Scytale Mentel
Imperialer Captain
Hallo,
da ich privat angefangen habe, kleinere Geschichten zu schreiben, möchte ich diese mit Euch teilen. Zum einem möchte ich Feedback, egal ob positiv oder negativ. Zum anderen lässt sich vielleicht jemand anderes, eigene Geschichten zu schreiben oder meine weiterzuführen. Bei letzterem Bitte mich kontaktieren
Und nun die erste Story:
PS: Zur besseren Übersicht packe ich die Geschichten in den ersten Post in Spoilern!
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da ich privat angefangen habe, kleinere Geschichten zu schreiben, möchte ich diese mit Euch teilen. Zum einem möchte ich Feedback, egal ob positiv oder negativ. Zum anderen lässt sich vielleicht jemand anderes, eigene Geschichten zu schreiben oder meine weiterzuführen. Bei letzterem Bitte mich kontaktieren

PS: Zur besseren Übersicht packe ich die Geschichten in den ersten Post in Spoilern!
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Zitternd blickte er hinab. Hinab auf seine Stadt. Das entfernte Brennen der Gebäude schien wie ein Gemälde. Er zuckte reflexartig zusammen, als eines der vielen Hochhäuser einstürzte. Erst rankten sich die Flammen um den Turm, dann krachte es, und schließlich verschwand das Gebäude in einer staubigen, sich schnell ausbreitenden Rauchwolke. Dort, wo einst dieses Gebäude stolz empor ragte, zeugte nur noch ein Schutthaufen davon, dass etwas dort existiert hatte. .
Sein Blick fiel auf die schlichte, schwarze und gleichzeitig elegante Schusswaffe in meiner linken Hand. Er weiß nicht mehr, wie lange er auf dieses Werkzeug des Todes starrte. Einzig und allein in seinem Gedächtnis geblieben, dass er sie hob und an sein Kinn setzte.
Innerlich stritten sich zwei Stimmen. Die eine schrie immer beharrlich: ,,Tu es! Tu es!”
Die andere warf ein: ,,Tu es nicht, denn wenn Du es tust ist ALLES verloren!”
,,Was bringt das Leben? Alle deine Freunde und Verwandten sind tot!” ,,Aber Du bist am Leben! Du kannst ihr Vermächtnis darin ehren, indem Du die Erinnerung an sie hochhältst!” ,,Wenn Du es jetzt nicht tust, dann musst Du Bis an dein Lebensende mit diesem grauenvollem Schmerz leben. Beende es JETZT oder leide!” ,,Erinnere dich an die guten Zeiten! Nur so wird der Schmerz verblassen können!” ,,Der Schmerz, er wird nicht verschwinden! Denn Du bist Schuld daran, am Tod deiner Familie! Am Tod deiner Freunde! DU BIST SCHULD!” ,,Trotzdem, Du musst es akzeptieren, so sehr es auch schmerzen mag. Erst wenn Du dir selbst vergibst, können die anderen dir vergeben!” ,,Wie sollen sie dir vergeben, wenn sie doch alle tot sind? Tu es einfach! Nichts hält Dich noch hier!”
Die Stimme der Vernunft wurde immer leiser, bis sie gänzlich aus seinem Kopf verschwand. Der Entschluss stand fest. Er würde es beenden. Hier und Jetzt! Das Zittern verschwand. Nichts konnte ihn noch davon abhalten, es zu tun. Langsam und bedächtig entsicherte er die Waffe, schloss die Augen… und drückte ab. Klick!
Nichts passierte. Sein Körper fiel nicht leblos zu Boden, auch der Geruch der Asche verschwand nicht. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Das gleiche Bild wie zuvor, brennende Gebäude soweit das Auge reichte.
Irritiert betastete er sein Gesicht. Es war ganz, nicht ein Bluttröpfchen floss herab. Dann entdeckte er die Schusswaffe, die er vor sich in den Dreck geworfen hatte. In ihm keimte ein Verdacht. Er hob sie auf, öffnete gezielt das Magazin… und erstarrte. Es war leer.
Warum? Warum war er noch am Leben, hatte er es doch nicht verdient!
Da traf ihn die Erkenntnis wie ein harter Schlag ins Gesicht: Er musste leben. Leben um das Andenken der Menschheit zu bewahren… sein Leben lang!
Noch einmal blickte er gedankenverloren auf die brennende Stadt, dann drehte er sich um und ging einfach.
Sein Blick fiel auf die schlichte, schwarze und gleichzeitig elegante Schusswaffe in meiner linken Hand. Er weiß nicht mehr, wie lange er auf dieses Werkzeug des Todes starrte. Einzig und allein in seinem Gedächtnis geblieben, dass er sie hob und an sein Kinn setzte.
Innerlich stritten sich zwei Stimmen. Die eine schrie immer beharrlich: ,,Tu es! Tu es!”
Die andere warf ein: ,,Tu es nicht, denn wenn Du es tust ist ALLES verloren!”
,,Was bringt das Leben? Alle deine Freunde und Verwandten sind tot!” ,,Aber Du bist am Leben! Du kannst ihr Vermächtnis darin ehren, indem Du die Erinnerung an sie hochhältst!” ,,Wenn Du es jetzt nicht tust, dann musst Du Bis an dein Lebensende mit diesem grauenvollem Schmerz leben. Beende es JETZT oder leide!” ,,Erinnere dich an die guten Zeiten! Nur so wird der Schmerz verblassen können!” ,,Der Schmerz, er wird nicht verschwinden! Denn Du bist Schuld daran, am Tod deiner Familie! Am Tod deiner Freunde! DU BIST SCHULD!” ,,Trotzdem, Du musst es akzeptieren, so sehr es auch schmerzen mag. Erst wenn Du dir selbst vergibst, können die anderen dir vergeben!” ,,Wie sollen sie dir vergeben, wenn sie doch alle tot sind? Tu es einfach! Nichts hält Dich noch hier!”
Die Stimme der Vernunft wurde immer leiser, bis sie gänzlich aus seinem Kopf verschwand. Der Entschluss stand fest. Er würde es beenden. Hier und Jetzt! Das Zittern verschwand. Nichts konnte ihn noch davon abhalten, es zu tun. Langsam und bedächtig entsicherte er die Waffe, schloss die Augen… und drückte ab. Klick!
Nichts passierte. Sein Körper fiel nicht leblos zu Boden, auch der Geruch der Asche verschwand nicht. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Das gleiche Bild wie zuvor, brennende Gebäude soweit das Auge reichte.
Irritiert betastete er sein Gesicht. Es war ganz, nicht ein Bluttröpfchen floss herab. Dann entdeckte er die Schusswaffe, die er vor sich in den Dreck geworfen hatte. In ihm keimte ein Verdacht. Er hob sie auf, öffnete gezielt das Magazin… und erstarrte. Es war leer.
Warum? Warum war er noch am Leben, hatte er es doch nicht verdient!
Da traf ihn die Erkenntnis wie ein harter Schlag ins Gesicht: Er musste leben. Leben um das Andenken der Menschheit zu bewahren… sein Leben lang!
Noch einmal blickte er gedankenverloren auf die brennende Stadt, dann drehte er sich um und ging einfach.
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Der Weltraum. Unendliche Weiten, die nie ein Mensch besuchen kann, in seinem recht kurzen Leben, wenn man jenes mit dem Universum vergleicht. Doch nun kommt bei einer solch unmessbaren Weite und Tiefe sicherlich die Frage auf, ob wir nicht allein sind.
Vor etwa 50 Jahren konnte es niemand mit Gewissheit bestätigen oder widerlegen. Bis sie kamen, die Anderen. Uns erschienen sie freundlich, sie halfen unseren Wissenschaftlern dabei riesige Fortschritte in sämtlichen Bereichen des Lebens zu machen. Dank ihnen konnte der Welthunger gestoppt werden und langjährige Konflikte beigelegt werden. Sie waren die Retter der Menschheit ohne eine einzige Gegenleistung.
Doch am Ende stellte sich heraus, dass die Anderen uns als Teil einer Jagd sahen. Sie mästeten uns wie wir Schweine damals. Ehrlich gesagt, spielt es keine Rolle mehr, über die Vergangenheit nachzudenken. Schließlich lebe ich jetzt. Zumindest noch für eine Weile. Etwa 7 Minuten, sofern ich meinem Raumanzug trauen kann.
Es ist schon traurig, ich treibe hilflos durch eine endlose Leere und bin alleine. Kein Menschliches Wesen ist hier, um mich zu retten. Aber was habe ich in meinem bisherigen Leben erreicht? In der Schule nur mittlere Noten und mittlere Zeugnisse, die gerade noch für eine Kampffliegerausbildung reichten. Auch mit mittlerem Zeugnis. Für eine Familie fehlte die richtige. Kein Glück in der Liebe. Wenigstens werde ich sterben, wie ich gelebt habe, allein.
Vielleicht findet irgendjemand diese letzte Aufzeichnung, die mit meinem toten Körper durch diese Luftleere, Lebensfeindliche Umgebung treibt. Hoffentlich mag dieser jemand ein Mensch sein. Wenn nicht, kann es mir auch recht sein. Schließlich bin ich dann ja längst friedlich in einem Sessel eingeschlafen, wie ich es mir immer erhofft hatte. Oh, nur noch Luft für 2 Minuten - es wird Zeit, Lebewohl zu sagen. Mögen sich auch unsere Wege nie treffen, so hoffe ich, sind wir im Geiste vereint und denken an all die sinnlosen Toten im Leben, die waren oder kommen.
Vor etwa 50 Jahren konnte es niemand mit Gewissheit bestätigen oder widerlegen. Bis sie kamen, die Anderen. Uns erschienen sie freundlich, sie halfen unseren Wissenschaftlern dabei riesige Fortschritte in sämtlichen Bereichen des Lebens zu machen. Dank ihnen konnte der Welthunger gestoppt werden und langjährige Konflikte beigelegt werden. Sie waren die Retter der Menschheit ohne eine einzige Gegenleistung.
Doch am Ende stellte sich heraus, dass die Anderen uns als Teil einer Jagd sahen. Sie mästeten uns wie wir Schweine damals. Ehrlich gesagt, spielt es keine Rolle mehr, über die Vergangenheit nachzudenken. Schließlich lebe ich jetzt. Zumindest noch für eine Weile. Etwa 7 Minuten, sofern ich meinem Raumanzug trauen kann.
Es ist schon traurig, ich treibe hilflos durch eine endlose Leere und bin alleine. Kein Menschliches Wesen ist hier, um mich zu retten. Aber was habe ich in meinem bisherigen Leben erreicht? In der Schule nur mittlere Noten und mittlere Zeugnisse, die gerade noch für eine Kampffliegerausbildung reichten. Auch mit mittlerem Zeugnis. Für eine Familie fehlte die richtige. Kein Glück in der Liebe. Wenigstens werde ich sterben, wie ich gelebt habe, allein.
Vielleicht findet irgendjemand diese letzte Aufzeichnung, die mit meinem toten Körper durch diese Luftleere, Lebensfeindliche Umgebung treibt. Hoffentlich mag dieser jemand ein Mensch sein. Wenn nicht, kann es mir auch recht sein. Schließlich bin ich dann ja längst friedlich in einem Sessel eingeschlafen, wie ich es mir immer erhofft hatte. Oh, nur noch Luft für 2 Minuten - es wird Zeit, Lebewohl zu sagen. Mögen sich auch unsere Wege nie treffen, so hoffe ich, sind wir im Geiste vereint und denken an all die sinnlosen Toten im Leben, die waren oder kommen.
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Schwerfällig stapfte eine vermummte Kapuzengestalt durch den kniehohen Schnee, der erst vor kurzem gefallen war. Nur sein dicker Mantel und ein Paar brauner Lederhandschuhe schützte ihn vor den eisigen Temperaturen, die herrschten. Ein leichtes Zittern seiner Hände verriet, dass er trotz alle dem die Kälte spürte.
Hinter sich zog der Fremde einen großen vollbepackten Schlitten aus Holz, von dem zwischendurch ein leises, wenn nicht sogar hungriges Knurren erklang. Für einen kurzen Moment blieb der Unbekannte stehen, nur um seinen Kopf zu heben und erblickte durch die vereisten Gläser seiner Schutzbrille die Umrisse einer verschneiten Ruine einer Festung aus längst vergangenen Tagen. Beflügelt durch die Nähe seines Ziels erhöhte er die Geschwindigkeit seiner Schritte und näherte sich dadurch einem verfallenen Torbogen, wo früher vielleicht ein mächtiges, hölzernes Tor Feinde abwehrt hatte.
Die mysteriöse Gestalt ließ den Schlitten mit der mysteriösen Kreatur, von der das Knurren erklungen war, im ehemaligen Innenhof stehen, schritt ziellos umher und betrachtete mit sichtlichem Interesse die schneebehangenen Wände und Überreste des Gemäuers. Plötzlich fiel sein Blick auf ein paar fein eingeritzte Zeilen in einer unleserlich Schrift neben einer kleinen Spalte im rauen Stein. Langsam kam die Gestalt näher, offensichtlich um die verwitterte Schrift zu entziffern.
Schließlich zog er einen Handschuh aus und griff in die dunkle Öffnung und betastete den kleinen Hohlraum. Dabei stieß er auf einen kleinen Knorpel und drückte ihn entschieden mit voller Kraft. Ein lautes Knarren durchbrach die gespenstische Stille und krachend brach ein Teil des Bodens in sich zusammen und hinterließ eine nichts gutes verheißende Öffnung.
Unter den eisigen Gläsern und der verschneiten Kapuze zeichnete sich ein Lächeln ab, welches jedoch nicht lange anhielt. Die Gestalt bewegte sich eilig zum Schlitten und kramte eine sorgfältig zusammengepackte Hängeleiter hervor, lief damit zum Schacht und befestigte sie dort. Polternd fiel die Leiter hinab und wurde nur durch die Befestigung an einem schmiedeeisernen Nagel vor dem völligen Fall bewahrt. Mit einem Ratschen zündete der Abenteurer eine Fackel an und stieg langsam die klapprige Leiter hinab. Stufe für Stufe. Schön gleichmäßig, bis eine der Sprossen durchbrach und er ein Stück unkontrolliert runterrutschte. Außer Atem konnte die Gestalt sich noch rechtzeitig mit einem Arm festhalten. Das Körpergewicht forderte jedoch seinen Preis. Laut keuchte er auf, als die Sehnen und Muskeln des Armes seinen gesamten Körper vor dem Fall bewahrten.
Trotz des Schmerzes gelang es ihm einigermaßen Halt zu finden, doch im Gegenzug musste er jedoch die Fackel fallen lassen. Von seiner jetzigen Position aus, konnte er dank der fallen gelassenen Fackel sehen, dass es nicht mehr weit war. Der restliche Abstieg verlief zu seiner persönlichen Erleichterung reibungslos.
Wie von Zauberei entzündeten sich Fackeln links und rechts des Tunnels, dem er nun gegenüberstand. Er folgte ihm und trat dann in eine gewaltige Halle, dessen Leuchten des Goldes und der Juwelen ihn beim Eintreten förmlich blendeten. Wäre er an den Schätzen interessiert gewesen, hätte er sich soviel in die Taschen gefüllt wie irgendwie möglich.
Für unseren Freund war nur eines interessant, ein schlichter steinerner Sarg in der Mitte des Raums. All das Gold und die Juwelen ignorierend bahnte er sich seinen Weg dorthin. Die kleine Plattform war umgeben von Bergen an Gold. Mehrfach drohte er deswegen zu versinken, konnte sich jedoch kurzerhand wieder befreien.
Sorgfältig betrachtete er den Sarg und nahm nun bedächtig seine Kopfbedeckung ab. Ein unförmiges, zernarbtes und entstelltes Gesicht kam zum Vorschein.
Mit einem anstrengenden Stöhnen wuchtete er die schwere Steinplatte zur Seite und öffnete ein kleines, gläsernes Fläschchen mit einer rotgelben Flüssigkeit darin. Ohne in die Flasche oder in den Sarg zu schauen, goss er die gesamte Flüssigkeit in den Sarg auf die Gebeine einer Leiche. Nun kniete er sich hin, der Blick auf den Boden gerichtet und krächzte mit einer kranken, brüchigen Stimme.
,,Es ist vollbracht, mein Meister!”
Hinter sich zog der Fremde einen großen vollbepackten Schlitten aus Holz, von dem zwischendurch ein leises, wenn nicht sogar hungriges Knurren erklang. Für einen kurzen Moment blieb der Unbekannte stehen, nur um seinen Kopf zu heben und erblickte durch die vereisten Gläser seiner Schutzbrille die Umrisse einer verschneiten Ruine einer Festung aus längst vergangenen Tagen. Beflügelt durch die Nähe seines Ziels erhöhte er die Geschwindigkeit seiner Schritte und näherte sich dadurch einem verfallenen Torbogen, wo früher vielleicht ein mächtiges, hölzernes Tor Feinde abwehrt hatte.
Die mysteriöse Gestalt ließ den Schlitten mit der mysteriösen Kreatur, von der das Knurren erklungen war, im ehemaligen Innenhof stehen, schritt ziellos umher und betrachtete mit sichtlichem Interesse die schneebehangenen Wände und Überreste des Gemäuers. Plötzlich fiel sein Blick auf ein paar fein eingeritzte Zeilen in einer unleserlich Schrift neben einer kleinen Spalte im rauen Stein. Langsam kam die Gestalt näher, offensichtlich um die verwitterte Schrift zu entziffern.
Schließlich zog er einen Handschuh aus und griff in die dunkle Öffnung und betastete den kleinen Hohlraum. Dabei stieß er auf einen kleinen Knorpel und drückte ihn entschieden mit voller Kraft. Ein lautes Knarren durchbrach die gespenstische Stille und krachend brach ein Teil des Bodens in sich zusammen und hinterließ eine nichts gutes verheißende Öffnung.
Unter den eisigen Gläsern und der verschneiten Kapuze zeichnete sich ein Lächeln ab, welches jedoch nicht lange anhielt. Die Gestalt bewegte sich eilig zum Schlitten und kramte eine sorgfältig zusammengepackte Hängeleiter hervor, lief damit zum Schacht und befestigte sie dort. Polternd fiel die Leiter hinab und wurde nur durch die Befestigung an einem schmiedeeisernen Nagel vor dem völligen Fall bewahrt. Mit einem Ratschen zündete der Abenteurer eine Fackel an und stieg langsam die klapprige Leiter hinab. Stufe für Stufe. Schön gleichmäßig, bis eine der Sprossen durchbrach und er ein Stück unkontrolliert runterrutschte. Außer Atem konnte die Gestalt sich noch rechtzeitig mit einem Arm festhalten. Das Körpergewicht forderte jedoch seinen Preis. Laut keuchte er auf, als die Sehnen und Muskeln des Armes seinen gesamten Körper vor dem Fall bewahrten.
Trotz des Schmerzes gelang es ihm einigermaßen Halt zu finden, doch im Gegenzug musste er jedoch die Fackel fallen lassen. Von seiner jetzigen Position aus, konnte er dank der fallen gelassenen Fackel sehen, dass es nicht mehr weit war. Der restliche Abstieg verlief zu seiner persönlichen Erleichterung reibungslos.
Wie von Zauberei entzündeten sich Fackeln links und rechts des Tunnels, dem er nun gegenüberstand. Er folgte ihm und trat dann in eine gewaltige Halle, dessen Leuchten des Goldes und der Juwelen ihn beim Eintreten förmlich blendeten. Wäre er an den Schätzen interessiert gewesen, hätte er sich soviel in die Taschen gefüllt wie irgendwie möglich.
Für unseren Freund war nur eines interessant, ein schlichter steinerner Sarg in der Mitte des Raums. All das Gold und die Juwelen ignorierend bahnte er sich seinen Weg dorthin. Die kleine Plattform war umgeben von Bergen an Gold. Mehrfach drohte er deswegen zu versinken, konnte sich jedoch kurzerhand wieder befreien.
Sorgfältig betrachtete er den Sarg und nahm nun bedächtig seine Kopfbedeckung ab. Ein unförmiges, zernarbtes und entstelltes Gesicht kam zum Vorschein.
Mit einem anstrengenden Stöhnen wuchtete er die schwere Steinplatte zur Seite und öffnete ein kleines, gläsernes Fläschchen mit einer rotgelben Flüssigkeit darin. Ohne in die Flasche oder in den Sarg zu schauen, goss er die gesamte Flüssigkeit in den Sarg auf die Gebeine einer Leiche. Nun kniete er sich hin, der Blick auf den Boden gerichtet und krächzte mit einer kranken, brüchigen Stimme.
,,Es ist vollbracht, mein Meister!”
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Die Kälte
Sein flickiger alter Mantel und die relativ neuen Fäustlingen schützten ihn wenig vor der Kälte. An jeder brennenden Tonne an der er sich ein wenig wärmen wollte, scheuchte man ihn weg. Zwar freundlich, aber trotzdem. Er konnte es nicht verstehen, war es doch kurz vor dem Weihnachtsfest. Früher besaß er noch ein Heim. Eine Familie, mit der er lachen und feiern konnte. Doch heute, heute war alles anders.
Plötzlich traf eine kalte Sternflocke seine Nase und schmolz. Langsam wurde es Zeit ein warmes Plätzchen zu finden, dachte er sich. Leichter gesagt als getan, wusste er doch nicht wohin. Diese Stadt war groß und jemand wie seinesgleichen ist nur selten wirklich erwünscht. Wenn man ihn fand, dann würde man ihn wieder in das Heim stecken. Bei dem Gedanken musste er unwillkürlich schaudern. Das Heim wurde von strengen Nonnen geführt und sie fanden es gar nicht witzig wenn man den Herrn verspottete oder wenn sich die Ellbögen während des Essens auf dem Tisch befanden. Meist endete so etwas mit schmerzhaften Schlägen. Ohne es zu merken musste er sich die Handflächen reiben, die trotz der Kälte noch deutlich die Striemen von einem dünnen und elastischen Zedernholzstock abzeichneten, die jedoch durch die Fäustlinge verdeckt wurden.
Mittlerweile schneite es richtig. Umso stärker wuchs sein Wunsch, endlich seinen geschundenen Körper wärmen zu lassen. Ein Pfiff. Er drehte sich um. Zwei Bobbys standen höchstens 20 Fuß von ihm entfernt, ihre Schlagstöcke gezückt. Provokant blickten sie ihn an. Ängstlich und ohne eine Bewegung zu machen blickte zurück.
Sein flickiger alter Mantel und die relativ neuen Fäustlingen schützten ihn wenig vor der Kälte. An jeder brennenden Tonne an der er sich ein wenig wärmen wollte, scheuchte man ihn weg. Zwar freundlich, aber trotzdem. Er konnte es nicht verstehen, war es doch kurz vor dem Weihnachtsfest. Früher besaß er noch ein Heim. Eine Familie, mit der er lachen und feiern konnte. Doch heute, heute war alles anders.
Plötzlich traf eine kalte Sternflocke seine Nase und schmolz. Langsam wurde es Zeit ein warmes Plätzchen zu finden, dachte er sich. Leichter gesagt als getan, wusste er doch nicht wohin. Diese Stadt war groß und jemand wie seinesgleichen ist nur selten wirklich erwünscht. Wenn man ihn fand, dann würde man ihn wieder in das Heim stecken. Bei dem Gedanken musste er unwillkürlich schaudern. Das Heim wurde von strengen Nonnen geführt und sie fanden es gar nicht witzig wenn man den Herrn verspottete oder wenn sich die Ellbögen während des Essens auf dem Tisch befanden. Meist endete so etwas mit schmerzhaften Schlägen. Ohne es zu merken musste er sich die Handflächen reiben, die trotz der Kälte noch deutlich die Striemen von einem dünnen und elastischen Zedernholzstock abzeichneten, die jedoch durch die Fäustlinge verdeckt wurden.
Mittlerweile schneite es richtig. Umso stärker wuchs sein Wunsch, endlich seinen geschundenen Körper wärmen zu lassen. Ein Pfiff. Er drehte sich um. Zwei Bobbys standen höchstens 20 Fuß von ihm entfernt, ihre Schlagstöcke gezückt. Provokant blickten sie ihn an. Ängstlich und ohne eine Bewegung zu machen blickte zurück.
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Sternesröte umgab den alten Mann. Mit zusammengeschlagenen Beinen saß er in einem uralten, zerfledderten Sessel, eingekleidet in einen Sakko, der die besten Tage schon lange hinter sich hatte. Obwohl er alleine war, so stand schräg rechts von ihm ein gleiches Exemplar mit ebenfalls unzähligen Jahren auf dem Buckel.
Durch ein summendes, aber unsichtbares Kraftfeld fiel das Licht eines sterbenden Sterns ein und hüllte alles und jeden in Rot, wie eine große, fast durchsichtige Folie, die man überall anklebte.
Mottengeruch erfüllte die Luft, doch den Sitzenden schien es scheinbar nicht zu stören. Nach einigen Minuten stand er auf , nahm sich ein Glas und füllte es mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit bis zum Rand. Einen Moment lang hielt er das Getränk entgegen des Lichts, so dass seine Gesichtszüge gelblich erhellt wurden.
Dann setzte er sich wieder in den Sessel, nahm einen kurzen Schluck, den er mit einem zufriedenem Lächeln genoß, und schloss dann seine Augen, um in Gedanken zu versinken.
Da bin ich also. Der letzte Mensch am letzten Ort des Universums. Oh, welch großartige Dinge ich seit damals gesehen habe. Ich war zwar nicht von Anfang an dabei, aber zumindest werde ich das Ende erleben. Ich habe Dinge getan, Fehler gemacht und meine Lieben verloren-. Und dass nur weil? Ja genau, warum? Damit ich das Ende miterleben soll? Gott! Buddha! Allah! Oder wer auch immer sich diesen riesigen, verdammt übel stinkenden Hundehaufen ausgedacht haben sollte... wieso? Wieso all dass? Bitterkeit mischte sich in seine Gedanken. Das Licht des letzten Sterns begann zu verblassen und ebenso entwich ihm eine Träne der Trauer seinen Augen. Oder war es etwas anderes wie Freude zum Beispiel?
Wer auch immer dort draußen sein mag: Ich bitte dich... lass diese Schmerzen aufhören. So sehr es auch Spaß gemacht hat, immer wieder neu aufzuwachen... es reicht!
Ein leises Räuspern weckte ihn aus seinen Gedanken. Die Quelle der Störung saß im anderen, bisher leeren Sessel. Ein Mann in gepflegtem Anzug und roter Krawatte saß dort und blickte sein Gegenüber lächelnd und erwartungsvoll an. Der alte Mann blickte verwundert zurück.
Mit sonorer Stimme begann der Neuankömmling zu reden. ,,Hallo Franklin."
Der alte Mann zuckte zusammen. Woher kannte dieser Typ seinen Erstnamen?
Grinsend fuhr der andere fort. ,,Wie lange ist es her, dass man dich so nannte? 2.000? 3.000 Jahre? Sei ehrlich, jetzt habe ich dich aus der Fassung gebracht."
Verwirrt fuhr sich Franklin durch seine Haare. ,,Wer... wer bist du?" stammelte er.
,,Wenn ich mich recht entsinne, nannten mich die Altgriechen ,,Mnemosyne", das bedeutet soviel wie ,,Erinnerung". Leider jedoch bin ich männlich und nicht weiblich, wie sie damals behaupteten. Nenn mich doch einfach John.. das ist kein bescheuerter Zungenbrecher."
,,Okay... John. Was willst du?" blaffte der Ältere zurück.
,,Kurz und knackig? Deine Erinnerungen."
,,Wie meine Erinnerungen?"
,,Deine Gedanken und deine Erfahrungen unter deinesgleichen, den Menschen. Sicherlich fragst du dich jetzt wieso. Wir befinden uns am letzten Ort des Universums wie wir es kennen. Wir sind gerade live dabei, wie der letzte Stern erlischt. Und deswegen möchte ich, dass du sie mit mir teilst. Das Problem dabei: Ich kann keine Gedanken lesen." John schmunzelte. ,,Deswegen wäre es super, wenn du mir es erzählen oder einfach aufschreiben würdest."
,,Wozu dass denn? Du hast doch eben selbst gesagt, dass das Universum endet?"
,,Deins... nicht meins mein Freund."
,,Ich glaube ich verstehe nicht ganz...?"
,,Du brauchst nicht verstehen... lass deiner Seele einfach freien Lauf." Der Anzugträger blickte auf eine sehr teuer wirkende Uhr. ,,Du hast etwa 7 Stunden, 32 Minuten und 42 Sekunden mir deine gesamte Story zu erzählen."
,,Muss ich dass? Ich denke nicht!"
Die Miene des Gottes verfinsterte sich kurz und murmelte zu sich. ,,Menschen... müssen immer so egoistisch sein. Sogar wenn ihre Rasse prakisch nicht mehr existiert und das Universum stirbt. Tss Tss."
Einige Minuten verstrichen, in denen keiner mehr etwas sagte und beide das Schauspiel der Lichtkugel beobacheteten. Schließlich, nachdem er einen großzügigen Schluck getrunken hatte, meinte der alte Mann seufzend: ,,Na gut... aber mach dir Notizen. Ich erzähle alles kein zweites Mal."
Durch ein summendes, aber unsichtbares Kraftfeld fiel das Licht eines sterbenden Sterns ein und hüllte alles und jeden in Rot, wie eine große, fast durchsichtige Folie, die man überall anklebte.
Mottengeruch erfüllte die Luft, doch den Sitzenden schien es scheinbar nicht zu stören. Nach einigen Minuten stand er auf , nahm sich ein Glas und füllte es mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit bis zum Rand. Einen Moment lang hielt er das Getränk entgegen des Lichts, so dass seine Gesichtszüge gelblich erhellt wurden.
Dann setzte er sich wieder in den Sessel, nahm einen kurzen Schluck, den er mit einem zufriedenem Lächeln genoß, und schloss dann seine Augen, um in Gedanken zu versinken.
Da bin ich also. Der letzte Mensch am letzten Ort des Universums. Oh, welch großartige Dinge ich seit damals gesehen habe. Ich war zwar nicht von Anfang an dabei, aber zumindest werde ich das Ende erleben. Ich habe Dinge getan, Fehler gemacht und meine Lieben verloren-. Und dass nur weil? Ja genau, warum? Damit ich das Ende miterleben soll? Gott! Buddha! Allah! Oder wer auch immer sich diesen riesigen, verdammt übel stinkenden Hundehaufen ausgedacht haben sollte... wieso? Wieso all dass? Bitterkeit mischte sich in seine Gedanken. Das Licht des letzten Sterns begann zu verblassen und ebenso entwich ihm eine Träne der Trauer seinen Augen. Oder war es etwas anderes wie Freude zum Beispiel?
Wer auch immer dort draußen sein mag: Ich bitte dich... lass diese Schmerzen aufhören. So sehr es auch Spaß gemacht hat, immer wieder neu aufzuwachen... es reicht!
Ein leises Räuspern weckte ihn aus seinen Gedanken. Die Quelle der Störung saß im anderen, bisher leeren Sessel. Ein Mann in gepflegtem Anzug und roter Krawatte saß dort und blickte sein Gegenüber lächelnd und erwartungsvoll an. Der alte Mann blickte verwundert zurück.
Mit sonorer Stimme begann der Neuankömmling zu reden. ,,Hallo Franklin."
Der alte Mann zuckte zusammen. Woher kannte dieser Typ seinen Erstnamen?
Grinsend fuhr der andere fort. ,,Wie lange ist es her, dass man dich so nannte? 2.000? 3.000 Jahre? Sei ehrlich, jetzt habe ich dich aus der Fassung gebracht."
Verwirrt fuhr sich Franklin durch seine Haare. ,,Wer... wer bist du?" stammelte er.
,,Wenn ich mich recht entsinne, nannten mich die Altgriechen ,,Mnemosyne", das bedeutet soviel wie ,,Erinnerung". Leider jedoch bin ich männlich und nicht weiblich, wie sie damals behaupteten. Nenn mich doch einfach John.. das ist kein bescheuerter Zungenbrecher."
,,Okay... John. Was willst du?" blaffte der Ältere zurück.
,,Kurz und knackig? Deine Erinnerungen."
,,Wie meine Erinnerungen?"
,,Deine Gedanken und deine Erfahrungen unter deinesgleichen, den Menschen. Sicherlich fragst du dich jetzt wieso. Wir befinden uns am letzten Ort des Universums wie wir es kennen. Wir sind gerade live dabei, wie der letzte Stern erlischt. Und deswegen möchte ich, dass du sie mit mir teilst. Das Problem dabei: Ich kann keine Gedanken lesen." John schmunzelte. ,,Deswegen wäre es super, wenn du mir es erzählen oder einfach aufschreiben würdest."
,,Wozu dass denn? Du hast doch eben selbst gesagt, dass das Universum endet?"
,,Deins... nicht meins mein Freund."
,,Ich glaube ich verstehe nicht ganz...?"
,,Du brauchst nicht verstehen... lass deiner Seele einfach freien Lauf." Der Anzugträger blickte auf eine sehr teuer wirkende Uhr. ,,Du hast etwa 7 Stunden, 32 Minuten und 42 Sekunden mir deine gesamte Story zu erzählen."
,,Muss ich dass? Ich denke nicht!"
Die Miene des Gottes verfinsterte sich kurz und murmelte zu sich. ,,Menschen... müssen immer so egoistisch sein. Sogar wenn ihre Rasse prakisch nicht mehr existiert und das Universum stirbt. Tss Tss."
Einige Minuten verstrichen, in denen keiner mehr etwas sagte und beide das Schauspiel der Lichtkugel beobacheteten. Schließlich, nachdem er einen großzügigen Schluck getrunken hatte, meinte der alte Mann seufzend: ,,Na gut... aber mach dir Notizen. Ich erzähle alles kein zweites Mal."
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