Bastion


[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis]



Niphira setzte sich auf das Zeichen ihres Meisters auf den zugewiesenen Platz. Ruhig betrachtete sie wie der Executor ihr Werk betrachtete. Sie war nicht ungeduldig. Tatsächlich war sie ruhig. Die Klinge war noch nicht absolut perfekt, aber dennoch ein gutes Stück. Daher fürchtete sie sein Urteil nicht. Im Gegenteil. Die Klinge war optisch einfach, technisch dafür umso ausgefeilter. Jedes Detail war durchgeplant gewesen. Selbst der Umfang des Griffes war so gewählt, dass er perfekt zu ihren Händen passte, für einen Mann wie Draconis allerdings viel zu fragil. Doch wäre sie um einiges gefährlicher als das umgebaute Übungslichtschwert. Wenn Niphira ehrlich mit sich selbst war, dann würde es nicht ewig halten. Dafür war es zu stark überladen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es sich selbst zerstörte. Dennoch versteckte sie es nicht, sondern ließ es bewusst offen in ihrem Zimmer liegen. Sollte sie jemand verraten… Vermutlich würde er durch die frei werdende Energie seine Hände zumindest für eine gewisse Zeit nicht nutzen können. Eine simple Falle. Eher ein Spiel. Eine Beobachtung, die sie machen wollte. Loyalität war schwer zu erhalten. Allerdings fiel Niphira auch auf, dass sie ihr eigenes Gefolge würde aufbauen müssen sobald die Ausbildung sich ihrem Ende näherte. Langsam wurde der Gedanke deutlich klarer. Alleine wäre sie selbst als Partnerin des Executors nur bedingt von Nutzen. Vielleicht wäre die kleine Lethan ein gutes Experiment? Sie würde darüber nachdenken müssen. Sie lächelte bei der Aussage über das Design. Sie fand, dass das äußere dann auffälliger werden könne, wenn sie die Ausbildung irgendwann abgeschlossen hätte. Bis dahin aber würde sie es so lassen. Es sollte ein wenig Demut zeigen. Dazu sie selbst genau an diese erinnern. Eine einfache Sache wenn man so will.

Sobald der Sith die Klinge aktiviert hatte beobachtete Niphira seine Mimik. Er war nicht komplett unzufrieden wie es schien. Sie erwartete seine Worte. Es war keine Kritik. Zufrieden nahm Niphira das Lichtschwert wieder entgegen und dachte über seine Frage nach.

“Wann habt Ihr angefangen ein Gefolge auf zu bauen?”


Fragte Niphira ruhig in einem respektvollem Tonfall. Es interessierte sie. Wann war der richtige Zeitpunkt dafür? Wann wäre sie dazu bereit? Nachdenklich wartete die Schülerin auf eine Antwort. Es war vielleicht ein wenig früh dafür. Am Ende wollte Niphira aber auch ein wenig mehr über ihren Meister erfahren. War diese Frage vielleicht schon zu direkt? Auf der anderen Seite wäre sie mit einem Gefolge im Rücken stärker. Wenn sie selbst stärker wäre, dann könnte sie vielleicht ihrem Meister mehr nutzen. Die Frage war also nicht unwichtig. Im Gegenteil. Daher war es möglicherweise doch genau der richtige Moment danach zu fragen. Dennoch überlegte sie weiter. Wer wusste schon, wann sich wieder die Gelegenheit ergab Fragen zu stellen. Es war schwierig immer wieder Fragen zu haben, diese aber nicht äußern zu können und wenn man die Gelegenheit hatte vergaß danach zu fragen. Auf der anderen Seite…

“Wenn ich häufiger solche Aufträge wie in dem Hochhaus für euch zu erledigen habe… Würde es da nicht sinn machen, dass ich lerne ein Schiff zu fliegen? Ich denke… es wird der Tag kommen, wo ich ohne Euch reisen muss. Ich will nur vorbereitet sein.”


Wieder eine Frage. Es fiel Niphira schwer nicht wieder komplett wie eine respektlose Göre zu reden. Deswegen gab sie ihr Bestes nicht danach zu klingen. In der Tat würde sie es lernen müssen, wenn ihr Ziel war ähnlich selbstbewusst aufzutreten wie es ihr Meister tat. Daher war es vermutlich besser diese Fragen jetzt zu stellen. Bevor etwas schief ging. Niphira setzte sich auf etwas aufrechter hin. Zwei verschiedene Fragen. Wieder zwei die nicht direkt mit ihrer Ausbildung zu tun hatten, sie aber dennoch beschäftigten. In der Tat war da aber noch eine Frage.

“Auf der Doashim habe ich eine Fähigkeit eingesetzt… Ich glaube Ihr hattet es Machtschrei genannt… Kann man diese Fähigkeit auch kontrolliert lernen? Ich würde nur ungern immer eine Hand beschäftigen um die Macht zu verwenden… Und was wird meine nächste Lektion sein?”


Niphira fragte diese Dinge bemüht respektvoll. Es lag ihr völlig fern den Mann auf der anderen Seite des Tisches zu verärgern. Dafür war hier nicht der richtige Ort. So viel war sicher. Dennoch. Vielleicht würde er verstehen, dass sie sich um Demut bemühte. Sie es aber einfach nicht gut konnte. Ein wenig aufgeregt war sie schon. Die Fragen waren für sie persönlich wichtig. Sehr wichtig.



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis]
 

[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Gänge bei der Kantine - Lilya, Yneha, Jünger]



Lilya merkte, dass sie nicht geschlagen würde. Nervös geradezu vorsichtig stand sie auf. Schnell schlang sie die Arme um sich. Sie nickte nur schnell bei der Frage ob alles ok wäre. Ihre Lekku wackelten bei dem Nicken. Sie lächelte leicht nervös und macht Platz. Die Szene hatte zumindest bisher keine Aufmerksamkeit erregt. Sie musterte das Mädchen. Sie wirkte nicht so böse wie die anderen Jünger hier. Nicht wie ein wildes Tier, dass versucht alles zu vernichten. Daher fasste sie sich ein wenig und versuchte den ersten Schritt zu machen.

“Tut… Tut mir Leid… Ich habe nicht darauf geachtet, wo ich hin gelaufen bin…”

Sie war komplett eingeschüchtert von den anderen Jüngern. Man sah, dass sie regelmäßig geschlagen wurde und eigentlich eher wehrlos war. Kaum in der Lage alleine hier zu überleben. Lilya musterte Yneha genauer. Sie wirkte so, als wäre sie wirklich nicht so wie die anderen. Oder war es wieder eine Falle wie bei den anderen? Immernoch recht ängstlich kratzte sie sich am Arm. Wer wusste schon was in dem Kopf des Mädchens vor sich ging?

“Willst du etwas essen? Oder so?”

Fragte sie vorsichtig. Sie wollte nicht alleine sein. Vor allem nicht, wenn hier noch Jünger herum liefen, die sie immer wieder ärgerten und an ihren Lekku zogen. Was würde sie machen? War sie vielleicht doch wie die? Eine Jüngerin, die anders war als sie tat? Wie jene die ihr den Kuss gestohlen hatte. Die war auch am Anfang völlig normal gewesen. Das hieß… bis zu jenem Tag wo sie auf die Schüler traf und später selbst eine Wurde. Nur selten hatte Lilya die frisch gebackene Schülerin gesehen. Immer dunkler war ihre Aura geworden? Würde dieses Mädchen vor ihr auch irgendwann so verrückt werden? Böse? Ein Monster? So wie alle anderen hier? Auf der anderen Seite… schien es so, als würde sie etwas beschäftigen. Aber sollte Lilya danach fragen? Langsam ging sie ein wenig mehr auf Abstand um höflich zu sein. Nicht aus Angst. Vielleicht stand eine potenzielle Freundin vor ihr? Wer wusste das schon?


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Gänge bei der Kantine - Lilya, Yneha, Jünger]
 
| Outerrim-Territorien – Hyperraum – JumpMaster 5000 | Craton Minara


Er betrachtete das abgenutzte Holz und das verschrammte Metall, aus dem der Slugthrower bestand, den er von Lothal mitgenommen hatte. Der Durchmesser des Laufes betrug 18,5 Zentimeter, geladen wurde die Waffe aus einem Röhrenartigen Magazin das sich unter dem Lauf befand. Wieder einmal musste sich der Mirialner während seiner Reise im Hyperraum ablenken und so kümmerte er sich um die Waffen. Die Waffe mit der er sich gerade beschäftigte war geradezu dafür prädestiniert sie gegen Machtnutzer aus kurzer Entfernung zu nutzen, denn entweder füllte man den bereich vor sich mit vielen kleinen Kugeln aus Blei oder man verschoss ein massives Geschoss. Wenn dann jemand versuchte es mit einem Lichtschwert abzuwehren, würde er wohl das Geschoss schmelzen. Aber würde genug davon übrigleiben um den Lichtschwertträger zu verletzen? Nachdenklich fuhr sich Craton über sein erst kürzlich rasiertes Kinn. Vielleicht wenn man in das Geschoss etwas von einem Lichtschwertresistenten Materials eingoß? Doch zunächst müsste erst einmal an solch ein Material kommen. Oder wenn man das Geschoss aushöhlte und es mit Explosivstoffen füllte? Diese würden dann bei Kontakt mit der Lichtklinge dem Gegner direkt vor dem Gesicht detonieren. Eine faszinierende Vorstellung. "Ateema uba dopeha bai bkoha biw. Killee doth ba bahh wahca." ("Nun beginnst du zu begreifen. Das töten eine Kunstform ist.")

Oh ja das tat er langsam, doch ein Piepsen aus dem Cockpit riss ihn aus seinen Gedanken. Es kündigte die Baldige Ankunft im Sartinaynian-System an. Zeit sich fertig zu machen, wobei der Mirialaner die Entscheidung den Overall in Kombination mit der Ledrisjacke zu tragen. Die A-180 Blasterpistole zusammen mit dem Jagdmesser würde die Ausrüstung vervollständigen. Oder sollte er vielleicht doch noch ein Messer im Stiefel verbergen? Ein Raubtierhaftes Grinsen überzog kurz das Antlitz des Renegaten bevor er ein kleines Messer mit der Scheide voran in den Schaftstiefel gleiten ließ.

Als er sich dann in den Pilotensessel fallen ließ piepte die Konsole vor ihm immer schneller, bevor der Lichttunnel durch den das Schiff zu Streifen und dann zu Sternen zerbrach. Er war weit genug von Bastion selbst aus dem Hyperraum gefallen, das der Planet nur wie eine Orangefarbene Kugel in seinem Sichtfeld hing. Seine Sensoren schrillten, vor dem ganzen Flugverkehr in diesem System. Sternenzerstörer der Imperial-Klasse wurden ihm angezeigt, mehrere Golan Stationen und sogar ein Supersternenzerstörer der Executor-Klasse. Daneben gab es einen nahezu endlosen Strom an Frachtern und Jägern die die Luftleere des Alls besiedelten. Craton setzte einen Kurs auf Bastion selbst und beschleunigte den JumpMaster 5000 moderat, als seine Kommunikationskonsole schrillte, eine Prioritätsbotschaft der Flugkontrolle, das ging schnell.


"Unidentifizierter Flug, hier spricht die Raumkontrolle Bastion, Identifizieren sie sich und nennen sie Ziel und Grund ihres Besuchs." "Bastion hier ist Dopa Maskey an Bord der..."

Verdammt, wie hieß dieses Schiff, bei allem was er hier nachgesehen hatte, hatte er nie nachgesehen wie das Schiff hieß. Schnell rief er die Dateien des Computers auf und sprach dann weiter.

"... 'Nomad'. Mein Flug ist nicht angekündigt, Ziel ist Bastion, Gründe sind Geschäfte." "'Nomad' spezifizieren sie Geschäfte, was und mit wem. Sie wissen das sie ein militärisches Sperrgebiet durchfliegen, in das nur mit Genehmigung geflogen werden darf und diese sind sie uns noch schuldig."

Craton knirschte mit den Zähnen, als er auf den Sensoren sah wie sich eine TIE-Interceptoren Rotte seiner Position näherte. Soviel zu einem bedeckten Anflug, Zeit die Sith-Karte zu spielen.

"Raumkontrolle, ich bin zu einer Geschäftlichen Unterredung im Tempel der Sith geladen. Nicht alle Belange des Ordens oder eines Lords werden ihnen mitgeteilt. Reicht das als Legitimation oder wollen sie Executor Darth Draconis persönlich erklären warum ich zu spät zu einer Unterredung mit ihm komme?" "'Nomad' bitte warten."

Hatte da gerade Furcht in der Stimme des Fluglotsen mitgeschwungen? Die TIE hatten seinen Raumer aus Corellianischer Herstellung mittlerweile in die Mitte ihrer Formation genommen. Nichts was den Mirialaner bis jetzt beunruhigte, solange sich keiner von ihnen hinter ihn setzte. Und er ging davon aus das er der bessere Pilot war und schnell genug reagieren konnte um zumindest dem ersten Angriff zu entgehen. Was dann folgen würde... In diesem Moment meldete sich die Raumkontrolle wieder:

"'Nomad' ich habe ihnen einen Flugvektor übermittelt, die Interceptoren werden sie zum Tempel geleiten. Ab nun ist die Flugkontrolle des Tempels für sie zuständig. Raumkontrolle Bastion Ende."

Und damit ward die Verbindung unterbrochen und Craton flog von den Interceptoren eskortiert unbehelligt weiter. Er kontrollierte die Systeme des Schiffes, während es per Autopilot dem Leitstrahl folgte, der ihn zum Tempel geleiten würde. Warum blinkte die Kommunikationskonsole immer noch? Es war während des Gesprächs mit der Raumkontrolle übertragen worden. Nur text, mit einem Zeitstempel von vor 5 Tagen, es war an mehrer Relais gesendet worden und das Relais hier im System, hatte es ihm nun übermittelt. Manchmal war Hyperkommunikation auch nicht das was sie sein sollte. Die Botschaft entheilt einen Treffpunkt und eine Com-Frequenz. Gut darum würde er sich nach seiner Landung oder seinem Gespräch mit dem Executor kümmern. Zunächst speicherte er nur die Nummer und setzte seinen Anflug weiter fort.

Schnell wurde die orangene Kugel die Bastion darstellte größer vor seiner Cockpit scheibe und als er in die Atmosphäre eindrang konnte er auch die beleuchteten Straßenzüge erkennen. Ein Großteil des Planeten schien bebaut zu sein. Doch der Kurs führte ihn direkt auf eine große Pyramide zu, beim Anblick des Tempels der Sith zog sich der Magen des Mirialaner zusammen. Bei seinem ersten Besuch kam ihm die dunkle Energie die von dem Gemäuer ausging nur drückend und abstumpfend vor. Doch nun schien sie etwas belebendes für ihn zu haben, wie das aufpeitschen des Jubels einer Menge. Je näher er kam umso deutlicher spürte er es, es war elektrisierend, wie die Berührung einer Geliebten. Zitternd vor Begierde, während beide wussten was als nächstes passieren würde. Warum war ihm das nicht aufgefallen als er sich als Jünger hier aufgehalten hatte?

Die Flugkontrolle des Tempels wies ihm einen Platz in einem der unteren Hangars zu und erlaubte ihm die Landung. Das ging erstaunlich unkompliziert. Die 'Nomad' setzte auf dem ihr zugewiesenen Platz auf und Craton fuhr die Systeme des Schiffes herunter. Als er die Einstiegsrampe herunter kam, erwartete ihn schon ein Fünf man Trupp Wächter. Lässig den linken Daumen hinter die Schnalle seine Waffengurtes geklemmt blieb der Miralaner am Fuß der Rampe stehen. Noch bevor Grußworte oder sonst etwas ausgetauscht werden konnte, sprach der augenscheinliche Führer des Trupps:


"Waffen sind für Gäste nicht gestattet." "Wenn du meine Waffen haben willst, komm und hol sie dir."

Noch während er dies sagte durchflutete Craton ein Kribbeln, seine Muskeln waren angespannt und seine Rechte schwebte über dem Griff des Jagdmessers. Sollte er angegriffen werden, würde er zupacken, mit dem Daumen den Hahn des einzelnen Slugrohres über der Klinge Spannen. Das Messer aus der Scheide ziehen und dann die Waffe mit dem Ellenbogen in die Richtung des Angreifers ausrichten. Auf diese Entfernung musste er nicht richtig zielen und dann mit einem Druck auf den Abzug würde der Hammer fallen und der Explosive Treibstoff des Slugs würde sich entzünden und einem der Jünger eine Ladung Blei entgegen schleudern. Dann Würde er dem Linken die Klinge durchs Gesicht ziehen.

Die Spannung war förmlich schmeckbar doch der Anführer des Trupps sah nicht so aus als wollte er ihn angreifen, er war eher verwirrt. Dopa Maskey starrte ihn ohne mit der Wimper zu zucken an, doch dann entrang sich der Kehle des Mirialaners ein kehliges Lachen. Mit der Linken öffnete er seinen Gürtel und meinte:


"Ein Spass. Ich lass die Waffen im Schiff." "Einverstanden. Wir bringen euch zu eurem Treffen." "Einverstanden."

Seine Eskorte führte ihn aus dem Hangar, durch Gänge, die dem Mirialaner vertraut und doch fremd vorkamen. Der Weg endete in der Ebene der Oberen, in einer Art Lobby. Bequeme Stühle waren hier um einen kleinen Tisch gruppiert. Wahrscheinlich würde man ihn hier lange warten lassen um ihm die Macht die der Executor inne hatte spüren zu lassen. Es war zwar nicht so angenehm wie die Bars in denen man auf eine Audienz bei Hutten Fürsten wartete aber Craton ließ sich auf einem der Stühle nieder und machte es sich bequem. Er rollte zum lockern mit Schultern und Nacken und stellte sich auf eine längere Wartezeit ein.


| Outerrim-Territorien – Braxant-Sektor – Sartynaynian-System – Bastion – Tempel der Sith – Ebene der Oberen – Vorraum | Craton Minara
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis Domizil :: Darth Draconis und Bedienstete

Im Inneren seiner Schülerin tobte Krieg zwischen Sturm und Drang. Ihre Bemühungen gesittet und der Schülerin eines Executors entsprechend mit einem gewissen Dekorum Dinge anzusprechen entging Darth Draconis nicht. Er nahm es wohlwollend zur Kenntnis. Niphira hatte ihre Lektion gelernt und würde ihn so schnell nicht noch einmal enttäuschen. Hinter ihrer ungewöhnlichen Frisur, ihrer Körperhaltung und der Zerrissenheit, die sie wie eine Sollbruchstelle überzog, wartete ein gefallener Diathim darauf aus diesem fleischlichen Kerker befreit zu werden und sich in die rettende Umarmung der dunklen Seite zu flüchten. Sie hatte das Stigma ihrer Vergangenheit hinter sich gelassen und war bereit einen Pfad zu beschreiten, der zwar die größten Opfer von ihr verlangen würde, allerdings auch großen Reichtum an Macht und Erfahrung als Belohnung wie einen Monsun über sie ergießen würde.
Draconis war mit Niphiras Fortschritt zufrieden. Sie war noch nicht lange unter seiner Obhut, zumindest nicht so lange wie manch anderes Wesen in der Entourage des Lords der Schatten, doch konnte sie bereits mit der Macht besser umgehen als es manch anderer Prätendent au den Titel seiner Schattenhand vermocht hatte.


„Das war vor langer Zeit. Es fühlt sich für mich wie eine Ewigkeit an, doch begann es, nachdem mein alter Meister mich zum Darth ernannt hatte.“ Für einen kurzen Moment sah er es wieder vor sich. Dathomir. Die Nightmare Trap. Die Berge von toten Nachtschwestern. Er konnte förmlich den Rauch der lodernden Feuer wieder riechen, die Wehklagen der schwer Verletzten. Einen Rancor, der wutschnaubend über seinen eigenen Niedergang mit tosendem Crescendo zu Boden ging. „Auch du wirst eines Tages ein Gefolge aufbauen. Vielleicht werden wir es sogar üben. Zuerst musst du jedoch die Kontrolle über dich selbst erlangen. Dann die Kontrolle über eine andere Person. Dann eine Gruppe, ein Clan und so weiter. Bis wir zu den tausend Welten angekommen sind.“ neckte der Sith Executor seine Schülerin mit diesem Rückbezug auf eine frühere Unterhaltung. Es lag weder Argwohn noch Wut in seiner Stimme, er hatte eher das Gefühl, dass die Macht sie verband. Er hatte ein solches Band zu Darth Ysim gepflegt. Chiffiths Band zu ihm hatte er schmerzhaft durchtrennt, als er ins Exil gegangen war. Er wollte so verhindern, dass Allegious ihn hätte aufspüren können.

„Ich sehe, du schulst deinen Geist in der Kunst der Manipulation. Die Fähigkeit ein Raumschiff zu fliegen ist etwas, wofür wir Automata haben. Du wirst erstmal nicht meine Seite verlassen. Allerdings bin ich bereit dir zum gegebenen Zeitpunkt das Fliegen beizubringen. Der Machtschrei hingegen ist eine Technik, die du erst viel später lernen wirst bewusst einzusetzen. Gräme dich nicht. Die Macht hält bis dahin genügend andere Geschenke für jene bereit, die gewillt sind danach zu streben.“ vertröstete der Sith mit beinahe väterlicher Güte, die vielleicht erschreckender war, als seine grausame Ader.

Es macht für ihn keinerlei Sinn ihr jetzt oder in naher Zukunft das Fliegen beizubringen, weil es nicht direkt mit dem Weg der Sith zu tun hatte. Doch er vertraute ihr, dass sie diese Fähigkeit einst zu seinen Gunsten nutzen würde und nicht um vor ihm zu fliehen. Es gäbe ohnehin genügend Wege dies auch ohne Raumschiff zu tun. Er fand die Art und Weise wie sie ihren egoistischen Wunsch verpackt hatte aber lobenswert. Langsam begann er wohl doch auf sie abzufärben. Die Kunst der Manipulation war ein Handwerk, dass nur wenige fähig beherrschten. Es war eine Waffe, die mehr Welten zu Fall gebracht hatten als jeder imperiale Sternzerstörer.


„Deine nächste Lektion wird genauso wichtig für deinen Weg zur Sith sein, wie der Umgang mit dem Lichtschwert und die Unterjochung der Macht. Ich werde gleich einen Gast empfangen. Ein Sith, der auf der Flucht ist. Es wird ein Austausch von Gefälligkeiten. Ich möchte, dass du das Reden mir überlässt, außer ich weise es an. Du wirst die Kapuze deiner Robe überziehen und dich neben mich stellen. Das Licht sollte so fallen, dass man dein Gesicht nicht erkennt. Beobachte und lerne. Nutze die Macht um die Wellen wahrzunehmen, die wir ausstrahlen werden. Nach der Audienz möchte ich wissen, was du wahrgenommen und gespürt hast.“

Sein persönlicher Automata SL4-VE unterbrach Darth Draconis zwar nicht, doch konnte er an der unruhigen Körperhaltung des Automata erkennen, dass es ihm in den Schaltkreisen brannte sich mitzuteilen, sodass der Sith ihm schließlich mit einer Handbewegung das Wort erteilte.

[„Meister Sith, euer Besuch ist vor einer Stunde im Vorraum eingetroffen, so wie ihr es gewünscht hattet.“]

„Führt ihn zu uns.“ wies Darth Draconis seine Faust Halcyon an den Gast aus dem Vorraum des Domizils in den Audienzraum zu geleiten. „Wie wir besprochen haben: Stell dich neben mich, zieh die Kapuze deiner Robe über und beobachte aufmerksam.“ richtete er abschließend das Wort an Niphira, die seinen Willen umgehend in die Tat umsetzte.

Der Renegat begab sich nicht nur sprichwörtlich in die Höhle des Krayt Drachens. Er kam zum Sith Executor, in sein Domizil um in seiner Anwesenheit Geschäfte zu machen. Er war Gast und Geisel zugleich, bis der Sith Executor die Audienz beendete. Doch die Absichten des Sith Executors waren nicht von feindlicher Natur, er konnte der Dreistigkeit dieses Unbekannten etwas abgewinnen. Dreist gewann im Leben immer, solang man den richtigen Personen gegenüber dreist war. Darth Draconis würde jedenfalls nicht tolerieren, wenn der unbekannte Renegat seine Dienste vorzeitig beenden würde. Er war nicht Lady Liviana, er hatte Mittel und Wege sich um solche Wesen zu kümmern.
Status verrät immer etwas über die Beziehung zwischen zwei Personen. Sie müssen nicht einmal miteinander sprechen, um miteinander zu kommunizieren. Der Raum in dem Craton geführt wurde, war rechteckig und wies architektonisch eine Mischung aus imperialem Brutalismus und dem Mystizismus der Sith auf. Einige Treppenstufen führten links und rechts zu einer Empore, auf dem der massive Tisch des Sith Executors stand, der schwarze Obsidianstein, der in dem Tisch verbaut war, glänzte unheilvoll im Licht der pyramidenförmigen Lampen, die Holocronen ähnelten und von der Decke hingen. Hinter dem Tisch stand ein thronartiger Stuhl mit hoher Rückenlehne, in dem Draconis mit überschlagenen Beinen saß. Er stand nicht extra für den Neuankömmling auf, denn auch wenn Dopa Maskey sein geladener Gast war, gab es hier eine Etiquette zu beachten, die der Sith Executor nicht außer Acht lassen wollte. Sith Taith verpflichtet, wenn man so wollte. Sowohl auf der Innenseite des Eingangs, also mittlerweile in Cratons Rücken, als auch an den Wänden standen ein Paar der Wächter, die sich so vis-a-vis anblickten. Diagonal von Draconis standen zwei weitere Leibwächter. Sie waren nicht zum Schutz des Sith Executors hier von ihm postiert worden, sondern weil es mit seinem Status einherging. Ein Gefolge war da um gezeigt zu werden. Neben Darth Draconis stand nun seine Schülerin, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, sodass es bei dem Lichteinfall schwer werden würde ihr Gesicht auszumachen.

„Ah, Dopa Maskey. Bo shuda. Willkommen zurück in den Schoß der dunklen Seite. Setzen Sie sich.“ bot der Sith dem Sith Renegaten einen Stuhl vor seinem Tisch an. Er kannte die Sprache, die im Huttenraum dominierte und Basic an den Rand vertrieben hatte. Er hatte seine Jugend sowie die ersten Jahre seiner Adoleszenz auf Nar Shaddaa verbracht, sodass ihm die Sprache mehr als geläufig war. Sich selber brauchte er nicht vorstellen, es sollte jedem in diesem Raum klar sein, wer er war und zu was er in der Vergangenheit imstande gewesen war. Niphira Minora hingegen stellte er bewusst nicht vor. Sie würde sich ihren Namen erst noch verdienen müssen. Seine Stimme verriet, dass dies ein Angebot war, dass man besser nicht ablehnte. Die Autorität, die in seiner Stimme mitschwang wurde von seinem ruhigen, gelassenen Äußeren unterstrichen. Nur Sklaven beeilten sich.

„Ich nehme an Ihre Reise war lang und lange Reisen machen durstig. Möchten Sie was trinken? Anaxischen Tokaier? Corellianischen Whisky?“

Ohne den Mirilianer aus den Augen zu lassen, hatte sein Automata, SL4-VE die Aufforderung gehört und verstanden, postierte sich neben den Abtrünnigen und wartete auf dessen Wunsch. Währenddessen reichte dem Sith ein anderer Jünger, der sich aus dem Schatten der Wand gelöst zu haben schien, ein Kristallglas mit anaxischem Tokaier und stellte es vor Darth Draconis hin. Der Sith Executor nahm sich die Zeit um Dopa Maskey mit seinen Blicken zu taxieren. Der Mirilianer war von durchschnittlichem Wuchs bei einer, zumindest was man durch die Kleidung erkennen konnte, relativ trainierten Körperbau. Die Bewegung, mit der Dopa Maskey den Raum betreten hatten, zeugten von einer Agilität, die Darth Draconis an die geschmeidigen Vornskr erinnerte. Jäger, die sich der Macht bedienten um ihren bestialischen Hunger zu stillen. Seine schwarzen Haare, die an den Seiten kurzgehalten wurden, waren rabenschwarz und bildeten so einen Kontrast zu seiner giftgrünen Haut. Wie alle Mirilianer trug auch dieser Vertreter seiner Spezies Tattoos, doch ihre Bedeutung entzog sich dem Sith Executor. Dafür waren seine Augen interessanter. Auf den ersten Blick hatte sein Gesicht etwas Spitzbübisches, eine Art „Kee baatu baatu“ Typ von Wesen. Doch in seinen Augen weilte, manchmal versteckt, manchmal geradezu herausfordernd ein Horror, der den Sith Executor neugierig machte. Sollte sich sein Name etwa nicht nur im übertragenen Sinne deuten lassen? Es wäre unhöflich gewesen zu stochern, das würde er sich nur für den Extremfall vorbehalten. Nein, dieses Individuum versprach interessant zu werden.

„Bevor wir anfangen würde mich interessieren, was zwischen Ihnen und Lady Liviana vorgefallen ist.“

Wenn er für dieses Wesen bürgen und ihn sogar vor der Sith Obhut versprach, wollte er zumindest wissen wieso Dopa Maskey und sie ihr von der Macht verbundenes Verhältnis gebrochen hatten. Meister und Schüler, die auseinander gingen waren keine Seltenheit, doch waren sie alles andere als die Norm. Vor allem war es eher rar, dass einer von beiden diese Konfrontation, respektive dieses „Lebe wohl“ lange überdauerte.

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[Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Industriegebiet - Sabars schicker Schlitten] Davis Moxley, Valeria Muraenus

Es war überstanden! Valeria lachte noch einmal erleichtert und atmete dann tief aus, bevor sie sich sammelte und zu Davis hinüber sah. Plötzlich war ihr der kurze Spaß peinlich - schließlich war die Zeit, in der sie als Studentin auf Bastion nahezu unsichtbar für die Öffentlichkeit gewesen war vorbei. Es war verlockend gewesen, für einen Moment der Trauer zu entfliehen und die unbarmherzige Realität, die ihr diese neue Verantwortung aufgebürdet hatte, hinter sich zu lassen.


"Das ging ja nochmal gut. Aber es tut mir leid, dass ich so unvernünftig war. Ich hätte nicht so unverantwortlich sein dürfen und vor allem hätte ich Euch auf keinen Fall da mit hineinziehen dürfen."

Auch wenn ein alltägliches Verkehrsvergehen nur eine Kleinigkeit war, war das nichts, womit man sie - oder noch viel schlimmer, ihren Bruder in Verbindung bringen sollte. Mit diesem Vorfall sollte sich allerdings umgehen lassen.

"In einem Punkt muß ich Euch jedoch widersprechen: Mein Bruder wird sich damit nicht auseinandersetzen müssen. Das schaffe ich ganz alleine. Schließlich...", Valerias Lippen kräuselten sich zu einem neckischen Lächeln, "...bin ich ja schon groß."

Die angehende Juristin war währenddessen in Gedanken schon jeden Vorwurf, den eine Ordnungsbehörde wegen einer Geschwindigkeitsübertretung erheben konnte, durchgegangen und hatte jedes Gegenargument erwogen. Sie war überzeugt davon, wenn nicht ganz und gar straffrei, so doch höchstens mit einem sprichwörtlichen blauen Auge davon zu kommen. Sorgsam ordnete Valeria das von dem Fahrertausch verrutschte dunkelblaue Kleid und nahm ein paar Korrekturen an ihrer Frisur vor, bis sie glaubte, wieder recht präsentabel auszusehen. Während Davis sich mit dem großen, schwarzen Speeder in den dichten Verkehr des Stadtzentrums einfädelte und fast sofort in einem Stau feststeckte. Sabars jüngste Schwester lächelte gelassen und lehnte sich in die weichen Polster des Buirk'alor zurück. Als Beifahrer hatte sie nun auch endlich Gelegenheit in Ruhe das aufwändige und hochwertige Interieur des Luxusgefährts zu betrachten und fand, dass es durchaus sein Geld wert war.
Von Davis' Frage nach ihrem nächsten Ziel aus ihren Überlegungen gerissen, sah sie kurz auf und traf schon im gleichen Augenblick eine Entscheidung: In den Tempel mit seiner bedrückenden Atmosphäre wollte sie jetzt noch nicht zurückkehren - Sabar konnte seinen neuen Schlitten auch woanders in Empfang nehmen. Dann hatte er auch gleich Gelegenheit, ihn auf dem Rückweg selbst zu fahren.

"Fahr weiter ins Zentrum, ich versuche für uns einen Tisch im "Table" zu bekommen."


Seit Wilbur Obarel, der Freund eines ihrer Kommilitonen sich der früher etwas biederen Location angenommen hatte, war "The Table" innerhalb weniger Monate in die Reihen der absoluten Spitzenrestaurants aufgestiegen. Inzwischen mußte man wochenlang im Vorraus reservieren - oder einfach Glück haben. Valeria verließ sich auf letzteres und wurde nicht enttäuscht, als ihr alter Freund persönlich ihre Anfrage beantwortete und ihr versprach, die Dachterrasse für sie zu öffnen. Ohne Zeit zu verlieren benachrichtigte sie auch Sabar und lächelte bei dem Gedanken, ihn mit dem Speeder zu überraschen.


[Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Prachtstraße - Sabars schicker Schlitten] Davis Moxley, Valeria Muraenus
 
| Outerrim-Territorien – Braxant-Sektor – Sartinayn-System – Bastion – Tempel der Sith – Ebene der Oberen – Vorraum | Craton Minara


Er lümmelte auf den bequemen Stühlen in dieser Art Vorraum herum, die Füße auf gläsernen Tisch. Neben seinen Füßen befand sich eine Schale mit Nüssen, die der Mirialaner nicht angerührt hatte. Er versuchte dem Drang zu widerstehen unablässig auf den Chrono zu schauen, es war ihm schließlich bewusste gewesen, das man ihn wahrscheinlich warten lassen würde. Irgendwann wurde er abgeholt und durch einen Gang geführt. Durch eine Doppelflügeltür wurde er in einen quadratischen Raum geführt. Nicht die Einrichtung oder der Baustil verschlugen ihm die Sprache, sondern die Aura der Dunkelheit die ihm hier entgegen schlug. Craton schluckte trocken, während er weiter in den Raum trat. Links und rechts von ihm waren Wächter postiert und auch hinter ihm traten sie an der sich schließenden Tür an. Natürlich würden diese Wächter ihn auf Befehl ihres Meisters angreifen und versuchen zu töten. Doch sie waren nicht das gefährlichste in diesem Raum. Mit einem raschen Blick sah sich der grün Häutige Mann um doch konnte er keine verborgenen Wächter ausmachen. Diese waren im Normalfall die Gefährlichen während die Offensichtlichen etwaige Gefahrenquellen beschäftigen und verlangsamen sollten. Wie die Gammoreanischen Wachen, mit denen sich die Hutten so gerne umgaben, sie waren dazu da als Kanonenfutter zu dienen. Die in der Menge der Palast verborgenen Kopfgeldjäger, Vollstrecker und Mörder waren die Wächter auf die man achten musste. Doch konnte Craton keine davon ausmachen. "Cha doth beesga, la doth heee. Um bu acdha du tah lumpa doth bu maoue sonzaha." ("Lass dich nicht täuschen, sie sind da. Doch der Schatten in diesem Raum ist die wahre Gefahr.") Ja der Schatten, der Stattliche Mann hinter dem opulenten Schreibtisch. Von ihm ging die dunkle Aura in diesem Raum aus, so sehr das Craton mit seinen beschiedenen Fähigkeiten weder die Wächter noch die verhüllte Gestalt neben dem Sith richtig wahrnahm. Er trat vor das Podest auf dem der Sith Executor in seinem Sessel thronte und verbeugte sich, kein Kniefall oder ein abknicken wie ein Diener. Nur eine einfache Ehrenbezeugung, nicht so tief das es kriecherisch wirkte aber auch weit genug das es Respekt ausrückte. Dann wurde er auf Huttisch begrüßt und ihm wurde angeboten Platz zu nehmen. Craton breitete lächelnd die Arme aus und sagte:

"Ma Lorda ich danke euch für die warmen Worte der Begrüßung und dafür das ihr mich empfangt."

Nach diesen Worten schickte sich der Mirialaner an die Stufen zu dem Podest zu erklimmen. Während er noch unterwegs war, bot ihm der Sith etwas zu trinken an und ein Droide trat neben ihn. Craton blickte zur Seite und sagte:

"Abrax, 10 Jahre alt wenn möglich."

Der Renegat marschierte nach diesem Intermezzo mit dem Droiden weiter, strich über die ledris Oberfläche eines der Stühle vor dem beeindruckenden Tisch des Sith. Ging dann jedoch zu dem anderen weiter, so das er Darth Draconis und die verhüllte Gestalt neben ihm im Blickfeld hatte. Die Wächter in seinem Rücken, waren ein Risiko das er eingehen musste. Und da er wusste zu was Sith in der Lage waren, war es sowieso egal. Dopa Maskey ließ sich nieder und musste aufgrund der Bauform der Stühle zu dem Sith aufschauen. Nicht schlecht diese Einrichtung, alles was bisher geschehen war ob subtil oder offensichtlich war dazu da gewesen um dem Mirialaner zu zeigen wer hier Mächtig war und wer nicht. Gerade als der schwarze Droide mit der Aquamarinblauen Flüssigkeit eines Abrax in einem Glas zurück kehrte. Fragte Darth Draconis ihn was zwischen ihm und Lady Liviana vorgefallen sei. Denn das würde ihn interessieren bevor sie begannen. Craton nahm das Glas mit dem Cognac an und schwenkte es unter seiner Nase, bevor er zu Darth Draconis wieder aufsah.

"Ma Lorda Lady Liviana und ich waren auf einer Ketea (Mission), deren Inhalt man nur als Vertraulich bezeichnen kann. Und so seht es mir nach, dass ich euch zum gegebenen Zeitpunkt nichts genaues darüber enthüllen will und kann. Jedoch begaben wir uns unter der Vorspielung falscher Tatsachen unter Jedi und Neu Republikanische Agenten. Bei einem Apoyox'a (Zwischenfall) wo ich mit drastischen Maßnahmen dafür sorgen musste das unsere Legende intakt blieb, ereignete sich ein Unfall. Bei dem der... ji Muna (gliebte)?... meiner ehemaligen Meisterin tödlich verwundet wurde. Mir wurde daran die Schuld gegeben und auch an weiteren Tötungen die ich ausführte um das Raumschiff der Jedi wieder in unsere Gewalt zu bekommen. Als Uyat (Belohnung) dafür wurde ich dem Gesetz überantwortet, nicht das mir die Situation größere Schwierigkeiten bereitet hätte als sich unerkannt unter Jedi zu bewegen. Doch nachdem mir die Flucht gelungen war und ich mich zu meinem... unseren Raumschiff durchgeschlagen hatte. Erkannte ich das es kein dopo (Test), kein Teil der Ausbildung war. Das mich Lady Liviana nicht vor den Augen der Jedi hatte abführen lassen weil sie auf meine Fähigkeiten vertraute und mich als bata (Ass) in ihrem Ärmel haben wollte. Ich war fallen gelassen worden. Ob ich Lady Liviana zu unbequem, zu gefährlich geworden war oder ob sie aufgrund der.... Verletzung ihres ji Muna (Geliebten) einfach nur Wütend auf mich war. Ich kann es nicht sagen und so bin ich nun hier. Wobei ich hoffe, das wir bei der reichen Uyat (Belohnung) die ihr in eurer Nachricht an mich erwähntet wir von der selben Art reden.

Craton hatte während seiner Erzählung des öfteren gestockt, scheinbar die passenden Worte suchend. Nur bei dem Satz über die Belohnung lächelte er gewinnend und berührte zum Schluss seine Schläfe. Wie um zu signalisieren das er dabei nicht Imperiale Credite sondern Wissen meinte. Das Wissen das er brauchte um sich gegen einen ausgebildeten Sith erfolgreich zur Wehr zu setzen. Und vielleicht sogar Rache an seiner ehemaligen Meisterin zu nehmen.


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Mit seiner unnachahmlichen Art in einem Gesichtsausdruck sowohl leichte Überraschung als auch Genugtuung sowie Anerkennung zu vermischen, nickte er kaum merklich, als er die Handbewegung des früheren Sith Schülers Livianas sah. Er hatte mit einem Austausch von harten Credits imperialer Machart gerechnet, so wie es viele bevorzugten. Manche nahmen sie als einen Ausweg aus diesem Leben, andere als ein Faustpfand. Doch die Meinung des Sith Executors über den Fremden stieg, als dieser offenbarte, dass es ihm nicht nach Credits, sondern nach Wissen in der Macht dürstete. Credits waren schnöde, profan und vergänglich. Die dunkle Seite der Macht war ewig. Sich das Wissen um ihre Unterjochung anzueignen, die Fesseln des Irdischen abzulegen und eine neue Bewusstseinsebene zu erreichen war ein hehres und edles Ziel, ein Ziel das Darth Draconis gefiel. Es imponierte ihm überrascht zu werden. Er hatte ihn im ersten Moment für einen jener Halunken gehalten, die sich an teurem Alkohol erfreuten und mit ihrem Charme und ihrer Professionalität wie ein Söldner ihren Auftrag erfüllten und von dannen zogen, doch dieses Individuum wollte mehr. Seine innere Dunkelheit war ein ewig hungriges Biest, dass sich nach mehr sehnte. Mehr Masse. Mehr Volumen. Mehr Expansion. Einem schwarzen Loch gleich wollte es die Fasern der Existenz auflösen und den Kosmos vertilgen.

„Wie es scheint, hat Lady Liviana ihre wahre Treue verraten. Zum einen die, im weitesten Sinne unter den Sith, ihren Schülern gegenüber übliche Treue und die Treue zur dunklen Seite. Im Feind seine Liebe zu finden ist schwach.“

Seine Worte waren von einem angenehmen Timbre begleitet, geradezu besonnen. Doch seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache. Verrat war der Weg der Sith, doch gab es klugen, situativ angepassten Verrat und jenen Verrat, der aus niederen Instinkten und schwacher Gesinnung entstand. Ein Schüler war eine Investition und eine Investition bereitwillig aufzugeben, konnte nur zu Dinge bedeuten: Entweder hatte der der Zweigesichtige seine Meisterin belogen oder sie hatte sich verrechnet. Ihn hatte Dopa Maskey nicht belogen. Auch wenn etwas in seiner Aura anders war, als bei anderen Schülern der Sith, selbst anders als bei Niphira, die ebenfalls eine andere Aura ausströhmte, so waren die Wellen, die seine Worte in der Macht auslösten, nicht von negativen Energien aufgeladen. Doch vom Hader anderer zu profitieren war für einen Sith Gold wert, sodass er in diese Wunde bohren würde und den Graben zwischen den beiden vergrößern würde, um diesen Renegaten an sich zu binden. Ein solches Individuum benötigte eine Schutzmacht, die ihn vor seiner ehemaligen Meisterin schützen würde. Solche Trutzbunde sicherten Loyalität. Was kümmerte ihn schon eine Sith, die den Wert ihrer eigenen Arbeit nicht zu schätzen wusste. Wenn Lady Liviana versuchen würde dem Sith Executor gefährlich zu werden, würde er ex post facto ihre Deckung bei den Jedi offenbaren und somit auf ihren Kopf ein Jedi Kopfgeld der anderen Natur auslösen. Auch die Brüder und Schwestern der Sith kannten so etwas wie Rache. Sie nannten es „Gerechtigkeit“.

„Wenn Sie meinen Auftrag annehmt, so genießen Sie meinen Schutz im Orden der Sith, solange Sie nicht entgegen meinem Willen agieren. Sollte Lady Liviana Sie also angreifen, würde sie auch mich angreifen.“

Ein Angebot, dass bereits in sich für einen Sith mehr Wert war als imperiale Credits, doch beiden Sith war klar, dass es hier um mehr ging als um eine künstliche Währung, Sie handelten in der einzigen Währung die Bedeutung hatte: Macht. Nur mit ihr konnte man bezahlen und nur mit ihr konnte man sich seine Wünsche erfüllen. Alles andere war Augenwischerei. Er hoffte, dass Niphira aufpasste und diese Situation ganz genau las. Die feinen Nuancen, die sich hier abspielten, die vielschichten Kommentare, die man zwischen den Zeilen lesen konnte, Bewegungen in Mimik und Gestik die mehr verrieten als ganze Pamphlete.

„Was Ihre Belohnung anbelangt…“ der Sith konnte sich ein dünnlippiges Lächeln nicht verkneifen. „… ist Ihre Vorstellung einer reichen Belohnung angebracht. Bargon u noa-a-uyat. setzte Darth Draconis auf huttisch nach, um seine Absichten, ganz nach Manier auf Nar Shaddaa Nachdruck zu verleihen, musste jedoch eine Einschränkung hinzufügen: „Sie wird jedoch erst bei Erfüllung des Auftrags erfolgen.“

Welches Wissen der Macht der Renegat als Belohnung verlangen würde, nannte er nicht, doch würde es entweder eine defensive oder offensive Form sein, mit der er seine Haut vor Lady Liviana im Ernstfall retten konnte. Wie viel sie ihm beigebracht hatte, konnte er nicht spüren. Unerfahren war sein Gegenüber in der Macht nicht, er sandte eine Aura aus, die davon zeugte, dass Bogan seine dunklen Lippen auf die seinigen gedrückt hatte. Die Saat der Dunkelheit war in dem Mirilianer aufgegangen. Doch auch oder gerade, weil diese Dunkelheit in dem Renegaten wohnte, musste er sichergehen, dass sie auf der selben Seite bezüglich seines Auftrages standen. Dopa Maskey würde sein verdecktes Blatt sein, sein Joker im Kaggath gegen Darth Malevolos sein. Ein unbeschriebenes Blatt, ohne nennenswerte Vergangenheit, dass eine desaströse Auswirkung auf die Reputation des Cathar Sith haben würde. Im Endeffekt hatte er sich diese Strategie, abgewandelt, von Darth Allegious persönlich inspirieren lassen. Ein verdecktes Geschenk dessen giftige Auswirkungen viel zu spät bemerkt werden würden und dafür umso verheerendere Folgeschäden verursachen würde.

„Aufgrund der diffizilen Natur der Dienste, die ich von Ihnen verlange, setze ich Stillschweigen voraus.“ Eine Erwähnung was bei einer Zuwiderhandlung geschehen würde, sparte sich der Sith Executor mit dem Anflug eines maliziösen Lächelns. Dopa Maskey schien alles andere, als auf den Kopf gefallen zu sein, sodass er solche Selbstverständlichkeiten nicht explizit nennen musste. „Das führt jedoch auch dazu, dass ich zunächst keine Zielperson nennen werde. Zumindest nicht, bis ich Ihre definitive Zusage habe.“

Der Sith breitete bei diesen Worten die zuvor zusammengefalteten Hände aus. Es war selbstredend, dass er diese Information nicht einfach so preisgeben würde. Dem Mirilianer sollte klar geworden sein, dass die verbotenen Früchte der dunklen Seite zwar tief hingen, doch ihr Preis alles andere als gering war. Beide gingen ein Risiko ein, doch beide würden von Bogan für ihre Dreistigkeit, für ihre Anmaßung und für ihren Mut belohnt werden.

„Die Wahrheit ist ein aus verschiedenen Mosaiksteinchen zusammengefügtes Konstrukt. Ändern wir die Farbe eines Mosaiksteinchens, ändert sich das gesamte Bild. Ich möchte, dass sie einige Mosaiksteinchen für mich farblich verändern. Ich hoffe Sie sind in der Manipulation von Hologrammen kundig? Jedenfalls müssen diese Hologramme im nächsten Schritt entsprechend sowohl im Quartier, als auch in den Datenbanken des Ordens platziert werden. Das ist im Großen und Ganzen ihr Auftrag.“

Darth Draconis ließ die Worte sacken, nahm das Kristallglas in die Hand, trank aber noch nicht. Stattdessen sah er den Renegaten herausfordernd an.

„Nehmen Sie den Auftrag an?“

Würde sich der Fremde zutrauen diese Chance wahrzunehmen und in die Gunst eines Sith Executors zu gelangen oder würde er sich entschließen weiter auf der Flucht zu sein, sein Schicksal nicht selbst zu bestimmen und stets nur zu reagieren statt zu agieren?

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[Braxant Sektor – Satinaynian System – Hoher Orbit über Bastion – Anflug auf den Tempel der Sith – Nergals persönliches Raumschiff] – Nergal

Der kurz im gesamten Schiff ertönende Rückfallalarm war auch das Zeichen gewesen auf das er gewartet hatte. Wieder einmal kehrte er nach Bastion zurück. Wieder einmal befanden sich Artefakte, zwei, in seinem Besitz. Dieses Mal jedoch nur in seiner vorübergehenden Obhut. Beide würden bald schon an das Archiv des Ordens übergeben werden. Allzu gut konnte Nergal sich die gierigen und vertrockneten Finger von uralten Sith-Hexern vorstellen, die sich nach diesen beiden Abhandlungen verzehren würden. Abfällig verzog sich der Mund des Sith, während seine künstliche rechte Hand nach der Atemmaske seiner Rüstung griff. Viel zu oft schon hatte er sie an- und abgelegt, das er keinen Gedanken mehr auf die einzelnen Handgriffe verschwenden musste. So blieb die brennende Abneigung ob des Bildes in seinen Gedanken die auf irgendwelche Hexer projiziert wurde bestehen. Versuchte ihn tiefer in diese Spirale der Animosität zu ziehen. Versuchte die Gier in ihm zu wecken, die ihn die beiden Schriften nicht abgeben lassen wollte. Die sie für sich behalten und weiter studieren wollte.

Doch die Versuchung war keine wahre, denn auch wenn es sich um philosophisches Wissen um die Entstehung der Sith und ihre Praktiken handelte, beinhalteten sie nichts was für Nergal von Wert war. Keine Koordinaten oder Hinweise auf bisher unentdeckte Sith Gräber. Keine Ausführung über Techniken die er beherrschte oder im Begriff war zu meistern. Uninteressant. Für Nergal nutzlos. Und doch tat er seinen Dienst für das größere Wohl des Ordens. Ungewollt entfuhr ihm ein düsteres, doch aber zum Teil belustigtes Schnauben.

Selbst in den höheren Machtsphären des Sith-Ordens war das Prinzip von einer Hand, die die andere wäscht, stark vertreten. Viele Beziehungen innerhalb des Ordens die er im Lauf der Jahrzehnte geknüpft hatte, waren auf diesem Wege entstanden. Das, oder es war eine Mission gewesen die man zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen des Imperiums begleitet hatte. Krieg. Nergal vermisste die Schlacht und doch hatte er genügend Dinge die er erledigen könnte die nichts mit offener Konfrontation zu tun hatten. Nicht mit dem wahren Feind. Innerhalb des Ordens, ganz gleich wie einheitlich und geschlossen man auch nach außen hin erscheinen wollte, tobten an jedem Tag Intrigen und Machtkämpfe. Verrat und List standen so sehr an der Tagesordnung wie der Atem.

Atmen. Nur kurz wanderten seine Gedanken zu der Maske die einen Gutteil seiner unteren Gesichtshälfte bedeckte. Corellia. Coruscant. Bastion. Kein Kampf war spurlos an ihm vorbei gegangen und der letzte Fanal des Bruderkrieges hatte seine Atemwege dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen. Er konnte ohne die Maske leben. Problemlos. Doch nicht ohne Schmerzen. Es lag allerdings nicht an einer masochistischen Neigung, das er die Atemmaske nicht rund um die Uhr trug. Nein. Schmerz war schlicht einer der besten Lehrer und Begleiter für einen Sith.

Und obwohl der selbstzerstörerische Drang der Sith bereits mehr als einmal dafür gesorgt hatte, das selbst das Imperium in Mitleidenschaft gezogen worden war, war es doch auch bei weitem die effektivste Methode um den Orden von allen Schwachen zu säubern. Es kam immer wieder und wieder vor das sich jene in den Orden verirrten die einfach nicht das notwendige Potenzial besaßen, oder aber schlicht und ergreifend nicht dafür geschaffen waren, in einen Sith geformt zu werden. Auf seine gerüstete Hand blickend, die sich langsam zur Faust ballte, erinnerte sich Nergal noch allzu gut an Charon und Salassar. Wie allein die ersten Minuten hinter den dunklen Toren des Ordens schon von Qual gekennzeichnet gewesen waren. Das er allerdings noch hier war, war Zeugnis seines Erfolges, an diesem lange vergangen Tag.

Bastion. Sich von seinem Bett aufrichtend und sein Lichtschwert mit der Macht zu sich rufend, steuerte Nergal das Cockpit seines Schiffs an. Allzu gut spürte er die sofortige Anspannung des Dieners, der neben dem Droiden im Cockpit verblieben war. Am Rande registrierte der Sith was der Diener von sich gab, doch sein Blick blieb an der hinter dem Cockpitfenster hängenden Kugel, die die imperiale Hauptwelt darstellte und langsam aber sicher größer und größer wurde, hängen. Oft kehrten seine Gedanken zu Konzepten wie Heimat und dem Gefühl von zu Hause sein nicht zurück. Letzten Endes gab es seiner Ansicht nach auch weitaus wichtigere Dinge und immerhin hatte er sein Leben recht erfolgreich bestritten ohne sich auf derartige Dinge zu konzentrieren. Einst war er auf Shogun geboren worden und hatte dann Jahre auf Coruscant verbracht. Heute lebte er im Orden. Meistens. Denn die Zugehörigkeit zum Dunklen Orden und der Dienst am Imperium hatte ihn schon über Jahre hinweg an andere Orte gezogen. Fast zwei Jahre hatte er gemeinsam mit anderen Sith und seinem Meister auf dem schwarzen Sternenzerstörer der Ash'rak gelebt und trainiert.

So vertieft in seine Gedanken zogen die Momente des Landeanfluges binnen kürzester Zeit an ihm vorbei und Nergal fand sich einem Zeitsprung gleich, mit einem Mal auf der Landeplattform des Ordens wieder. Mit einem Nicken entließ er den Diener und wand sich von dem Droiden ab, der wieder an Bord seines Schiffes stakste um zu überwachen, wie dieses nun aufgetankt und gewartet würde. Nergal indessen, eine Hand auf dem kleinen Gravschlitten ruhend, der die beiden Transportkisten beherbergte die Grund und Ziel seiner Reise gewesen waren, ließ seinen Blick noch einen Moment länger über die imperiale Hauptstadt wandern, ehe er sich in Bewegung setzte.

Und der Moment da der Schatten des Ordens über ihn fiel und Nergal wieder in den düsteren Korridoren und Hallen der Sith verweilte, es mussten erneut Jahre vergangen sein, seit er zuletzt hier gewesen war, gestattete der Executor sich ein versonnenes Schmunzeln hinter seiner Atemmaske.
„Wieder daheim.“ Grollte die tiefe Stimme Nergals selbstironisch in die Leere des langen Ganges hinein.

Immer wieder kam es vor das Präsenzen auf seinem Weg stoppten, sich tiefer in Schatten pressten oder gar gänzlich die Flucht ergriffen. Jünger. Meisterlose. Die Schwachen, die zum Teil über Jahre hinweg im Orden dahin vegetierten und vergebens hofften die Aufmerksamkeit eines Meisters zu erringen. Aktuell ohne einen Schüler... Nergal hatte Ario schon vor langer Zeit endgültig abgeschrieben, da er nie wieder von seiner erteilten Mission zurückgekehrt war und seit dem keine Zeit gehabt sich einen würdigen Ersatz zu suchen, geschweige denn ernsthafte Kandidaten entdeckt, hatte er gerade erneut keine Zeit. Sodass dem Ungeziefer das seine Nähe scheute, wie manche Wesen das Licht, nicht ein Gedanke gewidmet wurde. Hätten sie sich ernsthaft beweisen wollen, hätten sie ihm sowieso gegenübertreten müssen und nicht versteckt bleiben oder gar flüchten.

Manchmal schien es regelrecht ungewöhnlich den Orden zu durchqueren und auf kein bekanntes Gesicht zu treffen. Nergal hatte jedoch wenig Muse sich gerade mit anderen auseinander zu setzen. In Gedanken hatte er die beiden Schriften abgeliefert und widmete sich seinem weiteren Vorgehen. Angestoßen durch die vorherigen Gedanken kreiste er auch immer wieder um das Thema des Schülers. All diese Gedanken wurden jedoch aus purem Zufall durchkreuzt. Er hatte das Archiv erreicht und wartete während zwei Sith des Zirkels der Hexer die bürokratische Arbeit erledigten und ihre Gier die beiden Dokumente zu sichten dabei kaum unterdrücken konnten. Wie fiebrig heiße Lust strahlte sie in Wellen von den beiden Nichtmenschen aus. Was jedoch die Aufmerksamkeit Nergals so scharf einforderte war der zufällig gelesene Name auf einer der Listen, die als blauer Holoschimmer über einem nahen Tisch in der Luft hing. Darth Draconis.

Draconis? Ein kurzes boshaftes Flackern huschte durch den Blick des Executors und offenbar auch durch seine Aura, denn die beiden Hexer blickten ihn für einen Moment an, als Nergal sich dem Hologramm zuwandte, wollte einer der beiden Einspruch erheben, wurde jedoch von einem scharfen Blick Nergals, als auch einem seines Begleiters, der eindeutig „Sei kein Vollidiot!“ ausdrückte davor bewahrt einen Fehler zu machen. Was die Entdeckung so brisant machte für Nergal, war der Umstand das der eigentliche Inhaber des Namens schon seit geraumer Zeit nicht mehr unter den Lebenden weilte. Allzu gut erinnerte er sich an den Moment da man ihm die Nachricht überbracht hatte. Wer also war so dreist und wagte es den Namen eines ehemaligen Angehörigen der Ash'rak zu benutzen um sich augenscheinlich mehr Ruhm zu verschaffen? Da die Liste die zur Entdeckung dieses Identitätsdiebstahles geführt hatte allerdings nicht viel mehr Informationen offenbaren konnte wechselte der Executor zu einem nahen Terminal und begann selbiges nach diesem Sith zu durchsuchen. Und bekam wenig später eine weitere Bestätigung für seine Vermutung geliefert. Augenscheinlich war dieser Sith erst kürzlich wieder in den Orden zurückgekehrt. Und wenn er nicht wäre, wäre dieser Affront vermutlich niemals aufgedeckt worden.

Schwelender Zorn strahlte nunmehr von Nergal aus, als er mit rauschendem Umhang das Archiv verließ. Vergessen waren die beiden Schriften. Vergessen alles was er bis eben noch geplant hatte. Er würde sich direkt um diesen Emporkömmling kümmern. Gerade so hatten die beiden Hexer Novizen noch eine Empfangsbestätigung der Lieferung herauswürgen können. Doch was kümmerte ihn das jetzt noch... Nergals Gedanken und Wut waren auf ein Ziel fokussiert. Kristall klar und scharf wie ein Lichtschwert.


[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Archiv – Korridore in Richtung der Domäne der Oberen] – Nergal
 
[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Lilya

Die Twi'lek war ziemlich eingeschüchtert. Jemand, der ängstlich wirkte, würde es bei den Sith nicht weit schaffen, dies war der jungen Yneha mittlerweile bewusst geworden. Sie war bei Ankunft ebenfalls ängstlich, nutzte dann jedoch die dunkle Seite der Macht, wodurch diese Angst schwand. Doch gerade Angst war es, die einen Machtanwender auf die dunkle Seite zog. Sie sah in Lilya ein Mädchen, dass ähnlich wie sie zu sein schien, vielleicht war der Tempel der falsche Ort für sie?

"Kein Problem, bei den ganzen Leuten hier kann man mit jemanden leicht zusammen stoßen", teilte sie der anderen Jüngerin mit.

Diese war froh, gegen Yneha und nicht jemanden anders gestoßen zu sein. Sie nickte Lilya zu und würde ihr an einen freien Platz in der Kantine folgen,
nachdem sie sich etwas zu essen geholt hatten. Das Mädchen konnte sich vorstellen, dass Lilya hier bereits auch schon geschlagen wurde.


"Du musst keine Angst haben. Ich werde dir nichts tun.", gab Yneha Lilya zu verstehen. "Ich würde sagen, wir holen uns was zum Essen vom Tresen, suchen uns einen Sitzplatz und dann können wir uns ein bisschen unterhalten. Ich bin übrigens Yneha.", stellte sie sich der jungen Twi'lek dann vor.

[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Lilya
 
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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Gänge bei der Kantine - Lilya, Yneha, Jünger]



Lilya schaute das andere Mädchen nervös an. Scheinbar war sie wirklich nicht wie die anderen. Vielleicht könnte sie wirklich einmal Glück haben? Die andere war schließlich weg. Weit weg. Vorsichtig musterte die Twi'lek ihr gegenüber. Oder war das ein Trick von diesen Rüpeln? Diese Idioten die immer nur Stressmachten. Allerdings verflogen diese Zweifel rasch nachdem die andere Jüngerin das Wort ergriff. Keine Strafe? Keine wutentbrannten Anschuldigungen? Keine Gewalt? Wer war sie? Warum war sie so... Nett? Skepsis schlich sich in Lilyas Blick. Es war gut gewesen, nicht in einen der Schläger gelaufen zu sein. Die würden vermutlich ganz anders reagieren. Vorsichtig streckte Lilya den Rücken durch. Aufrecht gehen hielt zumindest die ganz schwachen davon ab etwas zu versuchen.

"Du bist mit dieser Einstellung leider... Recht alleine... Das letzte Mal musste ich einem Jungen die Stiefel küssen..."

Nachdem die Gefahr gebannt war kam ein wenig wieder der kleine Witzbold hervor. Ob diese eine von damals noch an sie dachte? Der Kuss... Die Lippen... Schnell schüttelte sie ihren Kopf um diese Gedanken los zu werden. So ging Lilya langsam zu einem Platz in der Kantine nachdem beide Mädchen was zu Essen geholt hatten. Ihr Blick ruhte dabei immer wieder kurz auf Yneha. Sie fragte sich, warum dieses Mädchen nicht auch immer böser wurde. Warum sie so nett war. Nochmal versicherte das Mädchen, dass es Lilya nichts zun würde. Verlegen senkte die junge Twi'lek ihren Kopf. Sobald sie saßen holte auch Lilya ihre Vorstellung nach.

"Ich bin Lilya... Ich arbeite normalerweise auf der Krankenstation. Was machst du so hier im Tempel?"

Lilya betrachtete Yneha nun etwas genauer. Sie wirkte wirklich nett. Aber auch stark. Langsam lehnte sie sich ein wenig vor und schob sich einen Löffel von einer Art Brei in den Mund. Nachdenklich legte Lilya den Kopf ein wenig zur Seite.

"Wie kommt es dass du so anders bist? Jeder den ich hier kennen lerne wird so... merkwürdig... Dauerhaft zornig. Wütend. Als würden sie alles und jeden nur noch hassen... Aber irgendwie wirkst du... anders..."


Lilya neigte schon immer dazu ihre Gedanken offen heraus zu sagen. So war es hier auch nicht anders. Dazu war die Twi'lek auch häufig neugieriger als es ihr gut getan hätte. Wer war dieses Mädchen wohl. Wie wäre sie als Schülerin? Würde sie auch so böse werden wie die anderen? Vielleicht würde Lilya irgendwann fliehen. Einen anderen Weg gehen. Einen Weg ohne den ganzen Hass und ohne dauerhafter Wut. Einfach um wieder glücklich sein zu dürfen. So einfach war es. So... und nicht im geringsten anders.



[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Gänge bei der Kantine - Lilya, Yneha, Jünger]
 
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Er hatte geendet und der Sith hinter seinem Schreibtisch veränderte leicht seinen Gesichtsausdruck. Es wirkte für den Mirialaner fast so als würde dieser Mann genau steuern welche Emotionen er nach außen hin zur Schau trug. Genau das richtige Maß an Überraschung und Genugtuung um seinen Gegenüber zu bestätigen und ihn wohlgesonnener zu stimmen. Es wäre äußerst interessant gewesen diesen Sith bei einer Verhandlung oder einem Gespräch mit anderen Wesen zu beobachten. Als Darth Draconis dann darüber sprach, das es eine Schwäche sei sich mit dem Feind einzulassen, brannte es in Craton darüber zu reden. Ihm zu sagen, das es ein guter weg gewesen wäre Informationen zu erlangen, einen Verbündeten in den Feindlichen Reihen so zu bekommen, wenn. Ja wenn man sich nicht von den eigenen Gefühlen hätte übermannen und beherrschen lassen. Doch stattdessen sagte er nur trocken:

“Ich betrachte es als letzte Lektion. Und weiter möchte ich darüber nicht sprechen, ihr verzeiht.“

Es war keine Frage des ehemaligen Schülers von Lady Liviana, sondern eine schlichte Feststellung.

Nun setzte der Executor nach indem er den Batesn (Auftrag) erwähnte und das er wenn er für ihn arbeiten würde seinen Schutz genießen würde. Solange er nicht gegen seinen Willen arbeiten würde, so wäre ein Angriff auf den Mirialaner gleichzusetzen mit einem Angriff auf den Sith-Executor. Ein verlockendes Angebot, doch irgend etwas störte ihn daran. Ja das Angebot unter den Schirm eines Herren zu schlüpfen war verlockend, sehr verlockend. Doch in diesem Moment musste er wieder an die geheimnisvolle Nachricht mit der Com-Frequenz denken. Craton lehnte sich in seinem Sitz zurück. Das Glas mit dem Abrax noch in der Hand, der nun langsam begann das intensive Aroma zu verbreiten, das er erst ab einer gewissen Temperatur tat. Langsam und nachdenklich begann er nun:


“Ma Lorda, euer Angebot ist überaus reizvoll. Doch würde ich mich nicht damit exklusiv an euch binden? Und mich der Gefahr eines ähnlichen Verrates erneut aussetzen?“

Dopa Maskey starrte kurz in das Glas mit der Aquamarinblauen Flüssigkeit und hob dann den Blick wieder um dem Lord, dem Herrn in diesen Räumlichkeiten direkt anzusehen.

“Ich hoffe ihr versteht, das in mir nicht nur der Wunsch nach Wissen sondern auch der Drang nach jedahag (Freiheit) und banbamanbag (Unabhängigkeit) ist. Und da ich nicht einschätzen kann was euer Wille sein mag. So wird dieser Teil des nibobo (Kontrakts) wohl schwierig werden.“

Craton wusste, das es nicht klug war einem Sith in seinen Gemächern zu widersprechen, doch hatte er dies getan? Oder hatte er ihn nur auf Detail hingewiesen? Ja er würde für ihn arbeiten, auch ohne den Schutz, wenn es bedeutete, das er seine Freiheit behielt. Wenn er immer noch nach seinen eigenem Willen handeln konnte, würde er auf den Schutz dieses durchaus mächtigen Wesens verzichten. Dann wäre es nun einmal so, zumal er nobata biana tadiuah (keinen blassen Dunst) von der Agenda des Executors hatte.

Darth Draconis hörte sich alles an, eine wirkliche Reaktion konnte Craton nicht aus ihm lesen und auch die Stimme blieb still. Und dann fuhr der Sith fort das er mit der von dem Renegaten geforderten Belohnung, nämlich Wissen einverstanden sei. Er schob jedoch eine Einschränkung hinterher, erst bei Lieferung würde eine Entlohnung stattfinden. Es war nicht ganz das was er sich erhofft hatte, ein von Darth Draconis verfasstest Manuskript als Anzahlung wäre höchst interessant gewesen. Doch da er sich wahrscheinlich schon sehr weit vor gewagt hatte mit seiner letzten Aussage. So nickte er nur und nahm einen Schluck des Abrax, ließ das Würzige Getränk durch seinen Mund rollen bevor er es hinunter schluckte. Beide Männer sahen einander an, die Blicke waren kraftvoll und doch taxierend wie Nexu die sich umkreisten. Craton wusste wie viel von diesem Gespräch abhing und doch genoss er es. Er hatte sich schon immer mit dem Spiel zurecht gefunden, wusste in vielen Situationen wann er schmeicheln oder drohen musste. Was wohl an der ihm innewohnenden Macht gelegen hatte, doch dieser Verhandlungspartner war etwas anderes, auch er verfügte über diese Kraft und über die Möglichkeiten sie abzublocken, da war sich der Mirialaner sicher. Und so war es ein Verstand, gegen einen anderen, Wille gegen Wille. Ohne das Schläge oder dergleichen ausgetauscht wurden. Es hatte auch etwas von einem Tanz, zu einer Musik die in diesem Moment nur sie beide hörten. Und auch das musste Dopa Maskey sich eingestehen, im Moment führte Darth Draconis das Paar durch den Saal.

Dieser kam in diesem Moment darauf zu sprechen, das der Batesn (Auftrag) mit Schwierigkeiten verbunden sei und er deswegen Stillschweigen voraussetzte und er auch keine Zielperson benenn könne bis er die Zusage des Renegaten hätte. Dieser jedoch starrte nun schon fast maskenhaft seinen Gegenüber an. Musste er noch darauf verweisen das er Dinge für sich behalten konnte? Hatte er Details über den Auftrag seiner ehemaligen Meisterin verloren? Nicht das er es wüsste, um Informationen von ihm zu gelangen, müssten sie schon seinen Geist brechen und da hätte sicherlich noch jemand anderes ein Wörtchen mitzureden.
Den blick hatte der Mirialaner auf diesen kleinen Punkt zwischen den Augen fixiert, so wirkte es für gegenüber immer so das man ihnen direkt in die Augen starrte ohne es wirklich zu tun. Er wollte damit keineswegs einschüchtern, das wäre ihm bei diesem Mann nicht im banza (Traume) eingefallen. Er lehnte sich vor als der Executor mit großer Geste fortfuhr. Der Kern der ganzen Sache war, das er Hologramme und deren Aufzeichnungen manipulieren sollte. Falsche beweise platzieren und das so diskret wie möglich. Craton schloss die Augen und ein glucksendes Lachen stieg in seiner Kehle auf.


“Ich dachte schon ich solle die komplette Holomatrix umschreiben, als ihr begannt. Daten Platzierung, ist ein leichtes, das ganze unbemerkt zu vollziehen wird die Schwierigkeit werden. Die Daten vorher zu Manipulieren, das kann jeder drittklassige Techniker und eine solche Person wäre auch einfacher zu entsorgen als ich. Wie viel Zeit steht für den Batesn (Auftrag) zur Verfügung? Denn das beeinflusst Qualität der Manipulation und Entdeckungsgefahr.“

Craton hatte seine ich bin ganz Ohr Haltung nahezu aufgegeben, nun interessierten ihn Details des Batesn (Auftrag) es. Dabei war es ihm erst einmal egal wer die Zielperson sein sollte. Doch es musste geplant werden, Informationen mussten zusammengetragen werden damit das Ergebnis nicht nur den Sith sondern auch ihn selbst zufrieden stellte. Mangelhafte Arbeit abzuliefern war… ein Zeichen für mangelndes Interesse und Ehrgeiz. Auf die Frage ob er den Batesn (Auftrag) annehmen würde reagiert er zunächst kaum. Bis er dann wie aus seinen Gedanken hochschreckend den Executor wieder ansah und dann meinte:

“Wenn eure Lordschaft noch die Spesen übernimmt denke ich sind wir uns vorerst einig.“

So salopp und lapidar wie der Satz vorgebracht war, so verriet er doch eine Menge über den Mirialaner. War er doch nicht gänzlich frei davon Credits verlangen zu müssen, denn schließlich wuchs die Ausrüstung für solche Aufträge nicht auf Bäumen und essen musste man ja auch.


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Wenn einem Feuer plötzlich viel Sauerstoff zugeführt wird, kann man eine Stichflamme beobachten. Einen ähnlichen Effekt konnte man, wer die Gabe der Machtsicht besaß, in der schwarzen Aura des Sith Executors spüren, als Dopa Maskey sein Angebot versuchte zu umgehen. Er tat es respektvoll und zeigte dabei die Bodenständigkeit und Demut, die einem Schüler der dunklen Seite gut zu Gesicht standen, so gut, dass Niphira sich davon ein Stück hätte abschneiden können. Doch Darth Draconis war über den schieren Akt, den der Mirilianer hier gewagt hatte, für einen Augenblick erzürnt. Der Sith ließ sich nach außen hin nichts anmerken. Zu oft hatte er Verhandlungen und Gespräche mit Wesen geführt, deren Gefährlichkeit einen solchen Ausrutscher in seiner Mimik nicht verziehen hätten. Weder Lady Kezia noch Darth Allegious wären Wesen gewesen, die damit hätten umgehen können. Auch sein alter Meister, Darth Ysim, hätte es nicht toleriert. Doch die Macht breitete sich um ihn herum aus, eine kalte Teufelsfaust, die nach den Herzen der Unbefleckten greifen würde. Der Sith Executor schaffte es aber seine Contenance zu bewahren. Wer ein Meister der dunklen Seite war, war auch ein Meister der Selbstkontrolle. Er würde nicht, wie so mancher Sith der sich der Raserei hingab, zu einem Berserker der Macht werden und sich wie ein Tier seinen Instinkten und Emotionen hingeben. Er kontrollierte diese Dinge und es war hier und jetzt nicht an der Zeit die Bestie, die in seinem Herzen wohnte und dort immer und immer wieder an ihren durastählernen Gitterstäben ihren behornten Kopf stieß zu entfesseln.

„Mir käme es doch nie in den Sinn Ihre Freiheit zu rauben, wir sind doch alle unter dem Willen des Imperators frei und unabhängig. Wir sind Sith.“

Von Freiheit konnte man in einem totalitären Staat, der von einem Wesen regiert wurde, dass dem Miasma der dunklen Seite erlegen war nur schwerlich reden. Je weiter man die soziale Treppe hinauf stieg, desto mehr konnte man sich zwar der Illusion hingeben, man erkämpfe sich durch Annehmlichkeiten und materiellen Chichi Freiheit und Unabhängigkeit, doch wusste Darth Draconis aus eigener Erfahrung, dass der Wille des Imperators bindende Ketten sich sehr fest und eng um den Hals anlegen konnten. Allein das Gerücht, er sei in der Gunst von Darth Allegious Gefallen hatte Darth Malevolos den Weg frei gemacht ihn ins Exil zu vertreiben, dabei waren sie ranggleich gewesen. Ohne den Titel eines vollwertigen Sith in der Hand und einen starken Verbündeten in den oberen Echelons der Macht würde der Renegat nicht weit auf eigene Faust kommen.

„Sehen Sie mich dahingehend eher als Ihren Paten an. Ihr spiritueller Begleiter, der darüber wacht, dass Sie nicht vom rechten Weg abkommen. Sie können arbeiten für wen Sie wollen, solang die Wesen nicht meinem Willen, meiner Vision im Wege stehen und mich als Feind ansehen. Natürlich habe ich immer ein offenes Ohr für die Dinge, die im Tempel geschehen.“

Die Anspielung war etwas älter, doch in jeder galaktischen Kultur gab es eine Form des Patentums. Eine direkte Verbindung durfte nicht offensichtlich werden, es war eine Vereinbarung, die zwischen den Anwesenden im Raum blieb, dessen Parameter aber glasklar waren. Er würde ihn nicht als direkten Diener ansehen. Selbst wenn er ein Kettenhund wäre, seine Kette wäre extrem lang. Nur unter diesen Umständen konnte Dopa Maskey die Wirkung entfalten, die dem Sith Executor am Besten dienen würde. Augen und Ohren im Orden der Sith zu sein, ein williger Vollstrecker des Lords der Schatten, der für seine Dienste adäquat belohnt wird, sodass dieser sich nie wieder Sorgen um seinen Lebensunterhalt machen müsste. Ein Schatten, der an den Korridoren des Tempels vorbeihuschen würde, eine Erscheinung im Augenwinkel anderer Sith, der sich in Luft auflöste, wenn sie genauer hinsahen. Die Dunkelheit, die im Herzen dieses Mirilianers wohnte kannte viele Wege und Darth Draconis war sich sicher, dass er, wie ein Spieler, bei diesem Renegaten auf das richtige Fathier gesetzt hatte. Er brauchte eine gewisse Rückversicherung, eine mündliche Zusage, ein Pakt mit dem Teufel, dass Dopa Maskey ihn nicht verraten würde. Er wollte vermeiden, dass der Mirilianer auch über ihn eine Holonachricht absetzen würde und seine Dienste anbieten würde.


„Dieser rechte Wille, mein Wille, meine Vision, ist einfach: Ehre und Stärke wem Ehre und Stärke gebührt. Frei von Geschlecht und Spezies. Die Macht interessiert sich nicht für solche Unterschiede. Die dunkle Seite der Macht belohnt die Starken, diejenigen die sich durchsetzen können. Sie unterscheidet nicht zwischen Mensch, Fastmensch und Nichtmensch.“ Dabei blickte er seinen Gegenüber mit einem verstohlenen, schmalen Lächeln an. Dem Mirilianer dürfte auch als Fastmensch im Galaktischen Imperium Speziesismus begegnet oder selber Opfer dieser geworden sein. „Zwischen Mann und Frau.“ Der Sith erlaubte sich einen kurzen Seitenblick zu seiner Schülerin. Sie würde sein Erbe sein und er würde sicherlich nicht zulassen, dass sein Werk, dass sie einst darstellen würde, Nachteile haben würde weil sie das falsche Organ zwischen ihren Beinen trug. Sie war sein Werk und die Makellosigkeit würde er nicht durch die Engstirnigkeit irgendwelcher geistiger Jokel aus dem Outer Rim beflecken lassen. „Das sind profane weltliche Gesetze, die nichts mit dem Weg der Sith und damit der dunklen Seite zu tun haben. Für solche Regeln ist in einer von Sith regierten Galaxis kein Platz.“

Was er damit meinte, dürfte jedem Anwesenden im Raum klar sein. Unter den Sith gab es keine Gnade oder Möglichkeit sich Macht zu teilen, wenn man verschiedener Ansicht war. Darth Malevolos hatte gegen ihn intrigiert, hatte Erfolg gehabt und hatte ihn ins Exil getrieben. Dafür würde er Rache nehmen und sein gesamtes Andenken auslöschen. Seine rotgold glühenden Augen, die sterbenden Sonnen seines Wesens, glühten vor Passion für seine Vision. Er war kein blinder Prediger, der sich in seinen Ansichten verlor, sondern ein Mann mit einer Mission, die diesem Imperium den Sieg und damit die galaktische Dominanz verschaffen würde. In seinem Windschatten würden jene aufsteigen, die ihm dienten und damit dem Galaktischen Imperium beim Wachstum halfen. Er war alles andere als weich, denn zwar konnte man ihm vorwerfen er würde damit egalitär sein, ja geradezu ein Produkt der Neuen Republik, doch seine Toleranz kannte einen Imperativ: Macht und jene die stark genug waren nach ihr zu greifen. Für den Rest hieß es das Knie beugen oder verenden. Keine Demokratie würde unter seinem Willen sich etablieren, denn die Meinung von Nerf Rindern scherte den Krayt Drachen nicht.

„Es wird jene geben, die sich meiner Vision entgegenstellen werden. Das Galaktische Imperium wurde zu lange von Wesen gesteuert, die an diese alten, verkrusteten Normen festhielten. Wir sehen, was uns dieses Gedankengut gebracht hat. Den Fall von Corellia. Einen Frieden mit der Neuen Republik. Dopa Maskey, wir wissen, dass Frieden eine Lüge ist.“ paraphrasierte der Sith Executor die erste Zeile des Sith Kodex und schloss den Mirilianer in seine Gedanken ein. Es gab immer ein „Wir gegen die anderen“ Szenario, ein Feindbild schärfte jedes Profil. „Ich werde der Wind der Veränderung sein und Sie können mir dabei helfen.“ schloss der Sith seinen Sermon ab und strich seine schwarze, von Sith Markierungen durchzogene, aus edlem schwarzem Veda Stoff gewebte Soutane glatt.

Eine Kunstpause verlieh seinen Worten mehr Gravitas. Die Politik war ein Minenfeld und wer sich in ihr engagierte, spielte Topfschlagen in genau diesem Minenfeld. Doch der Sith Executor hatte lange genug nur vom Rand aus zugesehen. Er war zurück und es war an der Zeit, dass eine Veränderung stattfinden würde. Sein Wille würde geschehen. So im Orden wie auch im Imperium. Sein Solipsismus hatte ihn erkennen lassen, dass Geschlecht und Spezies völlig unbedeutend waren. In jedem dieser Wesen, egal ob sie das Knie vor ihm beugten oder durch sein Lichtschwert fielen, in ihnen allen steckte ein Stück seiner selbst, dass er nach und nach befreien würde, bis er diese Ebene der Existenz verlassen und aufsteigen würde. Durch den schwarzen Malstrom, mit einem geöffneten dritten Auge.


„Das Ziel ihres Auftrages ist zwar ein Wesen, dass nach imperialen Maßstäben als Nichtmensch gelten würde, doch wehrt sich dieses Wesen diesem Wind vehement. Der Imperator würde mit Freuden hören, dass wir ein verräterisches Subjekt gefunden und ihm überliefern werden.“

Allein die Erwähnung des Allmächtigen dieses Sternenreichs sollte dem Renegaten die Bedeutung des Auftrags vor Augen führen. Er brauchte nicht das Werk eines Amateurs oder selbst eines halbwegs intelligenten Wesens. Er brauchte ein Kunstwerk. Der Mann vor ihm sah aus wie ein Künstler verschiedener Richtungen. Seine taxierenden Blicke, als er den Raum betrat, verrieten ihn bereits als einen freischaffenden Künstler des Todes, doch steckte in dem Mirilianer mehr. Dopa Maskey war sicherlich ein Mann vieler Talente. Wie es unter den Sith Tradition war, wollte er den Mann fordern. Er würde ihn nicht als Schüler annehmen, das war Niphiras Platz und er gedachte nicht sie durch Dopa Maskey zu ersetzen. Dennoch lag es in der Natur des Sith Executors den Mann zu prüfen, ihn dem Wert seiner Arbeit zu beurteilen und ihm dann die belohnenden Früchte der dunklen Seite auszuhändigen. Die Dunkelheit im Herzen dieses Mannes würde wachsen, während er mit beiden Händen aus der Quelle Bogans das Wissen schöpfen und sich gierig einverleiben würde.

„Es ist daher von größter Bedeutung, dass ihre Arbeit makellos ist. Ich habe Sie in der Hoffnung angeworben, dass Sie besser sein werden als ein drittklassiger Techniker. Es muss perfekt sein.“ Die Betonung seiner Worte sollte Dopa Maskey klar machen, dass zwar nicht die Holomatrix neu geschrieben werden musste, er aber die Geschichte neu schreiben musste. Man konnte Malevolos vorwerfen was man wollte, aber dem Imperator war er, soweit Darth Draconis es wusste, stets treu gewesen. Diese Säule seiner Person sollte fallen und um den paranoiden Noghri zu überzeugen, würde es mehr als überzeugend sein müssen. Es musste erschütternd gut sein. „Doch von einem Schüler der dunklen Seite erwarte ich nichts weniger als das und ich denke Sie sind genau der Richtige dafür.“

Der Sith appellierte hier an den Stolz und den Ehrgeiz des Mannes, der vor ihm saß. Nicht jeder kam in den Genuss seines Arbax‘, vor allem einer Spirituose dieser Qualität und dieses Alters, ohne dass der Sith Executor sich davon etwas versprach und dass er in dem Gast etwas sah, was er in anderen nicht sah. Dopa Maskey musste sich beweisen, bevor er ihm die schwarzen Früchte Bogans auf einem Silbertablett überreichen würde. Doch würde der Mann, dessen Herz von einer eigentümlichen Dunkelheit, wie von einem Krebstumor, zerfressen war liefern, wäre er ihm bereit Wünsche zu erfüllen, die seine verdorbene Natur sich erst noch ausdenken musste. Darth Draconis ging davon aus, dass sich Dopa Maskey viel ausdenken konnte.

„Daher komme ich für Ihre Spesen auf und gebe Ihnen die Zeit, die Sie benötigen um diesen Auftrag nach Ihren Vorstellungen auszuführen. Ich erwarte im Gegenzug dafür regelmäßige Updates.“

Weiter würde er auf den Renegaten nicht zugehen. Es handelte sich hier am Ende des Tages immer noch um einen Schüler, der sich ohne Meister in einem Tempel befand, dessen pervertierte Aura jedes Wesen im Umkreis mehrere Klicks verdarb. Mörder, Halsabschneider und Intrigante waren hier wie Sand auf Tatooine vorhanden. Der Sith Executor befand, dass der Renegat sein Blatt ausgereizt hatte und es nun an der Zeit war vollendete Tatsachen zu schaffen. Wenn der Renegat einwilligen würde, würden sie Großes schaffen. Sehr Großes sogar.

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[Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Domäne der Lernenden - Odiles Quartier] Odile Lemaire

Fleur Benoîte Odile Lemaire war in einer Welt groß geworden, in der Ränge und Titel wichtiger waren, als die Personen dahinter. Sie waren Ausdruck und Sinnbild einer ewigen Ordnung, die den Menschen dahinter wie eine Maske verbargen, deren Form und Funktion beständig war, während ihre Träger wechselten. Zu vergessen, dass hinter den Masken fühlende, beeinflußbare Menschen steckten, war jedoch ein Anfängerfehler, der der kultivierten Adeligen nicht unterlief. Genausowenig, wie sie dem Irrtum erlag, anzunehmen, dass jemand sein wahres Gesicht zeigte, wenn er seine Maske abnahm. Darunter lag nur eine zweite und darunter noch eine. Im gnadenlosen Spiel um Macht und Einfluß, das die tapanischen Adelshäuser miteinander spielten, machte jeder Einblick, den man einem anderen in seine Gedanken und Gefühle gewährte, angreifbar. Aber Odile war längst eine Meisterin des Spiels, und weder erwartete sie, dass jemand ihr sein wahres Selbst offenbarte oder aus reiner Selbstlosigkeit handelte, noch war sie gewillt, sich diese Schwäche zu leisten.

Am vergangenen Abend allerdings war sie von ihrem Verhalten abgewichen, nachdem Sabar und sie einige sehr vertrauliche Momente geteilt hatten und er ihr einen kurzen, aufwühlenden Einblick in das gewährt hatte, was an Potential in ihr steckte. Ohne das geringste Zögern hatte sie mit beiden Händen nach der Chance gegriffen, die er ihr bot - trotz der eindringlichen Warnung von Tom. Sabar hatte kein Blatt vor den Mund genommen und nichts konnte ehrlicher sein, als das wölfische Lächeln des dubrillianischen Adeligen und der lauernde Blick, der seine Worte begleitet hatte, als er ihr angeboten hatte, seine Schülerin zu werden. Und als sie ihm antwortete, war sie keiner spontanen Laune gefolgt, sondern war ganz im Gegenteil dem Sith wahrhaftiger und offener begegnet, als sie es je einem anderen Menschen gegenüber gewesen war.

Auch als sie sich von dem frischgebackenen Ehrengardisten Tom vor ihrem Quartier mit einem zärtlichen Kuss verabschiedete, und in der bedrückenden, düsteren Atmosphäre des Tempels plötzlich ganz alleine war, war sie entschlossen, diese Entscheidung nicht zu bereuen, auch wenn es bedeutete, Opfer zu bringen. Das erste Opfer lag schon direkt hinter der Tür: Spartanisch war ein schmeichelhafter Euphemismus für die kahle, fast fensterlose Zelle, in der sie wohnen und studieren sollte. Bett, Tisch, Stuhl, ein schmaler Spind, ein winziges Bad. Odiles edle Züge verzogen sich kurz missvergnügt, bevor sie sich selbst zur Ordnung rief und beschloss den Mangel als Herausforderung zu sehen. Sie war hier, um zu lernen. Je weniger Ablenkung sie hatte, desto besser. Ihr Meister hatte ihr aufgetragen, sofort mit dem Training zu beginnen und bis er wieder Zeit für sie hatte, würde sie genau das tun. Der Absolventin der Reena-Ballettakademie hatte in den letzten Tagen ohnehin Bewegung gefehlt - sie sehnte sich danach, sich verausgaben zu können. Sie nahm ein paar bequemere Kleidungsstücke aus ihrer Tasche und hängte den Rest in den Spind, in dem sie zu ihrer Überraschung schon einen schwarzen, recht unförmigen Überwurf mit Kapuze fand. Einheitsgröße. Hm. Wenn das das war, was man hier so trug...

Mit dem schwarzen Kapuzendingens über ihren Trainingsklamotten machte sie sich auf, um in den Gängen hier unten die Trainingsräume zu finden. Trotz Düsternis und recht sparsamer Hinweise, gelangte sie recht schnell zu ihrem Ziel, als Sabar - Darth Angelus, verbesserte sie sich gedanklich - neben ihr auftauchte. Auch er trug einen schwarzen Umhang und entledigte sich seiner Kapuze, als er mit verschränkten Armen vor ihr stehenblieb. Da er einen guten Kopf größer war, als die grazile junge Frau, legte sie den Kopf etwas zur Seite, um sich mit einem lebhaften Funkeln in den grünen Augen dem forschenden Blick ihres Meisters zu stellen, ohne den Kopf in den Nacken legen und allzu offensichtlich zu ihm aufsehen zu müssen. Seine kurze Musterung war jedoch keine Einbahnstraße: Odiles aufmerksamem Blick entging nicht, dass sich die Veränderung, die sie schon am Morgen an ihm bemerkt hatte in dieser Umgebung umso deutlicher manifestierte - und natürlich einige bemerkenswerte Äußerlichkeiten. Details nur. Aber sie konnte sie lesen, wie ihre Muttersprache. Der Faltenwurf des Umhangs über seinen Schultern verriet den gutsitzenden Anzug darunter - aber es waren die schwarzglänzenden Schuhe, die ihr ein feines Lächeln entlockten. Der modische Faux pas ihres Abends im
Eternal Dawn würde sich also nicht wiederholen.

Ohne dass auch nur für einen Wimpernschlag ihr Lächeln verrutschte, folgte sie Darth Angelus nach dessen kurzangebundener Aufforderung mit erwartungsvoller Nervosität in einen der Trainingsräume. Jede Bewegung federnd und anmutig, instinktiv den Raum nutzend, trat sie noch zwei weitere Schritte zu dessen Mitte, als ihr Meister stehen blieb, und ließ sich gemäß seinem Befehl geschmeidig in den Schneidersitz sinken. Erst als er mit einem dünnen Metallrohr wieder vor ihr stand und sie nun doch zu ihm aufsehen mußte, wurde der jungen Frau etwas mulmig. Was wollte er mit dem rostigen Ding? Ihr Herz setzte einen bangen Schlag lang aus, bis sie sich wieder fing, aber nichts, was im Inneren passierte drang nach außen. Obschon sie alleine waren und Odile wußte, dass sie vor Sabar nichts verbergen konnte, blieb ihre Haltung mit angeborener Selbstverständlichkeit tadellos und sie beantwortete seine Frage mit dem gebotenen Ernst und wie schon zuvor absolut aufrichtig.

"Ich bin Euch gefolgt, weil Ihr mir gezeigt habt, was ich sein kann und welche Möglichkeiten sich mir dadurch eröffnen. Ich will von Euch lernen, diese bisher ungenutzten Fähigkeiten zu entwickeln. Im Eternal Dawn habe ich Euch meine Loyalität versprochen, das habe ich nicht vergessen - und auch wenn ich nicht weiß, was mich erwartet, bin ich jetzt hier."

Odiles heller Blick lag mit konzentrierter Aufmerksamkeit auf Darth Angelus' Zügen, gab ihm das Gefühl, der Mittelpunkt ihrer Welt zu sein, während sie ein wenig unruhig wartete, ob ihre Antwort ihm genügte. Sie hätte mehr sagen können, über das, was sie antrieb. Aber im Kern war es das und es wurde nicht wahrer, wenn sie es ausschmückte.



[Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum] Darth Angelus, Odile Lemaire
 
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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis]


Sobald Niphira die Anweisung bekam sich sich zu ihrem Meister zu stellen und die Kapuze tief in das Gesicht zu ziehen tat sie es auch. Es war eine Sache die wirklich neu für die Schülerin gewesen war. Sie nickte bei den letzten Anweisungen ihres Meisters nur knapp. Langsam verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und wartete ab. Eine Sache die nicht so lange dauern sollte. Es war spannend auf den Gast zu warten. Als dieser allerdings den Raum betrat war es doch ein wenig enttäuschend. Er wirkte nicht besonders eindrucksvoll. Auch dass Draconis sie nicht vorstellte war für sie völlig in Ordnung. Schließlich war sie bisher ein Niemand. Und einen Niemand konnte man nicht vorstellen. Sie tat sie das, was sie als richtig erachtete. Sie behielt jede Bewegung der Grünhaut im Auge. Niphira versuchte auch die Verbindung zwischen Draconis und dem anderen Mann zu verstehen. Scheinbar kannten sie irgendwie, aber nicht lange. Es war für die Schülerin mehr als klar, wer in diesem Raum die Kontrolle hatte. Wer hier die Fäden zog. Würde dieser Mann aber etwas dummes versuchen, dann wäre Niphira die Erste, die ihm den garaus machen würde. Scheinbar war es aber ein ruhiges Gespräch. Noch. Auch wenn bisher keine größere Aggression in der Luft lag konnte das hier auch bedeuten, dass beide parteien sich nur ein wenig abtasteten. Es war wie eine gesellschaftliche Form des Kampfes zweier Bestien. Beide wussten was sie wollten. Es wurden Höflichkeiten ausgetauscht. Dennoch bemerkte Niphira wie beide Parteien versuchten ihre eigenen Vorteile möglichst auszunutzen und den eigenen Profit regelrecht zu maximieren und doch möglichst geringen Einsatz zu verwenden. Es wirkte wie ein Dejarik-Match zwischen einem Veteran und einem talentierten Rookie. Ja, ihr Meister war wirklich der Bessere in diesen Belangen. Dennoch musste Niphira sich mit dem Fortlaufen des Gesprächs mehrere Dinge eingestehen.


Zum einen war sie ein Klotz. Ihr mangelte es an Feingefühl um zum jetzigen Zeitpunkt ein Gespräch auf dieser Ebene zu führen. Sie war derzeit nicht in der Lage so zu kommunizieren und mit der Mimik zu spielen. Sie konnte derzeit einfach nicht wirklich gut verbergen, was in ihr Vorging. Auch wenn ihre Fassade derzeit hielt, so war sie von der Grünhaut beeindruckt. Dieser Mann war ihr um einiges voraus. Keine Chance auf diesem Gebiet derzeit mitzuhalten. Immer mehr wurde Niphira bewusst, wie viel in ihrer Ausbildung derzeit noch zu lernen war. Wo ihre Schwächen lagen. Oder wie in diesem Falle eine ganz gefährlicher Nachholbedarf herrschte. Ihre Wut über die Unfähigkeit in diesen Belangen fing an immer weiter hoch zu kochen. Niphira musste regelrecht dagegen ankämpfen. Hinter ihrer Fassade brodelte es. Wollte sie eine richtige Sith sein, würde dieser Teil ihrer Ausbildung wirklich wichtig werden. Ansonsten war sie kaum mehr als ein Kind, dass ein Lichtschwert herumschwingen und ein wenig mit der Macht spielen konnte. Es war eine ernüchternde Situation. Eine Andere Sache die klar auf der Hand lag war, dass sie sich von dem äußeren dieser Person hatte täuschen lassen. Auch wenn er auf dem ersten Blick wie eine minimal intelligentere Form einiger Jünger wirkte musste die Schülerin erkennen, dass dieser Mann wusste was er wollte. Es war mehr als nur erstaunlich. Es war zwar immer noch das Parkett von dem Executor. Allerdings schien sich dieser Mirialaner nicht schlecht zu machen in dieser Form des gesellschaftlichen Tanzes. Kein Zweifel. Zudem würde sie gemessen an seinem Auftreten und Körperbau wahrscheinlich das Nachsehen haben. Der Drang nach Training wuchs in Niphira an. Sie wollte vorankommen. Langsam formte sich der Wissensdurst und jener nach Training zu einer unstillbaren Gier. Es wäre inakzeptabel hinter jemandem zurück zu fallen. Gerade einem Meister losen, der um ein Belohnung bat.


Zuletzt waren da aber eher andere Punkte die Niphira langsam verrückt machten. Zum einen den Beiden beim Trinken zusehen zu müssen, während sie selbst, auch weil sie es bei dem Bau ihrer Klinge vernachlässigt hatte, nun wirklich durstig wurde. Am Ende war es eine weitere, wichtige Lektion. Wenn Zeit war, würde sie sich gut stärken müssen um nicht wieder in eine solche Situation zu gelangen. Die Lösung war also banal. Das andere Problem war das jucken ihrer Nase. Sie würde sich gerne daran kratzen. Jedoch würde es ihren Meister bloßstellen. Daher wäre gerade jegliche Form der Bewegung ein Akt der Respektlosigkeit ihrem Meister gegenüber sowie eine Bloßstellung dieses Mannes. Wenn sie eine Sith werden wollte, dann durfte sie sich nicht wegen solcher Lappalien ablenken lassen. Das Spiel ihres Meisters, das alles was hier gerade geschah, hatte Priorität. Sie musste trotzdem genau aufpassen wie dieser Tanz zwischen meister losen Schüler und Executor weiter ging. Außerdem wollte sie keine Schwäche zeigen. In der Tat hatte sie darauf geachtet die entsprechende Hand so zu platzieren, dass sie in kürzester Zeit mit der Macht ihr Lichtschwert in der Hand hätte, sollte die Grünhaut auch nur wagen sie, oder gar ihren Meister zu attackieren.


Sobald der Mirialaner seine Forderung nach Wissen zwar recht subtil, aber dennoch klar verständlich geäußert hatte musste Niphira innerlich fast lachen. Als ob er einfach so- Doch die Worte ihres Meisters erzeugten fast ein leichtes Zucken. Mit jedem Wort dass aus seinem Mund kam stieg der Drang irgendwie zu reagieren. War es sein Ernst? Es wurde mit jedem seiner Worte schwerer nicht zu reagieren und doch schaffte es Niphira auch weiterhin mehr einer Statue zu gleichen als einem lebendigen Wesen. Am Ende stand es ihr ohnehin nicht zu diese Sache zu Hinterfragen. Egal wie die Rahmenbedingungen waren. Egal was dieses kleine Geschäft zwischen den Beiden bringen würde. Es war ihr eine klare Warnung gewesen, dass egal was Niphira tat, egal was kam, sie selbst nur eine austauschbare Person war. Langsam fing es wirklich an zu nerven wie gut dieser Kerl, diese Grünhaut sich darin verstand mit den Worten regelrecht zu spielen. Eine Übung derer Niphira nicht mächtig war. Genauso diese ganzen respektvollen Umschreibungen. Sie war schon immer untalentiert darin gewesen ihre Bedürfnisse gut in Worten zu verschachteln. Auf jeden Fall nicht so wie es die beiden Männer taten. Diese ganzen Umschreibungen machten es jemandem, der recht direkt war wirklich schwer Passagen dieses Gespräches zu folgen. Alles was Niphira verstand, was jedoch nicht wenig war, dass die Beiden sich dem Punkt näherten an dem sich herausstellen würde, ob sie sich einig würden oder nicht. Niphira dagegen war regelrecht genervt. Dieses Wechselbad der Gefühle machten es auch nicht leichter regungslos stehen zu bleiben. Genauso wollte ihr Körper sich bewegen. Was diese beiden Männer besprachen war am Ende aber viel zu wichtig um unnötig zu hetzen, um Fehler zu begehen. Es würde schon so mehr als genug Dinge geben, die Draconis kritisieren würde. An ihrem Verhalten. In Niphira stieg der Hass immer weiter auf. Hass auf die Perfektion die diese Grünhaut repräsentierte gegen die sie wie ein Stück Kohle neben einem Diamanten wirken musste. Hass dass dieser Kerl so viel besser war als sie. Sie musste Fortschritte machen. Schnell. Diese Lücke zwischen diesem Gast und ihr, die mehr einer Schlucht denn einer schmalen Spalte glich, zumindest aus Sicht von Niphira, dürfte niemals weiter anwachsen. Ihr Wert war weniger als das Stück Kohle, welches ihr in den Sinn gekommen war. Ihr Wert glich derzeit kaum mehr als dem absoluten Nullpunkt.


Kurz bemerkte Niphira was in ihrem Meister vorging. Die Worte der Grünhaut erzürnten ihn. Das Ausschlagen des großzügigen Angebotes. Und doch erkannte Niphira dank der Machtsicht, welche sie im Laufe des Gesprächs nun doch verwendete, dass sich Darth Draconis beruhigte. Nur ein Wort und sie würde zu schlagen. Doch ging die Schülerin nicht davon aus, dass ein solcher Befehl nun kommen würde. Seine Worte klangen schön, bloß wusste selbst Niphira, dass Freiheit eine Illusion war. Man konnte nur freier werden, wahre Freiheit jedoch quasi nie erreichen. Nur Momente erleben in denen diese Illusion der Freiheit einen übermannte. Ein Begleiter und Pate wollte der Executor also für den anderen Mann sein. Eine versteckte Stichelei ihr gegenüber um ein weiteres Mal auf die eigene Austauschbarkeit hinzuweisen? Auch entging ihr der Seitenblick nicht. Der Executor erntete ein kaum merkliches, stummes Nicken, welches man nur bemerkte, wenn man genau hingesehen hatte. Fast als hätte er ihr eine versteckte Anweisung erteilt. So kurz diese Bewegung existiert hatte, war diese auch wieder verschwunden und Niphira wieder wie eine Statue. Das Nicken sollte Zustimmung signalisieren. Auch wenn Niphira selbst keine Worte über höhere Ziele hören wollte, so war es wichtig nach außen hin Einigkeit zu zeigen. Das Bild einer untrennbaren Einheit zu malen. Ihr Meister würde gut alleine zurecht kommen. Dennoch hoffte sie so, zumindest einen kleinen Teil zu seinem Werk beigetragen zu haben. Auch wenn ihre eigene Redegewandtheit kaum existierte, so wusste sie durchaus mit ihrer Körpersprache zu arbeiten. Deswegen auch ihre derzeitige Haltung mit den verschränkten Armen. Es war ein klares Signal, dass sie auch keine Respektlosigkeit dulden würde. Auch wenn derzeit das ganze irgendwie mehr ein Gizka verkleidet als Kathhund ähnelte. Als Draconis die Metapher verwendete, nach derer der Executor ein Wind der Veränderung wäre kam Niphira nicht umhin darüber nach zu denken, dass sie versuchen würde sein Sturm der Zerstörung zu werden, wann immer es für diese Veränderung notwendig wäre. Jedoch wäre die Schülerin derzeit mehr ein laues Lüftchen verglichen mit zu vielen der Sith hier im Tempel.


Die folgenden Worte waren für Niphira dann klar verständlich. Sie fing langsam immer mehr an die Art und Weise dieser Formulierungen zu verstehen. Sie allerdings selbst zu verwenden würde Übung verlangen. Hartes Training, welches seines gleichen suchen würde. Ihre größte Schwäche wollte Niphira zu einer Stärke umformen. Der Köder für die Grünhaut war gelegt. Jetzt musste der Angler, der Executor, nur noch abwarten bis die Beute anbiss. Als der Sith Executor endete wurde Niphira noch einmal klar, wie wichtig dieses Gespräch war. Andernfalls wäre ihr Meister niemals so freundlich gegenüber dieses Mannes gewesen. Erfolg oder Misserfolg dieser Konversation würde von den nächsten Schritten dieses Mannes abhängen. Es gab so viele mögliche Ausgänge dieses Szenarios


[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Craton Minara]
 
[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Lilya

Es war hier im Tempel üblich, dass Jünger Aufgaben nach gingen, die man ihnen zuteilte. Wie es auf der Krankenstation war, konnte Yneha selbst nicht beurteilen, da sie dort noch nie zuvor war. Sie war gleich nach ihrer Ankunft Tests unterzogen wurden. Lilya selbst schien skeptisch zu sein, weil Yneha ihr gegenüber freundlich gesinnt war. Sie hatte nicht im Sinn, ihr etwas antun zu wollen, was sie bereits in Worten verdeutlichte.

"Die Sith nehmen in ihren Orden jeden als Jünger auf, der machtbegabt ist. Dabei ist es egal, wie derjenige gesinnt ist. Wer nicht bereits der dunklen Seite ergeben ist, der wird ihr verfallen. So erging es mir. Ich hatte hier bereits sogar einen Meister, allerdings hat dieser ohne Gründe zu nennen die Ausbildung beendet, einfach so. Seit dem sind mir die Sith nicht mehr ganz so geheuer und ich denke, dass ich hier falsch gelandet bin."

Sie selbst konnte das nicht bestätigen, jedoch hörte sie auf das, was ihre Emotionen ihr sagten.

"Es freut mich, dich kennen zu lernen, Lilya", sprach Yneha dankend, "doch ich gehe hier momentan keiner Tätigkeit nach. Ich kann mir vorstellen, was du hier bisher durch machen musstest. Die Sith sind, um es mal so zu beschreiben, böse und korrupt. Gerechtigkeit gib es hier nicht. Die meisten Jünger passen sich den Sith an, um potentielle Meister von sich zu überzeugen, sie als Schüler zu nehmen. Neben mir bist du wohl bisher auch die Einzigste, die hier am falschen Ort zu sein scheint...und der Junge, dem du die Stiefel küssen musstest, war vermutlich einer von diesen. Leider gibt es hier auch Jünger, die nicht wirklich freiwillig hier sind und sich so verhalten wie wir...keine Wut, kein Zorn..."

Sie hoffte, Lilya ein wenig aufklären zu können, weshalb sie anders war wie die meisten Jünger.

[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden/Gänge] Yneha, Lilya
 
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“Da doth tee mala. Cha voshana hoohah heee.“ („Das war nicht klug, verärgern solltest du diesen dort nicht.“) Vernahm der Mirialaner die Stimme in seinem Inneren, während er das Gefühl hatte als würde eine eisige Böe über ihn hinweg wehen. Hatten seine Worten diese Reaktion hervor gerufen? Hatte er beim Formulieren einen Fehler gemacht? Zumindest hatte er dem Executor gesagt was für ihn wichtig war und dabei war er so ehrlich wie es ihm möglich war gewesen. Dann mit ruhiger Stimme erklärte ihm der Sith das er dem Mirialaner doch nie die Freiheit rauben wollen würde, denn schließlich waren sie alle frei unter dem Willen des Imperators. Craton sollte ihn lieber als Domkamoky (Paten) sehen, einem der an seiner Entwicklung interessiert sei und auf ihn achtgeben würde. Und dann sprach Darth Draconis die magischen Worte aus, der Renegat dürfe arbeiten für wen er wolle, solange das nicht den Visionen des Executors im Wege stand. Gut dafür würde Craton noch herausfinden müssen, was der Sith wollte. Doch damit konnte er sich wirklich gut arrangieren. Diese Entscheidungsfreiheit, mochte sie auch noch so kümmerlich wirken war schon viel wert. Dann setzte er noch nach, das er natürlich jederzeit ein offenes Ohr für die Vorgänge im Tempel hätte. Und der Mirialaner war sich sicher, das sich der Sith auch für alles andere interessieren würde, das der grün häutige zu Tage fördern würde. Dopa Maskey lächelte , ein offenes und ehrliches Lächeln, nun so ehrlich wie es unter Gaunern sein konnte.

“Ma Lorda, ich bedaure es zutiefst sollte ich mich bei der Formulierung zu eurem Angebot falsch ausgedrückt haben. Denn das was ihr zu bieten habt cokhana (Patron) deckt sich mit meinen Vorstellungen unsere Zusammenarbeit betreffend. Jee hatkocanh bleeu uba vehpobaee tytung kihciha du bu kouuicala. (Ich werde euch über jedes Flüstern in der Dunkelheit informieren.)“

Der Mirialaner hob sein Glas zu den Lippen, er überlegte wie er fortfahren sollte, denn der Executor erwartete sicherlich noch eine feste Zusage. Doch in dem Moment der Stille fuhr der Mann fort, sein Wille und seine Vision seien eine einfache, Ehre wem Ehre gebührt und Stärke wem Stärke gebührt, frei von Vorurteilen und Standesdünkel. Denn die Macht interessiertes es einen koumihesa (Dreck) wer man war oder woher man kam. Craton kam wieder in den Sinn, das Darth Draconis ihn vorhin als Sith bezeichnet hatte. Fast wie einen Gleichrangigen, ihn den Pariah, den Aussätzigen, den Schüler ohne Ausbildung. Und Dennoch, schloss er ihn mit ein. Auch als er dann fortfuhr, das es Wesen gäbe die sich seiner Vision entgegenstellen würden. Das dieses Galaktische Imperium bereits verkrustet und verknöchert sei und was diese Haltung gebracht hätte. Denn Fall von Corellia und einen Frieden und hier zog er ihn noch einmal auf eine Stufe mit sich als er meinte das sie beide wüssten, das Frieden eine Lüge sei. Während Darth Draconis davon weiter sprach der Wind der Veränderung zu sein und das er und so wie der Sith es betonte nur Dopa Maskey ihm dabei helfen könne. Doch im Kopf des Mirialaner flüsterte die Stimme bereits “Hhe cotea, Jee logna wahkala. Hhe wahkala, Jee logna pawa. Ba inkabunga hatkocanh gee tah yae.“ („Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Einen unglaublichen Willen hat dieser Mann.“) Doch auch wenn dieser Frieden für das Imperium und die Sith lästig wäre, so war doch der Frieden, wie der Krieg gut fürs Geschäft. Gut es war das ehemalige Geschäft des Mirialaners, doch von vielen Dingen und Fertigkeiten die er sich dabei angeeignet hatte zehrte er noch jetzt.

Beide Männer schwiegen sich einen Augenblick an, der Executor strich seine Garderobe glatt und Craton nahm einen Schluck Abrax, behielt das würzige Getränk im Mund und wartete geduldig. Denn es wirkte auf ihn so, als wäre Darth Draconis noch nicht ganz am Ende mit seinen Ausführungen. Als Darth Draconis fortfuhr, bekam Dopa Maksey das Gefühl das der Auftrag von oben, von ganz oben kommen würde. Sie würden dem Imperator einen Verräter liefern. Und dazu müsste die Arbeit makellos sein. Und dann kam ein Seitenhieb zu seinen Fähigkeiten und den von dem Mirialaner ins Spiel gebrachte drittklassigen Techniker. Nur um ihm im nächsten Satz wieder zu schmeicheln, denn der Executor hielt den Renegaten genau für den Richtigen, der in dieser Situation nichts anderes als ein perfektes Meisterwerk abliefern würde. Der Mirialaner kam nicht umhin, sich gebauchpinselt zu fühlen. Das Potential von dem ihm dieser Feiste Sith auf Tuhle erzählt hatte, das was er hoffte in sich zu haben, schien dieser Mann auch in ihm zu sehen. Ja Craton hatte das Gefühl, das vor ihm die von ihm geforderten verbotenen Früchte ausgebreitet lagen und alles was der Mirialaner tun müsste wäre zugreifen. Nein nicht nur, vorher müsste er den Wächter dieser Früchte davon überzeugen, das er es wert war und das würde er schaffen.

Darth Dracons warf nun endgültig seine letzten Credits in den Sabbac-Topf als er auch die Spesen Forderung akzeptierte und ihm sogar zusicherte das er nach seiner eigenen Geschwindigkeit vorgehen könne. Dopa Maskey kam nicht umhin hinter dem Glas in seiner Hand zu grinsen. Viel mehr hätte sich der Renegat nicht erhoffen können, er hatte hoch gereizt und keineswegs geblufft. Craton erhob sich und sagte dann:


“Jeejee doth du yanee Domkamoky.„ („Wir sind im Geschäft Pate.“
im Sinne von dem Paten aka Godfather.
)


Nun kam der Punkt wo Craton nicht genau wusste wie er sich verhalten sollte. Ein Hutte hätte ihn mit einer Handbewegung entlassen. Mit einem anderen Schmuggler oder Raumfahrer hätten sie beide angedeutet das sie in die Hand spuckten und sie sich dann gaben. Eine andere Person hatte auf einem Schwur bestanden, der nicht hielt. Also was sollte er tun? Kurzentschlossen prostet er dem Sith Executor und der Verhüllten Gestalt mit seinem Glas zu. Er hätte es schlechter treffen können als Protegé dieses Sith zu werden.


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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Gänge bei der Kantine - Lilya, Yneha, Jünger]


Lilya schaute die andere Jüngerin neugierig an. Sie war irgendwie anders. Scheinbar wirklich. Langsam entspannte sich die Lethan und ihre Lekku zuckten auch kaum noch. Die Furcht war sichtlich geschwunden. Dieser Effekt wurde bei ihren Worten nur stärker. Vielleicht hatte sie ja ein wenig Glück? Zumindest schien es so. Das Essen war mehr eine Pampe. Weniger eine gute Mahlzeit. Nur das schlechteste war gerade schlecht genug… Schoss es ihr durch den Kopf. Dennoch war es besser als der Fraß den die Sklavinnen auf Nar Shaddaa bekamen. Man wurde wenigstens satt.

“Du denkst dass du hier falsch gelandet bist?”

Fragte Lilya schließlich ungläubig und musterte das Mädchen genauer. Sie war wirklich gut gebaut. Also Sportlich betrachtet. Nachdenklich schob sich Lilya mit dem Löffel etwas der Masse in ihren Mund und legte den Kopf etwas schief. Es stimmte, dass Wesen der dunklen Seite verfielen. Eine gute Freundin war sogar Wahnsinnig geworden. Genauso dieses Mädchen aus der Bibliothek… mit den Beeren.

“Mich freut es auch dich kennen zu lernen…”

Entgegnete Lilya schließlich nachdem sie es geschafft hatte sich aus ihren Gedanken zu lösen. Ein wenig wiegte die junge Twi’lek ihren Kopf hin und her. Musste ein wenig lachen während Yneha erwähnte, dass sie hier falsch wären. Auch wenn es stimmte. Am Ende war da wirklich so ein kleines Problem…

“Nun ja… Falsch oder nicht… wir kommen hier nicht wieder weg. Nicht ohne selbst wie die zu werden. Nicht ohne Schüler zu sein… Wie ist es überhaupt einen Meister zu haben? Ist es anders? Ich kannte jemanden, der hat nun einen Meister… und… sie… ich meine… diese Person… war eigentlich so wie wir… nur dass sie in der Bibliothek gearbeitet hat. Sie war toll… Aber nun… Ich habe sie mit einem Lichtschwert gesehen… Sie war… besonders irgendwie… Aber nun… Ich habe Angst… Dass sie nun auch so wird. Dass sie auch so wird…”

Die Lethan senkte den Blick. Ihr war der Hunger vergangen. Der Gedanke dass dieses Mädchen nun auch so wie diese Schläger würde… Es war irgendwie… traurig. Etwas unsicher suchte die Lethan den Blickkontakt zu Yneha.

“Es wäre schön… wenn wir gehen könnten… Auf der anderen Seite… wüsste ich gerne… was aus ihr dann wird… Können wir sie nicht… wieder normal machen? Zu dritt haben wir sicher bessere Chancen eine Lösung zu finden oder nicht?”


Hoffnung blitzte kurz in den Augen der Lethan auf. Es gab doch immer eine Chance. Hoffnung. Vielleicht könnte man zusammen irgendwie hier überleben? Am Ende musste Lilya aber selbst daran zweifeln. Sie wäre keine Schülerin, wenn sie nicht bereits wie diese anderen war, die einfach alles schlugen und demütigten, was aus ihrer Sicht schwächer war. So lief es hier nun einmal… Und nicht anders.


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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis Domizil :: Darth Draconis, Niphira Minora, Craton Minara und Bedienstete


Die Höflichkeiten, die diese Sith austauschten, stand im krassen Gegensatz zu ihrer verdorbenen Natur. Beide Wesen waren zu unermesslichen Taten im Stande. Eine Dritte im Bunde, Niphira Minora, war gerade dabei die ersten Blüten der dunklen Seite aufblühen zu lassen und die Kunst des Todes zu erlernen. Sie waren Monster. Und doch umgaben sie sich mit schönen Dingen, tranken erlesene Tropfen und sprachen von einer egalitären Zukunft in einem Sternenreich, dessen oberste Maxime Gehorsam und Dienst dem Galaktischen Imperium gegenüber war. Doch nicht sie. Sie waren Egoisten, so wie alle Sith. Sie verfolgten eine Agenda, einen Plan für dieses Reich, doch taten sie es nicht aus Altruismus, sondern purem Eigennutz. Doch es bedurfte einer Schlange um eine andere zu erkennen und der Sith sah genau eben jene vor sich. Sie würden diesen Orden verändern, so viel stand fest. Dopa Maskey hatte sich überraschenderweise nicht zu seiner Vision geäußert, war dahingehend neutral geblieben. Vielleicht wollte er auch einfach nicht wie ein Speichellecker wirken. Auch wenn der Sith immer reges Interesse auf die Reaktionen bezüglich seiner Pläne besaß, konnte er verstehen, dass Dopa Maskey sich bedeckt hielt und das größtmögliche Maß an Respekt und Ehrerbietung an den Tag legen wollte.


„Machen Sie sich keine Sorgen Dopa Maskey. Hätten Sie mich erzürnt, hätten Sie es bemerkt.“

Ein kurzes, maliziöses Lächeln umspielte die dünnen Lippen des Sith Executors. Er hatte ja auch gut reden, war er ja nicht derjenige, der im schlimmsten Fall seinem Zorn ausgesetzt wäre. Doch war diese eher schroffe Art von Humor in diesem Kontext kein Angriff auf seinen neuen Klienten. Er war sein Schirmherr, sein Patron und Protektor. Auch dieses Wesen würde eine Waffe in seinem stetig wachsenden Arsenal sein, dass er wie ein Wurfmesser in die Richtung seiner Feinde schleudern würde, um ihnen Schaden zuzufügen. Wie ein langsames Gift würde der Mirilianer ihnen das Leben nehmen, ohne dass sie es merken würden. Das Hologramm, welches Dopa Maskey erstellen würde, war das Gift. Seine Fangzähne würde er noch früh genug einsetzen können. Darth Draconis hatte immer Bedarf an talentierten, wissbegierigen Sith.

„Lassen Sie uns darauf anstoßen. Auf Sie, ihre Arbeit und jedes Flüstern in der Dunkelheit. “


Beide Gläser berührten sich und ließen den unverwechselbaren Klang ertönen, den ein leichtes Zusammenstoßen von edlem Glas evozierte. Näher würde er dem Mirilianer vorerst nicht kommen, er musste eine sakrosankte Aura aufrechterhalten, die mit seinem Rang einher ging. Sie tranken noch einige Schlücke in Stille, beide den Moment eines guten Geschäfts genießend. Der Sith ließ den Tokaier im Mund umherwandern, ließ seine Geschmacksknospen sich an dem Bouquet des Weins erfreuen und schluckte dann die bernsteinfarbene Flüssigkeit herunter. Er genoss den Luxus, der ihm jahrelang verwehrt gewesen war. Das Exil hatte ihn solcher Momente beraubt. Er hatte keine Verhandlungen führen können, nicht die Annehmlichkeiten einer hohen Position im Orden der Sith im Galaktischen Imperium genießen können. In ihm wohnte eine Gier diese verlorene Zeit nachzuholen, mehr zu konsumieren, sich wie ein Tumor auszubreiten und das gesamte Gebäude zu infizieren, bis es seinem Willen unterlag. Heute hatte er den nächsten Schritt in diese Richtung getan. Der Sith Renegat hatte eingewilligt. Er war der neue Patron dieses Mannes, würde seine schützende, von einem Sith Taith beseelte Hand über die schwarzen Haare des Mirilianers halten und ihm für seine Dienste die dunklen Früchte von den verdorbenen Ästen Bogans reichen.

Ein kurzer Wisch in der Macht und ein unsichtbarer Mechanismus aktivierte die holografische Konsole seines Tisches einige Oberflächen. Mit wenigen Handgriffen hatte er dem Renegaten die genauen Spezifikationen seiner Zielperson weitergegeben. Darth Malevolos. Standorte seiner Machtbasis, alle Informationen die dem Mirilianer helfen können würden. Mit einem Zischen entwich dem Tisch sanft ein würfelgroßer Datacron, auf dem diese Informationen gespeichert waren. Der Sith ließ den Würfel in Richtung des Renegaten schweben. Dopa Maskey griff nach dem Datacron wie nach den verbotenen Früchten, nach denen sich der Mirilianer so sehr sehnte. Er würde ihm geben wonach er sich sehnte, sobald Draconis bekam was er wollte. In dieser Hinsicht tat Darth Draconis etwas, das man nicht von jedem Sith sagen konnte: Er hielt sein Wort, im guten wie im schlechten Sinne. Es war sein Faustpfand in diesem Orden voller Halsabschneider und Verräter.


„Sie sollten nun über alles verfügen, was sie benötigen. Auf bald, Dopa Maskey. Ich bin gespannt von Ihnen und Ihren Fortschritten zu hören.“

Wie so oft üblich bei den Sith war ein Kompliment in einer Drohung mit einem Lächeln verpackt. Dopa Maskey wusste nun was zu tun war und wen er ins Verderben stürzen würde. Er erwartete Fortschritte, doch war Darth Draconis zuversichtlich, dass dieser ihm geben würde, wonach der Sith Executor lechzte. Das Treffen war für ihn positiv verlaufen. Als der Mirilianer von Faust Halcyon herausgeführt wurde, wandte er sich endlich seiner Schülerin zu. Sie hatte die ganze Zeit über geschwiegen, doch die Macht hatte ihm zugeflüstert, wie sehr sie sich danach sehnte ihr Plappermaul aufzumachen. Fast hätte es Darth Draconis ein Lächeln entlockt. Sie hatte einen eigenen Kopf und ein eigenes Mundwerk. Dennoch war sie ihm treu ergeben. Zwei Eigenschaften, die der Lord der Schatten zu schätzen wusste. Es war an der Zeit auch ihre Fortschritte zu belohnen.

„Setz dich Niphira. Trink etwas vom Wein und erzähle mir, was du gesehen hast, was du gespührst hast und was du aus dieser Begegnung gelernt hast.“

Seine Schülerin ließ es sich nicht zweimal sagen. Darth Draconis hatte auf die Karaffe mit dem bernsteinfarbenen, süßen Tokaier gezeigt. Der Diener, der erneut wie ein Schatten sich von der Wand löste, reichte ihr ein Kristallglas. Ein Verdurstender, der durch das Dünenmeer Tatooines wandelte hätte mehr Obacht walten lassen als sie, ihre gierigen Schlücke waren alles andere als dezent, sie musste wirklich der Durst geplagt haben. Der Sith notierte wohlwollend, dass sie es geschafft hatte ihren Drängen nicht nachzugeben und auf sein Signal zu warten, bis er ihr gestatten würde zu trinken. Eine Konditionierung ihres Wesens, das ihm gefiel. Während Niphira sich dem alkoholischen Getränk hingab, spürte der Sith jedoch eine jähe Erschütterung der Macht. Eine Dunkelheit die sich manifestierte, die ihm grausam und doch wohlbekannt vorkam.

„Oh…“

Mehr brachte Darth Draconis nicht heraus, denn sein Automata eilte zu ihm, mit einer Frage die ihm scheinbar auf den Schaltkreisen seines Vocoders brannte.

[„Meister Sith, ein Exekutor namens Lord Nergal hat sich angekündigt. Soll ich ihn rein lassen?“]

Bei der Macht, war es denn möglich? Dieser Automata würde ihn noch vor Darth Malevolos ins Grab bringen.

„Ja. SL4-VE, lass ihn nicht warten und führe ihn sofort herein!

Den Sith Executor traf fast der Schlag. Am liebsten hätte er den Automata geschüttelt und durch die Gegend geschleudert. Einen Sith vom Rang eines Lord Nergals ließ man nicht warten. Wenn es einen Sith gab, vor dessen Stärke der Lord der Schatten Respekt und Ehrerbietung empfand, dann war es der Schlächter von Corellia. Wenn dieser ihn aufsuchte, musste es etwas wichtiges sein. Ihm war gar nicht bewusst, dass dieser Sith überhaupt noch lebte, geschweige denn, dass er ihn aufsuchen würde. Niphiras Eindrücke würden warten müssen.

„Deine Reflexion muss warten, meine durstige Schülerin. Du wirst gleich einem alten Gefährten meines Meisters begegnen. An seiner Seite habe ich die Entscheidungsschlacht um Bastion ausgefochten, unter seiner Ägide auf Coruscant die Inquisitorin Kezia hingerichtet. Er war dabei, als ich die Dissidenten eins mit der Macht werden ließ. Er ist der Mann, der mit meinem Meister zusammen den Jedi Tempel von Corellia überfiel und schändete.“

Kurz huschten vor seinem inneren Auge die beschriebenen Szenerien vorbei. Er hatte dem damaligen Schüler des Sith, Ario, das Leben gerettet. Sie hatten Seite an Seite unzählige Leben eins mit der Macht werden lassen, jedoch nicht ohne sie vorher um ihren Tod winseln zu lassen. Sie waren wie Beserker durch das Schlachtengetümmel getobt, hatten Derwischen gleich einen Tanz des Todes aufgeführt. Damals, als er die Bestie in seinem Brustkorb noch nicht beherrschen konnte, als sie den Kampf um seine Seele ausgefochten hatten. Er kontrollierte nun die innere Dunkelheit und setzte sie präzise mit der Zerstörungskraft eines Geschosses einer octuplen Barbette Turbolaserbatterie eines imperialen Sternzerstörers ein.

„Du wirst ihm denselben Respekt zollen wie mir und dich wieder an meine Seite stellen.“

Er hatte gerade zuende gesprochen, da hörte Draconis bereits wie SL4-VE eine in einer dunklen Kutte gehüllten Gestalt in den Audienzraum brachte. Der Raum war rechteckig und wies architektonisch eine Mischung aus imperialem Brutalismus und dem Mystizismus der Sith auf. Einige Treppenstufen führten links und rechts zu einer Empore, auf dem der massive Tisch des Sith Executors stand, der schwarze Obsidianstein, der in dem Tisch verbaut war, glänzte unheilvoll im Licht der pyramidenförmigen Lampen, die Holocronen ähnelten und von der Decke hingen. Das rote Licht des Audienzsaales hüllte den Sith Executor in ein gespenstisches Licht. Er konnte nicht deuten, ob der Sith Executor für einen Moment den Audienzraum samt Wachen taxierte oder ob er den Lord der Schatten persönlich einer näheren Betrachtung unterzog. Nergal war ein Hüne, eine Bestie eines Menschen. Mehr Maschine als Mensch würden manche schimpfen, doch zeugten die Wunden und Kybernetik nur von seinen Fähigkeiten im direkten Zweikampf. Dieser Sith hatte mehr Jedi getötet als Darth Draconis je in seinem Leben zu Gesicht bekommen hatte. Aschfahle Haut zierte das Wenige, was der Sith durch seine Kutte und seinen Vocoder preisgab, doch zwei zornige rotgoldene Augen glühten geradezu aus der immanenten Dunkelheit seiner Persönlichkeit heraus. Was den Sith Executor für einen Moment verunsicherte wahr, dass er einen kurzen, flüchtigen Anflug von Überraschung in der Macht wahrnahm. Wen hatte der Sith denn erwartet, wenn er in diese Hallen einkehrte? Lange blieb ihm nicht Zeit darüber zu sinnieren, denn Darth Draconis war überwältigt. Die Dunkelheit brannte noch immer wie ein zerstörerisches Feuer in der Brust dieses Wesens, dass mit ihm bei der Schlacht um Bastion auf der Nir’Taj gekämpft hatte. Sie waren Ash’rak, so wie es auch Darth Zion und Darth Ysim waren. Sie waren die geistigen Kinder Janem Menaris, tief in ihrem Herzen wussten sie das. Darth Allegious hatte den Krieg zwar gewonnen, doch wie ein Virus im Permafrost warteten diese Agenten der allesverschlingenden Dunkelheit nur auf den richtigen Zeitpunkt loszuschlagen.


„Lord Nergal.“ „Lange ist es her, doch Bogan segnet euch immer noch mit der Stärke eines Leviathans. Ich heiße euch Willkommen. Das hier…“ seine Hand zeigte zu seiner linken, wo Niphira Minora mit ihrer tief ins Gesicht gezogenen Kutte neben ihm stand. „… ist meine Schülerin, Niphira Minora.“

Der Sith Executor verneigte sich so tief vor dem Titan wie es einem Sith in Anbetracht der beiden ranggleichen Sith gebührte, doch die Augen des Sith Executors sprachen eine andere Sprache, die weit über Respekt hinaus ging. Nergal, früher auch Darth Veyd’r genannt, war einer der wenigen Sith, die mit Darth Draconis ein informelles Bündnis gepflegt hatten. Der hünenhafte Sith war in seinem Leben unter der Ägide der Sith ein ständiger Begleiter gewesen. Er bot dem Sith Executor einen Sitzplatz an, vergaß jedoch vor lauter Freude, soweit ein Sith sie verspüren konnte, seine Manieren nicht.


„Darf ich euch was zu trinken anbieten? Tihaar, „Blut des Rancors“? Oder doch etwas stärkeres wie einen blutroten korribanischen Wein?“ fragte er den Hünen bevor beide an seinem Tisch Platz nahmen. Der Sith überschlug auf seinem thronartigen Stuhl die Beine und beobachtete seinen Gegenüber. SL4-VE stand erneut bereit um dem Gast seines Herren und Meisters jeden Wunsch von den fahlen Lippen abzulesen.

Er war bisher nie in der Situation gewesen diesem Sith auf dieser Ebene und unter diesen Umständen zu begegnen. Die Dunkelheit die Nergal ausstrahlte war dem Malstrom einer schwarzen Sonne zu vergleichen. Sie verbrannte und kühlte gleichzeitig jedes Leben aus. Sie hatten sich lange nicht gesehen, doch hätte der Sith sein Ableben geplant, wären schon längst die Lichtschwertklingen gekreuzt worden.



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Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum Darth Angelus, Odile Lemaire

Aus seiner eigenen kurzen Ausbildung hatte Sabar gelernt, wie schnell sich ein Wesen von einem normalsterblichen Schwachen zu einem Sith wandeln konnte, wenn es richtig angeleitet wurde. Er selbst hatte seine gesamte Schülerschaft fern von Bastion zugebracht und sich durch die harten Methoden Darth Stings wie eine Klinge formen lassen. In gewisser Maßen eine Ausbildung zwischen Tür und Angel, da kaum eine Lektion länger als eine Stunde andauern sollte, bevor die Gruppe sich der nächsten Gefahr hatte stellen müssen. Darth Angelus war als Schüler jedoch ehrgeizig und eifrig genug, um ohne jeden Vorlauf auf direkten Konfrontationskurs mit der dunklen Seite der Macht zu gehen. Es war seine große Stärke, Energie aus Rückschlägen und Erniedrigungen zu schöpfen, wobei ihm seine Eitelkeit und sein Rachedurst sogar ziemlich nützlich waren. Aus jedem erniedrigendem Rückschlag schaffte er es stärker hinauszukommen, die Metamorphose des als Gräflein und Scheich verspotteten Lehrlings zu einem gefürchteten Krieger der Finsternis. Der Schlüssel zur Macht war, sich all der Ketten zu entreißen, die ihn davon abhielten, frei und wahrhaftig zu sein. Die Leidenschaft für die Dunkelheit zu entfesseln, die jeden Sith zu dem machte, was er sein musste, um eine harte Ausbildung zu überstehen und als Darth aus dieser hinaufzusteigen. Seit dem Massaker in seiner Heimat fühlte sich der junge Sith in einen regelrechten Rausch versetzt, egal ob er im Ruhigen Pläne schmiedete, Aufträge des Extinktoren Zirkels annahm oder eine gewaltige Menschenmasse in seiner Rage in den Bann zog. Ein Gefühl, in jeder Sekunde zu erstarken und keinerlei Grenzen mehr befürchten zu müssen, auf dem nach wie vor langen und steinigen Weg an die Spitze der Nahrungskette.

Seine erste Schülerin war anders als er zu Beginn seiner Ausbildung. Vor der Bekanntschaft mit seinem Meister hatte er Wochen und Monate als Jünger zugebracht und gelernt, sich in gewisser Weise unterzuordnen. Er hatte die Historie der Sith studiert und sich ein breites Wissen verschafft, täglich hart trainiert und auf den entscheidenden Moment gewartet, in dem ein Sith auf ihn zutreten würde, um ihn unter seine Fittiche zu nehmen. Odile hingegen hatte sich - in erster Linie auch auf Darth Angelus' Einwirken hin - all dem entzogen: vor ein paar Tagen noch war sie ein nichts, eine hochgeborene Künstlerin, die mit ihren Freundinnen loszog und wahrscheinlich glaubte, dass das Universum ihr zu Füßen lag. Darth Angelus hatte das gewaltige Potential in ihr erst kürzlich entdeckt und ihr einen Weg zu wahrer Größe gewiesen. Es war der Weg, den er für sie vorgesehen hatte, der Weg des Hasses, der Dunkelheit und der Freiheit. Als Meister plante er sie zu weisen und zu formen, wie es Darth Sting einst mit ihm getan hatte. Alles, was sie tun musste, war ihm Vertrauen zu schenken und ihm zu folgen. Sich ihrer alten Laster zu entledigen und sich mit all ihrer Leidenschaft der Dunkelheit hinzugeben. Ein Prozess, der seine Zeit benötigte, doch Odiles Antwort auf seine Frage hin war so gut, dass sie Darth Angelus ein zufriedenes Nicken entlockte. Ihre Antwort war auf jeden Fall besser und überlegter, als das, was er gesagt hätte, als er noch am selben Punkt stand.

"Frieden ist eine Lüge. Es gibt nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Kraft. Durch Kraft erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Durch den Sieg zerbrechen meine Ketten. Die Macht wird mich befreien."

Die Augen des Adeligen funkelten kurz und mit einem Blick, der den schwer lastenden Kodex der Sith beinahe schon in sich trug, blickte er auf seine Schülerin hinab. Er erwartete nicht, dass sie seine Worte sofort verstand, denn dafür waren sie vermutlich noch zu groß und zu schwer.

"Viele Leute meinen Leidenschaft zu besitzen, Schülerin. Doch nur die wenigsten wurden mit der Fähigkeit geboren, sie in jene Kraft umwandeln zu können, die der Kodex der Sith besagt. Und selbst jene, die mit dieser Fähigkeit geboren wurden, müssen erst einen steinigen und grausamen Weg gehen, um ihre Macht irgendwann so weit entfesseln zu können, um den Sieg zu erlangen und ihre Ketten zu sprengen. Ich hoffe, du fühlst dich bereit, um diesen Weg zu beschreiten. Denn von nun an bist du noch weniger frei, als du es jemals zuvor in deinem Leben warst: Solange du mir als Schülerin folgst, trägst du meine Ketten. Sie werden dich stärken und dir den Weg weisen. Aber sie werden dich genauso sehr an die Grenzen treiben und letztendlich liegt es einzig und allein an Dir, zu überstehen und zu wachsen."

Eine dunkle Aura lag über seinen Ausführungen und verstärke diese. Der Krieger konnte die angeborene Zuversicht seiner Schülerin förmlich spüren und das in jeder Sekunde, in der sie ihn umgab.

"Der Hass ist der Weg der Sith, Harmonie hingegen nur eine Illusion. Und jetzt verlange ich, dass du nach dem Rohrstock greifst und versuchst mich anzugreifen. Nutze das, was ich dir erklärt habe und greife an. Nutze deine Emotionen, lass sie Herr über dich werden!"

Darth Angelus machte zwei Schritte zurück und ließ Odile nicht aus den Augen. Er hatte diese erste Aufgabe bewusst gewählt, da seine eigene Ausbildung genauso begonnen hatte. Mit dem Ausdruck eines lauernden Raubtiers tastete er nach den Gefühlen und Empfindungen der jungen Frau, während er kurz seinen Umhang ausbreitete, sich seines Lichtschwertes entledigte und mit ausgeweiteten und leeren Händen verdeutlichte, dass er unbewaffnet war. Sie war der Aufgabe selbstverständlich noch nicht gewachsen, das wussten sowohl Meister, als auch Schülerin. Doch darum ging es dem Krieger auch gar nicht: Es ging viel mehr darum, Odile ein wenig zu zermürben und so die Saat für all die Emotionen zu legen, die fortan über ihren Lernerfolg bestimmen würden. Und er musste ihr zeigen, wie weit er über ihr stand und wie unerreichbar seine Macht für sie war. Denn so würde er hoffentlich die Besessenheit nach eigener Macht in ihr erwecken, einen Ansporn von unvergleichlichem Ausmaß, wie er selbst nur zu gut wusste.


Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum Darth Angelus, Odile Lemaire
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Craton Minara]


Niphira betrachtete die beiden Männer weiter. Sie waren wirklich nicht gerade weit weg davon auf einer Wellenlänge zu sein… Zumindest von dem Unterschied ihrer Position abgesehen. Allgemein war das Bild wirklich merkwürdig. Dennoch wäre die Schülerin bereit bei dem kleinsten Fehler der Grünhaut anzugreifen. So schwierig es auch für sie war jetzt ruhig zu stehen. Kein Wort zu sagen. Am Ende würde ein Fehler. Irgendetwas, dass ihren Meister auch nur verärgerte unweigerlich dazu führen, dass Niphira ihre neue Klinge würde ausprobieren können. Es war gewagt gewesen. Es war Riskant von einer Hand auf beidhändige Techniken zu wechseln. Aber die Vorteile lagen klar auf der Hand. Die Nachteile waren bei ihr ohnehin derzeit gegeben. Sie wäre niemals in der Lage so viel Kraft wie dieser Kerl, Dieser Chiss oder Schatten aufzubringen. Ihre beste Chance war Tempo. Geschwindigkeit. Kraft würde sie auch brauchen. Aber Tempo war der Schlüssel zum Erfolg. Ruhig lauschte Niphira den Worten ihres Meisters. Akzeptierte dass dieser Typ ihm gefiel. Aber selbst wenn er sie ersetzen wollte. Niphira würde nicht aufgeben. Nicht hier, nicht in nächster Zukunft. Sie hoffte schon fast auf den kleinsten Fehltritt der zu einer Erlaubnis eines Schlachtfestes führen würde. Vermutlich würde Niphira stets Schwierigkeiten haben sich so gewählt auszudrücken wie diese beiden Männer. Dennoch würde es sie nicht weniger tötlich machen. Auch nicht dümmer. Nur leichter zu unterschätzen.

Schließlich stießen beide Männer an. Das Treffen wäre bald vorbei. Hoffentlich. Langsam wurden ihre Beine steif. Wenn Niphira eines hatte, dann den Drang sich durchgängig zu bewegen. Selbst als kleines Kind musste sie immer umher rennen und auf bäume klettern. Stillstand war für sie eine Qual. Stille unerträglich. Lediglich das Gespräch zwischen den beiden Männern und ihre Loyalität verhinderten, dass sie hin und wieder einen Kommentar einwarf. Am Ende wurden noch ein paar Worte gewechselt. Ein Datachron übergeben und schließlich wurde der Mirilianer hinausgeführt. Langsam entspannte Niphira sich und schaute ihren Meister an. Dieser bot ihr an sich zu setzen. Ohne zu zögern kam sie der Aufforderung sich zu setzen nach. Auch das Trinken war ihr mehr als willkommen. Sie hatte wirklich zu wenig getrunken Heute. Der Wein war dennoch alles andere als ihre bevorzugte Wahl. Sie hasste es ihre Sinne zu benebeln. Aber in der Not fraß ein Bettler auch nahezu alles. Sie leerte ein Glas, bat aber danach um Wasser. Sie würde sich nicht betrinken. Einmal wegen der Gefahr betrunken Dinge zu sagen, die ihren Meister erzürnen könnten. Gerade als sie das Glas absetzte um ihrem Meister zu antworten spürte sie etwas. Etwas erdrückendes. Sofort war sie aufgestanden und hatte instinktiv den Griff ihrer Doppelklinge gefasst. Die Reaktion ihres Meisters verhieß nichts gutes.

“Ich habe es gespürt…”


Flüsterte sie leise. Schüttelte langsam den Kopf. Streckte ihre Machtsinne aus, nur um diese sofort zurück zu ziehen. Es war als sei sie mit allen Sinnen von einer Kraft geblendet worden, die das dunkle äquivalent zu einem Blick in der Sonne waren. Es war als wäre sie kurz erblindet. Taumelte leicht zurück. Dieses Wesen… War nicht wie jene, die sie bisher angetroffen hatte. Der Automata meldete den neuen Besuch. Ihr Gespräch würde sich wohl verschieben. Schon instinktiv war Niphira automatisch an die Seite ihres Meisters getreten noch während er sie aufklärte. Dieses Wesen musste stark sein. Wenn selbst ihre unterentwickelten Sinne diese Gefahr spüren konnten… Sie würde diesmal wirklich aufpassen müssen. Schnell kratzte sie sich ihre Nase. Packte den Griff ihres Lichtschwertes wieder dorthin wo er hin gehörte, während sie bei jedem Wort ihres Meisters knapp nickte. Sie brauchte keine Einweisung. Wer auch immer da kam… Versteckte sich nicht. Er war ein Monster. Ruhig wartete sie ab. Schluckte noch ein letztes Mal. Dann war es soweit. Ein Mann, ein Riese eines Menschen betrat den Raum. Niphira betrachtete ihn instinktiv nicht mehr wie die anderen Sith. Diese Mann triggerte alles was sie als Schwertkämpferin gelernt hatte. Sie nahm, anders als bei der Grünhaut keine Aggressive, sondern eher eine Neutrale Haltung ein. Jeder Schritt, jede noch so kleine Bewegung nahm Niphira in sich auf. Kaum etwas Menschliches schien bei ihrem neuen Gast übrig geblieben zu sein. Dennoch erkannte man dass er auf einem komplett anderen Level war. Die Art und Weise wie sich der Mann bewegte zeugte davon, dass selbst ohne die Macht, ohne irgendwelche Spielereien jemand den Raum betreten hatte, der Niphira so womöglich so weit überragte wie niemand in ihrem Leben zuvor. Auch jetzt versuchte sie keine Miene zu verziehen. Ein lächeln musste nieder gekämpft werden. Kein spöttisches oder respektloses Lächeln. Eine Freude durchfuhr die Schülerin. Sie wusste nun, dass sie ihr Potenzial auch irgendwann auf ein solches Niveau würde heben können. Es würde jedoch Training erfordern. Hartes Training. Ihre Leidenschaft zu Kämpfen, das Feuer der Entschlossenheit erhielt durch diesen Besuch endlos viel Nahrung. Da waren auch Angst und Furcht, in erster Linie aber Freude und Entschlossenheit. Jetzt war sie definitiv ein kleines Gizka zwischen zwei wahren Monstern. Wer konnte schon ahnen, wie dieses Gespräch ausgehen würde. Anders als bei der Grünhaut wurde sie vorgestellt. Ein Umstand der Niphira doch ein wenig überraschte. Dennoch kam, wenn auch um eine oder zwei Sekunde verzögert eine Verneigung. Ein wenig tiefer noch als der Mirialaner es gegenüber Draconis gezeigt hatte. Es war ein Zeichen der Ehrerbietung. Respekt.

So würde es also nun weiter gehen. Nur dieses Mal… zwischen zwei Raubtieren die einander umkreisen würden. Niphira spürte die beiden Auren der Männer mit der Intensität einer Supernova. Es war klar, dass sie bei einem Konflikt, einem Streit oder sonstigen Auseinandersetzungen nicht mehr würde tun können, als zu verhindern, dass sie ihrem Meister im Weg stünde. Ihr Blick ruhte auf Nergal. Sie wollte bereit sein. Hoffte aber dennoch, dass dieses Gespräch ähnlich glimpflich ausgehen würde, wie jenes mit dem Mirialaner. Zumindest schienen die beiden Männer sich zu kennen. Immer mehr vermischten sich Niphiras Emotionen mit Aufregung. Würde sie heute, hier in einem Kampf sterben, so wäre es der Tod einer Kriegerin. Sie würde nicht einfach aufgeben. Würde sich nicht zurückhalten. Auch wenn das hieß ihr Mundwerk zu nutzen, welches Darth Draconis scheinbar ein Dorn im Auge war. Es gab leider Punkte bei denen sich Niphira auch ein wenig wehren würde sie abzulegen. Nicht hart. Aber zumindest ein paar ihrer alten Charakterzüge wollte sie sich bewahren. Wahrscheinlich könnte ihr Meister sogar damit leben, so lange sie ähnlich ruhig und Professionell wie zuvor hier ihre Aufgaben erledigte. Es ging also in die nächste Runde. Niphira stand neben ihrem Meister. Abermals mit der Kapuze tief in das Gesicht gezogen. Wie eine Soldatin stand sie stramm neben dem Stuhl ihres Herren. Egal was der Alkohol für eine Wirkung entfalten möge. Sie musste durchhalten und sich benehmen. Jede Anweisung befolgen. Es war zu gefährlich hier und jetzt Fehler zu machen. Hätte sie doch bloß nicht diesen Wein getrunken! Es hatte alles noch viel komplizierter gemacht. Wenigstens hatte sie etwas trinken können. Zumindest der Durst sollte nun geschichte sein. Nun hieß es warten, beobachten, lernen. Wie schon zuvor.


[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Lord Nergal]
 
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