Anekdoten rund um Star Wars

Die Stunde der Wahrheit schlug am Mittwoch, den 25. Mai, als STAR WARS mit großem Werbeaufwand in ganz Amerika in den Kinos anlief. Der Film wurde sofort mit einer erstaunlichen Anzahl positiver Kritiken bedacht und führte zu einer Publikumsreaktion, wie man sie bisher noch nicht erlebt hatte. Innerhalb weniger Wochen wurden alle Kassenrekorde gebrochen. Die Chefs der Fox ließen sich wegen ihres guten Gespürs beglückwünschen *g*, denn der Wert ihrer Aktien an der Wallstreet hatte sich schlagartig verdoppelt. Und diejenigen Filmtheater, die jetzt den Preis dafür zahlen mussten, dass sie den Hit nicht sofort als solchen erkannt hatten, versuchten per Gericht, die Rechte zur Aufführung zu erzwingen.

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Lucas selbst bezeichnete sein Meisterwerk später als einen "ziemlich simplen Film" und amüsierte sich königlich darüber, dass einige "seriöse" Kritiker inmitten der Raumschiffe und blitzenden Laserkanonen einen verborgenen Sinn und philosophische Erleuchtungen zu erkennen glaubten. Der Film erhielt keinerlei Botschaft, das Ganze war tatsächlich der reine Eskapismus. allerdings auf eine atemberaubende Weise in Szene gesetzt.

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"Das Imperium schlägt zurück" war das Kinoereignis des Jahres 1980. Diesmal standen die Fans nicht erst Stunden vor der Matineevorstellung an, sondern lagen bereits drei Tage vor der Uraufführung am 21. Mai in Massen von Schlafsäcken auf dem Bürgersteig vor dem Egyptain Theatre. Es überraschte keinen, dass EMPIRE alle Kassenrekorde brach, dass Lucas bereits nach drei Monaten Spielzeit schwarze Zahlen schreiben konnte, und dass der Film zum zweitbeliebtesten aller Zeiten wurde.

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Ford hatte auch nach Star Wars ein gutes Verhältnis zu Carrie Fisher. "Wenn man mit ihm zusammen ist, ist er immer der Erfahrene, und man selbst kommt sich wie ein Anfänger vor", sagte Fisher im Mai 1990 in einem Interview mit der Zeitschrift NORTH SHORE, "Ich glaube, ich war ihm immer zu laut, ein bisschen zu ungesteuert, aber er ist immer einer von denen gewesen, die einen dann unterm Tisch gegen das Schienbein traten oder einen strengen Blick zuwarfen. Ich respektiere Harrison. Er ist belesen und denkt nach. Man darf in seiner Gegenwart nur nicht die falschen Sachen tragen, dann fällt er über einen her. Dann wird er zum strengen Vater.

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Hamill sprach im Oktober 1983 in einem Interview mit der Zeitschrift PREVUE darüber, wie sehr er Fords professionelle Qualitäten bewundert. "Er hat immer noch nicht die Anerkennung gefunden, die er verdient. Er ist ein sehr komischer Typ, witzig und spontan. Mir fällt es schwer, meine Bewunderung für die Figur Han Solo von der für Harrison Ford zu trennen. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass es mir in unserer Beziehung leicht fällt, zu ihm aufzublicken. Das gehört zu Lucas' großer Begabung: Er besetzt die Schauspieler so, dass ihr Charakter dem der Figur, die sie darstellen sollen, ähnelt. Harrison war immer sehr stark und hilfsbereit. "Hör zu, Junge", sagte er oft, "deine Rolle ist viel schwieriger als meine." Er war sehr freundlich."

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Als Episode I herauskam haben gleich Herrscharen von Fans damit begonnen nach Easter Eggs zu fanden. Tatsächlich sind die meisten der Ester Eggs, die die Fans entdeckt haben wollen, und dies auch im Internet und andeswo kundtun, nichts als bloße Fantasie, so das offizielle Star Wars Magazin. Es stellte sich heraus, dass, während es eine Anzahl versteckter Bilder in Episode I gibt, die meisten der "entdeckten" Eier Fehlalarme waren.
John Knoll (Episode I Effektspezialist) meint: "Ich denke, einige Leute haben mit der Erwartung solcher Insidergags den Film gesehen. Das ist genauso, wie wenn man Tiere in den Wolken sieht."

Folgende Vermutungen treffen nicht zu:
- Anakin wirft nicht Darth Vaders Schatten an die Wand von Wattos Laden
- in Episode II taucht nie die Maske von Nien Numb auf
- es ist kein menschliches Gesicht in den Felsen des Podrace-Kurses gehauen
- es ist nicht C-3PO's Hülle in Wattos Laden
- auf Coruscant gibt es keinen als Gebäude getarnten Millenium Falcon
- in der Podrace-Arena gibt es keinen Indiana Jones, auch nicht die Lucas Arts Figur Manny Calavera
- es handelt sich bei einer Skulptur in Palpatines Wohnung nicht um den Malteser Falken
- im königlichen Palst gibt es an den Wänden keinen roten "ILM"-Schriftzug
- das sphärische Dach des Palastes von Thees ist nicht der klassische Untertassenform nachempfunden, die in Filmen wie "Die Erde gegen die Fliegenden Untertassen" zu sehen war.

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John Knoll, der Effektspezialist von EP I erzählt: "In der Eröffnungsschlacht von "Star Trek: First Contact gibt es zwei Millennium Falcon! Ich arbeitete zur gleichen Zeit an der Star Wars Special Edition und hatte diese CG-Modelle übrig, also war es schwierig, der Versuchung zu widerstehen."

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Zwei CG-Modelle von "Polizeischwebern" aus Blade Runner sind in einer Nachtaufnahme zu sehen, die den Blick hinunter von der Landeplattform auf Coruscant zeigt. Knoll meint dazu: "Nachdem es in Blade Runner einen Star Wars Bezug gibt, dachte ich, es wäre lustig, auch einen kleinen Blade Runner Bezug in Star Wars herzustellen."

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In der Sequenz, in der das königliche Raumschiff Coruscant anfliegt, gibt es eine Einstellung, die von der Landebucht herunterblickt. Dort kann man ein Taxi sehen, das wie ein Toaster aussieht, aus dessen Dach sogar Toast herausspringt, erzählt Squires.
 
Lucas ist methodisch und vorsichtig. Jegliche Art von Bedrohung macht ihn unruhig und unfähig zu arbeiten. Obwohl Lucas gerne spiele spielt, ist er oft sogar zu vorsichtig, um Monopoly gut zu spielen. Das Wort mit dem er am häufigsten beschrieben wird, lautet "ernst". "Sogar wenn er blödelt", sagt seine Ex-Frau Marcia, "gibt es einfach keine Lacher." Er selber beschreibt sich als "nicht besonders klug und kein Glückskind" und schreibt seinen Erfolg seiner Ausdauer zu. Es ist kein Zufall, dass sein Lieblingsmärchen dass von der "Ameise und dem Grashüpfer" ist.

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Es hat sich bei den Star Wars Filmen die Tradition entwickelt, dass Mitglieder der ILM-Produktionscrew Auftritte in den SW-Filmen erhalten. Diese Tradition stammt noch aus Zeiten, als so etwas aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel und strengen Zeitvorgaben notwendig war. Peterson erinnert sich, was bei Star Wars passierte, als Lucas 20th Century Fox erzählte, dass er die Crew nach Guatemala schicken wollte, wo er die dichte Dschungelvegetation und die Mayaruinen als Drehorte für den Rebellenstützpunkt auf Vavin benutzen wollte. "Das Studio wollte, das George das Adventureland in Disneyland verwendete. Aber George wollte Aufnahmen von hoch gelegenen Punkten und nicht von einem Parkplatz aus!" Das Studio zahlte letztlich die Reise für eine spartanische Drei-Mann-Crew zum Tikal National Park in Guatemala, bei der auch Peterson dabei war. In einem Anflug von "Lass uns eine Schau abziehen" fand sich Peterson in einer Rebellenuniform wieder. Er ist derjenige, der in der Wildnis von seinem Überwachungsturm aus durch ein Fernglas blickt. Der Turm wurde aus einer Mülltonne und einem Aluminiumstab gebastelt; das fernglas bestand aus mit Klebeband zusammengefügten Belichtungsmessern.

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Nicht in der Lage, gute Kinos für Star Wars zu buchen, beschloss Fox, den Film nur in zwei Kinos in jeder größeren Stadt des Landes zu zeigen. Falls der Film dort gut lief, würden ihn andere Kinos übernehmen.
Fox sparte sich das Geld für eine große Marketing-Kampagne und promotete Star Wars in Schülerzeitungen, lokalen Fernsehsendern und an den Universitäten. Als Star Wars startete, wussten sechs Millionen amerikanische Jugendliche davon.
Am 25. Mai 1977 lief Star Wars in nur 32 Kinos, die über das ganze Land verteilt waren. Der Film hatte pro Kino mehr Einnahmen als je ein Film zuvor in der Filmgeschichte. Innerhalb einer Woche rissen sich die zuvor so zurückhaltenden Kinobesitzer um den Film. Die Menschen standen in allen amerikanischen Städten in langen Schlangen um Straßenblöcke, um eine Karte zu ergattern. Der Film brach alle Rekorde und wurde zu einem kulturellen Phänomen. Der Begriff Blockbuster wurde geboren.

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Lucas trat nahezu unbemerkt aus der Academey of Motion Picture Art and Sciences aus, die ihn für "American Graffiti" und "Star Wars" für den Oscar nominiert hatte, als diese ihn verklagen wollte, da er in seinen Star Wars-Filmen den Regisseur nicht im Vorspann, sondern erst im Nachspann erwähnt hatte. Er zerriss aus demselben Grund seine Mitgliedskarte für die Regie- und Autorengewerkschaft im Frühjahr 1981.

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Als Star Wars am 25. Mai 1977 in den USA in die Kinos kam, saß Lucas in einem dunklen Raum und mischte die deutsch-, die französisch- und die spanischsprachige Version des Films. Er tat dies schon seit über 18 Stunden, und so war es täglich in den letzten beiden Wochen gegangen. Lucas war so erschlagen und geschafft, dass er sich nicht einmal des Starttermin seines eigenen Filmes bewusst war.
Er verabredete sich mit seiner Frau Marcia zum Essen in einem kleinen Hamburgerimbiss gegenüber dem berühmten Kino Mann' s Chinese in Hollwood. Es herrschte ein Verkehrschaos um das Kino, und es gab einen großen Menschenauflauf. Lucas blieb mit seiner Frau im Verkehr stecken. "Jesus Christus, was ist denn hier los?" wunderte sich Lucas. Als er um die Ecke in den Hollwood Boulevard einbog, sahen er und Marcia ein großes Banner mit der Aufschrift Star Wars über dem Kino hängen.
Lucas konnte es nicht glauben. Er saß im Hamburger-Inbiss und beobachtete die riesige Menge; danach ging er wieder zum Mixen zurück. Der Erfolg für Star Wars war keineswegs vorprogrammiert gewesen...

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Lucas wollte für die Rolle des alten Jedi-Ritters Obi-Wan Kenobi jemanden wie Alec Guinness. Dieser drehte zu jener Zeit in Hollywood den Film "Eine Leiche zum Dessert". Eines Morgens fand Alec Guinness ein Drehbuch in seinem Schminkraum, von dem niemand wusste, wie es dort hingekommen war. Das Titelblatt zeigte einen jungen Mann mit einem gezogenen Schwert. Guinness las normalerweise keine unverlangten Drehbücher und schon gar keine Science-fiction-Geschichten, doch nachdem er einige Seiten "gekostet" hatte, wollte er das Buch nicht mehrt aus der Hand legen. Ein Mittagessen mit dem verwegenen jungen Absender wurde arrangiert. Guinness war von Lucas Alter und dessen Selbstbewusstsein beeindruckt. Er machte Lucas einige Vorschläge, wie Obi-Wans Charakter interessanter gestaltet werden könnte, und Lucas nahm die Vorschläge willig auf. darauf nahm Guinness die Rolle an. Lucas konnte Fox endlich einen bekannten Namen melden.

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Lucas ist kein Regisseur, den Schauspieler lieben, dafür ist er viel zu verschlossen, bleibt zu sehr im Hintergrund. Seine Anweisungen für die Darsteller waren zumeist einsilbig, wie "schneller" oder "intensiver". Jedes Schauspielers Alptraum.
Mark Hamill erinnert sich an eine Szene im Millenium-Falken mit Luke, Han, Ben Kenobi und den Droiden. "Alle hatten ihren Dialog korrekt aufgesagt, was bei diesen Dialogen gar nicht einfach war, und die Szene war vorbei. Wir schauten umher. George Lucas saß auf einem Kranwagen und sagte, "Uh...machen wir es noch mal, nur diesmal...macht es besser." *g*

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Als George Lucas nach einem Jahr bei ILM vorbeischaute traf ihn fast der Schlag. ILM hatte in einem Jahr nur drei Einstellungen fertiggestellt und die Hälfte des verfügbaren Budgets war bereits verpulvert. Lucas brauchte aber nicht drei, sondern 365 optische Effekte.
Zum ersten Mal seit Beginn der Produktion verlor Lucas seine Beherrschung und griff den Chef von ILM, John Dykstra, verbal an. Die hitzige Auseinandersetzung glitt schnell ins Persönliche ab.
Noch am selben Abend, nach seinem Rückflug von L. A. wurde Lucas ins Marin-Krankenhaus in San Francisco eingeliefert. Die Ärzte diagnostizierten einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch.
Noch im Krankenhaus nahm Lucas sich vor, ILM Feuer unter dem Hintern zu machen.

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Die Kulisse von Dagobath war eineinhalb Meter über dem Boden gebaut worden, um darunter die Mechanik der Puppe verbergen zu können. Man benötigte unendlich viele Proben für die Puppe. Die Sache gestaltete sich am Ende schwieriger als bei jeder lebenden Diva, wenn die Puppenspieler ein Auge bewegen wollten, fiel dafür ein Ohr herunter, und Kershner schrie: "Hoch mit dem linken Ohr...und jetzt bewegt das Auge...nein, das Auge, bewegt es mehr nach rechts...genauso, ein bisschen mehr noch!"
Frank Oz und Kershner beobachteten alles über die Monitore, und Oz sprach Yodas Dialog in ein Mikrophon, während Kershner neben ihm stehend Anweisungen durch die Halle brüllte. Am Ende war es auf dem Sert so laut, dass Mark Hamill Yoda in seinen Szenen gar nicht mehr verstehen konnte. Daraufhin musste man Hamill ein klitzekleines Hörgerät an einem unsichtbaren Draht ins Ohr stecken, so dass er Yoda wenigstens verstehen konnte.

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Carrie Fisher hatte wie die anderen Darsteller Schwierigkeiten mit Lucas Dialogen. Besonders Prinzessin Leias Dialog war sehr steif. Fisher: "Einige meiner Dialoge kosteten uns eine Einstellung nach der anderen..."You' ll never get that bucket of volts past that blockade"; "I have placed information vital to the survial of the Rebillion into the memory systems of this R2 unit."
"Wir gingen zu George und sagten, dass er es wohl tippen könne, aber sprechen kann das niemand!"
 
Carrie musste auch Lucas Vorliebe zum Detail überstehen. "George leitete mich als Regisseur, als wäre ich eine Puppe. Er verlangte buchstäblich von mir, dass ich meinen Kopf drehen soll! Es war unglaublich. Er war anscheinend so gewöhnt daran, mit animierten Yodas zu arbeiten, oder was auch immer...Ich schrie ihn deswegen an. Er fand es nur komisch."

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Ein Easter Egg in Episode I findet man auf dem Schrottplatz von Watto. Als der Schrotthandler Qui-Gon mit in den Hinterhof nimmt, liegen zwischen dem Schrott die Trümmer des Beibootes der Discovery aus 2001: Odysee im Weltraum von Stanley Kubrick. Gorman (ILM): "Die 2001-Kapsel liegt da im hellen Tageslicht herum. Ein Beispiel dafür, dass man etwas auch verstecken kan, indem man es sehr offensichtlich macht. Man sieht den Wald vor lauten Bäumen nicht. George ließ es von der UK-Crew maßstabsgetreu bauen und fügte es als Insider-Witz für Sci-Fi-Fans und Stanley ein."

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Da ILM immer sehr unter Zeitdruck stand, wusste man nie, ob es ein Easter Egg in Episode I schaffen würde, erzählt Gorman. "Unser Team schaffte es bemerkenswert pünktlich, obwohl wir unseren Stress durch Animationen abbauten, die es letztlich nicht in den Film schafften." Und mit einem Grinsen: "Zum Beispiel gab es bei der Schlacht am Boden diese großen, dinosaurierartigen Tiere, die Fambaas. Wir animierten eines von ihnen, als wäre es von einem Feuerball am Hintern getroffen worden und würde nun wild herumrennen, um den Flammen zu entkommen. Diese Aufnahmen wurden nicht verwendet. Nicht einmal George bekam sie zu sehen."

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Ein anderer vom ILM-Team malte Palpatine eine dicke rote Nase ins Gesicht und ließ ihn wie "Bozo, den Clown" aussehen. Zum Glück für die weitere politische Karriere des Senators kam die Nase nicht über die tägliche Besprechung hinaus.

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In der Familie Hamill ist es zur Tradition geworden in Star Wars Filmen mitzuspielen. Nachdem der Senior als Luke eine Hauptrolle ergattern konnte, schaffte es der Junior, Nathan Hamill, einen Wachsoldaten unter Pankas auf Naboo zu spielen.

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Richard LeParmentier (Admiral Motti) lüftet ein dunkles Geheimnis: Die Füße der Imperialen stanken. "Die Stiefel waren aus Gummi und das war äußerst ungemütlich, denn es war so heiß am Set und dadurch stand man dann in einer Lache von Fußschweiß. Irgendwann durften wir uns dann setzen, da kam dann jemand und hat uns die Stiefel ausgezogen um uns die Füße zu lüften und sie uns mit einem Fön zu trocknen und dann warteten wir auf die nächste Aufnahme."

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"Manchmal, wenn ich bei Freunden bin", so Daniels, "sage ich plötzlich etwas in 3POs Stimme - ohne dass ich etwas dagegen tun könnte. Normalerweise liegen dann alle auf dem Boden und lachen sich kaputt. Es ist, als ob ich von ihm besessen wäre.

Wenn die Leute mich aber anflehen, dass ich in seiner Stimme sprechen soll, würde ich mit den Worten 'Nein. Ich bin dann unerträglich.' ablehnen."

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C-3PO auf der "Star Wars Summit" Lizenznehmer-Veranstaltung auf der Skywalker Ranch in Marin County, Mitte der neunziger Jahre:

"Howard Roffman, der Vize-Präsident bei Lucasfilm Licensing, fragte mich schmunzelnd", so Daniels, "wie seine Chancen stünden, mich als C3POs Stimme zu bekommen, wenn jemand anderer in das enge Kostüm gesteckt werden würde. Howard schenkte mir mal ein Star Wars Federmäppchen und so war ich ihm einen Gefallen schuldig - nur dieses eine Mal.

Er und ich schrieben den Auftritt per Telefon und Fax und hatten immer etwas zu lachen. Ich nahm die Szene hier (in London) auf und schickte das Band zur (Skywalker) Ranch, damit R2 wie gewöhnlich das Band abspielen konnte. Es war großartig. C-3PO erinnerte das Publikum daran, dass er viel wichtiger sei als R2-D2. Zu diesem Zeitpunkt betritt George von hinten die Bühne und plötzlich fängt das Publikum wie verrückt an zu klatschen. Wie man es von 3POs Charakter gewohnt ist, nimmt er an, dass ihm der Applaus gebührt. Und als er bemerkt, wer den Beifall in Wirklichkeit erntet, vertuscht er die Situation, indem er R2-D2 anfährt, sich gefälligst zusammenzureißen."

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Weil Daniels Gesicht in den Star Wars Produktionen nie zu sehen ist, wird er nur selten in der Öffentlichkeit erkannt. "Die eigene Privatssphäre als 'Star' mag ja schön und gut sein, aber es gab Zeiten, zu denen ich mir mehr Popularität gewünscht hätte," gibt er zu.

"Als ich einmal bei einer Oscar Verleihung teilnahm, habe ich mich hinter der Bühne hilflos verlaufen. Die Sicherheitsmänner haben mir nicht abgekauft, dass ich der Typ war, der gerade in einem goldenen Kostüm auf die Bühne kam. Sie haben sogar versucht, mich wegen Belästigung anzuzeigen, sagt er.

Obwohl Daniels Anonymität ihre Vor- und Nachteile hat, genießt Daniels die meiste Zeit seinen Status. "Ich würde nie darauf kommen andere Leute zu fragen, wer ich bin. Ich gebe zu, dass ich es einmal versucht habe. Er hatte noch nie von Star Wars gehört und dachte, ich sei reif für die Klappsmühle."

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Fans interessiert es, welche Frage ihm, Daniels, am häufigsten gestellt wird. "Außer der berühmten Badezimmer-Frage?" fragt er grinsend. "Neben dieser Frage wird oft gefragt, ob es unter dem Kostüm nicht sehr heiß war. Die Antwort darauf ist 'Ja und Nein'. Es war eigentlich von Drehort zu Drehort anders. Ich fror in einigen der Wüstenszenen, während es mir in anderen Sets ganz gut ging. Mein glänzendes Kostüm reflektierte das gleißende Sonnenlicht, und Mark Hamill konnte sich in meiner Nähe perfekt sonnen - nicht dass er es je nötig hatte! Nur unter den Bäumen auf Endor herrschte ein ziemlich kühles, feuchtes Klima. Mir war oft sehr kalt, und die Crew musste mir Lichter aufstellen, die mich warm halten sollten. Brian Lufthouse, mein wundervoller und geduldiger Kostümhelfer-Techniker-Freund-Assistent, musste sogar 3POs Hände unter starke Lampen halten, damit sie warm und elastisch wurden und meine Finger hineinpassten. eines Tages war er zu übereifrig. Ich bemerkte leider zu spät, dass meine Roboterhände fast geschmolzen waren." Daniels schluckt bei der Erinnerung. "Ich glaube nicht, dass er es mit Absicht getan hat, aber er muss einen der schwersten Jobs während den Dreharbeiten gehabt haben: auf mich aufzupassen. Also könnte dies auch seine kleine Rache gewesen sein!"
 
Es gab andere Szenen, die auch sehr heiß wurden. "Als wir 1976 Star Wars drehten, hatten wir einen der heißesten Sommer der englischen Geschichte. Die Szenen, in denen das Wüstenlicht mit starken Lampen imitiert werden musste, waren am schlimmsten. Das Innere von Jabbas Segelschiff war für mich ein unvergessliches Saunaerlebnis, dass ich keinesfalls weiterempfehlen möchte. Als ich plötzlich das Gefühl hatte, dass mein Rücken brennt, entdeckte Brian einen Kurzschluss in der Augenbeleuchtung. Die resultierende Erhitzung der am Rücken befestigten Batterien brachten mich zum Kochen. Vielleicht war aber auch dies ein Racheakt von Brian!" lacht Daniels.

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"Der Anzug besteht aus verschiedenen Komponenten, die mit jedem Film verfeinert wurden. Die Panzerung war aus Fiberglas, was bei den Proben zu Juckreiz führte. Nur die Arme waren aus Aluminium. Plastik wurde für die Füße, Hände und den Kopf verwendet. Das schwarze Stück in der Mitte war aus Gummi auf dem Kabel aufgeklebt waren. Die Drähte an den Knien und Ellenbögen waren einfach auf Stoff aufgemalt und später auf meinem schwarzen Overall genäht. Für den Bau des Kostüms musste ich mich trotz heftiger Zweifel in ein Gipsbad legen, weil sie einen Abdruck von meinem Körper brauchten. Genauso hätten sie mich lebendig begraben können. Am meisten habe ich die Eingipsung meines Kopfes genossen. Es ist einfach ein tolles Gefühl, deine Umwelt immer schwächer wahrnehmen zu können, bis du in einer warmen aber einsamen Finsternis lebst. Aufmerksamerweise haben sie mir zwei Strohhalme gegeben, damit ich wenigstens durch die Nase atmen konnte," erinnert sich Daniels.

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Auch wenn der Anzug für Daniels Körper geschaffen wurde, machten es ihm die vielen inneren Vorrichtungen nicht leicht, das Kostüm anzuziehen, geschweige denn zu tragen.

Es gab für mich schon kaum Platz in dem Kostüm, aber trotzdem musste ich immer ein drahtloses Mikrophon bei mir tragen - und wohin damit? Ich werde es nicht verraten! Auf das versprochene Kühlsystem warte ich übrigens heute noch!" bemerkt Daniels grinsend.

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"Wie sieht Anthony Daniels C-3PO von innen aus?" ist eine weitere Frage, die man ihm oft stellt. "Tja! Durch die Plastiklinsen konnte ich sehr weit geradeaus starren. Während der Dreharbeiten konnte ich R2 nur selten sehen, weil er genau unter meinem Blickwinkel herumfuhr. Genauso erging es mir mit Stolperfallen auf dem Boden oder anderen niedrigen Hindernissen. Ich musste mir einfach genau einprägen, wo alles steht und bei laufender Kamera hoffen, dass niemand zwischenzeitlich etwas verändert. Leider hat einer der Ewok nicht einsehen wollen, wie gefährlich es ist, mit seiner Körpergröße neben mir zu stehen. Tja... aber was soll man da machen? Zum Glück hatten wir irgendwo einen Ersatz-Ewok, also war es nicht weiter tragisch!" bemerkt Daniels verschmitzt.

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Nun, C-3PO mag den einen oder anderen Ewok gekillt haben, was einige unter uns nicht besonders erschüttert *g*, aber die jede Tat wird irgendwann bestraft...

Das Rennen im C-3PO Kostüm war für Daniels problematisch, weil Daniel im Innern des Brustpanzers kaum atmen konnte. "Wenn ich außer Atem geriet, war es unmöglich mal eben tief einzuatmen, um wieder ruhig zu werden.

Am schlimmsten erging es mir, als ich für ABC Television in einem New Yorker Theater die Proben für eine Droids-Präsentation durchführte. Der Regisseur bat mich, die Bühne entlangzulaufen. Ich kam am Ende der Bühne an, musste aber feststellen, dass ich nicht mehr atmen konnte. Dreifach in dem Kostüm eingekerkert, machte ich verzweifelt 'Hilfe!' Zeichen, die das lachende Publikum zu tosendem Applaus brachten. Ich dachte, ich müsste sterben. Ich muss wohl sowas wie die Macht benützt haben, denn nach einigen Sekunden der Konzentration erlangte ich wieder Kontrolle über mich selbst. Später in der Show ging 3PO sehr behutsam die Bühne entlang. Natürlich sollten Roboter sowieso nicht atmen, oder?"

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Daniels: "Ohne freie Sicht kann man sich schlecht auf schnell herannahende Objekte vorbereiten, wie z. B. den Kamera-Assistenten, den ich mal aus seinem Sitz gehauen habe. Ein anderes Mal, bei einer Wüstenszene, musste ich mich nach rechts zur Kamera drehen. Weil aber eine Wüstenlandschaft keine besonderen Orientierungspunkte bietet, fuhr ich mit der Rechtsdrehung fort, bis ich mich einmal um mich selbst gedreht hatte. Das muss wohl ein wenig merkwürdig ausgesehen haben.

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Es gab aber noch mehr Probleme. Neben den Stich- und Schürfwunden, die Daniels im Innern des Anzugs über sich ergehen lassen musste, wurde er auch noch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

"Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen, also beschränkte ich mich auf Kopf- und Ganzkörperbewegungen. Manchmal hat es funktioniert. Ich glaube, es war vor allem wirkungsvoll, wenn C-3PO traurig oder ängstlich war. Oder wenn er wie bei der Erzählungsszene bei den Ewoks mit Han streitet."

Sich in dem Kostüm hinzusetzen war unmöglich, also kniete sich Daniels mit dem Oberteil des Kostüms nieder. Speziell angefertigte Beine in Sitzstellung wurden dann um seine Taille gebunden, damit die Illusion des Sitzens perfekt war. Die Übergänge zwischen dem Stehen und Sitzen wurden durch raffinierte Schnitte vorgetäuscht. Immer wenn die Kamera 'nicht hinsah' veränderte Daniels seine Position. War die Kamera wieder bei C-3PO angelangt, so hatte dieser seine Position bereits gewechselt. (Vor allen in Star Wars auf Tatooine nach dem Kauf des Droiden zu bemerken). "Achte bei der Szene, in der Obi-Wan und Luke in Star Wars dem einarmigen 3PO auf die Beine helfen darauf, wie die Kamera gekonnt in die nächste Szene übergeht - in der ich natürlich schon stehe. Um in der der darauffolgenden Szene überhaupt das Gleichgewicht behalten zu können, musste ich es mir im Schneidersitz auf dem Boden gemütlich machen. Natürlich hatte ich nichts unterhalb meiner Taille an... jedenfalls nicht aus Gold... aber man weiß ja nie!

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Daniels konnte mit der Hitze, der Kälte und den Juckreiz fertig werden. Wirkliche Schweißausbrüche bereiteten ihm aber Treppen und wie bereits beschrieben schnelle Bewegungen.

"Treppen hinaufzusteigen war unmöglich. Das Hinaufsteigen funktionierte nur, wenn ich vorher die Stufen abgezählt hatte. Ich würde also geradeaus sehen, mich sehr stark konzentrieren und mit der Hoffnung auf Boden unter den Füßen, einen ängstlichen Schritt nach vorne machen. Die Angst vor gebrochenen Kniescheiben ließ mich bis heute keinen einzigen Fehler machen. Die Panik ist stärker als der Geist! Beobachte mich in der Cantina-Szene."

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Daniels sieht es nicht besonders gerne, wenn andere Schauspieler seine Rolle spielen. "Ich glaube, dass es ziemlich schwierig sein würde, 3POs einzigartige Verhaltensweisen mit seiner Stimme zu kombinieren. 3POs Timing ist eine Sache für sich."

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"Als ich George Lucas zum ersten Mal traf, war ich ein seriöser Schauspieler, der die Rolle eines Roboters nicht spielen wollte," erwähnt Daniels. "Aber wenn sich jemand mit George trifft, will er immer mehr Zeit mit ihm verbringen. Ich erinnere mich an ein Bild von C-3PO, dass er von Ralph McQuarrie bei sich hatte. Sofort verliebte ich mich in die Rolle und nahm sie schließlich an."
 
In "Star Wars: Eine neue Hoffnung" wollte Schauspieler Mark Hamill ein kleinen Easter Egg verstecken. Seine Idee führte zum Streit mit Kollege Harrison Ford.

Hätte man das mal früher bemerkt. "Star Wars"-Legende Mark Hamill hatte sich während der Dreharbeiten zu "Star Wars: Eine neue Hoffnung" einen Spaß erlaubt und seine private Telefonnummer veröffentlicht. Die Nummer gegen (Fan-)Kummer sollte veröffentlicht werden, als Luke (Hamill), Han Solo (Harrison Ford) und Leia (Carrie Fisher) in der Müllpresse auf dem Todesstern feststecken.

Eigentlich sollte Hamill hier einen vorgeschriebenen Code an C-3PO weitergeben, damit der Droide das Trio befreien kann. Stattdessen hatte der Schauspieler geplant, in dieser Szene seine private Telefonnummer für immer und ewig festzuhalten. "Ich hatte von Anfang an geplant '2—' aufzusagen", gesteht Hamill. Als der Drehtag dann soweit war, lag es jedoch an Schauspiel-Kollege Harrison Ford die Zahlenkombination zu nennen. Die Hollywood-Legende entschied sich ebenfalls gegen das Skript. Anstelle von Hamills Nummer sagte er jedoch seine eigene auf. Dies führte zu einem Streit zwischen den Stars.

Mark Hamill, damals circa 26 Jahre alt, wurde am Set richtig sauer und bat Harrison Ford anstelle seiner eigenen Nummer die von Hamill aufzusagen – schließlich war es seine Idee. Doch der Han-Darsteller schien nicht auf ihn hören zu wollen: "Er hat immer wieder seine eigene Nummer aufgesagt und ich bin wütender geworden", gesteht der "Star Wars"-Star in einem Interview. Doch dann gab Ford, damals circa 35 Jahre alt, endlich nach und sagte Mark Hamills Nummer auf. Anschließend wendete er sich zu seinem jüngeren Schauspielpartner und sagte: "Bist du jetzt zufrieden, du großes Baby?"

Nach dieser Aussage ist der Streit jedoch nicht eskaliert. In dem Interview gesteht Hamill, dass er sich damals ertappt gefühlt hatte. Denn ihm selbst wurde bewusst, dass er sich wie ein kleines Kind aufgeführt hatte. Wer das legendäre Weltraumspektakel gesehen, hat weiß, dass Hamills kindischer Aufreger völlig umsonst war. Im Film gibt Luke Skywalker letztendlich die Zahlenkombination an C-3PO durch. Da der Code mit der Zahl 3 und nicht 2 beginnt (via Comicbook), handelt es sich hierbei also nicht um die private Nummer von Hamill und der Streit war völlig umsonst. Vielleicht wollte George Lucas eine weitere Auseinandersetzung der beiden Hauptdarsteller vermeiden oder sie vor unzähligen Fan-Anrufen bewahren.

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Der Schauspieler der Greedo spielte, Paul Blake, hat an seinem ersten Arbeitstag folgendes erlebt. Er war ein Freund von C-3PO-Darsteller Anthony Daniels und kam so zu der Rolle in den Film. Aber er hat sich nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt, als er irgendjemanden nach etwas einer Tasse Kaffee fragte.

"… Ich betrat diese riesige Soundstage, mit diesem Raumschiff - dem Millennium Falcon – am anderen Ende. Es war niemand da, außer diesem Kerl in der Ecke. Er sah aus wie ein Assistent, also sagte ich zu ihm: "Entschuldigen Sie, mein Name ist Paul. Jemand hat mich hergerufen, um einen Typen zu sehen. Könnten Sie mir nicht einen Kaffee bringen?" Also ging er los und holte mir einen Kaffee.

"
Als er wiederkam sagte ich: "Vielen Dank, kennen Sie diesen Typen namens Lucas? George-irgendwas oder so ähnlich. Er ist der Regisseur hier." Darauf antwortete er: "Ich bin George Lucas." Und so habe ich George Lucas dazu gebracht, mit einen Kaffee zu holen."

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Bei den Dreharbeiten zu Eine Neue Hoffnung, stieß der Schauspieler mit seinen Kopf gegen eine Tür. Darsteller Laurie Goode, der für dieses Missgeschick verantwortlich ist, kann heute über diese Situation lachen:
"Ich habe damals wohl etwas Falsches gegessen. Ich stieg in das Kostüm der Sturmtruppe, ging zum Set und wollte eigentlich gleich wieder umkehren, um aufs Klo zu rennen. Ich konnte mich gar nicht richtig konzentrieren, deshalb schlurfte ich einfach die Gänge entlang und stieß mit meinen Kopf gegen die Decke der Tür. Niemand bemerkte das und schrie "CUT", also dachte ich, ich wäre nicht auf dem Bild. Als der Film rauskam, wurde mir sofort bewusst, dass ich das war."
 
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