CaptainTypho
The Man from Naboo
Loki schrieb:Die "Gene" sind mit die feigeste Ausrede die es für übergweiwcihtige Menschen gibt. Die wenigsten haben tatsächlich irgendwelche Stoffwechselstörungen, bei den meisten ist es nur Augenwischerei, weil es ja bedeutend einfach ist, zu sagen, das Übergewicht sei "genetisch bedingt" (wie praktisch, dass man das nicht beweisen kann) anstatt zuzugeben, dass man einfach ein fauler Fresssack ist.
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Es ist tatsächlich so, dass der Stoffwechsel von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Auch ist erwiesen, dass zum Beispiel bei Mäusen in diesem Zusammenhang ein "Fett-Gen" existiert, welches die Gewichtszunahme beeinflusst. Beispiel hier :
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/hupfeld/Medizin/Therapie-uebergewicht.htm
Auch gibt es Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Übergewicht feststellen konnten.
Es gibt viele Ansätze, sodaß man auch hier nicht immer von "fauler Fresssack" sprechen kann.
Mein Bruder hat vor fünf Jahren 80 Kilo abgenommen, von 165 kg auf 85 kg. Das aber auch erst, nachdem er wegen etwas anderem zum Arzt musste, und der ihm knallhart sagte, daß er entweder abnimmt, oder nur noch ein paar Jahre hat.
Die Abnahme fand im Rahmen einer ambulanten Therapie in einer Klinik statt, die die Bereiche Ernährung, Bewegung und Psychologie abdeckten. Von einer Gruppe von 10 Personen war er der einzige, der wirklich erfolgreich war und auch noch ist.
Die Therapie hat sich über anderthalb Jahre erstreckt, und war in mehrere Phasen aufgeteilt.
Die erste Phase umfasste eine radikale 1200 Kalorien Diät unter ärztlicher Beobachtung, um eine Basis zur Gewichtsabnahme zu schaffen. Dies wurde durch "Tütennahrung" erreicht, ähnlich den Slimfast-Produkten, die drei Monate lang die einzige Form von Nahrung für die Dicken darstellte. Sehr hart, mit dem unangenehmen Nebeneffekt von strengen Körperausdünstungen wegen der Stoffwechselveränderung, für einige Leute sicher ein erstes Hindernis.
Danach kam die "richtige" Ernährungsumstellung, sprich ein Umstellen der kompletten normalen Ernährungsgewohnheiten. Es wurde den Teilnehmern gezeigt, wie sie sich richtig gesund ernähren müssen, also Zubereiten und Kochen ohne Fett, Zucker etc.
Mein Bruder hat das ganz strikt und wirklich straight durchgezogen. Das ging soweit, dass er nach heftigen Schmerzen im Bauchbereich vom Arzt den Tipp bekam, doch zumindest einen Esslöffel Öl pro Tag zusich zu nehmen.
Zusätzlich zur Ernährungsumstellung war regelmässige psychologische Beratung ein wichtiger Bestandteil der Therapie, da es viele Faktoren gibt, die Übergewicht hervorrufen können.
Wichtig für den Erfolg war aber auch, dass er einmal am Tag zwei Stunden Sport getrieben hat.
Man muss allerdings ehrlich sein und seine Situation als auch die der anderen Teilnehmer betrachten.
Eine Mutter mit drei Kindern und einem Mann, hat es wesentlich schwerer, solch eine strikte Gewichtsabnahme durchzuziehen, als ein zuhause lebender, alleinstehender Student. Das Umfeld ist immer ein weiterer Faktor, und es kann keiner behaupten, komplett unbeeinflusst von seiner Umgebung zu leben.
Anyway, zurück zum eigentlichen Topic.
Mein Bruder hat durch die Gewichtsabnahme die unvermeidbaren (!) "Fettschürzen", welche bei solch einer Gewichtsabnahme nur noch operativ zu beseitigen sind. Man sieht sie nicht, wenn er normale Kleidung trägt. Was augenfällig war ist die Veränderung im Gesicht, er wirkt nach der Gewichtsabnahme viel älter, und seine Gesichtshaut ist sehr elastisch, sie lässt sich sehr ziehen, eher funny als alles andere

Also, bei grosser Gewichtsabnahme (was 20 Kilo nur bedingt sind, man kann locker 2-3 Kilo in seinem Gewicht schwanken) sollte immer ein Arzt, ein Psychologe, und schlussendlich ein Chirurg hinzugezogen werden.
Viel Glück bei der weiteren Abnahme !
Gruß,
Michael