginnen.Sie drehte sich wieder zu der Gruppe um bei der sie Stand,als der Grand Moff ihren Namen nannte.General Celda lobte sie für ihre Arbeit,der Sicherheit betreffend.Sie erwiederte sein Lächeln.

"Vielen Dank,Sir.Ich habe nur getan was meine Pflicht war und es ist umso wichtiger der Galaxis zu zeigen,dass wir uns von Nichts und Niemandem einschüchtern lassen."

Seine Bemerkung hinsichtlich ihrer Eignung als Offizierin der Streitkräfte quittiere sie mit einem Schmunzeln.Früher hatte sie in der Tat einmal darüber Nachgedacht zum Militär zu wechseln,aber das Pakett der Politik lag ihr doch ein Stückchen näher.
Nun wurde es Zeit die Pforten des Kulturpalastes zu öffnen und somit die Veranstaltung beginnen zu lassen.Sie begleitete den Grand Moff im Hintergrund und nahm nach dem schließen eben jener Türen stehen einen Platz neben dem Aufgang zur Empore ein um sich einen Überblick über die Anwesenden zu verschaffen.Nicht,dass sie die Gästeliste nicht kannte,aber sie war noch unschlüssig zu wem sie sich denn gesellen sollte oder nicht.Während ihr Blick über die Anwesenden flog und dabei kurz neugierig bei den paar Anwesenden Chiss hängen blieb,strich sie ihr Kleid ab.Es war schlicht und in schwarz gehalten.Der Gehschlitz ging hoch bis fast zur Hälfte ihrer Oberschenken,ein Dekoltté gab es jedoch nicht,da das Kleid geschlossen bis hinauf zum Hals war.Eigentlich Missfiel ihr diese Art von Ballkleidung,aber man hatte ihr geraten sich wenigstens einmal an einem solchen Anlass passend zu kleiden.Eigentlich zog sie es vor immer in "BuissnesKleidung" aufzutreten.
Nachdem der Admiral mit seiner Rede geendet hatte und sich nach der Schweigeminute wieder etwas in dem Festsaal regte,ließ sie sich von einem der Kellner eine - nur für die Gäste welche auch Zugang zur Empore hatten reservierte - Tasse Heiße Schokolade bringen.Der Kakao für diese Köstlichkeit war für die Veranstaltung extra importiert worden.Nachdem Adariel das gewünschte Getränk erhalten hatte schlenderte sie los,zwischen den Tischen hindurch,bisher ohne Ziel.Wenn jemand der hohen Herrschaften etwas von ihr wollen würde,war sie ja aufgrund ihrer Größe kaum zu übersehen.


[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Festsaal || Gouverneurslieutenant Adariel Firanlie und unzählige andere Gäste]
 
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[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Serenety Akaji

Halijc'arl'ajkartia erwiderte sein Lächeln auf dezente Weise. Der Chiss spürte, wie ihm fast ein Seufzer der Erleichterung herausgerutscht wäre, den er jedoch noch gerade so zurückhielt. Seine Artgenossin legte eine bemerkenswert offene Mimik an den Tag, was ihn, der normalerweise immer darauf Wert legte, keine Gefühle zu offenbaren und als emotionsloser, ausführender und besonders imperiumstreuer Offizier zu erscheinen, etwas befremdete. Als blauhäutiger Humanoid hatte er die Pflicht, seiner Aristocra Ehre und Ruhm zu bringen, und das schaffte er am besten, indem er Mut und Tapferkeit in der Schlacht bewies. Genau das hatte er seiner Meinung nach über Corellia gezeigt, darauf konnte er stolz sein. Trotzdem zeigte er lieber keine Emotionen anderen Personen gegenüber, fremden Widersachern wie diese beiden älteren Männer in der Gruppe auf gar keinen Fall und Freunden wie seinen XO auch nur äußerst selten. Das hatte nicht nur mit der den Chiss eigenen Kälte zu tun, sondern auch mit dem Verlust von Salara, der immer noch an ihm fraß und der trotz der erholenden Phase auf dem Flug vom Sammelpunkt nach Rendili immer noch schwerer wog, als er sich selber eingestehen wollte. So war das Lächeln, das er seinerseits der jungen Frau zuwarf, auch eher gezwungen, anstatt wie ihres von Herzen zu kommen.

Allerdings behielt sie immer eine Überraschung für ihn bereit. Während der Lieutenant-Commander neben ihm (Aaronson) leicht verzog, sodass Sharin darauf schloss, dass dieser die Störung durch den schwarzhaarigen Commander doch nicht so gerne sah, was wohl wieder auf seine rassistischen Neigungen zurückzuführen war, stellte Halijc'arl'ajkartia dem Angehörigen ihrer Rasse die andere Frau in ihrem Kreis vor. Merkwürdigerweise tat sie das nicht auf Basic, der allgemeinen Standardsprache, die auch die beiden chauvinistischen Männer verstehen konnten, sondern auf Cheun. Sharin war so verwundert, dass er die Augenbrauen hochzog. Es war eigentlich nicht üblich, dass zwei Chiss vor Angehörigen anderer Spezies auf ihre für die anderen unverständliche Sprache zurückgriffen. Im Übrigen war dies im normalen mündlichen Verkehr innerhalb des imperialen Militärs im Dienst sogar verboten. Wie konnte man es schließlich den minderwertigen Rassen erlauben, ihr Sprachwissen und ihre Dominanz vor ihren Kollegen hervorzustellen? Die menschliche Spezies war ja die Krönung der Evolution. Zudem konnte man Separatismus und Unabhängigkeitsbestrebungen in der Galaxis nicht durch Bildung einer eigenen Identität außerhalb der Neuen Ordnung dulden. Schlussendlich war es eigentlich nur unhöflich den beiden unwissenden Militärs gegenüber, eine Sprache zu sprechen, die beide nicht verstanden, wobei der imperiale Offizier zustimmen musste, dass sie es verdient hatten.

„Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen“, antwortete er dann dennoch pflichtbewusst auf der Chiss-Sprache. Gerne stellte er die junge Frau im Gegenüber auf die Probe. Cheun sprachen wirklich nur sehr wenige Individuen in der Galaxis außerhalb des Chiss-Raumes und die Tatsache, dass eine Commander in der imperialen Flotte diese komplizierte, für Menschen fast unmöglich auszusprechende Sprache auch nur ansatzweise beherrschte, war schon äußerst beeindruckend.

„Wenn ich fragen darf: wie kamen Sie denn dazu, Cheun zu erlernen? Bisher ist mir noch kein menschliches Wesen begegnet, das diese bisweilen wirklich schwierige Sprache sprechen kann.“

Gerade wollte er fortfahren, die junge braunhaarige Frau weiter zu befragen, als plötzlich ein breitschultriger Mensch auf das große Podium am Ende der großen Halle stieg und an ein Rednerpult herantrat. Die Musik, die Sharin vorher überhaupt nicht wahrgenommen hatte, schwächte ab und verschwand schließlich ganz, während sich alle anwesenden wichtigen Personen im Saal der Empore zuwandten, auf der der Flottenoffizier nun anfing, seine kurze, pathetische Rede zu halten. Als der blauhäutige Chiss in seinen Gedankenschubladen wichtige Persönlichkeiten, die an dieser Festlichkeit teilnahmen, durchgegangen war, identifizierte er den vorne stehenden Mann als Admiral Antur Pell. Also ein durchaus hohes Tier, das jedoch nur die üblichen Parolen und das Standardgeschwafel an den Mann oder die Frau zu bringen versuchte. Hetze gegen den Feind – den unzivilisierten Rebell – und Lobpreis der eigenen „tapferen Helden“. Dass diese Helden in Scharen schon vor dem allgemeinen Rückzugsbefehl geflohen waren und Corellia den „barbarischen Horden“ sogar teilweise freiwillig übergeben hatte, erwähnte der Admiral natürlich nicht. Nein, bei einem solchen Anlass ging es nicht darum, ob der Gefallene durch einen Schuss in die Brust oder in den Rücken gestorben war, sondern dass er gestorben war. Der Meinung des Commanders nach verdienten diese Gefallenen die preisenden Worte ebenso wenig wie die wirklich tapferen und mutigen Männer, für die nicht solche lautstarken Floskeln, sondern klare, phatoslose Worte, die jeden auf die richtige Weise ehrten. Aber da stand er nun, ein kleiner Commander, der nicht wirklich etwas zu sagen hatte, und fühlte wieder, dass er nur ein Spielball in den Händen der Mächtigen war. Ein Gefühl, das ihn mit ungeheurer Einsamkeit und Leere erfüllte.

Schließlich verstummte Pell und ließ Raum für eine Schweigeminute, das viel eher Sharins Gefühle ausdrückte. Wirklich harte Verluste hatte sein Schiff über Corellia nicht erleiden müssen, wobei die Hüllenschäden durchaus beträchtlich waren. Wenn er an andere Schiffe wie zum Beispiel den zerstörten Victory-Kreuzer „Basileia“ dachte, bemerkte er, wie viel Glück er und seine Bordmannschaft doch gehabt hatten.

Als die einminütige Ewigkeit schließlich vorbei war, durfte natürlich ein unnötiger Toast nicht fehlen, der dieses Mal sogar nicht auf den göttlichen Imperator, sondern auf die Gefallenen ausgesprochen wurde, sodass der schwarzhaarige Humanoid nicht die Probleme hatte, sein Glas zu erheben. Anschließend wandte er sich jedoch wieder an seine Begleitung und schaute Commander Akaji wieder mit erwartungsvollen Augen an.

„Nun, Miss Akaji, Sie müssen noch meine Frage beantworten.“

[ Rendili – Oberfläche – Rendili City – Kulturpalast – Eingangshalle ] Sharin, Halijc'arl'ajkartia, Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk, Serenety Akaji
 
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Der Admiral Pell hielt seine Rede, die wenig überraschende Momente lieferte. So etwas hatte die Chiss auch in etwa erwartet, sogar ihr "Lieblingszitat" von dem Süßen Tod fürs Vaterland kam vor. Sharin wirkte auch nicht gerade wahnsinnig ergriffen bei den Worten, im Gegensatz zu den menschlichen Offizieren.
Carla schaute sich dezent um und blickte in viele glasige Augen, die tief ergriffen und vor Zorn geballten Fäusten die Rede verfolgten.
Das die Harpaner so unvermittelt die Rebellion unterstützten war für das Imperium ein kaum vorhersehbarer Schachzug und das Ende von Corellia.
Wenn sich die junge Chiss die Weltraumkarte nochmal vor Augen rief, so war Rendili ein nächster möglicher Kandidat auf der Eroberungsliste. Bei dem Anblick so viel militärischer und politischer Prominenz wurde ihr schlagartig mulmig. Das Heer von Elitesoldaten vor der Halle und die Panzer sollten Sicherheit suggerieren. Sicherlich, ein Attentäter würde es schwer haben, aber es gab ja noch andere Möglichkeiten, das hatte Denon bewiesen, wo ein Raumschiff abgestürzt war und auf dem Boden eine verheerende Katastrophe ausgelöst hatte.
Würde die Neue Republik einfach einen maroden Sternenkreuzer auf Rendili zu rasen lassen und dieser über Rendili-City explodieren, dann hätte man auf einmal die imperiale Militärführung erheblich dezimiert. Anstatt hier Durchhalteparolen zu schwingen, wäre es logischer dem aggresiven Widerstand der Rebellion etwas entgegenzusetzten. Der Platz der Offiziere war auf ihren Posten und nicht bei einer Beweihräucherungsveranstaltung.
Doch, das hatte Carla in ihrer Zeit unter den Menschen gelernt, Emotionen waren nicht logisch und das verleidet ab und an zu Fehleinschätzungen. Die Menschen brauchten scheinbar ihre starken Gefühle um zu existieren, etwas was sich der Chiss nicht recht erschloß, dies aber mittlerweile akzeptiert hatte.
Und Momentan waren diese Emotionen eine Mischung aus Trauer und Wut und Hass, eine sehr brisante Mischung.
Die Logik diktierte sogar, dass ein Angriff der Republik genau zu diesem Zeitpunkt der genau richtige Zeitpunkt wäre, denn alle waren mehr oder weniger abgelenkt.
Deshalb hatte sie auch auf der "Aurora" einen jungen Sub-Leutnant als Wache abgestellt. Der Duro war aufstrebend, ehrgeizig und sehr genau. Die meisten anderen hätten lieber die Freizeit genutzt und nicht eine Kriegswache gehalten, aber der Duro nahm seinen Auftrag sehr genau und hielt alle Augen und Ohren offen.
Diese Gedanken keimten in ihr, als die Schweigeminute abgelaufen war. Dem Anstand halber erhob sie zusammen mit den anderen das Glas und folgte wieder der Konversation.
Commander Sharin klinkte sich erneut in das Gespräch mit Commander Serenety Akaji ein und Halijc'arl'ajkartia war ebenso gespannt auf die Antwort der jungen Frau.

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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Captain Toji Murata mit etlichen anderen Gästen :]

Indem der Sektoradmiral auf einmal die Bühne betrat, um den offiziellen Teil des Heldengedenkens zu beginnen, ermöglichte er es Toji indirekt dem unangenehmen Gespräch mit dem Commodore zu entfliehen. Während sich Tiberius Mard der provisorischen Erhöhung zu wandte und dabei beiläufig über seinen struppigen Schnauzer strich, tauchte der Captain erneut in der bunten Masse an Gästen unter. Jeder Schritt ließ ihn dabei unmerklich aufatmen. Denn der ehemalige Vorgesetzte fischte mit seinen Erklärungen für die unerwartet zügigen Reparaturarbeiten an dem ramponierten Victory-II-Sternzerstörer, der „Pandora“, nahe an der Wahrheit. Unbewusst fasste sich der Schiffskommandant an den Kragen. 'Glück gehabt', dachte er, gestattete sich ein erleichtertes Lächeln und fand am Ende ein freies Plätzchen in den hinteren Reihen – zwischen einigen Militärs, mehreren Zivilisten und ein paar Mitgliedern der „Rendili Security Force“.

Pells erste Worte erregten die Aufmerksamkeit des commenorischen Imperialen. Denn auch für die Crew der „Musashi“, seinem vorherigen Kommando, hatte „Süß ist's, fürs Vaterland zu sterben“ als ehrenhafter Leitspruch gegolten. Erstaunt über dieses zufällige Detail betrachtete Toji den beleibten Offizier etwas intensiver. Konnte er irgendwelche Züge an diesem Mann ausmachen, die er genauso hatte? Konnte er auf diese Weise kurzzeitig einen Blick in die Zukunft werfen? Letztendlich war der Gedanke einfach zu abergläubisch, weshalb der Captain ihn doch verwarf. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf die Rede. Gerade beim Verrat der Hapaner musste er an seine „Pandora“ denken, deren Heck fast komplett durch eine gezielte Raketensalve zerstört worden war, während zur selben Zeit Kriegsschiffe der Rebellen ihren Bug malträtiert hatten. Binnen Sekunden waren dadurch gute Männer und Frauen gestorben. Toji schüttelte den Kopf.

Danach folgte die obligatorische Schweigeminute. Selbstverständlich senkte auch Toji seinen Kopf und ließ in Gedanken all die Namen Revue passieren, die ihm im Bezug auf die Gefallenen noch im Gedächtnis geblieben sind. Manche Mannschaftsmitglieder hatte er noch lebhaft vor Augen, gerade wenn sie auf der Brücke ihren Dienst getätigt hatten. Ein beklemmendes Gefühl stellte sich langsam bei ihm ein. So viele Männer und Frauen waren für das Imperium gestorben und trotzdem hatte man den verzweifelten Kampf verloren. Waren diese Imperialen für umsonst gestorben? Natürlich hatten sie das Leben derer gerettet, die nun um sie trauerten, aber war das alles? War das genug? Ein leises Schluchzen drang an sein Ohr. Einige Hinterbliebene standen hinter dem Captain. Ganz in Schwarz gekleidet, fielen sie unter den zahlreichen Militärs, deren Galauniformen ebenfalls sehr dunkel war, kaum auf.
'Söhne und Töchter Rendilis...', ging es dem Commenorer durch den Kopf.

„Auf die Gefallenen“, erhob Pell zum Schluss mit kräftiger Stimme sein Glas zu einem Toast. „Mögen ihre Taten für künftige Generationen nicht vergebens sein.“

Toji, der kein Glas in der Hand hielt, sah sich (peinlich berührt) um. Zufällig erblickte er zwischen den Gästen flüchtig das ernste Gesicht des Kommandanten der „Rampart“ (Jarvis Steiner). Genauso wie Aaronson hatte er den Commander beim Dinner auf der „Kali“ kennengelernt. Kurz bevor man sich auf die kommende Schlacht vorbereitet hatte. Um ihn herum erhoben die Gäste ihre Gläser, um Pells Beispiel zu folgen. Plötzlich stupste ihn eine blonde Dame (Catherine Durand) neben ihm an, überreichte ihm mit einem Lächeln ein Glas und nahm anschließend einen Schluck. Toji flüsterte ihr seinen Dank zu und schloss sich dem allgemeinen Toast an. Unter Applaus verließ im Anschluss der Sektoradmiral die Bühne. Cam-Droiden schwirrten flink um die Erhöhung um jede Sekunde für die Ewigkeit im HoloNet festzuhalten. Bevor sich der Kommandant der „Pandora“ bei seiner Retterin in letzter Sekunde noch einmal bedanken konnte, war sie schon wieder verschwunden. Verwundert zuckte der Captain mit den Schultern und ging in Richtung Buffet. Denn mit einem Mal hatte er ein bisschen Appetit bekommen.

Da zu viele Person an der Tafel anstanden, die Chevrons Eisskulptur schmückte, entschied sich Toji für die andere. Den Offizier, der dort als langsam schmelzende Figur stand, kannte der Captain zwar nicht, trotzdem erinnerte sie ihn irgendwie an Fleet Admiral Horvic de Vries. Behutsam bahnte sich der schwarzhaarige Imperiale einen Weg zum reichhaltigen Buffet. Der Grund für den Andrang war aber nicht die kulinarischen Köstlichkeiten, sondern die Anwesenheit von Gamo Karrim und Alaric Nooram. Beide Männer spielten für das ansässige Grav-Ball-Team „Red Giants“ und waren sowohl von Gästen als auch von zwei, drei Journalisten entdeckt worden. Nun belagerte man sie mit Fragen zur Profiliga in diesen harten Zeiten, ihrem Privatleben und den Wünschen nach Autogrammen. Der Kommandant der „Pandora“, der auch ein gewisses Interesse für diesen Sport hegte, zügelte jedoch das aufkeimende Bedürfnis, diesen beiden Berühmtheiten die Hand zu schütteln, und arbeitete sich stattdessen weiter zum Essen vor. Am Ende stellte sich ihm nur noch eine Blondine in dunkelblauer Uniform (Celessa Kenzee) in den Weg.

Mit dem gewohnt freundlichen Lächeln auf den Lippen wandte er sich an sie:
„Ma'am, wären Sie so freundlich und würden mir etwas von den Fischhappen reichen?“

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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Gordon Aaronson, Commander Arcturus Mengsk, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia und andere Gäste :]

Serenety betrachtete die Momenten Situation ohne jegliche Emotionen. Ihr Gesicht war kühl, fast schon eisig, als sie zu Mengsk sah, welcher dem Wunsch von der jungen Chiss nachkam und die ihre Vorstellte. Bisher hielt sie nicht viel von diesem bärigen Mann der nur zu deutlich machte, dass er weder von den Chiss noch von anderen Nichtmenschlichen Spezies etwas hielt. Sollte er bei seiner Meinung bleiben wenn er darauf bestand. In Serenety’s Augen war er nicht mehr als ein Rassist welcher das Glück hatte für das Imperium dienen zu dürfen. Seine Ansichten waren die seinen doch wenn er nicht achtgab würden sie ihn irgendwann einholen und dann konnte ihm durchaus so etwas wie ein Karriereschaden drohen. Für die junge Exotin war dies nicht weiter wichtig denn immerhin war es allgemein bekannt, dass die Mengsk sich gern sehr weit aus dem Fenster lehnten und einige sogar zu weit. Nicht ohne hieß es, dass jeder erhalten würde was er verdiente und die Mengsk würden mit Sicherheit früher oder später ihre Gerechte Strafe erhalten. Ihr Neid gegenüber anderen Familien fiel auch so schon negativ auf. Aaronson schwieg Momentan was auch besser für ihn war. Ein skeptischer Blick traf die junge Commander, Arcturus bemerkt, dass diese Cheun fließend sprach doch auch dies war sein Problem. Da keiner der beiden Männer bisher den Anstand bewiesen hatte Freundlichkeit zu zeigen und sich entsprechenden zu verhalten war es an Serenety dafür zu sorgen, dass so etwas wie Respekt an den Tag gelegt wurde.

Mengsk konnte sich natürlich nicht zurückhalten und musste erwähnen, dass wenn man Cheun sprechen konnte es wohl weniger ein Problem war. Für ihn und seinen Kollegen allerdings, die nur sonderlich wenig Erfahrung in dieser Sprache besaßen war es nicht wirklich möglich den Namen richtig auszusprechen. Natürlich, wie hätte sie dies auch vergessen können! Cheun mochte schwer sein sicherlich doch dies bedeutete noch lange nicht, dass man sich nicht wenigstens ein wenig Mühe geben konnte. Darauf zu beharren – in Mengsk und Aaronson’s sehr unfreundlichem Fall die Abkürzung zu verwenden – war natürlich einfach. Etwas anderes wäre es gewesen wenn die beiden Männer mehr Respekt bekundet hätten anstatt auf ihre Nichtmenschlichen Verbündeten zu schimpfen. Serenety ging es hier um den nötigen Respekt anderen gegenüber. Mengsk ruhte sich viel zu sehr darauf aus den Namen der Chiss Dame nicht aussprechen zu können und Serenety interessierte es in diesem Augenblick verdammt wenig ob Cheun zur Standartsprache zählte oder nicht. Seine gekonnte nachsichtige Art zu sprechen, so als ob sie ein Kind sei war eine der nächsten Unhöflichkeiten die er an den Tag legte. Genauso gut hätte er ihr auch ins Gesicht sagen können, dass sie in seinen Augen ein Kind und dazu noch eine Frau war der sowieso nicht die Ehre gebührte dem Imperium zu dienen. Provokation! Seine Worte waren nicht mehr als der Versuch sie zu provozieren und natürlich dafür Sorge tragen zu können, dass sie ihren Respekt ihm gegenüber verlor. Damit hätte er natürlich etwas in der Hand um womöglich ihrem Ruf zu schaden. Allerdings würde sie sich sicherlich nicht auf seinen Schiene begeben. Zum einen hatte sie es nicht nötig und zum anderen war es nicht einmal wert. Mengsk wollte sowohl sie als auch ihre Familie loswerden um somit in ein besseres Licht zu rücken. Dies allerdings würde er nicht schaffen. Serenety’s eigener Vater besaß gute Kontakte ins Oberkommando, sein Ruf war makellos und ein Mengsk würde es zudem niemals schaffen auch nur wirklichen Boden unter die Füße zu bekommen.


„Ein Punkt in dem ich ihnen Recht gebe Commander Mengsk. Verräterische Menschen sind das schlimmste.“

Mit einem kühlen Lächeln, welches sie ihm schenkte nippte sie erneut an ihrem Glas und hörte sich sein Gerede an. Mengsk versuchte eher schlecht als Recht seine Meinung kund zu tun. Versucht zu überdecken was er eigentlich dachte. Der Rest mochte darauf hereinfallen doch seine Reden straften ihn Lügen. In einem Atemzug verurteilte er die Nichtmenschen und im nächsten Lobte er sie. Zum einen waren dies meisten von ihnen Abschaum und zum anderen gab es einzelne wenig, die etwas wert waren. Im nächsten Moment kam er auf den Imperator zu sprechen und er konnte von Glück sagen, dass er seine Worte so verdrehte, dass sie den Anschein erhielten als ob er ihn vergöttere. Dies war mit Sicherheit nicht der Fall. Ihr Imperator war ein Nichtmensch, wenn auch kybernetische Teile besaß und somit einen Teil seines Nichtmenschlichen Äußeres verloren hatte. Er war ein Noghri und würde einer bleiben und darauf konnte er stolz sein. Weder brauchte ihr glorreicher Imperator sich diesbezüglich zu verstecken noch musste er dies verleugnen. Er war an der Spitze, er herrschte und so war er zu einer Figur geworden die es geschafft hatte die veraltete Ansichten zu durchbrechen. Jene wie Mengsk hielten davon reichlich wenig auch wenn er jetzt so tat als ob er es für wundervoll hielt. Die Wahrheit war wohl eher, dass er sich damit hatte abfinden müssen das ausgerechnet ein Nichtmensch das Imperium anführte. Der Commander versuchte die junge Frau in eine Falle zu locken und es fiel ihm nicht einmal auf, dass er sich selbst in eine Falle manövriert hatte. Seine Arroganz würde ihn noch zu Fall bringen an dem heutigen Tag wenn er sich nicht besser überlegte was er sagte.

Gordon hatte bisher noch immer geschwiegen wobei er sich sichtlich fehl am Platz fühlte. Das ausgerechnet Serenety seine Worte mitbekommen hatte schien ihn zu quälen. Fast schon verängstigt sah er sich um. Eine typische Reaktion von jemandem der Angst hatte, dass seine Karriere ein Ende finden konnte. Blieb die Frage was bisher geschehen war, dass er eine solche Angst haben musste. Nun wo er Rückdeckung erhielt wagte er es natürlich sich erneut einzumischen, erhob sein Glas und sprach einen Tost auf den Imperator aus. Serenety hatte damit keinerlei Probleme, hob ebenfalls ihr Glas und lächelte kühl.


„Auf unseren glorreichen Imperator!“

Aaronson war ebenso ein Narr wie Mengsk wenn er glaubte, dass Serenety sich aus ihrer Fassung bringen lassen würde oder das sie einen Fehler begehen würde. Sie war viel zu gefestig! Als Persönlichkeit und als Offizier. Sie kannte die Regeln und im Gegensatz zu anderen besaß sie mehr Informationen und zudem erhielt sie Rückhalt von ihrer Familie, nicht zuletzt von Commodore Akaji, ihrem Vater. Aaronson sprach natürlich sie nun direkt an. Er konnte es sich nicht verkneifen natürlich nun seinerseits eine gewisse Standpauke loszuwerden. Er machte respektvoll – was er natürlich müsste – verständlich, dass er sicherlich schon mehr Jahre für das Imperium gedient hatte wie sie oder Lt. Commander Halijc’arl’ajkartia zusammen. Beim aussprechen gab er sich mühe schaffte es allerdings nicht gänzlich diesen auch vollkommen richtig über die Lippen zu bringen. Interessant, als ob ihr nicht klar wäre, dass er schon sehr lange seinen Dienst ausführte und sie noch nicht geboren worden war. Natürlich musste er ihr dies unter die Nase reiben immerhin war es das einzige was er tun konnte um sich nicht noch peinlicher berührt zu fühlen. Er hielt es für unangemessen, dass sie mit ihm über ihn sprach. So? Er hatte damit also ein Problem. Hatte sie etwas an seinen Ego gekratzt? Dem männlichen Ego, welches o berühmt war und welches man besser nicht ankratzte weil die Männer damit ein Problem besaßen!? Oh ja sie hatte es gewagt und dies zu Recht! Dieser Feigling hätte nie ein Wort verloren, wenn Commander Mengsk ihm nicht als Rückendeckung beigestanden hätte. Feigheit war etwas, was sie nicht mochte und Aaronson war feige. Er versteckte sich lieber oder suchte Hilfe bei Ranghöheren. Dies sagte Serenety genug über seinen Charakter aus um zu wissen, dass es einen Grund hatte, dass er bisher nur Lt. Commander war. Aaronson versuche hier natürlich sich zu Rechtfertigen und Serenety zu einem Fehler zu bewegen. Innerlich konnte die junge Frau darüber nur lächeln. Gordon war der Ansicht, dass sie, da sie Lt. Commander Halic’arl’ajkartia nicht kannte, auch nicht darüber urteilen konnte wie angemessen die Kommentare der beiden Männer gewesen seien. Serenty’s Gesicht bleib unbewegt. Auch hier zeigte sie keinerlei Gefühl noch irgendeine emotionale Reaktion. Wie ein Eisberg stand sie vor den beiden Männern, welche bisher schon gegen sie geprallt und sich verletzt hatten.

„Hier geht oder ging es allein um die Tatsache, dass jedem Respekt zusteht der dem Imperium und damit unserem geliebten Imperator dient.“

Wieder traf ihn ein kühles Lächeln und wieder musste sie innerlich den Kopf schütteln. Er begann sich zu schämen, wenn er auch mitteilte, dass er dies vor den Gefallenen tat. Zu schämen hatte er sich sicherlich aber nicht nur vor den Gefallenen sondern vor allen. Serenety würde sich auf keinerlei Diskussion mit diesen beiden oberflächlichen Chauvinistischen Männern einlassen. Lt. Commander Halijc’arl’ajkartia stieß ebenfalls mit ihnen auf den Imperator an, wobei sie ihn ihren wichtigsten Verbündeten nannte. Eine Aussage die den beiden Männern nicht gefallen würde, wobei aus Sicht der Chiss dies natürlich zutraf. Die junge Chiss war es nun, welche auf die Worte von Gordon etwas zu erwidern hatte, nämlich dass der Wert einer Person nicht davon abhängen sollte woher er oder sie kam noch das Alter entscheidend sein sollte sondern vielmehr die Summe der Taten. Etwas was Serenety ähnlich sah doch dies würden die beiden Männer so nicht sehen. Es war ein netter Versuch von Seiten Lt. Commander Halijc’arl’ajkartia hier für Serenety Rückendeckung abzuliefern nur würde man ihr dies negativ auslegen. Ihre Worte mochten richtig sein doch waren sie sowohl Mengsk als auch Aaronson ein Dron im Auge. Die junge Commander lauschte den nächsten Worten der Chiss, welche davon sprach, dass man sich Respekt verdienen müsse und da sie sich alle aber eher unbekannt waren und somit nicht wussten was die andere Person geleistet hatte, sollte man somit immer mit einer anständigen Portion Respekt auftreten, bevor man sich ein Urteil erlaubte. Worte die sich die beiden Herren zu Herzen nehmen sollten. Die Chiss erklärte, dass der gegebene Anlass gebieten sollte, dass sie ihren vollen Respekt all jenen zollen sollten, die bei der vergangenen Schlacht ihr Leben verloren hatten. Diesmal war sie es die ihr Glas hob und dann in Richtung der Hologramme postete. Der Rest tat es ihr nach.

Im nächsten Schritt gab sie Mengsk ein wenig Recht, da Cheun nicht zur imperialen Standartsprache gehörte und somit auch nicht unbedingt erwartete wurde das man sie beherrschte. Umso erfreuter war sie allerdings, dass Serenety deren Muttersprache beherrschte und natürlich wollte sie wissen woher sie diese Fähigkeit besaß und dies auch noch so perfekt. Ehe Serenety dazu etwas sagen konnt trat ein weitere Chiss auf sie zu und wandte sich an seine Artgenossin . Er entschuldigte sich dafür, dass er sie kurz in ihrem Gespräch stören und sich bei ihr vorstellen wolle. Es handelte sich bei ihm um Avalosh’ari’nuruodo und er war derzeit Commander auf der Valkyrie. Dann entschuldigte er sich dafür, dass er sich Carla nicht persönlich vorgestellt hatte und erklärte, dass seine Reaktion unangemessen und nicht in Ordnung gewesen sei. Ein Versuch von ihm hier ein wenig abzulenken und Serenety beobachtete diese Situation einfach nur. Halijc’arl’arkatia begrüßte ihren Kollegen und stellte ihm dann Serenety, was sie in Cheun tat. Gleichzeitig teilte sie ihm mit, dass Serenety bisher ein ausgezeichnetes Cheun sprach zumindest soweit sie beurteilen konnte.

Die Exotin bemerkte, dass Gordon sich erneut ruhig verhielt ihm allerdings nicht gefiel was vor sich gung. Er schwieg allerdings und beobachtete nur. Serenety konnte aus dem Augenwinkel sehen wie die Flügeltüren der Halle geschlossen wurden, was bedeutete, dass die Feierlichkeiten endlich losgingen. Admiral Pell betrat die Bühne und somit das Podium um sprechen zu können, wobei die zuvor laufende Musik langsam verstummt. Zuvor allerdings erklärte Sharin sich erfreut über ihre Bekanntschaft und natürlich wollte auch er wissen, wie es dazu kam das sie Cheun sprach. Die Antwort allerdings musste noch warten, denn die Ansprache begann.

Mit fester Stimme hörte man seine Worte, welche beinhalteten, dass es süß war für das Vaterland zu sterben. Ein Leitspruch welcher einst eingraviert aus einer silbernen Plakette auf der Brücke seines zweiten Kommandos, dem Dreadnaught Archeron gestanden und nun das Thema für diesen betrüblichen Anlass sein sollte. Eine kurze Pause folgte eher er fort fuhr. Diesmal sprach er alle anwesenden Damen und Herren persönlich an. Forderte diese auf derer zu gedenken, die tapfere Helden bei der Schlacht von Corellia waren und ihr Leben zum Wohle ihres Volkes, ihres Vaterlandes und ihres Imperators gelassen hatten. Kühn hatten sie sich den barbarischen Horden der Rebellen entgegengeworfen, um sowohl ihre Familien und Besitztümer, als auch die Neue Ordnung zu schützen. Heute waren sie als ihnen allen noch präsent als normale Menschen, doch künftige Generationen würden sie als großartige Helden Feiern. Applaus begann, wenn auch erst zögerlich so dann doch kräftiger werdend. Interne Konflikte, so sprach Pell weiter, haben das Galaktische Imperium geschwächt. Der Kampf um den Thron und das beherzte Einschreiten der Streitkräfte zur Wahrung der Ordnung habe ihren Blick von den Erzfeinden, den Rebellen abgelenkt. Und nun zahlten sie den Tribut für diese Fahrlässigkeit. Auch hier entstand neuer Applaus. Sie hatten dem Feind die Möglichkeit gegeben sich zu erholen, während sie sich selbst schwächten und so konnte sich auch Tenel Ka, die königliche Dirne des Hapes Clusters, die sich scheinbar stets in fremde Betten legte, gegen sie erheben. Rache – mehr hatten die Verräter nicht verdient. Sie sollten sie für ihre Toten sühnen lassen. Sie sollten ihr Städt brennen lassen, so wie sie ihre hatten brennen lassen. Doch bevor sie sich ihren Gefühlen hingeben sollten, sollten sie neue Kraft aus dem Schmerz ziehen und den gefallenen Helden gedenken. Sie sollten sich einige Minute Zeit nehmen um die Opfer zu würdigen.

Die Gäste senkten den Kopf, Stille trat ein und sie alle schwieg bis der Moment verflogen war. Leise setzte dann wieder die Musik ein. Selbstbewusst griff Pell nach seinem Gals, welches auf dem Pult stand, reckte es zum Toast in die Höhe und eröffnete, dass dies zu Ehren der Gefallenen getan würde und ihre Taten für alle nächsten Generationen nicht vergebens sein würde. Sharin sprach sie danach erneut an, da er noch keine Antwort erhalten hatte uns so wandte sich die junge Frau ihm, wie auch Carla zu.


„Das ich Cheun fließend spreche liegt wohl daran, dass ich sehr früh erkannte, dass ich eine sprachliche Begabung hatte. Allerdings waren Huttisch und die meisten anderen Sprachen keine wirkliche Herausforderung für mich. Da die Kultur der Chiss mich schon immer interessierte und die Sprache mich faszinierte nahm ich es als Herausforderung. Cheun ist schwierig besonders für Menschen aber trotz allem lernbar wenn man dies will. Der zweite Punkt war wohl, dass in meinem Freundes und Bekanntenkreis Chiss anzutreffen sind.“

Serenety beantworte die Frage der beiden Chiss auf Cheun. So wie zuvor bei der Ansprache ihr Gesicht regungslos geblieben war, so offenbarte sie auch hier keinerlei Emotionen. Ihr eigenes Volk zeigte in der Öffentlichkeit keine Emotionen, was sie nicht unbedingt von den Chiss unterschied.

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[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Haupthalle | Buffettafel | Lieutenant *Celina Kez (in Wahrheit Operative Celessa Kenzee) und andere Gäste

Die kühlen blauen Augen der imperialen Agentin blickten aufmerksam, aber ohne Gefühlsregung in die Menge. Von ihrem Platz neben der Eisstatue und dem Buffet hatte Celessa eine gute Übersicht über die versammelten Gäste. Das ein oder andere Mal blieb ihr Blick an einem der Gäste hängen, aber weder beruflich noch privat fesselten die Personen ihr Interesse. Die übliche Mischung aus Uniformträgern aller Art, Verwaltern, Firmenvertretern und was nicht sonst noch alles anwesend war schien für die junge Frau nur ein einziger Block zu sein. Nun, sie war nicht zum Vergnügen hier. Und so uninteressant die Gäste auch für sie sein mochten, das Imperium war an der Sicherheit dieser Menschen mehr als nur interessiert.

Mit einem leisen Seufzen drehte sich Celessa zu der Eisstatue um. Ein Teil von ihr beneidete die Kälte der Statue. Selbst eine so kontrollierte Person wie sie war nicht vollkommen frei von Emotionen, wenn auch diese kleine Flackern nichts im Vergleich zu dem unbeherrschten Gefühlsausbrüchen anderer war. Der Blick der blonden Frau huschte kurz auf die dargebotenen Speisen, die durchaus appetitlich wirkten. Vielleicht sollte sie sich eines dieser Häppchen gönnen. Immerhin war es wichtig, dass sie blieb. Fast schon heimlich streckte Celessa ihr blassen Hände nach einem der Häppchen aus. Es war ihr fast schon peinlich, dass andere eine so menschliche Regung bemerken könnten. Nun, im Augenblick schaute ja niemand hin…

In diesem Augenblick verebbte langsam, und Celessas gutem Gehör fiel dieses subtile Abklingen sofort auf. Das beständige Hintergrundmurmeln der Gäste wurde ebenfalls leiser, und die Blicke richteten sich langsam auf die Bühne. Ja, natürlich ! Die Ansprache von Admiral Pell würde wohl jeden Augenblick beginnen. Leicht angesäuert über das schlechte Timing zog die Agentin die Hände zurück und nahm Haltung an, ganz so wie es sich für eine Lieutenant der Rendili Security Force gehörte. In Gedanken noch immer halb bei den köstlich riechenden Fischhäppchen sah Celessa wie das rundliche Gesicht des Admirals vom Scheinwerferlicht erhellt wurde. Dann begann Pell mit seiner Ansprache und verschwendete keinen Augenblick, um mit einem pathetischen Zitat zu beginnen. Ein hauchdünnes, schiefes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Dieses Motto mochte für das Militär und ihr heroisches Getue sicherlich passen. Aber für den Geheimdienst galt nur ein Motto: Erfolg. Es spielte keine Rolle wie heroisch ein Agent sein Leben gab, solange er das Missionsziel nicht erfüllt hatte war er ein Versager. Nichts anderes.

Tatsächlich ließ die Rede des Admirals die kühle Analystin recht kalt. Für sie waren all diese Namen und Redewendungen eben nur eines - Worte. Und Worte konnten die Galaxis nicht verändern. Allerdings stimmte die Aussage, dass die internen Konflikte das Imperium stark geschwächt hatten, und der Verrat der Hapaner war ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Der letzte Teil der Rede weckte allerdings doch noch Celessas Aufmerksamkeit. Wenn sie etwas faszinierte, dann Tod und Vernichtung - und nicht nur die der Feinde des Imperiums. Sie konnte sich gut daran erinnern, wie sie nach ihrer anfänglichen Furcht das Flammenmeer und die Zerstörung während des Bürgerkriegs auf Bastion bewundert hatte. Zerstörung und Chaos hatten ihre eigene Schönheit, ihre eigene…Faszination. Celessas schiefes Lächeln wuchs etwas in die Breite, und ein verheißungsvolles Glitzern trat in ihre Augen, als sie daran dachte wie das Imperium den Krieg hoffentlich bald wieder in die Neue Republik tragen würde. Dann würde auch sie, die Eiskönigin, brennen…

Und so, während die meisten Anwesenden in der Schweigeminute wohl um die Toten trauerten, träumte die imperiale Agentin von einer guten Zukunft für den IGD. Die Stellung des Militärs hatte durch die Niederlage gelitten, und vielleicht konnte ein Agent des IGD bald mehr Macht besitzen als ein Admiral der Flotte. Mit einem Lächeln stimmte Celessa leise in den Toast auf die Gefallenen ein. Dank ihnen würde ihre Karriere vielleicht schon bald ungeahnte Höhen erreichen. Dafür musste sie doch dankbar sein.

Nach dem Ende der Ansprache und der Schweigeminute kehrten die Gäste bald wieder zu dem üblichen Verhalten auf einer Feier zurück. Hier und da näherten sich bereits erste Hungrige dem Buffet, und aus den Augenwinkeln bemerkte Celessa wie einige Fans und Journalisten zwei Spieler des örtlichen Grav-Ball Teams umlagerten. Ah, die lokale Prominenz. Mit ihrer nun wieder undurchdringlich-kühlen Miene betrachtete die Agentin die Fans und fragte sich wie so oft, warum andere Menschen so…emotional sein konnten. Nun…

So abgelenkt bemerkte sie den dunkelhaarigen Mann (Toji), der sich dem Buffet näherte erst spät und war etwas überrascht, als er sie ansprach. Ein Fischhäppchen ? Hielt er sie etwa für eine Bedienung ? Celessa wollte schon zu einer scharfen Erwiderung ansetzen als sie das freundliche Lächeln des Mannes bemerkte. Mit seiner eleganten Galauniform - ein Captain der Flotte also - und den attraktiven Gesichtszügen war er durchaus angenehm anzusehen. Der leichte Akzent - Celessa tippte auf Onderon - ließ seine höfliche Frage umso charmanter wirken. Für einen Augenblick ertappte sich die blonde Frau dabei wie sie den Captain wohl etwas zu penetrant anstarrte und spürte wie ihre Wangen sich etwas röteten. Wie eine blutige Anfängerin hatte sie den Mann viel zu spät bemerkt. Wäre er ein Agent der Republik, sie würde wohl schon tot am Boden liegen.

Mit einiger Anstrengung fasste sich Celessa wieder, brachte ein Lächeln zustande und griff nach den Fischhäppchen. Eins überreichte sie dem Captain, während sie selbst ebenfalls eins nahm.


“Es scheint als seien unsere Geschmäcker recht ähnlich. Zumindest was Fischgerichte angeht.”

Kommentierte Celessa die Situation trocken, bevor sie dem Fremden die Hand entgegenstreckte.

“Ich bin übrigens keine Bedienung, auch wenn ich scheinbar ein Talent dafür besitze, sondern Lieutenant Celina Kez , Rendili Security Force. Und mit welchem Captain der Flotte habe ich das Vergnügen ?“

Celessa präsentierte ihr wohl einstudiertes Lächeln und blickte dem Fremden offen ins Gesicht. Vielleicht würde dieser Abend ja doch noch interessant werden.

[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Kulturpalast | Haupthalle | Buffettafel | Lieutenant *Celina Kez (in Wahrheit Operative Celessa Kenzee) und Captain Toji Murata, andere Gäste
 
[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Magnaline 3000 ]mit Jeremy, Wolves, Begleitdamen

Angesichts der Tatsache, dass Jeremy sich während der Fahrt etwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte ließ Sakura ein wenig grinsen, zumal sie ihn verstand. Wahnsinnig war er auch so schon, da er sich darauf eingelassen hatte sie zu begleiten. Dies war allerdings immer noch besser als sich zu prügeln und für die junge Exotin stand fest, dass er vielleicht auch die Chance erhalten konnte ein Mitglied der Wolves zu werden auch wenn Jeremy da anderer Ansicht war. Was zählte war, dass er ein sehr guter Pilot war und letztlich kam es darauf an. Alles andere würde sie dann schon regeln. Immerhin würde sich irgendjemand um ihn kümmern müssen, besonders wenn es darum ging darauf zu achten, dass er sich benahm und keinen Mist verzapfte. Dies allerdings würde sie ihm nicht auf die Nase binden. Sicherlich würde es ihm nicht gefallen. Allerdings spielte dies eine geringe Rolle immerhin ging es um seinen Zukunft und Sakura würde nicht mit ansehen wie er diese in die Tonne warf. Während der Fahrt zu dem Kulturpalast hatte sie das Gefühl, dass er sich etwas unwohl fühlte bei so viel „Prominenz“ wie er es ausdrücken würde, wenn auch eher negativ angehaucht. So schnell erhielt man auch nicht die Chance mit allen Wolves in einem Geäfhrt unterwegs zu sein und Jeremy’s Einstellung war eh ein wenig, nun eigen traf es nicht ganz wohl eher negativ. Sie konnte es ihm nicht verdenken besonders nicht bei dem was er schon alles erlebt hatte und dennoch konnte er nicht alle über einen Kam scheren. Dies hatte er schon bei ihr feststellen müssen, die seit geraumer Zeit ein Mitglied der Wolves war und auf die seine Ansicht nun gar nicht passte.

Das Wetter auf Rendili war furchtbar. Es regnete, wobei sie das Glück hatten als ihr Gefährt hielt und sie vor dem Kulturpalast aussteigen konnten der Regen aufgehört hatte. Dennoch war der Himmel grau und es würde wohl jede Sekunden wieder anfangen zu regnen. Dies jedenfalls passte ja perfekt zum Anlass dieser Feierlichkeiten, bei denen sie die Gefallenen ehren wollten. Sakura stellte fest, dass man für Pomp gesorgt hatte, als sie die Reihen der Strumtruppen sah, welche den Einfang flankierten. Man hatte sich wahrlich große Mühe gegeben und ein wenig Beeindruckt war sie schon, auch wenn sie fand das es ruhig ein klein wenig dezenter hätte sein können. Sakura schritt an der Seite von ihrem Begleiter durch den Eingang des Gebäudes. An der Garderobe wurden die Regenmäntel abgegeben und dann ging es auch schon weiter zur Haupthalle.

Dort angekommen herrschte schon reges treiben. Etliche Offiziere der unterschiedlichsten Ränge standen in kleineren Gruppen zusammen und unterhielten sich. Sakura blickte durch die Menge und konnte einzelne Personen ausmachen die sie kannte. Unter anderem ihre Cousine zu der sie am liebsten gleich gegangen wäre allerdings war diese in ein Gespräch mit vier anderen Offizieren verwickelt. Zum anderen wurden just in diesem Moment die Reporter und die Holocam-Droiden auf sie aufmerksam und umschwirrten sie wie die Insekten, die Honig gerochen hatten. Ein Teil von ihnen wurde natürlich sofort in ein Interview verwickelt nicht zuletzt natürlich Foster und Thiuro. Als Staffelführer und Stellvertreter waren diese beiden natürlich Persönlichkeiten um die man sich besonders bemühte und zum anderen war Tanaka, durch ihre Berühmtheit auch eine Person, welche sofort in die Kameras musste. Sakura war froh, dass die Reporter beschäftigt waren. Ihr genügt es, dass sie hin und wieder von einem der Droiden eingefangen wurde, wenn dieser sein Auge auf sie richtete. Die Wolves kamen somit die nächsten Minuten nicht wirklich von der Stelle, da der Medienrummel um sie natürlich sehr groß war.

Die junge Pilotin wandte sich kurz Jeremy zu, welcher an ihrer Seite stand und sich sichtlich unwohl fühlte in seiner Haut. Wahrscheinlich hätte er lieber das weite gesucht anstatt sich hier mit den Wolves ablichten zu lassen. Zum anderen war es Sakura’s Meinung nach eine gute Übung für ihn sich schon mal an so etwas zu gewöhnen denn immerhin konnte man ja nie wissen was die Zukunft brachte.


„Handelt es sich bei dem Herrn mit Bart dort drüber um deinen Onkel?“

Ihre Stimme war sehr leise, als sie in die Richtung sah, in der ihre Cousine, ein weißhaariger Offizier und zwei Chiss standen. Die Antwort darauf jedoch musste warten, da im nächsten Moment die gespielte Musik leiser und dann abgestellt wurde. Admiral Pell glitt zum Podium und auf das Rednerpult. Sie waren also gerade noch rechtzeitig erschienen. Mit gefasster Stimme eröffnete er seine Rede. Sein erster Satz beinhaltete einen Leitspruch, welche eingraviert auf einer silbernen Plakette einst auf der Brücke seines zweiten Kommandos, dem Dreadnauht Archeron gestanden hatte und die Worte Süß ist’s fürs Vaterland zu sterben sollte das Thema für diesen betrübten Anlass sein. Es folgte eine kurze Pause in der Sakura die Hologramme sah, welche die Gefallenen projizierte. So viele Tote in so kurzer Zeit. Es war erschütternd und traf Sakura innerlich. Pell wandte sich im nächsten Schritt an sie alle und sprach davon, dass sie den tapferen Helden gedenken sollten, die bei Corellia ihr Leben zum Wohle ihres Volkes, ihres Vaterlandes und ihres Imperators gelassen hatten. Kühn hatten sie sich den barbarischen Horden der Rebellen entgegengeworfen, um sowohl ihre Familien und Besitztümer, als auch die Neue Ordnung zu schützen. Heute waren sie ihnen noch präsent als normale Menschen, doch künftige Generationen würde sie als großartige Helden feiern. Applaus setzte ein, wenn auch zunächst ein wenig verhalten so wurde er dann doch kräftiger. Sakura hatte das Gefühl als hätte sie selbst jemanden verloren der ihr nahe gestanden hatte und so trafen sie die Worte des Admirals, welcher von neuem zu sprechen begann. Interne Konflikte hatten das Galaktische Imperium geschwächt. Der Kampf um den Thron und das beherzte Einschreiten der Streitkräfte zur Wahrung der Ordnung hatten den Blick von ihrem Erzfeind, den Rebellen abgelenkt und nun zahlte man den Tribut. Erneuter Applaus ging durch die Reihen. Pell ließ sich nicht beirren bei seinen Worten und sprach davon, dass sie dem Feind die Möglichkeit gegeben hatten sich zu erholen, während man sich selbst schwächte. So war es möglich, dass Tenel Ka, die königliche Hapan Cluster Dirne, welche sich anscheinend stets in fremde Betten legte um sich so gegen das Imperium zu erheben. Rache, mehr hatten diese Verräter nicht verdient und so erklärte der Admiral, dass man sie für die vielen Toten sühnen lassen wollte. Das sie ihre Städte brennen lassen sollten, wo wie sie jene des Imperiums hatten brennen lassen. Doch bevor sie sich solchen Gefühlen hingeben würden sollten sie neue Kraft aus dem Schmerz ziehen und den gefallenen Helden gedenken. Sie sollten sich eine Minute Zeit nehmen um ihr Opfer zu würdigen.

Die Köpfe der Anwesenden senkten sich um der Aufforderung des Admirals nachzukommen. Stille trat ein und jeder Anwesende gedachte der Opfer. Zahlreiche Projektoren zeigten die Bilder der Toten. Die Minute verging und leise setzte die Musik wieder ein. Selbstbewusst griff Antur Pell nach einem Glas, welches auf seinem Pult stand und reckte dieses zum Toast in die Höhe. Alle Anwesenden, darunter auch die Wolves taten es ihm gleich nachdem man ihnen noch schnell Gläser gereicht hatte. Auf die Gefallenen. Mochten ihre Taten für künftige Generationen nicht vergebens sein! Sakura wiederholte diese Worte leise und erwiderte somit den Toast. Dann nippte sie an ihrem Glas und es kehrte vorerst wieder Ruhe ein.


[ Rendili System-Rendili-Hauptstadt-Kulturpalast ]Wolves, Begleitdamen, Offiziere und viele andere Gäste
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Flight Captain Aiden Thiuro mit etlichen anderen Gästen :]

Es war nicht der Ball von Bastion – das bemerkte Aiden schon beim Betreten der Haupthalle. Denn während die eine Veranstaltung im prunkvollen Zenit der imperialen Herrschaft stattfand, fand diese in der dunkelsten Stunde der jüngeren Geschichte statt. Die Crème de la Crème aller Branchen und Zünfte des Galaktischen Imperiums hatte sich damals auf der Thronwelt zusammengefunden, um Lord Phollows grandiose Siegesserie – mit ihrem Höhepunkt bei der Fünften Schlacht um Corellia – zu feiern. Ein vielversprechender Abend hatte sich angekündigt, der letztendlich durch einen Moff zum Auftakt für den schrecklichen Sith-Bürgerkrieg wurde. Damals hatte die neue Elitestaffel des Imperialen Sternjägerkorps, das „Wolve Squad“, erst eine spektakuläre Flugshow mit ihren äußerst modernen TIE/D Defendern gezeigt und waren dann – unter lautstarken Applaus – zu den übrigen Gästen gestoßen.

Diese Zeiten waren vorbei. Natürlich hatte der Großteil der Anwesenden Notiz von den Piloten der berühmten Staffel genommen als sie die Haupthalle betraten, doch ohne irgendeine Show blieb der gewohnte Beifall anscheinend aus. Dafür stürzten sich innerhalb der ersten Minute Journalisten und Cam-Droiden auf die restlichen „Wolves“. Etliche Fragen prasselten auf sie ein – vor allem bei den altgedienten Mitgliedern: Kyra, Foster und Aiden. Doch während der amtierende Staffelführer und die paradiesvogelartige Rottenführerin den Reportern Rede und Antwort standen, entwand sich der schwarzhaarige Stellvertreter diesen Interviews, indem er – mit seiner hübschen Begleiterin im Arm – schweigend in der Masse untertauchte. Er war einfach nicht für das Rampenlicht geschaffen. Sein Talent lag, seiner Meinung nach, einzig und allein im Fliegen.


„Du solltest dich daran gewöhnen“, sagte er leise zu Liz und schenkte ihr kurz ein mattes Lächeln. „Diese Journalisten werden heute keine Ruhe geben.“

Unmerklich drückte sie seinen Arm, lehnte sich sogar ganz leicht an und signalisierte ihm so ihren Beistand. Just in diesem Augenblick schwirrte ihnen plötzlich ein kugelartiger Droide ins Sichtfeld, stabilisierte seinen unruhigen Flug, fokussierte den Flight Captain, machte mehrere Aufnahmen und flog anschließend wieder fort. In letzter Sekunde unterdrückte er ein Seufzen. Seit ihrem Erfolg bei Bilbringi stand die Staffel – mal mehr, mal weniger – im Mittelpunkt der Medien. So existierte zum Beispiel eine (propagandistische) Dokumententation über das „Wolve Squad“. Bei ihrem Flug nach Denon hatte er durch seine Mutter davon erfahren. Langsam bahnte sich das „Pärchen“ ihren Weg durch die Gäste. Als ein Kellner samt Tablett vorbei kam, genehmigten sie sich ein Glas. Bedächtig nahm der Bastioner einen Schluck. Ghormanischer Perlwein – nicht ganz sein Geschmack, aber so konnte der Pilot diese Veranstaltung wenigstens überstehen.

Gerade als der Flight Captain erneut das Wort an seine brünette Begleiterin richten wollte, schaltete sich ein uniformierter Fremder ein.
„Das 'Wolve Squad' ist hier. Wunderbar.“ Anscheinend ziemlich nervös tupfte sich etwas kräftigere Mensch die Stirn, ging noch einen Schritt auf Aiden und Liz zu und reichte dem Piloten anschließend die Hand. Farlander, Varon Farlander mein Name. Es ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen, Mr. Thiuro. Mein Sohn und meine Tochter sprechen unentwegt von Ihnen und Ihrer Staffel...“

„Es ist auch mir eine Ehre, Sir“, entgegnete Aiden peinlich berührt als er Farlanders Rangabzeichen erkannte. Ein Grand Moff reichte ihm persönlich die Hand? Damit hätte der Elitepilot vor wenigen Minuten noch nicht gerechnet. „Darf ich Ihnen meine Begleitung vorstellen: Elisabeth Algren.“

Der Grand Moff nickte erfreut und reichte auch Liz die Hand. „Es ist schön die Bekanntschaft einer so reizenden Dame zu machen.“ Höflich, aber doch ein kleines Bisschen aufdringlich küsste er auf einmal ihren Handrücken. „Im Gegenzug möchte ich Ihnen Ms Adariel Firanlie, Rendilis Lieutenant Governor, und Mr. Paam, Leiter der hiesigen COMPNOR-Abteilung vorstellen.“

Man schüttelte sich gegenseitig die Hand, tauschte Höflichkeiten aus und trat freundlich. Gerade als die unaufdringliche Hintergrundmusik zu verstummen begann, suchten sich die fünf Personen einen direkten Weg in die erste Reihe. Schließlich hatten die „Wolve“-Piloten, als Helden des Imperiums, einen gewissen Anspruch dort – im Beisein von Grand Moff Varon Farlander und General Krynn Celda – zu stehen. Während ein stämmiger Flottenoffizier (Antur Pell) zum Rednerpult ging, kamen sie vor der provisorischen Erhöhung an. Kurz und knapp begrüßte Aiden per zackigen Militärgruß den äußerst berühmten Armeeoffizier, während in der Zwischenzeit Jacen Foster ein paar Floskeln mit dem Verwalter des Zweiten Supersektors wechselte. Noch einmal nippte der Captain an seinem halbvollen Glas. Dann begann der Admiral, der einen rostbraunen Backenbart trug, endlich mit der längst erwarteten Eröffnungsrede, die in einer Schweigeminute und einem Toast endete.

Farlander setzte gerade sein Glas ab als er sagte:
„Nicht unbedingt eine rhetorische Meisterleistung, aber das Militär ist für solche Kleinigkeiten auch nicht geschaffen...“

„Da muss ich mir nachher wohl besonders Mühe geben, Sir“
, entgegnete Celda gelassen mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, während er sich dabei der hoch gewachsenen Verwalterin zu wandte. „Vielleicht kann mir Ms Firanlie noch ein paar Tipps geben...“

Beiläufig flüsterte Wing Commander Foster seiner Begleiterin, einer befreundeten Staffelführerin ein paar Worte zu, die sie zum Kichern brachten, bevor er sich ebenfalls einklinkte: „Im Endeffekt zählt doch nur, dass die Rede ihren Zweck erfüllt.“

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City :||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Flight Captain Aiden Thiuro mit etlichen anderen Gästen :]
 
[Rendili Systems -Rendili - Kulturpalast – Haupthalle] mit u.a. Gordon, Serenety, Toji, Kevora, Sharin usw.

Nach Arcturus Worten holte endlich Aaronson seinen Mut aus der Kiste unter dem Bett hervor und begann sich gegenüber Akaji deutlich gefestigter zu zeigen. Er sprach von seiner längeren Dienstzeit und darüber, dass er deswegen wohl kaum wie ein Schulbube behandelt werden sollte. Mit hundsmiserabler Aussprache des Namens von Carla, erklärte er das er sich dafür schämte, dass sie hier sich gegenseitig an die Gurgel gingen. Mit ernstem Gesicht nickte Arcturus, und unterstrich somit die Meinung des Lieutnant Commanders. Sie waren gewiss nicht hier um die abstrusen Gedanken eines Weibs zu diskutieren, sondern um diejenigen zu ehren die einst starben um Corellia zu schützen. Gerade als Arcturus das Thema wechseln wollte, erschien ein weiterer Chiss in der Gruppe. Nicht sonderlich älter als Akaji oder Carla, trat der Chiss mit Ausdruckslosem Gesicht zu der Gruppe und stellte sich als Avalosh`ari`nuruodo vor…für Arcturus hörte sich der Name an als hätte jemand mit Glassplittern gegurgelt. Der Mann machte einen Professionellen und gefassten Eindruck, deutlich besser als Carla und Akaji zusammen also, ein Chiss der zumindest nicht sofort im Minusbereich von Arcturus Meinungsskala hing.

"Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen Commander, Arcturus Mengsk mein Name. Kapitän der "Azmodan""

Stellte er sich mit kühler Stimme vor und nippte von seinem Glas. Carlas Worte wurden von ihm missbilligend registriert, das sich jedoch ein Zuckender Nerv im rechten Augenwinkel bemerkbar machte war ein Anzeichen dafür, das Arcturus alles andere als gut gelaunt war. Ihre Worte spotteten jeder Beschreibung, Arrogant, frech und einfach nur wahnsinnig waren sie!! Zähneknirschend nippte er erneut vom Glas.
Dann jedoch verebbte die Musik langsam…der Blick der Anwesenden wand sich in Richtung eines Rednerpultes. Dort stand Admiral Pell, seines Zeichens Gastgeber dieser Veranstaltung. Mit gefasster Stimme begann er eine Rede, er sprach von der Schönheit für das Imperium sein Leben zu geben, das die Gefallenen durch ihr Opfer zu Helden erhoben wurden. Das sich Tenel Ka, die Herrscherin des Hapan-Clusters, gegen sie erhob war kein großes Wunder. Rache, süße goldene Rache, das war es was jeder hier wollte! Diese Rache würde über die Neue Republik kommen und für jeden toten Imperialen würden Verräter, Rebellen und sogenannte "Demokraten" ihr Leben lassen. Vorerst jedoch schwiegen alle Anwesenden, legten eine Trauerminute für all jene ein die starben. Als die Musik wieder einsetzte, sprach der Admiral einen Toast auf die Gefallenen aus, dem die Anwesenden sofort zustimmten.
Nach diesem Toast hatte sich das "Trio" mit sich selbst beschäftigt. In dem komischen Chiss-kauderwelsch sprachen Akaji, dieser Avalosh`ari`nuruodo und Carla miteinander. Aaronson und Arcturus waren also somit ausgeschlossen…etwas was der ältere Commander nicht bereute.


"Kommen sie Aaronson, lassen wir die "Dame" mit ihren Freunden alleine."

Sprach er leise zu seinem Nachbarn. Das Wort Dame betonte er so, dass es fast wie eine Beleidigung klang. Danach bewegten sich Arcturus und Aaronson weg von der kleinen Gruppe, hin zur Buffettafel. Dort bediente sich Arcturus ohne zu zögern bei den belegten Häppchen, während er sich etwas umblickte. Wenige Meter von ihnen entfernt, stand eine blonde Frau (Celessa Kenzee) und ein Dunkelhaariger Mann Anfang 30 (Toji). Beide waren in einem Gespräch vertieft, so das Arcturus seine Aufmerksamkeit wieder dem Häppchen widmete.

"Die Rede des Admirals war gut gemacht, wenn man eine Sache nicht bezweifeln kann, dann das seine Worte Eindruck hinterlassen haben."


[Rendili Systems -Rendili - Kulturpalast – Haupthalle-Buffettafel] mit Gordon, Toji, Celessa Kenzee und u.a Serenety, Kevora, Sharin usw.
 
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Bis die angesprochene Dame (Celessa Kenzee) reagierte dauerte es nicht länger als einen flüchtigen Herzschlag. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen – und jeweils einem Häppchen in der Hand – drehte sie sich zu ihm und überreichte ihm eines. „Es scheint als seien unsere Geschmäcker recht ähnlich. Zumindest was Fischgerichte angeht.“

Unwillkürlich wandelte sich Tojis freundliches Lächeln zu einem amüsierten Schmunzeln als sie die Situation trocken kommentierte. Erst jetzt hatte der Captain die Gelegenheit die grazile Blondine in der dunkelblauen Uniform ein bisschen genauer zu betrachten. Der blasse Hautton ließ sie eher wie eine Bürokratin wirken. Dennoch hatten ihre blauen Augen etwas, das der Commenorer nicht genau bestimmen konnten. Nickend gestattete er sich einen ersten Bissen. Irgendwoher kannte der Offizier den Geschmack. Wahrscheinlich hatte sein persönlicher Koch auf der „Pandora“ irgendwann einmal ein kleines Menü aus diesem Fisch gezaubert. Offenbar war die Dame an einem längeren Gespräch interessiert, denn sofort fuhr sie mit ihrer wohlklingenden Stimme fort.

Nach wie vor mit einem offenen Lächeln bewaffnet, sagte sie:
„Ich bin übrigens keine Bedienung, auch wenn ich scheinbar ein Talent dafür besitze, sondern Lieutenant Celina Kez, 'Rendili Security Force'. Und mit welchem Captain der Flotte habe ich das Vergnügen?“

„Ich habe Sie keineswegs für eine Bedienung gehalten, Ma'am“, entgegnete Toji weiterhin amüsiert. „Eine paramilitärische Uniform kann ich auch von hinten erkennen. Gerade bei so einem hübschen Rücken.“ Für eine Millisekunde funkelten seine rotbraunen Augen. „Entschuldigung, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe: Captain Toji Murata, Kommandant der 'Pandora'.“

Er deutete einen schwungvollen Salut an. Dazu gestattete er sich ein leises, aber herzliches Lachen. Langsam, ganz langsam drängten sich weitere Gäste an das Buffet. Unter den vielen Uniformierten, die ihren Appetit stillen wollten, erblickte der Captain auf einmal Lieutenant Commander Aaronson - weiterhin in Begleitung des bärtigen Offiziers (Arcturs Mengsk). Er nickte dem Graukopf flüchtig zu als dieser ihn ebenfalls erblickte. Entschlossen und dennoch ganz sanft ergriff Toji plötzlich Kez' Hand und führte sie etwas fort vom Buffet. Nur ungern wollte er anderen Gästen einen Zugang zum Essen verwehren. Obwohl er in Sachen „Frauen“ nicht gerade unerfahren war, konnte er dieses Mal nicht erkennen, ob er mit dieser Geste vielleicht zu weit gegangen war. Trotz aller Bedenken ließ sie sich ein paar Schritte führen. Beiläufig nahm der Captain noch einen Bissen.

„Sie haben wirklich einen guten Blick“, lobte der Kommandant des alten Victory-II-Sternzerstörers die RSF-Lieutenant. „Haben Sie schon einmal mit dem Militär – speziell der Flotte – Hand in Hand gearbeitet oder woher kennen Sie unsere Rangabzeichen?“

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Das unerquickliche Gespräch mit den Chiss und Commander Akaji wurde unterbrochen, als Admiral Pell zum ersten Programmpunkt des Abends schritt: Den Grußworten an die versammelten Gäste. In einer kurzen, pathetischen Rede erinnerte er an den Anlass des Abends, die zurückliegende Schlacht von Corellia und die vielen Toten, welche das Imperium dort zu verzeichnen gehabt hatte. Er betonte deren Opferbereitschaft und Heldenmut und strich sie so als Beispiel für die Anwesenden heraus. Damit traf er genau Gordon Aaronsons Nerv. Zu jedem einzelnen Wort hätte der Lieutenant-Commander voller Überzeugung seine Zustimmung gerufen, wenn dies der guten Sitte entsprochen hätte. Als dann die Schweigeminute begann, nutzte er diese für das, wofür sie gedacht war: Der Toten zu gedenken. Er rief sich die vielen Namen der gefallenen Besatzungsmitglieder in den Sinn. Pieters, Meyer, Fork, Hawking, Richards und so viele weitere... Mit den meisten von ihnen hatte er jahrelang gemeinsam auf der Silver Bullet gelebt. Sie hatten ihren Dienst zuverlässig und treu verrichtet und waren in der Ausübung ihrer Pflicht gefallen. Durch die Heimtücke und den Verrat der Rebellen, zu deren Reihen sich nun auch die Hapaner gesellt hatten, um die rechtmäßige Ordnung des Imperiums durch anarchische Willkür des Pöbels zu ersetzen. Sie hatten es wahrlich verdient, dass man ihnen diesen Anlass widmete. Und dass man ihr Werk fortsetzte, auch wenn das bedeutete, ihnen auch in den Tod zu folgen.

Die Schweigeminute endete nicht nach wenigen Sekunden, wie das ironischerweise häufig der Fall war, sondern erst nach vollem Ablauf der Zeit. Sechzig Sekunden waren eine lange Zeit, wenn sie in tiefem Schweigen und ebenso tiefen Gedanken zugebracht wurden. Für Aaronson hätte dieser Moment des stummen Gedenkens noch länger anhalten können. Anderen jedoch schien er eher zu lange gedauert zu haben. Serenety Akaji und die beiden Chiss setzten ihre Unterhaltung danach augenblicklich und ohne erkennbare Gefühlsregung fort, wie man das nach einer lästigen Unterbrechung tat, die vom Protokoll verlangt wurde, ansonsten aber keine tiefere Bedeutung hatte. Zum Glück sprachen sie im unverständlichen Kauderwelsch der Aliens, so dass die beiden menschlichen Männer außenvor gelassen wurden. Überaus unhöflich, doch nicht unwillkommen. Arcturus schien das ebenso zu sehen.


»Ganz Ihrer Meinung, Commander Mengsk«, antwortete er, als der ihn aufforderte, ›die Dame mit ihren Freunden‹ sich selbst zu überlassen. »Soll jeder unter Seinesgleichen bleiben.«

Kopfschüttelnd wandte Aaronson sich ab. Sein Zorn und auch die peinliche Berührtheit war während der Schweigeminute verflogen, an ihre Stelle war reine Verachtung getreten. Wenn diese Leute, die sich Offiziere der imperialen Flotte schimpften, so völlig ohne patriotische Regung waren, dass das Gedenken der vielen Toten und der Aufruf zur Vergeltung bei ihnen gar nichts auslösten, dann konnte man sie eigentlich nur bedauern.

Sie gingen hinüber zum Buffet. Gordon wählte gründlich zwischen den zahlreichen Speisen aus. Er entschied sich dabei vor allem für Dinge, die er kannte. Seine kulinarische Experimentierfreude hielt sich auch jetzt in Grenzen. Dabei achtete er vor allem darauf, nur Häppchen auszuwählen, bei denen man wenig Gefahr lief, sich die Uniform zu versauen. Von besonders fettig, cremig oder krümelig aussehenden Dingen ließ er lieber die Finger. Auch Toji Murata stand gerade am Buffet. Aaronson erwiderte seinen Gruß mit einer respektvollen Geste, bevor der Captain sich mit einer attraktiven jungen Frau in der Uniform der hiesigen Sicherheitskräfte entfernte. Murata schien sich gern mit schönen Frauen zu umgeben. Nunja, wer konnte es ihm verübeln. Er war ja noch jung.


»Die Rede des Admirals war gut gemacht«, kommentierte Mengsk, »wenn man eine Sache nicht bezweifeln kann, dann dass seine Worte Eindruck hinterlassen haben.«

»Ich glaube nicht, dass es allen so ging, Sir«, antwortete Aaronson mit einem missmutigen Blick zu den Chiss und ihrer neuen besten Freundin. »Aber mich haben die Worte ebenfalls bewegt. Es ist wahr: Was die Abtrünnigen und die verräterische Hapanerbrut nicht alleine geschafft hätten, das haben wir ihnen unnötig leicht gemacht mit den inneren Konflikten der letzten Jahre. So etwas zieht die Aasgeier an, und wenn es wieder geschähe, könnte es das Reich trotz all seiner Stärke vielleicht zu Fall bringen. Seine Majestät Allegious tat gut an den Säuberungen. Ja, sie haben das Militär geschwächt, aber sie haben auch viel aufrührerischen Geist ausgemerzt. Lieber eine geschrumpfte, aber gesunde Führung, die uns geeinigt handeln lässt, als eine, die von innen heraus verfault und wieder nur Verschwörung schürt.«

Und wieder ein Blick in besagte Richtung. Diese sehr allgemeine politische Betrachtung ließ sich durchaus auch auf das direkte Umfeld übertragen und der Lieutenant-Commander meinte in gewisser Weise auch Serenety und die Aliens damit. Sie nagten mit dem was sie waren und dem was sie dachten ebenso am Fundament der Neuen Ordnung, wie die Putschisten es mit Waffengewalt getan hatten.

[Rendili-System | Rendili | Hauptstadt | Kulturpalast | Festsaal] Gordon Aaronson, Arcturus Mengsk
 
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Situationen wie diese waren für Celessa immer wieder eine interessante Herausforderung. Der Umgang mit sozialen Konventionen war für jemanden wie sie nichts, was einfach und problemlos stattfand. Für andere mochte es die einfachste Sache der Galaxis sein, für die Agentin war es ständiges Abwägen und Nachdenken. In ihrer Kindheit und Jugend war es noch viel schwerer gewesen. Jetzt, mit jahrelanger Beobachtung und Imitation anderer war es ein Spiel. Ein faszinierendes Spiel, voller Fallen und Tücken. Ein leichtes Glitzern erhellte die kühlen Augen der Agentin. Besonders bei einem so reizvollen Gesprächspartner.

Aufmerksam beobachtete die junge Frau die Reaktion des Mannes, als sie ihm die gewünschte Speise reichte. Offenbar hatte sie mit ihrem Kommentar den Humor des Flottenoffiziers getroffen, denn sein Lächeln wurde breiter und Celessa bemerkte wie er sie unauffällig musterte. Seinem Blick nach zu urteilen gefiel ihm was er sah. Das sorgfältig einstudierte Lächeln der Agentin wurde einen Hauch offener, als sie sich gedanklich darüber amüsierte. Es war wirklich so…einfach. Man musste den Leuten einfach nur das geben, was sie haben wollten. Manchmal reichte schon eine verheißungsvolle Geste, ein Lächeln hier, ein Lob dort, und die Vorstellung der Menschen erledigte den Rest. Wenn man wusste wo man den Hebel ansetzen musste waren Lebewesen einfach zu manipulieren. Jeder hatte etwas, das er oder sie wollte. Jeder hatte seine Ängste, Hoffnungen, Wünsche. Seine Agenda. Und wer die Emotionen anderer kontrollierte, kontrollierte sie.

Wie ein gutes Datenpad speicherte das Gedächtnis der jungen Frau alles, was ihr an ihrem Gegenüber bisher aufgefallen war. Jede Geste, jedes Detail konnte wichtig sein. Während sie mit freundlichem Interesse zusah wie der Captain (Toji) sich einen Bissen von dem Fischhäppchen gönnte arbeitete ihr Verstand auf Hochtouren. Das war eine von vielen Übungen, die ihren Geist wach und aufmerksam hielten. Was also wusste sie über den fremden Mann ? Seiner Galauniform nach war er ein Captain der Flotte, also ein Mann der durchaus Macht über andere besaß. War er ein Patriot oder einfach nur jemand, der seine Pflicht tat ? Das würde sie später herausfinden müssen. Sein charmantes Auftreten legte nahe, dass er zu anderen eine positive Einstellung hatte, zugleich schien ein gesundes Selbstvertrauen dahinter zu liegen. Schüchtern war er auch nicht, ein weiteres Indiz für eine starke Persönlichkeit. Seine Höflichkeit legte nahe, dass er einer guten Familie entstammte - vielleicht niederer Adel oder Kaufleute? Mit einiger Anstrengung versuchte Celessa den Akzent des Captains einzuordnen. Vielleicht Onderon oder Commenor. Sie würde mehr von ihm hören müssen um sicher zu sein.

Nun, das war der erste Eindruck. Mit einem Lächeln, welches dem des Mannes stark ähnelte betrachtete Celessa ihn von Kopf bis Fuß. Für ihn musste dieses Mustern, das gerade auffällig genug war um bemerkt zu werden, aber nicht aufdringlich wirkte, wie ein Zeichen von weitergehendem Interesse wirken. Noch so eine Geste, die leicht getan war, aber große Wirkung erzielen konnte. Wann immer Lebwesen glaubten, dass sie für andere interessant waren, steigerte dies ihr Selbstbewusstsein. Manche wurden arrogant und machten Fehler, andere versuchten ihr Gegenüber zu beeindrucken. Für ein Verhör war dies überaus nützlich. Was also konnte Celessas aus dem Aussehen des Captains schließen ? Ihr Gegenüber war ein wenig älter als sie, Celessa schätzte ihn auf Anfang dreißig. Für seinen Rang war er noch vergleichsweise jung, was nahe legte das er entweder wirklich gut war oder aber über beste Verbindungen verfügte. Mit einer Körpergröße von ca. 1,80 m überragte er die junge Frau etwas, wenn auch nicht allzu viel. Insgesamt machte der Captain einen sportlichen Eindruck. Vielleicht hatte er Grav-Ball gespielt, immerhin hatte er wenn sie nicht alles täuschte vorhin interessiert zu den anwesenden Spielern geblickt. Auffällig waren auch die schwarzen Haare, sie waren etwas länger als es die Idealbilder vorsahen. Hinzu kam ein dünner Oberlippenbart. Celessa musste schmunzeln, etwas das ihrem Gegenüber wohl kaum verborgen blieb. Ein Freigeist ? Zu schade, dass sie seine Reaktion auf die Trauerrede nicht gesehen hatte.

Noch immer lächelnd kam die imperiale Agentin zum Schluss ihrer Analyse. Die Augen. Das Tor zur Seele, wie manche Schwärmer behaupteten. Daran glaubte sie zwar nicht, aber ein geschulter Verstand konnte einiges an den Augen anderer erkennen. Und tatsächlich waren die Augen des Captains faszinierend. In dem ruhigen, vertrauenserweckenden Braun verbarg sich ein leichter rötlicher Einschlag. Wirklich interessant. Celessa bemerkte wie sie gegen ihren Willen wohl etwas zu lange und zu offensichtlich in die Augen des Captains geblickt hatte und senkte peinlich berührt den Blick, ein leichtes Glitzern in ihren kühlen blauen Augen.

Zum Glück rettete die Fortsetzung des Gesprächs ihre Würde. Der Captain versicherte ihr, dass er sie keineswegs für eine Bedienung gehalten hatte, und dass man ihre Uniform auch von hinten erkennen konnte. Die Bemerkung über ihren Rücken entlockte Celessa ein leises, erfreutes Lachen. Er wusste offenbar wie man ein Kompliment machte. Die junge Frau bemerkte das leichte Funkeln in den Augen ihres Gegenübers. Ah ja, ein wirklicher Charmeur. Dann stellte sich der gutaussehender Offizier vor. Captain Toji Murata, Kommandant der „Pandora“. Murata…wo hatte sie diesen Namen schon einmal gehört ? Wirklich interessant. Seine Vorstellung rundete Toji mit einem angedeuteten energischen Salut und einem Lachen ab, dass von Herzen zu kommen schien. Offenbar nahm der gute Captain die Vorschriften nicht allzu ernst. Celessa entschied sich die Geste zu erwidern, verbunden mit einem ehrlichen Lachen, dass ihre weißen Zähne enthüllte. Das Gefühl der Sicherheit unter Gleichgesinnten, es konnte so täuschend echt sein.


Mit einem amüsierten Unterton in ihrer Stimme antwortete die junge Frau schließlich.

„Es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Captain Murata. Aber das Salutieren müssen Sie noch ein bisschen üben, wenn Sie mich beeindrucken wollen.“

Scherzte Celessa, legte den Kopf schief und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. Ein kleiner Anreiz, ein Aufhänger reichte oft schon aus.

„Es freut mich, dass Sie meine Uniform erkannt haben, trotz der vielen…Ablenkungen hier. Wir von der RSF werden vom Militär manchmal etwas stiefmütterlich behandelt. Aber Sie sind da wohl eine Ausnahme, Captain. Immer vorausgesetzt, dass die Uniform und die Fischhäppchen Ihr Interesse geweckt haben, natürlich.“

Neckte die junge Frau ihr Gegenüber und sah Toji direkt in die Augen. Ihr Lächeln war etwas kleiner geworden, ganz so als würden sie und der Captain ein kleines Geheimnis teilen. Es passte. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie das Eintreffen einer Reihe von weiteren Uniformträgern, die offenbar ihren Hunger stillen wollten. Celessa fiel auf, dass sie und Toji etwas ungünstig standen, sie bildeten fast schon eine kleine Sperre. Gerade wollte die junge Frau den Mund aufmachen und vorschlagen woanders hinzugehen - ein Vorschlag, den Toji durchaus auch anders hätte verstehen können - als sie zu ihrer übergroßen Überraschung spürte wie der Captain ihre Hand ergriff und sie sanft, aber dennoch bestimmt weglotste. Vor Verblüffung stand ihr Mund einen Augenblick offen, und ihr erster Reflex wäre es fast gewesen, dem guten Captain ein herumliegendes Fischmesser in den Hals zu rammen., und tatsächlich huschte ihre freie Hand in die Richtung des Bestecks. Er hätte ja ein Agent der Republik sein können, wollte sie vielleicht gerade aus dem Weg räumen. Celessa atmete hörbar ein und versuchte die Anspannung zu verdrängen. Das war offensichtlich kein Mordversuch. Dennoch war die Geste ganz schön gewagt. Normalerweise reagierte die Agentin auf Körperkontakt eher ablehnend. Sie war anderen Lebewesen nur ungern nah. Es war…seltsam, Tojis Hand fühlte sich angenehm an, warm und fest. In gewisser Weise imponierte ihr der Mut des Captains, er hatte zudem schnell und entschlossen reagiert. Das war wirklich nicht schlecht.

So ließ Celessa sich von der Buffettafel wegführen. Ihr fiel auf, wie sie Tojis Hand fast schon widerwillig losließ. Er musste bemerkt haben, dass ihr die Berührung gefallen hatte. Nun gut, wenn der Captain spielen wollte, dann konnte er ein Spiel haben.


„Gut reagiert.“

Lobte Celessa die schlitzohrige Aktion, als sie zum Stehen kamen. Sie befanden sich etwas abseits des Trubels und konnten nun ungestört miteinander sprechen. Dennoch vergaß Celessa ihren eigentlichen Auftrag nicht und behielt die Umgebung im Auge. So charmant und attraktiv Toji auch war, ihre Karriere würde sie wegen ihm nicht aufs Spiel setzen. Aber vielleicht würde er ihr den Abend etwas versüßen, ja vielleicht sogar mehr. Das Leben konnte so…unvorhersehbar sein.

Der Flottenoffizier lobte ihre Beobachtungsgabe, und Celessa quittierte dies mit einem zufriedenen Grinsen. Sie musste vorsichtig sein, immerhin musste sie ihre Tarnung wahren.

„Wissen Sie, Captain, ich habe ein gutes Gedächtnis und eine gute Beobachtungsgabe. Mir ist auch aufgefallen, dass Sie seltsamerweise ohne Begleitung hier sind.“

Celessas Grinsen wuchs in die Breite, und sie schüttelte lachend den Kopf.

„Aber um Ihre Frage zu beantworten: Nein, Sie sind das erste Mitglied des Militärs, mit dem ich wirklich Hand in Hand gearbeitet habe.“

Hand in Hand, in der Tat. Aber sie musste immer noch eine Begründung liefern. Mit leicht abwesenden Blick fuhr sie fort.

„Ihr Rangabzeichen habe ich erkannt, weil ich als Teenager ganz begeistert von den Werbebroschüren der Flotte war. Sie wissen schon, attraktive Männer und Frauen in Uniform. Das war fast schon eine Obsession. Meine Mutter hatte immer Angst, dass ich eines Tages bloß wegen eines Mannes zum Militär gehen würde.“

Das war selbstverständlich vollkommen erfunden, aber wenn Celessa etwas gut konnte, dann war es lügen.

„Aber das Risiko besteht nicht mehr. Bei der RSF bin ich recht zufrieden, sie wissen meine…Talente zu schätzen.“

Ja, ihre Talenten wusste man wirklich zu schätzen. Aber nicht bei der RSF. Für Celessa war es kein Problem, in andere Rollen zu schlüpfen. Sie trug sie wie eine zweite Haut.

„Sie sind wirklich ganz schön mutig, Captain Murata. Einfach so eine Lieutenant der RSF von ihrer Pflicht und diesen köstlichen Häppchen wegführen…“

Die junge Frau lächelte dünn und trat etwas näher an Toji heran. Sie musste den Kopf etwas in den Nacken legen, um ihm aus dieser Entfernung in die Augen sehen zu können.

„Ich frage mich, was Sie damit bezwecken wollen. Antworten Sie ehrlich, denn ich habe das Recht Sie festzunehmen. Wer weiß, vielleicht sollte ich das wirklich tun. Sie könnten ja…unlautere Absichten haben, Captain.“

Flüsterte Celessa und tippte spielerisch mit den Fingerspitzen auf das Rangabzeichen an Tojis Uniform, bevor sie einen Schritt zurücktrat und scherzhaft die Arme vor der Brust verschränkte. Mal sehen, wie gut Toji mit Druck umgehen konnte.

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Die beiden Chiss ließen sich mit ihrer Antwort etwa Zeit und so konnte Serenety ihre Aufmerksamkeit kurz den beiden Männern zuwenden, welche sich dazu entschlossen sie zu verlassen. Mengsk nutze die Gelegenheit eine neuerliche Beleidigung loszuwerden, indem er Aaronson mitteilte, dass sie die Damen mit ihren Freunden allein lassen sollten. Sie hatte gute Ohren und wo war ihr nicht der beleidigende Ton entgangen der an den Tag gelegt wurde. Gordon schloss sich selbstverständliche an und so zogen die beiden Männer von dannen, traten an das Buffet um sich dort zu versorgen. Die Gruppe um Serenety stand gut genug, dass sie die beiden Männer noch einen Moment beobachten konnte und so fiel ihr auch auf, dass ihr Vorgesetzter sich ebenfalls dort befand und in eine Gespräch mit einer jungen Frau (Celessa Kenzee) befand. Blond und der Kleidung nach zu Urteilen jemand vom RSF. Serenety wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund beobachtete sie die Szenerie der beiden einen Augenblick länger und so konnte sie erkennen das Toji die junge Frau fortführte um ungestörter mit ihr sprechen zu können. Serenety veränderte leicht ihre Position was ihr dazu verhalf einen besseren Blick zu haben allerdings konnte sie nicht wirklich alles bis ins kleinste Detail erkennen und so blieb ihr verwehrt zu sehen, was sie sonst gekränkt hätte – nämlich die Tatsache das sich Toji Murata mal wieder als Frauenheld aufführte. Der Blick der Commander kehrte zu Mengsk und Aaronson zurück, welche am Buffet standen, sich bedienten und miteinander sprachen. In diesem Fall hätte sie gern gewusst um was es bei den beiden gingen. Höflichkeiten waren es sicherlich nicht. Eher war damit zu rechnen, dass sie über die Chiss wie auch über Serenety herfielen. Schade das sie dem Gespräch der beiden Männer nicht näher waren.

Serenety’s Laune hatte bisher keine Besserung gefunden, besonders nicht nachdem ihr der Blick von Gordon aufgefallen war – bevor dieser mit Mengsk das Weite Gesucht hatte – welcher offenbart hatte, dass er weder von ihr noch von den Chiss etwas hielt. Hätte sie seine Gedanken lesen können wäre sie wohl schockiert darüber gewesen was er dachte, besonders da es eine neuerliche Beleidigung war. Gott sei Dank allerdings war sie nicht in der Lage seine Gedanken zu lesen. Serenety ließ ihren Blick zu den beiden Chiss zurückkehren, wobei sie aus den Augenwinkeln ihre Umgebung im Auge behielt. Wenn sie jemand genau beobachtete hätte, hätte diese Person den Eindruck gewinnen können, dass es sich bei ihr um eine Agentin oder etwas ähnliches handelte. Doch ihre Erziehung und ihre Persönlichkeit gebot es ihr nichts unbeobachtet zu lassen. Demzufolge fielen ihr auch die Blicke der beiden Männer auf, welche zwischen ihrem Gespräch natürlich zu der kleinen Gruppe sahen. Sie ignorierte dies Blicke. Sollten die beiden Herren denken was sie wollten.

Serenety erkannte unter den Gästen die Wolves, welche natürlich belagert wurden. Unter ihnen stand auch ihre Cousine, an deren Seite sich Jeremy Mengsk gesellte, welchen sie schon auf der Pandora kennengelernt hatte. Ein junger Pilot, der sich ein ganzes Stück von seiner Familie abhob. Besonders nachdem sie nun mit Arcturus Mengsk zu tun hatte. Jeremy war ihr weit aus sympathischer. Bei Gelegenheit würd sie den Piloten darauf ansprechen. Jedoch konnte sie vorerst nicht von den beiden Chiss fort, da sie sich noch immer in einem Gespräch befanden. Serenety jedefalls war froh ihre Cousine leben zu sehen. Sie wusste das diese vor geraumer Zeit zu den Wolves gewechselt hatte, der Elitestaffel des Imperiums und somit unter dem Kommando von Foster und Thiuro stand. Foster konnte die junge Exotin sofort ausmachen, da dieser noch immer von Cam-Droiden umlagert war und Fragen beantworten musste. Thiuro hatte es geschafft zu verschwinden. Er war in der Menge untergetaucht, doch Serenety erblickte ihn nach wenigen Sekunden. Er befand sich in Gesellschaft einer hübschen Dame (Liz). Für die junge Commander war es interessant den Flight Captain einmal persönlich zu sehen. Bisher kannte sie nur die Bilder. Er war Toji’s Cousin. Persönlich hatte Serenety noch nichts mit ihm zu tun gehabt, damals hatte sie nur das Gespräch zwischen ihm und Murata mitbekommen als dieser seinem Cousin von seiner Affäre erzählt hatte. Unmerklich biss sie die Zähne zusammen als ihr auffiel, dass sie diese Thematik traf. Eigentlich hätte sie dies nicht treffen, es hätte ihr egal sein sollen wenn die Umstände nicht gänzlich andere wären.

So schnell wie diese Erinnerung zurückkam so schnell ertappte sie sich dabei, wie ihr Blick erneut durch die Halle wanderte und sie Toji ausmachte, welcher noch immer mit der Blondine sprach. Aus irgendeinem Grund missfiel ihr dies. Nicht weil es sich dabei um ein Gespräch handelte, nein sondern weil die Art und Weise wie die beiden miteinander umgingen in ihr die Vermutung weckte, dass sich dort etwas ergeben konnte. Diese Vertrautheit… Ihre Position zeigte ihr nicht alles und dennoch genug um zu sehen das die Dame mit ihm spielte. Serenety’s schon nicht sonderlich gute Laune verschlechterte sich augenblicklich. Sie musste den Blick abwenden andernfalls wäre sie sonst versucht gewesen ihren Zorn nicht mehr herunterschlucken zu können. Verdammt noch mal, es sollte die nicht interessieren, es sollte ihr nicht einmal etwas ausmachen, dass ihr Vorgesetzter sich mit einer Dame unterhielt und dennoch machte es ihr etwas aus. Genau genommen schnitt es ihr ins Herz und diesbezüglich verfluchte sie sich. Die Erinnerungen an Despayre kehrten schlagartig zurück. Die Angst und Verzweiflung die sie innerlich gespürt hatte. Der Wunsch fort zu kommen und dann die Erlösung, als sie fühlte das er da war! Schlimmer wog das Bild als Takashi und er in einem Kampf verwickelt gewesen und Toji fast mit dem Leben dafür bezahlt hätte, wenn sie sich nicht vor das Katana ihres Feindes geworfen und somit das Leben ihres Vorgesetzten gerettet hätte. In diesen Sekunden, in denen sie offene Angst gespürt hatte, hatte sie nicht anders reagieren können. In nur Bruchteilen von Sekunden war ihr klar geworden was sie für diesen Mann empfand. Sie war bereit dazu gewesen ihr eigenes Leben für ihn zu opfern und nun fragte sie sich warum sie dies getan hatte. Hatte er es verdient?

Serenety trank ihr Glas leer um sich keine Antwort darauf geben zu müssen. Es war einfacher ihre Gefühle nun mit dem Alkohol herunter zu spülen, als sich einzugestehen das dass, was sie empfand mehr war als Freundschaft. Sie konnte und wollte sich selbst nicht eingestehen das Eifersucht an ihr nagte. Ihre Erziehung und der Anstand verbot es ihr auch nur irgendeine Gefühlsregung durchblicken zu lassen, erst nicht bei einer solchen Feierlichkeit. Am liebsten wäre sie gegangen, hätte den Kulturpalast, seine Gäste und den Pomp verlassen. Ihr stand der Sinn nach allem nur nicht danach hier zu sein. Die Pandora hätte ihr die Ablenkung gegeben die sie brauchte, doch war sie nicht an Bord dieses Schiffes. Nein, sie war hier und musste sich mit dem auseinandersetzen was sie sah und mitbekam. Die logische Schlussfolgerung ihrer Gefühle wäre sehr einfach gewesen, doch sie verbot sich diese. Die Commander stellte ihr Glas auf das Tablett eines der Kellner, als dieser bei ihr vorbeiging und griff nach einem zweiten. Sie musste ihre Gedankengänge auf etwas anders konzentrieren doch merkte sie, dass ihr dies nicht wirklich möglich war und so nippe sie an ihrem Glas, trank dabei einen größeren Schluck als gewollt, ehe sie ihre beiden Gesprächspartner erneut ansah. Sie fragte sich langsam warum sie so lange für eine Antwort brauchten.


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Wie Carla vermutete hatte Commander Akaji mit Commander Mengsk noch eine persönlichere Auseinandersetzung, als es offiziell den Anschein hatte, die Spitzen die sie dem bärtigen Commander setzte vermittelten der Chiss dieses Gefühl, auch wenn Serenety hinter einer kühlen fast emotionslosen Fassade dies zu unterdrücken versuchte.

Nach der Schweigeminute sprach Serenety mit Sharin und Carla erneut in einem fließenden Cheun mit einem angenehmen, aber fast unmerkbaren Akzent.
Commander Arcturus Mengsk und Lt.Commander Gordon Aaronson wirkten wie das 5. Rad am Wagen und verzogen sich leicht verschnupft in Richtung Buffet. Natürlich war es den beiden menschlichen Offizieren gewissermaßen unhöflich, in deren Gegenwart in einer fremden Sprache zu sprechen. Da die bisherige Konversation aber hart an der Grenze zur schweren Beleidigung vorbeischrammte und beide Seiten eh keine weitere Unterhaltung wünschte war es allen wohl Recht. Mit den Worten:
"Kommen sie Aaronson, lassen wir die "Dame" mit ihren Freunden alleine." kommandierte Mengsk das Duo in Richtung kaltem Buffet, wobei seine Worte wie eine Beleidigung klangen.

Halijc'arl'ajkartia schaute kurz den beiden Männern hinterher und beobachtete wie diese sich verstohlen über die Schnittchenplatte her machten und damit ein scheinbar flirtendes Pärchen (Toji und Kenzee) "vertrieben".
Dann widmete sie dieser Szene keine weitere Beachtung und hörte Commander Akaji zu, die erklärte dass sie schon früh merkte ein Sprachtalent zu besitzen und sich einerseits von Huttisch und anderen Sprachen unterfordert fühlte und daher entschloß Cheun zu lernen und ebenso viele Chiss zu ihrem Bekannten- und Freundeskreis zählte.
Dies war eine Tatsache, die die junge Chiss aufhorchen lies. Das war in der Tat ungewöhnlich und quitierte dies anerkennend mit einem minimalen Lächeln.
Dabei viel ihr auch auf, dass Commander Akaji ebenso zum Buffet rüber schaute, sogar starrte, doch weniger aus Hunger oder Mengsk oder Aaronson wegen, sondern etwas anderes schien sie zu bekümmern. Auch wenn die junge Commander sich alle erdenkliche Mühe gab keine Emotionen durchzulassen, so konnte man mit geschultem Auge ihre Anspannung in den ebenso Augen sehen wie am Umstand, wie sie ihr Glas zügig austrank.
Als Sie ihre Aufmerksamkeit erneut auf die beiden Chiss lenkte antwortete Carla:
"Das ist ein erfreulicher aber doch ungewöhnlicher Umstand. Ich nehme an, sie werden sich in den weiteren imperialen Militärkreisen damit selbst keine "Freunde" machen." erwiderte Carla und benutzte für "Freunde" ein Wort das auf Cheun wörtlich auch mit "unvermeidliche Freunde" übersetzt werden kann. Dies war ein Chiss-interner Begriff für Geschäftspartner mit denen man zwar Umgang pflegte, denen man aber nicht weiter traute als zwischen Stirn und Nasenspitze. Aber eben solche "Freunde" konnten auch über Wohl und Wehe einer Karriere entscheiden.
"So nebenbei, was halten Sie von der jetzigen Vorgehensweise? Mir fehlt noch die logische Schlußfolgerung aus der bisherigen Situation. Der Gedanke von Rache versperrt meiner Meinung nach die rationelle Aufarbeitung der Niederlage. Wir stehen hier in illustrer Runde und hören uns pathetische Reden an und unsere Gegner könnten schon den nächsten Schlag vorbereiten." fügte die Chiss hinzu im Hinblick auf die Rede des Admirals, "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich geniese durchaus den Kontakt zu anderen Truppenteilen und finde den Gedankenaustausch abseits des Schlachtfeldes sehr wichtig und richtig, aber sollte unser Augenmerk nicht vielmehr zeitnah auf die aktuelle Bedrohung gerichtet werden? Die derzeitigen Pläne und Mitteilungen lassen keine Schlüsse zu, wie es weiter gehen soll."
Halijc'arl'ajkartia hatte eine eilige Flottenmitteilung über die eigenen und bekannten gegnerischen Verluste gelesen, jedoch vermisste sie eine Strategie um solche Mißerfolge demnächst zu vermeiden. Alle weiteren Wortmeldungen der letzten Tage waren mehr oder weniger Durchhalteparolen.





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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Captain Toji Murata mit etlichen anderen Gästen :]

Die Chemie zwischen der Lieutenant der „Rendili Security Force“ und dem Captain der Imperialen Flotte stimmte. Toji spürte das auf Anhieb und dadurch wurde sein ganzer Umgang mit der blassen Blondine – vor allem im nonverbalen Bereich – mit einem Mal gefasster. Ihn schien jegliche Form der Unsicherheit still und heimlich verlassen zu haben. Offen schmunzelte er. Irgendwie hatte er das „Talent“ sich immer wieder in solche Situationen zu manövrieren. Dennoch trieb ihn keine ominöse Jagdlust, sondern ein ehrliches Interesse an der hübschen Person „Celina Kez“. Hinter ihm drängten sich weitere Gäste an das Buffet. Langsam stieg der Lärmpegel auf das Maß an, dass er auch auf der Brücke seiner „Pandora“ gewohnt war. Beiläufig schnappte er alltägliche Gesprächsfetzen auf. Die Stimmung der Veranstaltung schien sich nach Pells Eröffnungsrede „patriotisch“ gefasst zu haben.

Als sich ihre Hände sich trennten, sagte Celina plötzlich lobend: „Gut reagiert. Wissen Sie, Captain, ich habe ein gutes Gedächtnis und eine gute Beobachtungsgabe. Mir ist auch aufgefallen, dass Sie seltsamerweise ohne Begleitung hier sind.“ Ihr Grinsen wurde etwas breiter und sie schüttelte sogar den Kopf. „Aber um Ihre Frage zu beantworten: Nein, Sie sind das erste Mitglied des Militärs, mit dem ich wirklich Hand in Hand gearbeitet habe.“

„Sie müssen mich für meine unhöfliche Art entschuldigen“, entgegnete der Flottenoffizier betroffen – wobei der Tonfall schlecht geschauspielert klang.Nur in äußersten Ausnahmefällen neige ich zu einem so forschen Vorgehen.“ Er schmunzelte freundlich über ihren doppeldeutigen Satz. „Doch ich hoffe, Sie halten nun nichts schlechtes von uns Militärs – insbesondere der Flotte. Denn ansonsten wäre ich untröstlich.“

Dann ging die Lieutenant ganz offen auf seine Frage ein.Ihr Rangabzeichen habe ich erkannt, weil ich als Teenager ganz begeistert von den Werbebroschüren der Flotte war. Sie wissen schon, attraktive Männer und Frauen in Uniform. Das war fast schon eine Obsession. Meine Mutter hatte immer Angst, dass ich eines Tages bloß wegen eines Mannes zum Militär gehen würde.“

Unwillkürlich dachte Toji an seine Gründe, weshalb er am Ende bei der Flotte gelandet war. War es allein die „Liebe“ zum Imperium? Nein. Vor allem hatte der athletische Commenorer seinem Vater, auch ein Flottenoffizier, aber seit Jahren tot, nacheifern wollen. Übergroß – fast ein Held – war ihm damals Kenji Murata erschienen. Hinzu kam seine gefühlte Verpflichtung gegenüber seiner Familie sowie der imperialen Bevölkerung. Sie hatten für die Sicherheit in seiner Kindheit und Jugendzeit gesorgt, im Militär hatte er nun die Möglichkeit das gleiche für sie zu tun. Dieser Gedanke versetzte ihm jedoch auf einmal einen Stich ins Herz. Immerhin hatten sie mit ihrer Niederlage das Volk von Corellia ihrem schrecklichen Schicksal – einer ewigen Knechtschaft in der herzlosen Rebellion – überlassen. Mit etwas Mühe hielt er sein Lächeln aufrecht. Schließlich konnte Celina Kez nichts für seine Gedanken.

Seine Gesprächspartnerin in der dunkelblauen Uniform schloss ihre kleine Erzählung mit:
Aber das Risiko besteht nicht mehr. Bei der RSF bin ich recht zufrieden, sie wissen meine…Talente zu schätzen.“

„Und insgeheim ärgert sich das Militär über das verschenkte Potenzial“, warf Toji als Kompliment ein und suchte erfolgreich den Blick ihrer blauen Augen. „Aber keine Angst, Miss. Noch arbeite ich nicht für das Rekrutierungsbüro. Sie sind also in Sicherheit.“

Eine kurze Pause. Der Kommandant der „Pandora“ ließ dabei seinen Blick durch die riesige Halle schweifen. In Gesellschaft anderer Armeeoffiziere entdeckte er plötzlich Lieutenant Colonel Iulius, den Kommandant der Bodentruppen auf seinem Schiff, an der Bar. Irgendwie blieben Militärs lieber unter sich anstelle die Gelegenheit zum Knüpfen neuer Kontakte zu nutzen. In diesem Punkt war er froh, dass er Celina Kez – vielleicht etwas zu flapsig – angesprochen hatte. Wann hatte ein Captain der Flotte schon mal die Möglichkeit mit einer hübschen Lieutenant der planetaren Sicherheit zu flirten? Toji rückte beiläufig die dunkelgraue Galauniform, die außer dem polierten Rangabzeichen noch eine schmale Bandschnalle („Pax Imperia“) zierte, zu recht. Im Gegensatz zu seinem ziemlich berühmten Cousin, der sogar den Imperialen Verdienstorden erhalten hatte, wirkte seine Brust etwas karg. Doch davon wusste die Blondine – zu seinem Glück – nichts.

Plötzlich, Toji hatte es nicht kommen sehen, machte Celina einen Schritt auf ihn zu, legte den Kopf, bedingt durch den leichten Größenunterschied, in den Nacken und sagte:
Sie sind wirklich ganz schön mutig, Captain Murata. Einfach so eine Lieutenant der RSF von ihrer Pflicht und diesen köstlichen Häppchen wegführen…“ Ihre Stimme ging zu einem Flüstern über, während zur gleichen Zeit ihre Fingerspitzen auf sein Rangabzeichen tippten. „Ich frage mich, was Sie damit bezwecken wollen. Antworten Sie ehrlich, denn ich habe das Recht Sie festzunehmen. Wer weiß, vielleicht sollte ich das wirklich tun. Sie könnten ja…unlautere Absichten haben, Captain.“ Anschließend trat sie wieder einen Schritt zurück, verschränkte ihre Arme vor der wohlgeformten Brust und wartete ganz geduldig auf eine Erklärung.

„Hätte ich gewusst, dass Sie im Dienst sind...“, begann der Flottenoffizier scheinbar unsicher. Doch ein Funkeln in seinen Augen verriet, dass es bloß eine Maskerade war, die er schnell wieder fallen ließ. „... hätte ich Sie trotzdem angesprochen. Immerhin standen Sie dreist zwischen mir und diesen wirklich äußerst köstlichen Häppchen.“ Selbstsicher schmunzelte er als er mit einem Mal den Spieß umdrehte, indem er einen Schritt auf sie zu machte, sich herunter beugte und ihr ins Ohr flüstere. „Nun können Sie mich gerne festnehmen und in einem der umliegenden Räume verhören. Ich bin Ihrer Gnade ganz und gar ausgeliefert.“ Es lag dabei kein Spott in seiner Stimme, sondern nur der hörbare Reiz mit dem Feuer zu spielen.

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[Hyperraum | Eintritt ins Rendili-System | CC9 Ax | Brücke] Joya No

Der Blick des Commanders Joya No fiel aus den Brückenfenstern seines Schiffes über dessen organisch geformte, abgeflachte Bughälfte hinweg. Davor lag der Hyperraum, der einen bläulich schimmernden Tunnel formte. Am Ende dieses Tunnels lag Rendili. Es war nicht mehr weit entfernt: Wieder lief ein Countdown. Sobald er bei Null stand, sollten die Ax und die anderen Schiffe den Rand des Systems erreichen und dort mit ihrer Störaktion gegen das Imperium beginnen.

»Wiedereintritt in den Normalraum in 8... 7... 6...« zählte der Navigationsoffizier. »3... 2... 1...«

Dass etwas schief lief, wurde bereits klar, als er bei Null angekommen war. Denn bevor der blaue Tunnel sich wieder in ein Sternenfeld verwandelte, verging noch beinahe eine Sekunde - genug Zeit also, um sich zu fragen, wo das Problem lag. Dann erst wandelte sich das Blau in hell gesprenkeltes Schwarz - und direkt vor der Ax tauchte ein kantiges, graues Objekt auf. Für einen Moment waren alle Personen auf der Brücke, auch der Commander, vor Schreck erstarrt. Nur um wenige Dutzend Meter schoss die Fregatte an einem Frachter der Omega-Klasse vorbei, der überhaupt nicht die Möglichkeit hatte, so schnell seinen Kurs zu verändern. Es war reines Glück, dass es nicht zu einer Kollision kam, die bei dieser Geschwindigkeit wohl beide Schiffe schwer beschädigt oder sogar vollständig vernichtet hätte. Doch einen Sekundenbruchteil später, als die weißen Linien wieder zu einzelnen Lichtpunkten geworden waren und die Fregatte auf das Tempo vor dem Hyperraumsprung verlangsamt war, zeigte sich das ganze Ausmaß der Schwierigkeiten, in welche sich die Republikaner manövriert hatten.

»Schilde und Waffen aktivieren!« rief der Kaminoaner heiser.

Entsetzt starrte er auf die Kulisse, die sich ihm bot. Vor dem Schiff, nur wenige Kilometer entfernt, hing ein riesiger Komplex aus Hafen- und Werftanlagen im All. Die pfeilförmigen Silhouetten mehrerer imperialer Kriegsschiffe waren zu erkennen. Das taktische Hologramm füllte sich schlagartig mit Daten über potentielle Feindkontakte, welche der Bordcomputer verzeichnet hatte.

Die Erkenntnis traf No und seine Offiziere wie ein Schlag ins Gesicht: Sie hatten sich versprungen! Irgendein Kalkulationsfehler, menschliches Versagen, ein technischer Defekt... die Ursache war unbekannt, aber um so offensichtlicher die Auswirkung. Anstatt an seinen Rand, waren sie direkt ins Herz des Rendili-Systems hinein gesprungen, bis nah an den Masseschatten der Hauptwelt heran und vor seine schwer befestigte, von Golan-Kampfstationen und einer halben Sektorflotte verteidigte Werft!


»Ruhe!« brüllte Joya No, damt seine sanfte Stimme den allgemeinen Tumult übertönte, der nach der ersten Sekunde größten Schreckens auf der Brücke losbrach. »Navigation, Steuermann... einen Fluchtkurs! Bringen Sie uns so schnell wie möglich hier weg - egal wohin!«

Die Imperialen waren bestimmt mindestens so überrascht wie sie selbst, daher eröffneten sie nicht augenblicklich das Feuer. Sie benötigten ebenfalls einige Momente, um ihre Überraschung zu überwinden, herauszufinden ob das unangekündigt aufgetauchte Schiff ein Feind war und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Kostbare Zeit, die es zu nutzen galt, denn einfach alles hing davon ab. Was als Scheinangriff aus sicherer Distanz geplant gewesen war, hatte sich schlagartig in eine überaus kritische Situation verwandelt, bei der jede Sekunde, jeder noch so kleine Fehler über das Überleben aller Personen an Bord entschied.

Joya No erinnerte sich daran, weshalb sie hier waren. Er musste das Überraschungsmoment, das unverhofft auch ihn und seine Untergebenen ereilt hatte, nun ausnutzen so gut es ging. Nicht nur mit der Berechnung eines Sprungvektors, um von hier zu entkommen. Die Lage, so gefährlich sie auch war, bot eine große Chance: Niemals hätten sie hoffen dürfen, so nah an die Werft und die Flotte heranzukommen!


»Torpedowerfer bereit?« fragte er.

Als der Feuerleitoffizier - der Sullustaner Nonga Joon - nicht sofort antwortete, trat No mit einem raschen Schritt neben seine Station und stieß ihn entschlossen zur Seite. Er sprach nun selbst in das Mikrofon, das die Brücke mit den Waffenstationen verband.


»Torpedos auf das nächste Ziel abfeuern und sofort nachladen! Alle Geschütze: Feuer frei!«

Das war kein klar formulierter, protokollgerechter Befehl, aber in der aktuellen Stresssituation doch das Beste, was No sagen konnte. Zumindest verstanden die zahlreichen Schützen in fernen Bereichen des Schiffes, was er von ihnen wollte. Die schwere Fregatte Ax eröffnete das Feuer, bevor die Imperialen es taten. 30 Schwere Turbolaser und 7 Ionenkanonen suchten sich Ziele in ihrer Nähe und spuckten vernichtendes Feuer. Aus dem Torpedowerfer am Bug, jener Waffe, über welche die meisten Schiffe dieses Typs nicht besaßen und die die Grenze zwischen Fregatte und Kreuzer noch weiter verschwimmen ließ, brach ein mächtiger Flugkörper hervor und schoss, vorerst ungehindert, auf das Raumdock mit den dort vor Anker liegenden Schiffen zu. Wenn nicht sofort jemand reagierte und den Torpedo abfing, musste er fast unweigerlich irgendein Ziel - womöglich ohne aktivierte Schilde - finden und beträchtlichen Schaden anrichten. Und vorne im Torpedoraum, so wusste No, waren die Soldaten bereits damit beschäftigt, ein weiteres Geschoss vorzubereiten.

Doch weit wichtiger als der Erfolg der Schützen war der des Navigators...


[Rendili-System | Weltraum | vor den Docks | CC9 Ax | Brücke] Joya No
 
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[: Rendili-System | Rendili | Rendili City:||: Stadtzentrum | Kulturpalast | Haupthalle :||: Commander Serenety Akaji, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, Commander Avalosh`ari`nuruodo und andere Gäste :]

Nicht nur Serenety hatten ihren Blick in den letzten Minuten zu den beiden chauvinistischen Männern wandern lassen sondern auch Halijc’arl’ajkartia. Diese verschwendete allerdings nicht so viel Zeit auf ihre Beobachtungen sie Seren es tat. Die Chiss interessierte eher was die Commander von sich gegeben hatte und so konnte die junge Exotin erkennen, dass ihre Gesprächspartner aufhorchte, nachdem sie ihr erklärt hatte, dass sie in ihrem Freundes und Bekanntenkreis Chiss besaß. Ein kurzes anerkennendes, wenn auch minimales Lächeln folgte und machte die Lt. Commander noch attraktiver wie sie ohnehin schon war. Halijc’arl’ajkartia erwiderte auf ihre Worte, dass es ein erfreulicher aber doch ungewöhnlicher Umstand sei und sie annahm, dass sie sich in den weiteren imperialen Militärkreisen damit keine Freunde machen würde. Serenety legte leicht den Kopf schräg. Carla hatte hier ein Wort benutzt, welches auf Cheun wörtlich übersetzt auch mit unvermeidliche Freunde übersetzt werden konnte. Ein Wort, welches oft zwischen Geschäftspartner ausgetauscht wurde mit denen man zwar Umgang pflegte ihnen aber sonst nicht weiter traute. Wahrscheinlich konnte sich die junge Chiss nicht vorstellen, dass Serenety ihre Worte so gemeint hatte wie sie es gesagt hatte. Die Chiss waren nicht bei jedem beliebt und erst Recht nicht bei Personen wie Mengsk oder Aaronson, dies galt allerdings nicht für jeden Offizier. Was die Akaji’s mit einigen Chiss verband war eine wirkliche Freundschaft und engerer Kontakt.

„Ich denke sie missverstehen mich ein wenig Miss Halijc’arl’ajkartia. Ihr verwendetes Wort für Freund hat, wenn man es wörtlich übersetzt die Bedeutung eines unvermeidlichen Freundes. Dies ist wird oft für Geschäftspartner verwendet. Die Beziehung zwischen meiner Familie und einiger Chiss geht allerdings nicht in diese Richtung wie sie es durchaus geäußert haben. Für mich ist ihr Volk durchaus bewundernswert und wir können froh sein sie als Verbündete zu haben. Was andere kleinere Parteien denken spielt weder für mich eine Rolle noch für meine Familie.“

Serenety’s Blick zeigte den vollen Ernst ihrer Worte. Carla ging in die nächste Phase ihres Gespräches über und Serenety lauschte deren Worte. Sie wollte wissen, was sie von der jetzigen Situation und der Vorgehensweise hielt. Caral selbst fehlte noch die logische Schlussfolgerung aus der bisherigen Situation. Für sie war der Gedanken an Rache eine Sperre und ihrer Meinung nach die rationalle Aufarbeitung der Niederlage. Sie standen hier in illustrer Runde und hörten sich pathetische Reden an, während ihre Gegner die nächste Schlacht vorbereitete. Worte die Serenety nur allzu gut nachempfinden konnte, da ihre Gedankengänge durchaus ähnlich waren. Gleichzeitig bat Carla die junge Exotin sie nicht falsch zu verstehen, sie genoss den Kontakt zu anderen Truppenteilen und fand den Gedankenaustausch abseits des Schlachtfeldes sehr wichtig und richtig, allerdings war sie der Ansicht, dass das Hauptaugenmerk vielmehr zeitnah auf die aktuelle Bedrohung gerichtet werden sollte. Für sie hatten die derzeitigen Pläne und Mitteilungen keinerlei Schlüsse für das weitere Vorgehen zugelassen. Serenety dachte über die Worte der junge Chiss nach. Für Carla war die Situation nach den Ansichten ihres Volkes betrachtet natürlich nicht das, was jene tun würden. Serenety selbst hätte auch etwas anderes getan als sich hier auf einer Feierlichkeit die Füße zu vertreten. Ihrer Meinung nach wäre es wichtiger dafür zu sorgen, dass die Rebellen nicht einen nächsten Angriff starten würden. In diesem Punkt konnte sie wohl mit Carla gemeinsam gehen. Die Rebellen würden mit ziemlicher Sicherheit ihren nächsten Schlag ausführen und die Vermutung lag nahe, dass sie womöglich schon dabei waren. Ein Gedanke der ihr missfiel. Die junge Commander konnte mit dem Wort Rache zwar etwas anfangen aber für sie war dieses Wort negativ und sie würde nicht aus Rache handeln. Der Admiral hatte hierbei ein Wort gewählt, welches bei allen ankam und diese natürlich aufheizte. Rache war ein negatives Wort, wurde damit meist auch verbunden und für sie als Psychologin mit Vorsicht zu genießen und richtig zu deuten.

„Ich sehe es wohl ähnlich wie sie. Meiner Ansicht nach sollten wir unsere Prioritäten auf etwas anders legen. Natürlich ist die Ehrung der Gefallenen wichtig, aber solange dieser Krieg herrscht und wir wissen das die Rebellen zu weiteren Angriffen übergehen werden um andere Welten zu erobern und zu annektieren ist es meiner Meinung nach wichtiger im All zu sein und dafür Sorge zu tragen, dass sie ihre Ziele nicht erreichen. Corellia war ein Anfang und dabei werden sie es nicht belassen. Man kann davon ausgehen, das Rendili, Coruscant und andere Welten ebenfalls ein Ziel sein werden oder könnten.“

Serenety machte eine kurze Pause.

„Miss Halijc’arl’ajkartia, ich denke sie können ruhig offen sprechen ohne sich dafür entschuldigen zu müssen. Ich gebe ihnen Recht, dass unser Hauptaugenmerk auf das gerichtet sein sollte was kommen wird und die aktuelle Bedrohung ist noch lange nicht ausgestanden. Jeder der etwas anders behaupten würde wäre ein Narr. Die derzeitigen Pläne und Mitteilungen lassen nicht wirklich auf irgendwelche Schlüsse folgern, auch da gebe ich ihnen Recht. Ich wünschte ich könnte ihnen in diesem Punkt mehr sagen. Allerdings bin ich der Meinung, dass das Imperium gegen die Bedrohung vorgehen wird. Möglichkeiten gibt es dabei mehrere. Angefangen von Gegenschlägen bis hin zu einem Abkommen. Für welchen Weg man sich entscheiden wird, wir werden sehen.“

Ein kurzes kühles Lächeln traf die Chiss.

„Lassen sie uns ein Stück gehen.“

Damit setzte Serenety sich in Bewegung. Ein wenig jedenfalls, sie musste sich etwas bewegen und zudem war es ihr so möglich nebenbei unauffällig nach ihrem Vorgesetzten zu spähen. Dieser befand sich noch immer im Gespräch der Blondine und die beiden sahen aus wie ein Pärchen. Diese Vertrautheit, dieses flirten. Serenety hatte das Gefühl jemand würde ihr ein Stich ins Herz versetzen. Ihr Gesicht verwandelte sich vollends in einen Eisberg. Jegliche Emotionen und Gefühle spielten sich nun nur noch in ihrem inneren ab. Toji ließ seinen Blick kurz durch die Halle wandern, was ihr aus den Augenwinkeln auffiel. Sie fühlte sich als hätte man ihr einen Schlag ins Gesicht gegeben und ihr gleichzeitig ein Messer ins Herz stieß. Es war als ob das Universum sich verdunkelte, jegliches Licht nahm und es in Grausame Dunkelheit hüllte ohne jemals wieder die Chance auf Licht zu erhalten. Es war als ob alles erstickt würde, als ob man jegliche Luft, jeglichen Sauerstoff hinweg genommen hätte und man sie dazu verdammte zu ersticken. Hin und her gerissen zwischen dem Wunsch zu flüchten und ihr Gals erneut zu leeren gab sie letzterem nach, brachte dieses an ihre Lippen und trank einen zweiten größeren Schluck.

Fragen kam auf. Warum tat sie es sich überhaupt an zu beobachten was vor sich ging? Warum wandte sie sich nicht einfach ab und ließ geschehen was geschah? Weshalb fühlte sie sich so verletzt, so gekränkt? War es die Tatsache, dass sie verlobt waren? War dies der einzige Grund? Nein, nein es war nicht der einzige Grund. Es mochte einer sein aber er war nicht der einzige. Sich seine Gefühle einzugestehen war nicht einfach, besonders nicht für sie, für die Gefühle etwas waren, was sie nicht offen zeigte. Sie liebte ihn wenn sie ehrlich war, sie liebte ihn über alles, mehr als ihr eigenes Leben und nun sehen zu müssen, dass er mit jemandem flirtete brach ihr das Herz. Wie dumm war sie nur? Wie naive konnte sie sein zu glauben das dies auch nur irgendjemand interessieren würde. Wahrscheinlich interessierte es nicht einmal ihn. Hätte es ihn interessiert, wenn er gewusst hätte was sie für ihn empfand? Sie wusste es nicht wirklich. Allein die Tatsache, dass sie verlobt waren, diese Verlobung nicht gelöst worden war und er sich trotz allem so verhielt machten ihr deutlich, dass sie seinen Worten nicht glauben konnte. Hätten sie der Wahrheit entsprochen hätte anders gehandelt. Für Serenety kam dies einem Verrat, einem Betrug gleich. Beim ersten Mal hatte er nichts von der Verlobung gewusst, nicht wirklich doch nun sah dies anders aus und es interessierte ihn keinen Meter. Umso mehr schmerze es sie, dass ihr Herz trotz allem für ihn schlug und dabei hatte er es nicht einmal verdient. Sie hätte ihn sterben lassen sollen und dennoch wusste sie, dass sie ihm jedes Mal von neuem das Leben retten würde. Gleich wie sehr er sie verletzten würde, gleich wie sehr er ihr das Herz brechen würde, sie würde ihre Gefühle nicht ändern können und dafür hasste sie sich selbst.

Ihre Schritt waren langsam, in keine wirkliche Richtung gerichtete und mittlerweile folgte sie eher Caral, trotz allem darauf bedacht sich den beiden nicht zu nähern. Sie fühlte die Trauer, die Wut, den Zorn. Auf ihn, auf sich selbst. Wie tief konnte man sinken? Wie viel ertragen und hatte sie nicht schon zu viel ertragen? Hatte er nichts verstanden? Er hatte nicht einmal gefragt warum sie ihr Leben beinahe für ihn geopfert hatte. War dies nicht ersichtlich gewesen? Wohl nicht. Umso mehr sie darüber nachdachte umso schlimmer wurde es. Despayre hatte so viele Wunden in ihr hinterlassen welche nun alles zusammenkamen und der Anblick, welchem sie sich nun aussetzte sorgte dafür, dass sie den Willen verlor. Hatte dies alles überhaupt noch irgendeinen Sinn? Welchen Sinn hatte ihr Leben überhaupt, wenn Gefühle zu etwas wurden was man nicht mehr ertragen konnte, wenn sie einen zerrissen und man sich nur noch wünschte davor fliehen zu können. Sie war müde, so unendlich müde.

Was würde kommen, wenn diese Feierlichkeiten endlich vorüber waren? Was sollte sie tun, wohin sollte sie gehen? Würde sie es ertragen können ihren Dienst auf einem Schiff fortzuführen zu müssen, auf dem ein Mann das Kommando besaß dessen Anblick sie nicht mehr ertragen konnte? Ein Mann der für sie mittlerweile zu ihrem Leben geworden war ohne dass sie es zuvor bemerkt hatte? Vielleicht würde ihr Körper es überstehen doch ihr Geist würde daran zerbrechen oder zumindest das was davon noch übrig war. Sie kämpfte, sie kämpfte mit sich selbst und sie wusste das sie verlieren würde, wenn sie die Situation nicht auflöste. Serenety wechselte den Kurs, langsam unauffällig und für ihre Gesprächspartnerin nicht zu deuten. So erhielt sie die Möglichkeit nichts mehr sehen zu müssen. Gleich was noch geschehen, gleich wie weit er gehen würde, sie würde es nicht sehen. Sie konnte und wollte es nicht. Ein Schatten hatte sich auf ihre Augen gelegt, auf ihre Seele, ihr Herz. Wann war diese Feierlichkeit nur vorüber? Sie zählte schon jetzt die Minuten. Eine ihrer Hände – jene die für Carla nicht zu sehen war – ballte sie zur Faust, bis sie ihre Fingernägel schmerzhaft in ihren Handflächen spürte. Der Schmerz zeigte ihr das sie noch lebte und war in diesen Sekunden das einzige was ihr half nicht den Verstand zu verlieren.


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