Bastion

[ Bastion | Sith-Tempel | Ebene der Krieger | Trainingsraum 7 c ] - Venris Traja, Adria


Adria schien zufrieden zu sein, ja, beinahe begeistert. Doch viel anders ging es auch Venris in diesem Moment nicht. Er war zwar keine Person, die sich selbst unterschätzte, die ihre Leistungen unter einen Scheffel stellte, doch das hatte selbst ihn überrascht. War man einmal im Kontakt mit der Macht, konnte sie seinem Willen nach Lenken und in die richtigen Bahnen hereindrängen, war der Rest zwar immer noch kein Kinderspiel, doch er war machbar, sogar gut machbar, wie Venris fand, beflügelt von diesem mehr als positiven Ergebnis. Mehr und mehr zeigten sich ihm die Möglichkeiten auf, die ihm offen stehen würden. Er konnte Dinge mit seinem Geist bewegen, die andere Wesen kaum mit maschineller Hilfe anheben konnten. Er konnte in die Köpfe Anderer eindrängen, sie denken lassen, was er wollte. Kurz erinnerte er sich mit einem Schmunzeln an die Feier zurück. Dort waren sie das Thema zwar eher mit einer komischen Note angegangen, doch wenn er als erste Übungen bereits jemanden dazu gebracht hatte, ein Tablett voll mit Leckereien zu verschlingen und das noch bei einer Person, die sonst Leckereien nur wenig zugeneigt aussah, welche Möglichkeiten würden ihm dann offen stehen, wenn er diese Fähigkeiten weiter verfeinerte, weiter ausbildete?

Diesen Höhenflug unterbrach Adria plötzlich, die nun ebenfalls die Scherben in die Luft hob. Doch sie begnügte sich nicht damit, sie feinsäuberlich in eine Ecke zu verfrachten. Die Scherben umkreisten sie, als wäre sie das Auge eines Sturmes und die Scherben ein … sehr schneidender Wind. Sie sagte, dass man manchmal mehrere Dinge gleichzeitig tun muss, sich auch mit der Macht schützen musste. Ganz neu war diese Thematik ja für ihn nicht, hatten sie das doch schonmal im Park geübt und zumindest noch vor kaum einer Stunde mit Keebo an ihren Geistern erprobt. Adria stellte sich wieder normal hin und Venris tat es ihr gleich, nun schon beinahe mit einer tänzelnden Leichtigkeit. Langsam ging sie in eine Ecke des Raumes, gefolgt von ihrem Sturm, der weiter, immer größer werdende Kreise um sie zog. Nun sprach auch Adria wieder von den Zapfen, sie würde doch nicht ...?

Während Venris noch für einen Sekundenbruchteil zögerte, zischten bereits die ersten Scherben in seine Richtung. Reflexartig spannte sich alles in Venris Körper an und ohne, dass er wirklich explizit sich darauf konzentriert hatte, sprangen die Scherben kurz vor seinem Körper ab, in alle Richtungen. Doch auch nach der ersten Überraschung ließ Venris seine Anspannung nicht fallen , sondern setzte sofort mit Konzentration in seinen Reflex ein. Nicht nur sein Körper war nun angespannt, sondern auch sein Geist. Fest komprimiert, wie ein eisernes Tor hatte er seine Energie, die Macht vor sich geschoben, sodass die Scherben nun bereits in einem guten halben Meter Entfernung abprallten. Nach und nach leerte sich der Vorrat um Adria und als endlich keine Scherbe mehr um sie flog, ließ Venris seinen Blick durch den Raum schweifen, der nun über und über mit Scherben bedeckt war. Dann warf er einen Blick an sich herunter. Lediglich an einer Stelle hatte sein Gewand einen Riss und als Venris mit seinen Fingern danach tastete, merkte er, dass auch er leicht geschnitten worden war. Zwar floss eigentlich kaum Blut, doch hätte dies nicht passieren dürfen. Es musste in den wenigen Millisekunden passiert sein, in denen Venris von Reflex zu Konzentration gesprungen war. Er hatte diesen Kratzer bis gerade eben zwar gar nicht bemerkt, doch nun verpasste ihm dieser doch einen kleinen Dämpfer. Was brachte es, 99 Dolche abzuwehren, wenn einer durchkam und ihn traf? Dies würde nicht nochmals passieren. Er musste aufmerksamer sein, sein Machtschild stets parat haben.

Dann wandten sich Adria und Venris ab vom Training. Immerhin stand morgen die Parade des Imperators an. Nicht, dass Venris ein Freund solcher martialischer und eigentlich hohler Machtdemonstrationen war, aber der letzte Teil hatte doch seine volle Aufmerksamkeit geweckt. Die Parade des Imperators, des vielleicht mächtigsten Sith, der momentan im Universum zu finden war. Und er hätte die Möglichkeit ihn zu sehen, seiner Aura zu spüren und dank Adrias besonderer Position das vielleicht sogar aus nächster Nähe.

So hatte Venris sich am nächsten Morgen besonders herausgeputzt und wirkte wie der Vorzeigeschüler schlechthin. Ihre Plätze, von denen sie der Parade folgen würden, waren auch definitiv nicht zu verachten. Doch das beeindruckendste waren all die Auren, die um sie herum strahlten. Hier versammelte sich nicht nur die militärische und politische Macht, sondern auch Fixpunkte der wahren Macht waren hier zusammengekommen. Bereits jetzt schien diese Parade nicht ganz so dramatisch zu werden, wie Venris bei dem Wort Parade befürchtet hatte.

[Bastion | Bastion-Center | Arthious-Boulevard vor dem Sith-Tempel | auf der Parade vor den Ehrentribünen angekommen ] Venris Traja, Lady Adria; etliche Sith, Politiker und Militärangehörige
 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Medstation] Odile Lemaire

Als sie zu singen begann, füllte Odiles kristallklare Stimme mühelos den riesigen, bis auf den letzten Platz besetzten Saal und kletterte ganz mühelos in Höhen, die für menschliche Stimmen eigentlich unerreichbar sein sollten. Sie begleitete sich dabei selbst an einem weißen Flügel, der in der Mitte einer Bühne stand, die so groß war, dass sich deren Grenzen in einem diffusen Zwielicht auflösten. Nacheinander setzten weitere Instrumente ein und woben eine getragene, fremdartige Melodie um den Gesang der adeligen Tapanerin, aber als sie sich nach den Musikern umschaute, war der Orchestergraben leer und unbesetzt. Ein leises Schaudern griff nach der jungen Künstlerin, dass jedoch schon im nächsten Moment wieder der Gewissheit wich, dass alles in Ordnung war, solange sie nur weitersang und -spielte. Wie von selbst flogen ihre Hände in einem endlosen Tanz über die Tasten, virtuos wechselten sie Tempo und Tonart, trieben die unsichtbaren Musikanten in ein rasantes Stück, das durch den Saal rauschte und ein gesichtsloses, stummes Publikum schüttelte, wie ein Sturm einen alten Wald. Von Odiles Lippen fielen dazu Töne, die sie nicht kannte, in Worten, die sie nicht verstand - ein dissonantes Gewitter, das sie beenden wollte, bevor es den Raum zerriss. Aber ihre Hände spielten in besinnungsloser Raserei weiter und ihre Stimme erklang, ohne dass sie ihren Mund schließen konnte und ohne Atempause.

Sie wusste nicht mehr, wie lange sie schon spielte, aber bei jeder Taste, die sie anschlug, fuhr inzwischen ein brennender Schmerz durch ihren Arm und ihre Fingerspitzen hinterliessen blutige Abdrücke. Aber war es ihr eigener Wille, der sie dazu zwang?
Im Saal sammelten sich Schatten, drängten auf die Bühne. Würden sie sie verschlingen? Hätte das schreckliche Lied dann ein Ende?
Mit einer verzweifelten Anstrengung zwang die zierliche Frau ihre Hände zur Ruhe, senkte den Kopf und tat den ersten Atemzug nach langer Zeit, hieß die vollkommene Stille willkommen und öffnete die Arme für die Schatten, die über sie hinwegfluteten und sie in Dunkelheit hüllten.

Ihr Bewußtsein fiel durch kalte, erinnerungslose Leere. Ein namenloser Funke, der sich in der Unendlichkeit verlor. Nach einer Zeit, die ihr wie die Ewigkeit vorkam, fühlte sie Wärme vor sich, wie von einem fernen Stern. Sie flog darauf zu und je näher sie kam, desto deutlicher spürte sie sich selbst: den Atem, der sie durchströmte, Geräusche, die an ihr Ohr drangen, die Wärme, die von etwas ausging, das auf ihrem Bauch lag. Mit einem Mal erinnerte sie sich sogar daran, dass sie einen Namen hatte. Odile. Jemand rief sie so. Jemand, den sie kannte.

"Aufwachen, Odile."

Gehorsam schlug Darth Angelus' Schülerin die Augen auf, ihr Blick noch immer von ein Zipfel der Dunkelheit verschleiert in der sie gefangen war, aber schließlich legte sie ihre Hand über die ihres Meisters.


"Sabar. Ich hab geträumt, glaube ich. Es war niemand mehr da, außer mir. Aber ich bin nicht alleine, oder?"

Odiles Stimme klang hatte noch den verwirrten Klang von jemandem, den man mitten aus einem schweren Traum weckt, aber der Blick ihrer grünen Augen wurde mit jeder Sekunde klarer.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Medstation] Darth Angelus, Odile Lemaire
 
[ :: Bastion :: Center :: Arthious-Boulevard :: Tempel der Sith :: Korridor zum Thronsaal von Darth Allegious /zwei Royal Guards (NPC) | Zion :: ]



Begleitet von den beiden Royal Guards schritt Zion zurück Richtung Sith-Tempel. Er war ehrlich zu sich, Zion hatte ein ungutes Gefühl. War es vielleicht möglich, dass seine Beteiligung bei den
Krath aufgeflogen war? Immerhin hatte er aktiv verschiedenste Leute für den Kult rekrutiert und diese hätten ihn ohne Weiteres auffliegen lassen können. Doch war sich Zion jedoch auch sehr sicher, dass er nur Kandidaten angesprochen, besser gesagt überzeugt hatte, die es wollten und mit den Krath besser dastehen würden als unter Allegious. Hatte sich Zion aber vielleicht doch verkalkuliert und hatte er einen der Angeworbenen so falsch eingeschätzt? Wer es sein könnte, wusste er nicht, diese zwei Soldaten der Imperialen Armee? Beiden wurde ein Posten versprochen, den sie so nie erhalten hätten. Auch Prada konnte nur gewinnen mit diesem Pakt. Eine Beförderung zum Moff würde bei ihm sonst noch Jahrzehnte dauern. Allein mit der Unterstützung von Zion und den Krath liegt der Moff für Prada in greifbarerer Nähe. Ganz zu schweigen vom Ausschalten seiner politischen Gegner und dem Aufbau seines Dunstkreises. Prada konnte es für Zion auch nicht sein. Noch nicht mal Offiziere der Imperialen Flotte, die er angesprochen hatte. Jeder von ihnen war über das Handeln der Krath erfreut. Obwohl keiner den Namen Krath je hörte, für alle war Zion das Gesicht der Verschwörung und der Heilbringer ihrer Probleme. Zion wusste einfach nicht, wer ihn verraten haben könnte. Theoretisch konnte es jeder sein, denn eins musste man sich immer auf die Fahne schreiben, man kann nur dem Mann im Spiegel hundertprozentig vertrauen und sonst niemandem.
Drohte nun also Darth Zion jetzt die Exekution? Würde sich der
Imperator sogar selbst dazu herablassen? Würde Zion heute als Exempel im Thronsaal hingerichtet werden? Der Sith-Executor wollte es sich nicht eingestehen, aber in ihm regte sich was ähnliches wie Angst.

Nun verdunkelte sich Zions Miene und nur wenige Schritt später fühlte Zion einen unvorstellbaren Hass in sich aufbrodeln. Was war er? Was wollte er hier darstellen? Einen Sith-Executor konnte es nicht darstellen! Er, der ‚Hammer von Bastion‘, ‚Schlächter von
Tyer‘ und Krieger in dutzenden Schlachten durfte vor dieser Angst nicht resignieren. Es gibt nichts Verwerfliches daran, Angst zu spüren oder auch zu haben, jedoch nur in einer akuten Gefahrensituation und in Zion Augen war dies keine solche. Durch seine Wut auf sich selbst aufgeputscht kam Zion auch kurz der Gedanke, die zwei Wachen auszuschalten und sich erst gar nicht in die Fänge Allegious zu bringen. Seine Fäuste waren bereits zusammengeballt und zuckten schon leicht vor Anspannung.
Zion wusste, dass er nur spekulierte und geraten hatte, am Ende gab es einen anderen Grund.
Wutentbrannt atmete er tief durch seine Nase aus und straffte seinen Körper, wie es eines Sith-Executors, eines Extinctors des Ordens würdig war. Sein breites Kreuz war unter der Rüstung sehr gut zu erkennen und machte ihn jetzt noch hünenhafter. Zion packte seinen neuen Streithammer in die rechte Hand und trug ihn einhändig durch den ganzen Sith-Tempel. Die Royal Guards ließen sich eine leichte Regung in Richtung Zion gestatten, als er diese Bewegung machte. Dann war ihr Blick wieder frei gerade aus und sie fokussierten sich weiter auf ihren Auftrag. Zion war bereit für alles, was kommen sollte. Denn Zion war ein Krieger, ein Krieger findet immer einen Ausweg.
Die beiden rotgekleideten Wachen blieben nun vor einer großen und reich verzierten Pforte stehen. Der Thronsaal des Imperators.

Die beiden Wachen positionierten sich links und rechts zu dem geschlossenen Eingang und drehten sich in die Richtung des Ganges, von dem sie kamen und zu Zion. Dieser stellte sich genau in die Mitte des Durchganges, er stellte den Kriegshammer vor sich auf dem Boden ab und hielt ihn mit beiden Händen fest. Sein Körper behielt jedoch seine Spannung, seine Anspannung in jedem einzelnen Muskel. Der Anblick hatte etwas von einer Statue, die vor dem Thronsaale errichtet wurde. Zion hatte seine Augen geschlossen und seine Stirn nur wenige Millimeter vom Hammerkopf gesetzt. Links von Zions Kopf war die stumpfe Seite des Hammers und rechts von Zions Kopf befand sich der Schlagdorn. Das Zeichen der Extinktoren schaute auf die Pforte zum Thronsaal. Das Symbol von Zion schaute natürlich zu Zions Stirn. In seine Gedanken zurückgezogen wartete Zion, dass sich die zwei großen Flügeltüren vor ihm öffneten und Zion hineintreten konnte.

Die Zweifel und der Gedanke an den möglichen Verrat, waren an Zion hinabgeglitten und an deren Stelle floss durch Zion eine Kraft, die er meist vor einem Kampf hatte. Seine Selbstsicherheit sah man in Zions Auftreten und in seiner Präsenz. Auch in seinem Kopf machte sich ein anderes Gefühl breit, ein anderer Gedanke.
Was wäre, wenn er hier wäre, um zum Sith-Lord befördert zu werden. Was wäre, wenn
Allegious ihn auf die Stufe setzten würde wie Sturn und Nergal. Zion war nie an diesem Rang interessiert und hatte vor diesen zu besetzten. Doch seit er von Janus Beförderung gehört hatte, brannten in Zion dieser Unmut und das Gefühl der Ungerechtigkeit. Aber wie es jetzt aussieht, war die Zeit gekommen. Jetzt, heute und hier war Darth Zion an der Reihe, sich Sith-Lord zu nennen. Die Gerechtigkeit würde ihren wahren Platz finden und Zion würde für seine Taten für das Imperium belohnt. Beide Sith, Janus und Zion, würden wieder auf Augenhöhe ihr Bündnis führen.

Als Zion ein leichtes Knarren vernahm, öffnete er seinen Augen, doch blieb in der Position vor seinem Hammer weiterhin stehen. Langsam öffneten sich die beiden Flügeltüren und Zion konnte langsam durch den Spalt schauen, der sich nach und nach vergrößerte. In Zions Augen spiegelte sich langsam das Rot der imperialen Flagge.



[ :: Bastion :: Center :: Arthious-Boulevard :: Tempel der Sith :: Thronsaal von Darth Allegious /zwei Royal Guards (NPC) | Zion :: ]
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Medstation - Darth Angelus, Odile Lemaire

In einem unübersichtlichen und gemischten Meer aus Erinnerungen, Visionen, Ängsten und Hochgefühlen kam die junge Adelige allmählich wieder zur Besinnung. Ihr Zustand war stabil und vermutlich wäre sie innerhalb der nächsten Stunden ohnehin aufgewacht, doch Zeit hatte Darth Angelus nicht. Dopa Maskey war nun ein Krieger der Sith und nur der Teufel konnte wissen, zu welchem nächsten Zug der mirilianische Kettensprenger sich entscheiden würde. So oder so, es war nicht mehr die Sache des dunklen Ritters, ganz anders als Odile. Sie war von Tag eins an seine Schülerin und hatte ein Potential, welches es nicht zuließ, unnötigerweise Zeit verstreichen zu lassen. Dazu kamen noch anderweitige dringliche Angelegenheiten, denen der Ritter in Kürze schon begegnen musste und angesichts dessen war er umso mehr gewillt, seine Schülerin schnellstmöglich wieder an seiner Seite zu wissen.
Mit einer gewissen Skepsis blickte er auf die bildhübsche Apprentice herab und bedauerte es, dass seine dunklen Künste es bei Weitem noch nicht zuließen, in der knappen verbliebenen Zeit einen genaueren Einblick in ihre Träume zu erhaschen. Denn wie auf Kommando schlug die junge Frau ihre smaragdgrünen Augen auf, die trüb und geschwächt nur ein düsterer Ansatz dessen waren, was sonst zu erkennen war; Leidenschaft und Feuer. Darth Angelus spürte die warme Berührung ihrer Hand, als er sich ein wenig über das Bett beugte und Odile inspizierte. Die Schülerin begann mehr wirr als klar zu sprechen, in ihrer Stimme schwang dabei Furcht und Verwirrung. Sie hatte sich seinen klaren Anweisungen widersetzt und den Preis zahlen müssen, dementsprechend hielt sich das Mitgefühl des Kriegers in Grenzen. Äußerlich ließ er sich davon nichts anmerken, stattdessen richtete er Odile sanft auf, um ihr anschließend sogar ein Glas stillen Wassers zu reichen. Während die tapanische Adelige also trank und allmählich zu Kräften kam, setzte sich der Krieger auf die Bettkante und erhob schließlich seine Stimme:

"Du warst alleine, aber bist es jetzt nicht mehr. Erinnerst du dich an irgendwas?"

Lautete also seine Antwort, auf die hin er gleich eine Frage nachschob. Dabei ließ er bewusst offen, ob er ihre Erinnerungen an den Kampf mit Craton oder ihre Träume meinte, denn beides war in diesem Fall von Interesse. Nun würde der Teil folgen, der seine Schülerin vermutlich überforderte. Nichtsdestotrotz fuhr Angelus fort, während er in die Leere der Medstation starrte.

"Du lagst ein paar Tage im Koma. Den Platz als mein Schüler hat während dieser Zeit Craton übernommen. Gemeinsam haben wir im Auftrag des Zirkels der Extinktoren einen abtrünnigen Kult in den Katakomben vernichtet. Dopa Maskey ist nun ein Krieger der Sith - und du somit nach wie vor meine Schülerin."

Seine Ausführungen waren ungewohnt nüchtern, trotz des auf den ersten Blick gewaltigen Erfolgs der letzten Tage. Normalerweise hätte er nur allzu gerne in triumphaler Manier berichtet und sich im Glanz seines erkämpften Ruhmes gesonnt, doch selbst für den Heldenmythus des Schlächters von Kal Fraan war der Beigeschmack zu fade, als dass er sich hätte selbst belügen können. Er hatte die Drecksarbeit für den Zirkel erledigt, der sich nun mit den Lorbeeren seines Erfolgs schmückte und ihn wie einen Narren im Dunkeln tappen ließ. Weder wusste Darth Angelus, was seine Leistung für ihn bedeuten, noch was letztlich mit Darth Zena geschehen würde. Doch was ihm keiner nehmen konnte war die Vollendung der Ausbildung seines Schülers und auch die bald wieder auflebende Schülerschaft von Odile Lemaire. Auf diese fiel nun der Blick von Darth Angelus. Sie hatte ausgetrunken und wirkte bereit, die Krankenstation zu verlassen, also worauf noch warten?

"Morgen werde ich einer Zeremonie seiner Majestät Darth Allegious beiwohnen. Zu der wirst du mich zwar nicht begleiten müssen, jedoch zur Ehrenparade vor dem Tempel. Ruhe dich aus, komme zu Kräften, denn morgen musst du wieder stark sein."

Mit diesen Worten half der Krieger seiner Schülerin auf die Beine, packte sich ihre leichte Rüstung unter den Arm und brachte sie in ihr Quartier in der Domäne der Lernenden. Hier sah er sich kurz um; der Raum war nahezu unbenutzt, wie auch sonst? Das Quartier war dunkel, unbequem und bot durch die dünnen Wände kaum Ruhe. Sein Blick fiel wieder auf Odile, die beim besten Willen nicht den Eindruck machte, schon morgen wieder fit zu sein, vor allem nicht nach einer Nacht in diesem Loch. Die junge Adelige wirkte völlig verunsichert, was den Krieger nicht weniger hätte scherren können, denn angesichts seiner eigenen Erlebnisse als Schüler war das alles noch nicht einmal ein blasser Funken, schließlich war er in Koornacht von Beginn an vollkommen auf sich allein gestellt, ohne die schützende Hand seines Meisters oder von sonst wem. Dennoch haderte Darth Angelus und seufzte schließlich, packte eine Tasche mit ihrer Ausrüstung und deutete Odile an, ihm in die Domäne der Oberen in seine eigenen Räumlichkeiten zu folgen. Mit dem Scan öffnete sich die Tür in sein Quartier; er zeigte ihr zuerst die Dusche und dann sein üppiges Doppelbett, auf dem die beiden mühelos Platz haben sollten.

"Dort drüben ist mein Bad und hier mein Bett. Schlaf meinetwegen hier, bei mir."

Mit diesen Worten entledigte sich der Ritter seiner Rüstung und wartete auf seinem Bett sitzend ab, bis die Schülerin das Badezimmer räumen würde. Dann nahm er selbst noch eine kurze, kalte Dusche, bei der er den Entschluss fasste, seine Eroberung aus dem Eternal Dawn doch noch vollständig über die Geschehnisse der letzten Tage einzuweihen. Es dauerte also keine zehn Minuten mehr, ehe er ans ledernen Polster seines Bettes gelehnt saß und Detail für Detail berichtete. Darth Angelus erzählte Odile vom Auftrag des Zirkels, seiner Jagd nach Darth Zena und dem düsteren und wirren Labyrinth, in dem er sich gemeinsam mit Craton wiederfand. Er fand lobende Worte für die List des nunmehr ehemaligen Schülers und dessen Durchbrüchen während ihres finalen Kampfes mit dem Kult, doch kotzte sich dann doch noch über die Art und Weise aus, in der ihre Leistung letztlich durch die Extinktoren und diese rätselhafte Chiss gewürdigt wurde, nämlich letztlich gar nicht. In der Hoffnung, seine Schülerin damit irgendwie zu neuen Kräften kommen und ihren Glauben an ihren gemeinsamen Bund wiederaufleben zu lassen, zeigte sich der Sith von seiner vermeintlich verwundbaren Seite und meinte, damit letztlich goldrichtig zu liegen. Odile sah ihn die gesamte Zeit über gebannt an und lauschte seinen Erzählungen, ehe sie dann irgendwann einschliefen und erst durch das Piepsen seines Comlinks wieder geweckt wurden.

***

Als das Sith-Duo am nächsten Morgen vor seinem Quartier stand, warf der Krieger einen besonders zufriedenen Blick auf Odile, die in voller Montur und in ihrer gleichwohl edel verarbeiteten, wie auch körperbetonten Rüstung vor ihm stand. Sie wirkte nicht mehr schwach, nicht in ihrer Aura, doch schon gleich gar nicht im rein optischen Sinn. Es wäre zwar davon auszugehen gewesen, dass die junge Frau während des Komas körperlich abgebaut hatte, doch dem war nicht so. Viel mehr wirkte es sogar, als hätte selbst das kurze Training, das sie absolviert hatte, ihre schlanke, aber athletische Statur schon eine Stufe weiter gestählt. Ja, so war sie bereit, ihren Meister zu repräsentieren und dessen Größe glanzvoll widerzuspiegeln, genauso, wie er es sich vorstellte. Mit einem knappen Zwinkern in Richtung seiner Apprentice setzte sich Darth Angelus also in Bewegung.

Für den heutigen Anlass hatte er über seine frisch aufbereitete schwarze Rüstung einen besonders wertvollen und prächtigen Pelz gelegt, nämlich den eines seltenen schwarzen corellianischen Sandpanthers. Doch auch das schwarze Haar des Ritters saß makellos und zudem wirkte es sogar so, als ob seine Haut wieder ein wenig Farbe bekommen hatte. Die Ruhe, die er an der Seite seiner frisch erwachten Schülerin gefunden hatte, war auf ihre Art wohltuend, auch wenn diese Ruhe den nach Kampf und Blut dürstenden Krieger nicht mehr zu befriedigen vermochte. Seite an Seite traten die beiden am Eingang des Tempels an die frische Luft, doch schon während ihres Weges dorthin und noch in seinem Quartier hatten sie die tosenden Anfänge der Parade mitbekommen. Gemeinsam mit Odile begab sich Darth Angelus zu ihren Plätzen auf den Ehrentribünen, um die Parade zumindest noch eine Zeit lang gemeinsam verfolgen zu können. Immer wieder fiel der Blick des Kriegers auf die Ränge der Szenerie und immer wieder merkte er, dass er kaum ein Gesicht erkannte. Seine Schülerschaft nicht auf Bastion verbracht zu haben, bot offenbar mehr Nachteile, als zunächst erwartet. Erst mit dem Einziehen der rot am Horizont flammenden Abenddämmerung erhob sich Darth Angelus schließlich, um sich auf den Weg in den Thronsaal zu machen, den er zuletzt vor seiner Beförderung betreten hatte.

"Bleibe, solange du willst. Wenn die Zeremonie vorbei ist, werde ich zurückkommen und sehen, ob du noch hier bist oder nicht. Je nachdem werden wir sehen, wie wir den Abend noch ausklingen lassen."

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Krieger mit den Gaben eines talentierten Manipulators also, um zum Thronsaal aufzubrechen. Nach einer tiefen Verbeugung vor seiner von Leibgardisten flankierten Majestät, dessen ausstrahlende Finsternis nach wie vor alles in den Schatten zu stellen vermochte, was Darth Angelus bekannt war, positionierte sich der Krieger in der Reihe von ritterlichen und gewöhnlichen Würdeträgern, die direkt vor dem Thron des Imperators Stellung bezogen und in Richtung der Türen blickten, die sich nach wenigen Augenblicken schwungvoll öffneten. Mit einem Mal stiebte die makellos aufgestellte Reihe und eröffnete dem Ehrengast des Imperators somit den direkten Zugang zu seiner Majestät...


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Darth Allegious, Wachen und Würdenträger, Darth Zion
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Wissenden – Darth Angelus Quartier | Craton Minara, Darth Angelus​


Sein ehemaliger Meister, der Ritter des Imperators Darth Angelus beantwortete ihm seine Fragen. Er hätte ab jetzt keinen Meister mehr, er war frei. Nun zumindest frei in einem Orden der einem Imperator gehorchte, ging es dem Mirialaner durch den Kopf. Als der Königsmörder dann von seiner Schülerin Odile zu sprechen begann, fing er geradezu an zu schwärmen. Und irgendetwas kitzelte Dopa Maskey in seinem Unterbewusstsein. Spürte er dort ganz leicht verborgenen Gefühle von seinem Gegenüber?

Doch letztendlich gab er ihm noch einen Rat mit auf dem Weg, er solle sich nicht auf dem erreichten ausruhen, nicht der Selbstgefälligkeit hingeben. Der Orden war voll von feigen Opportunisten, die den Sieg eines anderen für den eigenen ausgeben wollten. Kurzum, er sollte der Skorpion sein, Angriff war die Beste Verteidigung und er sollte die Betrüger betrügen…. Nichts leichter als das, sein Leben hatte aus nichts anderem bestanden seit er begonnen hatte für die Hutten zu arbeiten. Dann war der Auftrag gekommen, der ihn nach Thule geführt hatte und das hatte ihn hier an diesen Punkt geführt. Craton neigte noch einmal sein Haupt und verabschiedete sich dann mit den Worten:


“Ich werde es mir merken. Lebt wohl Darth Angelus und viel Erfolg mit eurer Schülerin.“

Nachdem der frisch gebackene Sith-Krieger das Quartier des Darth Angelus verlassen hatte, begab er sich kurz in seine eigene kleine Zelle. Er besaß nicht viel was sich hier befand, das er mitnehmen musste. Die Rüstung, die ihm Darth Angelus hatte aushändigen lassen, sein Schwert. Er packte die Sachen zusammen und begab sich auf die Ebene der Domäne der Wissenden, um dort sein neues Quartier zu beziehen. Viel gab es in diesen Räumen nicht, ein Droide stakste auf ihn zu als er eintrat.

“Ich bin S-4O ihr Dienerdroide, wie wünschen sie es angesprochen zu werden, Master?“

Kam es blechern von dem in dunklem rot lackierten humanoid wirkenden Droiden. Craton ließ seine Sachen fallen und sagte während er sich noch umsah.

“Master oder Dopa Maskey ist volkommen in Ordnung S-4O. Wie läuft das hier mit der Einrichtung? Kann ich da etwas anfordern und wie mit Kleidung? Und besonderen Nahrungs und Genussmitteln?“ „Sehr wohl Master Dopa Maskey. Neben der hier für sie zur Verfügung stehenden Grundeinrichtung können gerne Modifikationen an der Einrichtung vornehmen lassen. Bezüglich der Kleidung steht ihnen ein kompletter Satz Roben, Freizeit und Sportbekleidung zur Verfügung. Wie ich sehe haben sie eine Rüstung mitgebracht, soll ich mich um deren Pflege kümmern?“ “Ja tu das.“ „Die Beste Nahrung erhalten sie von einer der vorzüglichen Küchen des Ordens zubereitet in einem der Speisesäle. Brauchen sie eine Wegbeschreibung? Was Genussmittel betrifft verfüge ich über eine Datenbank der leicht erhältlichen Dinge. Sollten ihre Wünsche damit nicht abgedeckt sein, steht es ihnen frei weiter Dinge einzuführen. Habe ich damit alle ihre Fragen beantwortet?“ “Fast, steht Abrax auf deiner Liste? Und kannst du den scheiß hier entsorgen lassen?“ „Es stehen 12 und 18 Jähriger Abrax auf der Liste. Und ja ich kann die Möbel entsorgen lassen.“

Der Mirialaner zeigte dabei auf den Tisch und die Stühle die vor der einen Wand standen. Dann ging er gefolgt von dem rötlichen Droiden weiter in den Schlaf Bereich des Quartiers. Schrank und Bett, einfach und Zweckmäßig. Im Schrank befanden sich die kürzlich erwähnten Roben, scheußlich eintönig aber auch zweckmäßig. Dopa Maskey drehte sich zu dem Droiden um und meinte:

“Die Sachen sind ja scheußlich, ich hatte vor einiger Zeit eine rote Ledrisjacke hier in einem der Einkaufzentren gesehen. Kannst du mir sowas besorgen? Und stell mir in den Wohnraum ein Sofa und einen Transparistahltisch, zusätzlich lässt du zwei Strahler an der gegenüberliegenden Wand anbringen und Hacken für Waffen. Verstehst du was ich meine S-4?“ „Die Jacke werde ich versuchen anzufordern, Sofa und Tisch könnten etwas dauern. Ich meine zu verstehen sie wünschen eine Repräsentativer Wand, die Strahle für indirekte Beleuchtung? Oder als Spotlight auf etwas bestimmtes?“ “Indirekt und las die Rüstung auf einem Ständer auch an dieser Wand anbringen und das Schwert bringst du Darth Angelus mit meinen besten Grüßen zurück.“ „Verstanden, sir. Ich werde alles so schnell als möglich in die Wege leiten.“ “Guter Mann… ähm Droide.“

Craton schaute dem davon staksenden Droiden noch etwas hinterher, bevor er sich langsam und mühsam entkleidete. Der Kampf in den Katakomben hatte ihn doch mehr mitgenommen als gedacht. Sein Körper war an vielen Stellen gelb und dunkel verfärbt und er merkte nun wie ihm seine Schultern weh taten. Doch erst einmal was das nichts, was eine lange Dusche nicht wieder richten würde. Die Nasszelle des Quartiers war… angemessen und er musste sie sich nicht mit einem anderen Schüler teilen.

Eine lange Dusche und eine Rasur später begann er damit sich in diese unsagbar nichtssagenden dunklen Roben des Ordens zu hüllen. Womit würde er beginnen außer etwas zu essen? Einem Abstecher in die Bibliothek und sich etwas mehr über den Orden informieren? Einen Trainingsraum mit Droiden buchen um seine Kämpferischen Fähigkeiten weiter zu verfeinern? Ach egal, die Bibliothek klang erst einmal gut, dort war mannigfaltiges Wissen versammelt. Und es konnte nie Schaden, mehr zu wissen als seine Gegner und hier waren nun einmal alle seine potentiellen Gegner.

Auf dem Weg von seinem Quartier zur Bibliothek hörte er einige Gesprächsfetzen mit an, die darüber tuschelten das es eine große Parade geben würde. Und das sogar die untersten Mitglieder des Ordens mit Erlaubnis eines Oberen sie sich ansehen dürften. Als Persönlicher bediensteter zum Beispiel. Das könnte interessant werden, vielleicht würd er ja bei solch einem Event erneut auf Lord Sturn treffen oder die blauhäutige Metze die ihm seinen Sieg so schal hatte werden lassen. Man würde sehen. Wie von alleine führten die Wege des Mirialaners ihn auf das Arthious-Boulevard, wo er danach Ausschau hielt wo er seinen Arsch zu platzieren hatte. Das einfachste wäre sicherlich auf die beprobten und übermäßig gepanzerten zu achten und sich dort irgendwo in der Nähe zu positionieren. Einen Vorteil hatten diese unsagbar eintönigen Roben, er viel nicht weiter auf.


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| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Arthious-Boulevard – auf dem Weg zu den Tribühnen | Craton Minara, Militärs, Politiker, Sith und andere
 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Thronsaal von Darth Allegious /zwei Royal Guards (NPC) | Zion :: ]



Erst als die beiden Flügeltüren zur Gänze geöffnet waren und eine Sekunde ruhten, veränderte Zion seine Haltung und Position. Vor ihm teilte sich eine kleine Gruppe an Personen zu je zwei Hälften und schwangen wie die gewaltigen Flügeltüren nach links und rechts. Nun sah Zion unter der roten imperialen Flagge den Anführer des Galaktischen Imperiums,
Darth Allegious. Zion nahm nun seine linke Hand vom Streithammer weg und mit der rechten Hand nahm er den gewaltigen Kriegshammer zu seiner rechten Seite. Der Sith-Executor setzte sich langsam in Bewegung, aufrecht und fixiert steuerte in Richtung des Imperators. Aus dem Augenwinkel heraus, konnte Zion ein paar Sith, sowie schwarze, graue und weiße Uniformen erkennen. Doch der Sith-Executor beachtete sie nicht. Sein Blick blieb am Imperator haften und nun sah er auch das markante Rot von weiteren Royal Guards, die Darth Allegious flankierten. Dieser saß auf seinem Thron und schaute mit seinem ausdruckslosen Gesicht zum 'Hammer von Bastion'. Dieser trat nun auf den ebenfalls roten Teppich, der vom Eingang des Thronsaales bis hoch zu den Füßen Allegious reichte. Durch seine Kraft und seinen trainierten Körper war es für Zion keine Herausforderung, den Streithammer die ganze Zeit nur in der rechten Hand zu tragen. Mit jedem Schritt, den Zion machte, wehte sein Umhang hinter ihm her und er erkannte immer mehr von Allegious jetzigem Aussehen.

Bei dieser Kulisse und dem Auftreten aller Beteiligten blieb die Hoffnung der Beförderung weiterhin bestehen. Heute war der Tag, an dem Zions Taten im Orden der Sith belohnt würden und er die Auszeichnung bekäme, die er verdiente. Jeder Kampf mit feindlichen Soldaten, Rebellen oder auch mit den Jedi, wurde heute gewürdigt. Zion war dies im alltäglichen Leben egal gewesen, er wusste bis jetzt auch nicht, dass er dieses Verlangen hatte. Vielleicht war es die kürzliche Information über
Negals und Sturns Beförderung oder einfach die zeremonielle Umgebung gewesen, die ihm dieses Verlangen eingepflanzt hatten.
Zion blieb vor der Treppe zum Thron stehen. Seinen Streithammer stellte er mit dem Stiel auf den Boden und kniete sich mit dem linken Knie nieder, seine rechte Hand hielt weiterhin seine Waffe. Zions Blick wanderte jetzt auch von
Allegious Gesicht zu der ersten, mit rotem Teppich überzogenen, Treppenstufe.

Die Stimme des Imperators zerschnitt die Stille im Thronsaal wie ein Lichtschwert die Führungshand in einem Zweikampf und durchzog den Thronsaal. Die Laute wären für die breite Masse kräftig und einschüchternd gewesen, jedoch nicht für alle Sith. Viele nutzten selbst ihre Stimme als Medium ihrer Autorität. Jedoch ist es immer noch etwas anderes, wenn das ein Sith-Krieger versucht oder der Imperator der Galaxie. Man konnte viel gegen
Allegious sagen, jedoch hatte er die Dunkle Seite so aufgesogen wie kein Sith zu seiner Zeit. Ein Status, den der Noghri nicht immer hatte. Zion kam ein Bild in den Kopf, als er und der jetzige Imperator auf Corellia in der ehemaligen Jedi Basis zusammen gekämpft hatten. Damals war er noch nicht mal auf dem Stand, auf dem Zion jetzt war. Trotzdem hatte Allegious all dieses Wissen gesammelt und es verinnerlicht wie sonst keiner.
Zion sprang zurück aus der Vergangenheit in das Hier und Jetzt, als
Allegious langsam auf ihn zu kam. Der Imperator blieb auf der ersten, mit rotem Teppich überzogenen, Treppenstufe stehen, genau auf der Zions Blick ruhte. Als der Noghri stehen blieb, schaute Zion nach oben in das Gesicht des Imperators.


Zion hörte in diesem Moment auf zu denken und er nahm nur teils wahr, wie der Imperator etwas in seine Hand nahm und eine silberne Medaille an einem schwarz-lila Band herausnahm. Der Sith-Executor nahm war, wie
Allegious ihm diese silberne Medaille über den Kopf und um seinen Hals legte. Darauf sprach der Imperator erneut, sehr kräftig, autoritär und …, klang dies nach als würde der Noghri sich amüsieren, … nein Zion irrte sich, musste sich irren. Jedoch hörte Zion hörte die prägenden Worte aus der Ansprache des Imperators. RITTER DES REICHES. BLUT UNSERER FEINDE. DIENSTE. OPFER.

Zion erhob sich instinktiv. Er richtete sich auf zu seiner vollen Größe und hielt den Streithammer weiterhin in der rechten Hand. Zions Anblick strahlte Stärke, Kraft und Tapferkeit aus. Das zusätzliche Gewicht am Hals spürte der Sith-Executor kein bisschen, dazu war er zu viel Ausrüstung wie Waffen oder Rüstung gewöhnt. Jedoch lastete etwas anderes sehr unangenehm auf Zion. Das leichte Lächeln des Noghris. Es war kurz, doch hatte in diesem Moment mehr ausgesagt als alles, was
Allegious in dieser Zeremonie gesprochen hatte.
Der Sith-Executor versuchte, sich vor dem Imperator nichts anmerken zu lassen, die Miene des Hünen blieb eisern und starr.

Außerhalb des Thronsaales, außerhalb des Tempels, vernahm man einen lauten Knall. Dieser Salut Schuss galt Darth Zion, Sith-Executor, Extinktor des Sith Ordens, Hammer von Bastion und seit dem heutigen Abend Ritter des Imperiums. Kaum war der Hall dieser Ehrung verflogen, war der Imperator und auch die Royal Guards, welche ihn flankiert hatten verschwunden. Zion stand nun allein im Zentrum des Thronsaales. Vor dem Thron des Imperators, auf einem kostbaren roten Teppich. Links und recht von ihm standen ausgewählte Personen des Ordens und des Imperiums. Erst jetzt bemerkte Zion auch die Holokameras, und er spürte kurz einen Missmut, der nicht hierhergehörte und trotzdem in Zions Hals hängen blieb. Der Coruscanti registrierte erst jetzt, was hier passiert war. Statt seiner eigenen Beförderung beizuwohnen wurde ihm Einlass in einen der bedeutendsten Kreise gewährt. Seine Überraschung über die silberne Medaille um seinen Hals hatte sogar seinen Zorn über die Lord-Benennungen von
Negal und Sturn hinweggeweht. Doch er konnte sich nicht länger in diesen Gedanken vertiefen, da bereits die kleine elitäre Gruppe Beifall klatschte und Teile langsam auf ihn zu kamen.

Zuerst war
Gyptser bei ihrem Extinktor Zögling. Sie reichte ihm den Unterarm und gratulierte ihm zu seiner Auszeichnung. Zion erkannte in ihren Augen, dass sie es ernst meinte und sichtlich erleichtert war. Jedoch sah er auch, wie sie die richtige Position für die HoloKameras suchte und auch fand. Nachdem sie fertig war, gab es noch kühle und mit den typischen Phrasen vorgebrachte Beglückwünschungen von drei weiteren Zirkelmeistern hier im Orden.
Nach den Hochrangigsten Sith im Sith-Orden traten hochdekorierte Militärs an Zion heran. Merkwürdigerweise nahm er von ihnen mehr wahren Respekt und ernstgemeinte Beglückwünschungen entgegen als von den Sith-Lords. Einer von den wenigen war
High Admiral Fyrestone. Der Oberbefehlshaber der Imperialen Flotte und ein Inbegriff des Aufstieges in der Kommandostruktur. Sein Ruf hatte in der letzten Zeit durch Verluste wie Corellia etwas gelitten. Jedoch war er immer noch ein Mann, der zu führen wusste. Auch Sector General Celda war einer der Gratulanten, ein Mann, der Zion mit einem Lächeln und sehr positiven Worten beglückwünschte.
Aus dem Militär war noch
Grand Moff Rimora anwesend und wünschte Zion mit dieser Auszeichnung alles Gute. Es folgten noch wenige weitere Personen.

Ganz zum Schluss waren noch Personen übrig, die ebenfalls eine Medaille wie Zion trugen. Die meisten hatten die bronzene Ausfertigung, wenige waren, wie Zion, in Silber und es war nur einer mit einer goldenen Medaille anwesend. Zuerst kam der Ranghöchste und hieß Darth Zion in Orden der Imperialen Ritter willkommen. Es war, wie viele der Ausgezeichneten, ein Mensch mittleren Alters in einer Uniform der Armee.
Julian Ackdool. Zion hatte ihn bereits oft in den HoloNews gesehen und auch auf Plakaten und in den Rekrutierungsanzeigen. Nach ihm traten die Mitglieder in Silber auf ihn zu und zum Schluss kamen die ‚Knappen‘ zu Zion, um ihn willkommen zu heißen.



[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Thronsaal von Darth Allegious /geladene Gäste (z.T. NPCs) | Zion :: ]
 
Bastion, Bastion-Center, Artious-Boulevard: auf der Parade angekommen: Lady Adria mit Schüler Venris und viele Leute darunter etliche Sith und Militärangehörige


Adria, war noch immer in Gedanken und schwelgte in Erinnerungen und freute sich, überhaupt welche zu haben, und war nun endlich mit ihrem Schüler vor der Ehrentribüne angekommen. Da wurde sie vom Ordnungspersonal angehalten und ihr wurde eine Planänderung mitgeteilt. Ihr Schüler sollte hier warten, die Parade genießen, während sie als Ritterin des Imperators zu ihm in den Thronsaal geordert wurde. Und zwar auf der Stelle. Sie nickte und sagte zu ihrem Schüler:

“Genieße die Parade. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber gewiss werden wir sie auch noch zu zweit sehen können. Der Imperator ruft nach mir.”

Ihr Blick fiel auf einen Sith, der sich gerade von seinem Platz erhob und die Treppen gegenüber der selbigen Ehrentribüne hinunter nahm. Es war Sabar. Dem Ordnungshüter fiel das auf und er meinte:

Darth Angelus wird dort auch erwartet.

Ah, so nannte er sich jetzt. Während Adria sich mit Lady Adria oder wie vorher Adria Guldur nannte. Er sah sie nicht. Und so machte Adria kehrt und machte sich auf den Weg zum Thronsaal. Ihr Schüler nahm währenddessen einen ihrer reservierten Plätze ein. Die Parade ging in dem Moment los. Hektisch wurden noch Plätze eingenommen. Adria musste sich entgegengesetzt durch die Massen kämpfen.

Nach einem apokalyptischen Trommelwirbel eröffneten statt der von Adria erwarteten Sturmtruppen eine gigantische Einheit Juggernouts, es waren mindestens 200 an der Zahl, die Parade. Dazu hörte man einen imperialen Marsch, den Berühmtesten. Adria musste an Tom West denken und wie sie bei ihm die Fahrerlaubnis für dieses Gefährt gemacht hatte. Ob er auch hier war? Sie hatte lange nicht an ihn gedacht.

Hinter den Panzerfahrzeugen standen dutzende Einheiten Sturmtruppler zum Einmarsch bereit. Viele Hunderterblöcke. Es war ein gigantisches Aufgebot, dem Imperator würdig. Irgendwo in weiter Ferne waren riesige Kampfläufer zu erkennen, doch Adrias Schritte wurden mit wehendem schwarzen Umhang zum Tempel gelenkt.

Adria kam es etwas wie ein Deja vu vor, als sie vorm Thronsaal eintraf. Sie hatte sich wegen der Feierlichkeiten heute morgen von ihrer Dienerin eine Hochsteckfrisur machen lassen, aus der hinten seitlich ein langer Zopf bzw. eine dicke Strähne ihres Haupthaares über ihre Schulter nach vorne fiel. Sie war schlicht, aber elegant gekleidet. Ihr schwarzes langes Kleid hatte seitlich vorne einen Schlitz zum Laufen. Das Material war von edlem Garn und fiel daher gut. Es war schwarz, wie eine sternenklare Nacht, aber wurde mit nachtblauem Garn durchzogen, so dass man nicht genau wusste, ob es nun nachtblau oder rabenschwarz war. Es entstand dabei so ein gewisser Schimmer. Die Kapuze ihres Umhanges hatte mit diesem Garn eine Borte. Als einzigen Schmuck trug sie das Amulett, was sie als Ritterin auswies. Sie war blendend schön. Sie fühlte sich gut.

Lady Adria betrat den Thronsaal. Etliche Würdenträger und die rote Leibgarde hatten sich schon feierlich aufgestellt. Die Wände waren mit Bannern geschmückt. Ein roter Teppich war ausgerollt. Der Imperator war noch nicht anwesend, auch wenn Adria ihn schon stark spüren konnte. Es lag soviel dunkle Macht in der Luft, dass der Raum davon regelrecht übersättigt war, was natürlich auch von den hochrangigen Machtnutzern kam. Adria ging normal, nicht zu langsam, aber auch nicht zu flott, grazil, aber beschwingt den roten Teppich entlang und fand rasch zu den Imperialen Rittern, zu denen sie hingehörte und sich hin stellte. Sie stellte sich genau neben Darth Angelus, den sie kurz mit dem Kopf zunickend begrüßte. In den heiligen Hallen des Imperators sollte man nicht unerlaubt sprechen, daher grüßte sie auch nicht laut. Es waren lauter Holokameras aufgebaut. Vermutlich würde es eine Lifeübertragung geben und Venris könnte alles miterleben. Sie standen Spalier und mussten nicht lange warten.

Und dann erschien das Oberhaupt des Ordens, die Verkörperung der dunklen Seite der Macht, seine Herrlichkeit der Imperator. Lady Adria war wie letztens überwältigt. Er strömte eine Finsternis aus, die war dermaßen dicht, und sie war nicht nur stark, stärker als alles und jeder, sondern sie war auch alt, alles verzehrende Dunkelheit. Adria spürte einen richtigen Rausch, der sie betörte, beflügelte, erstarken ließ. Sie labte sich an der Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit, Angst, eisiger Kälte und dem Hass. Adria ging in einen tiefen Knicks und kniete dabei nieder und senkte den Kopf und den Blick. Sie spürte tiefe Ehrfurcht. Als sich alle neben ihr wieder erhoben, tat sie dem gleich.

Eine Person sollte vortreten. Er war gerade eingetreten. Sein Name war Darth Zion. Der Sith fiel durch einen gestählten Körperbau auf. Er hatte sich durch harten Kampf fürs Imperium besonders verdient gemacht, teilte der Imperator allen mit. Der Imperator erhob Darth Zion dann zum Ritter. Er erhielt den Orden in Silber. Die Zeremonie erinnerte sie an ihre Eigene. Sie war sehr feierlich und Adria fühlte sich geehrt, daran teilnehmen zu dürfen. Als die ersten Beifall klatschten, begrüßte Adria so ebenfalls das neue hochrangige Mitglied im Orden der imperialen Ritter. Danach wurde er beglückwünscht. Irgendwann auch aus den Reihen der Ritter. Adria war erst ein Knappe, so wie auch Darth Angelus. Die Meisten von ihnen trugen den bronzenen Orden. Was heißt die Meisten? Man könnte jetzt daraus schließen, sie wären viele. Nein, sie waren insgesamt nur Wenige. Wieder wurde Adria sich ihrer besonderen Rolle bewusst. Irgendwann war sie an der Reihe und sie trat vor und wollte Darth Zion beglückwünschen. Dafür ging sie kurz in einen tiefen Knicks und kniete nieder, denn er war höherrangiger, als Sith und auch als Ritter:


Darth Zion, es ist mir eine Ehre. Ich beglückwünsche Euch und willkommen in unseren Reihen. Ich gratuliere Ihnen. Ich bin Lady Adria Guldur, jüngste Ritterin des Imperators. Auch ich hatte die Auszeichnung durch Kampf erworben. Ich gratuliere und empfehle mich.”

Dann trat sie wieder artig zurück.


Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: der Imperator, Ritterin Adria, Darth Angelus, Darth Zion, viele andere Würdenträger….
 
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[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard, Norag Perox, Lilya Sunrider (NSC)]


Der Krieg gegen sich selbst war stets ein Hindernis welches man überwinden musste. Dieser Krieg wohnte steht in einem selbst. Ohne Ende ging es weiter. Ohne diesen Krieg, diesen Konflikt wiederum würde man sich manches Mal wohl sehr leer fühlen. So benötigte gerade die Sith Darth Makhaira diesen Zustand um stets aufmerksam zu bleiben und in gewisser weise ihre Aufmerksamkeit weiter zu trainieren und ihre Sinne zu schärfen. Also atmete sie ruhig und ließ Marlis nicht aus ihren Augen. Die Worte der ehemaligen Padawan ließen die Sith ruhig nicken. Allerdings hielt sie dem Blick der anderen ohne Probleme stand. Im ersten Moment lächelte die Sith ehe sie mit einer stoischen Ruhe auf die Worte einging.

“Ich weiß. Ich wuchs in der Republik auf. Ich kenne die Geschichten und nicht wenig davon ist erstaunlich nah an der Wahrheit dran. Wir alle können hier grausame Dinge tun. Viele versuchen die Macht zu demonstrieren. Meiner Meinung nach muss ich meine Macht nicht demonstrieren. Du selbst hast dir vermutlich viele Dinge ausgemalt die ich mit dir tun könnte oder gar würde?”


Bewusst formulierte Darth Makhaira nicht unbewusst als Frage. Ihre Aufmerksamkeit galt der Reaktion ihres Gegenüber. Schließlich war dies immer noch ein wichtiger Punkt. So lange Marlis die Sith einfach nur fürchtete wäre sie nutzlos. Auch wenn es ihr nicht passte in dieser Art über die junge Frau zu denken, so musste auch die ehemalige Padawan immerhin ihre Aufgaben zuverlässig erledigen. Solange aber der Gedanke an eine Flucht möglicherweise vorherrschend war… Am Ende gestand sich die Sith ein, dass sie in der gleichen Situation vor ihrer Ausbildung, ja vor ihrem Erwachen dank Darth Draconis, womöglich auch lieber geflohen wäre. Diese Ganze Situation wäre ihr damals verdächtig vorgekommen.
Lächelnd erinnerte sich die Sith an das erste Treffen mit ihrem Meister. Sie hatte ihn gefürchtet. Zum Ende hin hatten sie einander respektiert. Hatten sich gegenseitig akzeptiert. Die weiteren Worte der ehemaligen Padawan führten zu einem leichten Nicken.


“Das mag stimmen. Doch selbst Jedi haben hin und wieder die Notwendigkeit jemanden zu töten. Ob man will oder nicht. Aber ein Sith der nur tötet ohne einen festen Grund wird sich selbst früher oder später nur in größere Probleme bringen als er selbst bewältigen kann. Ich bin Sith, aber auch Schwertkämpfer. Ich folge neben dem Sithkodex noch meinem eigenen. Deswegen werde ich nicht ohne Grund meine Gegner töten. Ich kämpfe gerne. Ich liebe es gegen Gegner zu kämpfen die stark sind. Wenn ich nun einen Gegner besiege der stark ist und mir einen guten Kampf liefert… Ja, wenn ich diesen töte, dann kann ich nie wieder gegen ihn kämpfen oder?”


Ein lächeln legte sich auf die Lippen der Sith. Nicht jeder würde diese Denkweise verstehen. Viele würden sich vermutlich in der Grausamkeit bestätigt fühlen oder der Sith eine gewisse Schlichtheit unterstellen. Am Ende interessierte es sie nicht. Andere waren unwichtig. Sie selbst allerdings musste sich eingestehen stets gegen den Drang zu töten zu widerstehen. So sah Darth Makhaira irgendetwas in Marlis ohne definieren zu können was es war. Vielleicht waren es gewisse Gemeinsamkeiten zu ihrem Ich vor dem was für Darth Makhaira wie ein Erwachen gewesen war? Ruhig nippte die Sith an ihrem Wein und lehnte sich entspannt zurück. Bei den Worten Marlis verfinsterte sich allerdings der Blick leicht. Langsam lehnte sich die Sith etwas vor.

“Marlis…”

Langsam zog die Sith das Vibroschwert dessen Klinge rot glitzerte in einer Bewegung in der sie aufstand. Beunruhigend zuckten leicht Blitze darüber. Eine der Anpassungen welche der vorige Besitzer, ihr erster Lehrmeister, an diesem vorgenommen hatte. Die Stimme der Sith veränderte sich nun leicht in eine bedrohliche Weise.

“Wenn ich wollte… dann wärst du schneller in Mundgerechte Häppchen zerschnitten als du die erste Zeile des Jedi-Kodex aussprechen kannst. Wenn ich wollte… würdest du leiden. Wenn ich wollte wärst du schon lange nicht mehr in der Lage zu atmen. Ich kann dir Leid auf Wege zufügen von denen du womöglich nicht einmal vorstellen kannst dass sie existieren…”

Die Augen der Sith fingen an zu Funkeln als würden sie wie Planeten verglühen. Man konnte für einen Moment spüren wie stark die dunkle Seite in der Ihr danach lechzte Marlis zu beseitigen. Mit einer fließenden Bewegung verschwand das Schwert wieder in der Scheide. Damit wandte sie sich ab und schaute aus dem Transparistahl Fenster welches nicht unweit von ihr war. Noch bevor sie gehen konnte hörte Darth Makhaira die Entschuldigung. Ein kurzes Durchatmen, ein wenig in sich gehen gefolgt von einem leichten Nicken. Langsam schaute sie wieder zu den anderen an dem Tisch während sich die Sith einen Schluck des Weines genehmigte. Ruhig lauschte sie den Ausführungen Marlis über die Jedi. Das Theme Virus irritierte die Sith wodurch diese mit der Stirn runzelte. Das Thema würde Darth Makhaira anschneiden wenn sie unter sich waren. Unter vier Augen. Wenn Jedi starben war es ihr egal. Genauso Soldaten. Aber ein Virus? Das klang bedenklich. Vor allem war die Frage wo dieses Virus gastierte. Bei der Frage nach den Katakomben nickte Darth Makhaira langsam.

“Unter dem Tempel gibt es Katakomben die alle Gebäude des Tempels mit einander verbinden. In diesen Gängen und unterirdischen Anlagen befindet sich ein starker Einfluss der dunklen Seite der Macht. Ohne Training wird man dort leicht wahnsinnig.”

Die andere Frage untermalte die Sith aber mit einem Nicken welches klar die Erlaubnis gab, dass Marlis die Nasszelle aufsuchen dürfe. Kurz nachdem diese verschwunden war schaute die Sith zu Norag.

“Ich wünsche, dass du in die Bibliothek gehst. Lerne über die Sith. Lerne über den Kodex. Mache dich mit dem Tempel vertraut. Benötigst du etwas verständige mich…”


Damit ließ Darth Makhaira ihn gehen. Lilya wurde derweil losgeschickt um Marlis passende Kleidung zu besorgen. Ohne weitere Umschweife kam die Lethan der Weisung nach und legte Marlis saubere Wäsche in das Badezimmer. Als Lilya aber mit den alten Roben wieder kam und wissen wollte was mit diesen passieren sollte lächelte die Sith.

“Was denn wohl? Waschen… Bring die Sachen dann zu mir.”

Damit lief Lilya los und kam auch dieser Aufgabe nach. Darth Makhaira setzte sich auf den Boden und fing an zu meditieren. Wenig später tauchte eine Lilya auf und gesellte sich zu ihr ehe auch eine Marlis zurück kam. Mit einer ruhigen Hand Geste bedeutete die Sith der ehemaligen Padawan sich vor ihr auf den Boden zu setzen. Ein wortloses Nicken und Lilya kam der Stummen Aufforderung nach den Raum zu verlassen. Sie sollte bescheid geben, dass die Käfige aus diesem Schiff entfernt würden. Kurz schwieg die Sith. Langsam öffnete diese ihre Augen nachdem sie sich zuvor darauf konzentriert hatte ihre Macht Sinne weiter auszuweiten und zumindest die Wesen in dem Schiff zu spüren lächelte sie kurz ein wenig zufrieden.


“Ich hoffe du konntest ein wenig entspannen…”


Damit richtete sich der Blick Darth Makhairas wieder auf Marlis Gesicht. Ruhig schaute sie die andere Person an. Die Sith selbst hatte sich beruhigt und war nun deutlich ausgeglichener als noch beim vorigen Gespräch. Auch die Schwerter hatte sie bewusst abgelegt und bemühte sich nun um einen freundlichen Gesichtsausdruck.


“Du hast vorhin ein Virus erwähnt. Darf ich fragen worum es dabei geht? Welcher Art ist es und wo breitet es sich derzeit aus?”


Es interessierte die Sith. Es war ein wichtiger Faktor für zukünftige Planungen. Bevor sie auf den Planeten wollte an dem eine Krankheit sich ausbreitet die gefährlich wäre würde Darth Makhaira lieber vorher bescheid wissen. Alleine um ihre Untergebenen in einem arbeitsfähigen Zustand zu halten war diese Information wichtig.



[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Trainingsraum – Janus und seine Groupies :lukevader sowie Brianna

Die Trainingseinheit begann genau so wie Brianna es von den Jedi kannte. Es gab motivierende Sprüche, nur dass Janus gerne das Thema ‚die eigene Zukunft selbst gestalten‘ aufgriff. Die Denkweise entsprach dem Sith-Kodex, das wusste sie. Die Echani hatte ihn vor vielen Jahren beigebracht bekommen und auswendig lernen war eines der Dinge, die sie gut konnte, zumindest wenn sie den Inhalt in ihre Kampfkunst übersetzte. Abstrakte Dinge gingen nicht leicht in Briannas Kopf, aber wenn sie es in Bilder, in der Gefühl einer Bewegung übersetzte, brannte es sich in ihr Gedächtnis ein. Sie konnte eine blitzschnelle Bewegungsabfolge wie in einer Lichtschwertübung nach nur ein Mal Sehen Tage später exakt wiedergeben, aber eine abstrakte Montageanleitung aus einem Buch über Lichtschwertbau war vergessen, sobald sie den Blick vom Flimsi löste. Das musste heißen, so lange bis sie den Vorgang tatsächlich selbst erlebt, ihn gespürt hatte, von diesem Moment an blieb er haften. Der Sith-Kodex wiederum war voller Emotion und ließ sich gut in eine Spontan-Kata übersetzen. Solche Abläufe prägten sich sofort ein und Brianna glaubte, diese so gut in die reale Welt übersetzen zu können, dass eine andere Echani den Sinn des Dargestellten verstehen würde. Auch Janus' Worte ließen sich gut in Bild- bzw. Bewegungssprache übersetzen und waren eingängig. Wer nicht nicht ständig bestrebt war, sich persönlich weiterzuentwickeln, die fiel zurück. So verpackt passte der Kodex der Sith sehr gut zu Briannas Werten und ihrer Lebenseinstellung, fiel besser als jener der Jedi, der sich mehr an Diplomatinnen und Geistesarbeiterinnen zu wenden schien.

Ein schlichter Trainingsraum, der sich kaum von denen auf Lianna unterschied und ein Übungskampf mit dem Meister, das waren die nächsten Parallelen zu dem, was die Silberhaarige bereits als Training kannte. Es gab viele Zuschauerinnen, das war ungewohnt, bei den Jedi waren es selten mehr als zwei oder drei, doch Brianna genoss diesen Umstand. Ganz gleich ob sie gerade heftig improvisierte oder an ihre körperlichen Grenzen ging, die Echani schaffte es stets, es elegant und mühelos wirken zu lassen und blendend dabei auszusehen. Mehr Leute, denen sie ihre Überlegenheit demonstrieren konnte und die sie dafür bewunderten, das war gut. Nicht, dass Brianna die Schaulustigen während ihres Übungsduells überhaupt wirklich wahrnahm, aber um ihre Anwesenheit zu wissen war auch so schön. Es gab eine Phase des Abtastens, während derer die fast 28jährige Janus' Stil verinnerlichte, wie sich dieser verändert und weiterentwickelt hatte. Als sie sich noch mit Djem So verteidigte und ‚jede Zurückhaltung aufgeben‘ mit ‚einfach mehr Kraft einsetzen‘ verwechselte und ihr Verstand bereits plante, wie sie ihre neuen Juyo-Techniken gegen das Makashi ihres Meisters in Stellung, wurden ihre Pläne urplötzlich über den Haufen geworden. Vielleicht war es Janus allzu offensichtlich geworden, dass sie im Grunde nur plante und taktierte und sie so lange nur kontrolliert kämpfen würde, wie sie die Möglichkeit hatte, alles unter Kontrolle zu behalten? Jedenfalls, dass er plötzlich die Schaulustigen auf sie hetzte änderte das Tempo und die Dramaturgie völlig.

Einen Moment hatte sie Zeit, überrascht zu sein, dass Janus die Umstehenden dazu aufforderte, sie zu töten. Diese waren noch dabei, sich jedwede Waffe zu schnappen die gerade in Reichweite war, offenkundig davon ausgehend, dass es angesichts einer solchen Übermacht bedeutete, schnell sein zu müssen um den Platz an der Seite des Sith-Lords zu ergattern. Dieser stellte der schönen Echani die Gegenfrage, ob wirklich bereit war, alles zu tun um zu bekommen, was ihr zustand. Die Gelegenheit zu einer gepfefferten Antwort, die angesichts ihrer gerechten Entrüstung wohl heftig ausgefallen wäre, hatte sie nicht mehr. Einige der (mehrheitlich männlichen) Schülerinnen hatten bereits ihre eigenen Lichtschwerter und somit einen Vorsprung gegenüber den Übrigen. Brianna wusste, dass sie keine Chance hatte, wenn sie von allen Seiten zugleich attackiert wurde. Sie war viel flinker als eine Menschin, doch das würde ihr nur helfen, wenn sie diese zu ihrem Vorteil einsetzte, anstatt in der Mitte des Getümmels stehen zu bleiben.

Es gab eine Lücke in den Reihen der Heranstürmenden, wo ein noch unerfahrener, eher schlaksig wirkender männlicher Jünger auf sie zu rannte, ohne sein Metallschwert kampfbereit zu halten. Brianna sprintete los und rannte ihn schlichtweg über den Haufen, bevor er wusste, wie ihm geschah. Wahrscheinlich war die Echani genauso schwer wie er oder schwerer, obwohl sie einen Kopf kleiner war – die Leute unterschätzten ihr Gewicht grundsätzlich. Viel davon ging auf das Konto ihrer mehr als muskulösen Beine, was ihr zugleich einen niedrigen Schwerpunkt verlieh – ein Jünger wie dieser bremste ihren Lauf nicht einmal. Bevor die Übrigen überhaupt realisierten was passierte, hatte Brianna bereits seine beiden Nachbarinnen mit einem Ellenbogenstoß in die Nieren und einem Fußtritt in den Rücken ausgeschalten.


„Das sind keine Nexu, Janus. Nexus sind majestätisch und stark und kommen sehr gut alleine zurecht. Das sind Wompratten, Opportunistinnen, die auf die Gelegenheit hoffen, eine Beute zu machen, die sie aus eigener Kraft nicht schlagen könnten,“

Erwiderte Brianna, die durch das Manöver erkaufte Zeit und die vorteilhaftere Position in eine gezielte Beleidigung ihrer Opponentinnen investierend. Sie hatte nun alle Jüngerinnen vor sich, was bedeutete, dass höchstens drei oder vier von ihnen in der Lage wären, sie ernsthaft anzugreifen und sie sich wahrscheinlich gegenseitig in die Quere kommen würden. Trotzdem würde sie ihnen nicht die Wahl des Orts des Kampfes überlassen, nicht die Mitte, sondern die Ränder der Horde waren ihr Ziel, denn anderenfalls würde es wieder nur wenige Sekunden dauern, bevor sie umzingelt wäre. Ein weiteres Mal beschleunigte sie also innerhalb eines Augenblickes in vollen Sprint und erreichte, quer die Reihen der Heranstürmenden entlanglaufend, rechtzeitig das eine Ende des wie eine Wellenfront auf sie hereinbrechenden Haufens. Den ersten Jünger, ein weiterer Mensch, fällte sie indem sie seine Energiepike mit der freien Hand festhielt und ihm ihr Knie in seine Magengrube rammte. Hinter ihm stand eine Frau, die wie eine nicht reinblütige Sith-Reinblut aussah und die ein vermutlich cortosisbeschichtetes Schwert führte, jedenfalls hielt sie den Kontakt zu Briannas Trainingslichtschwert stand. Sie verpasste ihr einen Fußtritt, dass sie nicht zurückstolperte, sondern quer durch den Raum flog. Brianna setzte nicht die gesamte, überbordende Kraft ihrer Beine ein, das tat sie niemals gegen Personen, aber in dieser Situation hatte sie auch keinen Nerv, so schonend wie möglich vorzugehen. Jeder Treffer musste eine Gegnerin aus dem Spiel nehmen, das war ihre Devise. Der Dritte war ein hünenhafter, bulliger Zabrak, der einen Hammer, seine Waffe der Wahl, schwang.

„Mit einem Hammer. Ernsthaft?“

Kommentierte die Silberhaarige die Erscheinung. Sie wusste, dass eine gewisse Logik hinter der Sache steckte. Die meisten der Anwesenden könnten einen Hammerschlag dieses Mannes schlicht nicht abwehren, es spielte überhaupt keine Rolle ob sie versuchten zu blocken oder nicht. Auch die Angegriffene hätte sich auf's Umlenken der Kraft verlegt, wenn es denn nötig gewesen wäre. Doch gegen Brianna war die Waffenwahl eine schlechte. Die wenigsten dieser riesigen Typen waren besonders flink und der schwere Hammer machte ihn noch langsamer. Während der Jünger diesen noch schwang senste sie ihm das Bein um, so dass er das Gleichgewicht verlor und von seiner eigenen Waffe k.o. geschlagen wurde. Doch hinter ihm fächerten sich die Verbliebenen bereits wieder auf. Dieses mal gab es keinen Ausweg zu den Seiten, sie stand in einer Ecke des Raumes. Brianna sprang aus dem Stand über die Köpfe der Angreifer hinweg, verteidigte sich mit ihrer Trainingswaffe gegen andere Lichtschwerter, Vibroäxte und Lanzen und schaffte es schließlich auch, jemandem einen Schwertfuß gegen den Hals zu rammen. Wieder war sie in der Lage, sich schneller umzudrehen als dass die Kontrahentinnen abbremsten und sich neu sortierten.

Brianna genoss den Kampf. Die schiere Anzahl machte die Angelegenheit zu einer Herausforderung, doch waren die Angreiferinnen zu unkoordiniert, um ihren Vorteil auch nutzen zu können, wohingegen die Echani langsam in eine Art Kampfrausch verfiel. Wie durch einen Tunnelblick nahm sie nichts anderes mehr wahr. Intuitiv erahnte sie, wie sich die Menge bewegen würde. Ohne zu überlegen wusste sie, was zu tun war. Alle paar Sekunden gelang es ihr, jemand in eine Eine-gegen-Eine-Situation zu zwingen und diese zu fällen. Der individuelle Klassenunterschied war schlicht zu groß, um derartige Situationen zu einer Bedrohung werden zu lassen. Ihr Trainingslichtschwert setzte sie nur zur Verteidigung gegen die häufig energetischen Waffen ein, die meisten Opponentinnen erledigte sie mit Fußtritten. Einige der Clevereren stiegen im Anblick des (weitgehend blutlosen) Gemetzels aus dem Kampf aus, einige besonders Dumme stiegen jetzt noch ein, kamen teilweise sogar aus anderen Räumen dafür.

Als der Kampf sich seinem Ende näherte, zeigte sich jedoch zunehmend, dass die Echani-Kampfkünstlerin überwiegend unerfahrere Jüngerinnen eliminiert hatte. Die letzten vier, die noch übrig waren, sprachen sich ab und agierten als Einheit. Sie schienen verstanden zu haben, dass Briannas Echanihirn-Kampfmodus ihre Aktionen ohnehin vorausahnte, so dass sie genauso gut offen kommunizieren konnten, was sie vorhatten. Die zahlenmäßig immer noch unterlegene fand das zwar schräg und hatte sowas noch nie erlebt, es erinnerte mehr an Infanterie als an typische Duellistinnen, doch zugleich war es aufregend, ähnelte es doch mehr einem Dejarikspiel als dem wilden Hauen und Stechen von zu Beginn. Es war taktisch, es war strategisch, es machte Spaß und obwohl die Alabasterhäutige die Dinge nun wieder sehr viel kontrollierter anging, fühlte sie sich nicht so an. Sie war wirklich ein Raubtier auf der Beute.

Zu Briannas Genugtuung waren zwei Frauen unter den letzten Vier, eine davon Chiss. Ein männlicher Twi'lek war dabei, die beiden übrigen waren Menschinnen. Diese zwei hatten Lichtschwerter, der Twi'lek eine Energiepike und die Chiss etwas seltsames, was irgendwie wie eine Energiepeitsche oder eine unter Ladung stehende Kette an einem Stab aussah. Warum musste nur ein Twi'lek dabei sein? Sie hasste diese Tentakeltypen doch und deshalb war er auch derjenige, den sie als nächstes Opfer im Visier hatte. Inzwischen war der Kampf viel mehr von Stellungsspiel geprägt. Brianna versuchte sich nicht in eine Ecke drängen zu lassen, was nun ungleich gefährlicher war als zu Beginn. Immer noch war sie meistens auf dem Rückzug, was bei zahlenmäßiger Unterlegenheit in der Natur der Sache lag. Doch wenn sie ihre Vorstöße machte, zwang sie ihre Gegnerinnen in die Gegenrichtung, die inzwischen nur zu gut verinnerlicht hatten, wie gefährlich diese Gegenangriffe waren. Allerdings war die muskulöse Nahmenschin inzwischen weit davon entfernt, jedes Mal jemanden aus dem Kampf zu nehmen. Diese vier deckten sich gegenseitig und wussten wohl, dass sie es einzeln nicht mit ihr aufnehmen konnten. Vermutlich wollten sie es dem letzten Augenblick überlassen, wer nun Briannas Platz einnehmen würde – die Besage spekulierte darauf, dass das plötzliche Ende dieser Zweckgemeinschaft just dann wenn es brenzlich würde, ihr wahrscheinlich die Haut retten würde. Jedenfalls war es schwer, an den Twi'lek heranzukommen. Mit der längeren Reichweite seiner Waffe hielt er sich im Hintergrund, dieses Energiekettending der Chiss war furchtbar schwer vorauszuberechnen und es schien obendrein, als wäre sie durchschaut. Nicht nur, dass den Vieren klar geworden war, dass Brianna, wenn sie die Wahl zwischen einem Mann und einer Frau hatte, grundsätzlich den Mann zuerst attackierte. Die Echani wusste auch, dass sie es wussten, doch es ging ihr zu sehr gegen den Strich, daran etwas zu ändern, als dass sie ihre Strategie geändert hätte. Außerdem schienen sie nach zwei erfolglosen Angriffen gemerkt zu haben, dass der Twi'lek Platz eins auf der Abschussliste belegte. Auch dass Brianna nicht mit dem Trainingslichtschwert angriff, sondern nur mit allen anderen Körperteilen, wussten sie wohl. Alles in allem war sie wohl zu durchschaubar geworden, und obwohl ihr diese Situation nicht behagte, hatte sie doch wieder ihren ganz eigenen Reiz.

Brianna kam nicht umhin, ihren Plan zu ändern. Sie trat zum Schein nach dem Twi'lek, ging aber von da aus fließend zu einem seitlichen Tritt auf den Menschen über, womit dieser offensichtlich nicht gerechnet hatte. Er flog einige Meter nach hinten, war aber nicht ernstlich verletzt. Immer noch in der selben Bewegung zog sie sich zurück, um der seltsamen Waffe der Chiss zu entgehen. Diese letzten paar Leute waren gut; sie hatten Potential und als Echani respektierte sie das. Außerdem konnte sie es sich leisten, ihre Kraft jetzt präzise zu dosieren. Der Gedanke, dass sie eigentlich als Jedi denken und deshalb dafür sorgen müsste, dass diese vier möglichst niemals ein echtes Lichtschwert in die Finger bekommen sollten, kam ihr nicht einen Augenblick. Dafür war sie der Meinung, dass es langsam genug war. Echani kämpften selten bis zum bitteren Ende, nur so lange bis die Siegerin feststand. Sie hatte ihnen doch gezeigt, dass sie über kurz oder lang jede von ihnen erwischen würde. Rein taktisch müsste sie sich jetzt die Chiss statt des Twi'leks vornehmen, was ihr gegen den Strich ging und außerdem hatte sie schon wieder Hunger.


„Warum gebt ihr es nicht einfach auf? Zu dritt wird es euch nicht gelingen, mich zu töten und wie ihr seht, kriege ich euch alle, eine nach der anderen. Erspart euch also die Tracht Prügel und seht ein, dass ich gewonnen habe.“


Natürlich bestand immer noch die Möglichkeit, dass die drei jetzt etwas unglaublich Blödes anstellen würden, oder dass Janus ihnen keine Wahl ließ. Was das anging, verstand sie den Sith leider überhaupt nicht, was er bezweckte, und ob er tatsächlich ihren möglichen Tod in Kauf genommen hätte. Das hätte er dich nicht wirklich?! Es würde keinen Sinn ergeben – nicht für Brianna jedenfalls.

Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Trainingsraum – Janus und seine Groupies :lukevader sowie Brianna
 
[Bastion - Bastion Center - Imperial Inn - Festhalle - Lieferanteneingan] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin und Scytale Mentel

Deutlich angetrunken begrüßte die brünette Frau Treeya und ihn. Freundlich nickte Scytale ihr zu, nicht im Ansatz daran interessiert, ob die Flasche in der Hand die einzige ihrer Art war, weshalb sie sich in diesem Zustand übetrriebener Angeheitertheit befand. An der engen Umarmung zwischen den beiden Frauen nahm er keinen Anstoß, was interessierten ihn schon die Gelüste der High Society.
Als sich die beiden Damen voneinander lösten und sich nun auch die schwarzhaarige Dame zu ihnen drehte, erkannte Scytale, zu seiner Überraschung, die junge Frau. Noch vor wenigen Minuten war sie das Juwel der Feierlichkeiten gewesen. Abella Sorovkin, Stern von Corillia. Etwas überraschte ihn ihre Anwesenheit hier, hätte er sie doch als jemanden eingeschätzt, der die Aufmerksamkeit aller genoss und nicht mal eben "frische Luft" schnappen würde, fernab von Kameras und Blitzlichtgewitter.

Frau Sorovkin stellte sich und ihre Begleitung Valeria Muraenus vor, ohne dabei zu lallen oder ähnliche dem Alkohol zuzuschreibende Ausfallerscheinungen zu zeigen. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Offizier, wie sich Treeya unwohl zu fühlen schien, und übernahm aus Höflichkeit die Vorstellung.

Freundlich lächelnd lehnte der 27-jährige die angebotene Flasche ab. Es gab Orte zum Trinken, dies hier war keiner... Zudem hatte er ein Gefühl, dass er seine sieben Sinne heute Nacht noch beisammen brauchen werde.

Valeria schlug der "Frische-Luft-Schnapper-Gruppe" vor, eine Bar namens Corellian Comfort zu besuchen, wo es etwas ruhiger sei, eine anständige Bar und gute Live-Musik vorhanden sei. Der Abend entwickelte sich durchaus interessant, kam es ihm in den Sinn. Eine nette Abwechslung zum Trott des Militärdienstes, zusätzlich jetzt auch noch die Chance Kontakt mit einem Supermodel und ihrer Freundin zu knüpfen. Eine überraschende Wendung der Geschehnisse vonseiten dieser erst verhassten Veranstaltung.

Besagtes Supermodel übernahm die Entscheidung für Treeya und ihren Begleiter. Während sie im Gleiter saßen und zu besagtem Club geflogen wurden, begann ein zwangloses Gespräch zwischen den Mitgliedern dieses Luftschnapper-Clubs, Treeya schien sich etwas zu entspannen und die Atmosphäre lockerte sich deutlich. Sicher noch lange keine "Freunde", aber für die Nacht würde das Klima sicher genügen.

Das Corellian Comfort war deutlich zu underdressed für die vier Neuankömmlinge. Oder waren sie zu overdressed? Gemütlich war es wie versprochen, sicher nicht mit der Lounge des Clubs vor einigen Tagen zu vergleichen, es war insgesamt etwas lauter, enger, die Leute waren ausgelassen. Es gab keine wichtigen Leute, sie waren definitiv das was man normale Besucher nennen konnte. Es war keine High Society, keine Adligen, keine (Super/Pseudo-)Reichen die mit ihrem Geld und Status angaben. Es waren ganz gewöhnliche Menschen und auch ein paar Nichtmenschen, die die junge Nacht noch lange zu nutzen gedachten.
Eine junge, ihm unbekannte, Frau mit Band betrat die Bühne und es wurde nach etwas Jubel ruhig. Zusammen mit dem Drink genossen sie alle vier tatsächlich sichtlich die ruhige Musik und die sanfte, fast schon zarte Stimme der Sängerin.
Zugegeben war es nicht unbedingt sein Musikgeschmack, aber es hatte etwas Beruhigendes an sich, der Beat war ohne Aufregung, die Stimme biss und piepste trotz ihrer Höhe nicht, die Worte wurden ruhig aber selbstsicher vorgetragen.

Nach dem Ende des Songs brandete Applaus und auch etwas Jubel auf. Die Künstlerin warf der feiernden Menge Küsse zu und schickte sich an, das nächste Lied zu singen. Die drei Frauen drehten sich wieder zur Bar und er ebenso. Begleitet von einem etwas energetischeren Song begannen sie sich zu unterhalten und stießen gemeinsam an. Worauf genau wussten sie nicht, alle mussten etwas lachen, weil sie alle überlegten worauf aber niemanden etwas Gutes einfiel.

"Dann auf heute Nacht, Ladies!" Fand Scytale als eine weder sehr gute noch schlechte Lösung für einen Trinkspruch. Freundlich grinste er und das Klirren der Gläser ging unter, zu laut war die Musik, der Gesang und die feiernde Menge. Ein ausgelassener Abend im Corellian Comfort, dessen Wände blauleuchtend den Raum erhellten und die Auswahl an Getränken hinter der Bar das Licht auf die Gesichter der Gruppe spiegelte, erwartete die ungleiche Gruppe bestehend aus Treeya, Abella, Valeria und Scytale...

[Bastion - Bastion Center - Little Tyrena - Corellian Comfort - Bar] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, Scytale Mentel und weitere Gäste, Barkeeper, Sängerin mit Band
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Darth Allegious, Wachen und Würdenträger, Darth Zion

Die Worte des Imperators, des mächtigsten Wesens der gesamten Galaxie, donnerten durch den Thronsaal wie hunderte Peitschenhiebe. Es war für Darth Angelus schwierig, sich auf den genauen Wortlaut zu konzentrieren, Haltung zu bewahren und nicht seine eigene an und für sich schon finstere Aura wie ein winziges Staubkorn im brennenden Glanz der Sonne verdampfen zu lassen. Sein Seitenblick fiel hinüber zu Adria Guldur, seine ehemaligen Gefährtin im Kampf gegen die Yevethaner. Er hatte sie fast vergessen, ebenso wie die letzten Augenblicke des Rebellenkönigs auf N'Zoth im genaueren Detail; die Dunkelheit verzerrte seinen Geist und seine Erinnerungen und in diesen hatte er sich teilweise nur noch selbst Kal Fraan hinrichten sehen, auch wenn er im Unterbewusstsein natürlich wusste, wer damals an seiner Seite gestanden hatte. Nach dieser Mission war Sabar Muraenus auf den ersten Blick der perfekte Krieger gewesen; tapfer, heldenhaft und erfüllt von einem Gefühl der Ehre und Pflicht. Es war Darth Sting, der diese als Heldentum und Ehre verkannte Dekadenz entmantelt und dafür gesorgt hatte, dass sein Schüler wahrhaftig seine Ketten sprengte und seine Stärke in der dunklen Seite der Macht vervielfachte. Als Adria ihn zum letzten Mal gesehen hatte, war er also noch ein anderer Mann, schwach und verblendet. Die Frage lautete in letzter Konsequenz also; inwieweit hatte sie selbst sich wohl verändert? Der Ritter vermochte es nicht zu erkennen, nicht hier, nicht jetzt.

Er beobachtete mit steinerner Miene, wie der schwer gerüstete
Sith, dem diese Zeremonie allem Anschein nach galt, geradezu anmutig durch den Saal schritt und wie Darth Angelus einst vor dem Imperator auf die Knie ging, um dessen Urteil zu erhalten. Zum ersten Mal in den beiden Begegnungen erlaubte es sich der adelige Krieger, das furchteinflößende Antlitz von Darth Allegious mit einem längeren Blick zu betrachten. Damals, nach seiner Rückkehr aus dem Koornacht-Cluster, hatte er zwar dafür direkt mit Darth Allegious gesprochen, ihn dabei jedoch nicht länger als eine halbe Sekunde angesehen. Der Krieger hatte keine Ahnung, was denn nun verheerender und zeitgleich grandioser war; der Genuss, mit dem mächtigsten aller Wesen Worte zu wechseln, oder es direkt vor seinen eigenen Augen beobachten zu können. Jedenfalls sah und horchte er konzentriert dabei zu, wie diesem fremden Sith, Darth Zion, die Ehre zuteil wurde, vor der versammelten Belegschaft aus hochrangigen Persönlichkeiten des Imperiums eine regelrechte Lobeshymne durch den Imperator höchstselbst zu erhalten. Etwas, das dieser Zion sich verdient haben muss, um in einer solch pompösen Manier von seiner Majestät persönlich belohnt zu werden. Darth Angelus hatte auf Bastion feststellen müssen, dass viele Sith verweichlicht waren und der Titels nicht würdig waren, die sie trugen. Sie waren keine Krieger; nur Marionetten und Halsabschneider, die sich dafür zu schade waren, auf dem Schlachtfeld zu kämpfen. Der neue Ritter des Ordens war ganz gewiss kein Mann dieser Sorte. Dafür reichte alleine ein Blick hinüber zu dieser gewaltigen Zweihandwaffe, die er mit sich schleppte.

Der Imperator zog sich nach dem lauten Salutschüssen von außerhalb, dort wo die Parade stattfand, zurück. Darth Angelus sah ihm nicht hinterher, sondern stand wie versteinert an seinem Platz und stimmte in den Beifall der Belegschaft mit ein, jedoch fast schon verstimmt. Er wusste nicht, ob es noch die Präsenz von Darth Allegious oder aller Sith hier im Saal war, doch in diesem Momenten wurde Darth Angelus klar, dass ihn die letzten Tage über ein ungutes Gefühl begleitet hatte. Im Stress während des Krieges gegen den Kult hatte er dieses Gefühl noch unterdrücken können, ebenso wie am gestrigen Tag nach seinem "großen" Erfolg, doch jetzt wurde es ihm klarer und klarer. Irgendetwas stimmte nicht und zog sich wie Gewitterwolken unmittelbar über seinem Haupt zusammen. Der Krieger biss sich leicht auf die Lippe und schluckte dieses schwer lastende Gefühl für den Moment herunter; was blieb ihm auch anderes übrig? Er würde später genug Zeit haben, seine Vorkehrungen zu treffen. Außer Odile hatte er niemanden an seiner Seite, auch nicht mehr Dopa Maskey, dessen Loyalität er vielleicht doch zu früh leichtsinnig verschwendet hatte, indem er ihm absolute Freiheit gewährte. Denn irgendetwas Unheilvolles verfolgte ihn auf Schritt und Tritt und ehe er nicht wusste, was es war, würde er seine Wachsamkeit keinen Deut weit herunterfahren.


Nachdem die Gäste nach und nach zur Gratulation hervorgetreten waren, kamen nun die Bruderschaft der imperialen Ritter an die Reihe, in deren Mitte sich dieser Zion neuerdings wiederfand. Darth Angelus verfolgte, wie sie allesamt auf unterschiedliche Art auftraten und beobachtete letztlich auch Adria, wie sie vor dem frisch gekürten Ritter auf die Knie fiel. Anscheinend hatte sie irgendwo auf Bastion ihre vermeintlichen Manieren wiedergefunden aber auch im selben Zug vergessen, dass ein Ritter seiner Majestät nur vor seiner Majestät auf die Knie zu gehen hatte und vor niemandem sonst. Ohne seinen Argwohn aber nach außen hin zu tragen, war es schließlich der in seiner makellosen schwarzen Rüstung und dem darüber wehenden Pantherpelz schimmernde Darth Angelus, der vor den etwas größeren Darth Zion trat und ihm brüderlich die Hand reichte.

Die beiden Sith, die in den Kriegen des Imperiums an vorderster Front gekämpft hatten, tauschten einen kräftigen Händedruck aus, nach dem Darth Angelus wieder zurücktrat und den übrigen Knappen des Ordens nicht weiter zusah. Langsam kehrte wieder Leben in den Thronsaal und die Versammelten begannen, die Stille zu brechen und miteinander zu reden. Auch er stellte sich wieder neben Adria, die er mit folgenden Worten begrüßte:

"Du bist inzwischen auch eine Kriegerin, nehme ich an."

Sprach er mit klarer, kühler Stimme. Sein in Ansätzen rot funkelnder Blick glitt wieder hinüber zu den anderen Mitgliedern des Ordens, die den Neuling noch immer nacheinander in ihren Reihen begrüßten.

"Glückwunsch"

Adria war mehr oder weniger die einzige Person im Saal, die er kannte. Eigentlich interessierte es ihn nicht mehr, was sie mit sich anzufangen meinte und trieb. Das einzige, was er in seinen Gedanken noch am Ehesten mit ihr als Person in Verbindung brachte, waren die Erinnerungen an ihre erbitterte Rivalität, die sich zum Ende hin aber gelegt hatte. Doch was sie auf Ewigkeit miteinander verband, war ihr dunkles und blutiges Kunstwerk auf N'Zoth. Genau dieses interessierte ihn mehr, als es die Person Adria Guldur jemals vermochte und dennoch war sie ein Teil davon. Vielleicht war sie ja eine potentielle Verbündete, wenn es demnächst hart auf hart kommen würde, so wie er es zu spüren glaubte...



Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Wachen und Würdenträger, Darth Zion, Adria Guldur


 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Hadar wehrte sich, bis das Licht aus ging. Bis ihr Sichtfeld von den Rändern her schwarz wurde, als kein Sauerstoff mehr in ihre Lungen kam und ihre Muskeln erschlafften. Aufgeben hieß sterben. Diese Lektion hatte sie schon auf Taris so verinnerlicht, dass sie beinahe ein Teil ihrer DNA geworden war. Dementsprechend hartnäckig weigerte sich die ehemalige Rakghouljägerin, in die Bewußtlosigkeit zu fallen - oder Raveen gar ihre Aufgabe zu signalisieren. Wie an einer Rettungsleine hielt sich ihr Willen an dem pochenden Schmerz in ihrem Unterkiefer fest, aber schließlich reichte selbst Hadars Sturheit nicht mehr aus, um sie bei Bewußtsein zu halten.
Der Schmerz war es dann auch, an dem entlang sie sich wieder zurück aus ihrer kurzen Ohnmacht hangelte, als der Druck auf ihren Hals verschwunden war. Keuchend tat sie ein paar tiefe Atemzüge und versuchte sich hustend hochzustemmen. Neben sich, noch bevor sie in der Lage war, ihn zu sehen, spürte die Kriegerin Raveens Gegenwart und wich reflexhaft zur Seite, doch es folgte kein Angriff. Er saß nur da und bedachte sie mit einem wilden Grinsen.

Die Jägerin erwiderte es, trotz ihrer aufgeplatzten, blutenden Lippe, mit der selben ungestümen Euphorie, die sie schon durch den Kampf getragen hatte. Der Wahnsinn in den blauen Augen des ehemaligen Sturmtrupplers schreckte die junge Frau nicht, er war ihr vertraut - gleichsam der Ausdruck eines Feuers, das auch in ihr brannte. Als ihr Blick zu Raveens noch immer blutender und schiefer Nase wanderte, konnte sie gerade noch der Versuchung widerstehen, diese mit einer raschen Bewegung zu richten und betastete stattdessen vorsichtig ihre eigene zuschwellendes Gesichtshälfte.

Obzwar sie zusammenzuckte, als ihre Fingerkuppen darüberstrichen war es... auszuhalten. Die dunkelhäutige Rakghouljägerin hatte nie die Gelegenheit gehabt, Eitelkeiten zu entwickeln und störte sich kaum an ihrer immerhin vorläufig entstellenden Verletzung. Das Einzige, was zählte, war, dass sie weiter kämpfen konnte.

Bevor Hadars schneller Atem sich beruhigte und der rauschhafte Zustand, in den Adrenalin und Endorphine sie versetzt hatten, sich verflüchtigen konnte, verschaffte sie sich einen schnellen Überblick über die verbliebenen Jünger. An Raveens Seite erhob sie sich und wirkte dabei, mit ihrer von Schweiß und Blut glänzender Haut, ganz wie ein hungriges Raubtier, das mitleidlos und analytisch die Schwächsten der Herde aussonderte. Als sie der Anweisung ihres Kommandanten nachkam, weiterzukämpfen, und sich auf ein Pärchen stürzte, das nach ihrer Meinung viel zu rücksichtsvoll miteinander umging, betrachtete die junge Frau sich selbst nicht als grausam. Sie tat das, was man tat, um zu überleben: Besser werden, stärker, schneller, tödlicher als alle anderen.

Aber auch die athletische Tarisianerin war schließlich erleichtert, als Raveen das Nahkampftraining beendete. Sie hatte sich nicht geschont, und auch wenn sie deutlich mehr ausgeteilt hatte, war sie aus den Kämpfen nicht unbeschadet herausgekommen. Keine der erlittenen Treffer hatte dabei eine Verletzung verursacht, wie Raveens Schlag gegen ihren Kiefer, aber Hadar würde durch sie dennoch eine Weile daran erinnert werden, dass sie zu langsam gewesen war, um ihnen auszuweichen. Zu unaufmerksam, um sie kommen zu sehen.

Die kurze Pause war hochwillkommen, denn Hadar machte sich keine Illusionen darüber, dass das Blastertraining einfach werden oder sie weniger fordern würde. Noch zitterten ihre Muskeln von der Anstrengung der überstandenen Kämpfe und würden ihr das Zielen schwer machen. Also lehnte sich die Jüngerin mit dem Rücken gegen eine Wand, schloß die Augen und versuchte Puls und Atmung zu kontrollieren, um ruhiger zu werden. Als Hadar sie wieder aufschlug, begegnete sie Raveens Blick, der ihr über den Raum hinweg anerkennend zunickte. Lächeln tat weh, aber die Jägerin konnte den Impuls nicht unterdrücken. Die knappe Geste bedeutete ihr mehr, als der blonde Mann vielleicht ahnte. Immerhin war er es gewesen, an dessen Seite sie sich durch eine Rakghul-Horde gekämpft hatte, die andernfalls ihr Tod gewesen wäre. Aber Sentimentalität war nicht ihre Sache. Ein andeutungsweise gehobener Mundwinkel war Reaktion genug, bevor sie sich eines der Blastergewehre schnappte: Es wurde Zeit für die nächste Runde.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
[ Bastion | Bastion Center | Raumhafen | Mesh'lane | Lounge ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Bevor sie das Schiff verließen, übergab Agustin ihm noch seine Version des Vertrages. Agustin geriet fast in eine gewisse Schwärmerei dafür, was er mit diesen Verträgen gemacht hatte und was sie darstellten. Ein leichtes Schmunzeln zog sich nun auch über Arens Gesicht. Er selbst war zwar alles andere als ein juristisches Genie, doch er verstand definitiv so viel, dass von Agustin das Optimum herausgeholt worden war. Und das nicht zuungunsten ihres Gastgebers. Die Dinge, die die Fourb-Gruppe betrafen, waren einfach nicht in seinen Vertrag, sondern in den Agustins eingeflochten, was es für die Fourb-Gruppe noch unbedenklicher machen würde, quasi pure Credits aus Truuine zu ziehen. Aren konnte nur zu gut verstehen, weshalb sich ein gewisser Stolz auf Agustins Gesicht zeigte. Seine Personalunion, welche er als Sectoradjutant und baldiger Firmeninhaber führte, sorgte ja nicht bei jedem für Sympathie, um es gelinde auszudrücken. Diese geschickte Trickserei ermöglichte es Aren zumindest, diesen Kritikern nicht noch eine Zielscheibe zu bieten.

,,Hervorragend, besser geht es ja beinahe nicht mehr. "

Das leichte, siegessichere Grinsen verschwand nicht aus Arens Gesicht. Der nächste Punkt, den Agustin anschnitt, verwunderte Aren dann aber fast ein wenig. Auf der einen Seite fühlte er sich natürlich sehr geschmeichelt, dass er die erste Person war, die das von seinem Kollegen hörte, unterstrich dies doch nochmal, welche rasante Entwicklung ihr Bündnis, ihre Freundschaft in den letzten paar Tagen genommen hatte. Doch hätte er Agustin nicht so eingeschätzt, dass er den Schritt bereute, nicht beim Militär gewesen zu sein. Spontan hätte Aren auch nicht sagen können, warum, aber irgendwie hatte er wohl immer gedacht, dass die Schritte Agustins wohlüberlegt und geplant gewesen sein, nicht das Militär aufzusuchen. Und, ohne dies irgendwie negativ zu meinen, im Schützengraben neben sich konnte Aren sich seinen Kollegen auch nur schwer vorstellen.

,,Nun, dafür wünschte ich mir oft, auf diesen Gebieten mehr Ahnung zu haben. Ich würde meine Militärkarriere zwar absolut nicht missen wollen, doch das ein oder andere Mal wäre es definitiv erfreulich gewesen, mehr Fachwissen in einem Gebiet zu haben und sich nicht immer nur auf irgendwelche Anderen verlassen zu müssen."

Doch bevor sie sich mit ihrer Vergangenheit näher beschäftigen konnten, öffnete sich bereits die Rampe. Ein letztes Mal richtete Aren seine Uniform und strich sich durch den Bart. Seinen Vertrag übergab er einem der Droiden, welcher neben ihm Position bezogen hatte und der ihm direkt danach einen leichten, dunkelblauen Mantel reichte, den Aren sich elegant überwarf. Er trug lieber etwas, was man wieder abstreifen konnte, als das er nachher fror und mittlerweile war es zu lange her, als dass Aren sich erinnern könnte, wie die Temperaturen am Abend auf Bastion waren. Im Hangar wurden sie bereits von einer Mannschaft aus mehreren, in Anzüge gekleideten Sicherheitsbeamten erwartet. Ja, mittlerweile hatten sie sich einen Ruf und einen Rang erarbeitet, der auch bei solch spontanen Besuchen dafür sorgte, dass ihnen ein gebührender und besonders sicherer Empfang geboten wurde. Gemeinsam mit Agustin grüßte er die Leute, welche sich um ihre Sicherheit kümmern würden, bevor sie von diesen zu einem Fahrzeugtross geleitet wurden, Agustin und Aren stiegen in zwei separate Limousinen und kurz danach hoben diese bereits ab, gefolgt von dem Tross sowie einigen Gleitern, die sich kurz danach um sie formierten. Während der recht kurzen Fahrt zum Arthious-Boulevard, von dem bereits Geräusche ausgingen, die klar zeigten, das dort einiges los war, schaute Aren ein wenig Gedankenverloren aus dem Fenster. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal hier gewesen war? Gar nicht all zu weit von hier hatten seine Mutter, seine Schwester und er damals bei seiner Großmutter gewohnt. Damals hatten sie zwar auch zur absoluten Oberschicht gehört, doch war es nochmal ein erhabenes Gefühl, als Mitglied der Verwaltung, mit direkter, politischer Macht über die Straßen Bastion-Centers zu gleiten.

Bereits nach wenigen Minuten setzten die Gleiter zur Landung an, die Tür wurde ihm geöffnet und mit einem Lächeln und kurzen Winken für Volk und Kameras stieg er aus der Limousine. Agustin kam ihm bereits entgegen und gemeinsam blickten sie für einen kurzen Moment in die Kameras. Zwei Männer wie sie, mit Macht und Visionen, ein gefundenes Fressen für Kameras. Die Geräusche der Parade, welche wohl nicht mehr all zu lange dauern würden, waren nun beinahe unmittelbar neben ihnen. Aren liebte solche Momente, wo man sich zeigen konnte, kurz diese gewisse Ehrfurcht in den Augen der normalen Bürger aufblitzen sehen konnte. Agustin und er bewegten sich nun zielstrebig auf die Ehrentribüne zu, wo man bereits Plätze für sie reserviert hatte. Dort war ein nicht unwesentlicher Teil der Creme de la Creme der Politik des Supersektors und natürlich ganz besonders des Braxant-Sektors versammelt. Mit einem Lächeln schritten er und Agustin an den wichtigen Personen vorbei, grüßten mit einem festen Händedruck Moff, Gouverneur und weitere Verwalter des Planeten und Sektors. Die Begrüßung überraschte Aren beinahe, so herzlich wie sie ausfiel, doch wenn Aren etwas konnte, dann war es auf Herzlichkeit mit eben dieser und einer gewissen Portion Charme zu antworten. So war die Atmosphäre, trotz der hohen Tiere der Verwaltung, die hier zusammengekommen waren, immer noch eine mehr als angenehme. Während auch die letzten Truppen der Parade an ihnen vorbeimarschierten, entwickelte sich das ein oder andere nette und interessante Gespräch mit ansässigen Kollegen.

Nachdem eine gewisse Zeit verstrichen war, erhoben Agustin und er sich, verabschiedeten sich mit einer ebensolchen Herzlichkeit, wie sie auch begrüßt worden waren und machten sich auf den Weg Adriana und Abella zu suchen. Während sie so an den Tribünen vorbeischritten, die bereits langsam anfingen sich zu leeren, erwähnte Agustin etwas mehr als interessantes. Diese Parade galt also Darth Zion, dessen Name Aren nicht völlig unbekannt war. Doch das wirklich interessante war doch, dass es sich bei diesem um einen von Agustins Verbündeten handelte.

,,Das klingt hervorragend. Ich muss zugeben, meine Kontakte im Sith-Orden lassen derzeit noch ein wenig zu wünschen übrig. Umso erfreulicher ist es, nun mit Darth Zion gleich auf einen solch namenhaften Mann zu treffen, der nun dann auch noch Mitglied im Ritterorden seiner Majestät ist. Es will schon einiges heißen, wenn zu seinen Ehren eine solche Parade organisiert wird. Es wird mir eine Freude sein, ihn zu treffen."

Lange war er auf der Suche danach, jemanden zu finden, der ihm zumindest die Tür zum Sith-Orden einen Spaltbreit öffnete. Ben Hallox, welcher ihm während seiner Zeit als Gouverneur zugeteilt worden war, war leider ebenso schnell wieder abberufen worden und seitdem aus Arens Blickfeld verschwunden. Auch hatte sich bei ihm das Kosten-Nutzen Verhältnis so wenig rentiert, dass er vorerst davon abgesehen hatte, erneut einen Sith in seinem Stab zu beschäftigen. Das nun mit einem Darth Zion gleich jemand von einem solchen Format in seinen Bekanntenkreis rutschen würde, war schon beeindruckend. Außerdem hätte diese Bekanntschaft, vielleicht sogar dieses Bündnis nicht nur das Potential ein Wegbereiter zum Sith-Orden zu sein, sondern genauso zum Orden der Ritter seiner Majestät, welche auf Aren schon immer eine besondere Faszination ausgeübt hatten.

,,Dieser Ausflug war doch eine hervorragende Idee. Ich glaube ..."

Aren konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen, da in eben diesem Moment eine hohe Stimme seinen Namen rief. Aren schaute sich suchend um, bis er Adriana erblickte welche in, für ihre hohen Schuhe, erstaunlich schnellen Schritte auf sie zu kam. Sie trug ein purpurfarbenes, recht eng anliegendes Kleid, welches an einigen Stellen mit Pailletten besetzt war. Für einen kurzen Moment vergaß Aren den ganzen Trubel um sich herum. Er hatte sich gefreut darauf, Adriana wieder zu sehen, doch das sie ihm wirklich gefehlt hatte, wurde ihm erst nun richtig klar. Schnell riss er sich wieder zusammen und kam ihr entgegen. Mit einer Umarmung begrüßten sie sich.

,,Adriana, wie schön, dass du es nach Bastion geschafft hast."

,,Ich freue mich auch sehr, hier zu sein. Ich hatte dich schon auf der Ehrentribüne entdeckt, doch gerade als ich dorthin kommen wollte, hast du dich schon wieder auf den Weg gemacht."

Ein kurzes Schmunzeln zog sich über Arens Gesicht und nicht ohne Humor in der Stimme fügte er hinzu:

,,Ich hoffe doch, du kannst uns nochmal verzeihen."

Adriana lächelte nun auch nochmals mehr, als schon vorher. Dann wandte sie sich Agustin zu und ihr Lächeln wirkte wieder ein stück weit ... professioneller.

,,Sectoradjutant Prada, schön, sie nach so kurzer Zeit schon wieder zutreffen."


[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | vor der Ehrentribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg
 
Bastion- Sithtempel -Hangar -Landeplattform -unbenannter YT-1400 Frachter- mit Darth Makhaira, Lilya und Norag

Die Sith bestätigte mehr oder weniger ihre Sicht auf das Handeln der Sith. Auf ihre Frage, ob sie etwas ausgemalt hätte, was ihr durch die Hand der Sith blühen könnte, schnaubte Marlis.

"Ihr regt ja meine Phantasie in die Richtung fleissig an. "

brummte sie nur und verschränkte die Arme vor der Brust. Warum hatten die anderen beiden da keine Bedenken? Es schien sie nicht im geringsten zu stören, dass die Sith ständig an ihrer Waffe rumfummelte. Gut, auch im Jedi-Orden trugen die meisten gefährliche Waffen. Aber sie hatte dort niemanden derart daran rumfingern sehen.

Als die Sith dann ihre Ansicht erläuterte, legte sich Marlis' Stirn immer weiter in Falten. Sie liebte es zu kämpfen? Sie liess starke Gegner leben, damit sie wieder gegen sie kämpfen könnte? Marlis starrte sie fast ungläubig an.

"Und wenn ihr verliert? Nur mal so theoretisch. Könnte ja auch mal passieren, wenn ihr starke Gegner so gern habt..."

Und wenn sie verlor? Könnte sie dann gehen? Oder würde sie in den "Besitz" eines anderen Sith übergehen. Vielleicht in den von dem Zabrak? War das etwas, dass sie herausfinden wollte? Wahrscheinlich käm es auf den Ort der Niederlage an. Irgendwo in der Öffentlichkeit, wo sie in der Menge der Schaulustigen untertauchen konnte, dann dürfte sie wahrscheinlich gehen. Aber Marlis sollte sich nicht zu sehr auf diese Hoffnung fixieren. Wahrscheinlich würde so eine Gelegenheit nicht so schnell auftauchen. Sie atmete tief durch. Durchhalten. Sie musste durchhalten. Und die Sith nicht dazu bringen, doch vorzeitig die Geduld zu verlieren. Doch die Geduld der Sith auf die Probe zu stellen, darin war sie wohl besonders talentiert. Mit ihrem Misstrauen hatte sie es jetzt wieder geschafft, dass die Sith die Waffe zückte und damit drohend rumfuchtelte. Zum Glück schien Marlis' Entschuldigung an die Twi`lek die Sith wieder zu besänftigen.

Als sie auf ihre Frage bezüglich der Katakomben einging , gab sie Marlis wahrscheinlich ungewollt ein paar wichtige Informationen. Es gab also unterirdische Gänge, die die Gebäude miteinander verbanden? Mehrere Gebäude? Für eine Sekunde überlegte Marlis, ob sie sich in ein anderes Gebäude schmuggeln und von dort aus fliehen könnte, doch sie verwarf den Gedanken wieder. Wahrscheinlich käm sie nichtmal soweit.

Nach der Dusche traf sie die Sith auf dem Boden sitzend an. Immerhin etwas, was die Sith wohl mit den Jedi gemeinsam hatten. Meditieren. Sie bedeutete Marlis, sich zu setzen und schickte ihre Dienerin ( oder was auch immer) mit einem Blick weg. Die Twi'lek war wie ein gut dressiertes Hündchen. Marlis sah Lilya kurz nach, dann zog die Sith ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich und fragte, ob sie sich etwas hatte entspannen können. Marlis nickte

"Ich fühle mich etwas besser jetzt. Danke der Nachfrage. "

Sie war jetzt vor allem Müde und.. konnte man sagen "innen Wund" ... aber diese Beschreibung traf es wohl am ehesten. Aber die ehemalige Padawan schmierte das der Sith jetzt nicht aufs Brot. Diese wollte jetzt eh mehr über das Virus wissen,das gerade auf Coruscant wütete.

"Man nennt es das C-Virus und es betrifft- soweit ich weiss- den ganzen Planeten. Im Orbit sind Schiffe der Flotte und kontrollieren die ein- und ausreisenden Schiffe. Es gilt ne Quarantäne-Zeit , die man einhalten muss, wenn man den Planeten wieder verlassen will. Die Jedi haben aber wohl irgendwie ein Sonderrecht, solang sie dafür sorgen, dass das Virus nicht auf andere Planeten verschleppt wird. Wie ich gehört habe, sind die Symptome meist "nur " Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Übelkeit...aber einige flippen wohl völlig aus und fangen an zu beissen. Und eben: Unbehandelt führt es wohl fast immer zum Tod."

Eigentlich war es ne ziemlich ekelhafte Angelegenheit. Trotzdem wäre Marlis gerade viel lieber dort als mitten im Sith-Tempel. Obwohl die Chance zu sterben wohl etwa gleich wär...und das war eine Verbesserung zu ihrer Lage vor ein paar Stunden.

"Ihr habt gesagt, ihr habt viel Arbeit vor euch? Was habt ihr denn vor?"

fragte sie, auch wenn sie mit dem Wissen wahrscheinlich nicht viel würde anfangen können. Obwohl- vielleicht ja doch.

Bastion- Sithtempel -Hangar -Landeplattform -unbenannter YT-1400 Frachter- mit Darth Makhaira, Lilya und Norag
 

[Bastion :: Bastion Center :: Little Tyrena :: Corellian Comfort :: Bar] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, Scytale Mentel und weitere Gäste, Barkeeper, Sängerin mit Band


Es war Treeya vorgekommen wie ein schlechter Film – aber eigentlich war ihr Leben seit sie auf Bastion angekommen war so. Plötzlich fand sie sich, ohne dass man sie gefragt hatte, was sie von dem Plan hielt, in einem ihrer besten Kleider in dieser etwas… profanen Bar wieder, noch immer in Scytales Begleitung und dann auch noch mit dem berühmten Model und deren Freundin, deren Namen sie schon wieder vergessen hatte. Dieses schwindende Namensgedächtnis musste wohl mit dem ziemlich ungesunden Alkoholkonsum auf Bastion zusammenhängen, obgleich man bei ihrer Familie ja fast denken könnte, sie hätte teure, hochprozentige Spezialitäten bereits mit der Muttermilch eingesogen – aber ihre Mutter hätte sich wohl nie mit Stillen die Figur ruiniert. Alberne Gedanken.

Am liebsten hätte sie sich den Rest des Abends eng an Scytale gehalten, aber irgendwie wäre ihr das sehr unangenehm gewesen. Sie kannte den Kerl ja gerade erst zwei Tage und durfte nicht vergessen, dass sie ja jetzt offenbar planmäßig verheiratet war. Als ob sie das vergessen könnte. In jedem Moment der Ruhe sah sie wieder die schreckliche Szenerie mit dem alten Toral vor sich. Doch es entspannte sie tatsächlich ein wenig, dass jemand wie er hier wohl nicht zufällig aufkreuzen würde, so wie in dem Café bei dieser schrecklichen Gesangsnummer. Treeya lauschte nun zum ersten Mal aufmerksam dem ruhigen Gesang von der Bühne. Nicht so gut wie Odile… lange nicht. Odile! Sie hatte sich seit diesem Nachmittag vor zwei, vielleicht auch drei oder ja sogar vier Tagen gar nicht mehr gemeldet! Wie viel Zeit war vergangen? Seit sie auf diesem Planeten war, war alles irgendwie anders. So viel war in so kurzer Zeit passiert. Rasch wollte sie der Freundin eine kurze Nachricht schicken, doch da kamen ihre Getränke und Scytale begleitete das gegenseitige Zuprosten mit einem charmanten „Dann auf heute Nacht, Ladies!
Irgendein Gefühl schoss durch ihren Kopf, das sie nur schwer zuordnen konnte. War das… Eifersucht? Nein, es war einfach nur ein dummer, alberner Kleinmädchengedanke. Würde sie sich hier etwa drüber aufregen, dass er alleine mit drei Frauen, von denen zwei definitiv mit einem besseren Aussehen gesegnet waren als sie, abhing? Machte er so etwas wie die letzten Tage mit ihr vielleicht regelmäßig? Ok, jetzt regte sie sich auf.

Sie hasste Smalltalk… hasste Smalltalk über alles. Während die anderen sich ein wenig oberflächlich unterhielten und bereits ihre Gläser zu einem guten Stück geleert hatten, überlegte sie fieberhaft, was sie jetzt sagen könnte, ohne sich vollkommen dämlich vorzukommen. Argwöhnisch beobachteten ihre roten Augen sicher geschützt hinter der Brille jede Bewegung, die ihre männliche Begleitung gerade machte. Und irgendwie war jeder Blick, den er der schönen Sorovkin zuwarf, einer zu viel.

Sehr exquisite Musik,“ begann sie also mit ein wenig belegter Stimme, nachdem sie so lange geschwiegen hatte „erinnert mich an eine Jugendfreundin, deren Konzert ich eigentlich vor ein paar Tagen hatte sehen wollen. Weiß jemand von Ihnen, wer da gerade spielt?“

So. Immerhin hatte sie ihren Beitrag geleistet. Es war ihr eigentlich irgendwie gerade vollkommen egal, wer da spielte, aber wenn er noch einmal so interessiert zu dem Model hinschauen würde... .

[Bastion :: Bastion Center :: Little Tyrena :: Corellian Comfort :: Bar] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, Scytale Mentel und weitere Gäste, Barkeeper, Sängerin mit Band
 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Ausbildung und Wissen waren nichts ohne den Willen zum Handeln, die Bereitschaft, das einzusetzen, was man gelernt und geübt hatte. Der beste Blasterschütze war vollkommen nutzlos, wenn er nicht in der Lage war, im entscheidenden Moment den Abzug zu drücken. Zögern, Zweifel, Angst, Skrupel – das waren die Namen des Feindes, des gefährlichsten Feindes, und Raveen gedachte, diesen Feind mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen. Die Jünger, die er trainierte, würden die besten Soldaten sein, die diese Galaxis jemals gesehen hatte, hart, entschlossen und unerbittlich, würdig des Meisters, dem sie dienten. Der blonde Mann hatte niemals Zeit oder Interesse für eine Familie gehabt, für etwas, das seinen Tod überdauern würde, aber diese Truppe, diese Einheit, sie würde sein Vermächtnis sein und etwas von ihm fortbestehen lassen, wenn sein Körper nur noch Asche war. Vielleicht war es eine Art Liebe, die ihn antrieb, die ihn so gnadenlos sein ließ, vielleicht eine wahnhafte Obsession, aber was für eine Rolle spielte das wirklich? Konzepte und Kategorien waren bedeutungslos, wenn sie nicht mit Stärke erfüllt wurden, mit einem Sinn, der Kraft und Zuversicht verlieh. Der Versuch, einfache Sachverhalte kompliziert zu machen, bewirkte nur eines: Er schwächte den Willen zum Handeln und damit den Willen, zu überleben. Ein schmales Lächeln teilte für einen kurzen Moment die Lippen des ehemaligen Sturmtrupplers, als er die Reihen der versammelten Jünger betrachtete, die – blutig und von blauen Flecken gezeichnet – ihre Ausbildung fortsetzten, den Prozess fortführten, die beste Version ihrer selbst zu werden. Einige von ihnen hatten das Potential, etwas wirklich beeindruckendes zu werden, so wie Hadar: Sie besaß den Willen. Die Entschlossenheit. Raveen kannte keine Favoriten und er verzieh niemanden Schwäche, aber bis jetzt hatte die Tarisanerin ihn nicht enttäuscht, und das honorierte er. Nicht mehr, nicht weniger. Es wurde Zeit, an die Arbeit zu gehen. Während die Jünger sich die bereitgestellten E-11 Blasterkarabiner schnappen und ihn Position gingen, schritt Raveen hinter ihnen entlang, seine Stimme ein ruhiges, beinah hypnotisches Geräusch.


„Die Galaxis ist schwach. Weich. Wir haben vergessen, was es bedeutet, stark zu sein. Wir lassen zu, dass die Schwachen den Weg bestimmen, den die Galaxis nimmt, und dann sind wir schockiert, dass wir vom Kurs abgekommen sind. Aber die Geschichte lehrt uns den Wert des Opfers. Wie wichtig es ist, die Herde auszudünnen, damit sie stark wird und stark bleibt. Damit nur das bleibt, was wirklich zählt: Kämpfen. Töten. Siegen. Überleben.“


Eine kurze Pause, als die Jünger ihre Blaster durchluden und entsicherten, ein Geräusch wie zu Beginn eines Konzerts. Raveen nickte kurz, zufrieden mit dem, was er sah, und warf einen Blick in Richtung des Trainingsgeländes. Dieser Teil war so vorbereitet worden, dass er verschiedene Gefechtsbedingungen simulieren konnte. Heute stand der Kampf in geschlossenen Räumen auf dem Programm – hektisch, chaotisch und enorm belastend, mit einem hohen Risiko für Kollateralschäden und Eigenbeschuss. Genau die richtige Umgebung, um zu testen, was die Jünger gelernt hatten. Über das Stadium, im Stehen, Knien oder Liegen auf ein unbewegliches Holo zu feuern, waren sie bereits hinaus. Was hier geschah, sollte so nah an der Realität wie möglich sein. Irritierende Lichter und Geräusche, Lärm und Übungsdroiden, die den Part des Gegners mimten, alles notwendige war da. Wartete nur darauf, benutzt zu werden.


„Wenn eine Galaxis, die von der Illusion des Friedens fett und träge geworden ist, wieder in den Krieg stürzt, werden wir nicht schwach sein. Wir werden nicht zögerlich sein. Wir werden wissen, was zu tun ist – und wir werden stark genug sein, es zu tun. Nur ihr seid in der Lage, unserem Herrn auf die bestmögliche Weise zu dienen und für ihn und für euch selbst zu siegen. Nur ihr werdet die Herde ausdünnen und so euer eigenes Überleben sicherstellen. Nur ihr...nur ihr...“


Raveen drückte einen Knopf, um das Trainingsszenario zu starten, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und begann, leise ein Lied vor sich hin zu summen, als rote Lichter den Raum in einen blutigen Farbton tauchten, Rauch über den Boden wanderte und die ersten Befehle gebrüllt wurden, um den Lärm vermeintlicher Explosionen zu übertönen. Das war es, was die Jünger erwartete: Eine Vision einer Galaxis, die in Chaos und Zerstörung versank und in der nur die Stärksten überleben würden.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]

Wut… Hass… Zorn… Wie lange war es her seit Darth Makhaira entspannt gewesen war? Die Meditation schaffte es endlich etwas Ruhe in ihren Geist zu bekommen und alles ein wenig zu rekapitulieren. Sie war keine Schülerin, sondern eine Kriegerin. Sie war nicht mehr Lernende sondern Lehrende. Aber was sollte sie lehren? Sollte sie streng nach Lehrbuch einfach die Lehren der Sith in ihren untergebenen regelrecht rein prügeln oder doch eher ihre eigenen Ansichten teilen? Fragen die nicht unwichtig waren. Alleine Marlis war da ein schwieriger Fall. Die Frage nach einer Niederlage hatte die Sith nicht weiter beantwortet. Warum auch? Es war doch so einfach. Verlor sie hatte sie verloren. Eine Niederlage hieß schließlich nicht automatisch den Tod. Dennoch glaubte Darth Makhaira dass Marlis möglicherweise noch gewisse Hintergedanken bei dieser Frage hatte. Wenn Darth Makhaira verlor, dann lag ihr Schicksal nicht mehr in ihren eigenen Händen. Vielleicht rührte auch daher der Grundgedanke ihre Gegner stets mit einem gewissen Respekt zu begegnen? In der Hoffnung dass innerhalb des Jedi-Ordens beispielsweise irgendwann bekannt wurde, dass es auch Sith gab die Ehrgefühl besaßen? Allgemein waren viele Sith lediglich auf das Töten und rohe Gewalt aus. Mindestens genauso viele waren regelrecht süchtig nach Macht. Darth Makhaira dagegen interessierte sich nur bedingt dafür. Trotzdem. Als Sith sann man nach mehr Macht durch den Kodex welchen jeder Sith befolgte. Darth Makhaira kämpfte dagegen nur für die pure Freiheit. Sie wollte einen Status bei dem sie wirklich frei war.

Marlis konnte sich scheinbar ein wenig erholen. Zumindest bestätigte die Padawan dies. Allgemein sah sie auch danach aus. Langsam nickte die Sith daher. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen ehe sie die andere Frau noch einmal musterte. Sie sah gut aus. Definitiv. Daher lehnte sich die Sith ein wenig vor und schaute auch ein wenig verlegen.


“Freut mich zu hören. Ich bin nun auch etwas entspannter. Tut mir Leid dass ich vorhin etwas… Reizbar… war. Ich kann auch anders sein…”


Ruhig nickend schaute die Sith dann aber Marlis an. Hörte den Ausführungen genau zu. Langsam schaute Darth Makhaira auf den Boden. Es war interessant. Die Lage war mehr als festgefahren. Dieses Virus schien wohl dem Feind zu zu setzen. Vorsichtig suchte sie dann wieder den Blick der anderen Frau.

“Dieses Virus scheint euch teilweise wirklich zu beschäftigen. Die Jedi brauchen sicher keine Sith in ihrem Tempel. Zumal diese Dinge bedeuten, dass die Kontrollen entsprechend verschärft wären. Vielleicht sollte ich dieses Ziel ins Auge fassen sobald das Virus nicht mehr derartig wütet.”

Natürlich fragte Marlis nach der Arbeit. Darth Makhaira lachte leise. Nachdenklich massierte sie sich den Nacken.

“Ich will die Geschichte der Sith studieren… Aber auch der Jedi. Ich möchte zumindest herausfinden warum meine Mutter eine Jedi wurde. Allgemein will ich mehr über den Konflikt zwischen beiden Seiten lernen. Die Informationen hier sind sehr einseitig und unbefriedigend.”


Am Ende musste Darth Makhaira selbst einsehen, dass ihre Worte durchaus als Lüge aufgefasst werden konnten. Dennoch war sie ehrlich. So ehrlich wie es eben ging. Darth Makhaira mochte es nicht ihren Leuten gegenüber zu lügen. So lange Marlis in ihrer Obhut war betrachtete die Sith die ehemalige Padawan als Teil ihrer eigenen Leute.




[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]
 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Thronsaal von Darth Allegious /geladene Gäste (z.T. NPCs) | Darth Angelus | Adria Guldur Zion :: ]



Die letzten Gratulanten waren die fünf Knappen der Imperialen Ritter. Es war keine bunte Mischung von Personen, es war eher ziemlich eintönig, mit einer Ausnahme. Diese war ein Zabrak in schwarzer Kutte und ein Sith, wie Zion es spüren konnte. Von den restlichen vier ‚Knappen‘ waren es eine Frau und drei Männer, alles Menschen. Zwei von ihnen waren Offiziere der Imperialen Flotte, ein Captain und ein Commodore. Die restlichen zwei, unter ihnen die Frau (Adria), waren Sith-Krieger.
Zuerst kam der Zabrak an die Reihe und beglückwünschte Zion im Ritter Orden. Nach ihm kam direkt die Frau und zu Zions Verwunderung kniete sie vor ihm nieder. Seine Augenbraue wölbte sich für eine Sekunde, fast nicht erkennbar etwas nach oben. Sie war einer von der Masse der Sith, die hier im Orden leben. Sie war eine Knieende. An sich war das nichts Verwerfliches, nicht jeder hatte diesen Anreiz und diese Ausbildung wie Zion gehabt. Denn ihm wurde schon früh in seiner Ausbildung eingebläut, dass er nur vor seinem Meister und dem Imperator knien soll.
Menari war in diesem Punkt sehr konsequent und auch versessen darauf gewesen, dass seine Schüler Führer werden und kein Fußvolk. Der jetzige Sith-Executor hat sich dies sehr zu Herzen genommen und war auch deshalb schon früh in seiner Ausbildung Befehlsgeber von Menari Getreuen im Bruderkrieg gewesen. Jedem seiner Schüler, sei es Fleur, Lisha oder auch jetzt Agatosh gab Zion diese Ausbildungs-Doktrin weiter. Zion kniete bisher nur vor seinem Meister, Lord Phollow und dem derzeitigen Imperator, Darth Allegious.
Doch nicht jeder Sith hatte Janem Menari, dessen rechtmäßiger Platz auf dem Thron gewesen wäre, als Ausbilder und Mentor gehabt. Nicht jeder Sith war so wie Zion.
Zion nickte ihr jedoch zu als Geste des Dankes für die Worte, die sie sagte. Kaum hatte sie sich wieder erhoben, trat der letzte der Sith (Darth Angelus) vor ihn. Ein Mensch in schwarzer Rüstung und ebenso schwarzem Pelzmantel, er reichte Zion nur die Hand und gab ihm einen festen Händedruck. Kein einziges Wort kam über die Lippen des Sith-Kriegers doch sein Blick sagte alles, so hoffte Zion für den jungen Sith. Dieser trat zurück und die letzten beiden, die zwei imperialen Flottenoffiziere, traten nacheinander zu Zion vor. Zuerst der Commodore, danach der Captain. Beide gaben ihre Gratulationen ab und verschwanden wieder. Kaum war der Captain von Zion gewichen, brach die Stille im Thronsaal und einige Gäste redeten miteinander. Zion hatte keine Möglichkeit, irgendetwas zu tun, da kam bereits Lord
Gyptser wieder auf ihn zu, stellte sich neben ihm hin und sprach in einer ruhigen und leisen Tonlage zum neuen Imperialen Ritter.

„Es freut mich zutiefst, dass der Imperator einen aus unserem Zirkel auserwählt hat für den Imperialen Ritter Orden. Und noch mehr erfreut es mich, dass Ihr es seid, Darth Zion. Als ich davon erfuhr, war ich etwas überrascht, doch sah ich unsere Chance darin. So zeigen wir, wie wichtig unser Zirkel für den Sith-Orden und für das ganze Imperium ist. Somit sind wir ein Stück wieder zum Imperator gerückt. Gut gemacht Darth Zion, ja sehr gut gemacht. Wäre mal Kal'Lesu so betriebsam für den Zirkel wie Ihr. Der Abend gehört Euch. Ich werde in den nächsten Tagen nach Euch schicken.“

Mit einem,
„My Lord“, verabschiedete Zion seine Zirkelmeisterin und seine Augenbrauen bewegten sich erneut gegen seinen Willen und brachten nur sehr kurz seinen Unmut zum Ausdruck.

Für einen kurzen Augenblick konnte Zion seine Gedanken sammeln und sich in ihnen verlieren. Die Worte verrieten Zion, dass er diese Auszeichnung nicht
Gyptser verdankte. Sie war zu sehr mit der Bittstellung gegenüber dem Imperator bemüht. Entweder waren die Initiatoren die Krath oder Allegious kam selbst auf diese Idee. Zion konnte und wollte nicht glauben, dass der Noghri aus freien Stücken Zion in seinen Ritter Orden aufgenommen hatte. Irgendjemand, wahrscheinlich einer der Krath, hatte ihm ins Ohr geflüstert. Die Frage war nur, zu welchem Zweck? Was brachte es den Krath, Zion im Ritter Orden des Halb-Noghris zu haben? Während der Zeremonie konnte Zion etwas am Imperator erkennen.
Ihm war aufgefallen, dass
Allegious Gesicht nur von der Macht selbst gezeichnet war. Er hatte keine Implantate oder anderen cyberkybernetischen Modifikationen an sich. Er sah wieder aus wie ein Noghri, ein von der Macht zerfressener, aber immer noch Organischer als zu seiner Thronbeanspruchung.


Seine Gedanken überschlugen sich und auf einmal kam etwas aus der Versenkung, was Zion gerade gehört hatte. Was hatte die junge Frau gesagt,
Guldur? Er kannte diesen Namen, vor langer Zeit hatte er ihn gehört und er kannte auch noch das Gesicht zu ihm. Zion kannte auch den Vornamen, Kira. Jedoch kannte Zion weder das Gesicht, was vor ihm gekniet hatte noch den Namen, den sie gesagt hatte.
Zion schaute noch einmal zu der jungen Frau. Sie war es nicht, doch sie hatte die Züge
Kiras. Aber Zion sah in ihr ein weiteres Gesicht, das er kannte, er wusste nur nicht, welches. Aber vom Alter konnte diese Adria nicht Kiras Tochter sein. Wie viele Jahre müssten zwischen ihnen sein, 10, 12 oder 13 Jahre? Aber für Schwestern mit dem Altersunterschied waren die Gemeinsamkeiten zu stark. Zions Neugierde wurde geweckt. Vielleicht war es auch nur Nebellicht, dem er hinterherjagte, aber Zion wollte es wissen.
Sein Blick schweifte kurz zu ihrem Gesprächspartner, der unbekannte Sith-Krieger, der nichts gesagt hatte. Doch dieser Krieger kam Zion bekannt vor. Irgendwo hatte der Sith-Executor dieses Gesicht erst kürzlich gesehen.

Zion blickte sich noch einmal um und sah, dass jeder der Gäste gerade in einem Gespräch war oder bereits den Thronsaal verlassen hatte. Und daher entschied sich der ‚Hammer von Bastion‘ wenige Minuten für diese zwei Sith-Krieger zu nehmen und sie in ihrem Gespräch zu unterbrechen.

Vom Gespräch mit der Zirkelmeisterin der Extinktoren bis zu seinem Entschluss waren keine zwei Sekunden vergangen. Daher ging er mit einer inneren Ruhe und freiem Kopf zu den beiden Sith-Kriegern und sprach sie während einer Pause in ihrem Gespräch an. Seine tiefe und kühle Stimme richtete sich zuerst an
Adria Guldur.

„Sith-Krieger. Ihr sagtet, Euer Name wäre Adria Guldur. Wie steht Kira Guldur zu Euch, Knappe Guldur?“

Dann richtete sich sein Blick auf den männlichen Sith-Krieger.

„Euer Gesicht kommt mir bekannt vor und euch ist vorhin entgangen, Euren Namen zu nennen.“

Zion stand zwischen den beiden Kriegern, seinen Streithammer immer noch in seiner rechten Hand und mit wechselndem Blick zwischen den beiden.



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[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Briannas Quartier | Janus, Brianna

Die Position des Beobachters war nützlich, sie erlaubte es, das Geschehen aus einer nüchternen, im wahrsten Sinne des Wortes distanzierten Warte zu betrachten und zu bewerten. Mitten im Geschehen, in der Hitze des Gefechts, war diese Fähigkeit natürlich ebenfalls von großer Bedeutung und sogar überlebenswichtig, aber eine gewisse Beeinflussung durch die Tatsache, dass man selbst in Gefahr war und jeder Augenblick zählte, ließ sich nicht ganz vermeiden. In dieser Hinsicht zog es Janus zumindest in dieser Situation vor, am Rande der Ereignisse zu verweilen, zu beobachten und zu prüfen. Der hochgewachsene, schlanke Sith erinnerte in seiner dunklen Robe an eine Statue, als er dort stand, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und seine grünen Augen aufmerksam auf Brianna und ihre Gegner gerichtet. Mehr als aufmerksam: Lauernd. Dies war ein Moment der Herausforderung, ein Augenblick, in dem über Leben und Tod entschieden wurde. Die Jünger, die sich auf Brianna stürzten, waren hungrig – ein Hunger, den ihr Herr seit langer Zeit befeuert hatte. Er schätzte Diener, die einen gesunden Ehrgeiz besaßen, die mehr erreichen wollten und die bereit waren, dafür Opfer zu bringen. Solche Kreaturen waren nützlich, und solange sie glaubten, dass er der beste Weg war, um ihre Ziele zu erreichen, ausgesprochen loyal. Es war diese Loyalität, die zu außergewöhnlichen Taten antrieb, und diesem Fall brachte sie die Akzeptanz von gebrochenen Knochen, vergossenem Blut und selbst des Todes mit sich. Wer würde diesen Preis bezahlen, wer würde für sich den Sieg einfordern? Janus rechnete nicht unbedingt damit, dass es den Jüngern wirklich gelingen würde, Brianna zu töten, aber das war auch nicht wichtig. Wenn die Echani siegte und dabei ihre Zurückhaltung aufgab, war dies ein erfreuliches Ergebnis, denn es würde ihre Indoktrination voranbringen, und wenn einer der Jünger überraschendes Potential demonstrieren und die ehemalige Jedi erschlagen sollte, war dies ebenfalls ein erfreuliches Ergebnis, denn dann würde der Graf einen fähigen neuen Schüler haben. Gleichgültig, was geschah, er gewann – die Art von Situation, die er am meisten schätzte und wann immer möglich zu arrangieren versuchte. Ein Narr glaubte, dass nur ein einziger Weg zum Erfolg führte, ein weiser Mann hingegen wusste, dass es viele Pfade, die in Triumphen münden konnten.

Entsprechend gelassen verfolgte Janus die Konfrontation, sein Gesicht glatt, seine Miene neutral. Es kam so, wie es zu erwarten gewesen war: Den Jüngern gelang es nicht, ihre zahlenmäßige Überlegenheit von den entscheidenden ersten Sekunden an voll auszuspielen, und damit verloren sie den einen Vorteil, der ihnen den Sieg hätte bringen können. Ihr Herr und Meister gestattete sich einen Anflug von Missbilligung, es war zu hoffen, dass Raveen seine Leibgarde anders instruierte. Gegen eine so fähige Kämpferin wie Brianna zählte jeder Augenblick, wurde jedes Zögern gnadenlos bestraft. Und so lichteten sich die Reihen ebenso rasch wie brachial, die weißhaarige Fastmenschin nutzte ihre Beweglichkeit, um gleich zu Beginn mit einem Sturmangriff ein Ausrufezeichen zu setzen und Chaos und Furcht zu säen. Schock und Überraschung waren mächtige Waffen, sie zerstörten den Anflug von Koordination, der sich unter anderen Umständen vielleicht zu Attacken von allen Seiten entwickelt hätte. Ein wenig konnte er daher Briannas Indignation nachempfinden, auch wenn seine Stimme kühl und gelassen blieb, als er das Geschehen flüchtig kommentierte.


„Vielleicht. Vielleicht sind sie das wirklich. Umso demütigender wäre es, wenn ein stolzes Nexu von einer Meute hungriger Wompratten gefällt werden sollte, nicht wahr?“


Ein kleiner Nadelstich, eine Anspielung auf den Stolz seiner Schülerin, um sie anzustacheln und ihre Wut zu befeuern. Es kam, wie es nun kommen musste: Einer nach dem anderen fielen die Jünger den Attacken der Echani zum Opfer, wurden brachial zur Seite gestoßen, getreten oder geschlagen. Es war wie eine Welle, die wieder und wieder gebrochen wurde, und Janus kam nicht umhin, einen Hauch von genuiner Bewunderung für die kämpferischen Fähigkeiten seiner Schülerin zu empfinden. Was für eine Waffe sie erst sein würde, wenn er sie nach seinen Vorstellungen neu geformt hatte. Das Wissen, die Kraft, die Energie, es war alles da. Nur eines fehlte: Der Wille, diese Gaben rücksichtslos und ohne Gnade einzusetzen. Wie so oft war es der Geist, der die größten Hemmungen auferlegte, und nicht der Körper. Immerhin würde die gefallene Jedi heute einen Schritt in die richtige Richtung machen, denn nachdem sich die Spreu vom Weizen getrennt hatte, kam tatsächlich so etwas wie genuine Gefahr auf. Die letzten vier Jünger, nun nicht mehr behindert durch die tobende Masse und frei, sich zu koordinieren und ihre speziellen Waffen zu nutzen, setzten Brianna tatsächlich unter Druck, zwangen sie, sich wirklich in den Kampf zu versenken und sogar ihr Vorgehen anzupassen. Es dauerte, bis der Erste aus dieser Gruppe fiel, und es war mehr Kraft und Grips dafür notwendig als für alle Gegner zuvor. Nun also noch drei, und Janus spürte deutlich, dass Brianna dieses Kampfes im Grunde überdrüssig war. Sie hatte ihre Fähigkeiten demonstriert, hatte gezeigt, dass sie die bessere Kriegerin war, weder sie noch ihre Gegner waren ernsthaft verletzt oder gar tot: Aus ihrer Sicht war wohl nun der Moment, in dem man sich respektvoll zunickte und ein jeder seiner Wege ging. Bei den Jedi mochte dies so sein, doch nicht hier. Nicht hier.

Janus lächelte hauchdünn und konzentrierte sich, als er seinen Geist ausstreckte und mit der Macht die drei verbliebenen Jünger berührte, ihren Verstand und ihre Emotionen. Geschickt dämpfte er Furcht und Zweifel und nährte stattdessen Zuversicht und Zorn. Dort stand die Frau, die ihnen den Weg zu wahrer Macht und Größe versperrte, dort stand sie und glaubte, schon gewonnen zu haben. War das nicht der beste Grund, um ihr eine Lektion zu erteilen und ihren Platz einzunehmen? Was der Lord tat, entsprach im Grunde der Technik der Kampfmeditation, er stärkte die Jünger, nahm ihnen die Last ab, die sie niederdrückte, und ließ sie die beste Version ihrer selbst werden: Stärker, schneller, härter, voller Ehrgeiz und Kampfeslust. Prompt fletschten die Jünger in einer fast schon tierischen Geste die Zähne und begannen, ihre Gegnerin zu umkreisen, sich mit knappen Worten und Gesten absprechend und auf das geringste Zeichen von Schwäche lauernd.


„Ich muss zugeben, ich bin enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet. Nun...eine Parade wartet. Bringt es schnell zu Ende.“


Völlig offen blieb, an wen genau der Graf diese ruhigen, geschäftsmäßigen Worte richtete. So oder so, diese Konfrontation würde enden. Wie? Nun, das war von geringerem Interesse. Auf die eine Weise oder auf die andere, Janus würde das bekommen, was er wollte. Das war es, was Sith ausmachte, was sie stark machte. Sie beugten nicht das Haupt vor einem vermeintlichen Schicksal, sondern zwangen der Galaxis und ihren Bewohnern ihren Willen auf, ließen sie nach ihren Vorstellungen handeln. Nur so konnte man die Fesseln sprengen, die einen klein hielten, nur so konnte man die Freiheit erlangen, von der ihr Kodex sprach.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Privater Trainingsraum | Janus, Brianna, Jünger (NSC)
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Arthious-Boulevard – auf dem Weg zu den Tribünen|Craton Minara, Militärs, Politiker, Sith und andere​


Er war mit dem Strom geschwommen, hatte sich mitreißen lassen und war so auf einer der Tribünen angelangt. Er konnte Reihen an Uniformierten sehen, über und über mit Orden und sonst welchen Auszeichnungen behangen. Daneben hatte sich die High Society eingefunden, oder was sich wohl dafür hielt, Möchtegerns, die ohne sinn für Stil mit ihrem Reichtum prahlten. Und dann die Roben träger, Craton stülpte sich der Magen um wenn er sie nur beobachtete. Viele von denen waren keinen Deut besser als Anführern des Kults des Fleisches, den er mit seinem Meister zusammen zerschlagen hatte. Oder dieser blauhäutigen Hure, die ihnen dazwischen gefunkt hatte oder … ihr…

Der Blick des Mirialaners schweifte weiter über die Tribünen, ein Ehrenplatz auf der Haupttribüne war frei gelassen worden. Naja Ehrenplatz war untertrieben, es war eine ganze Loge, in der Vier rotgepanzerte Wachen standen. Wage konnte Craton den Schildemitter an der Loge erkennen, ob diese wohl für den Imperator vorgesehen war? Hatte selbst dieses Wesen angst vor einem Anschlag? Oder war es eher um seine Wächter ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle zu geben?

Das ohrenbetäubende Jaulen der Antriebe der TIE-Jäger, Interceptoren und Bomber die jetzt über das Arthious-Boulevard donnerten, riss ihn aus seinen Gedanken. Die Maschinen zogen weißen und roten Rauch hinter sich her und flogen waghalsige Manöver und nach einigen Augenblicken hatte sich mehrfach und überlappend das Imperiale Emblem im Himmel von Bastion gebildet. Und mit einem Marsch ging die Parade los, angeführt wurde sie von Scouttroopern, die auf ihren Speederbikes im Schritt fuhren. Hinter diesen folgte eine Abordnung in schwarzen Uniformen, zwei mit Vibropiken flankierten einen Standartenträger, der das Banner der 271sten Imperialen Sturmtruppen Legion trug. Wenn der Mirialaner vor seinen „Eintritt“ in den Orden der Sith Imperialer Bürger gewesen wäre, hätte er sicherlich von dieser Einheit gehört und hätte auch ihr Motto „Eine gegebene Mission ist eine erfüllte Mission.“ gekannt. Doch so betrachtete er nur fasziniert die an ihm vorbeiziehenden unendlich scheinend Reihen an weißgepanzerten Soldaten. Zum Teil in Spezialisierte Ausrüstung für widrige klimatische umstände. Hinter der weißgepanzerten Legion marschierte das 112te Imperiale Infanterie Regiment, Reihe um Reihe von grau gepanzerten im Paradeschritt marschierende Männer und Frauen. Ihren Stolz konnte der Sith förmlich schmecken. Dahinter kam in schwarz das 131te Marineinfanterieregiment, gefolgt von Speederpanzern des 1sten Gepanzerten Corulag-Regiments. Leichte gepanzerte Kampfläufer, wie AT-ST und AT-PT und ihnen folgten die mit jedem Schritt den Arthious-Boulevard und die dortigen Tribünen erzittern lassenden AT-AT Kampfläufer.

Dopa Maskey hatte genug, für manche wäre dies eine Machtdemonstration gewesen, doch für ihn schrie es nach Eitelkeit. Schaut mich an, wenn ich befehle hüpfen sie, schaut sie an wie schön sie marschieren können, wie poliert ihre Stiefel sind. Der Mirialaner erhob sich, ließ seinen Blick noch einmal über die Sith bei ihm auf den Rängen gleiten, keiner von ihnen sah was er sah, verstand was er in diesem Moment glaubte zu verstehen. Das die Militärs, mit Orden behängt und geehrt von solch einem Schauspiel angetan waren und die sich zu den oberen Zehntausend zählte sahen wohin ihre, zumeist am Fiskus vorbei gebrachten, Steuern genutzt wurden… Geschenkt. Doch das die hier versammelten Sith es feierten und gut hießen, es war ja noch nicht einmal die Parade zum Imperiums Tag bei den Höllen.

Der Abgang von Dopa Maskey wurde vom erneuten Heulen von Triebwerken begleitet als TIE-Defender, das modernste und teuerste Gerät in den Arsenalen des Imperiums über den Tribünen ihre Show abzogen. Den ehemaligen Schmuggler, Dieb und jetzt Sith beschäftigte nur eine Frage, was war Macht?

War es Macht, die ihm gerade Demonstriert wurde? Nein, das war Eitelkeit. Besaßen die hohen Militärs Macht? Vielleicht zu ihren Lebzeiten, sie erreichten Ränge, bekamen Orden und wurden vergessen. Hatten Politiker macht? Für sie galt fast das gleiche wie für die Militärs, vielleicht auf wurde ihnen auf einem Planeten länger gedacht, doch übten sie dann keinerlei macht mehr aus. Hatten die Sith, hatte der Imperator Macht? Sie verfügten über Kräfte, die die kühnste Vorstellungskraft eines jeden überstieg. Doch was blieb? Ein Vermächtnis? Ein Schüler? Hatte Darth Angelus noch Macht über ihn? Sicherlich er war Stärker als er, fast in jeder Hinsicht, doch genügte das? Genügte das schnöde sich über den Bodensatz zu erhebende? Nein! Beileibe nicht, das war der Anfang, doch wo und vor allem wie weitermachen?

Der Mirialaner schaute sich um, seine Schritte hatte ihn unbewusst wieder zum Eingangsportal des Tempels der Sith geführt, während hinter ihm die Parade unbeirrt weiterging. Hätte er wahre Macht besessen, hätte alles gestoppt als er sich erhob, doch wollte er das? Wollte er dieses oder ein Imperium leiten? Wollte er als einsamer Kriegerkönig auf seinem Tron enden? Sich mit ergebenen Wachen umgeben und hinter tragbaren Schildgeneratoren verstecken? Wollte er das? Oder ging es darum sich ein Vermächtnis zu schaffen? Dopa Maskey rieb sich die Schläfen, während er den Tempel betrat. Er holte sein Comlink hervor und setzte sich mit seinem Dienerdroiden in Verbindung.


S-4 kannst du mir ein paar Sachen zusammen packen? Ich weiß noch nicht wohin die Reise geht, also bereite die Sachen auf alles vor, aber es sollte nicht mehr wie ein Seesack sein. Und sieh nach was für ein Schiff ich bekommen kann.“ „Sehr wohl Master Dopa Maskey euer Wunsch ist mir Befehl.“

Ein mildes lächeln umspielte die Mundwinkel des Mirialaners als er die Verbindung unterbrach und sich in die Bibliothek begab. Hier würde er sicherlich die Antworten auf seine brennendste Frage finden. Was ist Macht?


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Bibliothek |Craton Minara
 
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