Aruk Vagary

Aruk Vagary

ignis fatuus
Name: Aruk Vagary
Heimatplanet: Dubrillion
Spezies: Mensch
Geschlecht: weiblich
Alter: 28 Standardjahre

Größe: 1,79 Meter
Gewicht: 58 kg

Haarfarbe: hellblond
Augenfarbe: grün

Aussehen: Wie an Kopf und Beinen gepackt und in die Länge gezogen ist Aruk Vagary eine hagere, schlaksige Gestalt. Die Schultern knochig und aufgrund lang eingeübter Haltung leicht schief, die Knie eckig und das Kinn spitz, liegt die Haut eng gestrafft über dem augenscheinlich zu großen Skelett. Die Stirn ist schmal und die Nase kantig, als sei sie einst gebrochen worden. Schmale Lippen lassen Aruk verkniffen wirken. Das dünne Haar fällt ohne jeden Scheitel beliebig in die eine, bald in die andere Richtung. Die schulterlangen, gerade geschnittenen Haare liegen glatt und können nicht die leicht abstehenden, etwas zu großen Ohren verbergen. Schmale Augenbrauen liegen über der tiefen Augenhöhle, die hellen Wimpern auf den Lidern sind vor den blassgrünen Augen kaum sichtbar.
Ihre schmalen Finger sind schwielig, wo sie einst glatt waren. Die Fingernägel sind nicht länger kurz geschnitten, sondern teilweise abgekaut, teilweise abgerissen.
Die Haut ist hell und frei von Narben, der Hautton gleichmäßig, wenn nicht Aufregung sie mit blassen und rötlichen Flecken sprenkelt.

Kleidung: Aruk trägt eine blaue, faltige Stoffhose, die im Schaft ihrer schwarzen, abgetragenen Stiefel endet. Ein breiter Gürtel hält das zu große Kleidungsstück auf Höhe ihrer Hüfte. Dem langärmeligen, schwarzen Hemd fehlt der unterste Knopf, sodass sie es in die Hose gesteckt trägt. Die Ärmel sind bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt, wenn sie nicht herunterrutschen.

Persönlichkeit: Aruk ist eine Getriebene ihres Geltungsdranges. Sie sucht mehr nach Unterschieden zwischen sich und anderen, denn nach Gemeinsamkeiten. Zwar rühmt sie sich einer guten Beobachtungsgabe, übt sich deshalb aber nicht in Zurückhaltung. Ihre teils zynische Sprache findet sie schneller als einen ausgereiften Gedanken. Sie weiß um diese Schwäche, sieht sich aber außerstande, sie abzulegen. Aufgrund ihrer Herkunft aus einer unteren Gesellschaftsschicht ergreift nicht selten ein Eindruck von Unterlegenheit von ihr Besitz. Was ihr an Abstammung fehlt, macht ihr ausgeprägter Stolz wett. In den Jahren ihrer zu früh beendeten Karriere traf sie vornehmlich auf andere Menschen, die in ihr das Bild festigten, dass nichtmenschliche Spezies am Ende einer gedachten Gesellschaftsstruktur anzusiedeln sind; dort, wo sie selbst geboren und aufgewachsen ist. Ein wenig tauglicher, im Verstand und in den Möglichkeiten begrenzter Bevölkerungsteil, den sinnvoll in die Logistik des Imperiums einzugliedern Aufgabe der Menschen ist. Zugleich weist Aruk entschieden von sich, xenophob zu sein. Mit zweierlei Maß zu messen ist ihr nicht fremd. Was für andere gilt, gilt selten für sie.

Familie:
Vater und Mutter Vagary, Verbleib ungewiss
Bruder Varak, Gefangener des Imperiums, Verbleib ungewiss

Biografie: Aruk wuchs im gebeutelten Süden Dubrillions auf. Ihre Eltern führten gemeinsam mit ihrem Onkel einen Holzabbaubetrieb. Zu Aruks Geburt verfügten sie nicht nur über zu jener Zeit fortschrittliches Großgerät, sondern hatten auch eine von wenigen Nutzholzlizenzen der waldreichen Gebiete inne.
Aruk erlernte das Handwerk von ihrem Vater, während die Mutter ihre Buchhaltungskenntnisse an seinen jüngeren Bruder weitergab. Im Unterschied zu Wasser war Holz auf Dubrillion zwar ein endliches Erzeugnis. Die Vagarys waren jedoch geschäftstüchtig und eine Ressourcenknappheit allein hätte nicht den Fortbestand ihres Unternehmens gefährdet. Aruk besuchte längst eine der dürftig ausgestatteten Schulen, als sich die Industrie des Nordens schrittweise gen Süden ausweitete. Sie brachte Industriedroiden und Forstmaschinen mit sich, die der Familie rasch gnadenlosen Wettbewerb bot. Allein die Rodungslizenzen der Familie erlaubte ihr zu bestehen, bis die zeitlich begrenzte Konzession erneut zu beantragen war. Aruks Bruder war erwachsen genug, dass ihm das Ablaufdatum Sorgen bereitete und ihn, dem Zahlen ein verlässlicher Freund waren, die drohenden Einbußen mit Wut erfüllten. Aruk beobachtete die industriellen Maschinen in angrenzenden Gebieten, die Aliens, die sie bedienten und die Menschen, die den Fortgang der Arbeiten prüften. Um die Kleidung zu tragen, die diese Menschen trugen und den Einfluss zu besitzen, der ihrer war, hätte sie in den Norden geboren werden müssen. Besser, sie trat diese Reise spät, als gar nicht an.

Das Auskommen ihrer Familie finanzierte eine Ausbildung an einer drittklassigen Hochschule. Annehmliche Jahre, in denen sie Weggefährten ausfindig machte, einige Vokabeln Hochgalaktisch lernte, sie doch bald verwarf und sich der sozialen Gepflogenheiten wegen einer Gruppe Jengardin-Studenten anschloss, die die Lehren dieses waffenlosen Nahkampfes als hochkultiviert begriffen, wo Aruk sie als prähistorisch abtat. Das Studium der Maschinen- und Droidenkonstruktion schloss sie leidlich ab. Die Familien ihrer reichen Bekannten waren hingegen keine Ingenieure. Was sie taten und womit sie sich betucht hielten, auch wenn sie nicht Nutznießer eines kultivierten Familienvermögens waren, blieb Aruk verborgen.

Begriffen hatte sie hingegen, dass diese Kreise einander wohlgesonnen waren, so sie voneinander profitierten. So weit, dass sie im Voraus zu leisten bereit waren. Mit der Hilfe eines Studienfreundes trat sie eine Stelle in der imperialen Verwaltung an. Ihre Tätigkeit hatte nichts mit ihrer Ausbildung zu tun. Im Gegenteil erlernte sie, Beziehungen zu knüpfen, zwischen den Zeilen seine Person zu empfehlen und sich auf die Tätigkeiten zu konzentrieren, mit denen sie hervorstach. Je weiter sie vorankam, desto mehr sah sie ihre Zukunft gesichert. Nicht nur ihre, sondern auch die seiner Familie. Sie leitete eine Abteilung, verfügte über einen Sekretär und führte ein Dutzend Mitarbeiter, als im Süden die Rebellion ausbrach.

Der Name Vagary war von diesem Zeitpunkt an ein rotes Tuch, das Aruk nicht abstreifen konnte. Aus dem Dienst entfernt und den gefangenen Rebellen zugeführt erfuhr sie nur über Ecken, dass ihr Bruder, intelligent und forsch wie er war, sich als treibende Kraft der Rebellion verdient gemacht hatte. Ihre Unschuldsbeteuerung fiel auf taube Ohren. Erst das Ausmaß der flächendeckenden Gefangennahmen ließ sie erkennen, dass nicht sie selbst in Missgunst gefallen war. Sie büßte für ihre Verwandtschaft. Das Instrument der Sippenhaft erwies sich als wirksam und wo es klaffende Lücken riss, vermochte imperiale Effizient diese bald zu schließen. Das Imperium war stets gründlich und Dubrillion befleißigte sich, Musterschüler dieser Tugend zu sein.

Aruk blieb in der kommenden Haftzeit für sich. Den Rebellen begegnete sie mit Verachtung. Das Vorgehen des Sektor Adjutanten - selbst gegen ihren Bruder - hätte sie kaum die schmalen Lippen verziehen lassen. Doch sein Durchgreifen war auch ihr Untergang. Es zerfraß sie, Gefangene des Imperiums und inhaftiert inmitten jener zu sein, die sie um alles gebracht hatten, das sie sich erarbeitet hatte.
In einem Arbeitslager fand sie einen Ausweg und tauschte ihr Leben als Gefangene des Imperiums als Gefangene der organisierten Kriminalität. Nach Dubrillion wurde sie auf eine Raumstation verbracht und von dort gelangte sie schließlich nach Bastion. Von dieser Welt kennt sie lediglich den Raumhafen und die Luftverkehrswege, die tief hinab in das schwarze Herz des Planeten führen. Bonetown ist ihr Käfig, dessen Schlüssel die Organisation „Mainasu Roku“ in festem Griff hält.
 
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