Folken
veni vidi vici
Original geschrieben von Remus
Gerade bei öffentlichen Verkehrsmitteln verhalten sich weniger ältere Menschen, sondern vielmehr Unterstufenschüler, unsere geballte Zukunftshoffnung, wie die Säue am Trog:
Noch bevor der Zug eintrifft rotten sie sich zusammen - das Pokémonspiel, welches sie vor wenigen Minuten noch in glücklicher Eintracht verband, ist schnell vergessen. Kein Mucks dringt aus ihren, nach einem Sitzplatz gierig sabbernden Mündern. Langsam aber sicher rücken sie näher zusammen, Ellenbogen werden ausgefahren.
Wenn dann das lang ersehnte Transportmittel eingetroffen ist, wagt man es als friedliebender Fahrgast nicht, sich dem Geschehn mehr als 10 Meter zu nähern. Die Türen gehen auf. Für einige Fahrgäste besteht keine Möglichkeit, sich den Weg ins Freie zu bahnen. Ohne Rücksicht auf Verluste drängt die aufgebrachte Masse hinein und boxt jeden zu Seite, der es wagen könnte, den eigenen Sitzplatz zu gefährden. Nach wenigen Sekunden ist der Spuk vorbei und einige leichenblasse Arbeitnehmer torkeln mit ihren zerfetzten Anzügen zur Frischluft.
Betritt man das Schlachtfeld, könnte man seinen Augen kaum trauen. Die lieben Hernanwachsenden sitzen brav auf den bereitgestellten Sitzmöglichkeiten - neben sich ihren "Scout" - Schulranzen, um dem Ruhm ihres Sieges Ausdruck zu verleihen.
"Ist da noch frei?"
Unter großem Augenverdrehen schaffen sie die Meisterleistung schließlich, ihre Schulutensilien vom Nachbarplatz auf ihren Schoß zu befördern.
Bei solcher Gesellschaft kann man ruhig Platz für ältere Menschen machen, deren mangelndes Benehmen lediglich aus ihrem Glauben heraus entsteht, dass die Jugend, ein noch schlechteres hätte. Wer kann ihnen das verübeln?
Man kann ihnen das deswegen verübeln,
weil sie eigntlich mit ihren vielen "Semestern" reifer und erfahrener sein müssten als wir!