Uh, das interessiert mich jetzt aber. Ich mag den Neitzel eigentlich ganz gerne, auch wenn ich mich nun nicht gerade sehr ausführlich mit seinen Arbeiten beschäftigt habe. Seine Auftritte in Dokumentationen o.ä hätte ich jetzt aber immer als kompetent gewertet. Wo liegt denn dein oder das Problem mit ihm (du bist tatsächlich nicht mal die erste Person, von der ich Kritik an ihm vernommen habe)?
Zunächst war mein Spruch gestern mit dem Ideologen wohl falsch ausgedrückt.
Also wie gesagt,sein Fachwissen stelle ich nicht in Frage.Im Gegenteil der Mann ist m.E.n. einer der führenden Historiker für neuere deutsche Gesichte/Militärgeschichte.Wenn nicht gar DER Führende.
Aber wenn ich sehe was er gerade bei Dokus des Herrn Knopp von sich gibt stehen mir die Haare zu Berge.Da verwässert er Tatschen bzw. spricht sie nicht voll aus. Und vor allem spricht er in diesen Dukos Knopp nach dem Munde und bedient dessen ewigen Schuldkomplex.
Natürlich weiß ich das er liefern muß was Knopp bestellt,denn der bezahlt dafür. Die Frage ist nur ob dieser Mann so etwas nötig hat.
Ich möchte da nur auf zwei kurze Beispiele erwähnen aus Knopp-Dokus. Es ging hier um die Luftkriegsführung.
Da sprach Sönke Neitzel u.a. vom "schweren Kriegsverbrechen" des Luftangriffes auf Rotterdam.
Aber der Luftangriff war schlichtweg ein Versehen. Zwar hatten die niederländischen Streitkräfte bereits ihren Bereitschaft erklärt die Stadt zu übergeben aber diese Meldung erreichte das Kampfgeschwader 54 nicht mehr. Lediglich eine Gruppe konnte durch Leuchtkugeln noch in Kenntnis gesetzt werden. Diese drehte sofort ab.
Zwar war der Angriff auf die Stadt ursprünglich befohlen worden,das ist richtig. Aber zu der Zeit wurde um die Stadt noch gekämpft. Daher wäre ein Luftangriff eine normale Kampfhandlung gewesen. Nach dem Beginn der Übergabeverhandlungen wäre ein vorsetzlicher Angriff ein Kriegsverbrechen gewesen.Aber man weiß heute(und auch Neitzel weiß das) das man die Flieger zurückholen wollte. Aber man erreichte sie nicht mehr rechtzeitig.
Zweites Beispiel. Allerdings anderes Kaliber. Die Luftangriffe auf Belgrad im Jahre 1941. Klares Kriegsverbrechen,kein Zweifel. Hitlers ausdrücklicher Befehl forderte gezielten Angriff aus ziviele Ziele. Die Weisung Nr. 25 für die Kriegsführung vom 27.03.1941 befiehlt der Luftwaffe ganz klar "Belgrad durch fortgesetzte Tag und Nachtangriffe zu zerstören". Dies erwähnte Neitzel ganz klar. Das der Oberbefehlshaber der Luftflotte 4, der damalige General der Flieger und spätere Generaloberst Alexander Löhr durch eigene Befehle(welche nur die Bombardierung militärischer Ziele vorsahen) die Befehle abzumildern versuchte erwähnt er nicht.
Dies ist aber zumindest in der Beurteilung Löhrs sehr wichtig.Allerdings tat dies auch ein jugoslawisches Kriegsgericht nach dem Krieg nicht und verurteilte Generaloberst Löhr zum Tode.
Auf der Habenseite von Professor Neitzel allerdings steht ein Interview über die Juli-Krise und den Ausbruch des I.WK. Dies war einfach klasse.
Mal sehen,vieleicht gebe ich doch einmal einem Buch von ihm eine Change