Bastion

[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Ebene der Lernenden, Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny, Kronos

Wieder in der Bibliothek zu sein hatte eine beruhigende Wirkung auf Mirili, die junge Frau atmete erleichtert aus. Das hier war ihr Reich, hier kannte sie sich aus und hier wusste, sie woran sie war, hier fühlte sie sich sicher. Es war eine trügerische Sicherheit, das wusste die Miraluka, aber dennoch ein gutes Gefühl, und das konnte sie nach den nervenaufreibenden Ereignissen um den toten Schüler gebrauchen. Den ermordeten Schüler, um genau zu sein, und die Jüngerin war dabei gewesen und hatte bei der Tat und ihrer Verschleierung geholfen. Nie hätte sie gedacht, dass sie mal so etwas tun würde, aber vermutlich war auch das eine Illusion gewesen. Das hier war der Tempel der Sith, niemand lief mit sauberen Händen herum. Leise seufzte die Miraluka und verdrängte ihre Gedanken, sie musste sich konzentrieren. Das galt auch für die beiden Turteltauben Destiny und Kronos, fand Mirili, die beiden schienen ja wirklich Gefallen aneinander gefunden zu haben, jedenfalls hatte der Gehörnte die Täuschung wegen des Namens recht locker aufgenommen und danach weiterhin die Nähe der Hybridin gesucht. Ob er sich da mal nicht die Finger verbrennen würde, dachte sich die Bibliothekarin, aber das war eigentlich nicht ihr Problem. Als hätten die beiden ihre Gedanken gehört gab es kurz Ärger, als Destiny nach der Disc suchte und dabei wohl von Kronos abgelenkt wurde, schüchtern hielt sich Mirili zurück und war erleichtert, als sich die Gemüter wieder beruhigten. Die Hybridin wollte ihren Auftraggeber aufsuchen und ihm die Disc übergeben, und Mirili nickte zustimmend. Je schneller sie das Ding los wurden, desto besser. Angespannt wartete sie, bis Destiny zurückkehrte, es schien wohl alles gut gelaufen zu sein. Endlich funktionierte mal was nach Plan, als lächelte Mirili zufrieden, aber sie sprach leise und vorsichtig.

„Damit wäre die Sache also überstanden. Wir sollten uns jetzt trennen, damit niemand Verdacht schöpft. Seid wachsam und passt gut aufeinander auf. Wir sehen uns sicher bald wieder. Viel Glück.“


Freundlich nickte sie den beiden anderen Jüngern zu, dann ging sie langsam davon, um einen ganz normalen Eindruck bemüht. Mirili suchte sich eine ruhige Ecke, nahm sich ein Buch über alte Amulette und Talismane der Sith aus dem Regal, das sie sehr mochte, weil darin eine dunkle Fürstin ihrer Spezies vorkam, und vergrub sich in der Lektüre. Das half ihr merklich, sich zu beruhigen und sogar etwas zu entspannen, und nach Stunden intensiven Lesens forderte ihr zarter Körper seinen Tribut und ihre Augenlider wurden schwer, bald legte sie ihren Kopf auf den Tisch und schlief an Ort und Stelle ein. Als sie am nächsten Morgen erwachte, fuhr ihr erst mal ein Schreck durch die Glieder und sie sah sich hektisch um. Keine Tempelwächter, kein Darth Halberd, ihr Herzschlag beruhigte sich wieder. Die Miraluka gähnte herzhaft, ging in das Quartier, das ihr zugewiesen worden war, um sich frisch zu machen, und trank einen Schluck Tee, danach fühlte sie sich schon deutlich besser und kehrte in die Bibliothek zurück. Einer der ranghöheren Jünger, ein Mensch namens Tarus, dessen kahles Haupt ihn etwas grobschlächtig wirken ließ, begrüßte sie knapp und deutete auf einen Zabrak (Venris), der am Eingang zur Bibliothek stand.


„Frisches Futter für den Fleischwolf. Was meinst Du, hat er die Bibliothek mit dem Trainingsraum verwechselt und wundert sich nun, wo die ganzen Gewichte sind?“

Scherzte der Mann und grinste, was Mirili kurz lächeln ließ, sie drehte den Kopf in Richtung des Gehörnten. Zabrak waren beliebt bei Meistern, aber nicht unbedingt für ihre geistigen Fähigkeiten, sondern weil sie stark und zäh waren. Der Neuling (Venris) wirkte jedenfalls nicht gerade schwach, aber ihr fiel auf, dass er die Regale mit ehrlichem Interesse betrachtete.


„Nein, ich glaube, der soll wirklich hier hin. Prüf mal die Liste.“


Tarus tat wie geheißen und stieß einen leisen Piff aus.


„Tatsächlich, ein gewisser Venris Traja, eingeteilt für den Dienst in der Bibliothek. Der gehört Dir, Mirili, ich muss noch Schriftrollen zu Darth Narakis bringen.“

Die Miraluka nickte leicht, setzte sich in Bewegung und ging auf den Neuling zu, stellte sich vor ihn und lächelte leicht.


„Willkommen in der Bibliothek, Venris Traja. Ich bin Mirili und arbeite schon seit längerem hier, also werde ich Dir zeigen, was Du zu tun hast. Komm mit mir. “


Ein wenig Autorität legte die Jüngerin schon in ihre Stimme, denn immerhin war sie hier die erfahrene Bibliothekarin und ob der Neue was taugte, wusste sie nicht. Hoffentlich war er wenigstens kein Tollpatsch. Unauffällig musterte sie ihn mit der Macht, der Zabrak wirkte intelligent und eifrig. Nun, das war schon mal ein guter Anfang. Sie führte den Neuling zu den Regalen und erklärte, wo sich die einzelnen Themenbereiche befanden, dann deutete sie auf einen Tisch, auf dem verschiedene Schriftrollen, Datapads und Bücher lagen.


„Das haben Jünger gestern angerichtet, als sie nach etwas gesucht haben. Zwei von ihnen dürfen jetzt die Katakomben säubern. Und wir...nun, wir dürfen das hier aufräumen. Besser gesagt, DU wirst das aufräumen und mir zeigen, was Du kannst.“


Wies sie den Gehörnten an und war gespannt, wie er sich schlagen würde.


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Er erwachte auf der harten Matratze, als ein schrilles Läuten ertönte. Fast zeitgleich mit ihm schlugen auch die anderen Jünger ihre Augen auf und torkelten aus ihren Betten. Dann begann sein erster richtiger Tag im Sith-Tempel. Er stellte sich unter die Schall-Dusche, zog seine Schwarze Kluft über und genehmigte sich eine kurze Mahlzeit. Seine Zimmergenossen taten es ihm gleich. Die Stimmung in dem Quartier war angespannt und knisterte vor Erwartungen an den ersten Tag. Es gab einige Gesprächsbereite Jünger, die sich voller Vorfreude über ihre heutigen Aufgaben unterhielten, vom Leibdiener bis zum Techniker war alles dabei, sogar einen Bibliothekar konnte er ausmachen und dann gab es noch die weniger Gesprächsbereiten Jünger, zu denen heute auch Venris zählte. In der Nacht hatte er schlimme Träume gehabt, wie ein Mann in dunkler Kutte und mit rotem Schwert nach Iridonia kam und seinen Vater verschleppte. Allein bei dem Gedanken wurde Venris leicht übel und sein Zorn schwellte wieder an, den er während der letzten Tage größtenteils zurückgehalten hatte. Trotzdem würde er nicht so dämlich sein und sich bei seinen Ausbilder unbeliebt machen. Eine solche Entscheidung würde wahrscheinlich schnell zum Tod führen, nach allem, was Venris bis jetzt gehört hatte.

Als die Vorbereitungen soweit abgeschlossen waren, machte sich Venris mit dem anderen Jünger auf den Weg zur Bibliothek. Es handelte sich bei ihm um einen kleinen zerbrechlichen Bith, der nicht den Anschein machte, dass er in einem Ort wie diesem lange überleben würde. Venris würde ihm aber so gut es ginge unter die Arme greifen, es war immer gut einige Verbündete auf seiner Seite zu wissen. Vielleicht würde der Bith nie mit dem Lichtschwert viele Feinde niederstrecken, aber das Wissen, dass sich in einem solch großen Kopf ansammelte, würde irgendwann bestimmt auch gefährlich werden. Venris probierte ein Gespräch mit ihm anzufangen, aber die Gesprächigkeit vom Zimmer verflog mehr und mehr, je näher sie der Bibliothek kammen. Als sie dann vor den großen Türen standen, hatte Venris nur herausgefunden, dass der Bith Quinton Mool hieß und wie er zum Sith-Tempel gelangt war. Angeblich war er ein ehemaliger Jedi und wenn Venris sich konzentrierte, konnte er neben dem Bith auch eine gewisse Spannung fühlen, so ähnlich, wie er sie bei dem Anflug zum Sith-Tempel gespürt hatte, nur irgendwie .... anders, nicht so mystisch und düster.

In den Hallen der Bibliothek wurden sie von einem gewissen Tarus begrüßt, ein hochrangiger Jünger. Er erteilte ihnen ein paar wenige Anweisungen und gab dann dem Bith eine kleine Weg Beschreibung zu seinem ,,Betreuer``. Mit Venris blieb er noch kurz stehen. Erst als eine gutaussehende, junge Miralerin sich näherte, ergriff Tarus wieder das Wort. Er machte einen Witz auf Venris Kosten und Venris wollte gerade etwas böswilliges Erwidern, als sich die Miralerin einschaltete und das Missverständnis aufklärte. Dann verschwand Tarus und die Miralerini stellte sich als Mirilli vor. Da die Miralerin seinen Namen bereits kannte nickte Venris nur und deute eine leicht Verbeugung an, mit einem leichten Grinsen. Dann zeigte Mirilli ihm die Bibliothek und erklärte ihm einige Abläufe. Währenddessen spürte er einen gewissen Druck, der sich auf ihn legte, ihn umhüllte und abtastete. Venris konnte sich nur vorstellen, dass dies eine Trickserei in der Macht von Mirili gewesen war. Dann führte sie ihn zu einem Tisch und gab ihm die Aufgaben, die verstreuten Schriften die darauf lagen aufzuräumen und einzusortieren. Wenn so jeder Tag ablaufen würde, wäre es ein leichtes für ihn, hier zu bestehen. Doch dann schaute er sich die Schriften näher an. Es war schwieriger als er gedacht hatte und er brauchte kurz Zeit um sich zu konzentrieren. Aber als er die neuen Eindrücke und anderweitige Ablenkungen zuseite geschoben hatte und seinen Geist in gewisser Weis befreit hatte sah er die Aufgabe schon mit anderen Augen. Er nahm sich ein Pergament nach dem anderen, ein Buch nach dem nächsten du ordnete sie zu verschieden Häufchen an. Mirilli konnte zwar nicht mit den Augen sehen, trotzdem fühlte Venris sich aber beobachtet. Als er soweit fertig war und Mirilli noch immer nichts gesagt hatte, nahm er sich einen Haufen unter den einen, einen anderen unter seinen anderen Arm und machte sich auf den Weg zu den Regalen. Er brauchte kurz um sich zu orientieren, ging dann aber zu den Regalen, die ihm Mirlli gerade gezeigt hatte und sortierte die Schriften sorgfältig ein. Dann kehrte er zu Mirilli zurück.

,,Mirilli, ich wäre soweit fertig. Gibt es noch etwas anderes wo ich helfen kann? Diese Bibliothek ist übrigens wirklich beindruckend. Ich dachte bis jetzt immer Sith wären Brutale Machtnutzer, die denken, mit einem Lichtschwert wäre jedes Problem beseitigt, aber diese Bibliothek... naja ... bloße Schläger bräuchten sowas bestimmt nicht.``

Er schenkte Mirilli ein keckes Grinsen und merkte an ihrem Gesicht, dass sie es einem Zabrak, den Raufbolden der Natur, so etwas nicht zugetraut hätte.

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Mirili war neugierig, was Venris anging. Neulinge kamen und gingen, das war so üblich, einige wenige hatten das Glück und die Ehre, von einem Meister ausgewählt zu werden, viele starben, und noch mehr fristeten ein langes, trostloses Dasein im Tempel. Zu welcher Kategorie der Zabrak langfristig gehören würde, war für die Jüngerin schwer zu sagen, sie hatte den jungen Mann neugierig und intensiv betrachtet, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Das war ein Vorteil, wenn man eine Miraluka wie sie war, sie brauchte keine Augen, um jemanden zu sehen, sondern nutzte die Macht und erhaschte dadurch stärkere und genauere Eindrücke, auch vom Innenleben eines anderen. Venris machte jedenfalls einen motivierten und gut aufgestellten Eindruck und hatte sie zur Begrüßung angelächelt und sich sogar verbeugt, was Mirili fast ein wenig rot werden ließ. Aber nur fast, denn so charmant er sich auch geben mochte, der Jünger unterstand erst mal ihr und musste sich beweisen. Die Aufgabe, den wild durcheinandergewirbelten Haufen von Schriftrollen, Büchern, Datapads und Speicherkristallen zu sortieren, schien den Zabrak jedenfalls nicht zu schrecken, er machte sich ans Werk und sie merkte, wie er sich konzentrierte und aufpasste. Das war gut, denn die anfängliche Ablenkung und Verwirrung beim Anblick des Haufens waren nicht sehr ermutigend gewesen. Interessiert verfolgte Mirili, wie Venris ein System entwickelte und begann, die einzelnen Informationsträger zu sortieren, gleich zu gleich, so wurde der Haufen rasch kleiner. Das war ziemlich clever, besonders für einen Zabrak, fand die Jüngerin, schwieg aber, während sie genau zusah. Aber es war ja auch eine vergleichsweise leichte Aufgabe. Als der Gehörnte fertig war, schwieg die Miraluka erst einmal, durchaus zufrieden, aber sie wollte sehen, ob er noch mehr konnte. Schließlich war das bloß der Anfang. Die Aussicht auf einen fähigen Helfer in der Bibliothek ließ Mirilis Laune gleich steigen, es wäre wunderbar, wenn ihr hier jemand unter die Arme greifen konnte, der kein Mistkerl oder Tollpatsch war.

Mit seiner nächsten Aktion empfahl sich Venris prompt für höhere Aufgaben, der Zabrak, er klemmte sich die Haufen unter die Arme und marschierte zu den Regalen, gemäß dem, was sie ihm gezeigt hatte, räumte er die Sachen ein. Hätte Mirili so etwas gehabt, sie hätte beeindruckt die Augenbrauen gewölbt, aber stattdessen lächelte sie lediglich dünn und zufrieden, als der Gehörnte zu ihr zurückkehrte. Eifrig erkundigte er sich, ob es noch mehr gab, wobei er helfen konnte, und er zeigte sich beeindruckt von der Bibliothek und meinte, dass sie der Beweis war, dass Sith nicht bloß brutale Schläger waren. Mirili musste leise lachen und schüttelte leicht den Kopf.


„Oh, brutal sind sie. Aber einige von ihnen sehr, sehr schlau UND brutal. Das sind meist die Schlimmsten.“


Erklärte sie dem Neuling trocken, dann nickte sie.


„Das hast Du gut gemacht. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Schauen wir doch mal, ob Du auch alles richtig einsortiert hast.“


Lobte die Jüngerin den Zabrak und schritt dann mit ihm die Regale ab, wobei sie prüfend die einsortierten Gegenstände beäugte und abtastete. Schien soweit alles richtig zu sein, aber auf einmal hielt Mirili inne und runzelte die Stirn.


„Moment, das hier...“


Murmelte die zierliche Frau, sie kannte die vergilbte Schriftrolle nicht und auch der Titel war ihr neu. Vorsichtig holte sie sie aus dem Regal und warf einen Blick darauf, und als sie genauer hinsah, erschrak sie fast.


„Das Auge der Nacht...“


Hauchte sie ehrfürchtig, als sie das die Zeichnung des Amuletts auf der zweiten Seite erkannte. Aufgeregt drehte sie sich zu Venris rum.


„Wo lag diese Rolle? Sie erzählt die Legende um ein mächtiges, uraltes Amulett, das der Sith Darth Arestia gehörte. Sie war vor langer Zeit einmal so stark gewesen, dass der Imperator selbst sie als Bedrohung empfand und tötete. Angeblich liegt sie hier im Tempel begraben, zusammen mit ihrem Amulett, das ihr große Kräfte verlieh.“


Sie kannte diese Legende vom Hörensagen, aber nun hatte sie sie schwarz auf weiß, direkt vor ihr. Ein erstaunlicher Fund.


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Mirilli wollte die Sortierung noch überprüfen, bevor sie die Aufgabe als Beendet ansah. Überflüssig, wie er fand. Aber momentan war sie noch die Ranghöhere und diejenige mit mehr Erfahrung. Also legte Venris keinen Wiederspruch ein, sondern folgte ihr still, wie ein zweiter Schatten. Mirilli schien auch nach den Kontrollen recht zufrieden, bis sie plötzlich eine Schriftrolle aus dem Regal zog. Sie sprach etwas über eine alte Legende und ein mächtiges Artefakt, dessen Geschichte angeblich auf dieser Schriftrolle verewigt war. Es fing an spannend zu werden. Auf die Frage, wo sich diese Rolle befunden hatte, wusste er schnell eine Antwort.

,,Die Rolle lag auf dem Tisch, ganz normal bei den anderen. Wo sie genau herkommt, wissen wahrscheinlich nur die Jünger, die die Unordnung gestern hier anrichteten.``

Mirilli erzählte ihm einen kurzen Abriss über die Geschichte. Er fühlte sich fast wie in einem Film. Die beiden Helden hatten nun den lang vergessenen und wertvollen Schlüssel zu einem unvergesslichen Abenteuer gefunden, dass ihnen ein neues, besseres Leben bringen würde. Dagegen hatte Venris schon mal nichts. Er konnte Mirilli momentan noch recht schlecht einschätzen. Was für eine Person war sie. Würde sie sich sofort selbst auf die Suche nach dem vergessenen Talisman machen, oder würde sie schnell zum nächsten Meister eilen und ihm die Geschichte vortragen? Wenn es nach ihm ginge, würden die beiden sofort in den Katakomben mit den Nachforschungen beginnen. Dabei wäre er vielleicht sogar eine große Hilfe. Er hatte sich auf seiner Heimatwelt schon oft mit Archäologie beschäftigt und galt in der näheren Umgebung zu seinem Dorf als Koryphäe auf diesem Gebiet. Erst ein paar Jahre vor seiner Verschleppung durch die Sith wurde in der Nähe ein altes Sith-Grab gefunden. Er hatte sich viel Grundwissen zu diesem Thema daraufhin besorgt, um auch gut vorbereitet zu sein. So großartig anders dürfte es in den Katakomben, wo Venris das Grab vermutete, eigentlich auch nicht sein. Das Sith-Grab auf Iridonia war wahrscheinlich älter gewesen als die Außenfassade des Tempels, aber oft waren die Katakomben noch deutlich älter und mit ein bisschen Glück würde das Alter ungefähr stimmen.

Doch konnte er den Vorschlag, auf eigene Faust nach dem Amulett zu suchen, Mirilli einfach so unterbreiten? Was wäre, wenn sie total dagegen wäre und es sich später vor den Meistern so darstellte, dass er das Amulett für sich alleine beanspruchen wollte. Das würde großen Ärger, wahrscheinlich sogar mehr, bedeuten. Vielleicht legte er Zuviel Paranoia an den Tag, aber bei den Sith wusste man nie. Vielleicht spielte Mirilli ihm auch nur was vor, benutzte ihn als Mittel zum Zweck, und dass war Venris gar nicht gerne. Trotzdem wollte er diese Chance zu großem Ruhm nicht einfach so verstreichen lassen. Mit etwas Glück könnte er den Aufbruch zur Suche so hinbiegen, dass Mirilli dachte, dass es ihre Idee gewesen wäre, wenn sie den dann aufbrachen.

,,Hatte dieses Amulett den spezielle Kräfte? Vielleicht vertuschen diese Jünger ja etwas, ihnen muss doch wohl aufgefallen sein, dass diese Schriftrolle etwas besonderes war.``

Er legte einen Nachdenklichen Gesichtsausdruck auf und beugte sich über Mirillis Schulter, um einen Blick auf das Pergament werfen zu können. Es machte wirklich irgendwie einen besonderen Eindruck, dass merkte sogar Venris, der noch nicht besonders lange in der Bibliothek war. Das musste den Jüngern doch klar gewesen sein. Vielleicht waren sie ja gerne in die Katakomben geschickt worden, so hatten sie einen guten Grund um da zu sein und konnten das Amulett in Ruhe suchen.

,,So etwas besonderes übersieht man doch nicht einfach.``

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Noch immer konnte Mirili kaum glauben, dass sie tatsächlich einen Hinweis auf das legendäre Amulett von Darth Arestia in den Händen hielt. Sie hatte die Erzählungen über diese mächtige, längst tote Sith stets für Übertreibungen gehalten, für Legenden, erzählt von abergläubischen Jüngern und vielleicht von der Sith sogar selbst gestreut, um ihre Feinde selbst nach ihrem Tod noch einzuschüchtern. Vielleicht steckten den Legenden doch mehr Wahrheit, als die Miraluka immer geglaubt hatte, denn die Schriftrolle in ihren Händen beschrieb sachlich und formell die große Macht von Darth Arestia und die wichtige Rolle, die das Amulett, das „Auge der Nacht“, dabei spielte. Fast schon ehrfürchtig strich Mirili über das Pergament, als müsste sie sich vergewissern, dass es die Schriftrolle wirklich gab. Es war der erste konkrete Beweis dafür, dass es Darth Arestia wirklich gegeben hatte, ein unglaublicher Fund. Aber wieso war ihr diese Schriftrolle noch nie zuvor aufgefallen? War sie von außerhalb der Bibliothek hier her gebracht worden? Oder irgendwie versteckt gewesen? Mirili kannte sich sehr gut aus in der Bibliothek, aber eine einzelne Person konnte unmöglich alles hier wissen. Aber auch die anderen Bibliothekare hatten nie diese Schriftrolle erwähnt und sie war sicher, dass eine solche Entdeckung nicht lange geheim geblieben wäre. Handelte es sich vielleicht um einen Trick, eine Falle? Misstrauisch drehte die Miraluka den Kopf zu Venris und Befürchtungen schossen ihr durch den Kopf. War er ein Diener von Darth Halberd, der sie in eine Falle locken sollte? Die Jüngerin verwarf den Gedanken rasch wieder. Wenn man sie töten wollte, dann musste man dafür keinen solchen Aufwand betreiben. Also war die Schriftrolle wahrscheinlich echt, auf ihre Nachfrage hin versicherte ihr Venris, dass sie einfach bei den anderen gelegen hatte, in dem Durcheinander auf den Tisch. Waren die Jünger zufällig darauf gestoßen oder hatten sie gar gezielt danach gesucht? Nachdenklich strich sich Mirili über ihr Kinn.

Tarus meinte, sie hätten sehr konzentriert gewirkt, als würden sie nach etwas suchen. Und als er das Durcheinander bemerkt hat und sie aus der Bibliothek verwiesen hat, musste er die Wächter rufen, weil sie nicht gehen wollten.“


Es kam vor, dass renitente Jünger nicht den Anweisungen der Bibliothekare folgten, aber nur selten, denn eigentlich wollte niemand Ärger mit den Wächtern und die Strafe, Dienst in den Katakomben, war sehr abschreckend. Eigentlich. Venris riss sie aus ihren Gedanken, der Zabrak wollte wissen, ob das Amulett spezielle Kräfte besaß und er vermutete, dass die Jünger vielleicht etwas verbergen wollten.


„Der Legende verleiht das „Auge der Nacht“ seinem Besitzer große Kräfte und erlaubt es ihm sogar, seinen Geist in einen anderen Körper zu transferieren. Darth Arestia entkam so angeblich zweimal den Attentätern des Imperators und hätte es fast geschafft, in sein persönliches Quartier einzudringen. Die Schriftrolle erwähnt ihren Tod durch seine Leibgarde und ihr Begräbnis hier im Tempel. Da steht: “Und der Imperator ließ die Verräterin mitsamt dem Schmuck ihrer Missetat im Orden in einen Sarkophag legen und ihn einmauern, tief in den Eingeweiden des Tempels, für alle Zeit gefangen.“ Das muss in den Katakomben sein.“


Mirili machte eine kurze Pause und dachte intensiv nach, ihr Herz schlug schneller.


„Vielleicht haben etwas aufgeschnappt und wollten die Schriftrolle, um Details zu erfahren. Und als sie die Informationen hatten, ließen sie alles wie ein Durcheinander aussehen und provozierten die Wächter, um ganz sicher in die Katakomben zu kommen.“


So etwas übersah man in der Tat nicht, Mirili nickte zustimmend. Sollte sie einem der Wächter oder einem Meister Bescheid sagen? Aber was, wenn sie sich irrten? Und viel beeindruckender wäre es, wenn sie das Amulett vielleicht sogar selbst finden konnten, würden sie reich belohnt werden.


„Kennst Du Dich mit solchen Dingen aus, Venris? Ich denke, wir sollten der Sache nachgehen, und zwar schnell. Vielleicht können wir sogar das Amulett finden und einem Meister präsentieren. Hilf mir dabei, und wir werden beide geehrt werden.“


Zweifellos gefährlich, aber mit einem kräftigen Zabrak an ihrer Seite würde sie es vielleicht wirklich schaffen.


„Komm.“


Forderte sie Venris auf und lief los, eilig verließen sie die Bibliothek und begaben sich in Richtung der Katakomben. Je näher sie dem Eingang kamen, desto weniger Jünger begegneten ihnen, und der Raum vor dem Eingang war völlig leer. Nervös sah sich Mirili um, dann steuerte sie den Eingang zu, ein großes rundes Tor, das links und rechts von Fackeln erhellt wurde. Dahinter lag eine lange, nur spärlich ausgeleuchtete Treppe, an den Wänden war es feucht und modrig und eine düstere, bedrückende Atmosphäre herrschte, die bei jedem Schritt hinab schlimmer wurde. Es war, so dachte sich Mirili fröstelnd, als würde sie in den Bauch einer Bestie klettern, und unwillkürlich hielt sie sich an Venris Schulter fest.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Eingang zu den Katakomben] Mirili (NSC), Venris Traja
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Bibliothek ] - Venris Traja und Mirilli

Mirilli schien anscheinend die Idee, das die Jünger etwas zu verbergen hatten, auch nicht für unwahrscheinlich. Sie merkte an, dass die Jünger sehr akribisch nach etwas suchten und bestätigte sogar, dass auch sie daran glaubte, dass die Jünger eventuell gerne in die Katakomben geschickt worden waren. Venris fragte sich, ob so etwas öfter hier im Sith-Tempel passierte. War dieser Ort wirklich so geheimnisvoll und mysteriös, wie es an seinem ersten Tag den Anschein machte? War das Geheimnis dieser Sith-Lady das einzige, was in den tiefen Katakomben verborgen lag, oder fand man dort hinter jeder zweiten Wand eine geheime Gruft. Die wichtigste Frage, die sich Venris momentan aber stellte war, ob alle Jünger hinter den Rücken der anderen Arbeiteten. So etwas war er anders von seiner Heimat gewohnt. Dort hatte die Gemeinschaft zusammengehalten und wenn man diese beiden Orte, den Sith Tempel und Iridonia, verglich, konnten definitiv einige Parallelen festgestellt werde, wie Venris zumindest fand. Beides waren widrige Ort, wo die Anwohner unter schwierigen Bedingungen leben mussten. Auf Iridonia hatte deswegen ein enger Zusammenhalt geherrscht. Jeder gehörte zur Gruppe und man half sich so gut es ging. Dies war hier anders. Im Grunde sogar komplett gegenteilig. Venris Anpassungsfähigkeit in allen Ehren, aber er wusste nicht, ob er sich solchen Umständen so plötzlich anpassen konnte. Es war immer ein großer Vorteil gewesen, Teil einer Gruppe zu sein, oder gleich deren Anführer, was Venris in seinem Dorf und der Umgebung genoss.

Das Amulett war definitiv nicht zu unterschätzen. Es konnte den Tod überwinden. Etwas sehr subreales, wie Venris fand. Zabraks waren zäh und Widerstandsfähig, aber trotzdem war der Tod ein ständiger Begleiter auf Iridonia gewesen. Es war fast schon ein normaler Alltag gewesen, dass Venris von jemandem Abschied nehmen musste, ein Alltag, den Venris sich nur schwer wegdenken konnte. Aber wenn sich jetzt zwei Jünger auf die Suche nach diesem Amulett machten, wonach würden denn dann die Meister suchen? Zum Glück würden sie auch danach suchen, den Mirilli hatte ihn schon zur Suche aufgefordert, noch bevor er irgendwelche Psychischen Tricks anwenden musste. Auf die Frage, ob er sich mit so etwas auskenne, wusste er schnell eine Antwort.

,,Ich würde mich selbst zwar nicht als Profi bezeichnen, aber ein gewisses Fachwissen besitze ich schon. In meiner Jugend, auf Iridonia, gehörte ich in der Umgebung meiner Ländereinen zu den Experten in Sachen Archäologie, was auf Iridonia, wo Kraft doch mehr als Intelligenz anzutreffen ist, auch nicht so schwierig ist. Erst vor wenigen Jahren entdeckten wir ein altes Sith-Grab und ich habe mich ein wenig mit dieser Thematik auseinander gesetzt. Das Alter könnte eventuell sogar hinkommen.``

Das schien Mirilli zu genügen und sie begannen die ihren Weg zu den Katakomben. Die Flure wurden immer leerer und Venris Stimmung immer bedrückter. Als sie dann auch noch die Treppe hinab in die Katakomben passierten, wurde es wirklich schlimm. Venris war von Natur aus Wiederstandfähig und zäh und robust, doch Mirilli war eine zierliche Mirakula, so wie Venris sie bis jetzt einschätzte und da verwunderte es ihn nicht, dass sie sich seiner Schulter festhielt, da ja sogar er leicht zu zittern begonnen hatte. Er griff ihr sanft unter die Schulter und stützte sie, damit sie nicht umkippte, denn so hätte die Suche ein rasches Ende genommen. Mit einem Lächeln fügte er genau das hinzu.

,,Du sollst mir hier ja nicht umkippen. Ich würde das Amulett wirklich gerne finden und ohne dich könnte sich das schwierig gestalten.``

Nun hatte ihr Abenteuer begonnen. Venris mochte Situationen nicht, wo er sich anderen Anvertrauen musste und selbst nur wenig tun konnte. Er fühlte sich dann so machtlos. Aber er hatte keine Ahnung was hier unten zu tun war. Er hoffte, dass man Mirilli vertrauen konnte und dass sie vor allem wusste was sie tat.

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Mirili mochte die Katakomben nicht. Nein, das stimmte so nicht, sie hatte Angst vor den Katakomben. Dort unten gingen schauerliche Dinge vor sich und jedes Gerücht und jede Geschichte war schlimmer als die andere, man munkelte hinter vorgehaltener Hand von furchtbaren Experimenten, Folterkammern und seltsamen, gefährlichen Kreaturen, die dort ihr Unwesen trieben. Die Miraluka fröstelte als sie daran dachte, was sie über den Zirkel der Technomanten gehört hatte, angeblich entsorgten die Forscher ihre gescheiterten Versuchspersonen zusammen mit anderen Leichen in den Katakomben, und nicht immer waren diese Versuchspersonen wirklich tot, sondern krochen aus den Leichenhaufen, auf der wahnsinnigen Suche nach Opfern. Jedenfalls hatte sie davon gehört, und einmal, als sie aufgrund von Engpässen hatte helfen müssen, ein paar Schriftrollen aus den Katakomben zu bergen, hatte sie grauenvolle Schreie gehört, die zugleich nah und fern zu sein schienen, und sie erinnerte sich gut daran, wie nervös die anderen Jünger sie angetrieben hatten, die Arbeit endlich zu beenden und diesen Ort des Schreckens zu verlassen. Dass sie einmal freiwillig dorthin zurückkehren würde, hatte sich die zierliche Frau nicht mal träumen lassen, aber die Aussicht darauf, dort unten vielleicht das Grab von Darth Arestia und ihr mysteriöses Amulett zu finden, war zu verlockend. Ein solcher Fund würde ihr einen Platz als Schülerin garantieren, kein Meister konnte jemanden ablehnen, der so mutig und kreativ war und ihm ein Geschenk dieser Art mitbrachte. Diese Aussicht hob Mirilis Laune kurzfristig, bis ihr wieder bewusst wurde, dass sie von diesem Erfolg noch sehr weit weg war.

Immerhin musste sie sich was auch immer dort unten lauerte nicht alleine stellen, mit Venris an ihrer Seite fühlte sie sich zumindest etwas sicherer. Und angeblich war der Zabrak auch klug, er hatte behauptet, ein Experte auf dem Gebiet der Archäologie zu sein und sogar schon ein altes Sith-Grab gefunden zu haben. Mirili hatte anerkennend genickt und gelächelt, die Miraluka war sogar geneigt, ihm das zu glauben. Vielleicht waren die Gehörnten ja doch nicht alle tumbe Grobiane, oder Venris war als Einäugiger zumindest König unter den Blinden. Seine Nähe beruhigte die Jüngerin und als sie trotz aller Bemühungen, sich zu beherrschen, mit dem Zittern anfing, stützte der Zabrak sie und lächelte sogar freundlich und beruhigend. Die Miraluka wurde ein wenig rot und ihr wurde warm, normalerweise kam es nicht vor, dass jemand sie so sanft anfasste, obwohl sie eigentlich recht hübsch war. Venris ging es jedoch darum, ihr Wissen nicht zu verlieren, für die Suche nach dem Amulett braucht er sie. Nun, das stimmte natürlich, auch wenn Mirili fast ein wenig beleidigt war.


„Danke. Zusammen stehen unsere Chancen in der Tat besser.“


Gab sie ruhig zurück und lächelte tapfer, schließlich wollte sie nicht schwach erscheinen. Die beiden Jünger setzten ihren Abstieg fort und endlich erreichten sie das Ende der Treppe, erleichtert ging Mirili ein Stück vor und rückte ihre schwarze, schlichte Robe zurecht, dann sah sie sich neugierig um. Hohe Wände aus Stein umgaben sie, es war dunkel und kühl, nur einige wenige Fackeln erhellten die Umgebung spärlich und Wasser plätscherte. Es war, davon abgesehen, sehr still, und prompt kehrte die Angst zurück, das ungute Gefühl, dass hier unten etwas oder jemand lauerte. Mirili griff nach der Schriftrolle und hielt sie ins Licht, zeigte sie Venris und sie versuchte sich zu orientieren und deutete schließlich auf einen Gang.


„Da! Es heißt, wir müssen dem linken Gang in der ersten Halle der Katakomben folgen und dann nach dem Zeichen der Nacht suchen.“


Die beiden Jünger machten sich auf den Weg und Mirili spürte, wie stark die Dunkle Seite hier unten war, es war, als würde ihr leise jemand etwas zuflüstern, Worte, die sie nicht verstand und zugleich lockten und erschreckten. Vorsichtig liefen sie den Gang entlang, der an einigen Stellen Schäden zeigte, dann erreichten sie eine weitere Abbiegung.


„Hier muss irgendwo ein Zeichen sein, das uns den Weg weist. „Das Messer der Nacht durchbohrt das Auge und öffnet den Pfad, doch nur die Würdigen können ihn beschreiten und eins mit den Schatten werden“, steht in der Schriftrolle.“


Suchend sah sich Mirili um und hoffte, etwas zu entdecken.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Gang in den Katakomben] Mirili (NSC), Venris Traja
 
Bastion - Sith-Tempel - Bibliothek - Kronos, Destiny; Mirili (NPC)

Kronos versuch sich Destiny etwas anzunähern war wohl in die absolut falsche Richtung gegangen. Sie keifte ihn an, dass er sie verwirrte.

Zerstreut und am Boden zerstört zog er seinen Arm schnell zurück und rutschte ein Stück von der Hybridin weg. Was sollte er tun? Er liebte sie, was sie von ihm hielt war ihm nicht klar. Doch wie sollte er darüber hinweg kommen, dass sie eine unerreichbare Schönheit für ihn war? Wahrscheinlich würden sie beide bald unterschiedliche Aufträge bekommen und sich dann nie wieder sehen. Doch ihr wunderbar hübsches Gesicht würde er nie vergessen. Nein, er würde um sie kämpfen. Auch wenn es lange dauern würde und er sie nicht immer unbedingt sehen kann. In seinem Herzen wäre sie immer da.

Kronos wurde bewusst, dass er mittlerweile alleine am Tisch saß. Er hatte irgendwas davon gehört, dass Destiny den Auftraggeber aufsuchen wollte. Sie musste mittlerweile einige Zeit weg sein. Er ging einen Gang nach dem anderen ab. Irgendwann fing die schöne Frau den Dvaronianer von hinten ab. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass er sie suchte.

Er hatte ein schlechtes Gewissen und sagte:"Entschuldigung für das grade. Wenn du jetzt ein bisschen zeit hättest, könnten wir zusammen in die Stadt gehen." Er wollte nicht aufgeben, er wollte an dem Tag noch einen versuch starten mit Destiny wenigstens Kontakt zu halten.

Nachdem die andere Jüngerin zugestimmt hatte, gingen sie zusammen in die Stadt vor dem Tempel. Beim verlassen des Tempels bekam Kronos außerdem seinen Kampfstab wieder ausgehändigt.

Bastion - Hauptstadt - Kronos, Destiny
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli

Als Mirilli etwas beleidigt erwiderte, dass sie zusammen wirklich die besten Chancen hatten, ärgerte er sich grün und blau. Er hatte gesehen, wie Mirilli rot geworden war, doch mit seinem dummen Kommentar hatte er sich den wirklich guten Eindruck bei ihr wahrscheinlich wieder verdorben. Venris musste zugeben, auch wenn es ihm widerstrebte, dass er doch etwas dem Image eines Adeligen entsprach. Auch in dem Punkt des Romantischen und Charismatischen Herzogs, in gewisser Weise zumindest. Venris hatte zwar nicht so viele Freundinnen in seiner Jugend gehabt, da er sich nicht einfach für die nächst beste entschied, aber die Freundinnen, die er gehabt hatte, waren immer von seinem Hang zur Romantik überrascht und fasziniert gewesen. Und irgendwie gefiel ihm Mirilli, so, wie er das bis jetzt einschätzten konnte. Er wollte sie zumindest nicht beleidigen, da er sie wenigstens als Freund gewinnen wollte, und das sollte sie auch wissen.

,,Verzeih mir, wenn ich dich beleidigt haben. Dies lag nicht in meiner Absicht.``

,sagte er. Irgendwie missfielen ihm seine noch nicht ganz richtig zu interpretierenden Gefühle. Er war nach Bastion verschleppt worden, von den Sith und ihrer Brut, zu der auch Mirilli gehörte, die wahrscheinlich freiwillig hier war. Er wollte sich nicht mit ihnen einlassen, nicht mit einer von ihnen befreundet sein. Er war mit dem Gedanken hier hin gekommen, zu überleben und seinen Entführer bluten zu lassen. Dieser Sith war an seiner Lage schuld. Er hatte den Angriff befehligt. Nur hatte Venris keine Ahnung, wer der Mann gewesen war. Er hatte eine seltsame Maske angehabt, die er wohl wiedererkennen würde, wenn er sie den irgendwann sehen sollte. Dies hielt er aber für sehr unwahrscheinlich. Die Galaxie war nicht klein und selbst wenn er dem Mann nochmals über den Weg laufen würde, wer sagte ihm dann, dass er die Maske noch trug?

Doch nun hatte er erst einmal andere Probleme. Sie würden bestimmt nicht durch Zufall über die Gruft stolpern. Und es gab noch einen anderen Umstand, der ihn beunruhigte. Er begann die Katakomben zu mögen und ließ die dunkle Macht, die hier unten einem den Atem zu schnürte, auf sich einprasseln. Venris hörte auf die Unterschwelligen Stimmen, die hier herumgeisterten und öffnete sich seinem Zorn und Hass. Er fühlte sich wie an dem Tag, als sein Dorf überfallen wurde, als er im Alleingang mehrere bewaffnete Soldaten besiegt hatte. Die Welt um ihn herum wurde langsamer und die Schritte hallten deutlich lauter in seinem Kopf wieder. Er konnte Geräusche hören und wusste, weshalb auch immer, dass diese Geräusche weit entfernt waren. Er konnte Angst riechen. Es war wie eine zweite Haut. Sein wildes, dunkles Ich passte hervorragend und doch sträubte Venris sich dagegen, diese Haut überzustreifen. Denn wenn er sie einmal an hatte, wurde er sie so leicht nicht mehr los. Ein Freund der auch zum Sith-Tempel verschleppt worden war, hatte ihm erzählt, dass sich auch sein Aussehen verändert hatte. Er war fast unmerklich blasser geworden, seine Adern waren hervorgetreten und seine Augen wurden stechend gelb und rot, wie eine heiße, gefährliche Flamme. Venris spürte, dass langsam auch diese Veränderungen zu trafen.

Die beiden gingen durch die Flure und schauten sich suchend um. Ab und an dachte einer von beiden, etwas entdeckt zu haben, aber dies stellte sich bald darauf als Irrtum heraus. Venris wusste nicht, wie lange sie durch die Gänge gewandert waren und sich erfolglos umgeschaut hatten. Nun befanden sich die beiden wieder auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt ihrer Reise. Sie hatten noch nicht aufgegeben und begutachteten immer noch sorgfältig die Wände mit ihren Schriftzeichen und Malereien. Venris hielt stets die Augen offen doch konnte er nirgendwo ein Messer erkennen. Vielleicht standen die Worte ,,Das Messer der Nacht`` auch in irgendeiner uralten Sprache direkt neben ihm an der Wand, doch er konnte diese Sprachen nicht, wahrscheinlich konnte sie niemand mehr. Langsam fing er an aufzugeben, als er plötzlich etwas erkannte. Auf der Wand neben ihm war ein mageres Tier abgebildet, dass er kannte.

,,Mirilli, komm mal her. Ich glaube ich habe da was gefunden.``

Venris befreite die Wand von dem Staub. Als Mirilli ihn skeptisch ansah, erläuterte er seinen Fund.

,,Ich meine dieses Wesen zu kennen. Es kommt in vielen alten Legenden der Sith vor, die ich auch kennen lernte, als ich das Grabmal durchsuchte. Dieses Wesen trägt viele Namen. Schattenbiest, Scharfzahn, altes Biest und ... das Nachtmesser oder eben das Messer der Nacht. Angeblich war es schnell und seine Krallen waren scharf wie Messer. Es konnte sich durch den Schatten bewegen und war so mehr als tödlich. Das es durch den Schatten laufen kann, verdankt sie ihren Augen, glaube ich. So genau kenne ich mich da leider auch nicht aus. Aber ich meine, dass sie dadurch verwundbar werden, dass man ihnen ihre Augen nimmt und sie so nicht mehr durch den Schatten laufen können. Wenn man sie dann besiegt und getötet hat, geht angeblich die Seele der Bestie in dich über und du wirst zum neuen Messer der Nacht. Vielleicht kann man die Augen der Kreatur hier ja eindrücken und dann passiert etwas, dass man ,,eins mit dem Schatten wird``. Vielleicht ist die Aussage, dass da Messer der Nacht das Auge durchbohrt schon auf die Zukunft ausgelegt, weil im Grunde wären wir dann ja danach die Messer der Nacht.``

Diese Theorie kam sogar ihm etwas schwammig vor, aber was sollten sie anderes machen? Venris drückte auf eines der Augen. Und ... tatsächlich langsam und knirschend öffnete die Wand sich, aber sie öffnete wenigstens! Dahinter lag ein kleiner Flur der zu einer Leiter ging, die nach unten führte. Venris war vom Abenteuergeist gefasst worden, der ihn immer schnell ansteckte, dann handelte er ohne Vorsicht, ohne Nachzudenken.

,,Wie haben es Mirilii! Der nächste Hinweis!``

, rief er freudig aus und zog sie hinter sich her zu der Leiter. Ihm war klar, dass sie die Gruft noch nicht erreicht hatten und die Leiter sie wahrscheinlich nur zum nächsten Hinweis führte, aber trotzdem war er überglücklich.

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[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny

Nachdem sie das Datenpad abgegeben hatte, drehte sie sich um und ging zurück zum Tisch.
Kronos war nicht da, was Destiny verwunderte. War er beleidigt, weil sie ihn so angefaucht hatte?
Die Hybridin beschloss, ihn zu suchen. Sie durchstreifte die Bibliothek, endlose Reihen von Büchern. Jetzt erst merkte sie, wie erschöpft sie war. Die seltsamen Gefühle, die ständige Verwirrung...
Destiny lehnte sich gegen ein Regal und schloss die Augen. Nach wenigen Minuten machte sie sich wieder auf die Suche nach Kronos. Endlich entdeckte sie ihn, er schien seinerseits nach ihr zu suchen. Eine Weile machte die Hybridin sich einen Spaß daraus, ihn zu verfolgen, ehe sie an ihn herantrat und ihn ansprach.


"Suchst du mich?"

Unsicher lächelte sie. Kronos entschuldigte sich, dass er sie verwirrt hatte, und schlug vor, zusammen in die Stadt zu gehen.

"Gerne. Und... du musst dich nicht entschuldigen."

Zusammen machten sie sich auf den Weg. Am Ausgang des Tempels bekamen sie auch ihre Waffen wieder. Destiny beschloss, nur ihren Dolch mitzunehmen, in einer Stadt würde sie mit ihrem Bogen wenig anfangen können. Kronos nahm seinen Kampfstab und die beiden Jünger verließen den Tempel.

In der kleinen Stadt angekommen, sah die Hybridin sich interessiert um. Sie war noch nicht oft in Städten gewesen, genauer gesagt noch nie. Zwischen all den Leuten fühlte sie sich nicht besonders wohl, aber immerhin hatte sie ihren Dolch dabei. Und Kronos, der dicht neben ihr ging. Ohne darüber nachzudenken, nahm sie seine Hand. Den Devaronianer schien das nicht zu stören.

Vor einem kleinen Laden, der Geräte zur Kommunikation verkaufte, blieb Kronos stehen.

[Bastion/kleine Stadt in der Nähe des Sith-Tempels] Destiny, Kronos
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Gang in den Katakomben] Mirili (NSC), Venris Traja

Verwunderung war auf Mirilis Gesicht zu erkennen, als sich Venris tatsächlich für seine Bemerkung entschuldigte, der Zabrak betonte, dass er sie nicht hatte beleidigen wollen. Und die Entschuldigung schien sogar tatsächlich ernst gemeint zu sein, das waren gleich Seltenheiten an diesem Ort auf einen Streich. Sagte der Gehörnte das bloß, um sie nicht zu vergraulen? Immerhin standen ihre Chancen zu zweit wirklich besser und das wusste er offenbar. Nun, im Grunde lief es auch dasselbe hinaus, solange Venris ihr half, das Auge der Nacht zu finden, war alles in Ordnung, und er sich als nett erwies, würde die Miraluka auch nett sein. Unter Jüngern beruhte alles auf Gegenseitigkeit, jedenfalls, wenn man es richtig anstellte. Man gab etwas, und man bekam etwas. So musste es sein. Also lächelte die blasse Frau freundlich und nickte leicht.

„Schon in Ordnung.“


Gab sie ruhig zurück und ließ Venris so wissen, dass ihre Kooperation weitergehen konnte. Mirili war nicht empfindlich, sie hatte sich schon weitaus schlimmere Dinge anhören müssen, von Jüngern, die weitaus weniger ansehnlich und hilfreich waren. Daher konnte sie bei dem Zabrak auch leicht ein Auge zudrücken. In den Katakomben konnte sie sich ohnehin nicht leisten, ihren einzigen Verbündeten zu vergraulen. Mirili fröstelte. Dieser Ort war...dunkel. Er rief nach ihr, lockte sie mit Versprechungen von Macht und Stärke und appellierte an ihr Zorn und Gier. Es war beinah so, als könnte sie hören, wie die Dunkle Seite ihr Versprechungen machte, wenn sie sich ihr nur hingab, doch die Miraluka zwang sich, das zu ignorieren. Sie kannte die Geschichten über die Jünger, die hier unten wahnsinnig geworden waren, und dieses Schicksal würde sie auf keinen Fall teilen. Ihr Verstand gehörte ihr. Aber je länger die Suche dauerte, je länger sie durch die düsteren Gänge schritten und sich aufmerksam umsahen, desto lauter wurden die Stimmen und der Drang, ihnen zuzuhören. Mirili schluckte und beeilte sich, zu Venris aufzuschließen, gemeinsam betrachteten sie gründlich die Wände, an denen allerhand Schriftzeichen prangten. Warnungen, Flüche, Drohungen und stolze Verkündigungen, über viele, viele Jahre dort angebracht. Einige kannte Mirili aus Schriftrollen, andere sagten der Miraluka überhaupt nichts. Und die Worte, die teilweise an den Wänden zu erkennen waren, gehörten zu einer uralten Sprache, Mirili vermutete, dass es sich um einen Dialekt der Sith-Spezies handelte. Nur sehr wenige beherrschten diese Sprache, und die Jüngerin zählte nicht dazu.

Weit und breit war kein Messer der Nacht zu erkennen, und Mirili unterdrückte ein Seufzen. Sie wollte das Grab von Darth Arestia unbedingt finden, aber im Moment kamen sie nicht voran. Aber kein Grund, aufzugeben, entschied sie und nahm sich ein Vorbild an Venris, der Zabrak sah sich eifrig um und als er aufgeregt rief, dass er etwas gefunden hatte, eilte sie sofort zu ihm und starrte neugierig, als er den Staub wegwischte. Aber was war das? Eine Tier, dem Aussehen nach zu urteilen wohl ein Raubtier, ein Biest. Inwiefern half ihnen das weiter? Ein skeptischer Gesichtsausdruck beherrschte das blasse Gesicht von Mirili, auch wenn ihr einfiel, dass man diesem Wesen viele Namen gegeben hatte. War da nicht auch etwas mit „der Nacht“ dabei gewesen? Ein Jäger, der in der Dunkelheit agierte, so hatte sie es mal gelesen. Leider war das Dokument unvollständig gewesen. Zu ihrem Erstaunen wusste Venris genau, um was es sich handelte, der Zabrak erzählte, dass er davon bei einer Ausgrabung erfahren hatte, und nannte die Namen der Bestie und berichtete von seinen Fähigkeiten. Nachtmesser...und dann die Sache mit den Augen.


„Das passt! Wir sollten es zumindest versuchen. Gute Arbeit, Venris.“


Stimmte die Miraluka erfreut zu und sie beugte sich gespannt vor, als Venris auf eines der Augen drückte. Sie hielt den Atem an, als tatsächlich ein Knirschen erklang und sich die Wand langsam zur Seite bewegte, und vorsichtig spähte die Jüngerin hinein. Dort gab es eine Leiter. Mirili grinste breit zu Venris, der Zabrak war ähnlich begeistert und zog sie mit sich, als er los stürmte. Mirili ließ sich von dem Enthusiasmus anstecken, wurde dann aber rasch vorsichtiger.


„Nicht so schnell, nicht so schnell! Es könnte Fallen geben!“


Warnte sie eindringlich und so sahen sie sich erst mal gründlich um, bevor sie langsam die Gleiter hinab kletterten. Unten angekommen fanden sich die beiden Jünger in einem runden Raum mit gleichförmigen Wänden wieder und wie von Geisterhand leuchteten vier Fackeln auf und erhellten den Raum etwas. Neugierig trat Mirili ein Stück vor und stieß dabei mit dem Fuß gegen etwas, erschrocken hielt sie inne und sah hinab.


„Sieh mal, eine Energiepike! Solche Waffen benutzen die Leibwächter des Imperators. Ich bin sicher, hier...“


Die Jüngerin hielt inne, als sie ein Skelett in der roten Rüstung der Royal Guards entdeckte, als würde er schlafen, lehnte er sitzend an der Wand, in der Mitte der Rüstung klaffte ein großes rundes Loch. Vorsichtig näherte sich Mirili und als sie genauer hinsah, bemerkte sie, dass etwas an die Wand gekritzelt worden war. Gleich mehrere Male stand dort ein Satz, die Buchstaben wurden immer krakeliger und schwerer zu lesen.


„Sie ist ins uns, unter schwarzen Schwingen. Traue keinem!“


Las Mirili vor und ihr lief ein Schauer über den Rücken. Das Mantra dort an der Wand war...beunruhigend.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Runder Raum in den Katakomben] Mirili (NSC), Venris Traja
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Katakomben ] - Venris Traja und Mirilli

Erst als Mirilli ihn zurückhielt, wurde ihm klar, dass er am besten seinen Enthusiasmus etwas kürzen sollte. Sith waren heimtückisch und liebten Fallen, ein Umstand den er schon schmerzlichst selbst erlebt hatte. Das Grab auf Iridonia war nur so mit Fallen gespickt gewesen. Er selbst hatte oft Glück gehabt. Einige seiner Kollegen weniger. Sie moderten jetzt immer noch auf Iridonia herum, aufgespießt auf spitzen Fällen in tiefen Gruben. Unschöne Erinnerungen und Bilder wurden in seinem Kopf wach, die er aber schnell wieder vertrieb. Es wäre bestimmt nicht förderlich, bei jeder seiner Bewegungen an die schlaffen Körper seiner Freund zu denken. Venris beruhigte sich und tastete langsam und vorsichtig die Wände ab, wählte jeden Schritt mit Bedacht. Erst als er an der Treppe angekommen war erlaubte sich Venris einmal durchzuatmen. Dann kletterte er die Leiter hinab, dicht gefolgt von Mirilli.

Mit jedem Schritt die Leiter hinunter verdoppelte sich seine Aufregung. Was würden sie finden? Es war sein erster richtiger Tag an der Akademie und er würde sich sofort mit dieser Aktion einen Platz unter den Top-Jüngern sichern. Ein Amulett, dass vor dem Tod schützte. Sowas konnte bestimmt jeder Sith gebrauchen. Und er wäre der Entdecker. In Vorbereitung auf die verschiedenen Expeditionen auf Iridonia hatte er sich oft Rat bei seinen Vorgängern geholt. Prof. Dr. Will Kongrate, der Entdecker der geheimen Akademie, Lord Jostepher, der vor vielen, vielen Jahren angeblich den Sagenumwobenen Planeten Mortis gefunden hatte, diese Bücher dieser Leute hatte er verschlungen und oft hatten sie zu der Lösung eines komplexen Problem beigetragen, obwohl einige schon seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr lebten. Vielleicht würde er auch ein Buch schreiben. Er sah es schon vor sich: ,,Dr. Venris Traja, das Amulett des ewigen Lebens``, oder ,,das Geheimnis der Sith-Lady``. Vielleicht konnte er den Sith-Orden verlassen und auf Iridonia eine Karriere als angesehener Archäologe beginnen, auf eigenen Beinen stehen, ohne die Hilfe seines Vaters, dem ach so tollen Großras. Die ganze Archäologische-Welt würde sich um ihn streiten.

Venris kam erst wieder in die Wirklichkeit zurück, als er plötzlich auf steinernen Boden auftrat. Er machte Platz für Mirilli und plötzlich erleuchtete der ganze Raum im schummrigen Licht von Fackeln, die sich plötzlich von alleine entzündet hatten. Sie befanden sich in einem runden Raum und sie waren nicht alleine. An eine Wand gelehnt saß ein schauriges Gerippe in roter Rüstung dar. Eine Energiepicke vor ihm. Veris lief ein Schauer über den Rücken. Auf Mirillis Worte hin, wusste er, dass es sich bei dem Gerippe um eine Wache des Imperators handelte. Ehr aus Intuition handelnd nahm er die Picke in die Hand. Dann entdeckte er die krakelige Schrift hinter der Wache.

„Sie ist ins uns, unter schwarzen Schwingen. Traue keinem!“

Unbewusst wich er ein kleines wenig von Mirilli zur Seite. Dann kniete er sich zu dem Skelet hinab und fuhr das Loch in seiner Rüstung mit dem Finger nach.

,,Die Energiepicke, dass muss sie gewesen sein. Doch wie würde das gehen? Er selbst kann sich doch schwer eine so sperrige Waffe genau in den Brustkorb gerammt haben, oder? Ich möchte ja nicht dafür sorgen, dass schlechte Stimmung aufkommt, aber wenn du mich fragst. Hier unten sind wir nicht alleine. Abgesehen von dem Geist von Darth Arestia auch. Denn, sag mir wenn ich mich irre, auch Geister können keine Energiepicken tragen. Wie lange ist diese Sith-Lady eigentlich schon hier unten?``

Diese Frage drängte sich ihm auf, da Arestia wahrscheinlich von einem anderen Wächter besitz ergriffen hatte. Da wäre es ja interessant zu wissen, ob das Wesen, gegen das sie sich später noch behaupten müssten, erst seit wenigen Monaten hier rumlag oder schon mehrere Jahrzehnte.

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Bastion - Hauptstadt - Kronos, Destiny

In der Stadt war viel los und Destiny griff, als wäre es ganz normal, Kronos Hand. Er schmunzelte und verhakte seine Finger mit ihren. Es war schon länger her gewesen, dass die Mundwinkel der Devaronianers nach oben gingen, doch die Hybridin hatte es geschafft.

Vor einem Geschäft für Komunikationsgeräte blieb er stehen. Er hatte einen Plan, sie nicht zu verlieren:"Du, ich mag dich sehr und wir werden uns bald leider trennen. Vermute ich zumindest.", er lachte,"ich verstehe sogut wie garnichts von diesen Gefühlen, nur das was ich weiß. Aber wie auch immer, ich würde gerne kontakt zu dir halt."

Er ging in den ging in den vertrauenswürdigen Laden und kaufte zwei Comlinks. Beim bezahlen jedoch fiel ihm sein Geldbeutel aus der Hand und der schwere Sack lamdete auf dem Boden. Jedoch war er aufgegangen und das Gesamte Geld lag auf dem Boden,:"Mist, wie ungeschickt!" Sofort fing er an das teilweise hochwertige Geld wieder einzusammeln.

Bastion - Stadtzentrum vor dem Tempel der Sith - Komunikation-Fachgeschäft - Kronos, Destiny; Verkäufer (NPC)
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Runder Raum in den Katakomben] Mirili (NSC), Venris Traja

Beim Anblick des toten Gardisten kam in Mirili der Wunsch auf, sofort wieder die Leiter hochzuklettern und diesen Raum und die Katakomben weit, weit hinter sich zu lassen. Die Miraluka empfand ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung, als würde sie jemand oder etwas beobachten und hier auf sie und Venris lauern. War die Stimmung schon zuvor bedrückt gewesen, so fühlte sich die Jüngerin nun so, als müsste sie Steine auf den Schultern tragen. War das Amulett das wirklich wert? Mirili wollte nicht sterben, schon gar nicht so einem Ort, aber sie wollte ihre Existenz als unterdrückte Jüngerin auch nicht fortsetzen, und wenn sie ausbrechen wollte, dann brauchte sie das Amulett. Kein Risiko, kein Erfolg, so war es leider und daran konnte sie nichts ändern. Also musste sie weitermachen und dieses Amulett finden, sie hatte im Grunde gar keine andere Wahl. Mirili versuchte, sich zu konzentrieren und zu verstehen, was es mit der Botschaft an der Wand und dem Toten auf sich hatte. Es klang wie eine Warnung, aber was genau war damit gemeint? Darth Arestia hatte angeblich den Tod überlistet, war sie als eine Art Geist, als reine Energie, von Körper zu Körper gesprungen? Es musste so sein, wen sonst konnte der Gardist gemeint haben. Aber dennoch war sie gestorben und begraben worden, so stand es in der Schriftrolle. Was es mit den schwarzen Schwingen auf sich hatte, da hatte Mirili allerdings keine Ahnung. Die junge Frau drehte sich zu Venris um und erschrak, als sie sah, dass er die Energiepike des Toten an sich genommen hatte und ein Stück von ihr weg gegangen war. Auf einmal schlug ihr Herz rasend schnell und sie hatte das Gefühl, sich in Gefahr zu befinden.

Venris?“


Fragte sie unsicher, fast so, als rechnete sie mit jemand anderem. Aber das war absurd, oder? Hier war niemand außer ihnen. Darth Arestia war tot, so stand es in der Schriftrolle. Zu ihrer Erleichterung schien mit dem Zabrak alles in Ordnung zu sein, er kniete neben dem Skelett nieder und untersuchte das Loch in seiner Brustpanzerung, das offenbar von der Energiepike stammte. Es handelte sich wohl kaum um einen Suizid, zustimmend nickte die Jüngerin. Mirili fröstelte, als Venris düster meinte, dass sie hier unten wohl nicht allein waren, und als er von dem Geist von Darth Arestia sprach, spannte die Miraluka unwillkürlich ihren Körper an, ihre Hände zitterten leicht. Doch es passierte nichts und Mirili versuchte, sich wieder zu beruhigen und nachzudenken, sie betrachte den Toten aufmerksam und spielte im Kopf durch, was passiert sein könnte.


„Die Leibwächter des Imperators würden sich ohne Zögern selbst töten, um ihren Herrn zu beschützen, aber ich glaube...jemand anderes hat den Gardisten getötet. Entweder mit seiner eigenen Waffe oder der Angreifer war ebenfalls mit einer Energiepike bewaffnet. Darth Arestia ist tot, glaub mir. Das alles ist vor fast vierzig Jahren passiert, sie muss inzwischen längst ein Skelett sein wie der hier. Und in der Schriftrolle ist von ihrem Grab die Rede. Aber ein Geist...ich weiß es nicht. Es gibt Legenden über so was, aber...nein, der Imperator hätte niemals zugelassen, dass sie in irgendeiner Form weiter existiert. Also würde ich...“


Erklärte sie und griff sich dann mit schmerzverzerrtem Ausdruck an ihre Stirn. Mirili fühlte sich auf einmal sehr schlapp und eine Art Druck lastete auf ihrem Kopf, die Jüngerin stützte sich an der Wand ab und schrie erschrocken auf, als diese nachgab, einige Steine fielen heraus und Mirili wich eilig zurück, als weitere aus der Wand fielen und zu Boden stürzten. Staub ließ sie husten, und als er sich etwas gelegt hatte, erkannte sie eine Öffnung, die etwa halb so hoch war wie sie. Ein Geheimgang?


„Ich...ich habe keine Ahnung, wie ich das gemacht habe. Siehst du etwas?“


Fragte sie Venris unsicher und sie wagten sich vor. Mirili griff nach einer der Fackeln an der Wand und leuchtete die Öffnung aus. Ein Gang und sie glaube, dass dahinter ein Raum lag...


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Mirilli riss ihn mit einer ängstlichen Frage aus den Gedanken. Sie schien verstört zu sein. Als Venris sich selbst betrachtete wurde ihm schnell klar warum. Mit der Energiepicke in der Hand wirkte er schon recht bedrohlich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass hier ein Geist umging, der vielleicht sogar von fremden Körpern Besitz ergreifen konnte. Auch der Umstand, dass er sich von ihr wegbewegt hatte, machte die Lage nicht besser. Venris wollte Mirilli nicht zu sehr beunruhigen, außerdem näherte ihre Angst vielleicht das Wesen, dass hier unten herumstrich.

,,Oh. Die Energiepicke, klar. Habe mir nur gedacht, dass es vielleicht nicht ganz schlecht wäre bewaffnet zu sein. Sowas kann meistens ja nie schaden. Außerdem treffen wir vielleicht noch auf die Jünger und wenn sie wirklich Probleme machen, hilft vielleicht eine Energiepicke, um sie ein wenig in Schach zu halten.``

Er trat dicht an Mirilli heran und setzte ein sonniges Lächeln auf, um sie wieder zu beruhigen.

,,Mach dir keine Sorge. Wir schaffen das schon.``

Das probierte Venris sich auch einzureden, schaffte es leider aber nicht ganz. Hier unten strich ein Monster herum, das eine Wache des Imperators getötet hatte. Und sie waren nur zwei Jünger. Und dazu kamen noch die Stimmen, die auf ihn einredeten, sich der dunklen Seite zu öffnen. Nach außen hin hielt Venris seine Abenteuerliche, Sorgenlose Stimmung aufrecht, doch in seinem inneren spielte sich eine wahre Schlacht ab. Auf der einen Seite der Mut und die Abenteuerlust, auf der anderen Seite die Angst vor dem Tod. Auf Iridonia war es noch anders gewesen. Es hatten keine Stimmen auf ihn eingeredet und außerdem war er mit einer Truppe von Leibwächtern und anderen Spitzten-Archäologen unterwegs gewesen. Und es hatte keine Leiche einer der elitärsten Soldaten der Galaxie im Vorzimmer gelegen. Das war nochmal eine ganz andere Stufe.

Mirilli schien nicht daran zu glauben, dass Darth Arestias Geist umging. Dieser Umstand machte ihn in gewisser Weise Zornig. Wie deutlich mussten die Zeichen den noch sein? Allein schon diese Schrift hätte als Beweis genügt. Was sollte der Gardist denn anderes gemeint haben? Das Amulett hätte der Imperator ihr auch anders entwenden können, so glaubt Venris zumindest. Er hätte sie nicht töten müssen. Vielleicht hatte sie noch eine andere, weitaus mächtigere Kraft gehabt, von der selbst die Schreiber der alten Manuskripte keine Ahnung gehabt hatten.

,,Vielleicht ist dem Imperator aber auch ein Fehler unterlaufen. Niemand ist unfehlbar, selbst der Imperator nicht. Wie viele Imperatoren gab es bis jetzt? Vier, Fünf? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber wäre ein Imperator unfehlbar, würde es nur einen geben. Jeder der Macht hat, hat auch Angst sie zu verlieren und vor allem Sith würden sie nicht freiwillig weitergeben. Dann ist jedem Imperator schon mal ein Fehler unterlaufen, ein Fehler, der zu ihrem Tod geführt hat und den nächsten Imperator hervorbrachte. Das ist der Lauf der Dinge. Irgendwann wird auch unser jetziger Imperator diesen Fehler machen, dem falschen Vertrauen schenken und schon sitzt der nächste Imperator auf dem Thron. Das sind sehr gravierende Fehler, da werden ihnen wohl auch schon mal kleiner Fehler unterlaufen. Und wenn Darth Arestia wirklich so mächtig war, dass der Imperator sie so fürchtete, dass sie sterben musste, war sie bestimmt wirklich enorm mächtig. Und um eine solche Person zu bannen ist bestimmt eine lange Zeremonie oder sowas von Nöten. So was bietet immer Platzt für Fehler. ``

Doch dann war plötzlich Mirillis Stirn vor Schmerz verzogen. Sie lehnte sich an die Wand, die plötzlich nachgab. Erschrocken stolperte Mirilli zurück und Venris fang sie auf. Als der Staub sich gelegt hatte, erkannten sie eine Öffnung, einen Geheimgang. Mirilli nahm sich eine Fackel und leuchtete den Gang aus. Viel erkennen konnte Venris nicht.

,,Schwer zu sagen, ich meine dahinten ist ein Raum. Wir sollten mal nachschauen gehen ``

Dann blickte er nochmal Mirilli an.

,,Du hast wirklich keine Ahnung wie das passieren konnte? Was hattest du eigentlich, dass du dich an der Wand stützen musstest?``

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Ein Teil von Mirili wollte unbedingt glauben, dass Darth Arestia tot war und dass hier unten kein Geist oder wie auch immer man es nennen wollte auf sie lauerte. Die Vorstellung, einer Sith gegenübertreten zu müssen, die einst den Imperator in Angst versetzt hatte, war zu schrecklich, zu verstörend. Sie musste einfach tot sein, der Imperator war der mächtigste Sith von allen und würde die Verrätern zweifellos vollständig vernichtet haben. Und doch gab es da dieses nagende, bohrende Gefühl, dass hier unten jemand wartete, dass sie jemand beobachtete, einem hungrigen Raubtier gleich. Konnte sie unter diesen Umständen überhaupt Venris trauen? Zumindest diese Sorge zerschlug sich, als der Zabrak, der offenbar ihre Angst bemerkt hatte, freundlich lächelte und ihr erklärte, dass er die Energiepike bloß aufgehoben hatte, damit sie sich wenn nötig gegen die Jünger hier verteidigen konnten. Das war vernünftig und beruhigend und so entspannte sich Mirili wieder ein wenig und sie lächelte zaghaft. Der Gehörnte machte den Eindruck, sich seiner Haut wehren zu können, er hielt die Waffe sicher in der Hand und Mirili ging davon aus, dass er wusste, dass er sie brauchte, um das Amulett zu finden, und sie deshalb schützen würde. Die Aussicht, auf eine Gruppe gieriger Jünger zu stoßen, die unbedingt das Amulett vor ihnen finden wollten, war nicht gerade schön, aber vielleicht hatten sie ja auch aufgegeben und hatten die Katakomben wieder verlassen. Jedenfalls hoffte Mirili das und so nickte sie und legte Entschlossenheit in ihre Stimme.

„Ist gut. Du kannst damit ja offenbar umgehen. Vielleicht haben wir auch Glück und es gibt keinen Kampf.“


Doch Venris klang nicht überzeugt von ihrer Aussage, dass Darth Arestia auf keinen Fall noch in irgendeiner Form existierte, der Jünger widersprach ihr vehement und er brachte vor, dass auch der Imperator nicht unfehlbar war und dass bei der Vernichtung der Verrätern vielleicht etwas schief gelaufen war. Mirili schluckte nervös und sah sich um.


„So solltest du nicht über den Imperator reden! Wenn jemand das hört, dann...“


Setzte sie an, doch der Schmerz in ihrem Kopf verhinderte, dass sie mehr sagte. Mirili fühlte sich, als würde ihr jemand tausend kleine Nadeln in den Kopf rammen und ihr wurde schwindlig, kurz hatte sie das Gefühl, ihren eigenen Körper nicht mehr kontrollieren zu können, und ihr war eiskalt. Als sie sich an der Wand abstützte und diese nachgab, war der Schreck beinah heilsam, denn die Kopfschmerzen ließen nach und sie konnte wieder einigermaßen klar denken, rasch leuchtete sie mit einer Fackel die Öffnung aus. Viel zu erkennen gab es nicht, weder für sie noch für Venris, der Gehörnte meinte, dass sich am Ende des Ganges ein Raum befinden könnte, und schlug vor, nachzusehen. Mirili zögerte kurz, dann stimmte sie zu.


„Einverstanden.“


Ihr fiel auf, wie Venris sie skeptisch ansah, ihre Stimme hatte ein wenig brüchig geklungen, und er erkundigte sich, warum sie sich an der Wand hatte abstützen müssen, seine Frage klang misstrauisch und Mirili fühlte sich dabei unwohl, als er sie so ansah.


„Ich weiß es nicht. Kopfschmerzen, Schwindel. Vielleicht ist es die Luft. Komm, lass uns jetzt gehen, wir verschwenden Zeit.“


Erwiderte die Jüngerin und wollte nicht weiter darüber reden. Das hatte nichts zu bedeuten, es ging ihr gut. Vermutlich vertrug sie wirklich einfach die Luft hier unten nicht. Die beiden Jünger setzten sich in Bewegung, der Gang war gerade breit genug, dass sie nebeneinander laufen konnten, aber sie mussten sich ganz schön ducken, denn sonderlich hoch war er nicht. Als sie den Geheimgang verließen, hob Mirili die Fackeln in die Höhe. Der Raum, in dem sie sich nun befanden, war viereckig, mit absolut identischen Wänden, an denen goldene Schriftzeichen prangten, Mirili schwenkte die Fackel und sie konnte glitzernde Gegenstände wie Kelche und Kerzenständer erkennen. Exakt in der Mitte befand sich eine Erhöhung, auf der ein großer Sarkophag stand. Staunend hielt Mirili den Atem an.


„Sieh nur, das muss die Grabkammer sein. Es ist..“


Mitten im Satz brach Mirili ab, als sie ein weiteres Skelett entdeckte, ebenfalls in der roten Rüstung der Leibgarde war es sitzend unter einer großen Wandmalerei zu erkennen, die einen riesigen schwarzen Vogel darstellte.


„Da! Die schwarzen Schwingen!“


Rief sie und wollte darauf zugehen, da packte sie plötzlich wie aus dem Nichts eine kalte Hand an der Schulter. Mirili wirbelte panisch herum und blickte in das vor Angst und Wut verzerrte Gesicht eines Rodianers, der sie gepackt hatte.


„Verschwindet! Verschwindet, verschwindet, verschwindet! Ihr seid wie die anderen, ihr seid sie! Aber mich täuschst du nicht, Hexe! Ich SEHE dich!“

Brüllte der Jünger und Speichel flog aus seinen Mund. Mirili reagierte instinktiv und riss die Fackel nach unten, sie erwischte den Jünger am Gesicht und er schrie vor Schmerz gequält auf und taumelte zurück, seine Kleidung hatte Feuer gefangen und der Rodianer fiel zu Boden, doch machte er keine Anstalten, hin und her zu rollen, um die Flammen zu ersticken.


„Mich bekommst du nicht!“

Brachte er erschreckend klar und ruhig hervor, dann erstarb seine Stimme und sein Körper wurde ruhig. Geschockt starrte Mirili auf den Leichnam und suchte nach Worten, da hörte sie ein Lachen, ein bösartiges, kaltes Lachen, das von überall im Raum zu kommen schien, und aus den Schatten neben dem Sarkophag trat ein weiterer Jünger, ein dürrer, blasser Mensch mit rotem Haar, der sie aus wirren Augen anstarrte.


„Ich muss euch dafür danken, dass ihr Lirto getötet habt. Er ist hier unten völlig durchgedreht, hat geschrien, dass wir das Amulett nicht suchen sollten. Na, ich glaube, er wollte es bloß für sich selbst. Genau wie die anderen. Aber da...hat er sich verschätzt.“

Der Jünger grinste und entblößte dabei gelbe Zähne und Mirili bemerkte, dass er eine Energiepike in den Händen hielt. Und als sie genauer hinsah, entdeckte sie im hinteren Teil des Raumes zwei in dunkle Roben gehüllte Körper, die reglos auf dem Boden lagen.


„Du hast die anderen umgebracht.“


Brachte Mirili hervor, worauf der Jünger bloß nickte, er deutete auf den geschlossenen Sarkophag.


„Das Amulett gehört mir. Ich kann hören, wie es nach mir ruft. Pech für euch. Ihr sterbt hier unten.“

Mit einem Schrei stürmte der Jünger los, die Energiepike bereit.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Grabkammer von Darth Arestia] Mirili (NSC), Venris Traja, wahnsinniger Jünger
 
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Angeblich ging es Mirilli gut. Venris glaubte ihr das, würde jedoch vorsichtig sein. Es war nicht so, dass er Mirilli nicht vertraute, aber hier unten gingen merkwürdige Dinge vor sich. Langsam aber sicher durchschritten sie den Tunnel. Als sie ihn dann passiert hatten, tat sich vor ihnen, wie Venris es schon geahnt hatte, ein viereckiger Raum auf. Ein steinerner Sag stand in der Mitte. Die Grabkammer, sie hatten es geschafft. Die Wände waren, soweit Venris es erkennen konnte, mit Kelchen und Kerzenständern vollgestellt, die matt im Schein der Flamme leuchteten. Mirilli leuchtete den Raum näher aus. An einer Wand saß eine weitere Leiche. Die blutrote Rüstung wurde von einem Loch, das genau durch die Brust ging durchbrochen. Der rote Mantel hatte sich wie eine Blutlache um das Gerippe ausgebreitet. Venris stockte kurz der Atem. Der geheimnisvolle Mörder hatte zwei Elite-Wachen auf seinem Gewissen. Unwillkürlich drängte sich ihm die Frage auf, ob dies der letzte Anblick sein würde, den er zu sehen bekam. Die Wandmalerei eines großen, schwarzen Vogels, die diese Szenerie überschattete, bemerkte Venris erst wirklich, als Mirilli ihn darauf aufmerksam machte. Es fröstelte ihm.

Dann ging es ganz schnell. Ein Rodianer sprang plötzlich aus dem Nirgendwo her auf sie zu und warf Mirilli irgendwelche Sprüche zu, die er nicht ganz verstehen konnte. Mirilli zog wie ein Blitz die Fackel nach unten und traf genau den Rodianer. Brennend ging er zu Boden, machte aber keinerlei Anzeichen, die Flammen zu löschen. Die folgenden Worte konnte Venris ganz genau verstehen.

„Mich bekommst du nicht!“

Mich bekommst du nicht, war das auch an Mirilli gerichtet gewesen? Er schaute Mirilli an, ob sie sich irgendwie verändert hatte, konnte aber auf Anhieb nicht erkennen. Die Flammen um den Rodianer erstarben langsam und zurück blieben nur die verbrannten Überreste. Venris spürte noch etwas anderes und aktivierte Intuitiv die Energiepicke. Dann erschien auch die andere Präsens. Ein Jünger trat aus dem Schatten, der den ganzen hinteren Teil des Raumes erfüllte. Aus seinen Augen sprach der Wahnsinn. Er bedankte sich bei ihnen, dass sie den Jünger getötet hatten. Angeblich hatte der Jünger, dessen verbrannte Leiche jetzt auf den Steinen vor ihnen lag, die Gruppe von Jüngern von der Suche nach dem Amulett abhalten wollen. Da Venris bis jetzt nur die beiden kennen gelernt hatte, durchsuchte er mit seinen Blicken forschend den Raum. Ihm lief es eiskalt den Rücken herunter, als er ein Paar von Jüngern an der hinteren Wand liegen sah, tot. Der nächste Wortwechsel zwischen Mirilli und dem Durchgedrehten ging an ihm vorüber. Er musste den Anblick der Leichen kurz verdauen. Sie waren auf brutale Art hingerichtet worden.

Das nächst was Venris mitbekam, war, dass der Jünger auf sie losstürmt. Er wusste was jetzt passieren würde. Dieser Jünger wollte sie töten. Doch Venris wusste was er zu tun hatte.

,,Mirilli, geh weg! Versteck dich in dem anderen Raum!``

Das sagte er in einem ruhigen Befehlston, der eigentlich keinen Wiederstand duldete. Es ging ihm dabei nicht darum, dass er sich opfern würde und Mirilli so entkommen konnte, nein, nur Venris wollte Mirilli nicht in der Phase töten, die er gleich durchleben würde. Er entspannte sich kurz und ließ die Stimmen, die er vorher so vehement von sich ferngehalten hatte, auf sich einreden, hörte ihnen zu, glaubte ihnen. Er öffnete in seinem inneren ein Tor, dass eigentlich den Großteil seines Hasses und seines Zorns fernhielt. Er machte das, was er schon zuvor auf Iridonia getan hatte. Dies erlaubte ihm übermenschliche Kräfte. Er hatte viele Imperiale Soldaten getötet, beinahe aber auch einige seiner Freunde. In dieser Phase konnte er Freund und Feind nicht unterscheiden und Venris wollte nicht, dass Mirilli darunter zu leiden hatte. Dunkle Kräfte durchflossen ihn.

Er sah den Jünger wie in Zeitlupe auf sich zukommen. Sein Mund öffnete sich zu einem irren Grinsen und ein mehr als angsteinflößender Kampfschrei kam aus seiner Kehle hervor und schallte durch den Raum. Dann hob er die Energieklinge und stürmte auf den fremden Menschen zu. Als die beiden aufeinander trafen kreuzten sich ihre Klingen und sprühten Funken. Seine Muskeln spannten sich an. Es folgte ein hitziges Aufeinander Hämmern der Klingen, die jedoch immer wieder vom Gegner abgewehrt werden konnten. Hier gab es keine Technik, hier gab es nur wahnsinnige Brutalität. Die Klingen kreuzten sich erneut, doch diesmal lag der andere Jünger beim Kräfteringen vorne. Er befördert Venris auf den harten Boden und schlug im die Energiepicke aus der Hand. Doch als sein Gegenüber die Picke zum finalen Schlag ansetzten wollte, gönnte sich der Jünger eine kurze Pause, um seinen Triumph zu genießen. Diese Pause nutzte Venris. Mit einem Tritt gegen die Finger des Jüngers löste sich auch dessen Energiepicke aus seiner Hand und fiel scheppernd auf den Boden. Der Mensch lachte irre und stürzte sich dann auf den am Boden liegenden Venris. Die beiden rangen auf dem Boden weiter. Mal schaffte es der eine, die Oberhand für sich zu gewinnen, mal der andere. Sie prügelten aufeinander ein, rollten über den Boden und nach und nach ließen auch die Kräfte nach. Der fremde machte wieder eine Pause und wieder wurde sie zu seinem Verhängnis. Der fremde thronte gerade über Venris und dieser nutzte seine Chance um den Jünger mit einem Schlag auf den Solarplexus zurück auf den Boden zu befördern. Nach Atem ringend kippte der Jünger zu Seite auf den Boden und Venris setzte sich auf ihn. Er schlug unablässig auf dessen Gesicht ein, zerbeulte es, zermatschte es. Auch nachdem er sich nicht mehr rührte machte er noch mehrere Minuten so weiter. Dann erhob er sich jedoch und schritt zu der Energiepicke herüber und hob diese auf, aktivierte sie und kehrte zu dem Jünger zurück. Er deutete mit der gefährlichen Seite der Picke auf ihn und setzte an, stieß zu, nochmal und nochmal und immer wieder. Er war bestimmt schon mehrere Minuten tot, als er aufhörte. Gierig blickte er sich um. Neue Opfer! Es dürstete ihm nach Sieg! Er wollte mehr, nicht nur einen läppischen Jünger! Er stieß ein gieriges Geheul aus und ging durch den Raum. Erst als er zum vierten Mal an der Leiche vorbei kam, ließ der Blutrausch nach. Venris kehrte in die Wirklichkeit zurück.

Als sein Kopf wieder frei war blickte er an sich herunter. Seine Kleidung war zerrissen und seine Muskeln immer noch angespannt. Aus mehrern Wunden blutete er, doch wenigstens hatte er den Feind bezwungen, der Schmerz ließ sich nachher auch noch stillen. Nun musste nur Mirilli wieder kommen.

,,Mirilli. Das Grab ist frei.``

,rief er so laut, dass man es auch in dem anderen Raum hören konnte.

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Was für schreckliche Dinge gingen hier vor? Mirili hatte genug Grausamkeit und Sadismus gesehen, um sich keinen Illusionen mehr hingeben zu können, aber was sich in der Grabkammer abspielte, war grauenhaft. Die Erkenntnis, dass sie jemanden getötet hatte, traf die Miraluka wie ein Schlag. Es war keine Absicht gewesen, sie hatte sich mit der Fackel bloß verteidigen wollen, und doch war der Rodianer tot, lebendig verbrannt. Und er hatte dieses Schicksal auch noch gewollt! Seine letzten Worte hallten düster und mahnend in dem Kopf der jungen Frau und ließen sie schaudern. Der Jünger hatte vor etwas Angst gehabt, dass ihm schlimmer erschienen war als der Tod. Was konnte das nur sein? Ging hier unten wirklich der Geist von Darth Arestia um, nach all diesen Jahren? Die Macht, den Tod zu überwinden, eine ungeheure Fähigkeit. Mirili zitterte und wünschte sich, niemals nach dem Amulett gesucht zu haben. Es hatte schon drei Jünger das Leben gekostet, wie viele mehr würden sterben müssen? Die Miraluka wich unwillkürlich einen Schritt zurück, fasste sich dann aber ein Herz. Es war zu spät für eine Flucht, sie musste das hier durchziehen. Aber der Anblick des wahnsinnigen rothaarigen Jüngers, der sie drohend ansah, war Grund genug für sie, schützend die Fackel zu heben. Dass sie ihn damit abschrecken konnte, glaubte sie nicht, aber sie wollte auch nicht einfach ihr Schicksal passiv abwarten. Nein, es wurde Zeit, sich zu wehren, sie musste es zumindest versuchen. Vielleicht konnte sie Venris irgendwie helfen, doch der Zabrak wies sie in ruhigem, entschlossenen Ton an, den Raum zu verlassen und sich zu verstecken, und in der Stimme des Gehörnten lag eine Kraft und zugleich eine Art Drohung, die Vorahnung einer kommenden Explosion und von Kampf. Mirili zögerte kurz, dann nickte sie.

„Viel Glück.“


Flüsterte die Jüngerin und sie zog sich zurück, eilte in den Gang. Als sie einen schreckenerregenden Schrei hörte, lief sie schneller und kauerte sich dann an die Wand. Kampfeslärm drang laut an ihre Ohren und sie konnte nicht erkennen, ob Venris oder der wahnsinnige Jünger die Oberhand hatte. Jemand fiel zu Boden, gefolgt von einer Energiepike. Angespannt hielt Mirili den Atem an und lauschte und sie fuhr zurück, als sie irres Lachen hörte. Nein! Die Miraluka wich zurück, da hörte sie weitere Geräusche, die beiden rangen offenbar miteinander und dann vernahm sie Schläge, wieder und wieder und wieder, den Klang von zerberstenden Knochen und Blut. Mirili wurde übel und sie hielt sich nur mühsam auf den Beinen. Dann, für einen Moment, trügerische Ruhe, unterbrochen von einem blutgierigen Geheul, das ihr durch Mark und Knochen ging. War das Venris? War er auch wahnsinnig geworden und würde sie nun töten? Mirili wollte bereits fliehen, da hörte sie seine Stimme, er rief ihr zu, dass das Grab frei sein. War das ein Trick, um sie in eine Falle zu locken? Die Jüngerin zögerte und überlegte fieberhaft, dann ging sie vorsichtig los, die Fackel schützend vor sich haltend trat sie aus dem Gang. Als sie sah, was von dem wahnsinnigen Jünger übrig war, wurde sie kreidebleich und behielt nur mit viel Aufwand ihr Essen bei sich. Das hatte Venris getan? Der Tote sah so aus, als hätte sich ein wildes Tier auf ihn gestürzt, und auch der Gehörnte trug die Zeichen des Kampfes am Körper, seine Kleidung war zerrissen und er blutete. Mirili hielt inne und betrachtete Venris argwöhnisch, doch er machte keine Anstalten, sie anzugreifen, und so ging sie einen Schritt auf ihn zu.

„Du bist verletzt. Ist es schlimm?“


Die Miraluka riss ein Stück von ihrer schlichten schwarzen Robe ab und verband damit eine der blutenden Wunden, dann lächelte sie ein wenig.


„Danke, dass du mich vor diesem Irren beschützt hast. Er hätte bestimmt auch versucht, mich zu töten. Dieser Ort scheint alle wahnsinnig zu machen. Lebendig verbrennen...“


Mirili schüttelte den Kopf und versuchte, nicht mehr daran zu denken. Sie beruhigte sich gerade wieder ein wenig und fühlte sich besser und sie sah sich in dem Raum um, und als ihr Blick auf den Sarkophag fiel, lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie fühlte eine Art Druck in ihrem Kopf. Es war...anders als der Schmerz zuvor, mehr ein lockendes, verheißungsvolles Gefühl, und sie glaubte ein Flüstern zu hören, sie verstand keine Worte, aber Bilder von Macht und Aufstieg erschienen sich vor ihrem inneren Auge und sie fühlte sich plötzlich beschwingt, fast schon enthusiastisch. Das Flüstern wurde deutlicher, lauter.


„Komm zu mir...“

Mirili erschrak, als sie die Worte so deutlich vernahm, die Stimme klang nicht feindselig, sondern beinah schmeichelnd und sie wollte einen Schritt auf den Sarkophag zugehen, da fiel ihr Blick auf Venris. Sie wollte ihm etwas sagen, doch noch bevor ihr Mund sich öffnete mahnte die innere Stimme sie.


„Nein! Er würde es nicht verstehen. Rohe Kraft...kein Verstand...aber du...“

Die junge Frau hielt inne und schluckte, auf einmal schien ihr es keine gute Idee, Venris zu informieren. Sie sollte einfach einen Blick riskieren. Ja, da war gut. Stattdessen räusperte sie sich und deutete auf die Leiche des Gardisten.


„Sieh ihn dir mal genauer an, vielleicht findest du einen Hinweis darauf, was hier passiert ist. Ich schau mich mal um.“


Als der Zabrak sich abgewandt hatte, zögerte Mirili kurz, doch der Druck wurde stärker und wie in Trance ging sie auf den Sarkophag zu und legte ihre Hand darauf auf. Sie fühlte ein Pochen, ein Schlagen, und dann öffnete sich lautlos der Deckel des Sarkophags ein Stück und gab den Blick auf einen Totenschädel frei. Mirili stockte der Atem, als sie an dessen Hals ein goldenes Amulett entdeckte, das verlockend glänzte. Sie sah sich verstohlen um, eigentlich wollte sie gar nicht zugreifen, doch etwas führte ihre Hand, sie griff danach und als würde sie einem Reflex folgen legte sie es um ihren Hals und verstecke es unter ihrer Robe. Mit einem Mal war der Druck, der sich mehr und mehr gesteigert hatte, fort, und ein Gefühl von Wärme und Energie überkam die Jüngerin, ein Gefühl der Stärke und...dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie fühlte nichts mehr, bekam keinerlei Eindruck mehr von dem, was ihr Körper empfand, und die Miraluka musste sich auf den Sarkophag stützen, ihre Knie zitterten. Sie hatte den Kopf gesenkt und atmete schwer, ihre leeren Augenhöhlen leuchteten kurz auf in einem unheimlichen goldenen Glanz. Einige Sekunden verstrichen, dann formten die Lippen der Miraluka ein triumphierendes Lächeln.

Doch es war nicht Mirili, die lächelte


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Mirilli kam zögerlich durch den Tunnel in den Raum zurück. Als sie die Leiche des Jüngers sah, blieb sie verschreckt stehen und wich sogar etwas zurück. Es dauerte eine kurze Zeit bis Sie den Mut wieder fand und Schritt für Schritt auf ihn zu ging. Er blieb die ganze Zeit über ruhig, machte keine plötzlichen Bewegungen oder ähnliches, er wollte Mirilli nicht noch mehr verschrecken. Venris selbst bekamm langsam Angst, ob sein inneres Monster nicht doch zurückkehren würde. Er spürte, wie es an den Wänden seines Gefängnisses hämmerte, wie die Wände dieses inneren Gefängnisses leicht erbebten. Er riss sich zusammen, konzentrierte sich kurz und schob den ganzen Zorn und den Blutdurst weit von sich weg. Er musste einige mal kurz durchatmen. Als sie kurz vor ihm stand erkundigte sie sich nach seinem Zustand.

,,Ging mir auf jeden Fall schon mal besser.``

Er grinste Mirilli schief an.

,,Aber es ist auch nicht so schlimm wie es aussieht.``

Mirilli lächelte zurück und riss ein Stück von ihrer Robe, um eine seiner Wunden zu verbinden. Als sie fertig war, wirkte das ganze zwar nicht besonders professionell, aber es war besser als nichts. Auch erfreute es Venris, dass sie nicht das Vertrauen in ihn verloren hatte. Das hätte den Rest der Expedition nur noch mehr erschwert. Dann bedankte Venris sich bei ihr. Mirilli bedankte sich ebenfalls bei ihm, dafür, dass er sie beschützt hatte. Wäre sie bei dem Kampf dabei gewesen hätte sie das wohl nicht getan. Sie wirkte nicht wie die zäheste, nicht wie jemand, der neben einem brutalen Kampf stehen konnte und das ganze gut verkraftete. Trotzdem grinste er sie an und meinte im Scherz.

,, Kein Problem. Irgendwer muss ja die Knochenarbeit erledigen``

Die beiden strichen weiter durch den Raum, als Mirilli plötzlich leicht zusammenzuckte. Venris schaute sie misstrauisch an. Sie wirkte wie in einen Konflikt vertieft. Er überlegte ob er sie ansprechen sollte, doch bevor er zu einem Entschluss gekommen war, sagte sie ihm, er solle sich nochmal umschauen, in einem ganz normalen Ton. Venris dachte sich nicht viel dabei, sondern nickte nur kurz und schlenderte zu der Leiche hin. Er kniete sich vor ihr nieder und legte die Energiepicke in das Loch auf der Brust. Von der Größe her passte es, alles andere hätte ihn aber auch gewundert. Er konnte weit und breit keine andere Waffe entdecken. Er taste die Leiche ab, ob es noch andere Verletzungen gab. Er war zwar kein spitzen Forensiker, aber trotzdem sollte er doch wohl erkennen können, ob der ein Arm ab war oder ähnliche Verletzungen. Er befreite das Gerippe von dem Helm und tastete vorsichtig über die Schädelplatte. Sie war noch gut intakt. Er schaute sich die Arme, die Beine den Brustkorb und noch andere Körperteile an, aber bis auf das große Loch, das einmal durch den ganzen Körper hindurch ging, konnte er nicht entdecken. Er stand auf und ging zu Mirilli hinüber. Als er sah, wie sie schwer atmend auf den Rand das Sarkophags da stand, beschleunigte er seine Schritte. Als ihm dann auch noch auffiel, das eben jener geöffnet war, begann er zu rennen. Er eilte zu Mirilli, fasste ihr unter die Schulter und half ihr, wieder gerade zu stehen. Dann blickte er in den Sarg hinein. Das Amulett war nicht da. Als Mirilli dann noch ein teuflisches, triumphierende Lächeln aufsetzte, wich Venris zurück. Er hatte Recht gehabt, Arestias Geist war noch nicht Tod.

,,Was hast du getan, Mirilli! Jetzt sterben wir beide.``

Er wollte Mirillis Körper nicht verletzten, geschweige denn sie töten, aber kampflos würde er sich auch nicht ergeben. Er griff zu der Picke, auch wenn er sich bewusst war, dass er wohl kaum eine Chance hatte.

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Leere. Dunkelheit. Die völlige Abwesenheit von Sinneseindrücken. Darth Arestia schwebte durch die Finsternis und wollte schreien, aber sie konnte es nicht. Sie konnte gar nichts, die Sith war gefangen im Nichts, ein Schatten ihrer selbst, ein Geist. Nur ihr Verstand funktionierte noch, doch das war kein Segen, sondern ein Fluch, er erlaubte es ihr, zu begreifen, in was für einem Zustand sie sich befand. Abgeschnitten von der Welt der Lebenden und doch nicht tot, in einer Lage zwischen Leben und Tod verharrend, fristete sie ihr Dasein. Sekunden fühlten sich an wie Stunden, anfangs hatte die Sith noch verzweifelt versucht, ihr Zeitgefühl zu bewahren, aber irgendwann war ihr das nicht mehr möglich gewesen. Wie lange befand sie sich schon in diesem Zustand? Jahre? Jahrzehnte? Jahrhunderte? Sie wusste es nicht. Es war ein grausames Schicksal, besonders für jemanden wie sie. Einst war sie so mächtig gewesen, dass sie den Imperator hatte herausfordern können, ihr Name war voller Angst und Ehrfurcht geflüstert worden und sie hatte Verstand und Körper anderer, schwächerer Lebewesen beherrscht. Ihr Amulett, das Auge der Nacht! Der Schlüssel zu ihrem endgültigen Sieg war zum Instrument ihrer Verdammnis geworden. Einst geschmiedet, um es ihr zu ermöglichen, die Beschränkungen ihres Körpers zu überwinden, hatte das Amulett ihr erlaubt, ihre Pläne selbst nach ihrem Tod in die Tat umzusetzen. Darth Arestia war gefangen genommen worden und ihr Körper, durchbohrt von einem Lichtschwert, gestorben, doch sie existierte weiterhin. Mit den Augen eines anderen hatte sie gesehen, wie ihre Leiche zu Grabe getragen worden war und wie der Imperator ein uraltes Ritual durchgeführt hatte, aber es war ihr gelungen, eine winzige Veränderung in der Macht zu bewirken und das Ritual zu sabotieren. In dem Glauben, sie endgültig vernichtet zu haben, hatte der Imperator die Grabkammer verlassen und zwei seiner Gardisten zurückgelassen. Nun, einen seiner Gardisten und Darth Arestia, um genau zu sein. Sie war dem Imperator ganz nah gekommen, im Körper seiner eigenen Leibwächter, doch in letzter Sekunde hatte man sie entdeckt und gerade noch rechtzeitig war es ihr gelungen, ihren sterbenden Wirt zu verlassen und einen anderen zu finden. Ihr war klar geworden, dass sie zu früh zugeschlagen hatte, und sie hatte ihre Flucht vorbereitet und einen weiteren Gardisten getötet, der Verdacht geschöpft hatte. Doch irgend etwas war schief gegangen, als sie in den neuen Wirt hatte wechseln wollen, er hatte sich genau in dem Moment getötet, in dem sie die Kontrolle übernommen hatte. Der Schmerz war schrecklich gewesen, doch nichts im Vergleich zu ihrer jetzigen Lage. Sie fühlte...nichts. Ja, sie würde sich über Schmerz freuen, über irgendeine Empfindung, irgendeine, doch da war nichts. Sie war verdammt.

Nur sehr selten, in Momenten, in denen die Barriere zwischen der Welt der Lebenden und der Toten brüchig wurde, erhaschte sie Eindrücke von der anderen Seite, sah verschwommene Bilder und empfand etwas. Ja, sie konnte in diesen Augenblicken sogar Einfluss nehmen und den Verstand beeinflussen, konnte rufen und locken. Die Macht ihres Amuletts war ungebrochen und je näher ein Lebewesen ihm kam, desto mehr Einfluss konnte sie nehmen. Sie hatte gespürt, wie die Jünger ihre Grabkammer betreten hatten, und hatte versucht, sie zu manipulieren, doch ihre schwachen Geister waren dem Druck nicht gewachsen gewesen und statt sie zu befreien waren sie dem Wahnsinn verfallen und hatten sich gegenseitig ermordet. Doch als sie schon die Hoffnung aufgeben wollte, waren zwei neue Präsenzen erschienen. Jünger, ja, doch geistig stärker als die anderen. Gierig hatte sie die Eindrücke des Kampfes aufgesogen, die Blutdurst, den Schmerz, das Gefühl des Todes und Triumphes. Leider war der Zabrak nicht so leicht zu beeinflussen, doch die Frau, die bei ihm war, die Miraluka...sie gab dem Druck nach. Näher und näher kam sie dem Sarkophag und Darth Arestia bündelte ihre Kräfte und öffnete die Decke, konzentrierte sich auf den Geist der Jüngerin und dann, als sie das Amulett berührte, schlug sie zu, sammelte ihre Kräfte und führte den Transfer durch.

Mit einem Mal prasselten tausende Empfindungen auf sie ein. Sie roch den Geruch von verbranntem Fleisch und Blut, sie sah die düstere Kammer, sie hörte die Geräusche, konnte fühlen, wie Blut durch die Adern ihres Wirtes zirkulierte, wie ihr Herz schlug. Ja! Darth Arestia nahm alles auf, wie ein Verdurstender in der Wüste Wasser. Die Empfindungen waren so stark und das Gefühl, einen Körper zu besitzen so ungewohnt, dass sie beinah wieder die Kontrolle verloren hätte, sie musste erst einmal lernen, sich zu bewegen. Irgendwo in ihrem Hinterkopf spürte sie den Verstand ihres Wirtes, der nun panisch schrie, hilflos und zum Zuschauen verdammt. Darth Arestia ignorierte sie und durchwühlte ihre Erinnerungen, suchte nach Informationen. So vieles war in ihrer Abwesenheit passiert. Neue Imperatoren, Kriege und Frieden...Ihre Rache war ihr verwehrt worden, doch nun besaß sie wieder einen Körper und konnte ihre Macht wiederherstellen, sich ihren rechtmäßigen Platz sichern. Dieser Gedanke ließ die Sith lächeln, ein triumphierendes, stolzes Lächeln. Dummerweise war sie allerdings in der Grabkammer nicht allein, der Zabrak, Venris, eilte auf sie zu und stützte ihren Körper, doch als er ihr Lächeln sah, schien er zu begreifen, was geschehen war und wich zurück, der Gehörnte fragte entsetzt, was Mirili getan hatte, und hob schützend seine Energiepike. Darth Arestias Gesichtsausdruck wurde düster, als sie langsam den Kopf zu ihm drehte, und sie ging einen unsicheren Schritt auf ihn zu, hielt inne, streckte ein wenig Arme und Beine und bewegte den Kopf zur Seite, bevor sie ihn schließlich fixierte.


„Mirili...sie ist fort. Vor dir...Venris...steht Darth Arestia.“


Es waren die ersten Worte, die die Sith nach langer Zeit sprach, und noch fiel es ihr schwer, weshalb ihre Stimme tiefer klang und die Worte stockend kamen. Die Sith schwieg einen Moment und konzentrierte sich, dann fuhr sie fort, diesmal klang ihre Stimme natürlicher.


„Du...hast Angst. Kein Wunder...du wurdest gerade Zeuge meiner...Auferstehung. Meiner Wiedergeburt. Doch sei...unbesorgt. Venris...du hast, wenn auch unwissentlich, geholfen, dass ich meinem Gefängnis entkommen kann. Dafür...danke ich dir. Dafür werde ich dich...belohnen. Komm zu mir...“


Flüsterte die Sith eindringlich, ihr Gesichtsausdruck hellte sich auf und ihre Lippen formten ein lockendes Lächeln, sie streckte eine Hand aus, als sie sich auf den Verstand des Zabrak konzentrierte und Bilder vor seinem geistigen Auge schuf, Bilder von Macht, Reichtum, Wissen und Vergnügen, von Dekadenz und Stärke, all das, was sie ihm bieten konnte. Vielleicht würde sie ihn wirklich benutzen, um all die Empfindungen wieder zu erleben, die ihr so lange verwehrt worden waren. Töten konnte sie ihn immer noch.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Grabkammer von Darth Arestia] Darth Arestia in Mirilis Körper, (NSC), Venris Traja
 
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