Bastion

Bastion - Center - RhivTower - Ebene 26 – Malevolos Komplex - Lyra

Nur mühsam konnte Lyra ihren Blick von dem leblosen Körper abwenden. Auch wenn ihr gesamter Körper auf Flucht gepolt war, ging sie langsam einige Schritte zurück und hielt sich hilfesuchend an der Wand fest. Sie war so überschüttet von Gedanken und Emotionen, dass sie nicht wusste was sie tun sollte, welchen Impuls sie nachgeben sollte. Drohend mahnte ihr Geist sie zur Vorsicht, sie hatte ein Ziel. Das Holocron und dennoch schien es ewig weit weg zu sein. Sie bekam nur schlecht Luft, da ihre Nase unentwegt blutete. Die rote Flüssigkeit, breitete sich gebieterisch auf ihr aus, lief ihren Mund und den Hals entlang und versickerte schließlich in ihrer Kleidung. Nur am Rande spürte sie das Pochen ihrer Wange, die langsam anschwoll und die Partie um ihren Wangenknochen dunkel einfärbte. Ebenso ihr Auge und offensichtlich ihre Nase waren bei dem Schlag dieser gewaltigen Pranke in Mitleidenschaft gezogen worden. Ihre blutigen Finger hielten immer noch den Blaster fest. Alles mahnte zur Vorsicht und doch kostete es Lyra unendliche Überwindung. Als sie den Toten passierte, stieg die Übelkeit in einer nie da gewesen Welle in ihr auf und sie musste sich an der Wand anlehnen, um nicht davon übermannt zu werden. Nach wenigen Augenblicken, in denen ihr Blut mahnend vor ihr auf den Boden getropft war, formte sich die Wahrheit ich ihren Gedanken zu einer grausamen Realität. Die Tatsache, dass sie jemanden getötet hatte, war unerträglich. Der Schmerz, für den sie in ihrer Lage keine Zeit hatte, lähmte sie und ließ sie auf den Boden blickend verharren. Mechanisch wischte sie sich erneut Blut von ihrer Nase.

Mit all der Kraft, die sie noch übrig hatte, bückte sie sich nach dem blutigen Datenträger, mit dem sie den Wachmann attackiert hatte. Mechanisch ließ sie ihn in ihre Taschen gleiten und schaute sich um, sie musste hier so schnell wie möglich raus. Lyras Blick wurde erneut von der mysteriösen Box festgehalten. Sie stand, immer noch seelenruhig auf der weißen Ablage, unberührt und unbefleckt. Lyra wusste nicht, ob tatsächlich das Holocron darin versteckt gehalten wurde. Die mit allerlei Sicherheitsmechanismen ausgestattete Box konnte von Lyra nicht geöffnet werden. Sie müsste die Box jemanden zeigen, der sich mit den Prinzipien der Verschlüsselung auskannte. Lyras Gedanken glitten zu Ruul und Marishka. Ihre Mission sickerte erneut in ihren Verstand. Das war alles nur passiert, weil sie hier eingebrochen waren, dieser Mann musste aufgrund eines dummen Auftrages sterben und obwohl er Lyra etwas angetan hatte, wusste sie, dass auch er seine Befehle hatte. Befehle.. da war es wieder. Es war eine Mission, die Draconis ihr gegeben hatte.

Mühsam schleppte sie sie sich zu dem versiegelten Kasten, ihre blutnassen Finger, glitten beinah an der glatten Oberfläche ab, doch sie bekam ihn zu fassen. Wiederwillig klemmte sie ihn unter den Arm und taumelte einige Schritte. Den Blaster immer noch in der Hand wusste sie nicht wohin sie gehen sollte. Zurück in den Schacht war keine Option mehr, Lyra hatte nicht genügend Kraft, sie konnte nur schwer atmen und ihr zugeschwollener Hals brachte sie beinah um den Verstand. Erneut den Weg zu passieren, würde Stunden dauern, wenn sie nicht einfach ohnmächtig werden würde.

Vor ihr lag die verschlossene Tür, durch die sie vermutlich vorhin nicht reingekommen war, also müsste sie die Gänge zurück gehen, um ihre Ausgangsposition zu finden. Ihre nackten Füße rutschen beinah in dem Blut aus und hinterließen Fußspuren des Elends, die von der Leiche wegführten. Lyra unterdrückte die Tränen und zwang sich, sich nicht noch einmal um zu drehen. Das Bild des leblosen Mannes hatte sich in ihren Verstand gebrannt und flimmerte vor ihrem inneren Auge wie eine Fata Morgana in der Wüste. Der Wille zu überleben, hatte sie animiert ihr Leben zu retten, aber die Konsequenzen konnte Lyra nur schwer ertragen. Langsam passierte sie sie Tür und fand sich in dem schlecht beleuchteten Korridor wieder. Ihre Schuhe standen dort noch unberührt und dennoch hatte sie das Gefühl, als gehörten sie einer anderen Person. Die Tür schloss sich nach Lyra automaisch und sie hörte nur das feuchte Trippeln ihrer blutnassen Füße auf dem glatten Fußboden. Was sie getan hatte, hatte einen dunklen Schatten über sie gezogen, niemals hätte sie es für Möglich gehalten, zu so etwas fähig zu sein. Wut und Übelkeit führten einen erbitterten Kampf in ihrem inneren und trugen dazu bei, dass sie sich nur langsam voran bewegen konnte. Der schwere Kasten unter ihrem Arm fühlte sich an, wie eine unendliche Last. Dies alles hatte sie in Kauf genommen, doch wofür? Für ein Objekt, an dem Draconis interessiert war. Die ganze Hilflosigkeit in ihrem inneren ballte, sich zu einem Strudel der immer weiter in Hass mündetet und dessen Ziel Draconis war. Er hatte sie hierher geschickt, damit gerechnet, dass sie womöglich grausame Dinge tun musste, um an das Holocron zu kommen. Ihr Zorn übermannte sie, auf eine Art, die sie noch nie vorher gespürt hatte, er hatte sie nicht nur rein gelegt, er hatte sie auf perfide Art dazu gebracht, ihm zu gehorchen und nun setzte er sie wie eine Marionette für seine Ziele ein, ohne sich die Hände schmutzig zu machen.

Vorbei an ihren Schuhen passierte Lyra den Ausgang und fand ich im Korridor wieder, hier war es, wie zuvor, ruhig und sie hörte nichts außer ihren eigenen rasselnden Atem. Unschlüssig verharrte sie, was sollte sie nun tun? Die Realität traf sie so gewaltig, dass sie am liebsten zu Boden gesunken wäre und sich ihren Gefühlen ergeben hätte, aber dieser Ort war dafür zu gefährlich. Der Schmerz und der Hass brannten in ihrem Körper wie ein wildes, in das enge getriebene Tier. Ziellos schleppte sie sich den Korridor entlang und hoffte auf einen der anderen zu stoßen. Ihre jetzigen Mitstreiter wirkten in Lyras Augen plötzlich noch bemitleidenswerter als sonst. Nicht nur Lyra, ja sie alle, wurden von den Versprechen der Sith geblendet und zu schrecklichen Schandtaten verurteilt. Der Herrscher des Elends, Draconis saß nur da und schaute zu, wie alle die Lichter ihrer Seelen auslöschten.

Mühsam schleppte Lyra sich vorwärts in der Hoffnung einen der Jünger zu begegnen und diesen Ort endlich verlassen zu können. Doch sie kam nur Sperlich voran. Wieder dachte sie an Ruul und an Marishka. Vielleicht waren auch sie in Gefahr, vielleicht führten sie dieselben Kämpfe aus. Und plötzlich ergriff sie eine neue Welle des Adrenalins, sie konnte nicht zu lassen, dass sie aufgrund von Draconis Machenschaften den Tod fanden. Unweigerlich beschleunigte sie ihre Schritte, auch wenn sie Ruul so zynisch begegnet war, wollte sie nicht, dass ihm oder Marishka etwas passierte und diese Tatsache wunderte sie für einen Augenblick. Doch dann dämmerte es Lyra, dass sie genauso Verdammte waren, wie sie auch und sie sie deshalb vor Draconis klauen beschützen musste. Sie beide waren dabei ihren Geist an die dunkle Seite zu verlieren. Lyra dachte an Marishkas Worte und ihre kühne Entschlossenheit sich zu beweisen, dann Ruuls Loyalität und Aufopferung gegenüber Draconis. Sie beide waren bereits im Prozess angekommen, die eiserner Kälte drang bereits gemächlich in sie ein und vergiftete ihre Herzen, ohne das sie es bemerkten. Fast ohnmächtig vor Panik, begann Lyra zu rennen und ohne noch einmal an den Toten denken.



Bastion - Center - RhivTower - Ebene 26 – Malevolos Komplex - Lyra
 
Bastion- Sith Tempel- Domäne der Oberen- Lagerraum irgendwo in Darth Malevolos' Komplex- Allein

Nachdem sie aufgewacht war, hatte sie in der Dunkelheit gewartet. Lange. Sehr lange. Darauf gewartet, dass wieder jemand kommen und die Tür des Containers öffnete. Aber es war niemand gekommen.Gefühlte Tage lang nicht. Irgendwann war Thatawaya überzeugt, dass man sie hier vergessen hatte. In einem der Käfige hatte sie noch etwas altes Wasser gefunden, das sie gierig getrunken hatte, aber wenn man ihr nicht bald etwas bringen würde, würde sie hier verhungern und verdursten. Sie hatte versucht, mit einem der kleinsten Käfige die Tür einzuschlagen. Vergeblich bis jetzt. Es war nur unglaublich laut gewesen. So laut, dass sie am Anfang Angst gehabt hatte, dass diese Gestalt wieder auftauchen würde. Doch das war sie nicht. Entweder er war wirklich gegangen oder aber er hatte tiefstes Vertrauen in die Stabilität des Containers und ließ sie einfach kämpfen in dem Wissen, dass sie ihr Ziel eh nicht erreichen würde. Nach einer erneuten Schlaf-Phase fand sie in der Nähe der Tür wieder zwei kleine Früchte. Keinesfalls genug, um sie wirklich satt zu machen. Geschweige denn, dass sie so wieder zu Kräften kommen konnte.Irgendwann- oder eines Tages?- sass Thatawaya an die Tür gelehnt im Container. Sie hatte gefühlte Stunden auf die Tür eingedroschen und war jetzt einfach nur noch erschöpft. Das ergab doch alles keinen Sinn.Warum hielt man sie hier so fest? Im Dunkeln? Ohne Nahrung? Wenn man sie hätte töten wollten,gäbe es doch sicher einfacherer Methoden.Es sei denn, ihrem Peiniger fehlte der Mut, es zu tun. Aber warum hatte er sie überhaupt gefangen genommen? Und wie lang sollte es noch so weiter gehen? Er konnte sie noch? nicht gehen lassen? Was sollte das bedeuten? Je länger sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie, denn es gab einfach keine Antworten. Und das ließ die Wut in ihr wieder wachsen. Erneut fing die zierliche Fosh an, gegen die Tür zu schlagen. Sie musste hier raus.

Bastion- Sith Tempel- Domäne der Oberen- Lagerraum irgendwo in Darth Malevolos' Komplex- Allein
 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domöne der Lernenden :: Sanitätsstation / Agatosh :: Sera :: Darth Incubus (NPC) :: Zion :: ]



Zion hörte seinem blauen Muskelprotz von Schüler genau zu. Obwohl der Chiss nicht seine Muttersprache sprach, konnte Zion alles aufnehmen. Einige Worte waren unverständlich aber das tat der Gesamtaussage keinen Abbruch. Zion erkannte den innerlichen Antrieb von Agatosh, er wollte seine Pflicht erfüllen und lernte, was er dafür benötigte. Die Sprache war darin eingeschlossen. Sera hingegen war eine Hausnummer, die Zion immer noch nicht hundertprozentig einschätzen konnte. Sie war eine Großklappe, hatte jedoch Mut. Sie wollte nicht, dass man ihre wahren Gefühle erkannte, doch war ein sehr emotionaler Mensch in Momenten, in denen sie schwach war. Dennoch wollte sich der Hüne noch kein vollständiges Bild der beiden machen, noch hatte er wenig Zeit mit ihnen verbracht und ihr volles Potenzial nicht gesehen. Beide hatten jedenfalls die Möglichkeit, weit im Orden der Sith zu kommen. Doch bevor es soweit war, mussten sie die Grundlagen der Macht lernen und beherrschen. Außerdem mussten sie aus den Fehlern der Vergangenen lernen, denn diese Fehler waren meist töricht und Torheit war im Sith-Orden tödlich.

Wie die kürzlichen Ereignisse bewiesen hatten. Die Ausführungen von Agatosh waren kurz, doch hatten sie das wichtigste auf den Punkt gebracht. Sie hatten seine Ehre verteidigt und wurden dadurch in einen Kampf gezogen, welchen sie im Endeffekt nicht gewinnen konnten. Hier war nicht nur die Impulsivität seiner beiden Schüler an diesem Konflikt schuld gewesen, sondern auch der noch bestehende Zweifel aus dem alten Bruderkrieg. Es war bereits Jahre her, doch hing immer noch ein Groll zwischen den ehemaligen Mitgliedern der jeweiligen Seiten. Und dieser Groll zog sich über Schüler-Generationen hin, sogar zu welchen, die den Krieg nicht aktiv miterlebt hatten.

Sein Blick wanderte gezielt auf Sera. War sie wieder zurechnungsfähig oder war sie noch in ihrer kleinen Welt? Er konnte sich keine Schülerin leisten, die wie eine Verrückte rumschrie und weitere Sith angriff. Denn sein Ziel war nun die Domäne der Oberen gewesen und an diesem Ort galt eine bestimmte Etikette. Seine Augen funkelten sie an, als er sie ansprach.

„Sera, alles in Ordnung mit dir? Ich hoffe du bist in der Lage deine Gefühle jetzt unter Kontrolle zu halten und dich zu zügeln. Wir gehen zu einer Krankenstation, die etwas besser ist als diese hier.“

Dabei drehte der Sith-Executor sich um und verließ den Raum, mit dem Wissen, dass seine Schüler ihm treu folgten und ihn gleich einholten. Der Weg zu der Sanitätsstation war gut zwanzig Standardminuten entfernt und in dieser Zeit hatten seine Schüler ihm zu berichten, was sie vor dem Zwischenfall mit diesem Sith alles erfahren hatten. Ohne seinen Kopf zu drehen, sprach er in gedämpfter Stimme zu beiden, zu dem hünenhaften Chiss und zu der windigen Ex-Rebellin.

„Ich hatte euch einen Auftrag gegeben, was habt ihr herausgefunden? Wart ihr in der Lage, irgendwas zu erfahren oder habt ihr direkt meine Befehle missachtet?“

In diesem Moment spürte Zion, wie ein Unbehagen, sogar etwas Furcht von den beiden ausging. Es war nicht das erste Mal, dass sie einen direkten Befehl von ihm missachteten. Aber wenn es Selbstverteidigung war und diese Schüler dadurch gestorben sind könnte er gerade noch darüber hinwegsehen. Aber diesen Punkt konnte er erst beurteilen, wenn er die Bildaufnahmen gesehen und ausgewertet hatte.
Die nächsten zwanzig Standardminuten schwieg der Sith-Executor und ließ seine Schüler sprechen und hörte genau zu, was sie sagten. Er musste für sich zugeben, sie hatten ihre Arbeit gut erledigt und obwohl sie weniger Zeit hatten, als er am Anfang eingeplant hatte, war er zufrieden gewesen. Jedoch würden die beiden diese Zufriedenheit niemals aus seinem Mund hören. Dieses Wissen war für seine Schüler der erste Schritt für ihre Ausbildung, obwohl sie es vielleicht noch gar nicht wussten. Das Dreiergespann erreichte sein Ziel und stand nun vor den Türen der SanStation. Nachdem die beiden sich auf dieser Sanitätsstation noch einmal versorgt haben, wird der aktive Part ihrer Ausbildung stattfinden.


„Versorgt eure Wunden und wenn ihr fertig seid, kommt zu mir in den Trainingsraum OD-13TM. Euch wird hier und auf dem Weg nichts passieren, solange ihr das tut, was ich euch befohlen habe.“
Das waren Zions letzte Worte zu den beiden, bevor er sie verließ. Sein neues Ziel war dieser Trainingsraum. Bevor die beiden kämen, wollte er selbst noch etwas erledigen, alleine.



[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domöne der Oberen :: Ausgang der Sanitätsstation / Zion :: ]
 
[Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse] Darth Angelus, Odile Lemaire, Valeria Muraenus, Davis Moxley, andere Gäste

Es kostete Valeria eine Menge Kraft, hier zu sitzen - aufgeräumt und lächelnd - während vor wenigen Stunden ihre Welt zu Asche zerfallen war. Seit ihr Bruder (Darth Angelus) ihr die Nachricht vom gewaltsamen Tod ihrer gesamten Familie überbracht hatte, funktionierte die angehende Juristin und tat, was nötig war, um die Trümmer des ehrwürdigen Hauses Muraenus zusammenzuhalten und einen - zumindest finanziellen - Boden zu bereiten, auf dem sich wieder aufbauen ließ. Jetzt war sie so erschöpft, dass sie dagegen ankämpfen mußte, nicht einfach in ihrem bequemen Korbsessel einzuschlafen. Vor diesem Unglück hätte die zierliche junge Frau ohne weiteren Gedanken diesem Bedürfnis auch nachgegeben, im Vertrauen darauf, dass sie als jüngster Sproß eines bis dahin nicht groß im Fokus der Öffentlichkeit stehenden Adelshauses damit keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zog, und sich auf Bastion einige Freiheiten erlauben konnte, die zuhause auf Dubrillion undenkbar gewesen wären. Das hatte sich nun geändert. Auch wenn ihr Bruder sich gehen ließ - was sicher nur dem Schock über seinen schrecklichen Verlust zuzuschreiben war - und aus seinem ganzen Gehabe nur die Verachtung über seinen neuen Titel und Rang als Herzog von Nordsang sprach, hatte Sabar ihr gegenüber deutlich gemacht, dass ihm am Fortbestand der einst angesehenen Dynastie lag. Valeria würde ihn nicht enttäuschen und die Rolle spielen, die ihr dabei zugedacht war.

Die Erleichterung darüber, dass sich die fürchterlich finstere Laune ihres Bruders so plötzlich verzog, wie Wolken nach einem Gewitter, ließ ihr zaghaftes Lächeln zu einem Strahlen ehrlicher Freude werden und sie genoß den vertrauten Moment, als Sabar ihre Hand berührte und für kurze Zeit wieder unbeschwert wirkte. Der Augenblick verging, als unvermittelt sein Comlink piepte und er sich mit nunmehr wieder verschlossener Miene für das Gespräch vom Tisch entfernte. Innerlich seufzend ließ Valeria von einem der bereitstehenden Bediensteten die Karte kommen und schenkte dem etwas deplaziert wirkenden Moxley ein entschuldigendes Lächeln. Ob er sich unbehaglich fühlte? Hatte er sich mehr erhofft, als die doch recht kühle Begrüßung durch seinen ehemaligen Geldgeber und alten Freund? Wenn sie wieder unter sich waren, würde sie sich danach erkundigen. Sie hatte ihn in ihre Dienste geholt und war entschlossen, sich seine Loyalität zu sichern. Dafür war sie offen, auch einigen seiner Wünsche entgegenzukommen, soweit sie sich mit ihren Plänen in Einklag bringen ließen. Noch hatte sie keine Gelegenheit gehabt, die Zahlungen zu überprüfen, die von Sabar an Davis geflossen waren, aber das würde sie bei nächster Gelegenheit tun und ihren zukünftigen Leibwächter bitten, ihr seine Vorstellungen von dem Gehalt zu unterbreiten, das er von ihr erwartete. Aber das waren Gedanken für später. Bis Sabar wieder zurückkehrte, war es ihre Aufgabe, eine gute Gastgeberin zu sein und dafür zu sorgen, dass sich Odile und Davis wohlfühlten.


"Wie war Euer Tag, Lady Lemaire?"
, begann sie in freundlich-interessiertem Ton ein unverfängliches Gespräch.

Nur eine kleine Weile später war sie mit der eleganten, tapanischen Adeligen schon per Du, und als ihr Bruder in Begleitung eines etwas derangierten, dabei aber immer noch erstaunlich gutaussehenden Mirialaners wieder an ihren Tisch trat, war Valeria in gelöster Stimmung und erhob sich, um diesem zur Begrüßung manierlich eine Hand für einen Handkuss zu reichen.

"Es freut mich sehr, einen Bekannten meines lieben Bruders kennenzulernen, Dopa Maskey, und es macht mich sehr froh, dass er Euch in dieser misslichen Lage behilflich sein konnte."

Als sie ihn aufmerksam und ein wenig besorgt musterte, wurde sie sich des intensiven Blickes des Grünen bewußt und schlug mit einem verlegenem Lächeln die Augen nieder. So viel Aufmerksamkeit war ihr unangenehm.

"Seid unbesorgt, Ihr ruiniert diesen Abend nicht und es wäre einfach unverzeihlich, Euch zu ignorieren. Wäre es sehr unhöflich, zu fragen, was genau Euch zugestoßen ist?"


[Bastion - Bastion Center - Innenstadt - 'Table' - Dachterrasse] Darth Angelus, Odile Lemaire, Valeria Muraenus, Davis Moxley, Craton Minara, andere Gäste
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Malevolos' Hangar] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal VS Darth Malevolos[NPC] + Darth Igrax[NPC] & einem verbliebenen Jünger

Er sah die Klinge kommen und obschon die Macht ihn vor der Gefahr eines solchen Angriffs warnte und Nergal selbst seinen Körper zu drehen versuchte, auf das der Treffer den der Cathar landen würde, kein allzu heftiger würde, war da nicht das Gefühl von Endgültigkeit, das er erwartet hätte. Und dann... im letzten möglichen Augenblick hämmerte eine weitere Lichtschwertklinge das fauchend zischende rot ihres Kontrahenten weg um nur wenig später Malevolos selbst wegzuschleudern. Während er sich erhob, suchte Nergal den Blick von Draconis, nickte ihm kurz zu, ehe er sich bereits wieder auf den Cathar fokussierte. Der Executor hatte diese Verbundenheit schon früher bemerkt, doch durch gerade diese letzte Aktion, war sie weitaus prominenter zu Tage getreten, als einfach nur dafür zu sorgen, das die zwei Sith im Einklang miteinander zu kämpfen verstanden. Es bedurfte keiner großen Abstimmung was als nächstes getan wurde. Die Angriffe flossen ineinander, vereinten sich wie pyroklastische Ströme die einem gemeinsamen Kern entsprangen und dasselbe Ziel verfolgten.

Einerseits überraschte es ihn, nach all der Zeit noch eine solche Verbindung mit Draconis zu genießen, doch man könnte auch argumentieren, dass er nicht nur ob ihres ersten Treffens nach Bastion geführt worden war. Sondern auch wegen diesem Kampf und den Offenbarung die mit der ganzen Geschichte um den Cathar einher gegangen waren. Vielleicht hatte die Macht ihn zurück in den Schoß des Ordens gezogen, sondern um wieder mit Draconis vereint zu werden. Erneut an seiner Seite zu stehen. In Hass und Zorn vereint. Gemeinsam das Feuer der Vernichtung auf die Feinde der Sith, des Ordens und des Imperators schleudernd.

Malevolos, der sich langsam ebenfalls wieder aufrichtete, warf erneut irgendwelche Kisten und andere kleinere Gegenstände nach dem Duo das seinen Untergang herbeiführen wollte. Wo Draconis vermutlich mit der Macht abwehren würde, war es Nergal der den direkten Weg wählte und mit seinem Lichtschwert alles abwehrte was ihm gefährlich werden könnte, während er zugleich wieder in Bewegung geriet und die Distanz zu dem Cathar zu überbrücken gedachte. Und dann war er erneut an dem anderen Sith, hieb mit seinem Lichtschwert auf seine Verteidigung ein, während er eine freie Hand nun seinerseits nutze um einen Machtstoß zu führen, der ihren Kontrahenten abermals zurückdrängte. Obschon nicht so sehr wie jene Attacke zuvor, einfach weil Malevolos in diesem Augenblick nicht abgelenkt war. Und dann schloss Draconis auf und sie gingen erneut gemeinsam gegen ihren Kontrahenten vor.

All seine Emotionen kanalisierend und ungeheure Kraft daraus ziehend, wechselte Nergal von den kraftvollen und wenig künstlerischen Angriffen des Djem So zur siebten Form. Obschon seine Angriffe mehr ein Amalgam aus beidem waren. Blieb Nergal doch eher in der körperlichen Stärke der fünften Form verankert, nutzte aber dennoch die unvorhersehbare Natur und die Kraft die er aus seinem Inneren zog, um seine Angriffe dergestalt auf den Cathar regnen zu lassen. Die Veränderung war nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren. Er schöpfte seine Reserven nun ernsthaft aus, hielt nichts mehr zurück. Nergal griff an, nur um direkt erneut zu attackieren und darauf einen weiteren Angriff folgen zu lassen. Sein wahres Können trat zu Tage. Nicht nur einfache Meisterschaft über eine festgelegte Form des Kampfes, sondern das Können und die Stärke sich diese Stile zu eigen zu machen und über sich selbst, über die Grundlage, hinaus zu wachsen. Dort wo andere versuchten gegnerische Angriffe abzulenken, oder ihnen auswichen, oder sie gar blockten, führte Nergal Angriff, nach Angriff, nach Angriff. Allerdings entging er den Schlägen des Cathars nicht weil er an ihnen vorbei tanzte, oder weil der ihn nicht mehr treffen konnte. Nein. Im Gegenteil schien es als wurden die Angriffe von Malevolos wie eine Art Folgeerscheinung Nergals eigener Angriffe abgelenkt oder aufgehalten.

Nergal führte eine Attacke, die von Malevolos abgewehrt wurde, doch anstatt zu verharren, oder den Cathar zum Zug kommen zu lassen, selbst wenn er zum Zug kam, setzte er sofort nach. Glitt mit seiner blutroten Klinge an der des Cathar entlang und versuchte erneut nach ihm zu stechen, sodass dessen Angriff nicht zur Vollendung kam und der Cathar nun sein Schwert herumreißen musste, oder einen Ausfallschritt unternahm, um der Klinge seines Feindes zu entgehen. Und Nergal war nur einer seiner Kontrahenten. Auf seiner anderen Seite, oder durch Machtangriffe unterstützend, war da noch immer Draconis, der ihm ebenfalls zu Leibe rückte. Es sprach für das Können und die Macht von Malevolos, dass er sich dieser kombinierten Angriffe des Leviathans und des Titanen so lange erwehren konnte. Doch ewig würde auch er dieses Tempo nicht durchhalten können.

Zwischen den Angriffen der Lichtschwerter, erfolgten wieder und wieder Schläge und Tritte, die Nergal führte. Machtgestärkt krachte seine Faust, als sie unversehens ihr Ziel fand, dem Cathar ins Gesicht. Riss seinen Kopf herum und ließ ihn taumeln. Draconis und Nergal setzen beide nach, führten einen Angriff, der eine doppelte Verteidigung von Malevolos gefordert hätte, doch er konnte im letzten Moment entkommen. Rettete sich mit einem Sprung zurück, der ihn wiederum näher an das Schiff brachte, mit dem er vor so kurzer Zeit gerade erst im Hangar angekommen war. Während die beiden Vollstrecker des katzenartigen Sith diesem hinterher setzten, wechselten sie dabei die Postionen, sodass Nergal nun die andere Flanke des Cathar okkupierte. Mit einem Sprung der den massigen Executor für einen Herzschlag in der Luft zu halten schien, ihn jedoch mit einer Wucht zu Boden gehen ließ, die gestärkt durch eine von ihm ausgehende Welle der Macht selbst den massiven Steinboden des Hangars splittern und wellenartig brechen ließ, trieb er den Cathar weiter zurück, da der sich vor der Druckwelle retten musste. Ein erneuter Sprung beförderte Malevolos zunächst auf sein Schiff und dann darüber hinweg, sodass Draconis ihm einfacher und schneller nachsetzen konnte, da er nur um den Decimator herum treten musste, während Nergal sich ebenfalls darüber hinweg bewegen musste.

Doch die kurze Unterbrechung war nicht lange genug gewesen, um dem Cathar einen größeren Vorteil zu verschaffen. Und so ging es binnen kürzester Zeit weiter in ihrem Duell, das in einer Geschwindigkeit geführt wurde, die immer wieder und wieder förmlich zu explodieren schien, sodass es für das normale Auge nicht zu erkennen war. Das der Cathar auch wenn man die ersten leisen Anzeichen von Erschöpfung erkennen konnte, noch immer gefährlich war, erkannte Nergal in dem Moment, da er die Nähe zu jenem Raumschiff gezielt ausnutzte um eine neuerliche Trennung seiner Gegner zu forcieren und einen weiteren Angriff auf Draconis zu unternehmen. Dem er so für einen Augenblick seine gesamte Aufmerksamkeit und all seine rohe Kampfkraft entgegenwerfen konnte, hatte er sich dabei verkalkuliert wie schnell Nergal sein würde um erneut einzuschreiten. Sodass Malevolos aus dem Gleichgewicht gebracht wurde und die Duellanten erneut Raum zwischen sich brachten, den sie aber nur für Sekunden bestehen ließen, ehe sie wieder aufeinander losgingen.

Und während eines der folgenden Schlagabtausche war es Nergal der sich zwischen eine Attacke stellte, die gegen Draconis geführt wurde, als der sich einem kurz zuvor erfolgten Angriff durch die Macht erwehren musste. Nergal stieß eines der geschleuderten Objekte noch ebenfalls an, wodurch dessen Flugbahn genügend verändert wurde um seinen Kampfpartner nicht zu treffen, oder nur zu streifen und fand sich aber zugleich im Weg der Klingen des Cathar wieder. Nergal würde nicht vermeiden können das er getroffen wurde, konnte aber seine eigene Klinge ebenfalls herum bringen und einen Angriff gegen eines der Schwerter des Cathar führen. Wäre Draconis mit großer Wahrscheinlichkeit fatal getroffen worden, erwischte es Nergal nur am linken Oberarm. Schmerz, dem er mit einem tiefen Grollen Ausdruck verlieh, jagte durch seinen gesamten Körper. Doch er nahm nicht einfach nur einen Treffer hin, sondern hatte mit seiner Attacke ebenfalls Erfolg. Und in dem Moment, da Malevolos Klinge Nergal verwundete, konnte der sein Lichtschwert an der zweiten Klinge des Cathar vorbei führen, traf die Hand die die Klinge hielt und zerstörte das Lichtschwert an sich. Funkensprühend und mit orange-rötlich glühenden Rändern taumelten nicht nur die Überreste der Waffe zu Boden, sondern auch ein Gutteil der Hand die sie gehalten hatten.

Das Brüllen das Malevolos darauf folgend ausstieß, war beinahe so machtvoll wie sein letzter Machtschrei, als er sich nur noch mit einem Lichtschwert bewaffnet auf Draconis und Nergal stürzte. Es dauerte einen Augenblick, doch bald schon stieg dem Titanen ein Geruch in die Nase, den er im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Doch die beißende und finstere Natur davon, machten ihn so penetrant und unverkennbar, das er es bald als das identifizierte, was auch immer aus den Überresten von Malevolos kybernetischer Hand sickerte. Konnte es sein das es sich dabei um irgendeinen zusammen gepanschten Mix der Alchemisten des Ordens handelte? Gab es dergestalt Gebräu überhaupt? Eine Frage die Nergal zu gerne beantwortet gesehen hätte, doch die herannahende Lichtschwertklinge des Cathar beförderte ihn wieder ins hier und jetzt.

Dieser Kampf war noch nicht vorbei. Und auch wenn sie ihrem Gegner eine seiner Waffen genommen hatten, wirkte er nur marginal weniger gefährlich. Ein Eindruck, den der Cathar auch zum Teil absichtlich durch seine gesteigerte Wildheit kultivierte. Um seine beiden Kontrahenten glauben zu machen, dass der Verlust einer Hand und eines Schwertes keine Auswirkungen auf ihn und sein können haben würde. Doch er hatte keine unerfahrenen Krieger gegen sich stehen... Gerade Nergal hatte schon gegen genügend andere Sith, als auch Jedi gekämpft um solche Dinge für das zu sehen was sie waren. Nichtsdestotrotz war er noch immer gefährlich. Er verfügte noch immer über die Macht als Waffe und seine verbliebene Klinge. Der letzte Akt hatte begonnen... aber Malevolos war noch nicht bezwungen und der Cathar würde alles daran setzen, das es nicht er sein würde, dessen man sich als bezwungenem Feind und allem voran als Verräter am Orden erinnern würde. Mit einem neuerlichen Brüllen aus den untiefen der massigen Brust des Cathar, stürzten die drei Kontrahenten wieder aufeinander los...


[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Malevolos' Hangar] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal VS Darth Malevolos[NPC] + Darth Igrax[NPC] & einem verbliebenen Jünger
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eo's „Gästezimmer“– Jünger (NPCs), Keebo :facep:, Eowyn :cry: und Brianna:thumbsdown:

Die Atmosphäre wurde zunehmend drückender und auch wenn Keebo keine Miene verzog, bekam er eine innerliche Gänsehaut, als sie die Gänge durchquerten. Er musste keine Wand berühren, brauchte keine Psychometrie einzusetzen um zu spüren, was hier tagein tagaus noch immer geschah. Hass hatte sich, wie der ewige Qualm einer Zigarette, in den Wänden festgesetzt, war eins mit ihnen geworden, hin schwer in der Luft. Zu Beginn, ganz in seinen Anfängen hatte dieser Hass Keebo geholfen. Desillusioniert war er in den Orden gekommen, den Tod Tahiris nicht verarbeitet, die Bilder ihres Mordes in seine Netzhaut gebrannt. Die Narben auf seinem Rücken, die Erinnerungen an all die Misshandlungen, die dazu geführt hatten. Bastion war der Ort gewesen, der so treffen widergespiegelt hatte, was in seinem Inneren gewesen war. Düsternis. Wut. Angst und leise schleichender Hass. Hier hatte er sich einst gegen nichts davon wehren müssen und er hatte in der stillen Bedrückung Trost gefunden. Innen und Außen hatte übereingestimmt. Eine stille Erlaubnis alles fühlen zu dürfen, was da in ihm gewesen sein. Eine Bestätigung das es berechtigt war – wie sonst hätte ein Ort wie dieser geschwängert sein können, von all jenen, negativen Empfindungen?
Hier war so viel Tod und Verderben, so viel Dunkelheit, so präsent, so eindrücklich. So erdrückend.
Die Statuten alter Sith, tote Gebilde aus Stein die sich dennoch lebendig anfühlten. Pupillenlose Augen die einen anstarrten, die in einen hineinstarrten. Gesichter, die verhöhnten und warnten. Stärke, Schwäche, ein einziges Chaos an so widersprüchlichen Eindrücken. Eine sich leise bemerkbar machende Angst. Ians Angst? Keebos Angst? Ein sich ebenso langsam ausbreitendes Gefühl von Vertrautheit. Ein einziger Widerspruch in sich.

Ihr Weg führte sie nicht etwa in die Katakomben, sondern einen anderen Bereich und Keebo prägte sich ein, wohin sie gegangen waren, bis sie ihr Ziel schließlich erreichten. Der Mann, der vorangegangen war, auch seinen Namen hatte Keebo sich längst eingeprägt, öffnete die Türe. Der Eindruck den dieser Raum erweckte, war grotesk. Wie ein Quartier sah er aus, so groß, wie eines der kleinen Quartiere im Jedi-Orden. Gemütlicher als das Zimmer, dass er einst selbst als Adept bezogen hatte. Wären da nicht die Kameras gewesen und diese Tür, die vermutlich keinen einzigen laut nach außen dringen ließ und das seltsame Terrarium, das Keebo ein ungutes Gefühl empfinden ließ – das Quartier hätte normal gewirkt. Wie ein hübsch hergerichtetes Zimmer für einen willkommenen Gast. Ein kleiner Extraraum der eine Toilette und eine Nasszelle - und Kameras besaß. Beinahe wie ein Gästezimmer... Das Bett, das beinahe groß genug war, um zwei liebenden Platz zu gewähren konterkarierte die Atmosphäre erneut. Fingernägel hatten sich in das Material gebohrt. Spuren, die mit einem Liebesspiel nichts zu tun hatten. Folter. Das war es und ein undefinierbares Zucken, das alles hätte bedeuten könnten, huschte über das Gesicht des Dunkelhaarigen. Auf dieses Bett ließ Brianna Eowyn ab und Keebo entging nicht, dass sie das behutsam tat. Keebo verbat Ian Dankbarkeit zu empfinden und betrachtete die Schränke. Wieder bekam er eine innere Gänsehaut, ignorierte sie und öffnete mithilfe der Macht einen der Schränke, der grifflos erschien und sich niemals anders hätte öffnen lassen. Er beinhalteten genau das, was Keebo längst vermutet hatte. Folterinstrumente. Medikamente. Gerätschaften, die ihm völlig unbekannt waren. Decken – und, vielleicht war jenes das verstörendste von allem, Spielsachen. Eine Puppe, der ein Auge fehlte. Ein Kuscheltier das aussah, als klebte noch Blut an ihm. Schmerzmittel. Ein Strick. In diesem Schrank war alles. Alles um Schmerz zuzufügen, um Schmerz zu lindern oder dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Alles in einem Raum. Alles vermeintlich erreichbar – und doch unerreichbar. Ein Versuch den Schrank zu öffnen und die Handschellen – sie waren Keebo bekannt – würden einen so starken Schmerz entstehen lassen, dass der Einsatz sofort abgebrochen wurde. Das Gefühl, das sich nun in ihm ausbreitete, wurde dumpf, denn selbst Keebo hatte Folter und unnötige Grausamkeiten gehasst. Trotzdem verbat er sich, missbilligend das Gesicht zu verziehen und griff nach den Handschellen. „
Leg sie ihr an,“ befahl er Raveen, der dieser Aufforderung mit einem boshaften Lächeln nachkam.

„Wäre das nicht ein netter Augenblick, um wach zu werden?“, wandte er sich an Brianna, setzte ein hämisches Lächeln auf. Es ging nicht anders. Selbst wenn Raveen nicht da gewesen wäre, sie wurden beobachtet. Er wurde beobachtet. Heißen, Eisennägeln gleich, streckte Keebo seine Fühler aus, drang in Eowyns Kopf ein, weckte sie nicht langsam und schonend, sondern so plötzlich, dass Übelkeit und Schwindel vermeintlich harmlos sein mussten, gegen den stechenden Kopfschmerz, den er ausgelöst haben musste. Und wieder weitete sich der Riss.

Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eo's „Gästezimmer“– Jünger (NPCs), Keebo :facep:, Eowyn :cry: und Brianna:thumbsdown:
 
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DU MUSST DOCH EINSEHEN, DASS DIE SITH EIN ÜBEL SIND .. WENN SIE DAFÜR SORGEN, DASS SOGAR EINE JUNGE FRAU VOR MORD NICHT ZURÜCKSCHRECKT! DAS IST FALSCH! ABSCHEULICH! VERDAMMUNGSWÜRDIG!, meldete sich die ewig-mahnenden Innere Stimme wieder zurück, kaum dass Ruul den Weg zum Forschungsbereich des Komplexes eingeschlagen hatte. Zuvor hatte er sich vergewissert, dass die Nachricht an die Jüngerin erfolgreich versendet worden war.

>>Haben nicht alles gesehen. Vielleicht hat sie sich nur verteidigt, in Notwehr gehandelt, humm? Dann wäre die Schuld nicht direkt bei den Sith zu suchen.<<, konterte der Duros, während er sich humpelnd voran schleppte. Sein rasselnder Atem verriet ihn schon von Weitem, doch aufgrund der Sicherheits-Holo konnte er sich darauf verlassen, dass die Anlage keine weiteren Überraschungen mehr parat hielt. Dennoch war der Weg durch die sterilen Korridore des geheimen Anwesens von Darth Malevolos beschwerlich. Die klinische Sauberkeit - von Ruul zwar geschätzt - hatte eine fast lähmende Bedrücktheit. Es fiel ihm schwer sich auf den Marsch zu konzentrieren, mangelte es doch an Evaluationspunkte für einen geradlinigen Gang.

DU SOLLTEST NICHT ALS ADVOKAT DIESER SCHÄNDER UND PEINIGER HERHALTEN! DU BIST BESSER ALS SIE. DEINE SCHLICHTHEIT, DEINE BEGABUNG MACHT DICH IHNEN GEGENÜBER WERTVOLLER. SIE SIND NUR NEIDISCHE MACHTSAUGER, DIE FÜR EIN BISSCHEN WISSEN VERHEERUNGEN UND VERWÜSTUNGEN IN KAUF NEHMEN!, klagte die empfindlichere Stimme an. Das überraschte den Nichtmenschen. Mit solcher Inbrunst sprach sein Gewissen selten zu ihm. Meist beschränkte es sich auf einige profanere Phrasen. Doch wie üblich musste sich der Jünger nun mit dem Einwand seines Unterbewusstseins auseinander setzen. Es lag eine gewisse Richtigkeit in den Worten, obschon sie drastisch formuliert waren. Lyra hatte sich ihrer Haut erwehrt, doch ein hochrangiges Mitglied des Sith-Ordens war es gewesen, das sie hierher geschickt hatte. Die Kausalkette sprach also gewissermaßen ein niederschmetterndes Urteil.

Derart aufgewühlt, vermochte der Duros sich selbst keine Antwort zu geben, weshalb er grübelnd und hustend seiner Wege zog. Mit Hilfe seines DataPads konnte er fast mühelos die richtigen Abzweigungen nehmen, ohne sich in der weitläufigen Anlage zu verlaufen. Die Sauberkeit dieses Ortes rang ihm einen gewissen Grad der Anerkennung gegenüber dem Fehlgeleiteten ab. Nichts versperrte hier den Weg, es gab keine überflüssige Einrichtung. Alles war pragmatisch, sauber, ordentlich. Die perfekte Arbeitsumgebung für einen Pedanten wie Ruul es war.

Seine Schritte hallten durch die lichtdurchfluteten Korridore, derweil er dem Grundriss der Anlage auf seinem DataPad folgte. Der Nichtmensch passierte mehrere an den Wänden hängende Banner des Ordens der Sith, dazu fast gesichtslose Skulpturen längst vergessener Sith-Lords. Seinem fachmännischen Blick entgingen auch die deaktivierten Waffenkuppeln nicht, die - geschickt platziert - regunglos an der Decke hingen. Natürlich musste er sich daraufhin ein breites Grinsen gönnen.

Dann erreichte Ruul den Zutritt zur Forschung. Laut seinem Grundriss gab es hier zwei Räume, einen größeren und einen angrenzenden, kleineren. Allerdings wich sein Lageplan schon direkt am Eingang von der Realität ab. Er konnte zwar den Zugang zur Vivisektion sehen, doch jemand hatte einen kleineren Vorraum angesetzt, den es zuvor zu durchqueren galt. Das dazugehörige Terminal reagierte nicht auf seinen Befehl. Auch händisch konnte er die Tür nicht öffnen. Was für ein Ärger!

>>Wollen doch mal sehen ... ... ob wir nicht ... ... gewitzt wie Ruul ist ... ...<<, schnatterte der Grünhäutige und verband sein DataPad geschickt mit dem Terminal. Wieder musste er sich durch einige Sicherheitsprogramme arbeiten, ehe er einen interessanten Eintrag fand: Dekonterminierungsbereich.

Wenige Augenblicke später konnte er die Türverriegelung überbrücken. Zischend fuhr der zweigeteilte Eingang auseinander, gab die Sicht auf eine Vorkammer mit einer eindrucksvollen Decontam-Einheit frei. Auf dem Boden lag ein schweres Gitter, darunter mehrere Abflüsse. Kaum dass Ruul in den noch sterileren Raum getreten war, schloss sich der Eingangsbereich wieder. Immerhin war das Terminal zum Öffnen der Türe nun aktiv. Er verstaute seine Werkzeuge, trat unter den Halbbogen der Reinigungseinheit und wurde kurz darauf in ein Meer aus Dämpfen und Nebeln gehüllt, die ihn von allem Befall, von Bakterien und sonstiger möglicher Verunreinigung befreiten. Obschon diese chemische Keule Gift für seine angeschlagenen Lungen war, fühlte sich der Prozess herrlich befreiend und erlösend an. Eine solche Einrichtung brauchte er auch dringend!
Der Duros blickte sich um, entdeckte eine rote Leuchtdiode, starrte gebannt auf das Licht und - als sich die gasförmigen Reinigungsmittel in Wohlgefallen auflösten - grinste breit auf, als das gleißende Rot einem freundlichen Grün wich. Kurz darauf öffnete sich die vor ihm liegende Tür und gewährte Eintritt zur als 'Vivisektion' benannten Räumlichkeit.

Kaum dass er einen Schritt in den Raum machte, erwachte das Licht dort zum Leben. Und sofort wurde der Duros von einer Fülle an Eindrücken erschlagen. Dieses Untersuchungslabor war genau das, was es versprach. Es gab eine Fülle an Verstaumöglichkeiten .. in Form von verschließbaren Schränken, Regalen und Containern. Alles in klinischem Weiß gehalten. Diverse Studiengeräte wie Mikroskope, zwei EMS-500 Energietransferier, Laser-Skalpelle oder gar eine wissenschaftliche Sith-Maske. Dazu lagerten hier eine Vielzahl an Holo-Generatoren, die anatomische Darstellungen diverser kulturschaffender Rassen projezierten. Materialien zum Forschen standen überdies in Hülle und Fülle zur Verfügung. Die markantesten Einrichtungsgegenstände waren allerdings die drei durastählernen Operationstische in verschiedenen Größen mit Verschlussfunktionen für Arme und Beine. Der Duros musste schwer schlucken, als er sich der Natur dieses Raumes gewahr wurde. Hier führte der Abtrünnige offenbar Studien durch, die einen gänzlich verwerflichen Charakter besaßen.

WELCH ZEUGNIS BEDARF ES NOCH? DAS HIER IST AN VERDERBTHEIT NICHT ZU ÜBERBIETEN! FORSCHUNGEN, FELDVERSUCHE AN FÜHLENDEN, DENKENDEN, EMPFINDENDEN WESEN!, hagelte es direkt Kritik aus dem Hinterstübchen. Der Nichtmensch zuckte merklich zusammen.

ABER SIEH DOCH NUR, WELCH MÖGLICHKEITEN DAS BRINGT! WAS NUR WÄRE, WÜRDEST DU DIESES LABOR LEITEN, MEIN KIND? WELCHE FORTSCHRITTE KÖNNTEST DU MACHEN!, erklang die zweite, die dunklere Stimme. Und kaum dass sie zurückkehrte, schoss auch der Schmerz wieder in den linken Unterarm. Dieser unsägliche, nicht versiegende Schmerz - verursacht durch die lebenden Leichname aus dem Tempel der Sith. Ruul wankte, stürzte gegen einen Tisch mit zahlreichen Glasphiolen, die er ungeschickt zu Boden riss, als er sich abstützen wollte. Scherben, Krach, Schmerzen, der Nachhall der Leidenden dieses Ortes - zu viel für den Duros. In seinem Kopf begann es zu rauschen, ihm wurde schwummrig. Und dann hörte er noch ein lautes Klopfen, ja fast ein flehentliches Jaulen. Er sah sich um, blickte über mehrere glänzende Metallbarren, hin zum angrenzenden Raum. Kam der Laut von dort?

Der Nichtmensch ging taumelnd in diese Richtung, durchquerte diesen furchtbaren Raum der Qualen - dessen Reinlichkeit seinem eigentlichen Nutzen spottete - und erreichte das Terminal. Selbiges ließ sich öffnen, wodurch er in den nächsten Raum kam. Und hier konnte er befreiter atmen, eine Last fiel von ihm ab. Und dennoch .. auch hier herrschte ein unangenehmes Gefühl, einer bösartigen Hintergrundstrahlung gleich. Diverse Transportboxen, geschlitzte Container und eisenrohrige Käfige standen hier dicht bei dicht. Ein animalischer Gestank drang ihm in die Nase, vermischt mit einer unverkennbaren Süße: Verwesung. Jemand - oder etwas - war hier zu Tode gekommen. So zahlreich waren die Behältnisse gestapelt, aufgebarrt und gestellt, dass es unmöglich war, einen Ursprung der Gerüche auszumachen. Ruul wurde übel, er hatte den Drang sich zu übergeben, doch noch behielt er alles bei sich. Sein Blick huschte umher. Wieder hörte er Zischlaute. War es eine Tür die sich öffnete? Oder hörte er Dinge die gar nicht existierten? DA! Ein Klopfen! Ein Pochen! Lebte hier noch eine unglückselige Gestalt? Schritte? Der Duros war verwirrt. Dieser Ort hier war ähnlich beschmutzt wie Katakomben. Unnatürlich. Verdorben.

Das Klopfen war deutlich zu vernehmen. Es war dort hinten. In dem hochkantig aufgestellten Stahlcontainer. Sofort machte sich der Jünger auf, schob sich zwischen zwei kleineren Käfigen vorbei, musste sich mit der vor Schmerz pochenden linken Hand abstützen und griff ungelenk mit der Rechten nach dem Hebelmechanismus der Tür. Fast erreichte er ihn. Noch etwas mehr. Er streckte sich, drückte seinen Leib zwischen den gefängnishaften Behältern vorbei und ... zog am Öffner. Panik übermannte ihn. Ein Strudel wilder, ungelenkter Schwärze entstand in seinem Geist.

NEIN!

NEIN!

>>AAAAhhhhhhh!<<

Aus der Finsternis des Käfigs schlugen scharfe, tödlich wirkende Klauen nach ihm ....

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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eos Zelle :cautious: – mit Raveen (NPC), Keebo und Brianna

Der Schmerz schoss durch ihren Kopf, brachte ihn zum dröhnen, hämmern, beinahe zum explodieren. Eowyn entfuhr ein lautes Stöhnen, und automatisch wollten ihre Hände an den Kopf greifen, um sie dagegen zu drücken, um den Schmerz zu linden, um ihn einfach nur festzuhalten, bevor er explodierte, doch... es ging nicht. Jemand oder etwas hielt ihre Hände fest, hinter dem Rücken, sie bekam sie nicht nach oben. Sie zerrte und stellte fest, dass sie miteinander verbunden waren. Was bei allen Sonnen...
Bastion.
Sie war auf Bastion.
Alles fiel ihr trotz des dröhenden Schädels wieder ein - das Betreten der Nightmare, das Verabschieden von Ian. Das Schlucken der Tablette, und dann... Nichts. Und nun war sie hier. Inmitten der dunkelsten Geschöpfe, die die Galaxis zu bieten hatte, in einem Raum, den sie womöglich nie wieder... Sie musste sich zusammenreißen, durfte sich nicht von Panik mitreißen lassen... offiziell wusste sie nichts, war unterwegs nach Ithor. Sie wusste nur, dass gerade irgendetwas komisch war... Zusammenreißen. Und in eine Rolle schlüpfen, so, wie früher in der Theatergruppe. Sie war Eowyn, die Naive, die Unwissende. Und die Wissende durfte sich so wenig wie möglich melden.


Ian? Mühsam enfleuchte ihr das Wort, und flackernd öffneten sich ihre Augen. Sie lag seitlich, wie sie feststellte, und das Licht stach in sie hinein, verstärkte den Kopfschmerz, so dass sie die Augen bis auf schmale Schlitze wieder schloss. Obwohl Eowyn die Wissende, ahnte, dass es eine schlechte Idee sein würde, griff sie nach der Macht - denn sie wusste von nichts, sie durfte nichts wissen. Der Schmerz, der daraufhin durch ihren Körper zuckte, erinnerte vage an die Machtblitze, mit denen sie mit Ian geübt hatte, bloß hatte sie hier keine Chance, diese zu reflektieren und auch nicht zu absorbieren, denn da war keine Chance, sich irgendwie auf die Macht zu konzentrieren. Sie rollte, unwillig, es zu verhindern, auf den Rücken, stieß einen Schrei aus, und als der Schmerz nachließ, versuchte sie erneut, die Augen zu öffnen, langsam, blinzelnd. Ian?, fragte sie erneut matt, ohne irgendetwas zu sehen - die Unwissende machte sich Sorgen, fragte sich, was los war, wo Ian war, wo sie war, weshalb sie solche Schmerzen hatte. Das hier war nicht die Nightmare, stellte sie fest, als die Augen sich langsam ans Licht anpassten... und sie mochte zwar nicht bewusst auf die Macht zugreifen können, aber die Eindrücke von außen drangen sehr wohl auf sie ein. Da war eine Dunkelheit um sie herum, die erschreckend wirkte, eine Atmosphäre, die definitiv nicht zu Ithor gehören konnte... Wo... Sie drehte sich wieder auf die Seite, obwohl das zur Folge hatte, dass der gesamte Raum mitschwankte - Schwindel. Ihr war schlecht, ob psychisch oder physisch wusste sie nicht, und das Licht schmerzte noch immer in ihrem Schädel, obwohl es besser wurde, alles langsam nachließ.

Sie sah drei Personen, erkannte Ian - Erleichterung durchflutete die echte Eowyn, die Rückkehr war geglückt, man hatte ihn nicht sofort in die Kerker geworfen. Sie tat nichts gegen das Gefühl - man konnte diese Erleichterung gut damit erklären, dass da ihr Verlobter stand, und daneben Brianna, eine erfahrene Ritterin. Der Unbekannte (Raveen) hatte zwar ein so mieses Grinsen auf dem Gesicht, dass Eowyn der Naiven beinahe noch schlechter wurde, doch das machte nichts. Die beiden würden ihr sicher gleich erklären, was hier los war...
Ian, was ist los?, krächzte sie, während sie sich mühsam aufrichtete, gegen den Schwindel ankämpfte und innerlich verfluchte, dass sie ihren Kopf nicht beruhigen oder wenigstens halten konnte. Brianna und Ian hatten seltsame Gesichtsausdrücke, und keiner von ihnen machte Anstalten, ihr zu helfen. Kannst du mich losmachen? Ich... es schmerzt... Nicht ihre Hände, aber ihr Kopf, und es schmerzte, wenn sie nach der Macht griff, das war vorhin offensichtlich gewesen. Sie stöhnte leise. Der Raum um sie herum, obwohl er sich leicht drehte, nahm langsam Konturen an. Sie saß auf einem Bett, da hinten waren ein Schrank, ein Durchgang, ein seltsames Gebilde, viel mehr nahm sie erst einmal nicht wahr. Es waren nicht die Katakomben, so viel war allerdings offensichtlich. Da aber fiel der Blick der Unwissenden auf Ians Hüfte. Ians Hüfte, an der ihr Lichtschwert hing... Sie erstarrte, sah in Ians Gesicht. Das Gesicht, das so anders aussah als sie es eigentlich kannte. Das abscheuliche Grinsen des unbekannten Mannes. Die Dunkelheit um sie herum. Die Schmerzen. Aber Brianna... Brianna passte nicht in dieses Bild.

Ian, was ist hier los?, fragte sie erneut, wich unwillkürlich ein wenig zurück, ließ zu, dass Nervosität und Angst in ihre Stimme schlichen. Niemand würde in dieser Situation gelassen bleiben. Brianna. Jetzt wandte sie sich an die Echani. Warum auch nicht - Ian fühlte sich seltsam an, sah seltsam aus, mit ihm war sie zuletzt zusammengewesen, hatte man ihn irgendwie einer Gehirnwäsche unterzogen? Sie vertraute Ian, sie vertraute ihm ihr Leben an, aber irgendetwas stimmte hier nicht... doch Brianna, sie war die strahlende Holo-Jedi. Sie konnte ihr sicher ebenfalls alles erklären... Hilf mir, bat sie nicht ohne Sorge in ihrer Stimme. Mein Schwert, wandte sie sich dann wieder an Ian, die Unwissende bemühte sich um Ruhe und Bestimmtheit, ignorierte das miese Gefühl, das jetzt aufkommen würde. Du kannst es mir wieder geben. Vielleicht gab es einen Grund, warum er es ihr abgenommen hatte. Vielleicht... Ja. Ja! Jetzt ergab alles einen Sinn. Ein schmerzliches Lächeln erschien erleichtert auf Eowyns Gesicht, als sie begriff. Natürlich. Das Virus. Es war so logisch. Es ist gut. Ich bin wieder gesund. Du hast mich geheilt, Ian, ich fühle mich gut, nur etwas Kopfweh, beteuerte sie. Sie hatte bestimmt die rasende Variante abbekommen - daher hatte man sie fixiert, Ian hatte das Schwert genommen, damit sie niemanden verletzte, und Brianna war Heilerin. Die Schmerzen waren sicher noch Nachwehen. Das alles machte Sinn. Und sie hatte schon gedacht... verrückt. Es tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe. Ich... danke. Dir auch, wandte sie sich an die Echani, die garantiert an ihrer Heilung beteiligt gewesen war. Das C-Virus... hatte es sie doch erwischt?! Verdammt, Ian hatte sich sicher zu Tode gesorgt, daher auch sein grimmiger Gesichtsausdruck.
Erleichtert wartete Eowyn darauf, dass man ihr die Fesseln abnehmen würde, ihr erklären würde, wo sie war, und Ian sie in die Arme schloss, während tief in ihr drin ein Eisklotz dabei war, ihren Bauch zu füllen, da sie wusste, dass er das vielleicht nie wieder tun würde.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eos Zelle :cautious: – mit Raveen (NPCs), Ian!!! und Brianna
 
Bastion - Center - RhivTower -Südseite - 26. Ebene - Malevolos' Komplex -Korridor -Lyra


Panisch suchten Lyras Augen die Gänge nach einem Zeichen, der beiden anderen Jünger ab. Doch Lyra fand sich immer wieder in einem der klinisch, reinen Korridore wieder, die alle gleich aussahen. Da sie kein Comlink mehr besaß, war es ihr unmöglich einen der beiden zu kontaktieren und so musste sich Lyra auf ihren Instinkt und auf ein wenig Glück verlassen. Immer noch blutete ihre Nase, und Lyra hinterließ, dadurch mittlerweile Spuren im ganzen Komplex. Ihre zierlichen Füße, glitten nur so über den Boden und sie musste aufpassen nicht aus zu rutschen. Der stämmige Kasten, in dem sie das Holocron vermutete, hang immer noch wie eine Last unter ihrem Arm. Langsam, aber sicher, ließen Lyras Kräfte nach. Getrieben vom Adrenalin und der Vorstellung, Marishka oder Ruul wären in einem Kampf verwickelt beschleunigte sie ihr Lauftempo so gut es ging.

Abrupt hielt Lyra an als sie eine rote Flüssigkeit auf dem glänzenden weißen Boden entdeckte. Es war Blut, aber nicht ihres. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie in den Raum hinein und entdeckte eine weitere Leiche, die schlimm zugerichtet war. Es war ein Mann. Keiner von Ihnen. Aber dennoch. Lyra rang nach Luft. Sie hatte mit ihrer Vermutung richtig gelegen, sie waren hier nicht allein und womöglich waren Marishka und Ruul in Gefahr. Die Angst hatte Lyra wieder fest im Griff, nur diesmal kannte sie ihren Ursprung nicht. Diese Fremden konnten ihr eigentlich gleichgültig sein, doch irgendwas in Lyra schrie danach ihnen helfen zu müssen. Ihre Gedanken überschlugen sich und brachten doch nichts Konkretes zu Stande, ehe sie weiterlief.

Ihnen sollte nichts zu stoßen, nicht so, sie müssten ihr helfen Draconis zu beseitigen, sie müssten zusammen fliehen. All Das preschte in ihrem Verstand nach Vorne und ließ sie panisch die nächsten Türen passieren. Lyra fand sich in einem seltsamen Vorzimmer wieder. Sie konnte beinah fühlen, dass sie hier richtig war. Ihr innerstes schrie es förmlich heraus und dennoch war sich ihr Verstand nicht sicher. Sie passierte die Tür, die eigentlich von einem Datapad geschützt wurde, mühelos und zielte mit dem Blaster. Niemand wusste, ob und wo noch mehr Feinde lauern würden. Lyra umrundete einen freiliegenden Bereich, in dem eine Art Kanalisation verborgen war und passierte angespannt den Türbogen. Plötzlich spürte sie wie sie von wiederwertigen Dämpfen umgeben war, die auf ihren offenen Wunden brannten wie Feuer. Noch schnell schloss sie die Augen und durchquerte den unerwarteten Nebel, der scheinbar zur Desinfektion diente. Hektisch atmend, schaute sie sich um, als sich plötzlich eine Tür vor ihr öffnete, die auf ihre Bewegungen reagiert hatte. Sie gab dem Blick in etwas gänzlich anderes frei, als Lyra erwartet hätte. Sie fand sich plötzlich in einer Art Labor wieder, bestückt mit Käfigen, Containern und Instrumenten, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen. Langsam betrat sie den Raum und wollte sich vorsichtig vortasten, bis sie ein Zischen vernahm und den Duros erblickte. Es schien für einen Augenblick so, als würde Lyras Herz einige Schläge aussetzten. Mechanisch ließ sie die Box unter ihrem Arm fallen und sprintete zum Duros, dessen angespannter Körper verriet, dass er verstört war. Lyras Augen weiteten sich, als sie Klauen sah, die aus dem Containerkäfig ragten, den der Duros zu nahegekommen war. Ruul, der in dem Spalt der Käfige verharrte rührte sich nicht. Lyras sprintete zu ihm, rutschte auf den letzten Metern zu ihm hin, mit ihrem Körper schubste sie den Duros aus dem Weg, ehe sie zittrig mit ihrem Blaster in den Käfig zielte, bereit welche Kreatur auch immer, aufzuhalten.

Bastion - Center - RhivTower -Südseite - 26. Ebene - Malevolos' Komplex -'Vivisektion' - Ruul & Lyra
 
[ Weltraum, vor Bastion | Saphenus Schiff | Cockpit ] - Venris, Adria

Mittlerweile, sie befanden sich gerade im Landeanflug, war auch Adria dazugekommen. Still saßen sie nebeneinander und näherten sich der düsteren Thronwelt des mächtigen Imperiums, dem Ort, wo Venris Leben, dass er sich so niemals gewünscht hätte, begonnen hatte und wo er nun, nach so vielen Erlebnissen kaum einen Schritt weiter zurückkehren würde, gezwungener Maßen.

Plötzlich begann Adria in die Stille hineinzureden und fragte, ob er die Macht spüren würde. Er schaute sie kurz an, war er doch ein wenig irritiert von dieser Frage, wenn man überlegte, dass sie ihn quasi gerade erst gewürgt hatte und auf Venris auch ansonsten nie den Eindruck gemacht hatte, als würde sie großartig interessieren, was jemand anderes in der Macht spürte. In diesem Zusammenhang war sie bisher immer ein wenig egozentrisch vorangegangen. Sie beantwortete sogleich auch die Frage, dass die dunkle Seite sie rufen würde, nach ihnen greifen würde.
Nun, wo Adria es erwähnte, bemerkte er es auch. Die Gänsehaut, die er schon hatte, seitdem er den Landeanflug begonnen hatte, fiel ihm jetzt erst auch und mit jedem Meter, den sie zurücklegten, wuchs ein Gefühl der Beklommenheit, der Machtlosigkeit in ihm. Auf Adrias Frage hin ließ er nun ganz aktiv zu, dass diese Gefühle, diese Empfindungen seinen Geist berühren konnte, wogegen er sich gerade noch unbewusst gesträubt hatte.
Venris begriff, was Adria meinte, auch wen er es nicht ganz so euphorisch war nahm, wie es bei Adria wirkte. Da war etwas, etwas dunkles, pulsierendes, eine Art Gefühl und doch mehr als das, dem Venris sich einfach nicht abwenden konnte. Es war nicht so stark, wie er es auf Artek oder Korriban gespürt hatte. Irgendwie wirkte es hier auch frischer, weniger verstaubt und mystisch, wenn man es denn unbedingt in Worte fassen musste.


Venris nickte.

,,Ja, ich spüre es. Es ist ähnlich, wie auf Korriban und auf Artek, aber doch irgendwie anders."

Venris konzentrierte sich immer mehr auf den Landeanflug. Sie brachen in die Atmosphäre ein, durchstießen die Wolkendecke … und befanden sich nur noch wenige Kilometer von dem Monströsen Tempel entfernt, welcher das Zentrum des Ordens der Sith darstellte. Venris Gefühl nahm mehr und mehr zu. Er schloss für eine Sekunde die Augen, fasste sich und schaffte es, diese Aura auszublenden. Nur die Gänsehaut und ein flaues Gefühl in seiner Magengegend blieb zurück.
Sie landeten auf einer Plattform und Adria, die es auf einmal überraschend eilig zu haben schien, verließ schnellen Schrittes das Schiff. Gebieterisch sagte sie ihm, er solle ihr folgen, was Venris auch ohne zu zögern tat, was sollte er denn auch anderes tun? Adria war seine beste Chance, schnell hier wieder herauszukommen. Erst als sie wieder an der frischen Luft waren, blieben sie stehen.
Als Adria meinte, dass sie nun ein Familientreffen habe, verstand Venris so gut wie gar nichts mehr. Warum hatte sie ihm das denn nicht gesagt gehabt? Er hätte sich doch kaum gegen eine Reise Bastion auf Artek verweigert, wenn er gewusst hätte, dass hier ihre Mutter auf sie wartete. Das Venris den Schüler ihrer Mutter von ihnen fernhalten sollte, konnte er gut verstehen. Würde er auf seinen Vater treffen, würde er wohl auch kaum irgendwelche neugierigen Unbeteiligten dabei haben wollen.


,,Okay, kein Problem. Ich kann gut verstehen, das du da vielleicht ein wenig Ruhe haben möchtest."

Venris schaute sich um, ob er irgendwo eine etwas ältere Frau erkennen konnte. Als sein Blick dann wieder auf Adria fiel, weiteten sich seine Augen. Warum zum Teufel hatte sie ihr Lichtschwert in der Hand? Sie würde doch wohl keine unüberlegte Dummheit begehen … ? Venris wandte sich ihr zu, wollte sie darauf ansprechen, doch in genau diesem Moment erschien eine Frau, die von Adria freudlos als ihre Mutter begrüß wurde. Aber war sie dafür nicht ein wenig zu jung? Ein junger Sith, welcher sie begleitete, musste wohl ihr Schüler sein. Irgendwie kam er ihm verdächtig bekannt vor, doch Venris konnte ihn nicht einordnen.

Als Adria ihre Begrüßung fortsetze, wurde Venris Blick immer verwirrter. Ihr Alter längst überholt …, zu Staub zerfallen …? Worüber sprach sie da? Er hatte immer gedacht, seine Beziehung zu seinem Vater wäre seltsam gewesen, doch dies hier schien noch eine deutlich erhöhte Stufe darzustellen. Dann zischte plötzlich Adrias auf.

,,Was tust du?!"

Entsetzt war Venris zur Seite gewichen. Das war doch ihre Mutter. Er wollte noch weiter auf sie einreden, doch dazu kam er nicht mehr, da sie sich mithilfe der Macht zu ihrer Mutter katapultierte und einen Kampf beginn, der definitiv nicht den Anschein eines Übungskampfes hatte. Erst jetzt ließ Venris wieder zu, dass die um ihn herum schwirrenden Emotionen und Auren seinen Geist berühren konnten. Das, was er von Adria wahrnahm, gab ihm erheblichen Grund zur Sorge, soviel Wut, Zorn und vielleicht auch Angst konnte er wahrnehmen. Hier konnte Venris mit Worten nicht mehr helfen, ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als sich dem Schüler, der ihm so seltsam bekannt vorkam, anzunehmen, wie Adria es gesagt hatte. Er rannte mit schnellen Schritten auf ihn zu und versuchte sich zwischen ihn und die kämpfenden Sith zu bringen.

,,Ich warne dich; du tust dir keinen Gefallen damit, wenn du deiner Meisterin helfen willst."

Venris spannte seine Muskeln. Er hatte schon gegen ganz andere Leute gekämpft. Dieser Junge würde für ihn kein Problem darstellen, sollte er ihn wirklich angreifen.

[ Bastion | vor dem Haupteingang des Sith-Tempels ] Venris Traja, Shiqjat, Adria mit Kira im Kampf
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Malevolos' Hangar :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar vs. Darth Malevolos, Darth Igrax und zwei Jünger

Augenblicke, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Die Zeit wird zu einem dehnbaren Konstrukt, dass sich wie das Universum ausweitet und elastisch wird. Die Minuten und Sekunden verrinnen in der kosmischen Sanduhr wie eine Tröpfcheninfektion. Der Moment, in dem es Nergal schaffte, den, leider nur kybernetischen, Arm des Cathar abzutrennen war ein Moment des Triumphes, ein Moment des Sieges der in der Zeit stehen zu bleiben schien. Wie das leblose Objekt in einem hohen Bogen, von seinem Besitzer getrennt, in den Raum flog, den Hangarboden berührte und einige Splitter, der von Nergals Machteruption gebeutelten Steinbodens hinfort fegte. Zur Untermalung dieses für ihn dammbrechenden Moments schrie Malevolos einen Schrei aus, der voller Wut, Zorn und Entrüstung geladen war, der ihm das Trommelfell erzittern ließ, die kosmischen Strömungen der Macht in Wallung brachte und von einem Hass geprägt war, der dem Sith wie eine heiße Glutwelle entgegenschlug.

Verbrannte Schaltkreise, geschmorte Kabel und geschmolzener Durastahl, das war der Duft dieses Momentes. Doch da war noch etwas anderes. Beißendes. Chemisches. Widernatürliches. Obwohl die Hand kybernetisch war, verlor der Cathar Flüssigkeit, die keine Schmierflüssigkeit war. Cathare bluteten wie Menschen rötlich, doch die Farben dieses Gemisches unterschieden sich drastisch in Textur, Geruch und Optik. Nein, das hier war das Werk finstererer Mächte. Darth Malevolos musste mit der Pyramide der Alchemisten im Bunde sein oder zumindest über Kontakte zu diesen Giftmischern verfügte, die ihm in solchen Kämpfen den entscheidenden Vorteil verschaffen würde. Wer weiß, welche höllischen Gerätschaften sich noch in diesem Konstrukt, geschimpft Körper, diese siebenfach verfluchte Materie, die ihnen so verhasst war, lauerte. An Materie verloren, an Hass gewonnen stürzte sich der Cathar mit einer Inbrunst auf das Duo, dass es Darth Draconis beinahe von den Füßen gerissen hätte. Er musste aus diesem verdammten Nahkampf heraus, in das Hinterland dieses Konflikts und von dort heraus den Cathar beharken. Sein Blick suchte den des Titanen, doch waren beide damit beschäftigt sich gegen die aufgeputschte Übermacht des Cathar zur Wehr zu setzen. Der Titan hatte dem Leviathan das Leben gerettet, als diese gefährlichen Objekte abgewehrt hatte. Ein Auge um ein Auge, ein Zahn um einen Zahn, ein Leben für ein Leben. Das hier konnte man als eine beglichene Schuld sehen. Oder man konnte es als mehr sehen. Viel mehr. Ein Pakt, der in Blut geschrieben worden war, besiegelt mit dem blutroten Grinsen einer geöffneten Kehle, wenn Darth Malevolos ihnen zum Opfer fallen würde. Es bedurfte keiner Aussprache, um dieses Verdikt zu treffen. Ihnen blieb keine Zeit für entscheidende, bedeutungsschwangere Worte. Dieser Kampf hatte keine Grazilität, keine Erhabenheit, es war ein brutaler Kampf der Willenskraft, Körper und der Macht, drei Naturgewalten die sich in einem kosmischen Dejarikspiel auf der profanen Ebene bekämpften.


Die Gewalt mit der Darth Malevolos es schaffte auf die beiden nicht unerfahrenen Sith einzuprügeln war eine Gewalt, die selbst Darth Draconis überraschte. Ächzende Servomotoren, ein Blutdurst, der sich in den Augen des Cathar spiegelte, sowie die zum Biss erhobenen Lefzen sprachen eine Sprache, die so universell wie die Mathematik waren, es war die Sprache des Todes und Darth Malevolos beherrschte sie fließend. Mit Mühe und Not schaffte es der Sith Exekutor wieder mehr Abstand zwischen sich und der beißenden Klinge des Cathar zu schaffen. Eine Leere, die Nergal ausfüllte, doch hakte der Cathar immer wieder nach, suchte den Dreikampf, gab sich nicht mit dem Titanen allein zufrieden. Die Angriffe des felinoiden Sith kamen mit einer Vehemenz, der sich Darth Draconis erst noch erwehren musste. Sein Versuch ein Netz der dunklen Seite zu beschwören, um den unaufhaltsamen Cathar zumindest zu verlangsamen waren nicht von Erfolg gekrönt, die stakkatoartigen Angriffe der Faust des Imperators raubten ihm die Konzentration. Immer wieder versuchte er mit leichten Machtstößen Distanz zwischen sich und dem Cathar aufzubauen, die heranrollende Naturkatastrophe im Durastahlmantel abzuwenden, erfolglos. Angriff wäre wohl die beste Verteidigung, ganz den Dogmen der Sith folgend, sodass er versuchte das Blatt zu wenden und aus der Defensive in die Offensive des Makashi zu wechseln. Er hob erneut sein Lichtschwert mit der Lichtschwertspitze nach hinten über seinen Kopf und lies die Klinge heruntersausen, und hob die Klinge ebenso schnell wieder hoch. Er führte nun mehrere schnelle Hiebe durch, und machte eine 360° Drehung, bei der er die Klinge seitlich hielt und nutzte den dabei aufgebauten Schwung. Er führte die Klinge wie zum Streich geführt von rechts nach links. Er vollführte die trainierte Reihenfolge, horizontale Seitenschläge und Paraden mit vertikal gehaltener Klinge. Seine Schläge wurden immer härter, immer präziser, doch war Malevolos ein geübter Schwertkämpfer, der selbst mit einem Stumpf und einem Lichtschwert sich immer noch hervorragend zur Wehr setzen konnte. Sein Kampfstil wurde immer aggressiver, und sein Geist vertiefte sich immer weiter in die dunkle Seite der Macht, die Bestie in seiner Brust zu einem Ungeheuer angewachsen, dass die Stäbe des einengenden Käfigs aufbrachen. Befreit von allen Ketten, von allen Hindernissen war es da. Die Bestie, die tief im eigenen Herzen nach dem schrie, was man so sehnlichst wollte. Der Nachtmahr, ausgebrochen und in seinem Wesen die Manifestation des wilden Verlangens. Der Tod des Cathars wurde zum Herzenswunsch des Pfählers, es schien als sei seine gesamte Existenz nur dazu gewesen diesen Kampf auszufechten und dem Felinoiden den gar auszumachen. Es gab niemanden, dessen Tod der Sith nicht herbeisehnen würde, über kurz oder lang. Der Tod war der Fixpunkt, der ihn, als letzten Überlebenden, das Tor zur Selbstvergöttlichung öffnen würde. Sein letztes Opfer würde er mit sieben Kerzen begrüßen und mit dreizehn Stichen das Werk vollenden.


Je weiter der Sith versuchte Distanz zwischen sich und dem Cathar aufzubauen, desto schneller zog Malevolos nach. Nergal bot dem Wirken des Cathar Einhalt, suchte die Barriere zu sein, die Draconis brauchte, um seine Angriffe mit der Macht zu entfalten. Mehrmals hatte er versucht über Sith Magie ein entsprechendes Gewirr aufzubauen, einen Wurf seines Hasses zu manifestieren, doch erkannte der felinoide Sith seine Taktik und wehrte diese Versuche der Dornen des Hasses mit einer Kombination eines Machtschildes und seinem Lichtschwert ab. Als würden tausend Seelen aufschreien, verdampften die Invokationen der dunklen Seite an der glühenden Plasmaklinge des Cathar, ein Zischen, dass in der allgemeinen Geräuschkulisse so beißend wie verstörend klang. Stattdessen versuchte sich Darth Draconis mit klassischen Mitteln zu helfen, indem er Objekte nicht gegen Darth Malevolos stieß, sondern hinter dem Rücken des Cathar zu sich zog. Die ersten zwei Objekte, es handelte sich um eine Werkzeugkiste, ließen Malevolos erneut aufbrüllen, doch war der Exekutor nicht so unerfahren sich nochmal von diesem Trick blenden zu lassen. Nergal hatte er mit einer agilen, seiner Köpergröße nicht zuzutrauenden Flinkheit überwunden und stand nun direkt vor dem Sith persönlich. Der Cathar türmte sich regelrecht vor Draconis auf, doch die Klinge des Cathar wollte, obwohl sie wie ein Fallbeil über ihn erhoben war, nicht auf den Leviathan herabfallen. Sowohl Draconis als auch Malevolos war bewusst geworden, dass es das Werk Nergals gewesen sein musste. Von dieser Einmischung empört, von diesem Gleichklang dieser Sith angeekelt, dieser Verbrüderung zweier im Geist vereinter Monolithen des manifestierten Zorns, hob der Cathar seinen Stumpf und ließ diesen mit einem krachenden Geräusch auf den aus Ultrachrom bestehenden Brustpanzer des Sith Exekutors donnern. Die Luft entwich aus den Lungen des Leviathans, sein Brustkorb schmerzte, höllische Gluteisen durchzuckten seine Synapsen. Wie ein Vibrohammer ließ der felinoide Sith noch zwei Mal den Stumpf in den Körper des Sith rasen, sodass Draconis zu Boden ging, bis die Brustplatte zersplittert und dann zerbrochen lose von der Halterung hing. In diesem Moment übernahm die Bestie im Herzen des Pfählers, eine Kaskade von Machtblitzen erwischte Malevolos, was dieser mit einem markerschütternden Schrei quittierte. Die Wucht der Blitze trafen den Cathar unvorbereitet, sodass dieser nach hinten geschleudert wurde, was dem keuchenden, blutenden Herausforderer die benötigte Pause gab. Blut spuckend erhob sich Draconis, von einem Furor gepackt, von der Todesangst getrieben, die Schwärze der Leere in seiner Seele in seinen Händen manifestiert.


Die Objekte wurden zu tödlichen Geschossen, ein Regen aus Kisten, Werkzeugen, Splittern der zerstörten Bodenplatten, ein wahres Sammelsurium aus Gegenständen, die nur ein Ziel hatten: Darth Malevolos. Auch dieser ließ es sich nicht nehmen den Sith mit Objekten zu beharken, doch war er bei weitem nicht so mächtig in der Macht wie es der Leviathan der Sith war. Darth Malevolos war eine Bestie des Lichtschwertes, fähig in der Macht doch am tödlichsten im Gebrauch des Lichtschwertes. Diese Kunst hatte Darth Draconis zugunsten dem Mysterium der Macht vernachlässigt und sie war sein Untertan. Von einigen Kisten getroffen wurde dieser nach hinten geschleudert, doch hatte Darth Draconis diesen Ausbruch der eigenen Machtenergien unterschätzt. Die Objekte flogen über ihr Ziel hinaus und prallten an der Außenhaut der VT-49 ab, zerbrachen und dellten die Außenhülle des Schiffes ein. Einige der Behälter zerbrachen und ergossen sich in großen Schwallen auf der Haut des durastählernen Ungetüms imperialer Bauweise. In seinem Furor schleuderte der Sith aus beiden Händen Salven und Volten von Machtblitzen, die sich wie eine riesige Gewitterzelle türmten, ihren Weg zum nächsten Objekt suchten. Doch auf dieser Suche trafen sie nicht Malevolos, sondern das, was der Cathar der Kaskade entgegenstellen wollte. Er hob wahllos die um ihn liegenden Gegenstände und versuchte sie als physischer Schutzschild auszunutzen, bedachte dabei jedoch nicht, dass die Techniker bei der Landung nach imperialem Prozedere vorgegangen waren und den Tankschlauch zum Befüllen des VT-49 Decimators bereitgelegt hatten. Erst das Erscheinen der Sith Einsatztruppe hatte die Durchführung behindert. So kam es, wie es kommen musste. Eine chemische Reaktion, der auslösende Moment, der in der Galaxis tagtäglich geschieht, im Großen wie im kleinen Rahmen. Sowohl im Mikrokosmos als auch im Makrokosmos. Der Schlauch, von den Kaskaden des Machtblitzes getroffen, wurde nicht nur zurückgeschleudert, die Energie des Angriffes entflammte den Treibstoff, führte dazu, dass die sowieso schon instabile Flüssigkeit volatil wurde und das bereits mit weiteren Substanzen getränkte Schiff entflammte. Die darauffolgende Explosion war blendend. So blendend, dass sie einen dazu zwang das Antlitz abzuwenden, in Dunkelheit gestürzt sich den Elementen preiszugeben.


Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Malevolos' Hangar :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar vs. Darth Malevolos, Darth Igrax und zwei Jünger

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[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Malevolos' Hangar] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal VS Darth Malevolos[NPC] + Darth Igrax[NPC] & einem verbliebenen Jünger

Nur eine Hand zur Verfügung zu haben bedeutete nicht das man in irgendeiner Weise am Kampf gehindert wurde. Ganz im Gegenteil. Nergal selbst führte die große Mehrzahl seiner Hiebe nur mit einer Hand. Das praktisch nicht vorhandene Gewicht des Lichtschwertes, als auch die Macht, die immer wieder und wieder mehr Kraft als der eigene Körper erzeugen konnte in die Attacken legte, waren überaus hilfreich. Doch selbst normale, 'herkömmliche' Klingen würde man selten anders führen. Es sei denn sie wären explizit darauf ausgelegt. Dementsprechend aber war die Verstümmelung die er dem Cathar zugefügt hatte zwar ein Hindernis für ihn, aber eben nicht in der Art und Weise wie die meisten, wenig informierten Geister, denken mochten. Und selbst der Schmerz war zu vernachlässigen, da es sich um eine kybernetische Hand gehandelt hatte. Ohne etwas dagegen unternehmen zu können, war es wieder der seltsam beißende Geruch, der Nergal, selbst durch die Atemmaske die er trug, in die Nase stieg. Was überhaupt erst der Grund gewesen war, weshalb er vermutet hatte, das es sich um irgendetwas handeln musste, das nicht auf herkömmliche Weise dort gelandet war. Dunkelheit strahlte davon ab, so sehr und unterschiedlich, das man es selbst gegen das koronal Leuchtfeuer von Malevolos wahrnehmen konnte.

Dessen Raserei nun endgültig und komplett erweckt worden war. Den Verlust einer seiner Waffen und Hände hatte er mit nur noch größerem Zorn beantwortet. Noch wildere Angriffe. So wie Nergal nur Momente zuvor durch Angriff, nach Angriff hatte gegen den Sith vorgehen können, war es nunmehr er, der sich mit einem Hieb nach dem nächsten konfrontiert sah. Nichtsdestotrotz bestand ein eklatanter Unterschied zwischen dem was hier geschah. Draconis und Nergal wurden von dem Cathar bedrängt. Regelrecht getrieben. Wo die beiden Vollstrecker aber gezielt und mit einem klaren Ziel im Sinn vorgingen, war der katzenartige Cathar nur noch Wildheit und Raserei. Nicht jeder Angriff war da um zu gewinnen. Nein. Mit gefletschten Zähnen und zurückgezogenen Lefzen brüllte er ihnen das entgegen was er vorhatte. Malevolos wollte Verletzen. Verwunden. Blut zu Tage fördern, obschon die Waffe der Wahl dafür wenig geeignet war. Doch allein den zuckenden Krallen seiner verbliebenen Hand, konnte man ablesen wie gierig er war.

Der Cathar wollte nicht nur mit seiner Waffe verletzen. Er wollte Krallen und Zähne in weiches Fleisch schlagen. Würde Nergal ihn nicht so oder so schon verachten, ob der Schwäche und Verblendung der er anheim gefallen war, er würde es jetzt tun. Malevolos war nichts weiter als ein wildes Tier. Kein Sinn. Kein Verstand. Diese Raserei und Gedankenverlorenheit war das absolute Anathema zu dem, was einen wahren Sith auszeichnete. Bosheit als Waffe, nicht als Zweck. Gewalt als Mittel, nicht als Befriedigung. Schmerz als Lehrer und Strafe, nicht als Genugtuung. Der Cathar stellte in diesem Moment alles das dar, was er im letzten Moment an seinem ehemaligen und verstorbenen Gefährten so sehr verabscheut hatte. Und an vielen anderen Sith aus jener Zeit, die heute ebenfalls nicht mehr am Leben waren, ebenso. Das aufgeben jedweder Kontrolle über das eigene Selbst war nicht nur abstoßend, es war Schwach. Schwäche in ihrer reinsten Form.

Und doch lag auch hier die Problematik, denn genau dieser Weg, war der oftmals so schnelle und einfache Weg. Sicherlich verlieh es Stärke und Macht. Doch auf Kosten des Ichs. Wahre Stärke, wahre Meisterschaft über die Dunkle Seite lag nicht darin die Kontrolle fahren zu lassen, sondern sie an sich zu reißen. Nicht nur das eigene Leben, das eigene Ich so formen wie man es wollte, sondern auch die Macht an sich zu reißen. Nicht nur im metaphysischen Sinne als Macht über andere, sondern die Kontrolle über die Dunkle Seite an sich. Wie sengende Hitze, strahlte die Raserei von Malevolos ab und prallte auf das Unlicht der Auflösung, das aus dem Titanen hervor ging.
Dunkelheit so greifbar, das man meinte im Augenwinkel wabernde schwarze Rauchwolken und Gestalt gewordene Schatten wahrzunehmen. Wut und Hass durch die Feuer der Leidenschaft geschmiedet so konzentriert, das man sie wie eiserne schwere auf der Zungenspitze schmecken konnte. Ein Hammer der wieder und wieder auf blutgetränkte Bronze fiel. Von Zorn und Hass verzerrte Fratzen, zum Schrei aufgerissene Münder, ein Chor der aus einem Orchester ertönte, das nur aus aufgeschlitzen Kehlen bestand. Schwärende, sengende Hitze die von einem Todkranken in fiebriger Intensität ausstrahlt, während er hustend, röchelnd verschleimt seinen letzten Atemzug wieder und wieder über sich bringen muss. Die nicht zu ignorierende Versuchung von Allmacht, gerade außerhalb der eigenen Reichweite platziert, oder das Versprechen unendlicher Freuden und Begehren, die so süß, so zahlreich, so zahlreich sind, das nur bei dem Gedanken daran in schauriger Ekstase heiß und kalt zugleich den eigenen Rücken hinabläuft. Das Versprechen auf Macht, Reichtum, Einfluss. Eine Zukunft und eine weitere und noch eine und noch eine, und noch eine, die sich darboten mit Verlockungen, mit Versprechen und Möglichkeiten die man nie gekannt noch erträumt und erdacht hatte. Und die immer ausufernder und monströser wurden, aber doch nie wirklich übertrieben Schienen. Die pure Möglichkeit in kalte, harte Realität gegossen.

Mit einem Aufschrei, der all das und die tiefste Finsternis der absoluten Leere des Alls, die im Innersten von Nergals Selbst wohnte, ausdrückte, ging er wieder in die Offensive. Drängte den Cathar mit einer schnellen Schlagabfolge aus vier unmittelbar miteinander verwobenen Angriffen zurück, die als ein täuschender Angriff auf seine Körpermitte begannen und während Malevolos reagierte, die Richtung wechselte, nur um auf dessen Reaktion hin erneut herum gerissen zu werden und mit der Drehung des Handgelenks plötzlich nicht mehr die eine, sondern die andere Seite seiner Kehle in Gefahr brachte. Erst ein verzweifelter Machtstoß des Cathar sorgte dafür, dass er neuerlichen Raum hatte, um sich auf beide Gegner zu fokussieren. Obschon das Ziel des Cathar ganz klar der Sith an Nergals Seite war: Draconis. Die Feindschaft der beiden war durch eine solche Nichtigkeit entstanden, das Nergal niemals geglaubt hätte das sie wirklich dort entsprungen war, doch andererseits hatten andere Sith schon für weniger getötet. Und nicht zuletzt war vermutlich ein guter Teil jenes Zwists auch deswegen nicht erkaltet, weil Draconis, so wie alle anderen angeblichen Verräter, nach ihrem Aufstand von Allegious begnadigt worden waren.

Dennoch schaffte es Malevolos erneut seinen Willen durchzusetzen und sich wieder auf den Leviathan einzuschlagen. Sich regelrecht in ihm zu verbeißen. Draconis konnte den Kontrahenten aber von sich schleudern und mit eindrucksvollem Einsatz der Machtblitze auf Distanz halten. Wiederum wurde alles, was auf dieser Seite des Hangars noch nicht dafür missbraucht worden war und lose herum lag, zu einem neuerlichen Geschosshagel verwendet. Dieses Mal jedoch mit dem Ziel auf den Cathar nieder zu gehen, der seinerseits eine weitaus weniger filigrane und imposante Darstellung geboten hatte. Die Talente des Cathars und Nergals lagen im Kampf, während Draconis sichtlich einen anderen Weg eingeschlagen hatte. Doch sich selbst mit dieser wilden Bestie zu Vergleichen, war Nergal beinahe so ein Gräuel wie ihn mit seinem Gefährten auf eine Stufe zu stellen. Beide waren Kämpfer und doch lag ein galaxisweiter Unterschied zwischen ihnen.

Die Gelegenheit nutzen wollend, war Nergal dabei die Distanz zu Malevolos zu überbrücken und würde, sollte der Cathar ihn nicht kommen sehen oder spüren, in dessen Seite krachen, wie eine Hammerhead Korvette auf Kollisionskurs. Doch so weit sollte es nicht kommen, denn eine neuerliche Attacke aus Machtblitzen gegen den Cathar, wehrte selbiger mit einem äußerst ungünstigen Gegenstand ab. Nergal erkannte den Schlauch der für die Treibstoffzufuhr des Raumschiffs benutzt wurde sofort, doch mitten in der Bewegung, seine Geschwindigkeit durch die Macht erhöht, gab es kaum eine Möglichkeit für ihn sich von dem was unausweichlich folgte, abzuwenden. Er griff in die Macht, riss einen Schild zu seinem Schutz hoch und hoffte, er würde so dem größten Schaden entgehen, doch noch während sich der Schutz aufbaute, erfolgte bereits die Explosion. Unerträgliche Hitze wallte auf und hätte Nergal seinen Umhang noch getragen, wäre der sofort in Flammen aufgegangen. Das Fell von Malevolos wurde Stellenweise in Brand gesetzt, als die Flammenwand über ihn und Nergal hinwegrollte. Fast waren die Hitze und das Feuer schlimmer als die Druckwelle, die ihn in die Knie gezwungen hatte. Halb abgewandt und zu Boden gesunken, konnte er mit seinem linken Auge sehen, wie das Unheil auf ihn zu und über ihn hinweg fegte. Ehe alles so gleißend hell wurde, das er nichts mehr sah. Und dann war da ein zweites Donnern, ein hässliches reißen und kreischen. Der Decimator von Malevolos wurde auseinander gerissen. Nergal, der versuchte über den Boden kriechend irgendwie sich weiter von diesem Epizentrum der Zerstörung zu entfernen, sah und hörte über das rasende Tosen und lodern der Flammen und des reißenden Metalls nichts.

Und dann, war da mit einem Mal nur noch Schmerz. Etwas unfassbar heißes bohrte sich mit hoher Geschwindigkeit in seine Wange. Fleisch wurde aufgerissen und er meinte sogar zu spüren wie das Schrapnell über seinen Knochen schabte. Das fest verschlossene Auge stellte keinen Widerstand dar und wurde zerfetzt und gleichzeitig von der Hitze des Trümmerstücks gekocht, nur damit es dann eine weitere Schneise in seinen Schädel graben konnte, ehe Nergal von der Wucht dieses Aufpralls nach hinten geschleudert wurde, während zahlreiche andere Fragmente in seinen Körper eindrangen, da sein Machtschild ob der unfassbaren Schmerzen die jener erste gravierende Treffer hervor gerufen hatte, partiell zu schwinden begann. Die Feuerwalze war über ihn hinweggerollt, die Druckwelle hatte nicht nur den Körperpanzer Nergals, sondern den Sith selbst schmerzhaft getroffen. Und so ging er, aus mehreren Wunden blutend, eine tiefe Narbe in sein Gesicht geschlagen, die ihn ein Auge gekostet hatte, zu Boden. Der Griff zur Macht wurde schwächer und schwächer... Auch wenn da ein Aufwallen von Zorn und Hass und Wut war. Da war auch Verzweiflung. Und Bedauern. Das konnte unmöglich das Ende sein, bäumte sich sein Innerstes auf, doch der Schock war zu groß, vielleicht auch der Blutverlust, oder ein Zusammenspiel aus allem. Mit Blut überströmtem Körper und Gesicht und Blut das aus Augen, Nase, Ohren und Mund rann, sackte Nergal in sich zusammen... und blieb regungslos am Boden...


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[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira

Der junge Sith war zufrieden. Er hatte den ersten Schritt zu einer Glorreichen Zukunft geschafft. Er neigte sein Haupt vor seiner Meisterin und zeigte sich dabei unterwürfiger als er sich sonst gab. Sie konnte ihm sicher einiges beibringen und ihm so dazu verhelfen zu dem zu werden der er sein wollte. Als er wieder Aufblickte sah er in dem Gesicht seiner Mentorin einen Ausdruck der Verwunderung. Hatte sie etwas gespürt das sie beunruhigte? Dann grinste sie und erhob die Stimme.


„Komm wir gehen. Ich spüre meine Tochter vor den Toren des Tempels…“


Verblüfft folgte der rothäutige Schüler ihr. Sie hatte also eine Tochter. Er speicherte die Information als wichtig im Hinterkopf ab und hielt zwei Schritte respektvollen Abstand. Ihr Schritt war energisch und sie rauschten geradezu durch die Gänge. Einmal machte ein erschrockener Jünger dem ungleichen Paar schnell Platz und Shiqjat musterte den Menschen abschätzig. Er versuchte sich auf die Schwingungen der Macht zu konzentrieren und konnte seine Meisterin deutlich spüren. In einiger Entfernung nahm er zwei Auren wahr die nicht minder dunkel wirkten, dann standen sie ihnen auch schon gegenüber. Eine junge Frau und ein Mann standen dort und Kira sprach die Frau mit „Adria“ an. Der Hass und die Wut ihres gegenüber war fast greifbar und Shiqjat wusste das es eskalieren würde, noch bevor Kira den ersten Angriff ihrer Tochter ablenkte. Sie war ungestüm und schnell. Der Mann der offenbar der Schüler Adrias war dabei auf ihn los zu gehen und spuckte dabei große Töne, als Shiqjat sich bereits seinen Emotionen hingab. Die kleine Flamme die immer in ihm glomm wuchs zu einem Fegefeuer der Dunklen Seite an und er Griff mit seinen Gedanken nach dem Lichtschwert des Inquisitors, dass noch am Gürtel seiner Meisterin baumelte. Es löste sich mit einem Ruck, den sie unbeachtet ließ und landete in seiner rechten Hand. Adrenalin pumpte durch seinen Körper als er die rote Klinge aktivierte. Das Schwert lag nicht perfekt in seiner Hand würde aber genügen müssen. Er spürte das Pulsieren des Schwertes und ließ es einmal um die Hand wirbeln ehe er es senkrecht vor sich hielt. Das bösartige Grinsen in seinem Gesicht war deutlich zu sehen.

„Mit vergnügen Meisterin.“

Es waren nur wenige Sekunden vergangen und doch lieferten die Frauen sich bereits einen Schlagabtausch. Der Zabrak war Augenscheinlich nicht bewaffnet. Ein großer Fehler wie der Sith mit einem Überlegenen Grinsen feststellte. Shiqjat versuchte seinen Gegner einzuschätzen und suchte einen Festen stand. Methodisch begann er den Schüler oder Jünger oder was er auch war zu belauern. Er würde ihm den ersten Angriff lassen. Noch hatte er keine Waffe in der Hand, doch das konnte sich noch ändern und das wusste der Rothäutige nur zu gut. Wer blind in den Kampf stolperte ging unter. Er hatte nicht vor unter zu gehen. Nicht heute und auch in Zukunft nicht. Also lächelte er nur herablassend und unkreiste seinen Gegner weiter.


„Du kannst kein Schüler sein. Denn wenn du es wärst würdest du ein Mindestmaß an Intelligenz an den Tag legen… Wobei… wenn man sich deine erbärmliche Lehrerin betrachtet. Du solltest vielmehr ihr zur Hilfe eilen. Schade nur das es dazu nicht kommen wird.“


Die rote Klinge nun nach rechts, in einem Schrägen Winkel weggestreckt, setzte der Junge Schüler einen Fuß neben den anderen um festen Stand zu behalten. Er versuchte sich an all die Lektionen zu erinnern die seine Familie ihm erteilt hatte. Die Grundlagen beherrschte er… Jedoch nicht im Ansatz so gut wie er es am liebsten hätte. Er versuchte sich in der Macht auszudehnen um eine Aura der Angst zu verstrahlen. Er würde seinen Gegner nicht einfach niederstrecken. Er wollte ihn vernichten und zeigen was in ihm Steckte. Doch es gelang ihm nicht die nötige Konzentration aufzubringen um sich die Macht genügend untertan zu machen. Er wusste in diesem Moment das er noch viel zu lernen hatte ehe er die Stärke erreichte von der er immer Träumte. Sein Hass auf diesen Umstand und auf die Angreifer loderte in ihm und seine Augen glühten in radioaktivem Gelb. Er legte seine Konzentration in den Kampf um den Schritt seines Gegners vorauszusehen und passend zu reagieren. Er war nun mehr als Bereit.

[Bastion | Center |Sith-Tempel | vor dem Haupteingang] Shiqjat, Venris, Adria mit Kira im Kampf
 
Bastion- Sith Tempel- Domäne der Oberen- Lagerraum irgendwo in Darth Malevolos' Komplex- mit Ruul und Lyra

Immer und immer wieder warf sich Thatawaya an die Tür, bis sie draussen irgendwas hörte. Einen Moment zögerte sie und wartete ab, doch das Geräusch wiederholte sich nicht. Wieder begann die Fosh gegen die Tür zu schlagen, bis irgendwer den Riegel öffnete. Thatawaya war erschrocken darüber, denn sie hatte nicht so plötzlich damit gerechnet. Instinktiv versuchte sie sich zu verteidigen und hackte blind mit Krallen und Schnabel auf was-auch-immer ein. Dann zog sie sich jedoch erstmal zurück um zu sehen, wer da gekommen war. Es war nicht der schwarze Mann, sonst wär sie bestimmt schon wieder bewusstlos. Sie bewegte langsam zur Seite. Ihre Krallen klackerten auf dem Metallboden des Containers. Der Hohlraum verstärkte dieses Geräusch unheimlich,als es von den Wänden zurückgeworfen wurde. Thatawaya konnte eine weitere Gestalt sehen, die jetzt mit einer Waffe auf den Schlitz der Tür und damit in den Container hinein zielte. Thatawaya atmete ein paar Mal durch.Leben oder sterben. Jetzt galt es. Wenn sie hier blieb, würde sie sterben. So oder so. Denn die Geschehnisse der letzten Tage durften sich in der Zukunft nicht fortsetzen.Also nahm sie allen Mut zusammen und stürmte auch auf die bewaffente Frau zu. Im Moment war der Überraschungsmoment noch auf ihrer Seite. Vielleicht reichte das. Die Fosh stürmte auf die Tür zu und sprang zuerst die Frau an, die die Waffe hielt. Ein Schuss löste sich und verfehlte sie nur um haaresbreite. Thatawaya nutzte die Verwirrung und preschte vorwärts , zunächst in die Ecke, in der sie sich nach dem letzten Massaker versteckt hatte. Die Tür zum Lagerraum war offen. Das war sie noch nie gewesen. Wer waren diese Leute? Doch eigentlich wollte die Fosh das auch garnicht rausfinden. Die Frau mit der Waffe hatte sich inzwischen wohl von dem Schreck erholt, denn sie kam wieder in Sichtweite. Vielleicht waren diese beiden das Räumkomando. Keine Überlebenden. Und sie war die letzte. Panik brach über sie herein als sie zur offenen Tür sah. Vielleicht hatte sie eine Chance, wenn sie schnell war. Da knallte der nächste Schuss durch den Raum und ein brennender Schmerz bohrte sich in ihre Schulter. Thatawaya schrie auf. Ein Schrei, der so unmenschlich klang, dass es einem einen Schauer über den Rücken jagte. Erneut setzte sich die Fosh in Bewegung, hetzte in die nächste Ecke,immer Deckung hinter Kisten suchend. Sie durfte der Frau nicht die Chance geben, sie noch einmal zu treffen. Obwohl. Wenn sie es richtig machte, wäre ihr Leid dann zu Ende.
Auch wenn ihre Krallen auf dem Boden Geräusche machten,schaffte er die Fosh es, gegenüber der Tür in Deckung zu springen. Die Chance auf ihre Freiheit war da drüben. Raus aus diesem Lager. Und vielleicht auch raus aus dem Gebäude. Sie musste es nur rüber schaffen. Doch sie konnte von ihrer Position aus keine der beiden Personen sehen. Ihr Blick trübte sich. Die Schusswunde in ihrer Schulter setzte ihrem eh geschwächten Körper zu. Wahrscheinlich würde sie es ausserhalb des Gebäudes nicht besonders weit schaffen. Aber immerhin hatte sie die Chance,den Tod nicht in Gefangenschaft zu finden.

"Lasst mich in Ruhe!"

schrie sie und ihre Stimme hallte im Lager hin und her. Erneut kochte Wut in ihr hoch. Wut auf die aussichtslose Lage, in der sie sich befand. Wut auf den schwarzen Mann, der ihr das angetan hatte. Wut auf sich selbst, dass sie so schwach war. Auch wenn das ja eigentlich nicht ihre Schuld war. Doch diese Wut klärte ihren Blick. Das Adrenalin in ihrem Blut würde vielleicht reichen, um sie hier raus zu bringen. Zumindest dämpfte es den Schmerz etwas. Erneut atmete sie ein paar Mal durch, bevor sie auf die Tür zu rannte. Ein erneuter Schuss traf sie an der Hüfte. Sie stürzte. Wenige Meter vor dem Ziel, der Tür. Jener Tür, die ihre Welt begrenzt hatte. Sie hatte nie etwas ausserhalb dieser Halle gesehen. Zumindest erinnerte sie sich nicht daran. Und so, wie es aussah, würde sie auch nie etwas anderes sehen. Sie atmete schnell, versucht verzweifelt, die Hoffnung nicht ganz aufzugeben, auch wenn es sie eigentlich nie gegeben hatte. Vielleicht geschah ja doch noch ein Wunder.Oder sie fand Erlösung. Egal was, es würde sich in den nächsten Sekunden entscheiden.

Bastion- Sith Tempel- Domäne der Oberen- Lagerraum irgendwo in Darth Malevolos' Komplex- mit Ruul und Lyra
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Ebene 26 – Malevolos Komplex :|: Marishka, von Ruul & Lyra getrennt

Mit dem komplett aus ihrem Körper gespülten Adrenalin und wieder im Reich des Normalen angekommen, ächzte Marishka mit jedem Schritt, der sie weiter und weiter von jenem Raum fort führte. So sehr, das sie nach einigen Metern eine Hand stützend an der nahen Wand führte um auf zittrigen Beinen voran zu kommen. Nur um sich dann daran zu erinnern, dass sie in die falsche Richtung unterwegs war. Oder? Lyra und Ruul waren hinter ihr gewesen, als sie auf unterschiedlichen Pfaden in den Komplex vorgestoßen waren. Galt das noch immer? Tief durchatmend und eine Pause einlegend hielt Marishka inne. Unweigerlich wurde ihr Blick zu ihrer bandagierten Hand gezogen. Die Hand mit der sie ihren Kommilitonen ungewollt vor einen Gleiter gestoßen hatte. Die Hand mit der sie wieder und wieder auf den Jünger eingestochen hatte. Die Hand mit der sie zwei Leben genommen hatte. Und nicht nur das... die, die ihr auch das Leben bewahrt hatte.

Sie ließ den Arm etwas abrupt sinken und lehnte sich an der nächsten Wand an. Ihr Gesicht, ihr Hals, ihre Hand... alles schmerzte. Aber irgendwie... irgendwie war es auch gut so. Nicht das sie sich jetzt dazu verleiten ließ zu denken das der Schmerz ihr Zeichen dafür war noch am Leben zu sein. Obschon s wiederum genau das war. Vorsichtig versuchte sie ihr Gesicht zu befingern. Tastete um ihre rechte und linke Wange, hin zu den Augen und den Brauen. Über ihrem linken Auge prangte die Platzwunde, die sie mit einem Pflaster versehen hatte. Und sorgte ob der Verletzung an sich und des geschwollenen Gewebes, das auch ihr Auge leicht hatte anschwellen lassen, das sie ihre Finger ruckartig wieder zurück zog, als ein Puls aus Schmerz durch ihr Gesicht zuckte, wegen dem sie wiederum ihr Gesicht verzog, der sie wiederum daran erinnerte, das der Jünger ihr auch ins Gesicht geschlagen hatte. Alles schien sich anzuspannen. Dumpf pochte der Schmerz vor sich hin und sie wurde von einem erneuten Hustenanfall durchgeschüttelt, der ihren von einem gut sichtbaren Bluterguss gesäumten Hals strapazierte.

Und doch war sie noch hier. Geschunden, schmerzend, aber am Leben. Sie kam nicht umhin finster zu Grinsen, während die letzten Reste des Anfalls verklangen. Und als dieser bezwungen war, richtete sie sich wieder auf und taumelte in die Richtung zurück, aus der sie ursprünglich gekommen waren. Am Ursprungsort angekommen, war sie allerdings auch nicht sofort schlauer und konnte nicht wirklich sagen wo sie nun lang sollte. Forschungsbereich, wo war der Forschungsbereich?

Ihren Weg durch den Komplex nun per Zufall neu beginnend, fand sie eine Treppe die auf die nächste Ebene führte. Und an deren Ende angekommen, erinnerte sie sich an die Karte die sie dem Jünger abgenommen hatte. Als Linkshänderin automatisch mit selbiger Hand in ihre Taschen greifend, bereute sie die instinktive Bewegung schnell, als erneut eine Welle des Schmerzes von ihr ausging. Die Blutung schien beendet. Obschon Pflaster und Verband von ihrem eigenen Blut getränkt waren. Welche Tür sie ausprobieren sollte war dann wiederum die nächste Frage. Mehrere Möglichkeiten boten sich und die frisch zum Orden gestoßene Bastionerin wählte einfach die dritte Tür aus. Zog die Karte über ein kleines Feld neben selbiger und hoffte nicht mit einem ohrenbetäubenden Alarm konfrontiert zu werden. Aufheulende Sirenen blieben aus, aber auch jegliche Reaktion der Tür und fast hätte sie frustriert aufgestöhnt, doch dann fiel ihr das blinkende Eingabefeld auf und sie drückte die grüne Taste darunter. Mit einem schnellen schnappen verschwand die Tür vor ihr und gab den Blick auf einen neuerlichen grell beleuchteten und in komplett weiß gehaltenen Raum frei. Dem Anschein nach handelte es sich um irgendeine Form von Besprechungsraum, da er von einem langen, ebenfalls weißen und schlankem Tisch dominiert wurde, in dessen Mitte ein Holoprojektor eingelassen war. Zahlreiche VidSchirme dominierten die hintere Wand und eine Seite des Raumes war ein einziges riesiger Fenster. Transparistahl. Was Marishka für mehrere Herzschläge lang paranoid werden und hinter dem Tisch in Deckung tauchen lassen wollte. Immerhin sollten sie unerkannt bleiben. Allerdings... in Anbetracht der Natur dieses Ausblicks und das es durchaus Nachbargebäude gab von denen aus man einen Blick herein hätte werfen können, handelte es sich mit Sicherheit um ein von außen blickdichtes Fenster. Trotzdem wanderten ihre Finger zu den Kontrollen für einen Sichtschutz, die direkt neben einem Dimmer der Hauptbeleuchtung in die Wand gelassen waren. Ein kurzes betätigen des selbigen und das Fenster dunkelte sich sichtlich ab. Für eine Weile beschäftigte sie sich damit den Raum zu untersuchen, ob irgendwelche Dokumente zu finden waren, oder ob irgendetwas besonderes noch über den Projektor abzurufen war. Allerdings blieb diese Suche ohne Ergebnis. Mit einem frustrierten Schnauben teilte Marishka dem leeren Raum mit, was sie davon hielt.

Als sie sich wieder dem Ausgang zuwandte, fiel ihr allerdings eine weitere Tür auf, die ihr ob der ganzen VidSchirme entgangen zu sein schien. Kurzerhand die Richtung ändernd, fand sie sich alsbald an der Schwelle zu was nur die Gemächer desjenigen sein mussten, der über diesen Komplex eigentlich herrschte. Zwar war auch hier alles in so krassem und gegensätzlichem reinweiß und in Licht geflutet, das es irgendwie befremdlich wirkte, aber zugleich auch doch wieder sinnig erschien. Nichts schien fehl am Platz. Die Tafeln aus rötlichem oder überaus dunklem Gestein, in die Runen gemeißelt waren, die sie an den Keil erinnerten, der vorher über ihrem Leben und Ableben gehangen hatte, schienen alt und wertvoll, da die meisten davon in vitrinenartigen Schaukästen an der Wand hingen. Oder aber sie befanden sich in anderen Schaukästen. Einige der ausgestellten Dinge aber waren gänzlich anderer Natur. Erkannte sie da eine Ansammlung von Schädeln? Entweder waren es alles Menschen, oder aber sehr, sehr stark verwandte Spezies.

Schlagartig war sie vorsichtiger. Ließ ihren Blick mehrfach hin und her wandern, bevor sie sich erneut bewegte. Alles hatte eine gewisse archaische Note, die sich mit der modernen Natur des Komplexes aber ergänzte. Alt und Neu vereint, anstatt sich zu bekriegen oder abzustoßen. Wiederum war eine Wand als ganzheitliches Fenster ausgelegt, doch von vorne herein abgedunkelt. Langsam von Exponat zu Exponat gehend, aber doch einen Bogen um die Knochen machend, bei deren Anblick ihr allzu deutlich das Bild des von ihr getöteten Jüngers in Gedanken aufblitzte und die um seinen Leib größer und größer werdende Lache aus Blut. Der schwere Geruch des roten Elixiers, das aus seinem Körper sickerte und alles andere gerade noch überlagern konnte, als sein Körper den unausweichlichen Zerfall begonnen hatte...

Sie war jetzt wirklich und wahrhaftig eine Sith. Hatte schon nach kurzer Zeit einen der Punkte abgehakt, den ihr Niphira so ernst und doch so scherzhaft offenbart hatte.


„Willkommen in deiner ganz persönlichen Hölle.“

Hauchte Marishka in die Stille und umfasste ihre verletzte linke Hand, mit der anderen. Mörderin. Sie hatte sich nicht von dem was sie so erschüttert hatte distanziert. Nein... sie hatte es NOCH EINMAL getan. Und doch war sie froh. Nicht froh darüber... oder? Nein, redete Marishka sich ein, es wäre einzig und allein die Freude, überlebt zu haben. Und doch schlummerte das Verlangen, das in ihr erwacht war nicht mehr. Aber es war kein lautes, brüllendes Monster, das sich nach mehr und mehr verzehrte. Nein... insgeheim war da diese Stimme, dieses Flüstern. Ein Teil von ihr, den sie nicht anerkennen wollte... es noch nicht konnte, der mehr brauchte. Mehr wollte. Ins Nichts und doch genau auf etwas starrend, schien sie aus einer kurzen Trance zu erwachen und hatte den Blick erneut auf ihre Hand gerichtet. Mit einem nur leicht angedeuteten Kopfschütteln ließ sie ihre Hand sinken und begann die Räumlichkeiten genauer in Augenschein zu nehmen. Ein massiver Tisch auf dem ebenfalls einige technische Erweiterungen stattgefunden hatten, sah dafür vielversprechend aus. Datenkarten, ein paar Datapads, einige Flimsifolien und ein Terminal würden vielleicht einen größeren Aufschluss über dieses Hier und Jetzt geben. Ein Einblick in das was hier geschah... oder wer überhaupt hier residierte?

Beide Hände zur Faust geballt, bemerkte Marishka den pochenden Schmerz in ihrer linken zwar, ignorierte ihn aber, während die Wunde zum Teil wieder aufgerissen war und neues Blut in de Verband sickerte. Langsam. Tropfen für Tropfen. Gemächlich. So wie die Dunkelheit, die in Marishkas innerstem erwacht war und langsam, ganz langsam, den Samen der Dunklen Seite damit nährte. Blut. Gewalt. Tod. Ein Opfer, dargebracht auf dem dunkelsten aller Altäre...


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Vor seinem geistigen Augen sah er die todbringenden Krallen, scheinbar der puren Finsternis entsprungen, wie sie nach ihm griffen, nach ihm trachteten. Doch nicht nur nach seinem Fleisch, sondern auch nach seiner Seele. Sofort begann sein Herz zu rasen, Blut schoss ihm in den Kopf. Panik bemächtigte sich seiner und er fühlte sich - einmal mehr - in die Katakomben unter dem Tempel des Ordens zurückversetzt. Dort hatte er ähnliche Schrecken und Fährnisse erleben müssen, hatte sich geplagt und verfolgt gefühlt. Doch das hier, diese tierhafte Klaue, war weit stofflicher als die an Nebelfetzen gemahnenden Erinnerungen von erlebter Qual. Das hier war präsenter, greifbarer, realer. Sein Körper zeigt alle Anzeichen übergreifender Furcht, derweil seine linke, in einer Bacta-Manschette befindliche Hand zu pochen begann. Dort, wo die lebenden Toten ihn verletzt hatten, breitete sich ein brennender Schmerz finstersten Ursprungs aus. Trotz der heilsamen Wirkung der Bandage, kam er nicht umhin, lautstark zu wimmern.

Die Pranken fuhren durch die Luft, zerschnitten die Stelle, in der er sich zuvor noch befunden hatte - er selbst wurde nicht getroffen. Wie war das möglich? Was war geschehen? War er ausgewichen?

SIEH' MEIN KIND, DAS SIND DIE MÄCHTE DER DUNKLEN SEITE DER MACHT, DIE DICH VOR UNBILL UND SCHADEN BEWAHREN!, meldete sich die dunkle Version seiner Inneren Stimme zu Wort. Natürlich tat sie das, trat sie doch stets im Verbund mit dem pochenden Schmerz in der Linken auf. Der sinistre Charakter dieses Teils seines Unterbewusstseins schwor auf die Fähigkeiten der Dunklen Seite, er lockte, verführte und pries an. Doch Ruul fühlte sich vor Angst wie gelähmt. Er war seiner Meinung nach nicht in der Lage sich rasch zu bewegen.

Oder ... jemand rammte ihn! Jemand, ETWAS, die Lygnerin! Die Wucht des Aufpralls brachte den Duros aus dem Gleichgewicht, schleuderte ihn fast über einen der kleineren Käfige. Jaulend schlug er mit dem Kinn auf die stählerne Abdeckplatte. Seine Zähne knirschten, als sie aufeinanderkrachten.

>>Njaaargh ...<<, stöhnte der Jünger, dann stemmte er sich mühevoll von dem kleineren Behältnis hoch ... um einen Schuss zu hören. Erschreckt fuhr er in der Hüfte herum, verfluchte sich ob der schnellen Drehung selbst und sah, wie die Verräterin einen Blaster ausrichtete. Der Nichtmensch legte den Kopf schief. Hatte sie ihn gerade gerettet? Oh nein! OH NEIN! Das war falsch. Wieso hatte sie, die ihn doch ins Unglück gestürzt hatte, nun vor dem Tod durch Zerfetzen bewahrt? Hatte er nicht schon genug gelitten? Musste er ihr nun auch noch sein Leben verdanken?

Doch andererseits - verdankte sie ihm das ihrige, hatte er doch die Sicherheitsgeschütze der Anlage deaktiviert. Ihre Handlung jedoch war wesentlich direkter, erkenn- und greifbarer gewesen. Seine Rettungstat war im Verborgenen geschehen und hatte keine Zeugen gehabt. Was für eine verfluchte Situation. Er durchlief eine emotionale Talfahrt. Aber nur für kurze Zeit, denn das Findelkind zog den Abzug ihrer Waffe durch - woher hatte sie einen Blaster? Und warum konnte sie damit umgehen?

Der Strahl hochkonzentrierter Energie tauchte die Umgebung in gleichmäßig warmes Licht, dann gab es einen jähen Aufschrei. Die Kreatur, ein Wesen von seltsamer Anmut und Erscheinung, wurde getroffen, gerade als es aus seinem Gefängnis zu fliehen gedachte. Ihr vogeleskes Äußeres besaß eine bezaubernde Fremdheit. Der Duros verharrte, ertappte sich selbst beim Staunen, musste dann mit ansehen, wie die Verräterin weiterschoss. Wie von Sinnen, wie im Wahn.

DA, RUUL, DA! DER BEWEIS! EIN WEITERER BEWEIS! AUCH WENN SIE DEN WACHMANN IN NOTWEHR TÖTETE ... SCHAU GENAU HIN, IN WELCHER RASEREI SIE AUF DIE KREATUR SCHIESST. DAS IST DIE DUNKLE SEITE! SIE VERURSACHT DIESEN HASS, DIESEN WUNSCH NACH GEWALT! SCHAU GENAU HIN UND ERKENNE DEINE ABSCHEU!, erklang die Innere Stimme mit sensiblerer Einstellung. Und Ruul erkannte. Die Lügnerin schien wie von Blutgier getrieben. Das war kein Verhalten von jemandem, der sich selbst schützen wollte. Sie war im Todesrausch gefangen. Was auch immer sie hier erlebt hatte, musste sie im inneren schwer traumatisiert haben. Sie war in ihren Grundfesten erschüttert worden, so wie der Duros selbst es war, als er auf die lebenden Leichname der Katakomben traf. Das hier war eine bedeutender Punkt im Leben der jungen Frau. Sie stand am Scheideweg und möglicherweise hatte sie sich falsch entschieden - für den Sprung von der Klippe. Er musste handeln, musste sie vor weiterer Seelenmarter bewahren. Das war er ihr schuldig.

Wieder hob sie ihre tödliche Handfeuerwaffe, doch der Nichtmensch hechtete nach vorn. Die vogelhafte Gefangene, an Schulter und Hüfte verletzt, kroch auf den Ausgang dieses Lagers zu - die Jüngerin zielte ein weiteres Mal. Dann löste sich ein finaler Blasterbolzen. Doch das hochenergetische Geschoss fraß sich nur in die Deckenverkleidung. Ruul, in eiliger Geistesgegenwart, hatte den Blaster beim Lauf gepackt und nach oben gerissen. Jetzt verbrannte er sich die Handfläche der Linken - natürlich die Linke - und jaulte bitterlich. Doch er hatte sowohl das Vogelwesen vor dem Tode, wie auch die Jüngerin vor weiterem Verlust von Menschlichkeit bewahrt.

>>ARGHHHHhhhuuuuuaaaauuu!<<, wimmerte er, riss seine Hand von der Waffe und umklammerte sie mit der anderen Hand. Welch Pein, welch Agonie, welch Ungerechtigkeit. Wieso musste er stets körperliches Leiden über sich ergehen lassen, wenn er anderen zur Hilfe kam? Ob in den Katakomben, dem Generator in Bone-Town oder jetzt hier. Er musste immer den Preis zahlen. Noch während er innerlich tausend Tode starb und an der Gerechtigkeit des Universums zweifelte, bedachte er die ... die .. bedachte er Lyra mit einem starren Blick. Ihm lag es nicht, besondere Bedeutungsschwere in seinem Gesicht zu manifestieren, auch weil die wenigsten Rassen aus der Mimik der Duros schlau wurden.

>>Ist schon genug geplagt, das Federtier. Hat sicher keine böswilligeren Absichten mehr. Kann Ruul doch so kein Leid antun, Findelkind!<<, erklärte er und ertappte sich dabei, sie nicht mit einem garstigen Schimpfwort oder einer denunzierenden Beschreibung zu belangen. Wieso eigentlich nicht? Was war nun wieder los?

>>Können sie sicher unschädlich machen ohne sie zu töten. Ist nicht richtig, einem anderen Wesen das Leben zu nehmen, oder?<<, tadelte er. Oder gab er eine moralische Erklärung ab? Wollte er möglicherweise - unbewusst - mehr von dem Erlebten der Jüngerin erfahren? Er war sich seiner eigenen Metabotschaften nicht mehr sicher.

Jetzt, da die Blasterwaffe nicht mehr in tödlicher Absicht auf das Geschöpf im Federkleid gerichtet war, traute sich der Duros sogar ein, zwei Schritte von der Jüngerin weg. Sein Ziel war die am Boden liegende Kreatur. Ihr Ursprung war ihm unbekannt, doch konnte sie offenbar sprechen. Dies machte sie zwar gemäß gewisser Annahmen nicht direkt intelligent, aber doch in gewisser weise kulturschaffend. Und damit stieg das Interesse des Nichtmenschen immens.

>>He, Wesenheit mit federnem Leib ... lebst Du noch?<<, wollte er wissen, die Frage ans Geschöpf gerichtet. Schnell blickte er zurück zur Schülerin und musterte ihr Verhalten, derweil er im Inneren zerrissen war zwischen Abscheu, Hass, Beschützerinstinkten und einer ansehnlichen Menge an Verwünschungen .. für die Jüngerin, den Orden der Sith, die Galaxie ...

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Bastion -Center - RhivTower - Südseite - 26. Ebene- Malevolos' Komplex - 'Vivisektion' - Ruul; Lyra & Thatawaya

Lyras Verstand war wie von einem Schleier durchzogen. Angst hämmerte in ihrem Kopf. Die Furcht vor dem, was sie tun würde und musste. Nur schwer gelang es ihr die Lage einzuschätzen, sie konnte nicht zu lassen, dass ihr jemand wieder so Nahe kam, wie zuvor in dem Korridor. Ohne weiteres Nachdenken, zielte sie mit dem Blaster und schoss. Das Aufjaulen der Kreatur erzeugte in Lyras inneren ähnlichen Schmerz, nur das Lyra keine Miene verzog. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust in einem dichten Takt, der ihr Blut rauschen ließ. Ruul, nahm sie nur noch am Rande wahr, ihre Umgebung zerfloss und alles richtete sich auf diesen Moment des Angriffs.

Sie traf die Kreatur an der Schulter, kurze Zeit später an der Hüfte. Monoton blickte sie sie an. Was war geschehen, für kurze Zeit, konnte sie ihre Handlung selbst nicht nachvollziehen. Ehe sie zum finalen Schuss ansetzten konnte, drückte Ruul Lyras Waffe nach oben.

Der Schuss löste sich und traf unerwartet den Käfig. Nur langsam schaute sie zu Ruul herüber, seine Augen suchten ihre und doch spürte sie in dem Moment etwas, dass sie zuvor nicht gespürt hatte. Als hätte Ruul zum ersten Mal eine Barriere überwunden, als würden sie sich das erste Mal sehen. Sie sah Regungen in ihm, Emotionen, Gefühle. Sie sah wahre Anspannung und sie sah einen Funken von etwas Gutem, der präsent in ihm aufgeblitzt war. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, als stünden sie sich wirklich gegenüber, als sei ein Schatten von ihren Augen gefallen. Eine allumfassende Scham ergriff sie, alles was sie in den letzten Stunden getan hatte, spiegelte vor ihrem inneren Auge. Sie, Mariska und Ruul, sie mussten hier weg und nicht nur hier, weit weg von den Sith. Sonst wären sie alle verloren.

Beinah ergebend, ließ Lyra die Waffe sinken. Und schaute eindringend in Ruuls Gesicht, seine Worte trafen sie auf eine markerschütternde Weise und ließen sie betäubt zurück. Kurz wanderte ihr Blick zu dem Wesen im Käfig, erst jetzt bemerkte sie, was sie getan hatte. Lyra hatte auf ein schon fast hilfloses Wesen geschossen, mehrmals.

>>Ist nicht richtig, einem anderen Wesen das Leben zu nehmen, oder?<< halte es in ihrem inneren nach und die Schwere lastete auf ihr. Der Tote flammte in Lyras Unterbewusstsein auf und am liebsten wäre sie zu Boden gesunken.

In ihrem Geist formte sich langsam das Abbild von Draconis und eine woge des Zornes schlug mit unerwarteter Heftigkeit auf sie nieder. Ihre Hilflosigkeit schnürte ihr die Kehle zu, während die Wut sie zum Glühen brachte. Lyra wusste nicht wie ihr geschah, die sonst besonnene, charakterstrake Persönlichkeit wich einem Konstrukt aus Angst und Zorn der sich wie ein Strudel in ein unendliches Nichts zu bewegen schien. Draconis, das Auge des Sturms, war der Mittelpunkt. Ruhig und klar, unerbittlich und unüberwindbar.

Mit eiserner Miene versuchte Lyra ihren Geist zu beruhigen, dessen Chaos langsam die überhand über sie gewann. Sie konnte nichts erwidern und verharrte sprachlos und entsetzt.
Ruul schien unverletzt zu sein, was man von der Kreatur nicht behaupten konnte. Sie konnte das fremde Wesen nicht richtig aus machen und spähte in die Dunkelheit.

Lyra sah wie Ruul sich zögerlich auf den Käfig zu bewegte und hielt den Atmen an, als er die Kreatur ansprach.


Bastion -Center - RhivTower - Südseite - 26. Ebene- Malevolos' Komplex - 'Vivisektion' - Ruul; Lyra & Thatawaya
 
Bastion- Sith Tempel- Domäne der Oberen- Lagerraum irgendwo in Darth Malevolos' Komplex- mit Ruul und Lyra

Der beissende Geruch von verbrannten Federn stach in ihrer Nase, doch der erwartete letzte Schuss traf nicht sie sondern die Decke. Halb rechnete sie mit einen weiteren Schuss, doch statt dessen hörte sie jemanden auf die Frau einreden.Wohl der, der den Container geöffnet hatte. Thatawaya blickte zur Tür, die sich nur ein paar Zentimeter ausserhalb ihrer Reichweite befand. Aber jede Bewegung führte zu einem scharfen Schmerz in ihrer Hüfte und ihrer Schulter. Ausserdem ließ wohl der Adrenalin-Schub nach. Thatwaya fing fürchterlich an zu frieren und zitterte am ganzen Leib, als ein grünhäutiges Wesen mit roten Augen zu ihr trat und sie überaus seltsam ansprach. Sie sah ihn mit finsterem Blick an, erwartete sie doch, dass er bei einem "Ja" rasch etwas daran ändern würde. Doch das spielte keine Rolle mehr.

"Tut mir leid, dir das sagen zu müssen. Aber noch lebe ich."


Gerade so eben.Leider. Aber das die Leute, die zu ihr kamen,einen Hang zu makaberen Quälereien hatten, kannte sie ja schon.

"Na los. Bring es zu Ende"

Dann hätte sie es wenigstens hinter sich. Zurück in die Dunkelheit des Containers wollte sie auf keinen Fall.Bei dem schwarzen Mann hatte sie keine Chance gehabt. Es war, als hätte sie keinen eigenen Willen gehabt. Er hatte mit ihr tun und lassen können, was er wollte. Und am Ende war sie immer in dem verdammten Container aufgewacht. Ihr Blick wanderte zu der Frau mit der Waffe in der Hand.Sie sah aus wie ein Häufchen Elend. Tat ihr ihre Rumballerei etwa leid? Sowas hatte sie ja noch nie gesehen. Zumindest nicht, seit sie hier war.

"Gehört ihr nicht zu...ihm?"

fragte sie irritiert und blickte zwischen den beiden Gestalten hin und her. Aber wie Mitgefangene sahen sie auch nicht aus. Oder er hatte die beiden einfach nicht so hungern lassen, wie er die Fosh hatte hungern lassen. Neid wallte in ihr hoch bei der Vorstellung,ihr Peiniger könnte anderen Gefangenen mehr gegeben haben als ihr. Doch dann zitterte sie erneut und ihr Körper erinnerte sie daran, dass die beiden gerade nicht ihr Hauptproblem waren. Wenn sie nicht aufpasste, brach ihr Kreislauf gleich zusammen und wer wusste schon,was dann passieren würde.

Bastion- Sith Tempel- Domäne der Oberen- Lagerraum irgendwo in Darth Malevolos' Komplex- mit Ruul und Lyra
 
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Das exotisch anmutende Wesen im Federkleid war zu klarer Artikulation in der Lage, obschon es durch die Blasterverletzung arg geschwächt war. So viel erkannte sogar der medizinisch unerfahrene Duros. In der Stimme der Kreatur schwang eine unverkennbare Schwächung mit, getragen von dem Flüstern eines geschundenen Leibes. Sie mussten handeln, schließlich waren sie verantwortlich für das soeben Geschehene. Ruul bedachte die Jüngerin, die einst so verhasste Verräterin, mit einem intensiven Blick. Wusste sie, was zu tun war? Oder hatte der jähe Rausch der Gewalt sie paralysiert? Der Nichtmensch räusperte sich, legte den Kopf schief ... doch er konnte in Körpersprache und Gesichtsausdruck von Lyra nichts lesen. Die Menschen waren ihm immer noch ein Mysterium.

Langsam schob sich der Duros in Richtung der fremden Wesenheit. Sachte, die Sohlen seiner Schuhe dicht über dem Boden, manövrierte er sich Zentimeter für Zentimeter vor, seinen mittlerweile von der Jüngerin gelösten Blick auf die scharfen Klauen fixiert. Auch wenn das Geschöpf eine gewisse Zierlichkeit aufwies, so war sich der Grünhäutige sicher, dass sie ihn mit diesen Krallen in Windeseile ausweiden konnte. Er musste schwer schlucken. Trotz all der Umstände, all der möglichen Gefahren in diesem verbotenen Komplex eines abtrünnigen Lords der Sith, strahlte dieses Biest eine unverkennbare Bedrohlichkeit aus. Eine Art von dunkler Gefahr, wenig greifbar und dennoch zu spüren. Der Duros näherte sich mit allergrößtem Respekt, stubste das Bein des Untiers an.

>>Geschöpf ... was tust Du hier? Wer ist er? Sprichst Du vom Gebieter? Oder vom Herr dieser Anlage? Erkläre Dich, federtragende Gestalt!<<, sprach er auf das Gezücht ein. Es bereitete ihm ein gewisses Unbehagen, wenngleich seine außergewöhnliche Erscheinung ihn begeisterte.

Kaum dass er sich der einstigen Gefangenen genähert und seine Fragen gestellt hatte, begab er sich zurück in Sicherheit. Die daraus resultierende Erkenntnis traf ihn wie ein Fausthieb in die Magengegend: Sicherheit bedeutete die Nähe von Lyra. Was hatte das Findelkind nur angerichtet?! Wie konnte er sich in unmittelbarer Nähe einer Verräterin, einer Lügnerin, einer hinterlistigen Diebin sicher fühlen? Sie war der Grund für all seinen Ärger! Andererseits ... ... ... hatte sie ihm das Leben gerettet. Oh, welch schwermütiger Gedanke. Ein dumpfes Gefühl der Abhängigkeit machte sich in seinen Eingeweiden breit. Wie konnte es nur so weit kommen? Ihm war wohler dabei gewesen in der Jüngerin ein Feindbild zu sehen. So hatte er die wilde Hybridenkonstellation aus Lüge, Verrat und Diebstahl besser verarbeiten, sich selbst besser von den gesplitterten Emotionen abschotten können. Doch nun, da Lyra sich als seine Retterin darstellte, war seine kurz zuvor geformte - und damit genormte - Weltanschauung auf den Kopf gestellt. Das war nicht rechtens. Das verzerrte alles, ließ seine Wertevorstellung mutieren und verkommen.

Der Nichtmensch schüttelte den Kopf, wollte diese furchtbaren Gedanken und geistigen Verwirbelungen aus seinem Schädel vertreiben. Einzig, es gelang ihm nicht. Ganz im Gegenteil: Je mehr er sich darauf konzentrierte nicht über das Erlebte zu sinnieren, desto mehr geriet er ins Hintertreffen. Er verlor, einmal mehr, den Kampf gegen sein Unterbewusstsein.

ES IST DIE PFLICHT EINES JEDEN AUFRICHTIGEN WESENS, ANDERE VOR LEID UND GEWALT ZU BEWAHREN, RUUL! IHR MÜSST EUCH UM DAS WESEN KÜMMERN, SEID IHR DOCH IM VERBUND FÜR SEINE VERLETZUNGEN VERANTWORTLICH!, ermahnte die sensiblere Version seines Ichs. Damit hatte sie durchaus Recht, wennschon er selbst die Waffe nicht geführt hatte, so war die Rettungsaktion des Findelkinds doch letztlich der Ursprung der kausalen Abfolge. Damit oblag die Versorgung der Wunden dieses Lebewesens natürlich ihm, Ruul, war er doch der von Darth Draconis bestellte Leiter dieser Unternehmung. Dies war seine Verantwortung.

SEI KEIN NARR, MEIN KIND! DAS WAR EIN SCHICKSALHAFTES EREIGNIS! DIE DUNKLE SEITE HAT DICH MIT DEM FINDELKIND VERBUNDEN! IHR BEIDE SEID EIN ZWEIBUND, EIN GESPANN! DIE ZWEI SCHNEIDEN DERSELBEN KLINGE! SCHWARZ UND WEISS, FEUER UND WASSER! KÖNNT NICHT MITEINANDER, DÜRFT ABER NICHT OHNE DEN ANDEREN! AKZEPTIERE DAS, MEIN KIND!, erklärte die dunkle Präsenz seines Geistes. Auch das schien zu stimmen, denn er fühlte geradezu dieses Band zwischen sich selbst und der einstigen Diebin. Tief in seinem Inneren wusste er, dass Der Schwarze im Recht wahr, doch wollte er diese Tatsache nicht akzeptieren. Er verdrängte sie, verschloss sich vor ihr - so wie er es immer tat, wenn ihm Situationen über den Kopf wuchsen.

NEIN, HÖR' NICHT AUF IHN, RUUL! ER IST FALSCH, VERSCHLAGEN, VERLOGEN! UND ER IST KEIN TEIL VON DIR .. SPÜRST DU DENN NICHT DIE FREMDHAFTIGKEIT SEINER WORTE? DU BIST EIN BEGABTER MECHANIKER UND SPEZIALIST, ABER DOCH NIEMAND, DER AUF GEDEIH' UND VERDERB AN DAS SCHICKSAL EINES ANDEREN GEKETTET IST! FÜHLE NACH DER WAHRHEIT IN DEINEM HERZEN, RUUL! DU BIST HIER DEPLATZIERT, FLIEH' SOLANGE DU NOCH IN DER LAGE BIST, SOLANGE DEIN HERZ REINHEIT TRÄGT UND DEINE SEELE NICHT FRAGMENTIERT ..., hieß es. Nun wurde die eigentlich ach so sensible Stimme, das Innere Ich, zu einem wahren Bollwerk wider die Sith-Machenschaften. Und zudem bezog dieser Teil seines Unterbewusstseins erstmalig konkret Stellung gegen die andere, die dunklere Stimme. Der Duros war über die Maßen verwirrt und zum Zuschauer eines wortreichen Austausches in seinem Kopf degradiert. Was war hier nur los? Lag es an diesem Ort? Fast schien es, als seien die Stimmen in seinem Kopf immer dann besonders dominant, wenn er sich an Lokalitäten aufhielt, in denen die Macht großen Einfluss hatte .. oder einen direkten Bezug. War das logisch? Konnte das so sein?

LÜGEN, MEIN KIND! ALLES LÜGEN! DAS FALSCHE ZEUGNIS EINES FALSCHEN PROPHETEN! HÖRE NICHT AUF IHN, LAUSCHE NICHT SEINEN WORTEN! ER IST EIN BOTE DER ANDEREN SEITE, EINE MARIONETTE DER VERKLÄRTHEIT. MAN WILL DICH KLEIN HALTEN, MEIN KIND. DIR DEINE ZUKUNFT VERBAUEN. DEINEN JÄHEN AUFSTIEG VERHINDERN! DIE ANDERE SEITE WEISS, ZU WELCHEM RUHM, ZU WELCHER MACHT DU AUFSTEIGEN KANNST. UND SIE FÜRCHTEN DICH. DICH UND DEINE FÄHIGKEITEN! SEI AMBITIONIERT, MEIN KIND ... UND DU WIRST KEINE GRENZEN KENNEN!. Die Verführungsversuche der dunkleren, raueren Stimme fanden immer mehr Anklang bei Ruul. Zwar trachtete er nicht nach Macht, wollte keinen Einfluss im Orden der Sith für sich beanspruchen, doch die Aussicht auf den Zugriff größerer Ressourcen war verlockend. Eine Anlage, ein Komplex wie der hiesige, das war ein lohnendes Ziel. Ein Ort also, an dem er forschen, hantieren, bauen, ja schaffen konnte - damit konnte man den Duros schon ein wenig ... reizen. Doch bis es soweit war, würde noch viel Zeit vergehen müssen. Er musste sich aus dem Stimmengewirr in seinem gewaltigen Schädel losreißen, sich befreien. Unter Aufbietung aller geistiger Kräfte zerschlug er das Ringen um seine Moral, um seine Loyalität. Wie Schrapnelle hinterließen einzelne Wörter bleibenden Eindruck, dann stürzte seine Wahrnehmung förmlich wieder in die Realität - was sich in einem ungeschickten Stolperversuch niederschlug, der ihn in direkte Nähe zur Jüngerin ... zur Tochter der Zwietracht brachte. Ein weiteres Räuspern, verlegen, schüchtern, schamhaft.

>>Müssen dem Geschöpf helfen, Findelkind. Hier muss es medizinisches Gerät geben ... MedKits oder Bacta im Sprühformat. Wir müssen es finden und das Geschehene ungeschehen machen.<<, gemahnte der Duros kläglich klagend. Sie hatten eine Verantwortung, gemeinsam, auch wenn er bereit war, sie allein zu tragen. Doch die Stimmen in seinem Kopf nagten an seiner Zurechnungsfähigkeit. Zudem der wilde Sturm emotionaler Zerrissenheit in seiner Brust ... es war alles so furchbar hier. Er hasste Ganz-Bastion von tiefstem Herzen.

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Unschlüssig betrachtete Lyra die Szenerie vor sich. Vor kurzem hatte sie noch in Bonetown in Chads Werkstatt gesessen, diesen verrückten Alten belächelt, der an den Geräten der Sith hantiert hatte. Diese radikale Veränderung der Umstände, bohrte sich förmlich in ihr Gesicht. In den letzten Stunden dominerte das Blut in ihrer Erinnerung. Es schien ihr überall hin zu folgen und jedes Mal ihren Weg zu versperren.

Das Blut des Vogelwesens tropfte unablässig auf den gefliesten Untergrund, hinterließ tropfen, glitt ab und lief langsam zu Lyras ebenfalls blutbesudelten Fußspitzen. Für den Bruchteil eines Moments, war Lyra entsetzt über die radikale Entwicklung in ihrem Leben, die ihr plötzlich sehr präsent vor Augen geführt wurde. Noch nie zuvor, war in so kurzer Zeit, so viel durcheinander geraten. Keine Problematik in Bonetown, hatte jemals so etwas gefordert, sie hatte sich niemals zu dergleichen hinreißen lassen. Als sie das noch warme Blut unter ihren Füßen spürte, erwachte sie aus ihrer Starre. Ruuls Worte drangen endlich zu ihr durch.
Auch wenn Ruul nun auf sie eingeredet hatte, war Lyra noch nicht ganz davon überzeugt, dass die Gefahr tatsächlich gebannt war. Lyra vermutete zwar nicht, dass die Kreatur noch stark genug war, sich zu besinnen und sie anzugreifen, aber sie hatte heute bereits zu viele unangenehme Überraschungen erlebt, um sich darauf ein zu lassen.

Sie sicherte den Blaster und verstaute ihn hinten in ihrem Gürtel. Griffbereit, wartend.

Das Wesen, dass sie nun endlich in dem hellen Neonlicht betrachten konnte, sah ausgezerrt aus, sie blutigen Federn, besudelt mit Leid und Schmerz, dessen schwacher Glanz sich jämmerlich an den letzten Rest Leben klammerte. Es war wunderschön sanft und tödlich zugleich. Das ruckartige zittern, was seinen Leib immer wieder erfasste, wahren vermutlich die Nachwehen, der Schüsse, die diese Kreatur in die Knie gezwungen hatten. Ihre Art zu sprechen, verwunderte Lyra und umso schlimmer, trafen auch die Konsequenzen ihres Verhaltens, ihren Geist. Das Wesen war kein einfältiges Ungeheuer. Sie war eines.

Langsam wendete sie den Blick ab, als könnte sie die Augen vor ihrer Schande verschließen.
Ruul hatte recht, Lyra hatte erneut einen Fehler begangen, sie musste diesem Wesen helfen, und zwar schnell.
Ruuls vehementer Blick, brachte sie dazu, sich um zu sehen. Lyra hatte bis jetzt nur ihre eigenen Wunden versorgt, und das nicht den besten Resultaten. Viele Narben waren recht grob und schwierig verheilt, bevor sie zu einem glatten Silberstrahl auf ihrem Körper wurden. Dennoch hatte sie keine Zeit zu verlieren, sonst würde ein weiteres Wesen wegen ihr den Tod finden. Lyra wand sich ab, die Anspannung erfasste ihren Körper. Sie hatte ihre Robe im Gleiter gelassen, sie hatte kein Verbandszeug in ihren Taschen, bis auf einige Schmerzpräparate und Bactapflaster. Fast panisch, rannte sie zu den Tischen hinter sich, sie hatte keine Zeit gehabt, sich in den Räumlichkeiten, um zu sehen, dass einzige was sie davon wahrgenommen hatte, waren die laborähnliche Einrichtung. Inwieweit sie Verbandszeugs oder ähnliches lagerten, konnte Lyra nicht sagen. Dennoch gab sie die Hoffnung nicht auf und warf, alles um, was ihr bei ihrer Suche in die Quere kam. Hektisch riss die Schranktüren auf, öffnete Schubladen, doch immer wieder fand sie seltsame Papiere oder Gerätschaften. In einer Schublade entdeckte sie Kanülen und Spitzen, dazu passende steril abgefüllte Flaschen mit verschiedenen Kennnummern. Lyra durchsuchte diese hektisch. War dabei möglicherweise etwas, was dem Wesen die Schmerzen nehmen konnte? Lyra verstand sich nicht auf die Anatomie dieses Vogels und verwarf den Gedanken. Darunter sah sie abgepacktes Verbandszeug, sie war sich jedoch nicht sicher, ob es möglich war, so schwere Verletzung damit versorgen zu können. Sie nahm das Bacta-Gel,das Spray sowie Verbandzeug zur Hand.

Dies war keine Dauerlösung, sondern für den Notfall gedacht, bis eine richtige Wundversorgung erfolgen könnte. Vermutlich war es ihre einzige Chance. Die Kreatur war kein Mensch, Lyra wusste nicht, wie sie sie hätte anders versorgen sollen. Die Aussicht dem Wesen noch mehr Schmerz zufügen zu müssen befeuerte Lyra mit Angst. Sie hatte nur begrenzte Kenntnisse, in diesem Bereich und haderte mich sich, doch Ruul schien keine Anstalten zu machen, etwas zu unternehmen. Um einer Infektion vorzubeugen und damit sie das Wesen nicht mit ihrem eigenen Blut in Kontakt brachte, zog Lyra Operationshandschuhe an, die den Kisten auf dem Tisch zu entnehmen waren. Zittrig streifte sie ein Handschuh über und achtete darauf, dass ihre andere Hand ebenfalls in den sterilen Handschuh gleiten würde, ohne mit dem Blut in Kontakt zu kommen.
Mit dem Material eilte sie zurück zu Ruul. Knienden verharrte sie vor dem Wesen und schaute in sein Gesicht. Sein Blick, glasig und in Pein gemeißelt schaute zu ihr, unergründlich.

„Das wird gleich weh tun.“Murmelte Lyra überflüssiger Weise und versuchte vorsichtig die Federn auseinander zu ziehen um an die Wunden zu kommen.

Vorsichtig tupfte Lyra das Blut ab, die Verbände saugten sich mehrmals voll mit der Lebensflüssigkeit und immer wieder musste Lyra nachlegen. Achtlos warf sie das blutige Verbandszeug neben sich und trug vorsichtig das Gel auf, um die Wunden zu verschließen. Das Bactaspray, sollte zusätzlich die Wunde schützen und die Blutung stoppen. Unwirsch bewegte sich das Wesen, das Gel brannte auf dem offenen Fleisch, aber es würde sein Überleben sichern.
Langsam verabreichte sie dem Wesen das Schmerzpräparat, dass sie aus dem Ordnen hatte. Sie hob den Kopf zögerlich an und legte die Tablette tief auf der Zunge ab. Auch wenn Lyra, es gerne selbst eingenommen hätte, hatte sie in ihren Augen das Recht darauf verwirkt. Das Leid was sie nun fühlte, ebenso wie ihr körperlicher Schmerz waren die Buse für all das. Sie merkte wie der Körper, des Wesens zitterte und beinah bebend vor ihr lag.

„Ruul wir müssen hier raus, schnell.“ sagte sie mit einem festen Blick in Ruuls Richtung.

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass ich das Holocron gefunden habe.“

Lyra nickte zu der Box hinüber, die sie bei dem Sprint zu Ruul fallen gelassen hatte. Diese lag unbewegt da und blinkte gemächlich. Vorsichtig wollte sie das Wesen stützen um ihm beim Aufstehen zu helfen. Zur Not würde Lyra versuchen es zu tragen, immerhin war das alles ihre Schuld. Vorsichtig hob sie es an und war über die Schwäche ihres eigenen Körpers erstaunt. Das Wesen hang beihnah leblos auf ihrer Schulter und war schwerer als sie es für möglich gehalten hatte.

„Suchen wir Marishka, vielleicht braucht sie Hilfe.“ Kam es beinah flehend aus Lyras Mund.


Bastion - Center - RhivTower - Südseite - 26. Ebene - Malevolos' Komplex - 'Vivisektion' - Ruul; Lyra & Thatawaya
 
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