Bastion

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Vor dem massigen Kriin-Holztisch stand der Hüne mit auf dem Rücken verschränkten Armen. Die Zirkelmeisterin Chäl Glyptser saß in ihrem Stuhl, der ebenfalls aus Kriin-Holz gefertigt wurde. Sie bearbeitete noch einige Dokumente, legte dann des Datapad zur Seite und schaute Zion an. Dem Sith-Executor fiel auf, dass sie weniger gestresst wirkte, als bei seinem letzten Besuch vor ein paar Tagen. Sie legte ihre Hände aneinander, sodass ihre Finger sich ineinander verflochten. Nach wenigen Sekunden des Schweigens gab sie ein Lächeln an Zion und fing an zu sprechen.


„Ich vermute, Sie haben Ihren Auftrag mit Bravour gemeistert wie jedes Mal.“

„Ich habe den Auftrag, den Sie mir übertragen hatten, erfüllt. Ja, Zirkelmeisterin.“

„Sehr erfreulich Zion, sehr erfreulich. Es ist immer gut, bei einem aufstrebenden Sector Adjutant einen Gefallen offen zu haben.“

Der Hüne nickt nur respektvoll.

„Aber das war nur ein Grund, wieso ich Euch herbeordert hatte. Ich wurde vom Sekretär des Imperators höchstselbst informiert, dass in Kürze eine Zeremonie stattfinden soll. Um was es genau geht wurde mir nicht gesagt, jedoch soll der Imperator diese durchführen. Ihr sollt daran teilnehmen. Nicht als Gast, sondern als einer der Hauptdarsteller neben dem Imperator.“

Zions rechte Augenbraue zuckte bei dieser Ansage nach oben und ihm war kurz die Verblüffung anzusehen, die er empfand.

„Als Hauptdarsteller? Ich glaube ich verstehe nicht, Zirkelmeisterin.“

Die Jarell kicherte belustigt und fixierte den Sith-Executor genau.

„Ihr werdet auf der großen Bühne stehen und das neben dem Imperator, mehr weiß ich nicht. Ich könnte Euch jedoch einen Rat geben.“

Zion nickte nur, da es hier keine Worte benötigte.

„Heilt Eure Wunden, zieht Eure beste Robe und Sachen an.“

Leicht nickend schaute Zion zu Chäl.

„Ich verstehe und wann soll die Zeremonie stattfinden, Zirkelmeisterin?“

Sie schaute in einem Datapad mit etwas zugekniffenen Augen nach und richtete sich wieder zu Zion.

„Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange und die Zeremonie soll in zwei Standardtagen beginnen. Ich werde Euch aber nochmal Informieren, damit nichts verpasst wird.“

Zion konnte sich ein Augenrollen verkneifen und nickte seiner Zirkelmeisterin zu.

„Ich danke Euch, meine Zirkelmeisterin.“

„Gut, das war dann auch alles, Zion. Ihr könnt gehen und Euch vorbereiten.“

Mit einer leicht angedeuteten Verbeugung drehte sich der Hüne um und verließ den Saal der Zirkelmeisterin.



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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Hangar :: J-Typ-Diplomatenbarke „Doashim“ :: Darth Draconis, allein

Die Begegnung mit den namenlosen Sith beunruhigte den ehemaligen Exilanten. Sie waren das Symptom einer Krankheit, die im Sith Orden omnipräsent war, gleichzeitig aber dem Wesen der Sith immanent. Wie räudige Hyänen von den Hochebenen Dantooine würden sie sich auf alles stürzen, was ein Zeichen von Schwäche offenbaren würde. Sie hielten ihn für schwach, weil er ohne Machtbasis zurückgekehrt war. Seine Machtbasis war noch klein, sie würde auch nicht über Nacht wieder wie ein Tumor anschwellen. Doch er würde diesen Tumor füttern und ihn gedeihen lassen. Das namenlose Trio war nicht nur Sympton, sondern auch die Vorboten dessen, was noch kommen würde. Sie waren wie die Schatten einer Vergangenheit gewesen, an die er sich nur vage erinnern konnte, denn sein Dasein bestand lange schon nur aus Schmerz und Müdigkeit, dem bitteren Wissen, gehorchen zu müssen und durch Qualen den Weg zum einem Ziel zu beschreiten, für das er sich längst würdig wähnte. Was seine ebenfalls namenlosen Gönner mit ihm vorhatten wusste er noch nicht, doch wusste er, dass er sich bereit machen würde. Denn wenn er ihnen nicht mehr dienlich sein konnte, würden sie ihn, genauso wie Allegious, jagen wollen. Daher musste er proaktiv handeln. Die schwachen Elemente mussten ausgesondert werden, um dem Starken Platz zu machen. Sie mussten weichen, oder vollständig vernichtet werden. Draconis wusste nun was zu tun war, seine Zeit war gekommen.
Die Zeit jedoch, arbeitete gegen ihn. Er musste jene die gegen ihn arbeiteten so schnell wie möglich vernichten, etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Noch als Krieger auf Coruscant gegen Lady Kezia war er gar nicht auf die Idee gekommen das so etwas möglich war. Wie konnte er sich der Gunst dieser unsichtbaren Kraft jedoch sicher sein? Er hoffte auf die Gunst, die Selektion, die er betrieb, konnte nur in ihrem Sinne sein, doch war er Narr genug anzunehmen die Macht sei lebendiges Wesen, welches über Gefühle und eine Meinung verfügte, etwas was im Stande war zu werten und somit Gunst zu verteilen? Es wäre genauso dumm wie anzunehmen die Elektrizität sei nicht nur von Spannung und Energie, sondern auch von Gefühlen abhängig. Das war purer Okkultismus und hatte nichts mit der Macht zu tun. Sein Blick wurde klarer, er spürte wie die Macht ihm tieferen Einblick in die Geschehnisse bot, doch auch weiterhin zogen sich schwere, bleigraue Nebelschwaden vor seinem inneren Auge weiter, verbargen ihm jeden weiteren Blick auf irgendeine Hilfe. Sein Hass loderte wie ein Feuer, dieses Feuer musste er fokussieren, so wie er es eben getan hatte. Er musste sich in Geduld üben, denn nur so würde er sein Ziel erreichen. Einzig und allein, wenn er Geduld beweisen würde, wäre er imstande die Macht so zu manipulieren, dass sie seine Fähigkeiten anreizen würde und ihm einen Vorgeschmack bieten würde. Wie blind er doch gewesen ist. Und wieder schellte er sich für dieses Blindheit. Die Macht war sein Verbündeter und Verrat ist der Weg der Sith. Wenn diese beiden Komponenten verbunden werden, wird die Macht ihm sicherlich den Weg zu Individuen führen, die bereit waren ihren Meister zu hintergehen.

Doch die Gunst dieser unsichtbaren Macht inmitten des Sith Ordens war nicht genug. Er brauchte einen Plan, wie er mehr Einfluss auf die oberen Echelons der Macht auf Bastion, genauer gesagt in Center haben könnte. Wenn er eine Sache gelernt hatte, dann dass die Reichen und Adeligen des Galaktischen Imperiums denken, sie können mit ihrer Macht und ihrem Einfluss alles kaufen. Statt sich, wie jeder andere Jünger ihren Weg aus den niedrigen Stufen der Pyramide nach oben zu kämpfen, schafften sie es sich doch immer wieder Vorteile zu verschaffen. Eigene Schiffe, eigene Waffen, Unternehmen. Irgendwas gab ihnen immer Geld. Diese Credits würde sich der Sith nehmen. Denn wenn es eine Sache war, die Adelige neben dem Kaufen von Macht und Reichtum sonst noch taten, dann war es von einer Angst beseelt zu sein, dass ihre Blutlinie nicht fortgeführt wird. Der Tod eines Sohnes, manchmal sogar der Tochter, konnte desaströse Auswirkungen auf ihre Besitzverhältnisse haben. Aristokratie verpflichtet und so konnte sich er Sith sicher sein, dass er auf Gehör stoßen würde. Die Macht schenkte und nahm die Kraft wie es ihr beliebte. Um große Taten zu vollbringen musste auch meist große Macht damit einhergehen, den Schwachen war sie nicht vergönnt, stattdessen umspannte sie der Mantel der Ahnungslosigkeit. Sein Plan war simpel. Es war ein typisches „quid pro quo“ Muster: Er bot denjenigen, die zahlen konnten, Schutz und Obhut, während er dafür im Gegenzug Gefälligkeiten, Einfluss und sogar Credits erhielt. Diese neugefundene Liquidität würde sich noch als nützlich erweisen. Wie er die Jünger im Orden schützen würde, wäre eine andere Sache. Die sicherste Alternative wäre sie alle in seine Dienste zu stellen. Doch dann lief er Gefahr jeden semidementen Unrat in seinen Diensten zu haben, dessen Stammbaum mehrmals im Kreis lief und daher mit ihrem Sabber seine Roben beschmutzen würden.
Eine andere Alternative wäre es diese Jünger fernab des Sith Ordens auf Bastion großzuziehen. Er würde sie nicht alle als seine Schüler aufnehmen können. Dafür hatte er zum einen nicht die Kapazitäten, außerdem würde er damit nur die Aufmerksamkeit der Inquisitoren auf sich lenken. Ein weiteres Schisma würde niemand dulden, dafür müsste er nicht mal den Zorn des Noghri Usurpators wecken. Aber eine halbwegs sichere Basis, verdeckt, unweit des Ordensgebäudes? Bastions Mond fiel aus der Rechnung heraus. Militärischer Sperrbezirk. Doch eine Basis in Bonetown, den Slums von Center? Das wäre unter Umständen ein hervorragendes Quartier für seine Geiseln. Es wäre ein System so alt wie politische Ränkespiele. Schon oft sicherten sich Potentaten die Loyalität anderer Subjekte, indem sie ihre Söhne als nominelle Geiseln nahmen, es diesen Personen jedoch besser erging als allen Bewohnern der Unterschicht. Er würde seine von seinem Sith Taith beseelte Hand über dieses Pack halten und die Präbenden dafür erhalten.
Die Risiken lagen aber ebenfalls auf der Hand. Er handelte auf dünnem Eis, seine Anmestie war noch keinen Monat alt und schon war er im Orden auf einige Sith gestoßen, die ausdrücklich ihn als Feind auserkoren hatten. Sie waren zwar keine Feinde für sein Überleben, wären es aber für die potenziellen Schützlinge. Er wollte das Geld und die Annehmlichkeiten, welcher der Kontakt mit diesen Schichten mit sich brachte, jedoch wollte er nicht ihren Zorn. Denn auch wenn er sie auf verschiedenen Ebenen impotent empfand, besaßen sie doch ein empfindliches Machtpotenzial, welche die Macht zwar nicht überstiegen, aber Konkurrenz machten. Der Sith betrachtete die holografische Darstellung einer Liste adeliger Familien auf Bastion. Einige Namen kannte man, teilweise aus Geschichtsbüchern, teilweise aus den Schlagzeilen von zahlreichen Boulevard Schmierblättern des HoloNets. Andere Familien, wie die Muraenus, hatten eigene Sith bereits hervorgebracht. Diese würden für sein Vorhaben nicht interessant sein, denn sie konnten, im Orden zumindest, ihren eigenen Schutz organisieren. Einige Abbildungen zeigten bewegte Holobilder aus diesen Blättern. Wie viele davon Sprößlinge besaßen, die zum einen alt genug waren und zum anderen über die Gabe der Macht besaßen, würde er einem seiner Automata überlassen, dass war eine simple Aufgabe, die eines Siths nicht würdig wäre.

Für ihn gab es etwas anderes zu tun. Er verdunkelte seine Kabine und setzte sich auf eine der gepolsterten Sitzgelegenheiten und schloss seine Augen. Die Macht floss durch seinen Geist, füllte ihn komplett aus. Er würde sie ein weiteres Mal rufen. Die Kinder der Dunkelheit, die Sprößlinge seiner vergangenen Arbeit. Das Schattenthron Netzwerk untergetaucht, hatte seine Loyalitäten anderen Herren angeboten. Er konnte es ihnen nicht verübeln, doch war Schattenthron wieder da und hatte eine Mission. Er griff in die Macht hinaus, webte die dunklen Wogen der dunklen Seite zu einer Peitsche, die er losstürmen ließ. Die Gezeichneten würden erneut einen Ruf vernehmen. Ein Glühen in ihrem Nacken, hinter ihrer Stirn. Ein gleißendes Licht, ein Schrei. Ein Ruf, dem sie zu folgen hatten. Dieses Glühen überträgt sich auf die metaphysischen Male aller anderen Gezeichneten und ist das Zeichen für sie, sofort bei ihrem Meister zu erscheinen. Die Macht durchströmte jede Kreatur in der Galaxis, egal wie mikroskopisch klein oder groß sie auch sein mag, jedoch waren einige Wesen besser in der Lage diese Kraft, die Macht zu spüren. Seine Adeptin gehörte zu den Kreaturen, die ihr Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hatten, was nicht daran lag, dass sie besonders schlecht war, sondern an dem tiefen Potenzial aus welchem sie schöpfen konnte. Die dunkle Seite würde dabei wie ein Mentor ihm zur Seite stehen und lehren, ihm wie ein Sklave dienen, ihn wie ein Meister rügen. Er würde bekommen was er wollte und würde aus diesem Orden einen Ort der inneren Reinheit machen. Er würde diesen Orden erneuern, würde sie formen und eine Armee des Grauens heranziehen, bis er das ultimative Ziel eines jeden Sith erreicht hatte und diese Armee vernichten um für immer alleine zu herrschen.
Es gibt keine Furcht – nur Macht. Wer Furcht zeigt, ist verloren. Furcht ist der erste Weg zur dunklen Seite, doch wer nicht stark genug ist diese durch Hass und Zorn zu ersetzen, wird nie über die Furcht hinauskommen, und elendig sterben. Wer Macht besitzt, braucht keine Furcht, denn wer Macht hat, ist stark genug sie nicht zu verlieren. Wer sie verliert, hat gefürchtet, die Niederlage beginnt im Kopf. Es gibt keinen Tod – Nur die Unsterblichkeit. Dies gilt jedoch nur für die Mächtigen, die Sith. Ihr Leben ist unendlich, die dunkle Seite ermöglicht den Starken zu überleben, weiter zu leben, bis sie Unsterblichkeit erreicht haben. Der Tod ist für einen wahren Sith kein Gegner, sondern ein Verbündeter. Mit diesem Verbündeten würde man die gesamte Galaxie in die Knie zwingen, man würde ihn zu jedem Planeten schicken und sein Werk verrichten lassen. Es gibt keine Schwäche für einen wahren Sith – Nur die dunkle Seite der Macht Denn die dunkle Seite ist alles, und alles ist die dunkle Seite, wer sich ihrer nicht bedient ist schwach. Schwäche hat keine Zukunft, die Evolution selbst sortiert das Schwache aus, und schenkt dem Starken das Geschenk des Lebens. Die Schwäche durfte nicht toleriert werden, die Schwäche muss ausgemerzt werden. Einzig der Starke darf überleben und Macht haben. Wer der Starke in dieser Gleichung sein würde, blieb abzuwarten. Darth Draconis war bereit. Wer würde erscheinen, wer würde ihn erneut verschmähen?



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Das Signal war gesetzt, diesmal mit einer deutlich intensiveren Volte. Sie würden ihn finden, wenn sie wollten. Der Schmerz würde nachlassen, je näher sie sich befanden, also würden sie wie die Motten, zum Licht hingezogen, ihren Weg zu ihrem alten Meister suchen. Jene die sich verstecken würden, hätten mit plagenden Kopfschmerzen zu tun. Nichts was man nicht überleben würde, doch war es ein hartnäckiger Schmerz, der erst durch eine hohe Dosis Schmerzmittel vergehen würde. Oder eben die Nähe zu ihrem alten Meister. Seine Kabine verlassend, richtete sich der Sith Exekutor an seinen Droiden F4-ST.

„Wende dich an die Quartiermeister. Sage ihnen, dass Darth Draconis nach einer Wohneinheit verlangt.“

[„Aber Meister, ich bin lediglich ein Pilotendroide!“] wandte der Automata geschockt ein. Zumindest so sehr geschockt, wie programmierte Gefühle eben sein konnten.

„Du verfügst über die Rechenleistung und den Vocoder. Du wirst das schon schaffen, F4-ST.“ Mit einer Handbewegung ließ der Sith den Datakubus mit der Amnestie in die eiserne Hand des Automata gleiten. „Das hier sollte dir die nötige Legitimation geben.“

Ohne den Automata eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ der Sith die „Doashim“ und verließ den Hangar in Richtung einer der Meditationsräume. Er wählte einen größeren Meditationsraum aus, der für gewöhnlich den größeren Meditationsübungen der Jünger vorbehalten war. Ihre akkustische Schallisolierung würde dafür sorgen, dass die Geräusche wie ein Schalldämpfer kaum nach außen dringen würden. Hier würden sie, halbwegs, unter sich sein. Er würde nun warten müssen. Warten, wer seinem Ruf folgen würde. Das war genau der Grund, wieso er nach Bastion zurückgekehrt war und nicht auf einem abgelegenen Mond an einer Hyperraumstraße eine Festung hatte bauen lassen. Festungen schützten zwar, doch war Isolation gefährlich. Die Galaxis ist ein gefährlicher Ort, vor allem wenn die Sith Zugang zur Hälfte dieser Galaxis haben. Die Isolation gefährdet daher mehr, als dass sie schützt. Sie schneidet von wertvollen Informationen ab und sie macht einen zu einem einfachen Ziel. Darth Draconis bevorzugte es daher inmitten seiner Feinde zu wandeln und potenzielle Allianzen einzugehen. Die Masse war sein Schutzschild. Doch um diese Allianzen zu bilden, würde er ein Grundgerüst benötigen. Macht muss sich verdient werden. Das war eine Lektion, die dem Sith Executor mehr als bewusst war. Sie hatten mittlerweile wahrscheinlich Sith Namen, ja sogar die Darth Würde erlangt, doch er kannte sie noch unter ihrem weltlichen Namen, sofern sie diese bei ihrem Eintreffen im Orden wahrheitsgemäß genannt hatten. Sabar Tor, Nezir Virajun, Zamar, Yarun Havoq, Pirenos Ghant und Caleb Ioca. Sie waren alles Narren gewesen, doch sie waren dabei nützlich gewesen. Sie waren jene, die seinem Ruf gefolgt waren. Sicherlich war es nicht die Liebe zu seiner Idee, zu seinem Drang nach Reformen im Orden der Sith, die sie hierhergebracht hatten. Ähnlich wie Roon Vass war es wahrscheinlich ihre Neugier, die sie zu ihm getrieben hatte. Diejenigen, die ihm damals dienten und heute den Rang eines Executors innehatten, hatten sein Mal wahrscheinlich abgeschüttelt und die Ketten der metaphysischen Knechtschaft beseitigt. Doch nicht diese Kreaturen. Sie waren noch nicht stark genug und Draconis würde sichergehen müssen, dass sie, im Verhältnis zu seinem eigenen Aufstieg, auch darüber hinaus ihm treu ergeben waren. Zumindest so treu wie ein Sith eben sein konnte.

„Willkommen meine Freunde.“, sprach der Sith mit einem verschwörerischen Blick. „Es ist wirklich lange her, dass wir beisammen waren.“

Er breitete die Hände aus, als würde er die sechs Personen, die sich hier um ihn herum versammelt hatten, umarmen wollen. Ein beinahe gütiges Lächeln umspielte die fahlen Lippen des Sith. Ein Lächeln, dass gefährlich war, denn es wurde nicht aus Freude und angenehmen Ansinnen geboren, sondern aus Arglist und einem Drang zur dunklen Seite.

„Und doch… stehen wir hier zusammen, als sei es erst gestern gewesen, dass ich auf meine letzte Mission gegangen bin.“ Auf einen Schlag rangen die sechs Sith, die Darth Draconis umgaben nach Luft und wurden in die Luft gerissen. Wie das Durchbrechen einer Schallmauer peitschten seine Angriffe durch die Machtschilde der überraschten Sith, die ihren ehemaligen Herrn und Meister umgaben. Er wollte sie nicht töten. Doch er musste ihnen zeigen, wer das Rudel anführte. Es konnte nur ein Alpha Tier geben. „Ich bekenne mich schuldig, enttäuscht von euch zu sein.“

Mit einem verächtlichen Blick sah er sie sich alle genauer an. Wie sie strampelten, in ihrem Drang nach Luft. Er drückte noch etwas stärker zu. Es kostete ihn seine ganze Kraft gegen ihren Willen anzukämpfen und die Kontrolle zu behalten. Er würde dieses Schauspiel nicht lange aufrechterhalten können.

„Nicht einer von euch Herf Hirten hatte es für nötig befunden, nach mir zu suchen. Kontakt aufzubauen. Beim kleinsten Gerücht, ich könne am Leben sein, die Nachrichten zu verifizieren.“

Blaue Blitze verließen seine Fingerkuppen und bahnten sich ihren Weg in die Leiber der sechs Sith. Er lockerte dafür seinen metaphysischen Griff und senkte die sechs Leiber etwas, um sie von einer kurzen Kaskade durchströmen zu lassen.

„Keiner. Von. Euch.“

„Wenn… es… einen Hin… Hinweis gegebe…“ versuchte Pirenos Ghandt zu erklären, „hätte, ich wäre euch… argh…“

„ES GAB HINWEISE!“


Eine weitere Kaskade suchte die Leiber der versammelten Sith heim. Er ließ die Gequälten wieder auf den Boden, doch würde er sie noch nicht davonkommen lassen. Noch nicht.

„Spürt ihr es? Die Wände zwischen der Welt geistiger Gesundheit und jener Sphäre des Verlustes des Verstandes sind heute besonders dünn. Gefährlich dünn.“ sprach der Sith und beschwor Illusionen auf, die den sechs Sith, kurz, wie ein Flimmern, immer wieder erschienen und von einem lauten Geräusch gefolgt verschwanden um dann neben ihnen erneut aufzutauchen. Für jeden eine andere Grausamkeit, die ihren eigenen Köpfen entsprang. Eine Form der Energiekonservierung für den Sith, der sich gerade verausgabte. „Verlasst ihr mich ein weiteres Mal, durchbreche ich diese Wand. Niemand wird euch dann retten können.“

Mit einem Schnipsen war alles vorbei. Die Körper wurden freigelassen und sackten im ersten Augenblick zu Boden. Die sechs Sith keuchten in unterschiedlichen Tonhöhen und Längen. Er hatte seinen Standpunkt klar gemacht, mehr musste er den sechs nicht beweisen. Jedem der Sith war klar, dass selbst wenn sie ihn verraten würden, er sie finden und ausschalten würde. Auch wenn es den Tod des Sith Meisters bedeuten würde. Sie wussten, wozu Darth Draconis in der Lage war. Außerdem war da eine weitere Ader, die sie daran hindern würde, ihn zu hintergehen, zumindest vorerst: Opportunismus. Sie waren wie Blutegel, die sich am nächsten Mastnerf gütlich taten. Ihre Symbiose basierte auf einem einfachen Prinzip: Sie dienten ihm mit ihren Fähigkeiten, er hielt seine schützende Hand über ihn und gewährte Gefallen, die er mit seinem Einfluss bekam. Es würde sicherlich nicht lange dauern, da würden sie sogar Credits sehen wollen. Wer ein Imperium aufbauen wollte, konnte dies nicht ohne finanzielle Mittel machen. Allerdings wäre das etwas, worum er sich später kümmern würde. Er musste zuerst herausfinden, wem er vertrauen konnte und wer der Umsetzung seiner Pläne dienlich sein würde.

„Wie ich sehe, habt ihr alle meine Abwesenheit gut genutzt. Bestens genutzt. Ich verließ euch, da wart ihr alle Jünger. Seht, wie die Saat der Dunkelheit aufgegangen ist. Nun ist sie bereit zur Ernte.“

Man sollte sich immer vor seinem eigenen Dienern in Acht nehmen, wenn man ein langes Leben leben wollte. Das wusste Draconis. Ohne sie würde er jedoch nur schwer das erreichen, was er erreichen wollte. Sie würden ihn schnell verraten, wenn er ihre Eifersucht und ihren Neid nähren würde. Wenn er sie allerdings zu sehr verwöhnen oder zu harsch behandeln würde, kämen sie auch auf die Idee er sei schwach oder so tyrannisch, dass er beseitigt werden müsste. Eine große Kunst war es hingegen ehemalige Feinde zu rekrutieren. Sie waren loyal, zuweilen sogar loyaler als ein Freund, wenn sie sind unter dem ständigen Drang sich beweisen zu müssen. Er würde sich sogar mehr vor seinem vermeintlichen Dienern in Acht nehmen müssen, als vor seinen Feinden. Wenn man keine Feinde hat, macht man etwas falsch.

„Ich habe euch nicht hierher gerufen, um Rache an euch zu nehmen oder euch gar zu töten. Ihr seid wichtig. Ihr habt eine Rolle für die Zukunft zu spielen und ihr werdet mir dabei helfen, diesen Orden zu reinigen.“

„Zu reinigen? Wovon?“ fragte Nezir vorsichtig. Säuberungen waren unter Darth Allegious etwas Alltägliches geworden. Der Noghri säuberte sogar so ergiebig, dass dem Galaktischen Imperium schlaue Köpfe abhandenkamen, weil der Usurpator es vorzog diese Köpfe lieber über den Palastboden rollen zu sehen.

„Alles zu seiner Zeit, werter Freund.“ beschwichtigte der Sith seinen Diener. Jeder sollte nur so viel wissen, wie er wissen musste. Wenn man seine Beweggründe und Intentionen verschleiert, können die Handlungen einer Person wirr und ohne Zusammenhang erscheinen. In Schall und Rauch getränkt würden weder seine Feinde noch seine vermeintlichen Freunde wissen, was er planen würde. „Zuerst einmal ist es wichtig gewesen, uns zu sehen. Zu wissen, dass ihr eure Treuepflicht nicht vergessen habt. Zumindest nicht vollständig.“

Er sah es in ihren Gesichtern. Sie waren sich nicht sicher, was sie davon halten sollten. Er hatte ihnen alles und nichts gesagt. Weder etwas verbindliches, noch was er von ihnen erwarten würde. Das war jedoch auch nicht nötig. Er nahm sich ein Beispiel an seinen unsichtbaren Gönnern. Die meisten Wesen der Galaxis sind Opfer ihrer Gewohnheiten. Wenn sie keine Gewohnheit in seinen Handlungen sehen würden, wäre er im Vorteil. Wenn er eine Routine entwickeln würde im Umgang mit diesen Subjekten, würde er berechenbar werden. Das galt es zu vermeiden.

„Fürs erste habe ich nur einen Auftrag für euch: Haltet Augen und Ohren offen. Berichtet mir, wenn ihr von besonders unglücklichen Subjekten hier auf Bastion hört. Subjekten mit Einfluss, die nützlich sein könnten. Wir werden sie brauchen. Alle.“

Die sechs Sith sahen sich gegenseitig flüchtig an, bevor sie ihre linke Hand öffneten, zu einer Faust ballten und sich dann damit auf die Brust schlugen. Sie waren allesamt Hyänen. Verräter sondergleichen. Doch sie waren seine Verräter. Sicherlich würde der eine oder andere versuchen ihn zu verkaufen, doch würde sich dieser Unglückseelige nicht lange an seinem Glück erfreuen können.

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Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Fernab der Mauern von Elysium, dem Stammsitz der Muraenus-Dynastie, hatte Valeria sich immer am lebendigsten gefühlt. Alleine mit Sabar auf der Jagd in den abgelegenen, dunklen Tälern des Eisensanggebirges. Tage, in denen sie weniger als zehn Worte wechselten, jeder mit seinen Gedanken für sich. Soweit sie wußte, war sie die Einzige der Geschwister, die Sabar je auf seine Jagdausflüge hatte begleiten dürfen. Im Winter, wenn nur das Wild Spuren im Schnee hinterließ. Grau, wenn der Horizont nicht von den niedrig hängenden Wolken zu unterscheiden war oder in tiefblauer Schattenfarbe, scharf abgegrenzt von den Flächen, die Dubrillions Sonne beschien. Kalte Farben für Stein, Eis und Nebel, die erst von warmen Tönen abgelöst wurden, wenn das Blut ihrer Beute dampfend in den Schnee lief.

Valeria vermißte ihre Fluchten in Abgeschiedenheit und Stille seit sie auf Bastion war. Genauso, wie sie die klare, kalte Luft vermißte. Für einige Augenblicke hielt sie noch an der tröstlichen Erinnerung fest, als sie auf den Arthious Boulevard trat. Moxley in seiner schwarzen Lederjacke wiederzusehen, rief ganz andere Assoziationen wach. Unwillkürlich fragte sich die jüngste Tochter des Hauses Muraenus, wer noch alles das Unglück auf Dubrillion überlebt haben könnte. Eine Frage, der sie zu einem späteren Zeitpunkt nachgehen mußte. Ihre höfliche Begrüßung wurde von dem alten Freund ihres Bruders nur knapp erwidert, während er sie aus hellen blauen Augen mit unbewegtem Gesicht musterte. Auch wenn sie sich ein wenig unwohl dabei fühlte, behielt sie ihren offenen Blick und ihr Lächeln bei. Sicher wußte er bereits von dem Anschlag auf Dubrillion und schätzte ihre Reaktion darauf ab. Valeria wollte ihn nicht beunruhigen: Es war jetzt an ihr, Stabilität und Vertrauen in die Reste des alten Hauses auszustrahlen und zu gewährleisten, dass kein Zweifel daran aufkam, dass alte Verbindlichkeiten auch weiter galten.

Davis Moxley ging in keinster Weise auf ihren Verlust ein und bot ihr stattdessen ohne Umschweife an, wieder in die Dienste des Hauses zu treten. In gewisser Weise war sie ihm dankbar dafür, dass er sich nicht mit Beileidsbekundungen aufhielt, auch wenn ihr echter Trost im Moment sehr willkommen gewesen wäre. Doch das war nichts, was sie bei ihm suchen würde. Die Trauer und Bestürzung über den gewaltsamen Tod ihrer Familie war allgegenwärtig, aber diese Empfindungen mußte sie beiseite schieben. Niemand - mit Ausnahme ihres Bruders vielleicht - würde sie noch anders als stark sehen dürfen. Sie repräsentierte jetzt Haus Muraenus und das Fortdauern der Dynastie.

Gerne hätte sie Davis wie früher geduzt und sich sehr viel zwangloser mit ihm unterhalten - die junge Frau konnte sehen, dass auch er um die richtigen Worte rang, nicht sicher war, wie er sein Anliegen unter diesen Umständen formulieren sollte. Aber vielleicht konnte sie ihm helfen. Valerias Lächeln wurde herzlicher und wärmer, während sie nun ihrerseits einen langen, forschenden Blick auf sein Gesicht warf.


"Die Umstände unseres Wiedersehens tun mir sehr leid, mein lieber Mr. Moxley. Leider kenne ich die Details Ihrer früheren Absprachen mit meinem Bruder nicht und auch nicht Ihre früheren Aufgaben, allerdings ist es in der Tat so, dass wir dringenden Bedarf an vertrauenswürdigen Verbündeten haben. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam etwas ausarbeiten können, das Ihren und unseren Bedürfnissen gerecht wird. Und jetzt... wollen wir ein Stück gehen und Sie erzählen mir, wie es Ihnen seit unserem letzten Zusammentreffen ergangen ist?"


Kurz vergaß sie ihre Contenance und strahlte den alten Bekannten mit mädchenhafter Unbefangenheit an, bevor sie eine Hand in der Erwartung hob, dass Davis ihr seinen Arm anbot. Sie wollte ihm gerne vertrauen, wußte aber, dass auch ein guter Vertrag an die Stelle von persönlichen Neigungen treten konnte. Während sie ein paar Schritte den Boulevard hinab ging, fiel Valeria noch etwas ein:


"Wenn ich Euch richtig verstanden habe, Mr. Moxley, wollt Ihr als mein Leibwächter eingestellt werden? Das war nicht Eure ursprüngliche Position im Dienst meines Bruders, oder? Welcher Art war das Engagement für ihn genau?"


Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Lernenden :: Großer Meditationsraum :: Darth Draconis, allein

Stunden waren seit seinem Treffen mit seinem ehemaligen und bald neuen Dienern vergangen. Stunden in denen er Zeit hatte über seine nächsten Schritte zu grübeln, zu planen, nachzudenken. Stunden in denen er versucht worden war kontaktiert zu werden. Er hatte eine verpasste Nachricht, die es in sich hatte. Eine verschlüsselte Botschaft, dass man ihn im Trainingsraum Besh in der Domäne der Lernenden erwarten würde. Ihn. In dieser Domäne. Wer auch immer dort auf ihn wartete, hatte einiges an Chuzpe einen Sith Executor hinab in den Schlund der Lernenden zu zitieren. Er war sich bewusst, dass es eine Falle sein könnte, weshalb er, vor dem Trainingsraum, diesen erstmal mit der Macht sondierte. Er stellte nichts verdächtiges fest. In den Schatten versteckt, wartete der Sith um festzustellen, ob es sich um einen Hinterhalt handelte. Was er sehen konnte, war ein maskierter Sith, der dabei war zu trainieren.


„Lang lebe das Imperium!“
schrie die machtsensitive Person und wehrte mehrere Blastersalven mit seinem Lichtschwert ab. Die Macht vibrierte unter seinem gutturalen Ausruf. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass dieser Mann sein Stimmorgan mithilfe der Macht verstärkte.

Der Sith führte seine Klinge mit einer Präzision, die ein taktisches Gefühl offenbarte. Doch die verschiedenen Sonden schwirrten unablässig um ihn herum, schossen und trafen ihn öfter als er die Schüsse abwehren konnte. Die militärische Genauigkeit, mit der er seinen Körper bewegte, stand in einem krassen Gegensatz zu seiner ungelenken Handhabung der Lichtklinge. Er schrie jedes Mal vor Zorn auf, wenn ein Strahl ihn traf. Nicht vor Schmerz, sondern aus Wut und Scham getroffen worden zu sein. Genug war genug, er hatte gesehen was er sehen musste und griff ein. Mit einem Griff in die Macht hinaus zermalmte der Sith Executor die Drohnen, bevor sie ein weiteres Mal auf den Sith schießen konnten. Der Fremde warf seinen Helm ab und offenbarte seine fastmenschliche Abstammung. Wenn KOMENOR den Sith eine Uniform verpassen dürfte, so wäre seine Kleidung der feuchte Traum eines jeden imperialen Designers gewesen. Grau in grau, mit Reminiszenzen an die imperialen Offiziersuniformen, gekrönt von einem imperialen Emblem. Offiziersstiefel, die blitz blank geputzt schienen, verleiteten Draconis zu der Annahme, dass dieser Fastmensch eine Vergangenheit im imperialen Militär hatte.

„Zu langsam. Zu ungelenk. Zu sehr ein Sturmtruppler.“ offenbarte der Sith Executor sich und sein Eingreifen gegenüber dem fastmenschlichen Sith. „Versucht so viel ihr wollt, aber so werdet ihr nie Sith.“

Der Fastmensch hielt inne, löschte seine Klinge und atmete durch. Er sah den Funken in den Augen des Fastmenschen. Draconis konnte die Berechnungen, die dieser anstellte, nur vermuten. Wie er ihn besiegen könnte, wie schnell er den Ausgang erreichen könnte. Welche Chancen er haben würde. Er war froh keine Konfrontation riskiert zu haben. Auch wenn sein gegenüber kein Sith Taith auf seinem Handrücken trug, so konnte dieser ihm immer noch gefährlich werden. Ränge waren ein soziopolitisches Konstrukt. Wahre Macht entsprang den Kräften der dunklen Seite der Macht.

„Bei allem Respekt, Lord Draconis, danach frage ich nicht.“ Der Sith der keinen Wert darauf legte einer sein zu wollen verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Es waren nicht die Sith, die mich bei Corellia aus den Trümmern des Krataswalls retteten. Es war mein Platoon. Ich bin ein Soldat bis zum Kern.“ Der Fastmensch fixierte den Sith mit seinem Blick. „Sir.“

Seine Handfläche bot dem Sith sein Lichtschwert an. Eine wirklich untypische Geste innerhalb dieser Gemäuer. Mit einem Griff in die Macht hinaus zog Darth Draconis die Klinge zu sich und hielt das Schwert in der Hand.

„Ich bin nur ein Soldat, der den Wert eines Lichtschwerts zu schätzen weiß.“

Der Griff war schmucklos, sah nach einem Fabrikat aus, dass unmöglich innerhalb einer Schülerschaft hätte hergestellt werden können. Es sah nach einem modifizerten Trainingslichtschwert aus, das von der üblichen nichttödlichen Ladung in eine von einem Adegan- oder Kyberkristall gespeisten Lichtklinge umfunktioniert wurde.

„Ein Lichtschwert, dass ihr euch nicht verdient habt. Ein Lichtschwert, welches ich einschmelzen sollte.“
Begann der Sith während er den Soldaten mit seinen Augen taxierte. Wie weit konnte ergehen um seinen Gegenüber aus der Fassung zu bringen? „Und euch vielleicht damit gleich mit.“

Erneut beäugte er die Klinge, bevor er sie auf den Soldaten richtete und die Klinge aktivierte. Die karmesinrote Klinge blieb kurz vor der Kehle des Soldaten, der keine Miene verzog, stehen und summte bedrohlich. Das Rot der Klinge spiegelte sich in den goldgelben Augen des Fastmenschen. „Wieso habt ihr mich hierher gerufen und was hält mich davon ab, euer Leben gleich hier zu beenden? Seid überzeugend.“

„Ich habe euch hierher gerufen, weil ich Informationen über den Vorfall auf der Station während eurer letzten Prüfung habe.“ Die Augen des Sith Executors verengten sich, ein Thema über das er nicht gerne sprach und noch weniger vor Fremden ausgebreitet wissen wollte. „Mein Vater ist Darth Cruciatos, ich bin sein Schüler, Chwûq.“

Der Sith kannte sowohl den vermeintlichen Vater des Soldaten, als auch den Namen des Schülers. Letzter jedoch nicht, weil er die Person kannte, sondern weil es das Wort für Asche in der Sprache der Sith ist. Jetzt konnte er die Spezies des Mannes, den er vor sich hatte, auch zuordnen. Sowohl er als auch sein Vater sind Pau’an. Darth Cruciatos war ihm ein Begriff, weil er den Sith damals auf Anaxes flüchtig kennengelernt hatte. Er war Teil der Versammlung des Inneren Zirkels gewesen, als Darth Allegious sie alle zu sich gerufen hatte, nach der Katastrophe bei Corellia. Der Pau'an Sith lebt sein Leben ganz als Hedonist. Der Adlige brilliert durch seine ausgezeichneten Rhetorikfähigkeiten und stellt diese bei jeder Gelegenheit selbstsicher zur Schau. Doch wer hier sich von der prunksüchtigen Fassade blenden lässt, übersieht die rationale Ader dieses Sith. Cruciatos wird allgemein als unambitioniert angesehen, da er selbst von sich behauptet saturiert zu sein. Er strebt nicht nach noch größerer Macht, da er bereits seinen Titel und sein Gut sowie seine innerhalb im Imperium erreichte Position als hoch genug sieht um seinen Gelüsten gerecht zu werden, jedoch niedrig genug um nicht der alleinige Entscheidungsträger zu sein, was ihn Zeit kosten würde seinen kostspieligen Nebentätigkeiten nachzugehen. Er empfindet die meisten Wesen um sich herum als junge Kath-Welpen, da Pau'an ein hohes Lebensalter erreichen und daher eine gewisse altkluge Art an den Tag legen. Cruciatos ist manchmal der Wahrheit gegenüber blind, z.b wenn sie ihm nicht gefällt, oder einfach zur Zeit nicht passt. Das trübt seinen Realitätssinn, was manchmal fatale Folgen haben kann. Manchmal unterschätzt er auch seinem Gegenüber, in seinen Augen sind die meisten Geschöpfe eh nur minderwertig und leben nur als Sklaven um den Sith zu dienen.

„Sprich weiter. Eure Abstammung ist noch kein Grund euch gehen zu lassen.“ drohte ihm der Sith Executor, auch wenn es eine leere Drohung war. Den Schüler eines hochrangigen Siths zu töten würde er sich nicht wagen, vor allem nicht wenn es sich sogar um dessen Fleisch und Blut handelte.

„Mein Vater versuchte euch bereits damals zu warnen, wurde jedoch durch internes Machtgerangel daran gehindert, Sir. Es war nicht seine Majestät, Darth Allegious, der diesen Vorfall verursacht hat, sondern Darth Malevolos.“

„Darth Malevolos? Warum?“
fragte Darth Draconis ungläubig. Der Cathar ist ein furchtbar brutaler Sith. Um es in wenigen Stichworten zu sagen: Hart, unnachgiebig, aggressiv, kennt keine Gnade. Der Cathar ist die eiserne Faust des Imperators, welche ausgeschickt wird um den Willen des Herrschers in die Galaxie zu tragen. Er hat einen beinahe diabolischen Sinn für Gerechtigkeit, sofern das Wort „gerecht“ noch zutrifft. Für seine Feinde ist er der personifizierte Hass, der sich in seiner brutalen Art auf sie einprügelt, während er für seine Verbündeten, besonders jedoch für seinen Herrn ein wertvoller Mitstreiter ist. Der selbst ernannte „Herr des Blutes“ bevorzugt schnell und eisern zuzuschlagen. Er verschont weder Zivilisten noch Flüchtlinge, alles was nicht dem Imperator die Treue schwört, muss in den Feuern von Chaos verbrennen – wenn sie Glück haben. Malevolos denkt er wäre das perfekte Wesen, eine perfekte Tötungsmaschine, welche mit raffinierten Taktiken seine Gegner zerschmettert. Sollten diese Taktiken mal nicht aufgehen, liegt es nicht an ihm, wie könnte dass, es würde immer jemand anders daran schuld sein. Seine Brutalität und völliger Mangel an Mitleid machen ihn zu einem fähigen Foltermeister, er weiß wie man aus den Delinquenten die Geheimnisse herauskitzelt. Dabei ist seine Devise „wer sein Glück nicht wählt, muss zu seinem Glück gezwungen werden“ durchaus erfolgreich. Seine Lebensphilosophie ist das Gesetz der Natur. Der Stärkste überlebt, nur durch die Auslese und die Weiterentwicklung des eigenen Ichs kann ein Individiuum die völlige Macht erlangen. Alle anderen sollen entweder ihr Knie beugen, oder sterben. Allegious ist für ihn dieses Wesen, weshalb er sich für ersteres entschieden hat um eines Tages vielleicht eben ein solches völlig von den Ketten seiner Umgebung losgelösten Wesens zu werden.

„Der Cathar hielt euch für einen dreisten Emporkömmling, der sich auf Anaxes nicht nur im Ton, sondern auch im Machtgefüge vergriffen hat. Dafür wollte er euch büßen lassen und euch vernichten. Mein Vater hingegen hält euch für eine wunderbare Waffe, weshalb er euch vorwarnen und euer Überleben sichern wollte.“

Die Implikation seiner Worte traf den Sith wie einen Schlag. Log der Pau’an, war es vielleicht nur eine Finte des Imperators ihn unvorsichtig zu machen. Andererseits hätte der Noghri keinerlei Ketten, die ihn davon abhalten würden, ihn zu zermalmen. Wenn der Pau’an also nicht log, hatte er umsonst den falschen gehasst? Nein. Darth Allegious war der Imperator, er war nach imperialem Recht der Pantokrator, mit einem Befehl hätte er das alles verhindern können. Stattdessen hatte er ihn ans Messer geliefert. Verrat war wahrhaftig der Weg der Sith.

„Weil Darth Malevolos der Todfeind meines Vaters ist, möchte mein Vater eine Allianz vorschlagen, um den Cathar auszulöschen.“

„Wieso sollte ich euch diesmal glauben? Ihr habt es bereits letztes Mal nicht geschafft mich zu beschützen.“

„Weil wir euch nicht erneut enttäuschen werden, Lord Draconis. Und wenn doch, werde ich persönlich vor euch knien und mir dieses Lichtschwert in die Brust rammen. Nachdem ich jeden meiner Männer damit umgebracht habe, für ihr Versagen.“ sagte der Pau’an mit stählerner Stimme.

Die Macht um ihn herum kräuselte sich nicht, er sagte die Wahrheit. Und bei der Macht, wie er sie sagte. Man konnte es als pathetisch empfinden, doch die Hingabe, evoziert durch jahrelanges imperiales Training auf Carida, sprach aus diesem Mann. Normalerweise würde Draconis einem Fremden nicht vertrauen, doch die Art und Weise des Pau’an war, soweit man das Sith attestieren konnte, vertrauenswürdig.

„Dieses Lichtschwert war einst die Waffe eines anderen Sith. Wer auch immer der Träger war, starb damit in seiner Hand.“ Die Echos, welche die Waffe aussandte, waren eindeutig. Sie verströmten eine Aura, die nach Krieg und Niederlage schmeckten. Ob es die Klinge eines Sith auf Corellia gewesen war? „Diese Waffe hat viele Schlachtfelder gesehen und viele Leben genommen. Erweist euch als würdig, Chwûq.“

Der Sith deaktivierte die Lichtklinge und ließ den Griff wieder in die Hand des Pau’an gleiten.

„Ich werde über eure Worte nachdenken und mich dann mit eurem Vater in Verbindung setzen.“


Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte der Sith aus dem Trainingsraum, hinaus. Er wollte zurück auf die Doashim. Was er hier gehört hatte, war explosiv. Sehr explosiv. Er musste nachdenken. Allein.

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Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Der Söldner war sich nur selten unsicher in dem, was er tat. Wie hätte er es auch jemals sein können - sein dürfen? Er war fast noch ein Kind, als er beinahe von seiner Mutter im Vollrausch einen Blasterbolzen in den Kopf gedrückt bekam, also tat er schon im jungen Alter das, was im ohne Zweifel grausamen Universum von Nöten war, um zu überleben. Er war sich nicht unsicher, als er sich den goldenen Panthern anschloss, um sich zu einem gefährlichen Soldaten ausbilden zu lassen, der alles tat, um seine Einheit zu unterstützen. Das kriegerische Blut der Mandalorianer floss durch seine Adern, also fiel es ihm nicht wirklich schwer, all die gefährlichen Situationen und Gefechte in den Folgejahren zu überstehen und sich den Ruf zu erarbeiten, der ihn irgendwann endlich in das gelobte Land führen sollte, nach zwanzig Jahren des Arschaufreißens und Kämpfens. Sein Leben hatte ihn zu dem Mann geformt, der sich irgendwann dazu entschloss, einen anderen Weg zu gehen und die Familie Muraenus sah damals wie ein vielversprechender Partner aus. Also ist ihm auch diese Entscheidung leicht gefallen.
Was also blieb einem Mann, der noch nie an seinem Handeln gezweifelt hatte, übrig, als in der Art und Weise auf Valeria zu zugehen, wie er es in diesem Moment erprobte? Es war gewiss nicht der Weg des Gentlemans, wie die junge Adelige es vermutlich bevorzugte, auch wenn sie nicht wirklich einen allzu versteiften Eindruck machte. Doch direkt nach der tragischen Tod ihrer Familienmitglieder direkt auf sie zu zugehen und durch die Blume einstige Versprechungen einzufordern, bot mächtig viel Potential für Ohrfeigen und Standpauken, wie der Halb-Mandalorianer sie schon zu oft spüren und hören musste. Er wusste das selber und war ab dem Moment, in dem er zu Ende gesprochen hatte, ziemlich gespannt auf die Reaktion der hübschen jungen Frau. Viele Chancen hatte er nicht mehr, um seine Entscheidung von damals noch irgendwie in einen persönlichen Erfolg umzumünzen. Also wartete er die paar Augenblicke ab und machte sich darauf gefasst, in aller Öffentlichkeit und vor dem Sith-Tempel in eine Szene wie aus einem Holo-Darama verwickelt zu werden.

Aber der befürchtete Ausbruch sollte ausbleiben. Stattdessen wurde das Lächeln Valerias deutlich natürlicher und wirkte nun nicht mehr aufgesetzt, sondern tatsächlich herzlich und ernst gemeint. Davis konnte nicht anders, als sofort Respekt für die junge Lady zu empfinden. In dieser Situation so zu reagieren, war wahrlich etwas, was nur wenigen Frauen gelungen wäre. Und recht schnell mischte sich der Respekt mit so einer Art Bedürfnis, Valeria tatsächlich zu helfen und sie zu schützen. Sich ihr und ihrem Bruder anzuschließen und in so einige Ärsche zu treten, wahrhaftig reich zu werden und anschließend ein lebenswertes Dasein im Reichtum und Glück zu genießen. Für einen kurzen Augenblick schlich sich ein dankbares Lächeln auf seine schmalen Lippen, als die bezaubernde junge Lady ihn beinahe schon freudig anstrahlte und ihm ihre Hand hinhielt, um ein Stück weit zu gehen. Sie machte es ihm wirklich einfach, auch die letzten Zweifel an seinem Handeln beiseite zu schieben. Also drehte er sich ein Stück, um direkt neben ihr zu stehen und bot ihr seinen kräftigen Arm an.

Schon nach den ersten paar Schritten wurde das Gespräch eine ganze Spur konkreter, als Valeria sich nach seinem früheren Engagement erkundigte.

"Vielleicht erinnert Ihr Euch an den Arbeiterstreik in den nördlichen Mienen, damals als die politischen Unruhen auf Dubrillion allmählich ausuferten. Meine Söldnerkompanie wurde von einigen wohlhabenden Familien - darunter auch der Euren - angeheuert, um dem Streik ein Ende zu machen. Die Leitung der Operation fiel unter meinen Befehl, als sich die Einheit trennte, um im Süden Bohrtürme vor rebellischen Übergriffen zu schützen. Und gemeinsam mit Eurem Vater und Eurem Bruder ist es mir gelungen, dass schon nach einer Woche wieder Betrieb in den Mienen herrschte. Es war wohl wie mit einer bildhübschen Frau - Liebe auf den ersten Blick."

Davis schlenderte mehr, als dass er ging. Seine Gangart war herantrainiert leise, schnell und in gewisser Weise elegant, jedoch wollte er die junge Muraenus nicht neben sich herziehen wie ein Rüpel ohne Manieren. Er nutzte den Moment und warf nochmals einen schweifenden Blick über den Arthious Boulevard. Ein Anblick, an den er sich durchaus gewöhnen konnte.

"Die beiden sind kurz darauf auf mich zugekommen, um mir eine Position als Berater bei Eurem Sportverein anzubieten. Ich wurde zur rechten Hand Eures Bruders in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel hat er mich nicht selten damit beauftragt, unzufriedenen und wechselwilligen Spielern einen Besuch abzustatten. Oder anderen Vorstandsmitgliedern und Vorsitzenden des Verbands, um gewisse Unklarheiten zu beseitigen. Es war eine verdammt gute Zeit, das möchte ich keineswegs in Abrede stellen, Mylady. Doch als Eurer Bruder Dubrillion verlassen hatte und die Anteile zwangsweise verkauft werden mussten, nahm alles ein jähes Ende."

Und trotz der Risiken, die er für die Familie Muraenus in Kauf genommen hatte, lagen die Versprechungen von Thyrus und Sabar in nahezu unerreichbarer Ferne. Der Söldner blieb stehen und wandte sich Valeria zu, um mit seinen eisblauen Augen direkt in die grünen Augen der Adeligen zu sehen.

"Ich möchte für Euch das selbe sein, wie für Euren Bruder Sabar. Ihr seid eine bezaubernde junge Lady, ich mag Euch und bin fest davon überzeugt, dass Ihr eine große Zukunft haben werdet. Es wäre mir eine Freude, an Eurer Seite zu stehen, Lady Valeria."




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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Gänge :: Darth Draconis und Sith

Was er gehört hatte, ließ seine Gedanken rasen. Die Macht durchströmte ihn wie ein reißender Fluss, die Bestie der dunklen Seite in seinem Inneren zerrte und stieß sich die Hörner am metaphysischen Käfig. Er wollte etwas zerstören, jemandem die Luftröhre zudrücken und sehen, wie das Leben langsam aber sicher aus den Augen entwich. In seinem Marsch vertieft, blieb er stehen als er etwas aus dem Augenwinkel sah. Zwei Jünglinge trieben einen Zabrak voran, während ein kleiner Mob aus gebückten, zerfressend aussehenden Jüngern Gehörnten begleiteten. Er kannte sie. Aasfresser. Schaulustige. Sie ergötzten sich am Fall eines jeden Sith. Sie brachten sich unter einander um, wollten ihre Chancen einen Meister zu finden verbessern. So schlau waren Kinder der Dunkelheit, so töricht und elendig anzusehen mit ihren Wunden und fehlenden Gliedmaßen, die von ihren Errungenschaften zeugten. Während die beiden Jünger dem Zabrak mit einem Stoß in die Kniekehle vor dem Wächter auf die Knie brachten, umrundete dieser in aller dunkler Seelenruhe den Ankömmling. Immer wieder ging er näher, musterte den Neuling, so wie man neue Ware prüfte. Er stieß dabei immer wieder ein unverständliches Gemurmel und andere Geräusche aus, bis er wieder vor dem Gesicht des Gehörnten ankam. Darth Draconis hatte keine Zeit dafür. Er hatte gänzlich andere Probleme, um die er sich kümmern musste. Doch es trieb ihn wieder zur Raison. Er war besser als dieses Pack. Er war ein Sith und Sith beherrschen ihre Emotionen. Sie wissen, wann sie die Bestie von den Ketten lassen um aus dem vollen Potenzial zu schöpfen. Würde er sich einfach gehen lassen, würde die Macht ihn beherrschen und nicht umgekehrt. Ein Sith lässt das nicht zu. Er hatte die Tage hinter sich gelassen, in denen er einer Bestie gleich eine Spur des Blutes hinterließ. Er war schlauer als das geworden, jedoch nicht minder gefährlich. Bogan, die dunkle Seite, gab Geschenke nur an jene, die Macht erreichen wollten und eine Vision hatten, was sie damit tun würden. Diese Jünger wussten das nicht. Für ihn war es nur eine Variation aus Worten, ihre Nachricht war stets dieselbe: „Ich bin schwach, gebt mir Macht damit ich mächtiger werde!“
Doch was genau diese Macht war, konnten sie nie erklären. Sie wollten Macht um der Macht Willen, nicht um etwas zu schaffen, sondern nur um ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu verdecken. Sie wollten diese Macht einsetzen und ihrem primitiven Verlangen nach Dominanz nachgeben. Sie werden wahnsinnig und vermessen und dann stürzen sie, wie so viele vor ihnen. Sie können mit dieser Macht nie umgehen. Sie sind nur Kinder und Kinder verbrennen sich oft, wenn sie mit Streichhölzern spielen. Wenn er nicht genauso enden wollte, würde er schlauer vorgehen müssen. Doch wie sollte er überhaupt vorgehen? Er musste nachdenken und das konnte er hier nicht. In Gedanken versunken suchte er nach Halt. Seine Beine trieben ihn, beinahe wie von selbst, in den Hangar, zurück auf sein Schiff. Sein Refugium. Der einzige Ort, an dem er sich zurzeit sicher fühlte. F4-ST versuchte ihm noch mitzuteilen, dass die Zuteilung einer Residenz im Sith Ordensgebäude seine Zeit in Anspruch nehmen würde, doch bekam der Sith Executor nur die Hälfte mit. Nachdem er die „Captains Suite“ betreten hatte den Schließmechanismus und verdunkelte erneut die Kabine. Er zündete die Kerzen an, die er aus dem Orden der Pessimisten mitgebracht hatte und setzte sich in den Schneidersitz in die Mitte der fünf an den fünf Toren Bogans gestellten Kerzen. Seinen Geist der Macht öffnend, gab sich der Sith seiner Meditation hin. Er brauchte Klarheit. Er brauchte Vergewisserung. Er brauchte Zeit. All diese Dinge hatte er nur spärlich bis gar nicht. Er würde mit dem Arbeiten müssen, was er hatte. Darth Draconis strahlte nach außen hin völliger Ruhe aus. Bereits seit Stunden hatte die Gestalt sich nicht bewegt. In seiner Meditation schien es so, als sei die Gestalt nicht mehr in dieser Welt. Es schien ihm, als habe seine Seele, sofern er denn eine besitzt, diese Welt verlassen um in eine höhere Sphäre aufzusteigen. Die Dunkelheit, die ihn umgab war unendlich, in ihrer Schwärze verlor sich das Blick fürs Wesentliche, hier zerrte die dunkle Seite an jeder Seele, welche diese Sphäre betritt. Es schien als wabere die Dunkelheit um ihn herum, als umschließe ihn, als wolle sie ihn vollständig für sich einnehmen. Er wusste was Schmerz ist, wusste ihn gezielt einzusetzen. Er nahm all seine negativen Gefühle und absorbierte sie beinahe. Der Sith schien eine Korona aus flammenähnlicher, nicht fest materialisierter schwarzer Aura zu haben. Es schien, als nährte sie sich an der Luft um das Wesen darum herum, es schien als sauge sie die Luft um die Gestalt förmlich auf.

Die dunklen, wabernden Nebelschwaden nahmen Gestalten an, sie wechselten ihre Avatare mehrmals. Es war das fahle Gesicht des Pau’an, die zornigen Augen des Cathar Darth Malevolos. Und die cybernetische Visage des Imperators. Ihn umfing plötzlich das Gefühl eines Dejá-Vu. Er erinnerte sich an die Träume, die er in letzter Zeit vermehrt hatte. Sie blitzten wie kurze Filme vor seinem inneren Auge. Kath Hunde. Dutzende. Sie blickten ihn erwartungsvoll an, während andere die Lefzen weiteten und die scharfen Zähne zum Vorschein kamen. Sabber hing ihren hungrigen Mäulern herab, einer der Kath Hunde sah ihn mit großen Augen an und blickte dann zu ihm. In der Ferne hörte man das kontinuierliche Spiel von Trommeln. Diesmal wusste er, es war der Einschlag von Turbolaser Salven. Es waren die Turbolaser des Sith Ordens, die Darth Allegious so hatte bauen lassen, dass sie auch auf den schwarzen Monolithen des Sith Tempels selbst gerichtet werden konnten. Wenn er fallen würde, hätte das Galaktische Imperium versagt. Ein Imperium, dass seinen Imperator nicht schützen kann, wäre es nicht wert bewahrt zu werden. Es passte zu gut zu Marrac’khars Philosophie. Der Noghri war so verblendet, er würde nichts anderes zulassen. Doch wenn er von seinen unbekannten Gönnern gefördert den Imperator stürzen würde, brächte er damit nicht genau diese Prophezeiung in die Realität? Eine dunkle Masse schob sich um die Kath Hunde und verschluckte sie mitsamt der knienden Gestalt. Es musste die Gefahr sein, die lauerte. Dafür stand dieses Bild also in dem, was er gesehen hatte. Wofür der Kath Hund stand, wusste er.


Den Menschen prägt vor allem das vitale Interesse der Selbsterhaltung. Alle wollen das. Warum also half ihm Darth Cruciatos? Selbsterhaltung. Er musste wohl weiter Einfluss an Malevolos einbüßen, sonst würde er sich nicht dazu herablassen ihm helfen zu wollen. War er sein Gönner, der ihn aus dem Exil geholt hatte? Nein. Das konnte nicht sein. Cruciatos hatte den Noghri mit keinem Wort erwähnt, zumindest nicht in der Art und Weise, wie es Darth Viridia getan hatte. Er schien nicht zum Kreis der Verschwörer zu hören, die ausgesprochen still gewesen waren, seitdem er wieder auf Bastion weilte. Doch ein Sith würde sich auch nicht so leicht aus der Reserve locken lassen. Er kann seine Interessen kalkulieren und kann jetzt verzichten, um später zu gewinnen. Im Gegensatz zu dem Cathar, war der Mensch kein ausschließlich impulsives Wesen. Darth Malevolos hatte seine gesamte Existenz im Orden ausradiert, weil er sich von Darth Draconis auf Anaxes bedroht gefühlt hatte. Die Klugheit wird in Dienst des Interesses gestellt, es geht für einen Sith nicht um Imperatorenfurcht, die Gesellschaft oder ähnliche Variablen, sondern nur um die Selbsterhaltung. Der Cathar fürchtete, dass Draconis ihn beseitigen würde. Nun, nach dieser Offenbarung würde die Sorge des Cathars zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Wesen sind weder gut noch schlecht, sondern nur an Selbsterhaltung interessiert. Wenn keine Grenzen gesetzt werden durch den Souverän, gewinnt dieses Verhalten die Oberhand. Leidenschaften machen blind, außer der Angst vor dem Tod. Die Angst ist dabei die größte Triebfeder des menschlichen Handelns. Die Angst vor einem vorzeitigen Tod bringt alle dazu, diesem aufgezwungenen Gesellschaftsvertrag zuzustimmen. Und warum? Weil auch sie verletzbar sind, weil sie auch Tiere, Animalie, geistige Nichtmenschen wie der Mensch der Neuen Ordnung sagen würde, sind. Die Zusammenrottung der Schwachen. Der Mensch kann ein Kath Hund sein; zeigt sich weniger in den natürlichen Eigenschaften des Menschen, als im Verhalten der Menschen untereinander. Man weiß nicht, wer ein Kath Hund ist, darum sollte man sicherheitshalber davon ausgehen, dass jeder ein Kath Hund ist. Das fehlende Vertrauen in dem Gegenüber verhindert die Zusammenrottung der Schwachen, sie erhält einen retardierenden Moment. Dem Herrschenden kommt das nur gelegen. Darth Allegious muss davon gewusst haben oder wurde ex post facto darüber informiert. Darth Malevolos dürfte diese Information nicht vor seiner Majestät geheim gehalten haben. Doch wie es scheint hatte der Noghri es billigend in Kauf genommen. Malevolos war ihm wichtiger gewesen als Schattenthron. Er hätte es sich denken können. Ehemaliger Ash’rak. Einstiger Schüler eines Sith, der selbst zur Auslese Janem Menaris gehörte. Er war eine Dissonanz in der Symphonie des Noghri gewesen und hatte nicht mal einen Finger krümmen müssen, um den unliebsamen Sith zu entfernen.


Erneut verschwamm die Sicht, vor seinem inneren Auge schoben sich erneut Bilder in sein Bewusstsein. Zwi Personen, ein Kind mit einem Raubvogel auf dem Arm und einem Mann, der aus einem Buch zu lesen schien. Ein Gelehrter. Sie waren im Streit, denn die innere Anspannung schien in der Luft greifbar. Der Grund dafür lag hinter ihnen. Auf einem schwarzen, blankpolierten Stein lag ein Mann, in vollkommener Dunkelheit, seine Gesichtszüge nicht zu erkennen. Draconis versuchte näher ranzugehen, doch er war wie gefesselt. Er hörte das Läuten von Glocken, einen schweren Marsch. Das war ein Todesmarsch. Es erinnerte ihn mit Grauen an die Zeremonie, der er beim Orden der Pessimisten beigewohnt hatte. Mabob. Sein treuer, dämlicher… Freund. Ja, er war sein Freund gewesen. Was hätte er wohl gesagt, wenn er „Nechesch“ in dieser Situation gesehen hätte? Er hätte nichts verstanden. Der Körper war für ihn außer Reichweite, doch glaubte der Sith zu erkennen, dass es sich um cybernetische Elemente handelte, die aus den Roben herauslugten. Es mussten die sterblichen Überreste des Noghri sein. Die Kath Hunde versammelten sich jedoch nicht um den Leichnahm, sondern um eine Person, dessen Gesicht in einem Meer aus schulterlangen, glatten, aschefarbenen Haaren bestand, die vor das Gesicht gekämmt waren. Die Gestalt hielt eine kleine Lampe in den Händen, in denen er das Licht abermals anzündete. Er hörte die Worte deutlich wieder in seinem Kopf. Das Kind mit dem Raubvogel mussten die hier versammelten Sith darstellen. Sie waren alle relativ jung und hatten eine Macht in die Hand gelegt bekommen, die ihnen Flügel verleihen würde, mit denen sie höher aufsteigen würden als jeder andere Sterbliche. Allerdings waren sie auch Aasfresser. Sie würden sich gegenseitig zerfleischen, wenn keine formende Hand ihre animalischen Bedürfnisse leiten würde. Große Streben entsprangen dem Boden und bahnten sich ihren Weg in den nonexistenten Horizont. Die Teile formten sich zu einem großen, kohärenten Bild. Was er hier sah, war der Widerspruch der einzelnen Interessen und Domänen. Über allem lag der schwarze Nebel, der immer wieder verschiedene Formen annahm. Doch was sich änderte, war der Boden unter ihnen. Es waren kleine Risse. Risse die seit Anbeginn des Galaktischen Imperiums vorherrschen mussten, doch in Zeiten großer Krisen sind auch die Maßnahmen groß und außerordentlich. Der Boden tat sich auf, eine Caldera bildete sich. Vielleicht würde es Draconis gelingen, diese Umstände auszunutzen. Der Cathar war ihm ein Dorn im Auge. Genau solche Wesen hatten das Imperium, egal wer auf dem Thron saß oder auch nicht, dorthin gebracht wo sie waren. Malevolos würde sterben müssen. Der Rauch vor ihm nahm die Gestalt einer Maske an. Eine Maske, die ihm entfernt bekannt vorkam. In der Kutte der Sith gehüllt, materialisierte sich die Maske. Es war die Maske eines Kel Dors. Mit einem Schlag, als die Rauchschwaden beinahe fest wurden, erleuchtete sich das Bild vor dem metaphysischen dritten Auge des Sith. Er öffnete die Augen und sah eine Kel Dor Maske.


„Draconis, es ist etwas passiert. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Kommt.“

Perplex wie die Sith es in sein inneres Refugium geschafft hatte, erkannte er, dass es sich um Darth Sacris handelte, die Meisterin von Roon Vass. Sie hätte sich nie getraut seine Gemächer zu betreten, wenn es nicht dringend wäre. Ohne Zeit zu verlieren stand er auf und folgte der maskierten Sith.


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Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, andere

In der Vergangenheit war es Valeria, dem Nesthäkchen ihrer Familie, immer wieder gelungen, sich Freiräume abseits des steifen Protokolls zu schaffen, denn das Augenmerk ihrer Lehrer hatte verständlicherweise auf den älteren Geschwistern gelegen. Es war zwar mitnichten so, dass sie ihm ganz entkommen konnte, weil es gerade für sie und ihre Schwestern einen Großteil ihrer Erziehung ausmachte. Es war die Ordnung, die der Dynastie Ewigkeit verlieh, und Valeria war darin geboren und aufgewachsen, beherrschte jede Nuance davon mit der Selbstverständlichkeit alten Adels. Die Tradition konnte ein einengendes Korsett sein, hinderlich bei jeder Bewegung. Manchmal war sie aber auch eine Rüstung, die sie schützte. Regeln, auf die sie sich berufen konnte. Oder... so geschickt umgehen, wie sie es schon früh gelernt hatte, um den Mauern des ehrwürdigen Familiensitzes oder auch nur einer unerwünschten Tanzstunde zu entkommen.

Noch war sich die junge Adelige nicht sicher, auf welche Weise sie hier handeln wollte. Ihr Herz drängte sie dazu, hier und jetzt Davis' Angebot anzunehmen. Den etwas unpassenden Ton seiner ersten Nachricht sah sie dem Mann mit den markanten Gesichtszügen großzügig nach. Er klang aufrichtig und er war ein langjähriger Weggefährte ihres Bruders gewesen. Die Niederschlagung der Arbeiteraufstände im Süden, den Davis als Referenz anführte, waren jedoch ein Thema, das sie mit einer gewissen Unruhe erfüllte. Man erwartete sicher, dass sie das Vorgehen dort guthieß, schließlich hatte er gemeinsam mit Sabar und ihrem Vater nur das Eigentum der Familie geschützt und dafür gesorgt, dass die Arbeit dort wieder aufgenommen wurde. Andererseits schreckte sie jedoch die Gewalt ab, mit der dort beide Seiten vorgegangen waren. Ob das wirklich notwendig gewesen war? Valeria wußte, dass sie zu wenige Informationen hatte, um sich sicher zu sein. Um urteilen - verurteilen - zu können. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, dass Sabar und Davis mit mehr Härte vorgegangen waren, als unumgänglich war.

Valeria hatte ihre Hand leicht auf den Arm des Söldners gelegt, der sich ihrem Tempo angepaßt hatte und blickte bei dessen Worten zu ihm auf.


"Ja, ich erinnere mich. Das schien mir eine etwas unübersichtliche Lage gewesen zu sein. Aber ich bin sehr froh, dass ihr in dieser Krise an der Seite meines Bruders gestanden und sie so... effektiv zu einem Ende gebracht habt."


Einen Augenblick schwieg sie und sah ihn nur an, versuchte zu ergründen, was für eine Art Mann er war. Hinter der Sonnenbrille und der Lederjacke und seiner beinahe schon herausfordernd unverblümten Art. Sicher verfolgte er eigene Ziele - jeder tat das - und die zierliche Frau vermutete, dass er versuchte, sie auf dem kürzesten, geradlinigsten Weg zu erreichen. Würde seine Treue auch halten, wenn es begann schwierig zu werden? Wenn er entscheiden mußte, ob es weiter lohnte, ihr zu dienen oder lukrativer war, seine eigenen Ambitionen zu verfolgen? Und... war das im Moment überhaupt von Belang? Davis war stehengeblieben und hatte sich ihr zugwandt, erwartete ihre Antwort. Valeria löste sich von seinem Arm und traf eine Entscheidung. Die Veränderung ihrer Haltung war äußerst subtil, aber mit einem Mal wirkte Valeria nicht mehr wie eine etwas unsichere, junge Frau, sondern wie die Aristokratin, die sie war. Nobel und erhaben - selbst hier und inmitten all der Profanität dieses belebten Platzes. Und obwohl sie um einiges kleiner als ihr Gegenüber war, schien es plötzlich so, als müsse er zu ihr aufsehen.


"Es wäre mir eine Freude, Euch wieder an der Seite des Hauses Muraenus zu sehen, Davis Moxley. Versprecht Ihr, mir treu zu dienen, nach meinem Willen zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis ich Euch freigebe?"

Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, andere
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Hangar :: J-Typ-Diplomatenbarke „Doashim“ :: Darth Draconis, Droiden und Darth Sacris (NPC)
Die Macht kräuselte sich, Wirbel und Wellen säumten ihren Weg. Wie ein gewaltiger Körper, der mit großer Geschwindigkeit sich durch das tosende Meer schnitt, rollten der Sith Executor und die Kel Dor Sith durch die Gänge und Hallen des Sith Tempels. Darth Sacris hatte ihm noch nichts gesagt, doch brauchte der Sith keine weiteren Informationen, er konnte sich denken was passiert war. Es ging um ihren Schüler, Roon Vass sowie Seth Duroth, die in seinem Auftrag Jünger hätten finden sollen. Wieso sonst hätte es Darth Sacris gewagt die Doashim ohne Erlaubnis zu betreten. Sie hatten einen Deal und der stand nun auf der Kippe, denn die Kel Dor war dabei ihren eigenen Schüler wohl zu verlieren. Etwas anderes konnte sich Darth Draconis nicht erklären. Wer herrschen wollte, musste nachdem er Kontrolle über sich selbst erlangt hatte Kontrolle über andere erlangen. Wie sollte man behaupten können man sei ein Meister der Macht, wenn man nicht mal ein Meister über andere Sith sein kann? Es war daher für den Herrschaftsanspruch eines Sith immanent, dass man einen Schüler hatte. Sowohl Sacris als auch Draconis wurden in diesem Punkt empfindlich getroffen. Die goldene Kette an der mehrere Rancor Zähne hängten wippte bei jedem energetischen Schritt der Kel Dor auf und ab, ihr mechanisch klingender Atem rasselte. Er spürte ihren Zorn, sie war aufgebracht. Wenn er sie an sich binden wollen würde, müsste er diese Geschichte drehen und es schaffen sie von seiner Causa zu überzeugen. Sie erreichten die Krankenstation. Hier, in einem Raum mit zahlreichen Einzelbetten, getrennt durch dünne, graue Trennwände, waren sowohl Roon Vass als auch Seth Duroth und einige andere Jünger untergebracht. Mit einigen Bacta Verbänden gesäumt, an einem Beatmungsgerät angeschlossen, kämpften sie um ihr Überleben.

„Seht selbst was euch eure Dreistigkeit zurückzukehren kostet, Draconis.“

„Weder mein Diener, respektive euer Schüler, noch der Arkanier sind tot.“

„Mein Schüler ist nur wegen euch verwundet worden! Wegen euren Ambitionen! Wegen eurer Träume!“


„Darth Sacris, hegt ihr etwa Gefühle für euren Schüler? Würde euch sein Tod betrüben?“

Eine Fangfrage die wie eine Turboblastersalve einschlug. Es schien für viele ein Paradoxon zu sein, wieso Sith überhaupt, außer dem Beherrschungsaspekt, einen Schüler annehmen würden. Sie waren Handlanger, ein Erbe oder eben eine Versicherung. Doch was sie nie sein durften, war emotionaler Ballast. Entweder ein Schüler bestand das Martyrium der Prüfungen einer Ausbildung zum Sith, oder eben nicht. Dann wäre er unwürdig gewesen. Ein Ärgernis, jedoch kein Grund einen Krieg unter Sith zu erklären. Darth Draconis sah das zwar ein wenig anders, doch das musste er Darth Sacris nicht auf die fehlende Nase binden. Denn das Leben eines seiner Schüler gehörte nur ihm. Er entschied über Leben und Tod dieser Kreatur und ein Angriff auf seine Kreatur wäre auch ein Angriff auf ihn. Seth Duroth wurde angegriffen, somit wurde auch er angegriffen. In diesem Kosmos gab es nur einen Gott.


„Macht euch nicht lächerlich, Draconis. Vass ist eine Investition. Meine Investition. Wenn diese Investition durch euer Zutun scheitert, werdet ihr bezahlen müssen.“

Der Sith seufzte, denn sie hatte nicht unrecht. Er hatte sein Wort gegeben und er würde ein Versagen auch auf seine Kappe nehmen müssen, soviel stand fest. Umso wichtiger war es die Täter zu fassen und ihrer gerechten Strafe zu überführen. Ein Auge für ein Auge, ein Zahn für einen Zahn.

„Das werde ich, Darth Sacris. Umso wichtiger ist es diejenigen zu finden, die unsere Diener angegriffen haben.“


Für den Sith war es schwer die Mimik einer Kel Dor zu deuten, die Maske ließ nur Zweifel darüber zu, was sich darunter in dem weiblichen Nichtmenschen abspielte, Ihr leicht zur Seite geneigter Kopf schien wohl ein Zeichen der gespielten Ratlosigkeit zu sein. Ja, er implizierte sie mit in seinem Vorhaben die Täter zu suchen. Doch sie würde auch ein Interesse daran haben, das konnte sie sicherlich nicht von der Hand weisen. Jetzt war es an der Kel Dor zu seufzen.

„Gut. Wir finden diese Ayna-Seff und werden sie vernichten. Danach sehen wir weiter, ob ich euch dafür büßen lasse, dass er überhaupt in diese Situation geraten ist.“

Der Sith Executor nickte. Es war ein hartes Stück, dass die Kriegerin ihm so drohte, doch er ließ es ausnahmsweise gewähren. Er brauchte die Kel Dor und er wusste, dass ihr Zorn nur wachsen würde, wenn er ihr jetzt widersprach. Sie würden sich aber auf ihre Gegner fokussieren müssen und nicht sich gegenseitig zerfleischen. Dafür wäre potenziell später immer noch genug Zeit. Zunächst würden sie einige Fragen stellen müssen. Der Sith hielt nach dem Stationsarzt Ausschau, und fand ihn in Form eines in einer schwarzen, imperialen Uniform gekleideten Xexto, dessen vier Arme sich gerade um einen stark blutenden Menschen kümmern mussten. Das sah nicht nach der typischen kauterisierten Wunde eines Lichtschwerts aus, sondern nach etwas perverserem. Darth Draconis schätzte, es handelte sich um eine bestimmte Art Dolch, die er schon öfter im Orden gesehen hatte. Die Klinge war in sich geschwungen, hatte somit mehrere Schneideflächen und sorgte für Wunden, die schwer bis unmöglich waren zu nähen. Ein Todesurteil auf Zeit. Eine Botschaft. Der Mann kämpfte um sein Leben, wie es ein Sith tun sollte, doch erlag er schließlich seinen Wunden. Sie mussten nicht lange warten, sodass der Sith dem Todeskampf seine Zeit einräumte. Nachdem der Xexto Sith das Laken über den Kopf des Menschen gezogen hatte, trat der Sith Executor einen Schritt an den Arzt heran.

„Gehörte dieser Mensch zur selben Gruppe wie der Kel Dor und der Arkanier?“

„Wen interessiert das?“

„Uns.“ antwortete der Sith und deutete auf sich und Darth Sacris wobei er, geradezu beiläufig, sein Sith Taith offenbarte. „Wir sind die Herren und Meister dieser Individuen und erwarten Antworten.“


„Mit anderen Worten wollt ihr dafür sorgen, dass ich am Ende des Tages noch mehr Arbeit haben werde? Großartig.“


Der Xexto wusste natürlich wie das Leben im Orden ablief und vor allem wie das Sterben im Tempel ablief. Wenn er den beiden jetzt zu viel verraten würde, wäre er mit einer Nachtschicht und einem Leichenberg bis in die frühen Morgenstunden hier.


„Macht euch keine Sorgen, Woyunoks“ sprach ihn Draconis mit einem Hypokoristikum an. „Wir werden dafür sorgen, dass die Täter nicht euer Problem sein werden. Darauf habt ihr mein Wort.“


Der Xexto Sith schnalzte mit der Zunge und warf dabei seine vier Arme in die Luft. Was würde ihm schon anderes übrigbleiben. Erstens würden beide Parteien keinen Kampf in der Krankenstation riskieren und zweitens wäre er den beiden Sith sowieso unterlegen, also könnte er das Unausweichliche auch einfach nicht weiter hinauszögern.

„Wer es war, weiß ich nicht. Der Mann, der eben eins mit der Macht geworden ist, gehörte zu den beiden, ja. Sie wurden im Westflügel der Domäne der Lernenden gefunden, auf der Ebene des Phollow. In der Nähe des Refektoriums.“


„Wir danken euch für eure Hilfe und eure Weisheit.“ sagte der Sith zum Abschied und verbeugte sich vor dem Xexto. Während er und die Kel Dor ihn zurückließen, konnte er noch halblautes „Wer’s glaubt“ hören, doch hatten sie keine Zeit darauf einzugehen. Sie hatten nun ein Ziel.

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Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Sie war dazu geboren, Großes zu erreichen und das ohne jeden Zweifel. Nicht wie Thyrus und Sabar Muraenus, zwei Männer deren übergroße Egos ihnen mehr als oft im Wege standen, sondern wahrhaftig und ohne dass sie es vermutlich selber wusste. Valeria strahlte eine natürliche Freundlichkeit aus, wie man sie nur bei wenigen Individuen vorzufinden vermochte, und schon gleich gar nicht innerhalb ihres Standes. Ihr Lächeln war nicht falsch und ihre Worte nicht leer, stattdessen verkörperte sie genau das Bild einer selbstbewussten jungen Lady, für die junge hochgeborene Männer eines Tages Schlange stehen werden, um um ihre Hand anzuhalten. Davis kam nicht aus dieser Welt und glaubte eigentlich auch nicht an solcherlei Märchen, jedoch hatte er längst jeden Zweifel verloren, was seine Pläne betraf. Er sah der jungen Dame in ihre smaragdgrünen Augen, wie sie gerade Haltung einnahm und ihn noch immer herzlich fixierte.

Dann sprach sie endlich und ihre Worte überraschten ihn doch ein wenig. Die junge Lady erschien äußerst verbunden mit den Traditionen ihrer adeligen Familie, denn in ihrer eindrucksvollen Haltung bot sie den Söldner doch tatsächlich an, einen Treueid zu leisten. Für einen kurzen Augenblick zuckten die Mundwinkel des halben Mandalorianers nach oben, während er die kleine Frau musterte. Er war sehr zufrieden, da sie ihm nun endgültig zugesagt hatte und somit vollkommene Gewissheit herrschte; Davis sollte bekommen, weswegen er nach Bastion gereist ist. Dass ein Lehenseid, oder was auch immer Valeria im Sinn hatte, innerhalb der imperialen Bürokratie null und nichtig war, wusste sie wahrscheinlich selbst nur allzu gut, viel mehr schien es der jungen Adeligen darum zu gehen, seine Loyalität für sich zu gewinnen.

Der ehemalige Söldner war von Natur aus pragmatisch veranlagt und hätte es niemals eingesehen, sich für sein gesamtes Leben lang - oder solange es irgendeine hochgeborene Person auch immer verlangte - zu verpflichten. Solange er von der Familie Muraenus profitierte, würde er ihr treu ergeben sein und sie stärken. Wenn Valeria weiterhin so nett sein würde, dann vermutlichen auch in weiteren schwierigen Zeiten, wie die Familie allem Anschein nach momentan in einer solchen befand. Doch Davis war nicht hierhergekommen, um sich aus Jux und Tollerei irgendjemandem vor die Knie zu werfen: er war hier, um sich das zu holen, was ihm zustand. Auch wenn er es nicht so klar ausgedrückt hatte aus Rücksicht vor der kleinen Lady, würde er das nicht vergessen. Mit diesem Hintergedanken, doch in erster Linie nach wie vor sehr zufrieden neigte Davis leicht sein Haupt.

"Ich werde hier nicht vor Euch in dramatischer Manier auf die Knie gehen, Lady Valeria, sonst meinen die ganzen Leute noch, ich mache Euch einen Antrag..."

Wieder lächelte er knapp und warf einen amüsierten Blick sie sich herum.

"Aber meine Treue sollt Ihr haben, in guten sowie in schlechten Zeiten, wann immer Ihr mich benötigt. Ich gelobe feierlich, Euch von dieser Stunde an treu zu dienen."

...und Euch vor all denjenigen, die versuchen werden Euch zu verletzen, zu beschützen. Fügte er noch in Gedanken an.



Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Lernenden :: Gang zum Refektorium auf der Phollow Ebene :: Darth Draconis, Droiden und Darth Sacris (NPC)

Die Untersuchung des Tatortes war unschlüssig gewesen. Die Leichen waren bereits weggeschafft worden und mehrere Automata versuchten die Blutspuren und restlichen Körpergliedmaße sowie Eingeweide aus den Fugen und Rillen des Steins herauszubekommen. Ein stechender Natrongeruch lag in der Luft, mehr konnten sie jedoch nicht ausmachen. Der Ort an sich verriet auch nicht mehr. Das Refektorium war in der Nähe, wahrscheinlich hatten Seth und Roon Vass hier einen weiteren Rekruten gefunden. Doch irgendwas oder irgendwer hatte sie aufgehalten und das Ende vom Lied waren zahlreiche Tote. Es gab viele Zufälle, doch in diesem Fall ging der Sith von einem gezielten Angriff auf seine Diener aus. Da dieser Ort ihnen jedoch keine weiteren Informationen bieten konnte, beschlossen Darth Draconis und seine Kel Dor Begleiterin die Leichenhalle des Ordens aufzusuchen.
Die Leichenhalle des Sith Ordens bot, wie wahrscheinlich alle Leichenhallen in der Galaxis, einen sterilen Anblick, gefolgt von einem unangenehm sterilen Geruch, der das süßliche Aroma des Todes verdecken sollte. Die Deckenbeleuchtung, welche ein ebenso steriles wie kaltes Licht in den Raum warf, summte leicht, doch die Totenstille die hier herrschte ließ es zu einem ohrenbetäubenden Störfaktor anschwellen. An den Wänden waren die Einlassungen, in denen über ein Repulsorbrett die in schwarzen Säcken liegenden Leichen gelagert wurden. Über dieses Mausoleum der Gefallenen wachte ein Omwati, dessen blaue Haut eine beinahe tödliche Blässe aufwies, gekrönt von blassem Gefieder. Schien wohl in der Profession veranlagt zu sein. Das vogelähnliche Gesicht des Omwati erinnerte den Sith Executor zudem an einen Aasgeier. Wahrscheinlich hatte einer der Quartiermeister damals einen nichtmenschlichen Jünger ausgewählt, der gut in diesen Bereich des Ordens passen würde. Ein Kompliment konnte es nicht gewesen sein, denn dieser Ort war für einen Sith sowas wie das Ende der Karriereleiter. An dieses Stückchen Macht klammerte sich der Nichtmensch jedoch vehement, sodass es erneut einiger Überredungskünste bedurfte, bevor der Omwati Sith die Klappen öffnete, in denen die Leichensäcke mit den entsprechenden Jüngern öffnen würde. Die Angreifer hatten einige auf dem Gewissen. Roon Vass und Seth hatten in ihrer Nachricht von zwei Menschen, einem Miraluka, zwei Barabel, einem Mirilianer, einem Cathar und zwei Feeorin berichtet. Einer war auf der Krankenstation just verstorben und konnte daher noch nicht hier sein. Doch es fanden sich nur fünf Leichensäcke, drei fehlten.

Sein Geist war den Wogen der dunklen Seite gegenüber geöffnet, die Sturmfluten Bogans füllten ihn aus. Seine Hände woben unsichtbare Fäden zusammen, während er einige Wörter in der Sprache der Sith flüsterte. Die Konzentration war ihm anzusehen, die Schweißperlen formten sich auf der Stirn. Das Gewirr der Sith Magie, welches der Sith zwischen seinen Fingern wob, war ein unstabiles und arkanes Werk der Macht. Er hatte es damals auf Ziost gelehrt bekommen, doch beschlich den Sith das Gefühl, dass es nicht ausreichen würde. Er hatte viel in diesen Bereich der Macht geforscht und geübt, doch was er hier versuchte war neu für ihn. Das Extrahieren von Informationen aus einem leblosen Objekt, für manche auch wie ein Echo zu spüren, war eine Kunst für sich. Es war eine Mischung aus dieser Psychometrie und einem Ruf in den Abyss, hinter dem Leichentuch der Existenz, hinaus in die schwarze Vollkommenheit der Leere. Er wollte so Einblicke, Emotionen, Erkenntnisse aus den letzten Momenten des Leichnams gewinnen. Sein Finger woben die imaginären Fäden Bogans, versuchten einen Weg in dem Gewirr zu öffnen, der ihn ans Ziel brachte. Doch sein Ziel war verhüllt, seine Sinne von einer tiefgreifenden Schwärze verdeckt. Er waberte in diesem metaphysischen Dunkel und konnte sich keinen Einblick hinter diesen Schleier verschaffen, der ihm die Erkenntnis verbarg. Das dritte Auge blieb geschlossen und somit auch eine Möglichkeit Licht ins Dunkel zu bringen.
Draconis seufzte laut hörbar, seine Hände die noch immer in der Nähe der Schläfen des Wesens waren, verharrten in ihrem Fingerspiel und blieben regungslos. Mehrmals musste der Sith Executor tief einatmen, doch jeder Versuch mit neuen Anläufen einen Hauch von Informationen zu evozieren, endeten in einer Salve Kopfschmerzen, die ihn direkt in der Stirn trafen. Er schloss die Augen, doch wurden die Schmerzen nicht geringer. Im Gegenteil. Er verspürte eine Sogwirkung, als würde er nicht versuchen etwas aus diesem Abyss herauszuziehen, sondern als würde der Abgrund versuchen ihn hineinzuziehen. Starrte man lange genug in den Abgrund, so starrte dieser zurück. Jetzt endlich verstand der Sith was man mit diesem Sprichwort meinte. Das Grauen packte ihn. Wenn er jetzt nicht loslassen würde, könnte er sich bald zu den Leichnamen hinzugesellen. Er öffnete seine Augen und blickte in das kritische Gesicht der Kel Dor. Auch wenn die Maske ihr Gesicht verbarg, sprach ihre Körpersprache Bände.


„Der Kopf ist kein Datapad, das man willentlich aufschlagen und nach Belieben studieren kann. Vor allem nicht so lange nach Eintritt des Todes. Gedanken sind nicht innen in den Schädel eingraviert, auf dass sie von einem Eindringling gelesen werden können.“ sagte der Sith Executor und ließ den Kopf des Wesens unsanft zurück auf die metallische Platte knallen. „Sparen wir uns also das Öffnen.“

„Und nun?“

„Der Geist ist ein komplexes und vielschichtiges Etwas, Sacris – zumindest gilt das für die meisten.“

Geräuschvoll zog der Sith den Reißverschluss wieder zu. Der Mirilianer gehörte wohl nicht dazu. Weder die dunkle Seite der Macht, noch die Kraft der Sith Magie hatte ihm helfen können. Seine Fähigkeiten in dieser waren noch nicht ausgeprägt genug um diese anspruchsvolle Technik zu abstrahieren. Während der Sith sich sammelte, bemerkte er, dass Darth Sacris sich erneut an den Leichnamen zu schaffen machte und diese genau inspizierte. Der Omwati stand dabei, im Hintergrund, und achtete darauf, dass sie keine unerlaubten Praktiken oder Tätigkeiten mit den Leichnamen durchführten.

„Wonach sucht ihr?“

„Indizien. Wir haben hier fünf Körper. Die Feeorin und der Cathar fehlen.“

Ohne weitere Erklärung öffnete sie auch die restlichen Leichensäcke. Sie begann die Körper aus nächster Nähe, trotz des Geruches und des desaströsen Zustandes der Körper, diese zu untersuchen. Die Leichen wiesen lange, durch Klauen oder Dolche herbeigeführte Perforationen der Haut auf. Einige wiesen auch Quetschungen oder offensichtliche Brüche auf. Es waren brutale Morde gewesen. Unbeirrt fischte die Kel Dor an den Leichen herum, schien etwas zwischen den Fingern zu haben, hastete zur nächsten Leiche und sammelte. Was sie sammelte, verstand der Sith Executor zunächst nicht.

„Jede dieser Leichen hat einzelne Strähnen oder sogar Büschel desselben Haares oder Felles. Ich vermute es ist das Haar des Cathars.“

Auch wenn der Sith nichts von an Spezies gebundenen Stereotypen hielt, konnte es durchaus sein, dass Darth Malevolos hier seine Finger im Spiel hatte und einen Cathar in die Gruppe eingeschleust hatte. Pauschal ausschließen konnte man es tatsächlich nicht. Es fehlten die Feeorin und der Cathar, das fiel ihm auch jetzt auf.

„Hab ich es mir doch gedacht.“ stellte die Kel Dor fest und hielt mehrere Stränge und Büschel dem Sith entgegen. „Jede der Leichen weist Cathar Fell auf.“

„Sicher, dass es Cathar Fell ist?“


„Oder ein Mensch mit viel Haarausfall. Keiner der fehlenden Leichen ist ein Mensch und Feeorin haben keine auf Keratin basierende Behaarung.“

Tatsächlich, wie konnte er es nur übersehen haben? Das Haar stammte von einem Cathar, doch war es zwangsläufig das Fellhaar des Cathars aus der Gruppe? Vielleicht wurde dieser verschleppt, von wem auch immer Darth Malevolos losgeschickt hatte. Denn dass das Fell von dem Sith selber stammte, bezweifelte Draconis. Dieser hätte die Gruppe Jünger zerfleischt, wenn es sein Werk gewesen wäre und er hätte lediglich Blutklumpen untersuchen können, statt mehr oder minder ganze Leichname.

„Wer auch immer das war, ich denke ein externer Einfluss hat die Jüngergruppe angehalten…“ begann der Sith, während er nachdenklich auf und ab ging und sich dabei, in einer Denkerpose, den Finger an die Lippen hielt. „… und die Gruppe gegeneinander aufgehetzt. Vielleicht ein Versprechen um Schülerschaft? Vielleicht etwas anderes. Zumindest hat der Cathar begonnen die anderen Schüler anzugreifen. Die Brüche könnten auf das Konto der Feeorin gehen, deutlich grober und unblutiger in der Ausführung.“

Dann blieb er stehen. Vielleicht war es gar nicht Darth Malevolos sondern Darth Cruciatos, der Pau’an der ihn für seinen Kampf gegen Malevolos rekrutieren wollte. Wenn er ihn davon überzeugen würde, dass die Faust des Imperators eine Gefahr für ihn darstellte, so würde er doch deutlich schneller einwilligen in den Kampf gegen diesen Sith zu ziehen, als es bisher der Fall gewesen ist. Die drohende Auslöschung sowie beinahe unwiderbringliche Verbannung aus dem Orden der Sith waren ja nicht Antrieb genug dem Cathar Sith das Handwerk zu legen. Ein Motiv hätte also auch Darth Cruciatos haben können. Darth Malevolos‘ Motiv lag ja auf der Hand und musste nicht weiter erläutert werden. Dieser Sith wollte Darth Draconis auslöschen.

„Es könnten mehrere Täter gewesen sein. Wer mir ans Leder will, findet im Orden leicht Verbündete. Die Liste ist lang, daher würde ich sagen, teilen wir uns auf. Allerdings sollten wir uns, zuerst beobachtend, auf die Subjekte in Verbindung mit Darth Malevolos konzentrieren.“

Nachdem der Sith Exekutor und die Kel Dor Sith einige Details ausgetauscht und Vereinbarungen getroffen hatten, trennten sich ihre Wege. Der Sith steuerte erneut den Hangar an, um auf seinem Schiff weitere Nachforschungen zu betreiben. Als er jedoch in den Hangar kam, sah Draconis aus der Entfernung drei vermummten Figuren, die bereits auf ihn warteten…


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[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domöne der Lernenden / Zion :: ]


Der Sith-Executor streifte durch die dunklen und düsteren Gänge des Ordens. Es sah nicht so aus, aber er hatte ein Ziel und steuerte es an. Auf dem Weg dahin war Zion jedoch in Gedanken versunken. Welchen Grund hatte Allegious gehabt? Wieso wollte er Zion dabeihaben? Sollte der Sith-Executor endlich einen neuen Rang erhalten? Es wäre früher als erwartet, aber vielleicht wollte der Imperator sich der Dienste von Zion sicher sein. Doch als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, durchdrang ihn ein Schauer.

Was wäre, wenn diese Zeremonie ein Hinterhalt ist? Eine Falle vom Imperator, da er herausgefunden hat, dass Zion die Krath unterstützt? Er könnte Zion auch exemplarisch für die ganze Verräterschaft in der Öffentlichkeit hinrichten. So hätte er nicht nur ein symbolisches Ausrufezeichen gesetzt, sondern auch seine Kraft und sein Wissen gestärkt gezeigt. Aber vielleicht wollte ihn Allegious auch einfach nur in einen Kerker werfen und ihn über die Krath ausfragen und foltern, bis Zion alle Geheimnisse, die er kannte, ausplauderte. So könnte der Imperator weiterhin im Geheimen gegen die Krath vorgehen.
Zion wusste nicht, was er denken sollte. Es gab zu viele Szenarien, die passieren könnten und Zions Geschichte maßgeblich verändern könnten, wenn nicht sogar beenden. Doch waren Glypster sowie auch Carifexan positiv gestimmt über diese Zeremonie. Beziehungsweise hatte Carifexan sich rätselhaft und doch optimistisch zu einem möglichen Wiedersehen geäußert. Zion war sich einig, sich nicht sicher über dieses Thema zu sein.


Mit seinen Gedanken immer noch in den ganzen Überlegungen kam er seinem Ziel nun immer näher. Doch plötzlich riss ihn eine Aura aus seinem Tagtraum und er spürte etwas seltsames. Zion war nur wenige Meter von der Sanitätsstation auf der Ebene der Lernenden entfernt gewesen. Doch war an diesem Platz etwas was falsch. Er hatte eine ganz miese Vorahnung, die entweder mit einem Chiss oder einer kleinen Frau zu tun hatte. Ohne seine Waffe zu ziehen, schärfte Zion seine Sinne und seinen Körper. Er wusste nicht, was ihm da drin bevorstand, aber Zion war darauf vorbereitet. Kaum hatte er den Eingangsbereich betreten, hörte er eine tiefe, laute Stimme, die ins Mark ging. Langsam ging Zion Schritt für Schritt weiter, er bog von einem Gang in einen anderen, um dann vor einer offenen Tür zu stehen. Der Hüne blickte hinein und sah eine in schwarz gekleidete Person (Darth Incubus), die ihre rote Funken schlagende Klinge in der Hand hielt. Zion kannte diese Person nicht und es war auch in diesem Moment egal, denn seine Vorahnung hatte sich bestätigt. Er sah Sera und Agatosh, wie sie schreiend in der Luft hingen. Ihr Schrei war von Angst und Leid erfüllt, ihnen ging es schlecht und sie hatten Schmerzen. Nur wenige Meter entfernt sah Zion eine weitere Person. Es war ein Mädchen mit schwarzen Haaren und sie streckte ihre Hand zu Agatosh und Sera. Also war ein lebensmüde Wesen in diesem Raum, das seine Schüler töten wollte. Ein Mächtiges und ein…Zion blickte dieses Mädchen ( Niphira) an und spürte…er spürte nichts. Es waren ein mächtiges Wesen und ein Wesen, welche seine Schüler töten wollten und das gefiel Zion nicht.

Der Sith-Executor sammelte seine Energie und konzentrierte sich auf die Person in schwarz. Mit voller Wucht schleuderte Zion einen Machtblitz auf diesen Lichtschwertträger. Zion versuchte auch im gleichen Atemzug, die schwache Person zu treffen, was ihm auch gelang. Dieses Mädchen wurde rücklings nach hinten gegen die Wand geschleudert und Zion hörte, wie etwas knackte und brach. Den schwarzgekleideten Mann hob es ebenfalls von den Beinen und er landete wenige Meter neben Agatosh am Boden.

„Was soll dieses Theater hier?“

Kam eine basslastige, düstere Stimme vom Eingang. Mit unberührter Miene und angespanntem Körper wartete der Sith-Executor auf eine Antwort. Alles außer einer raschen Erwiderung ließ die Bedrohung von Zion nicht zu.



[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domöne der Lernenden :: Sanitätsstation / Agatosh :: Sera :: Niphira :: Darth Incubus (NPC) :: Zion :: ]
 
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Die Macht nahm Wege, die nicht für jeden nachvollziehbar waren. Ihre Kräfte wurden Wesen in die Wiege gelegt, die es nach konventioneller Form im Galaktischen Imperium niemals zu einer großen Rolle hätten bringen können. Sie waren Sklaven, Gefangene und Nichtmenschen gewesen, doch an diesem Ort hatten sie ihr bisherigen Leben abgelegt um nach viel Größerem zu streben: Macht. Früher hätten es vor allem nur Menschen geschafft in die oberen Echelons der Macht aufzusteigen. Es waren andere Zeiten für das Imperium gewesen. Das Galaktische Imperium war damals auf einem neuen Expansionsweg, die allgemeine Stimmung war beflügelt. Die heutigen Zeiten sind grau und dunkel. Ein Umstand, den der Sith ausnutzen wollen würde. Er würde Nichtmenschen und Fastmenschen um sich herum scharen wollen, um ihnen eine Chance auf den Aufstieg zu geben, während er sie als Häscher und Handlanger benutzen würde. Wenn er die Konfrotation mit Darth Malevolos überleben würde. Die drei Gestalten vor ihm würden ihn nur daran hindern, er ging beinahe davon aus, dass es sich um drei Handlanger seiner Nemesis handeln würde. Alle drei Personen waren in Körper verhüllenden schwarzen Roben mit tief gezogenen Kutten gekleidet. Einer stach jedoch hervor. Die pechschwarzen Haare, die blasse Haut sowie die geschlitzten Augen die leicht diagonal ausgerichtet waren, erinnerten den Sith an eine Spezies, die man nur selten zu Gesicht bekam. Die enigmatischen und flinken Nagai waren eine Spezies aus den Rand- und Kerngebieten der Unbekannten Regionen, einem Ort der selbst heute noch sagenumwoben ist. Sein gesamter Körper schien in den schwarzen Roben unterzugehen, selbst seine Hände waren mit schwarzen Tüchern umschlungen, sodass der Sith Executor nicht erblicken konnte, ob sein gegenüber das Sith Taith trug. Die beiden Begleiter, Ein hellhäutiger Mensch und ein Iktotchi, dessen Körper wie Zöpfe unter der Kutte hervorlugten, flankierten den Nagai.

„Seid gegrüßt, Darth Draconis. Wir sind Abgesandte von Darth Zima, Zirkelmeisterin der Hexer. Ihr werdet uns folgen.“ sprach der Nagai mit einer leisen, aber durchdringenden und ölig klingenden Stimme.

„Ich habe keine Zeit für solche Späße. Verschwindet, bevor ich euch vernichte.“

Bevor jedoch Darth Draconis weitersprechen konnte, spürte er einen kalten Schauer, der über seinen Rücken führ, ihm eine Gänsehaut verpasste und ihm die Luft aus der Lunge trieb. Es war, als würde jede negative Emotion, die in dem geschundenen Körper brodelte hochkochen und das Ventil, dass alles zurückgehalten hatte, bis zum Mond Bastions hochschleudern. Der Sith kniff die Augen zusammen, versuchte dem Schwall zu entkommen und die Agonie nicht nach außen zu zeigen. Er wusste genau, was passiert war. Dieses Wesen, dieser Nagai beherrschte ebenfalls die Sith Magie, er war Opfer einer Aura der Verzweiflung geworden. Die Aura der Verzweiflung lässt den Nutzer eine Aura aussondern, welche in einem bestimmten Radius alle Lebewesen, die Intelligenz spielt dabei keine Rolle, vor Angst erstarren lassen. Die Intensität der Angstzustände sowie der Radius werden vom Erfahrungsstand des Nutzers abhängig gemacht. Dabei gilt, je erfahrener und tiefer man mit der Macht verwurzelt ist, desto effektiver kann die Technik angewendet werden. Darth Ysim hatte ihm damals diese Technik beigebracht, doch überraschte es ihn nicht, dass dieser Sith diese Technik auf unerlaubte Art und Weise gelernt und an seinen Schüler damals weitergeben hatte. Regeln waren diesem Sith fremd gewesen, so wie es für einen Sith ohne Ketten sein sollte.

„So faszinierend Ihr gesellschaftliches Leben zweifellos ist, Darth Draconis, erwartet die Pyramide der Hexer, dass ihr endlich heimkommt. Darth Zima erwartet euch. Entweder das, oder euch erwartet der Tod.“

„Droht ihr mir etwa, Nagai?“

„Oh, sehr gut“, quittierte das ihm unbekannte Blassgesicht, während seine Lippen sich kräuselten. „Ja, man kann ohne weiteres feststellen, dass annähernd eine Dekade am nährenden Busen der dunklen Seite bei Euch nicht verschwendet waren, Draconis. Ja, das war eine Drohung.“

„Wenn Darth Zima so sehr meine Anwesenheit herbeisehnt, wieso kommt sie dann nicht selber zu mir und spricht mit mir?“


Der Nagai lachte und offenbarte eine Reihe von angespitzten Zähnen, die wie Speere aus dem fahlen Zahnfleisch des Fastmenschen herausragten. Seine Augen, die durch eine Epikanthus-Falte geprägt bereits schmal sind, kniffen sich bei dem beherzten Lachen noch weiter zusammen.

„Überschätzt euch nicht, Draconis. Darth Zima will nicht, dass außerhalb der Pyramide der Hexer verantwortungslos mit Sith Magie umgegangen wird. Ihr könntet euch selbst verletzen.“

„Es ist nicht verboten Sith Magie außerhalb der Pyramiden zu benutzen.“

„Der Begriff des Monopols dürfte euch wohl ein Fremdwort sein, daher erlaubt es mir nochmal klar und deutlich zu sagen: Ihr werdet entweder mit zur Pyramide der Hexer kommen oder euch in Chaos wiederfinden.“ Der Nagai verschränkte die Arme und kräuselte die Lippen, während er den Kopf in den Nacken warf, was seine langen, glatten schwarzen Haare über seine Schultern fallen ließ. Der Nagai atmete daraufhin tief ein, verdrehte kurz die Augen bei dem Gedanken diesem Sith erklären zu müssen, wo die Vorteile eines Anschlusses lagen, als lägen sie auf der Hand und müssten nur einem Idioten nochmal erklärt werden. „Darth Zima kann euch lehren, wie man aus Rauch den Tod gebährt, Ansehen mit einem Fingerschnipsen erreicht und sogar den Tod besiegt - sofern ihr kein Idiot seid, und gegen sie aufbegehrt.“

Der Sturz von Poth Akeer durch Darth Hybris war ein aufsehenerregendes Schauspiel gewesen, welches wahrscheinlich vom Imperator gebilligt wurde. Der Sith Executor hatte davon nur wenig Kenntnis. Er hatte zwar davon gehört, allerdings kannte er weder den Namen des Sith noch seine Agenda. Der Zirkel der Alchemisten war ihm unbekannt, das Brauen von Tränken und generell die Kunst der Chemie sowie Biologie war ihm ein Datapad mit sieben Verschlüsselungen.

„Solltet ihr also in der Lage sein diesen einfachen Schritten Folge zu leisten, und ich bin mir sicher, dass sogar ihr das schafft, gewährt euch Darth Zima Schutz und Wissen. Im Gegenzug dient ihr der Zirkelmeisterin und damit Bogan.“

Der Sith überlegte einige Augenblicke. Er würde keine Wahl haben. Selbst wenn er diese drei Sith niederstrecken können, waren sie nur der Anfang. Wenn Darth Zima wirklich so mächtig war, wie sie sagte, dann würde sie ihm nützlich sein können. Gegen Darth Malevolos. Selbst wenn sie nur als Schild fungieren würde. Er hasste es sich in Abhängigkeit zu begeben, doch würden die Umstände es nicht anders zulassen. Er nickte stumm und ließ sich von den drei Sith regelrecht abführen. Sein Schicksal lag wohl nun in den Händen dieser unbekannten Sith.

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[Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard] Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Dass ein Söldner, wie Davis Moxley irritiert auf die alte Formulierung des Eides auf ihre Familie reagieren würde, hatte Valeria durchaus erwartet. Aber darauf zu verzichten kam für die dubrillianische Adelige auch nicht in frage. Diese Traditionen wertzuschätzen und weiterzuführen, kam ihr wichtig und richtig vor. Sie waren das Herz des alten Adelshauses - das, was seit Generationen für das Fortdauern ihrer Dynastie gesorgt hatte - und jetzt war es an ihr, an ihnen festzuhalten. Denn wie konnte sie von jemandem wie Davis Loyalität und Treue zu ihrer Familie erwarten, wenn sie nicht selbst diese unbedingte Hingabe demonstrierte? Das war nichts, was Valeria in einem nüchternen Vertrag - den es nichtsdestotrotz auch noch geben würde - einfordern konnte. Dennoch war sie von Sabars altem Freund überrascht, als er ihr in förmlicheren Worten als die junge Adelige einem Söldner wie ihm zugetraut hatte, die Treue gelobte. Sabars zierliche Schwester lächelte dankbar und umfaßte Davis Hand mit ihren eigenen, schmalen Händen.

"Lieben Dank, Davis. Ich verspreche Euch, alles in meiner Macht stehende zu tun, damit Ihr diese Entscheidung niemals bereuen müßt."


Dann räusperte sie sich verlegen und trat von einem Fuß auf den anderen. Das Lächeln, mit dem sich Valeria eine widerspenstige Strähne ihrer dunklen Haare aus dem Gesicht strich, wirkte halb gequält und halb schalkhaft und spiegelte ganz die Zerrissenheit wieder, die sie gerade empfand. Fast sah sie ihr altes Ich, wie es farbbeschmiert neben ihr stand und sie auslachte. Vermutlich würde es noch eine ganze Weile dauern, bevor sie sich mit ihrer neue Rolle abgefunden hatte. Andererseits konnten die beiden Valerias vielleicht auch zusammenarbeiten.

"Irgendwie war das jetzt ganz schön viel Pathos. Vermutlich nicht das, was Ihr erwartet habt, oder? Ich weiß noch nicht, wie es jetzt weiter gehen soll, aber für's Erste könnt Ihr mir tatsächlich bei einer Kleinigkeit helfen. Ich habe für Sabar einen Gleiter erworben und wollte ihn eigentlich heute noch abholen. Habt Ihr Lust auf eine Probefahrt?"


Mit zur Seite geneigtem Kopf sah die junge Frau zu dem um einiges größeren Moxley auf und hob erwartungsvoll beide Augenbrauen.

[Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard] Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Im Gebäude unterwegs :: Darth Draconis und ein Nagai mit zwei vermummten Unbekannten

Die Pyramide der Hexer zu erreichen war geografisch keine Herausforderung, es waren eher die Hindernisse des Zirkels, die es erschwerten. Bestand man die Überprüfung der Wächter an den Turboliften, so konnte man die Pyramide mit Leichtigkeit erreichen. Dem aufmerksamen Auge des Sith Executors entgingen jedoch nicht die Bannzirkel, die gezogen worden waren. Für Außenstehende hätten es einfach nur Verzierungen sein können, doch wiesen die anderen Turbolifte diese Verzierung nicht auf. Was sie auslösten wusste Draconis nicht. Ehrlich gesagt wollte er es lieber nicht wissen. Wenn die Bevölkerung die Sith bereits für das pure Böse hielten, dann waren die Hexer, jene die in Sith Magie und den Mysterien der dunklen Seite eintauchten, in seinen Augen eine Spur heftiger. Es musste, rational betrachtet, schon seine Gründe gehabt haben, wieso die Jedi samt der Alten Republik einen Genozid an den Sith durchgeführt hatten. Das Galaktische Imperium hätte auch nicht anders gehandelt, wenn die Jedi eine eigene Spezies gewesen wären, er war so gesehen davon auch nicht betroffen. Doch gehörte es zur Erinnerungskultur der Sith, auch wenn der überwiegende Teil des Ordens sich für solche historischen Ereignisse nicht interessierte. Der schwarze Obsidian der Wände dieser Pyramide wirkte in der Pyramide der Hexer nochmal ominöser und sinisterer, als das Ordensgebäude auch so schon wirkte. Vielleicht war es auch nur die subjektive Wahrnehmung des Siths. Seine Machtsinne waren gereizt, er witterte an jeder Ecke eine Gefahr für sein Leben, denn selbst wenn der Nagai die Wahrheit sprach, wusste er nicht was Darth Zima wirklich im Schilde führte. Die Verschwiegenheit an diesem Ort irritierte den Sith, die meisten Anweisungen die der Nagai gab, geschahen über Handzeichen. Was er hier sah, erinnerte ihn eher an eine Mischung aus einem Kloster und einer Bibliothek. Unangenehme Erinnerungen an den altehrwürdigen Orden der Pessimisten krochen zurück. Er schob die Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf das hier und jetzt, versuchte die Eindrücke zu verdauen. Zahlreiche Räume waren verschlossen, mal mehr und mal weniger offensichtlich mit Bannsiegeln belegt. Generell sah der Sith hier eine große Anzahl an Sigillen und anderen magischen Zeichen. Er hatte sie, teilweise als Gekritzel, teilweise in Aufzeichnungen der Bibliothek bereits gesehen, doch auf ihre tiefere Bedeutung, abseits von kurzen Abschnitten über ihre Herkunft, hatte er nie erfahren. Als sie ihren Bestimmungsort erreicht hatten, murmelte der Nagai einige Worte in der Sprache der alten Sith, die Darth Draconis nicht verstand und öffnete die schweren Türen mit einer beiläufigen, beinahe wegwerfenden Handgeste.

Der Raum war kreisrund, es sah aus, als würden sie sich innerhalb einer riesigen, hohlen Kugel befinden. Die Wände wiesen eine zerklüftete Struktur auf, die zackig, geradezu schartig aussah. Auf der rauen Oberfläche waren Runen eingeritzt, die, wenn man ganz genau hinsah, leicht rötlich pulsierten. Die Wände verjüngten sich sowohl oberhalb als auch unterhalb, ein Steg führte zu einer viereckigen Plattform in der Mitte. Die so entstehenden Gräben waren mit einer schwarzen Flüssigkeit gefüllt, sie völlig still den Eindruck vermittelte, es wäre schwarzes Glas. Er hatte von solchen Räumen nur gehört, darüber gelesen. Oftmals mit dem Vermerk, dass diese Räumlichkeiten nicht mehr existieren würden. Manche sagen, weil Imperatoren der Vergangenheit sie verboten hätten, andere sagten weil das Know-how über die Jahrhunderte, gar Jahrtausende verloren gegangen sei. Solange er sich erinnern konnte, hatte Darth Draconis noch nie eine Sith Meditationssphäre von innen gesehen. Der Nagai und der Sith Exeuctor waren nicht alleine in diesem Raum, es befanden sich noch zehn weitere Sith darin. Manche lungerten rum, andere unterhielten sich untereinander, zwei, drei waren in einer Meditation versunken. Es musste sich um Sith handeln, die ihre Schülerzeit hinter sich gebracht hatten. Die Individualität ihrer Kleidung spiegelte den Willen wider sich von der Masse abzusetzen. Während manche verschiedene Ausführungen der schwarzen Roben trugen, war einer mit einer Lamellenpanzerung eines ihm unbekannten Metalls gekleidet, andere trugen eine Kombination aus schwarzer und roter Kleidung, manche Gesichter waren verhüllt, andere mit Masken obstruiert, doch sie alle hatten eines gemeinsam: Sie waren Diener der dunklen Seite, die zu Herrschern dieser unsichtbaren Kraft werden wollten.

Mit dem ohrenbetäubenden Dröhnen eines Horns, hob der Nagai seine Hände und bedeutete den Sith sich zu versammeln. Wie auf Kommando, entweder intuitiv oder weil es bequemer war, ließen sich alle Sith, auch Draconis, in den Schneidersitz nieder und blickten erwartungsvoll zum Nagai. Vor dem Blassgesicht materialisierte sich eine rot glühende Pyramide, die Ähnlichkeiten zu einem Sith Holocron hatte. Ein Raunen ging durch die Menge, denn es schien, als habe sich das Gerät aus dem Nichts heraus materialisiert.


„Die Realität, so wie ihr sie aktuell wahrnehmt, ist mit einem Traum vergleichbar, durch den ihr flaniert.“ begann der Nagai und öffnete seine Arme theatralisch. Es wurde klar, dass der Nagai diese Ansprache nicht zum ersten und sicherlich nicht zum letzten Mal in seinem Leben gehalten hatte. „Es verschleiert tiefer liegende und intensivere Stufen des Daseins und des Wissens. Für jene, die bereit und willig sind, werden sich die Tore zu diesen Stufen öffnen.“

Was als nächstes geschah, widersprach allem, was der Sith bisher gesehen und für möglich gehalten hatte. Der Raum schien zu kollabieren und gleichzeitig sich auszudehnen. Architektonische Formen wurden aus dem Nichts heraus gebildet und vergrößerten den Raum, formten sich zu einem riesigen schwarzen Malstrom, dessen Treppen in einen Abyss führten, dessen Grund der Sith nicht erblicken konnte. Sie fielen eine geraume Zeit. Eine Zeit, in der der Sith Exekutor versuchte den Fall mit der Macht abzufedern, allerdings schien es das Ganze schlimmer zu machen. Der Druck in seinen Ohren stieg, schmerzte und entriss ihm seine Fähigkeit sich zu konzentrieren. Plötzlich kamen sie zum Halt, nun sah er auch die anderen Sith wieder, die sich wie aus schwarzem Rauch in diesem endlosen Nichts schwebend materialisierten. Sie waren umringt von Spiegelsplittern, in denen sie bruchstückweise ihr eigenes Antlitz erblicken konnten.

„Ein Mystiker sagt nicht „ich glaube“, wir sagen „ich weiß“. Ein wahrer Wanderer auf den Pfaden Bogans wird eventuell mit einer ironischen Selbstsicherheit sprechen, aber zugleich wird er mit einer Bodenständigkeit sprechen, die andere verunsichern wird. Wir wissen, dass die Macht mehr ist, als ein simples Werkzeug. Sie ist ein Prisma unserer Wünsche, unserer Ziele, eine Frucht die bereit ist geerntet zu werden.“

Es erschienen Apparitionen, verschiedene Abbildungen die wie Traumsequenzen die Träume und Wünsche des Sith Executors darstellten. Es waren höchst private Momente, doch sich umblickend sah der Sith erneut seine Konkurrenz nicht. Das mussten wohl sekludierte Illusionen sein, denen sie ausgesetzt wurden. Allerdings hatte der Sith noch nie so etwas erlebt. Diese Illusionen gingen über das hinaus, was er bisher kannte.

„Einige von euch mögen zwar in den Rängen aufgestiegen sein, glauben etwas erreicht zu haben, doch seid ihr noch weit davon entfernt die wahren Mysterien der Macht zu erkunden. Euer Horizont ist noch nicht geweitet. Eine Person mit einem solchen Horizont glaubt nur an die eigene Interpretation des Lebens und der Macht. Ihr werdet, wenn ihr erfolgreich sein wollt, alle Perspektiven der Macht kennenlernen müssen.“

Wie in einem schwarzen Diamanten spiegelten sich nun verschiedene Abbildungen der eigenen Person. Darth Draconis blickte sich an, doch war er jedes Mal in die Kluft einer anderen Machttradition gekleidet. Unsicher fasste er sein eigenes Gesicht an. Was real und was hier Traum war, verschwamm und wurde zu einer inkohärenten Masse. Nach und nach beruhigte sich sein Atem. Wenn Darth Zima sie hätte töten wollen, hätten sie den Nagai nicht mit einer solchen Ansprache sie belästigt. Warum den lebenden Toten diese Bürde auferlegen? Die Worte klangen noch in seinem Kopf nach. Sie waren mit Wahrheit angereichert, doch konnte er sich vorstellen, dass sie für manchen nach Häresie klangen.


„Viele gehen nur für die tief hängenden Früchte, weil es bequem ist. So wie die Jedi es euch durchaus vorwerfen. Die dunkle Seite ist schneller und verführerischer. Doch das ist nur ein Mosaikstein des ganzen Bildes. Nur das Unbequeme animiert uns zu Veränderung. Fortschritt entsteht aus Leid. Wachstum aus Notwendigkeit die Situation zu verändern. Wir werden alles dafür tun, es euch unbequem zu machen. Damit ihr wachst.“

Sie materialisierten sich zurück in den Raum der Meditationssphäre. Die Illusion war scheinbar nicht jedem bekommen. Einer der Anwesenden übergab sich auch lautstark in das Gewässer. Zum Glück verbarg die allgemeine Dunkelheit das Desaster. Draconis versuchte sich, trotz der olifaktorischen Note, auf den Nagai und dessen Ausführungen zu konzentrieren. Auch ihm hatte die Illusion ein Unwohlsein evoziert, doch konnte er sich, noch, beherrschen.

„Eure nächste Version wartet bereits auf euch. Doch bevor ihr soweit seid, müsst ihr euer Ego über Bord werfen.“ Der Nagai warf Darth Draconis einen vielsagenden Seitenblick zu, während seine Lippen sich kräuselten. „Eure Zweifel, das Gewicht der Vergangenheit, eure Unaufmerksamkeit, eure Entschuldigungen, eure Gewohnheiten und Süchte. All das ist Ballast. Vernichtet es.“

Wie auf einen Schlag begann der Nagai zu brennen. Seine Haut verdunkelte sich, selbst der Geruch war real. Der Sith versuchte die Illusion zu durchblicken, schaffte es allerdings beim besten Willen nicht. Die Meditationssphäre verstärkte alle Kräfte des Machtnutzers, fokussierte sie wie eine Lupe das Licht der Sonne bündeln konnte, für eine einzelne Aufgabe.


„Euer wahres Ich, das welches bereit ist in das Angesicht der Macht zu blicken, wirklich hinzusehen, wartet in eurem Innersten darauf entfesselt zu werden. Dieser Prozess des Wach Werdens kann dunkel und einsam sein, doch solltet ihr euch stets Gewahr machen, dass ihr mit Augen in einer Welt der Blinden gesegnet wurdet.“

Ein plötzlich erschienenes Licht erhellte den Raum und bot ihnen einen genaueren Blick auf die Mauern, die Umgebung und das Missgeschick des Siths, der sich mittlerweile wieder in den Schneidersitz begeben hatte, sich den Bauch aber noch hielt. Sie waren in dem Raum scheinbar nicht alleine gewesen, denn seine zwei Helfer, mit denen er Darth Draconis auch aus dem Hangar hierher gebracht hatte, lösten sich wie Schatten von der Wand und verteilten, scheinbar genau auf die einzelnen hier sitzenden Sith zugeschneiderte Orbs.


„Jeder von euch wird in diesem Orb eine Aufgabe gemäß eurer Fähigkeiten in der Macht erhalten. Abgabe ist Ende der Woche nach Standardzeit. Wie ihr die Aufgabe löst ist irrelevant. Die Pyramide der Hexer möchte Ergebnisse sehen. Und nun verschwindet.“


Mit diesen Worten beendete der Nagai seine Ansprache und klatschte abschließend einmal in die Hände. Die Feuerschalen im Raum entfachten sich wie von Geisterhand und hüllten den Raum in ein warmes Licht, während zwei Jünger in den Raum kamen um sich um das Maleur des anderen Sith zu kümmern. Draconis erhob sich mit einer fließenden Bewegung und verließ wortlos den Raum. Die Eindrücke, die er hier gewonnen hatte, würde er erstmal verdauen müssen um sich dann seiner Aufgabe zu widmen. Ein kurzes, dünnlippiges Lächeln huschte über sein Gesicht. Es erinnerte ihn an seine Schülerschaft unter Darth Ysim, nur das seine Kräfte seitdem sich verzehnfacht haben. Ob sein Meister auch einem Zirkel angehört hatte? Sie hatten niemals die Gelegenheit darüber zu sprechen, auch nicht über die Zeit nach der Ausbildung. Wer weiß, was ihm Ysim noch erzählt hätte. Doch die Vergangenheit war unwiederbringlich festgeschrieben. Es lag an ihm seine Zukunft zu lenken und Geschichte zu schreiben.

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Krankenstation - Sera, Agatosh, Leiche, NPC, Medi-Droide, Niphira]

Niphira schaute Sera an während sie mit dem quasi bewusstlosen umging, als wäre er eine Handpuppe. Es wäre so leicht hier zu verschwinden. Selbst Agatosh schien nicht kapieren zu wollen, wie es hier zuging. Wie gewisse Dinge gehandhabt wurden. Sollten die beiden es irgendwann auf die harte Tour lernen oder halt sofort dabei sterben. So oder so. Man konnte niemandem etwas beibringen, der nicht einmal in der Lage war zu zu hören. Niphira schüttelte nur resigniert mit dem Kopf, nahm ihre Tasche an sich und ging endgültig. Mit solchen Wesen wollte sie nichts zu tun haben. Egal wessen Schüler sie waren. Egal, und dessen war sich Niphira sicher, ob sie dadurch ihr Schicksal als Jüngerin besiegelt hätte. Am Ende konnte sie ja wieder versuchen zumindest die Jünger in der Spur zu halten. Ein wenig wie ein Klassensprecher in ihrer Schule. Die Geschichte lag so weit zurück und erst jetzt fiel es ihr auf. Genervt verließ Niphira die Krankenstation und hörte lediglich wie irgendetwas in einen Bottich mit Flüssigkeiten getunkt wurde. Sie schnaubte leise und ging weg. Es war einfach nicht mehr ihr Problem. Eines war ihr jedoch klar. Sollte sie noch einmal auf die beiden treffen, sollte sie auch nur noch einmal mit ihnen zu tun haben, dann würde Niphira sich nicht vor ihnen verneigen. Nicht so lange sie es nicht wert wären. Da ließe sich die Jüngerin lieber lebendig ihr Herz herausreißen. So viel also zu dem Thema. Nachdenklich lief Niphira durch die Gänge. Völlig ziellos. Diese Stille. Ohne die Nervensägen. es war immer wieder ungewohnt alleine herum zu streunen. Unweigerlich verirrte sich Niphira in die Bibliothek. Langsam, nach und nach, sortierte Niphira die Bücher ein. Sinnierte darüber, wie es sein konnte, dass ein Jünger hier zum Teil sein ganzes Leben im Tempel verweilte, jedoch nie einen Meister fand. Nie ausgebildet wurde, obwohl er alles nötige dafür scheinbar besaß, umgekehrt aber einfach Wesen in der Galaxie eingesammelt wurden und sofort einen Meister hatten. Allgemein war ihr sowas erstaunlich oft aufgefallen. Nachdenklich starrte die Jüngerin die Buchrücken an vor denen sie stand. Waren am Ende die Jünger des Tempels nur die zweite Wahl? Die Resterampe? Konnte man das irgendwie ändern? Ihr Blick war finster auf die Bücher gerichtet. Wenn es so war, dann stellte sich die Frage, wie man sowas ändern könnte. Wie konnte man das lösen?


Niphira verließ die Bibliothek nachdem sie noch ein paar Daten auf ihr Pad übertragen hatte, sowie ein Buch ausgeliehen hatte. Man konnte es ein wenig als ein Manifest über die Macht verstehen. Draußen setzte sie sich auf ihren üblichen Platz. Eine Fensterbank. Nachdenklich knabberte sie weiter an ihrer Beere. Jünger liefen vor ihren Augen auf und ab. Hin und wieder Schüler oder gar Sith die so viel mehr wussten. Es interessierte sie nicht, weswegen sie sich lieber dem Sichtfenster zuwandte welches den Blick auf eine Landeplattform freigab. Sie schaute diese an. Legte ihren Kopf ein wenig schief. Es wirkte so ewig lange her. Der Tag ihrer Ankunft. Der Tag an dem sie hier aufgenommen worden war. Seit sie hier war hatte sie gelernt. Sich gegen Jünger aufgelehnt und trainiert. Aber inzwischen war Niphira gegen eine Wand gestoßen. Alles stagnierte langsam. Ihre Entwicklung beim Lernen, beim Training und allgemein gab es kein Vorankommen. Es war schier unmöglich diese Macht zu kontrollieren. Irgendetwas übersah sie. Etwas Elementares. Wenn es passierte, dann nur zufällig. Ja. Es war eine gewisse Zeit vergangen seit alle Ereignisse sich überschlagen hatte. Ihre Mutter verlassen hatte. Eine Mutter von der sie eigentlich nicht einmal viel wusste. Schwierigkeiten bekam sich daran zu erinnern, wie sie gewesen war. Ihre Hand legte sich auf ihr Herz. Was würde sie wohl sagen, wenn sie wüsste, wo ihre Tochter nun war? Was würde geschehen, wenn die beiden einander noch einmal begegnen würden? Niphira würde nicht kämpfen wollen. Sie wollte nur antworten. Wollte auch versuchen, irgendwann die Bibliotheken der Jedi aufsuchen. Ungeachtet dessen, dass sie Feinde waren. Sie wollte die Gegenstücke bestimmter Zeitalter der Jedi und Sith miteinander vergleichen. Ihr eigenes Wissen mehren. Umso mehr sie darüber nachdachte kam Niphira immer mehr zu dem Schluss, dass Wissen so viel mehr Wert war, als jede Galaxie und Kraft. Mit genug Soldaten und Verbündete konnte selbst ein Rancor es schaffen einen Planeten zu übernehmen. Wenn man allerdings intelligenter war, gerissener, dann musste man nicht einmal selbst regieren um einen Planeten zu kontrollieren. Man saß zwar auf keinem Thron, aber genau das war doch das faszinierende Szenario an dieser Geschichte. Alle Vorteile einer Regentschaft ohne riskieren zu müssen, durch einen Stärkeren vernichtet zu werden. Wissen war alles was man brauchte. Wesen wie der Massige Chiss würden vermutlich durch rohe Kraft weit kommen. Besonders helle waren er und seine Begleitung aber scheinbar nicht. Zu sehr neigten sie zu dummen Aktionen. Sie beide hatten wahrscheinlich das Potential stark zu werden. Auf ihre eigene Art. Am Ende fehlte es ihnen aber an Feingefühl. Entweder würden die Beiden es irgendwann lernen, oder recht schnell in ihrem Vorankommen stagnieren.


Niphira starrte auf die Beere und zerquetschte sie. Der einzige Möglichkeit weiter zu kommen war die beiden zu übertrumpfen. Wenn alle, die völlig unterbelichtet waren, jene die wirklich dümmer waren als der Imperator erlaubte, Schüler und später Sith Lords werden konnten, dann könnte sie das schon lange. Es gab nur einen Ort an den sie nun denken konnte. Ihr Trainingsraum. Es war so weit. Jünger waren nicht genug. Sie musste anfangen die ersten Schüler zu übertrumpfen. Sie musste hervorstechen. Keine Gnade. Kein Zurückhalten mehr wenn nicht gerade ein Lord vor ihr stand. Finster schaute sie einer Gruppe Jünger hinterher, die jeglichen Stil verloren hatten und wie Kath Hunde einfach ein wehrloses Wesen mit sich durch die Gänge schleifen. Das durfte Niphira auch nicht werden. Stilvoll bleiben und doch zuschlagen können wie ein Dampfhammer. Diese Jünger waren Kinder. Kinder können grausam sein. Und Niphira stand ihrem inneren Kind inzwischen sehr nahe.


Langsam ging Niphira in die andere Richtung weiter. Wut stand in ihr Gesicht geschrieben. Zorn erfüllte inzwischen jede Zelle ihres Körpers. Diese ganzen Jünger wären nichts. Lachnummern an einem ehrenwerten Ort. Einem Ort dessen Bedeutung und Macht scheinbar viel zu wenige wirklich verstanden und zu sabbernden Tieren mutierten. Zumindest waren Jünger wie Schatten für Niphira nicht mehr. Kraft war nicht alles. Wissen und Technik konnte stärkere Gegner locker aushebeln. Wenn man dazu noch mogelte, den Gegner austrickste, ohne dass dieser Wind davon bekam, dann würde selbst deutlich stärkeren schon bald die Luft weg bleiben. Kraft konnte bei vielem helfen, aber sie war kein Allheilmittel zur Lösung aller Probleme. Diese löste man besser mit anderen Dingen und so lange Niphira nicht in der Lage war die Macht zu kontrollieren würde sie sich auf ihr Wissen, ihre Techniken und ein wenig Kraft fokussieren müssen. Vor einer nur allzu vertrauten Tür blieb sie stehen. Starrte sie an. Dieser Ort war ein Tempel in einem Tempel. Hier würde sie dafür sorgen, dass sie stärker würde. Klüger. Gefährlicher. Mochten die Sith Lords ihre Bemühungen belächeln, wenn nicht gar verlachen. Am Ende wäre Niphira nichts gegen sie. Aber im Vergleich zu manchen Schülern und Jüngern wäre sie ein Monster dass man entweder bezwang oder dem man besser nicht üb den Weg lief, wenn es gerade auf der Pirsch war. Sie tat es für sich selbst. Würde nicht daran denken ob es Sinn machte.


Langsam trag Niphira in den Raum und sog die Luft ein. Ihr Weg führte die Jüngerin zu den Holzschwertern. Sie waren harmlos. Aber für ihren Zweck mehr als genug. Es wurde Zeit das eigene Repertoire zu erweitern. Sie würde ihre Fähigkeiten ausbauen. So kniete sich Niphira mit dem Rücken zur Tür in den Zentrum des Trainingsraumes und tat etwas, dass sie damals auf Cathar fast täglich getan hatte. Visualisieren was möglich war. Alte Techniken prüfen. Durch neu gewonnene Erfahrungen ihre Schwachpunkte erkennen. Fehler im Kampf analysieren, damit sie sich nicht widerholen könnten, gefolgt von der Überlegung ob sie neue Techniken und Taktiken entwickeln konnte. Teils dauerte so etwas Stunden. Mal beschränkte Niphira sich auf wenige Minuten. Dieses Mal beabsichtigte Niphira sich Zeit zu lassen. Völlig regungslos kniete sie da. Es wirkte fast wie eine Meditation. Vor ihren Knien lag das Holzschwert. Hin und wieder schnellte sie hoch, nur um die Bewegungsabläufe durch zu gehen, meist nur ein paar wenige Schläge, und sich wieder hin zu knien was meist von einem genervten Schnauben gefolgt wurde. Oft wiederholte sie dieselben Bewegungsabläufe. Immer weiter versuchte sie Fehler ihrer Körperhaltung zu terminieren und ihre Effizienz zu steigern. Ihr Credo war mit möglichst wenig Bewegungen möglichst viel Schaden anrichten. Sie war entschlossen. Entschlossen endlich die Mauer vor der sie stand zu durchbrechen. Die Macht würde sie erst einmal ignorieren bei ihrem Training. Bei ihren Übungen. Einfach weil es sinnlos war da weiter zu machen wenn es nicht voran ging. Irgendwann blieb Niphira dann Knien. Das Schwert vor ihre Knie gelegt. In tiefe Meditation versunken beschränkte sich die Jüngerin nur auf den geistigen Teil eines Schwertkämpfers. Es war nichts was mit der Macht zu tun hatte. Der Weg eines Schwertes schien auf die Art, wie Niphira es gelernt hatte, so im Tempel nicht gelehrt zu werden. Am Ende war es eine Philosophie derer man sich öffnen musste. Eine Einstellung die einem neue Wege eröffnete. Allerdings hart genug um das Training auf Lebenszeit zu bestimmen. Reine Schwert Kunst war halt nutzlos gegen einen Sith. Aber gegen einen Schüler am Anfang seiner Ausbildung eine gefährliche Waffe. Niphira war weit davon weg eine Meisterin des Schwertkampfes zu sein. Expertin? Vielleicht wenn sie sich noch ein paar Jahre gab. Aber Meister wäre ein deutlich längeres Unterfangen, aber dies war ihr Ziel so lange sie Jüngerin blieb. Mochte es auch auf ewig so bleiben wollte sie ihre Zeit nicht verschwenden. Deswegen musste Niphira weiter machen. Egal ob Jünger, Schüler oder etwas anderes. Sie würde eine Meisterin des Schwertkampfes werden und dennoch gebildet. Dies war das Ziel, welches sie sich setzte.

[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum 09]
 
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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Sanitätsstation - Darth Incubus, Agatosh, Sera, seine beiden toten Schüler

Viele kamen nach Bastion, um nichts als Schmerzen zu erleiden. Manche von ihnen zerbrachen darunter, andere gingen dem Schmerz geschickt aus dem Weg und andere verliebten sich in den Schmerz. Die Augen des Exekutors leuchteten in einem radioaktiven Ton auf, als er diese beiden Maden in der Luft würgte und spürte, wie sie verzweifelten und litten. Sie zerbrachen förmlich und die bleiche Fratze des Darth Incubus formte den Ansatz eines sadistischen Lächelns. Nein, sie liebten den Schmerz nicht, nicht einmal trotz der malerischen Worte, mit denen er ihre Empfindungen analysierte und erklärte. Stattdessen stießen sie verzweifelte Schreie aus, während sie unter dem Druck seines Würgegriffes zerbrachen und er sich unlängst in ihren Geist fest gebissen hatte und ihn mit donnernden Worten geradezu zertrümmerte. Jeder Schrei raubte ihnen mehr ihrer verbliebenen Luft und hätte der diabolische Sith nicht schon ein paar Mal nachgelassen, wären die beiden Tiere schon längst erstickt, die seine beiden Schüler getötet hatten. Er trauerte diesen beiden niederträchtigen Schwächlingen keine Träne nach, sondern gestand sich ein, dass die Auslese der Sith ihre Existenz rechtmäßig beendet hat. Eigentlich war er den beiden Maden, die zappelnd und keuchend in der Luft hingen, dankbar dafür, ihm die Augen für die Unfähigkeit und Schwäche seiner Erwählten endgültig geöffnet zu haben. Und doch war der Mord an seinen Schülern ein kapitales Verbrechen und die Strafe hierfür nichts außer unmenschlichen Schmerzen, die die beiden Maden noch dazu drängen würden, sich den Tod herbeizusehnen. Lange würde er nicht mehr benötigen und dann würde der Spaß erst so richtig durchgehen.

Mit einem fast schon eleganten Surren, das im starken Kontrast zu den wild herumschlagenden roten Funkeln der Waffe stand, ließ Darth Incubus seine große Klinge durch die Hand gleiten. Er trat nacheinander zuerst vor den blauhäutigen Nichtmensch, dann vor das dürre Mädchen und sah ihnen mit seinen gelblich strahlenden Augen in die inzwischen völlig trüben ihren. Ohne jedes Gespür dafür, dass diese unsäglichen Schmerzen eine Quelle unendlicher Macht waren, schienen die beiden Schüler dem Todeswunsch näher zu kommen. Ein Wunsch, den Darth Incubus nur noch verzehrt in Erinnerung hatte - aus einer Zeit weit vor seinem schnellen Aufstieg zum Exekutor. Aus einer Zeit, in der er alles verloren hatte und seine Bestimmung erst noch entdecken würde.

Vom einen Augenblick auf dem anderen verging dem dämonischen Sith die Lust an diesen beiden niederen Kreaturen, also wollte er gerade aus einem Impuls heraus seine Klinge an den Hals des Mädchens anlegen. Die Aura im Raum bröckelte förmlich unter den impulsiven Strömungen seines Hasses, als er ihr mit einem beinahe schon entschuldigenden und trotzdem so teuflischen Blick in die Augen sah. Durch die Angst, die ihm entgegen strömte, verlor Darth Incubus für einen kurzen Augenblick die Kontrolle, ein Fehler der ihm in seiner Zeit unter den Sith bisher nur ziemlich selten unterlaufen war. Incubus bemerkte nicht, wie sich die dunkle Präsenz in Richtung Eingang näherte und fuhr erschrocken um sich, als er den Machtstoß in seine Richtung antizipierte. Mit einem übermenschlichen Respekt riss der blasse Mensch seine beiden Hände hoch, doch es gelang ihm nicht mehr rechtzeitig die Blitze abzuwehren.

Die schlanke Silhouette des Exekutors flog Funkeln schlagend durch den halben Raum und mit einer mehr oder wenigen eleganten Landung rollte sich Darth Incubus wenige meter neben diesem blauhäutigen Affen ab. Er stützte sich in kniender Position mit beiden Händen auf dem Boden ab und drehte seinen Kopf begleitet von einem durch Mark und Bein gehendem Knacken in Richtung der dunklen Präsenz, um ihn verschwommen zu erkennen: Darth Zion, den ehemaligen Schüler des Darth Menari.

„Was soll dieses Theater hier?“

Dröhnte die tiefe Stimme des Hammers von Bastion durch den Raum. Darth Incubus starrte zurück gen Boden und sah, dass sein Körper noch immer ein paar Funken schlug. Der Genuss, die Schmerzen wahrhaftig zu spüren, war ihm mittlerweile fremd, denn der Exekutor kannte kaum noch Schmerzen. Seine dunklen Lippen formten ein einseitiges und für Zion wohl kaum formbares Lächeln, ehe er nach seinem Lichtschwertgriff fasste und sich langsam erhob - noch immer durch die Machtblitze des anderen Exekutors unter Strom stehend und hellbläulich flimmernd. Fast schon beiläufig klopfte er sich den Staub von seinem schwarzen Mantel. Dann warf er einen Blick auf den am Boden liegenden Chiss, wie Darth Menari einer war, spuckte etwas vertrockneten Speichel auf den regungslosen Körper und warf dann seine nun rot leuchtenden Augen, die wie zwei blutrote Sonnen in seinem eingefallenen Gesicht lagen, in Richtung des Darth Zion.

"Ich bin ein einfacher Mann, Darth Zion. Euer Meister hat mir einst alles genommen und der Drang nach Rache hat mich geformt. Leider ist Menari wie ein räudiges Insekt geflohen und nicht mehr auffindbar, umso mehr hat es mich verwundert, dass der ehemalige Schüler dieses blauhäutigen Abschaums hier über all die Jahre hinweg ohne meine Kenntnis herumgestreunt ist und sich einen Ruf aufgebaut hat."

Die Stimme des Darth Incubus war auch tief und druckvoll, als er zu dem Hammer von Bastion sprach. Inzwischen stand er völlig aufrecht und musterte Zion mit schief gelegtem Haupt. Dann schoss seine Klinge wieder aus dem Griff und Darth Incubus lachte schief, als er die Spitze des Lichtstrahls auf den Kopf des einige meter weit weg stehenden Darth Zion richtete.

"Eure schwachen Schüler waren erst der Anfang, Lord Hammer. Vielleicht werde ich Euch mit ein paar abgetrennten Gliedmaßen am Leben lassen und diese kleine Göre, die dort hinten im Dreck liegt, zu Eurer neuen Herrin machen. Mir fällt sicher eine angemessene Bestrafung für Eure törichte Schwäche ein. Ich bin einfallsreich."


Im fließenden Übergang katapultierte der Sith mit dem Auftreten eines Dämons nun seinerseits eine Scharr greller Blitze aus seiner linken Hand heraus. Darth Zion schien mit etwas derartigem zu rechnen und aktivierte seine Klinge rechtzeitig, um den Angriff abzuwehren. Dann ließ Darth Incubus seine nun völlig außer Kontrolle wirkende und nur dutzende Funken schlagende Klinge rotieren und hob sich beinahe schon gleitend einige meter in die Luft. Er schien regelrecht in dieser zu stehen, als er mit seinen dämonischen Augen den Hammer von Bastion fixierte und dann mit der Geschwindigkeit eines Geschosses wie ein Falke auf den ehemaligen Schüler seiner Nemesis hinabstürzte. Sein greller Maschtschrei ließ den Raum dabei für den kurzen Augenblick erzittern.

Darth Zion reagierte wieder rechtzeitig und parierte den abwärts schnellenden Hieb des wie ein Asteroid aufkommenden Incubus, der sich nicht beirren ließ und mit einer diabolisch lächelnden Fratze vier weitere schnelle Kombinationen folgen ließ, die selbst einen ausgebildeten Sith-Krieger wohl in wenigen Sekunden überrumpelt hätten.



Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Sanitätsstation - Darth Incubus, Darth Zion Agatosh, Sera, die beiden toten Schüler von Incubus
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Pyramide der Hexer :: Darth Draconis und Sith sowie Mitglieder der Pyramide der Hexer

Wie ein Leichentuch senkte sich die dunkle Seite der Macht über seine Wahrnehmung. In der Pyramide der Hexer fühlte er sich, als habe er eine geraume Menge Deathsticks konsumiert. Alles wirkte irgendwie surreal. Er hatte das Gefühl, dass am Rande seines peripheren Blickfelds sich immer wieder Ornamente veränderten, ein Schatten an ihm vorbei huschte oder ein Geräusch einen bevorstehenden Angriff andeutete. Seine Nerven waren aufgrund seiner Rivalität mit Darth Malevolos zum Zerreißen gespannt, er konnte sich mit diesem Ort unter diesen Umständen nicht wirklich anfreunden. Der Orb, den er ins einer Hand hielt, schien auch nicht seine Geheimnisse direkt preisgeben zu wollen.


„Ich benötige Informationen über dieses Ritual. Inwieweit kann ich die Pyramide nutzen?“


„Innerhalb der Pyramide ist euch nur der Initiatenbereich zugänglich und auch das nur unter Vorbehalt, solange ihr eure Prüfung ablegt. Solltet ihr versagen, werdet ihr verbannt.“


„Und woran erkenne ich, was ich benutzen darf und was nicht?“


„Dieser Gang, erste Tür links. Die dort befindlichen Holocrone werden euch alle Antworten geben, die ihr benötigt. Alles andere steht euch noch nicht zu.“

Der Sith Executor befolgte den Rat des Wächters und betrat den beschriebenen Raum. In ihm befanden sich, wenig überraschend, die genannten Holocrone. Als Darth Draconis seine Hand auf das pyramidenförmige Holocron legte, zerfiel erneut die Realität, wie er sie wahrnahm, um ihn herum. Die Hüter AI des Holocrons, ein Wesen welches ein schwarzer Schemen war, umgebene von einer flammenden, weißen Corona, erfüllte den Geist des Sith mit Worten und Wissen. Der Pfad der Selbstinitiation war ein steiniger Weg und stellte mitnichten den einzigen Weg dar die arkanen Wege der Sith zu entdecken. Dieser Pfad wurde von vielen Sith bestritten, denn sie trauten einander nicht. Verrat ist der Weg der Sith und manchmal konnte man eben nur sich selbst vertrauen. Alles was man benötigt ist sich selbst, eine gehörige Portion Neugier und eine gewisse Demut vor der dunklen Seite der Macht, bis man sie sich zum Untertan machen konnte. “Es gibt fünf Grundprinzipien: Du wandelst diesen Pfad alleine. Du musst eine Erweckung der Macht durchleben. Du musst dich deinen Ängsten stellen. Du musst den Sternen entgegen gehen und du musst die Ahnen ehren.” dröhnten die Worte der AI in seinem Kopf, während das Holocron ihm Bilder dazu suggerierte. Die Formulierungen waren in den Augen des Sith Executors archaisch, doch waren das die Grundprinzipien, die von den Kissai, vor Jahrtausenden auf den Welten des Sith Imperiums festgehalten wurden.

Sith Magie bedeutet, dass etwas gemacht wurde, ohne dass man sich dessen bewusst war, eine Manipulation oder dass es durch eine Manifestation geschieht. Deshalb will Sith Magie nicht, dass man Sie entlarvt, denn sobald sie entlarvt wird, verliert sie ihre Wirkung. Sith Magie zählt aufgrund der Mechanismen, derer sie sich bedient, auch gleichzeitig zu den gefährlichsten Anwendungen der feindlichen Übernahme eines fremden Geistes. Da das Universum und auch die Macht nicht zwischen Gut und Böse nicht unterscheiden kann, manifestiert es sowohl die guten auch als die schlechten Gedanken. Das einzige, was das Universum unterscheiden kann, ist die Schwingung. Wenn Machtanwender positive Gedanken und Emotionen haben, so sprechen wir von einer hohen Schwingung. Sobald diese negative und schlechte Emotionen haben, spricht man energetisch von einer niedrigen Schwingung. Das ist der einzige und wahre Grund, Sith Magie funktioniert: Weil sie auf dem Grundgesetz der Manifestation beruhen.Somit spielt die emotionale Energie, welche bei einem Fluch eingesetzt wurde, eine Schlüsselrolle. Denn entsprechend dieser Energie werden sich auch die Dinge früher oder später mit der entsprechenden Intensität manifestieren. Wenn ein magisches Ritual der Sith wie ein Fluch oder Bann ausgeführt wird, um einem Wesen zu schaden, so wird in Wirklichkeit der Lichtkörper des Wesens energetisch angegriffen und manipuliert. Das führt dazu, dass der Energiekörper des Opfers negativ manipuliert und verändert wird und dadurch manifestiert das Opfer durch den eigenen manipulierten Lichtkörper eine negative Realität entsprechend dem Fluch oder Bann, mit welchem es belegt wurde. So gesehen sind alle Angriffe, die durch Sith Magie erfolgen, direkte Angriffe auf die Seele eines Wesens, die sich durch das Gesetz der Manifestation in dem Leben des Opfers früher oder später auch manifestieren werden, bis diese Manipulation aufgedeckt und aufgelöst bzw. geheilt wird. So gesehen werden bei Sith Magie Wesen durch Flüche und Banne so manipuliert, dass sie sich selbst unbewusst schaden, weil sie negativ Dinge durch ihren manipulierten Energiekörper unwissend in ihr Leben ziehen.Sith Magie ist daher deshalb so gefährlich und hinterlistig, weil die Energie Manipulation energetisch real ist und nicht nur eine Einbildung. Selbst Wesen, die an Sith Magie nicht glauben, werden von so einer Manipulation zu 100 % negativ beeinflusst, ohne dass Sie es am Anfang vielleicht mitbekommen.

Sith Magie basiert auf den Grundlagen der Manifestation. Und alle Manifestationen haben ihren Ursprung auf einer höheren energetischen Ebene durch die Gedanken. Angetrieben von allen negativen Emotionen wie Hass, Wut, Neid werden durch Rituale energetische Templates ins Universum geschickt, die sich dann bei den Opfern zum richtigen Zeitpunkt manifestieren also im Leben zeigen können. Da Sith Magie immer aus dem Hinterhalt kommt, kann man sie, bevor sie sich im Leben der Betroffenen durch negative Ereignisse zeigt, nicht einfach herausfinden. Denn wie schon erwähnt: Magie will nicht, dass man Sie entlarvt. Daher kann man diese Angriffe nur durch Telepathie erkennen und entlarven. Ist die belegte Person spirituell in einer höheren Dimension bereits aktiv, so ist sie in der Lage die Angriffe wahrzunehmen, bevor diese sich im Leben manifestieren können. Das ist nur dank den telepathischen Fähigkeiten der höheren Dimensionen möglich. Machtanwender, die spirituell noch nicht erwacht sind, bei denen das Dritte Auge bzw. die Zirbeldrüse noch nicht ganz aktiv sind, können das nicht tun. Daher erfahren sie meistens erst dann, dass ein Angriff durch Sith Magie stattgefunden hat, wenn es bereits zu Schaden und Traumas im eigenen Leben gekommen ist.

Mit diesen Worten entließ ihn der Hüter des Holocrons zurück in die morbide Schale der Realität. Er würde das Ritual vorbereiten und üben müssen, doch bevor er das tun würde, musste er zuerst in der Krankensation nachsehen, wie es seinem Diener und Schüler in spe, Seth Duroth, ging.




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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum 09]


Es war nicht leicht zu lernen ohne einen realen Gegner vor sich zu haben. Am Ende half nur mit geschlossenen Augen gegen imaginäre Gegner kämpfen. Natürlich fehlte ihnen der physische Widerstand. Die Bewegungen waren dementsprechend nur realistisch bis zum Kontakt mit ihren stofflosen Körpern. Doch es half. Es konnte auf Fußstellungen und Körperhaltungen hinweisen die noch nicht sauber waren. Auch das Nutzen des Holzschwertes im Vergleich zu einer realen Vibroklinge war geradezu lachhaft. Das Gewicht fehlte. Umgekehrt war es wahrscheinlich auch nicht gewollt dass diese Holzgegenstände eine Vibroklinge immitierten. Eher waren sie vergleichbar mit dem Übungslichtschwert welches man sie hat kurz führen lassen. Diese teile, sollten echte Lichtschwerter ähnlich zu handhaben sein, fehlte es an Gewicht in das man sich reinlegen konnte. Jegliche Beschleunigung die man in die Waffe rein gegeben hatte verpufft aufgrund des fehlenden Gewichtes. Klar ermöglichten sie dadurch viel schnellere Bewegungen. Geschwindigkeit bekam man unglaublich viel drauf. Aber Drehmoment? Den Teil der Physik der bestimmte wie tief man eine Wunde ziehen konnte? Alles was man an Drehmoment in die Waffe geben konnte bestand lediglich in den Muskeln. Kein Gewicht, kein Drehmoment. Einfache Rechnung. Gerade die Art wie Niphira kämpfte erforderte es, dass sie Kraft in die Waffe stecken konnte. Ansonsten produzierte sie nur feine Schnitte. Ein Umstand, der gegen Gegner wie Schatten oder irgendwann Muskelbergen wie dem Chiss-Schüler, ein erheblicher nachteil wäre. Feine Schnitte wären für solche Gegner kaum mehr als ein sanftes Streicheln. Umgekehrt durfte man sich natürlich auch nicht dazu verführen lassen bloß noch wie ein dummer Metzger zu agieren. Viel zu gefährlich wäre es darauf zu bauen, immer intelligenter zu sein. So war auch der Kampf mit Sera interessant. Sie war nicht unerfahren. Allerdings vielleicht nicht so trainiert worden wie Niphira. Zudem schien sich die Schülerin mit genug Zeit gut anpassen und wachsen zu können. Lediglich ihr Verhalten stand ihr im Weg. Viel zu stur empfand man sie. Alleine das erste Kreuzen der Klinge. Mit dem Stand am Anfang des Kampfes hätte Niphira sie vielleicht mit wenigen Schlägen besiegt. Umgekehrt am Ende des Kampfes hätte sie schon mehr aufpassen müssen. Sie lernte schnell. Bis die Schülerin aber an Niphiras Kenntnisstand im Nahkampf kam würde sie wohl noch trainieren müssen. Sie würde trainieren. Dazu käme ihr Vorteil in der Macht ausgebildet zu werden. Würden beide Schüler entsprechend lernen beides zu kombinieren… Niphira seufzte. Mit dem Weg des Schwertes, wie ihr Lehrer auf Cathar diese Philosophie des Lebens nannte, würde Niphira wohl schon bald nicht mehr weit kommen. Sie musste einen Weg finden irgendwie einen Konter auf diese Machttechniken zu finden. Sie musste lernen, ihnen zu widerstehen. Ein Gegenmittel finden. Aber wenn selbst wenn Niphira irgendwann in der Macht trainiert würde. Sie müsste herausfinden diese zu meistern ohne im Schwertkampf abzubauen. Im Gegenteil. Niphira müsste irgendwie noch besser darin werden. Schneller, Geschmeidiger, Stärker. Alle drei Faktoren wären nötig auf langfristig die Nase vorne zu behalten. Immer wieder fielen Niphiras Gedanken zu ihrer Ausbildung zurück. Cathar, Greth, ihre Freunde… Sie musste sich setzen. Aller waren tot. Verraten von Greth. Der Mann, der sie alles gelehrt hatte. Der wie ein Vater für sie geworden war, hatte nicht nur sie, sondern auch ihre Familie verraten. Niphiras Tante wurde wegen ihm ermordet. Ihre Gedanken waren gelöscht worden wegen ihm. Ihr Leben ist ruiniert worden wegen ihm. Nur wegen Greth ist Niphira keine Jedi geworden. Nur wegen Greth saß sie hier fest da sie einfach für diesen Sith zu manipulieren gewesen war. Langsam kamen ihr Tränen. Dieser Mann hatte ihr alles genommen. Ihr alles verbaut! Am Ende war er aber gestorben. Hatte verloren. Niphira hätte ihn nie getötet. Nicht damals. Der Kampf war leicht gewesen. Fast als hätte er… Hatte Greth sie gewinnen lassen? In Gedanken versuchte sie sich in den Kampf damals zurück zu versetzen. Er war alt, ja, aber für einen Meister seiner Kunst… Sie erinnerte sich an den ersten Tag an dem die beiden ernsthaft zusammen trainiert hatten. Ein Satz. “Manchmal… Muss man sich selbst opfern um ein höheres Ziel zu erreichen.” Was wenn er damals schon wusste, was passieren würde. Das Schwert. Warum hatte er ihr ein Schwert geschenkt wenn er vor hatte alle zu töten? “Weil er wusste, dass ich sonst Wehrlos gegen diesen Sith gewesen wäre…” Aber warum der Verrat? WARUM? Niphira starrte die kahle Wand vor sich an. Er hatte gehofft, dass sie ihn leben ließe. Hatte vermutlich versucht ihren Kampf zu überstehen, damit beide zusammen den Sith hätten stoppen können. Sie begriff langsam was damals vermutlich passiert war. Gerade jetzt wo sie gelernt hatte, wie stark die Sith waren. So leicht wie der Zabrak damals Niphira hätte schlagen können, wäre selbst Greth alleine nicht in der Lage gewesen, diesen zu stoppen. Langsam stand Niphira auf und verneigte sich.

“Meister… Es tut mir Leid. Ich habe Ihnen unrecht getan! Ich werde Ihre Lehren stets ehren. Und die Erinnerung an Sie. Ich schwöre Ihnen ewig treu zu sein. Für alle, denen ich es schuldig sein werde, werde ich Ihren Weg fortführen. Sie werden Stolz auf mich sein.”


Sie weinte. Lächelte dabei aber. Wie konnten ihr diese wichtigen Punkte entgehen. Greth würde sein Grab besuchen. Würde herausfinden, was damals wirklich passierte. Warum Greth zusammen mit dem Sith unterwegs war. Wenn sie richtig lag, dann würde sie herausfinden was passiert war. “Egal was passiert. BLEIB ENTSCHLOSSEN! Du kannst alles erreichen wenn du es willst!” Es waren Greth’s Worte. Jene die irgendwann Niphira’s Sein bestimmten.

“Niemals aufgeben. Niemals auf die Knie gehen. Es gibt keine Grenzen. Nur jene die man sich selbst setzt!”

Leise hatte Niphra diese Worte an sich selbst gerichtet geflüstert. Wenn das Training in der Macht ihr verwehrt blieb… Dann musste man halt so schnell und überlegen in dem sein was man konnte, dass diese Leute keine Chance hatten ihren Mist zu nutzen! Niphira’s Muskeln spannten sich an. Das Training war nicht vorbei. Ihr Körper war noch lange nicht an seinen Grenzen angekommen. Genau dies würde sie aber tun müssen um besser zu werden.

“Überschreite jeden Tag deine Grenzen und werde damit jeden Tag besser als am Tag zuvor!”

Diesmal rief sich Niphira es selbst zu. Sie kämpfte wieder gegen imaginäre Gegner. Versuchte jeden Schlag schneller und präziser zu setzen. Ignorierte die Schmerzen, die das bedeutete. Sammelte alles in sich was sie finden konnte. Sie würde nicht aufhören bis ihr gesamter Körper rebellierte und die Schmerzen extrem würden. Tempo wäre der Schlüssel. Was man nicht treffen konnte, könnte man auch nicht verletzen. Selbst die Macht der Sith musste ihre Grenzen haben. Nichts in der Existenz der Galaxie war ohne Limit. Es würde kein Ende geben. Niphira würde so lange weiter trainieren bis sie eines besseren belehrt würde. Effizienz, Tempo, Kraft, Technik. Vier Kernelemente des Schwertkampfes. Keine Bewegung durfte verschwendet sein. Das hier war nicht mehr Cathar. Dies hier waren Maschinen, Monster, Halbgötter die ohne Probleme aus ihr einen Hackbraten machen konnten. Sie musste es schaffen sie einzuholen. Macht hin oder her. Schüler hin oder her. Noch einmal wollte sie nicht so kläglich gegen einen von ihnen Versagen. Nach und nach merkte Niphira allerdings dass sie langsamer wurde. Ihre Beine dabei waren nach zu geben.

“Noch nicht. Noch nicht. NOCH NICHT!”

Sie schrie sich selbst an. Sie wollte ihre Grenzen sprengen. Kämpfte weiter mit allem was sie hatte. Langsam zwang ihr Körper sie in die Knie. Keuchen war Niphira auf dem Boden. Das ging zu schnell. Es musste mehr gehen. Ihre Atmung war schnell. Alles tat weh. Jeden Tag. Und wenn sie bewusstlos auf der Medistation endete. Sie würde weiter machen. Mit mühe setzte sich Niphira auf und kroch zu ihrer Tasche rüber und Fischte eine Trinkflasche heraus. Eines Tages wäre sie ein Monster mit dem Schwert. Sie würde jeden in die Knie zwingen der ihr in den Weg trat. Gierig trank die Jüngerin das Wasser. Langsam kam sie dabei auch wieder zu Atem. Es würden sich Wege auftun. Wege hier weg zu kommen, sollte sie nicht in der Lage sein jemanden zu finden der sie ausbildete. Ein paar Minuten saß Niphira nur noch da. Dankte stumm Greth für alles. Schwor ihm, dass sie ihr Schwert irgendwann zurück bekommen würde. Sollte dieser Tag kommen, würde Niphira es niemandem mehr überlassen. Nur über ihre Leiche.

Nur mit Mühe schaffte Niphira es zurück auf ihre Beine. Jeder Schritt schmerzte. Ihr Körper protestierte. Langsam gehen funktionierte. Aber Laufen? Eher nicht. Das Holzschwert kehrte an seinen Platz zurück. Wenig später, nach einem kurzen Aufenthalt unter der Dusche, kehrte Niphira in die Bibliothek zurück. Sie trug wieder die üblichen schwarzen Roben. Sie wollte das leichte Zittern ihres Körpers damit ein wenig verstecken sobald sie stand. Ihre Beine wehrten sich immer noch gegen Bewegung. Daher war es ohnehin besser sich hin zu setzen und zu lesen. Wissen gehörte für Niphira für einen Krieger zum Training wie ein Raumschiff ins All. Sie hatte eines der noch wenigen Bücher vor sich. Versuchte weiter die Sprache zu lernen, in denen einige der etwas älteren Schriften geschrieben waren. Es wäre wichtig alles zu verstehen, was sie hier antreffen könnte. Durch das harte Training konnte sich Niphira aber nur sehr schwer auf das Buch fokussieren und ertappte sich immer wieder dabei, wie sie die anderen Jünger hier beobachtete, nur um sich dann wieder dem Buch zu widmen. Sprachen waren komplex. Viele zumindest. Und das was hier vor ihr lag war irgendwie schwere Kost. Schließlich schaffte sie es aber doch noch sich, wie so oft, in ihren Studien zu verlieren und alles um sich herum auszublenden.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Niphira, ein paar Jünger]
 
Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Dem Imperator sei Dank verzichtete die kleine Lady darauf, den Söldner für diesen altertümlichen Eid auf die Knie sinken zu lassen, sodass ihm diese Szene in der Öffentlichkeit erspart blieb. Immerhin hatte er zu ziemlich förmlichen wenn nicht gar geschwollenen Worten ausgeholt, um Valeria von sich zu überzeugen, was sie bestimmt ein wenig überrascht hatte. Davis wäre gegenüber der alten Version von Sabar sicherlich um einiges rauer und fordernder aufgetreten, um sein Ziel zu erreichen, doch gegenüber Valeria, die irgendwie ein bisschen unsicher in ihrer neuen Rolle als Lady Muraenus wirkte, war das quasi unmöglich. Sie war fast noch ein Kind.
Mit etwas Mühe behielt er sein Haupt leicht gesenkt, als seine neue Vorgesetzte ihm für seinen Eid dankte und versprach, alles zu tun, damit er es nicht bereuen würde. Davis dachte für einen Augenblick nach: Mit der noblen Anrede "Ihr" und "Euch" war er in seinem gesamten Leben noch nicht angesprochen worden, warum auch? Er war ein Haudegen von der Straße, der sein gesamtes Leben in irgendwelchen Schützengraben am Arsch der Galaxie verbracht hat und demnach einen völlig anderen Umgangston gewohnt war, auch wenn er zur rechten Zeit - wie auch jetzt - durchaus höflich aufzutreten vermochte.

Auch die junge Lady schienen ihre eigenen Worte zu irritieren, denn sie begann etwas verlegen hin und her zu wanken und mit leicht gesenktem Blick lächelte sie ihre offensichtliche Unsicherheit beiseite. Der halbe Mandalorianer stand bloß kerzengerade dran und erwiderte ihr Lächeln knapp, ehe er ihr wieder seinen Arm zum Einhaken anbot, um weiterzugehen.

"Ehrlich gesagt habe ich gar nichts erwartet, bevor ich Euch getroffen habe. Aber nun weiß ich definitiv, dass ich das Richtige getan habe."

Meinte er schulterzuckend auf ihre Frage hin. Ganz ehrlich war er dabei nicht, denn tatsächlich war er nach Bastion gekommen, um sich das was ihm zusteht zu holen, koste es was es wolle. Dass Valeria so unkompliziert sein würde, hätte er im Traum nicht erwartet, zumal er eigentlich vorhatte, den direkten Weg zu Sabar zu suchen. Der war wiederum schon immer ein exzentrischer und unberechenbarer Adeliger und nur die Macht konnte wissen, was die Zeit bei den Sith aus ihm gemacht hatte. Es war eine glückliche Fügung des Schicksals, dass er mehr oder weniger zufällig die jüngere Schwester auffinden und so den Weg zur alten Dynastie suchen konnte.

Die beiden schritten weiter gen der rot strahlenden und untergehenden Sonne, während sich der Boulevard um sie herum immer weiter leerte. An ihre Frage bezüglich des Pathos knüpfte die junge Adelige schon gleich ein durchaus verlockendes Angebot an. Sie lud Davis ein, mit ihr gemeinsam einen neuen Gleiter für Sabar abzuholen.

"Das klingt nach einer Menge Spaß. Klar, ich bin dabei."

Langsam näherten sie sich zum Übergang des Boulevards ins gewaltige Verkehrsnetz der Metropole, also winkte Davis einem der bereitstehenden Taxis entgegen, woraufhin sich dessen Tür in den mit schwarzem Leder und grauem Holz ausgestatteten Fond öffnete. Es war nur schwer zu begreifen, was hier für ein Luxus vorherrschte, wenn ein paar Viertel weiter in Bonetown Not und Elend vorherrschte und die Kinder auf den Straßen dort verhungerten.
Höflich half Davis der Lady beim Einstieg und nahm dann seinerseits Platz, während Valeria schon die Adresse des Händlers weitergab.

"Sitzt Ihr gerne selbst hinter dem Steuer, Lady Valeria?"

Fragte er die Adelige, nachdem der Gleiter startete und sich in den Luftverkehr über Bastion Center einpendelte.



Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten





 
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