Bastion

[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Ewok (NPC), Schatten

Thracosh Quul Lisom musste sich zusammenreißen um nicht aus der Haut zu fahren. Seine ledrige, schuppige Haut schimmerte in dem dumpfen Fackelschein leicht grünlich, Schatten tanzten über seinen Körper. Zu voller Größe aufgerichtet überragte er den Ewok um ein Veilfaches. Er lächelte innerlich bei dem Gedanken wie leicht er ihm die Knochen brechen konnte. Ewoks waren so schwächliche Geschöpfe, dass es überhaupt einer von ihnen in den Tempel geschafft hatte war schon beeindruckend genug. Leider verhielt sich der Ewok nur so gar nicht wie ein Sith. Er stammelte herum, schaute schüchtern auf den Boden und traute sich nicht ihm in die Augen zu schauen. Thracosh hasste das, er erwartete von seinen Gesprächspartnern direkten Augenkontakt. Kurz war er versucht die ganze Sache zu beschleunigen und einfach aus dem Zwerg herauszuprügeln was er wollte, doch das würde seinem Ruf schaden. Über die Jahre hatte er sich eine Existenz im Tempel aufgebaut, er hatte seine Fesseln als einfacher Jünger gesprengt. Als Informant war er so wichtig geworden, dass er selbst das Vergnügen gehabt hatte einem Sith höchstpersönlich zu helfen. Damals ging es um eine sehr delikate Angelegenheit, Thracosh dachte gern daran zurück. Und vor allem an die Credits, die bei dem Handel geflossen waren. Im Hier und Jetzt bezweifelte er, dass der Ewok überhaupt die Mittel hatte um ihn zu bezahlen. Er stotterte vor sich hin, dass er gerne Informationen über ein bestimmtes Twi'lekmädchen haben würde, anscheinend hatte sie ihm den Kopf verdreht. Er wollte sie beeindrucken, ihr Geschenke machen um dann mit ihr im Bett zu landen. Thracoshs Mundwinkel verzogen sich leicht als er sich das bildlich vorstellte, dann kehrte seine Miene wieder zu der vorherigen Ausdruckslosigkeit zurück. Letztlich war es ihm egal wofür die Informationen verwendet wurden, die er vermittelte. Alles was zählte waren Credits oder Gefälligkeiten, die er irgendwann einfordern konnte. Der Rest ging ihn nichts an.

"Mein kleiner, pelziger Freund.",

sagte Thracosh süffisant und schaute dem Ewok von oben herab in die Augen. Aus Gewohnheit spannte er seine Muskeln an und zeigte seinen durchtrainierten Körper sehr deutlich.

"Natürlich kann ich dir weiterhelfen, ich besitze alle Informationen, die du dir wünschst." Er legte eine kurze Pause ein, das Gesicht des Ewok erhellte sich, Vorfreude spiegelte sich in seinen Augen wider.

"Aber sie haben ihren Preis. Was kannst du mir im Gegenzug anbieten?"

Thracosh benutzte einen übertrieben freundlichen und charmanten Ton. Trotz seines kriegerischen Aussehens war er ein Schmeichler, er konnte sich in di Herzen und Köpfe anderer reden und so tun als wäre er ihr Freund. Auf diese Weise war er zu dem Geschäft gekommen, immer mehr Leute vertrauten ihm ihre Geheimnisse in der Hoffnung an er würde sie für sich behalten. Doch er begriff schnell, dass er aus ihnen Kapital schlagen konnte und das nutzte er skupellos aus. Der Tempel war kein Ort für Freundschaften, hier zählte nur Macht. Wissen gab ihm Macht.

Der Ewok trat unruhig von einem Bein auf das andere, seine Hände zitterten nervös und er versuchte sie in den Taschen seiner Robe zu verstecken.Thracosh spürte seine Ungeduld wachsen, solangsam strapazierte der Ewok seine Zeit.

"Nun, ähm, also...", fing er an und wurde unter dem strengen Blick des Bitthævrian immer kleiner.

"Jaaa?", fragte Thracosh und entblößte mit einem Lächeln seine scharfen Zähne.

"Also, ich...nun, ich bin....ähm...Techniker. Ich komme in...ach, ich darf fast überall im Tempel sein."

Bei diesem Satz schwang ein Hauch von Stolz mit, der Ewok blähte seine Brust geradezu auf. Offenbar bildete r sich etwas auf diese Arbeit ein.

"Ich kann dir...also Informationen beschaffen...die brauchst du doch." Der Ewok lächelte hoffnungsvoll und schaute zu ihm hoch.

"Mein kleiner, pelziger Freund, das ist natürlich sehr interessant. Ich gebe dir also jetzt die Informationen, die du willst und du revanchierst dich dafür irgendwann?"

In einer freundschaftlichen Geste beugte er sich zu dem Ewok herunter und legte seine schuppige Hand auf dessen Schulter. Ein weiteres, breites Lächeln zeigte seine Zähne deutlich.

"Hältst du mich für einen Schwachkopf?", zischte er dann und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Ich bin kein Wohltäter, entweder du bezahlst oder du verschwindest. Techniker, pah, als könnte ich mich nicht schon im Tempel frei bewegen. Informationen, weißt du noch?" Thracosh drückte seine Hand zu und der Ewok quiekte bei dem plötzlichen Schmerz in seiner Schulter. Es kostete den Bitthævrian kaum Kraft das kleine Pelztier auf den Boden zu drücken. Langsam richtete er sich wieder zu seiner vollen Größe auf und versetzte dem Ewok einen Tritt, der ihn zur Seite schleuderte.

"Verschwinde.", zischte Thracosh und spannte drohend seine Muskeln an. Schnell rappelte sich der Ewok auf und verließ fluchtartig den Raum ohne sich nochmal umzusehen. Ein raues, kehliges Lachen ertönte aus den Schatten und Thracosh lächelte. Das waren mit die schönsten Seiten seines Berufs.

Kaum war der Ewok verschwunden, hörte er Schritte auf dem Flur, von drei oder vier Personen. Langsam näherten sie sich seinem Arbeitszimmer. Lässig lehnte er sich an die Wand und verschrenkte die Arme vor der Brust. Mit einem aufgesetzten freundlichen Lächeln schaute er in Richtung Tür und wartete ab. Heute ist wohl ein geschäftiger Tag, dachte er als schließlich ein Mensch (Talitha) in das fahle Licht des Fackelscheins trat. Sie schien nervös zu sein, man merkte ihr die Furcht vor den Katakomben deutlich an. Thracosh fiel auf, dass ihr ein Ohr fehlte. Ein Ohr, ein Ohr. Das kam ihm bekannt vor, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Auf sie hatte er gewartet. Was eine freudige Gelegenheit, er war sich nicht mehr sicher gewesen ob sie überhaupt kommen würde. Der Menschenfrau folgte eine Rattataki (Selura) und ein Azanti (Vigosh). Beide bildeten das komplette Gegenteil zu der Frau, sie strahlten Selbstsicherheit aus. Thracosh sah ihnen deutlich an, dass sie geübt waren im Kampf. Das beunruhigte ihn jedoch keineswegs. Er spürte ihre Selbstüberschätzung, sie wähnten sich alleine bei ihm. Ein Fehler. Er hatte schon öfter mit Jüngern zu tun gehabt, die sich dachten sie könnten ihm mit Gewalt seine Informationen entlocken. Für diese Situationen hatte er noch ein Ass im Ärmel. Doch noch gab es keinen Grund es vorzeitig auszuspielen.


"Herzlich Willkommen in meinem bescheidenen Arbeitszimmer.", sagte er stattdessen freundlich und breitete seine Arme aus.

"Ich freue mich immer über neue Kundschaft und dann gleich noch so viele neue Jünger, denen ich meine Dienste anbieten kann. Ich bin mir sicher, dass ich euer Bedürfnis nach Wissen zu eurer vollsten Zufriedenheit befriedigen kann. Wenn der Preis stimmt selbstverständlich."

Lächelnd ließ er seine Worte wirken und schaute von dem Azanti zu der Rattataki und dann wieder zu dem Menschen. Er war gespannt wer von ihnen das Wort ergreifen würde.


[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene – im gemeinsamen Labor von Ral und Bor: die sechsjährige Adria, Darth Ral und Darth Bor


Da hatte Adria wenige Stunden bewusst gelebt und schon war ihr Leben auch wieder so gut wie zu Ende. Doch ihr Überlebenswille war stark in ihr und ihr kleiner Körper kämpfte hartnäckig. Obwohl ihre Atmung immer wieder Aussetzer aufwies, setzte sie aber zum Glück immer, wenn auch schwach, wieder von alleine ein. Und obwohl ihr Herz immer schwächer und auch ungleichmäßiger schlug, versagte es nie gänzlich. Kinder und Jungtiere waren von Natur aus auf Überleben ausgelegt. Diese positive Laune der Natur schützte Adria, denn von den beiden Sith Bor und Ral hatte sie keine Gnade zu erwarten. Jene fackelten nicht lange und machten sich nicht mal die Mühe auch nur an Wiederbelebung oder an den Notarzt von der Medi-Station im Orden zu denken. Da den Beiden ein Leben nichts wert war und Adria in ihren Augen nur wieder ein weiteres missglücktes Experiment war, landete die Kleine noch lebend im Entsorgungsofen des Labors. Einem glücklichen Umstand hatte sie zu verdanken, dass der Ofen sich nicht einschalten ließ. Vielleicht war sie es sogar selbst gewesen, die durch ihren Trotzanfall etwas unbeabsichtigt durch die Macht gegen den Schalter geschleudert hatte und jener nun unbrauchbar war. Während das kleine süße Mädchen im Ofen liegend mit dem Tode rang und Bor auf Befehl Rals hin das Labor anfing aufzuräumen und alles an Abfällen auf ihren kleinen Körper warf, kam es zu einer weiteren schicksalshaften Wendung für Klein-Adria. Die offenen Behälter und Flaschen ließen ihre restlichen Inhalte vermischen, welches auch in Adrias Gesichtsnähe passierte. Rein theoretisch hätte dies schlimme weitere Folgen wie Gesichtsverätzung oder ähnliches nach sich ziehen können. Aber weil das Schicksal es gut mit der Kleinen meinte und sie noch nicht zum Sterben bestimmt war, liefen, kaum dass Adria mit all dem Müll im Ofen war, mehrere verschiedene selbstgebraute Substanzen der Alchemisten, die unter Anderem auch einen Fettsäureanteil enthielten, zusammen und liefen auch in Adrias Mund, von wo sie über ihre Mundschleimhäute sofort resorbiert wurden und ins Blut gelangten und eine neutralisierende Wirkung auf das Gift in ihrem Körper ausübten. Während Ral wie ein kleiner Diktator herum schrie und Bor aufforderte, den Techniker zu rufen und der schwerfälliger als sonst, da er betrunken war und nun noch langsamer reagierte als bereits üblich, als hätte er ein Strickleiternervensystem, wurde zeitgleich Adrias Zustand stabiler. Ihre Atmung wurde kräftiger und gleichmäßiger und ihre Herzfrequenz normalisierte sich ebenfalls zusehens. Vielleicht besaß Adria aber auch mehrere starke Schutzengel. Man sagte ja, dass Kinder sowas hätten. Scheinbar hatte Adria gleich mehrere und besonders Starke, weil Adria als ein Kind erachtet wurde, die Jene bitter nötig hatte.

Der Techniker offenbarte Bor, dass er erst in drei Tagen vorbei kommen könnte. Also räumte der Hüne weiter das Labor auf. Es war wirklich erstaunlich, welch ein Chaos das letzte Experiment namens Adria verursacht hatte, dachte er bei sich.Und er musste jetzt alles weg räumen. Als er wieder was in den kalten Ofen donnerte, sah er etwas aus dem Augenwinkel heraus. Hatte sich soeben Adrias Hand bewegt? Nein, war wohl nur Einbildung! Er machte die Klappe erstmal wieder zu. Er schnappte sich den Besen, verfluchte sein Leben, weil scheinbar nur er keinen Droiden zum Reinigen des Labors hatte und machte sich an die verfluchte Arbeit. Das machte doch nun wirklich keinen Spaß! Noch dazu, ihm, von dem Fusel vorhin, der Kopf drehte. Und Ral kommandierte ihn laufend herrisch herum:

„Siehst du nicht, du Schwachkopf, dort ist noch `was! Würdest du mal nicht laufend die Ecken auslassen!“

Klein-Adria kam langsam zu Bewusstsein. Sie schlug ihre schönen großen Augen auf und es war stockfinster dortdrin, wo man sie leider hin entsorgt hatte. Sie versuchte ihr Köpfchen zu drehen, doch sie war eingepfercht in Müll. Außerdem hämmerte ihr Köpfchen unter höllischen Kopfschmerzen und es schien sich alles zu drehen. Rasch schloss die Kleine ihre Äuglein wieder. Auch schien ihr ganzer Körper zu schmerzen und zu krampfen. Sie lag ganz still da und bewegte sich erstmal nicht. Aber ihre Vitalfunktionen hatten mittlerweile gute Werte. Angst machte sich in dem kleinen Mädchen breit. Wo war sie? Es war so dunkel! Und sie war ganz alleine! Wo war Onkel Bor? Sie fühlte sich unglaublich einsam! Einsam und verlassen und sie war ziemlich verstört und verwirrt! Wo war Onkel Bor nur, die einzige Bezugsperson, die sie richtig kannte?! Sie vermisste ihn und versuchte ihn zu rufen, doch ihre Stimme versagte komplett. Das Bild ihrer Mutter erschien wage vor ihrem geistigen Auge. Wo war sie nur? Und irgendwas oder-wen vermisste Adria auch noch. Was oder wer war es nur?! Adria konnte es nicht greifen. Sie wusste nicht, wen sie vermisste, innig vermisste, tat es aber ganz stark. In ihr war so ein Gefühl der Unvollkommenheit, welches sie in jener prikären Lage, in der sie sich befand, zum ersten Mal fühlte.Sie fühlte sich so halb. So alleine gelassen, als wäre doch noch Jemand, mit dem sie ihr Leben teilen und zu zweit bestreiten müsste. Als wäre sie die eine Hälfte von einem großen Ganzen. Dieses Gefühl würde Adria noch öfters spüren und würde Adria ihr ganzes Leben begleiten. Da war Jemand, der zu ihr gehörte, sie wusste es. Dieser Jemand hatte im Leib ihrer Mutter ihr Händchen gehalten, sie hatten sich lieb und gekuschelt gehabt und ein wenig gespielt. Adria war ein Zwillingskind und ihr Geschwisterchen, ihr Brüderchen fehlte ihr. Sie konnte es nicht deuten, dieses eigenartige Gefühl, auch konnte sie sich nicht daran erinnern, aber er fehlte ihr und sie vermisste da Jemanden. Diese Sehnsucht zueinander war, bei nach der Geburt getrennten Zwillingen oder wenn eins davon verstorben war, wissenschaftlich bekannt und belegt. Wieder öffnete, die auf dem Rücken liegende Adria, die Augen und Tränchen rollten seitlich hinab und Verzweiflung machte sich in dem Kind breit.

Doch wieder musste Bor überflüssigen Müll los werden und öffnete die Klappe des Entsorgungsofens. Adria musste blinzeln, als das gedämpfte Licht, der eigentlich recht dunkel gehaltenen Labore hier unten im Sith-Orden, einen matten Schein auf ihr Gesicht in den Ofen durch die geöffnete Klappe warf. Der Müll passte kaum noch rein und Bor stapelte ein wenig um, während Adria sich aufrappelte und beschloss sich rasch bemerkbar zu machen. Sie hob leicht den Kopf und streckte ihre Ärmchen zu ihm hin aus und sagte mit leisem heiserem Stimmchen, aber dennoch nicht überhörbar:


„Da bist du ja endlich Onkel Bor! Wo warst denn du? Ich will raus!“,


und sie sah ihn mit großen glänzenden wachen Augen an, während sich noch ein Tränchen in ihren Wimpern am rechten Auge verfangen hatte und sie ansonsten völlig verdreckt, verklebt und versifft war. Ihren Mund umspielte ein liebliches frohes Lächeln. Und man konnte mit Gewissheit davon reden, dass jener Onkel Bor, der während der schlimmsten Horrorfilme nie erschrak, in diesem Moment völlig entgeistert, ja geradezu entsetzt, daher schaute und sogar leicht zusammen zuckte. Solche Momente sind im realen Leben ebend schlimmer zu verkraften und können auch mal einen waschechten herzlosen Sith treffen. Im nächsten Moment ergriff er auch ohne Umschweife das Kind und holte es aus dem Verbrennungsofen. Adria schlang, froh ihn zu sehen, ihre kleinen verschmutzten dünnen Ärmchen um seinen Hals und schmiegte sich an ihn an, wobei sie ihren Kopf schräg auf seine Schulter legte und sich an seinen langen Hals ankuschelte. Dabei sah sie plötzlich einen weiteren Onkel, der auch ebenso verblüfft schrie:

„Dummkopf, sie lebt ja doch noch! Leg sie sofort auf den Tisch und scanne sie!“

Adria wurde auf den harten beschmutzten Tisch gelegt und blieb aus Angst und wegen der herrischen Stimmlage des komischen Onkels, mit dem dicken Gesicht, ganz still liegen. Obendrein schmerzte es ihr sowieso überall. Während Onkel Bor das handliche Gerät über ihren Körper hielt und hin und her bewegte, von oben nach unten, und die Werte immer wieder dem Onkel mit dem fetten Gesicht, aber ohne richtigen Hals, aber mächtigen Glubschaugen, zeigte und jener stets das Gesicht unerfreut verzog, überlegte Adria, ob dies der Onkel Ral war, von dem Onkel Bor gesprochen hatte. Doch der war auf Onkel Bors Rücken. Komisch! Arme besaß er nicht. Beine allerdings auch nicht!


„Bist du Onkel Ral?“


„Woher kennt das Experiment meinen Namen?“


„Ich hab ihr von dir erzählt!“


„Ich heiße nicht Experiment, sondern Adria! Und du sollst den Zahn aus meiner Nase raus machen, den ich mir beim Essen rein gesteckt habe, hat Onkel Bor gesagt!“


Ral blieben die Worte weg und das war reif für die Holo-Net-News.


„Onkel Bor, deine Überraschung hat nicht gut geschmeckt. Das war zu scharf.“


Bor blickte kurz auf. Adria konnte sich an den Rest nicht mehr erinnern. Doch nun gab Ral erste medizinische Anweisungen, denn scheinbar war das Experiment erstens noch zu retten und zweitens es auch wert, denn irgendwie war dieses Kind anders als erwartet.


„Bereite alles zur Bacta-Reinigung vor!“


Bacta war stets das erste Mittel der Wahl. Es wirkte heilend wie auch desinfizierend. Die Entdeckung des fast durchsichtigen dickflüssigen gelatineartigen Mittels hatte die Medizin revolutioniert und rettete und verlängerte das Leben egal welcher Spezies, war vielseitig einsetzbar und ließ sogar Gliedmaßen nachwachsen. Für das Allheilmittel war versklavt und kolonialisiert worden. Das Allheilmittel gab es in Form von Pflastern, Salben und sehr bekannt waren die Bacta-Tanks. Manche Patienten verbrachten wochenlang in den Tanks, wenn zum Beispiel Gliedmaßen nachwachsen mussten. Bei sehr schweren inneren Verletzungen wurde die Bacta-Reinigung eingesetzt. Dies kam selten zum Einsatz, wenn der Tank nicht mehr als geeignet in Betracht kam. Das Verfahren der Bacta-Reinigung war riskant und schwierig und bei diesem Verfahren wurde der gesamte Körper eines Patienten mit Bacta durchströmt. Adrias inneren Organe waren stark beschädigt und Ral wollte erst mal sehen, was man mit dieser Methode retten konnte. Da das Bacta durch den gesamten Körper gepumpt werden würde, könnten ihre inneren, arg geschädigten Organe weitaus effizienter geheilt werden, doch diese Therapieform barg für Adria auch wiederum ein gewisses Risiko für ihr Leben. Doch zu ihrem Unglück waren leider viele Organe geschädigt worden. Am meisten hatte ihre kleine Leber abbekommen. Die Leberwerte waren eine einzige Katastrophe.


„Nun beeil dich Holzkopf! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Eile ist hier geboten! Wie konntest du ihr, du Hornochse, auch davon zu trinken geben! Ich fasse es nicht! Du dummer Wump-Wiesel!“,


und dabei spuckte Ral wieder wild um sich, hatte er ja eine sehr flüssige Aussprache und seine blassen Augen sahen Bor kalt und herablassend an. Bor musste jedes, wirklich so gut wie jedes Experiment, versauen. In dem Moment wurde Adria, die sofort lautstark zu weinen anfing, ein Katheder an dem Arm von Bor gelegt. Die Kleine ließ ohnmächtig alles mit sich geschehen, wusste sie weder, was mit ihr los war, noch konnte sie sich dagegen auflehnen, denn dafür war sie körperlich überhaupt nicht in der Lage. Kraftlos, mit schmerzverzerrtem Gesicht lag sie da und beobachtete mit wachem Verstand, was um sie herum passierte. Ihre Hautfarbe hatte einen gelben ungesunden Ton angenommen.


Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten, unterste Ebene – im gemeinsamen Labor von Ral und Bor: die sechsjährige Adria, Darth Ral und Darth Bor
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh


"Herzlich Willkommen in meinem bescheidenen Arbeitszimmer."

"Ich freue mich immer über neue Kundschaft und dann gleich noch so viele neue Jünger, denen ich meine Dienste anbieten kann. Ich bin mir sicher, dass ich euer Bedürfnis nach Wissen zu eurer vollsten Zufriedenheit befriedigen kann. Wenn der Preis stimmt selbstverständlich."



*Damit begrüßte uns Thracosh er war wohl der Jünger der über alles bescheid wusste...anscheinend dachte er er könnte Selura mit seiner Schleimerei erwischen...aber bitte dann spielen wir mit vielleicht könn wir dann bald wieder hier raus und da Talitha nicht gerade darauf aus ist mit ihm zu sprechen musste entweder Vigosh oder Selura ran...das verwunderte Selura nicht im geringsten...nun damit ging sie dann zu Thracosh und lächelt ihn sanft an*


Bei so einer Begrüßung freut man sich doch richtig Geschäfte zu machen...


*Ein Schmunzeln folgte, das letzte was sie wollte war diesen Hässlichen Kerl zu verführen aber vielleicht klappte es ja aber das konnte sie sich nicht vorstellen also setzte sie gleich wieder ein Ernstes Gesicht auf und sah ihn an*



Ich bin mir Sicher du weisst warum wir hier sind, deine Blicke gegenüber Talitha haben dich verraten, das du sie bereits erwartets hast. Wenn ja würde ich mich darüber freuen wenn das hier Schnell passiert. Zeit ist etwas was wir nicht haben.


*Hoffentlich hatte er die Informationen die sie brauchen um Darth Halbred zu finden, er war die Lösung des Edgar Problem...Selura musste ihn unbedingt Fragen ob sie Edgar Foltern dürfe ihn langsam und Qualvoll sterben lassen...es wäre eine genugtung für das was sie hier tun muss!*


Wir müssen Darth Halbred finden.

*Sprach sie knapp und bündig wärend sie die Arme verschränkt und Thracosh weiterhin ansieht, ihre Kopfschmerzen wurden langsam Besser, nun wusste sie wie er es so lange hier unten ausgehalten hatte, auch wenn die Macht hier unten erdrückend war...sie fühlte sich langsam richtig gut an...sie freute sich auf den Moment wo sie mit ihr jemanden Töten konnte es wird eine wunderbare ausbildung*


Also?

[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Nephil

Voth hatte seine Mitstreiter keinen Augenblick zu früh befreit. Gerade als er sich notdürftig bewaffnet hatte, platzte Nephils Kopf und der Inhalt verteilte sich im Raum. Ein paar Spritzer landeten in Voths Gesicht, der kurz zusammenzuckte. Er musste aufpassen bei einem Gegner, der einfach so andere Schädel explodieren lassen konnte.

Mittlerweile hatte Chiffith Nephils Platz eingenommen und bedrängte den Sith wild umherspringend. Erst sah es so aus, als ob Baal keinen Handlungsspielraum mehr hatte, doch dann trat er einen Schritt zurück und sah kurz in Voths Richtung. Nein, an ihm vorbei! Gerade rechtzeitig fuhr er herum, um zu sehen, wie etwas pelziges auf Whip landete, der anfing zu zappeln, um das Vieh abzuschütteln. Nahezu zeitgleich vernahm er Chiffiths Rufen, sie sollten seine Lichtlanze suchen. Natürlich! Das war eine sinnvolle Waffe gegen Baal. Aber zuerst musste er Whip helfen. Aus Mangel an Zeit zum Überlegen schleuderte Voth einfach das Skalpell, das er in der Hand hielt, Richtung Whip und hoffte, dass er nur die fellige Kreatur treffen würde und nicht den Mutanten.

Das Messer flog haarscharf an Whips Kopf vorbei und traf tatsächlich nur die Pelzkugel. Mit einem heiseren Quieken fiel sie zu Boden und blieb dort reglos liegen. Offenbar war es eine weitere Kreation Darth Baals, denn man konnte nicht einmal ansatzweise erkennen, welcher Spezies das Wesen einmal angehört hatte. Aber Voth hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, er musste Chiffiths Waffe finden. Hastig ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Da! Der lange, schwarze Stab lag unter einem der Tische an der Wand. Würde Voth dort drankommen? Doch dann kam ihm eine bessere Idee.


"Whip! Dort, die Lanze! Benutz' deine Zunge, schnell!"

Der Mutant schaute einen Moment verwirrt, erblickte die Waffe dann aber auch und ließ sogleich die lange, glibbrige Zunge aus dem Maul schnellen. Sie bekam die Lanze zu greifen und schleuderte sie in Richtung des Twi'lek, der sie auffing.
'Hm', dachte Voth, den Schaft der Lichtlanze fest in den Händen, 'ich hätte nicht gedacht, dass diese Zunge noch einmal für etwas gut sein könnte.'

Jetzt war es schon wieder an ihm, sie aus der Situation zu befreien. Erst der Schlüssel, jetzt die Lanze. Chiffith die Waffe zuzuwerfen hatte wohl kaum Sinn. Denn so wie der Lamproid gegen den Sith anstürmte, hatte er jetzt wahrscheinlich kein Auge für Voth. Außerdem, er konnte ja auch mal aktiv mitmachen, statt nur danebenzustehen.

Es war das erste Mal, dass er eine Waffe wie diese in den Händen hielt. Fast ehrfürchtig ließ er den Blick den Stab entlangwandern. Es hieß, Lichtwaffen seien für Neulinge ziemlich fremdartig, da die Klinge an sich kein Gewicht hatte. Doch hier war es vielleicht anders, da der Großteil der Waffe ja der Stiel war. Und Voth hatte zwar keine Erfahrung mit Lichtschwertern und dergleichen, als ehemaliger Jäger dafür aber mit Speeren. Und wenigstens die Form war ja mehr oder weniger die gleiche.

Voth machte den kleinen roten Knopf an der Lanze aus, der höchstwahrscheinlich zum Aktivieren war. Als er ihn drückte, kam ein strahlender, rot leuchtender Strahl aus reiner Energie zum Vorschein, der Voths staunendes Gesicht erhellte. Wie gebannt blickte er ins Licht der Klinge. Mit dieser Waffe in der Hand fühlte er sich stark, er fühlte sich überlegen, einfach... mächtig. Er hatte das Gefühl, es mit jedem aufnehmen zu können.

Dann drang ihm wieder die aktuelle Situation ins Bewusstsein. Er musste Chiffith helfen. Er packte die Lanze wie einen Speer und schritt in Richtung Raummitte. Darth Baal hatte ihn jedoch schon längst bemerkt und schleuderte ihm das leuchtende Band der Energiepeitsche entgegen, während er den Lamproiden mit einem kleinen Machtstoß von sich wegschob. Voth holte ungeschickt aus. Summend fuhr die Klinge durch die Luft und ermöglichte es ihm gerade so, die Peitsche weggzuschlagen. Die Lanze war doch schwieriger handzuhaben als gedacht, und zu Voths Enttäuschung ließ sich die Peitschenschnur nicht einfach durchtrennen.

Auf einmal erinnerte Voth sich an Chiffiths Worte, während er noch allein mit Baal gekämpft hatte. Nutzt euren Zorn. Genau das taten die Sith auch, jedenfalls wenn man dem glauben konnte, was in der Cantina des Tempels geredet wurde. Wenn man sich auf seine Wut und seinen Zorn konzentrierte, konnte man daraus Kraft schöpfen und selbst körperlich stärkere Gegner besiegen, so hieß es.
Zorn... Voth dachte einen Moment nach. Darüber, was Baal ihm angetan hatte. Er hatte ihn verkrüppelt, vermutlich für immer entstellt. Ein Twi'lek mit vier Armen! Das war doch einfach krank! Und dann auch noch Whip. Diese arme Kreatur hatte Wochen, Monate, Jahre unter Baal leiden müssen. Noch schlimmer als er selbst!
Voth spürte Wut in sich aufsteigen. Die Erinnerung an seinen Schmerz, Gedanken über die Zukunft als entstelltes Wesen, das Bild Whips vor seinem inneren Auge, das Mitleid, das er für den Mutanten empfand. All das mischte sich zusammen zu einem teuflischen Cocktail des Zorns. Angespornt von seinem Groll, seiner Wut auf dieses...Monster Baal, das ihm und anderen so viel Leid zugefügt hatte, kniff er die Augen zusammen und machte einen schnellen Schritt auf Darth Baal zu. Dieser bekam den geplanten Angriff mit, spürte wahrscheinlich auch Voths Wut und seine verflogene Unsicherheit. Während er weiterhin sein bestes gab, um den schier endlos kampfbereiten Chiffith auf Abstand zu halten, schleuderte er einmal mehr blassblaue, leuchtende Machtblitze auf ihn. Es gehörte vermutlich eine gehörige Portion Können dazu, um gleichzeitig einen sauren Lamproiden auf Abstand zu halten und jemand anderen mit Blitzen zu attackieren. Doch darüber machte Voth sich keine Gedanken. Sein einziges Ziel war es nun, etwas gegen Baal zu unternehmen. Als er die Blitze wie in Zeitlupe auf sich zufliegen sah, schwang er erneut die Lanze und schaffte es, sie mit der Klinge abzuwehren. Die Blitze wurden gänzlich absorbiert und konnten dem Twi'lek nicht weiter gefährlich werden.

~

Wahrscheinlich hatte es an der Kombination des unerschöpflichen Widerstandes auf Chiffiths Seite und der sinnvoll genutzten Wut bei Voth gelegen. Nachdem der Sith mit den Blitzen gescheitert war, hatte er Chiffith in einer letzten Anstrengung erneut weggeschoben und seine Peitsche nach Voth geschleudert. Im Speerkampf bewandert, hatte dieser die Lanze schnell mit der Klinge nach unten gedreht, die Peitsche sich um den Schaft wickeln lassen und sie dem Sith mit einem Ruck entrissen.
Bevor Darth Baal noch irgendetwas hatte machen können, wurde er zeitgleich von einem der hochgiftigen Stacheln des Lamproiden und der Lichtlanzenklinge getroffen. Selbst wenn er ein eigenes Lichtschwert bei sich gehabt hätte, er hätte es gar nicht mehr aktivieren können.


Baal lag nun am Boden, Chiffith und Voth standen keuchend daneben. Whip hockte etwas abseits da und betrachtete einfach nur stumm die Szenerie.


"Hier, bitteschön", sagte Voth und hielt Chiffith seine Waffe hin, "das wäre dann wohl geschafft."

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth Terrix, Chiffith, Whip, Darth Baal (tot), Nephil (tot)

 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Saphenus und Hybris]

Obschon er so viel Spaß gehabt hatte, wie ein derart ehrgeiziger und auf ein einziges großes Ziel fixierter Mensch haben konnte, hielt dieses Gefühl nicht lange an. In den letzten Stunden hatte man seine überzogenen Erwartungen nicht gerecht werden können, sodass jedes weitere Versagen von Saphenus an seiner Laune kratzte. Schließlich hatte er genug und beendete das Bombardement, was den Zabrak dazu verleitete sich auf den Boden zu setzen und sich auszuruhen.
Frustriert darüber das die Ausbildung nicht so schnell voran kam wie er erwartet hatte, war Hybris in einem inneren Konflikt gefangen der ihn äußerlich zu lähmen schien. Sollte er seine Schüler dafür verantwortlich machen das sie so langsam Fortschritte machten oder bei sich selber den Fehler suchen? War es denn tatsächlich so schwer den Gefahren des Tempels mit todesverachtendem Ehrgeiz und rücksichtsloser Aggressivität zu begegnen? Hybris hatte auf Thearterra zwar nicht freiwillig und schon gar nicht aus einfacher Langeweile Opfer gebracht und sich fast selbst umgebracht, doch war es für ihn so selbstverständlich alles zu geben, das ihn die Zurückhaltung des Zabraks langsam aber sicher auf die Nerven ging. Da half auch nicht das Wissen, das sein Schüler physisch erst noch umgestaltet beziehungsweise angepasst werden musste. Er wollte das es sofort geschah und nicht erst in einem Jahr. Aber das ging nicht, zumindest nicht ohne dem Apprentice all das zu nehmen weshalb Hybris ihn überhaupt genommen hatte. Und das ärgerte den Totenkopf noch mehr. Er durfte also nicht das tun was er musste, um zu bekommen was er wollte... Hybris Gesicht verfinsterte sich schon allein bei den Gedanken an diese paradoxen Mechanismen.
Bevor er jedoch tatsächlich wütend werden konnte und das zweifelsohne an Saphenus ausgelassen hätte, betrat eine junge Frau den Raum, dessen Haut nicht weniger weiß war wie ihre Haare. Blaue Lippen und ein paar ebenso blaue Tattoos komplettierten das Bild einer exotischen Sith Anhängerin. So weit, so unspektakulär. Als sie dann aber so dreist war und sich nur verbeugte und sich dann ihren Trainingseinheiten widmete, wusste Hybris gar nicht wie er reagieren sollte. So viel er auch im Voraus plante und alle Eventualitäten einkalkulierte, eine so schwache Sith, die sich einfach mal in den von ihm grade benutzten Trainingsraum begab und dort mit ihrem Schwert rum fuchtelte, das hatte er nun nicht erwartet. Als würde ein Nerf an einem Rancor vorbei trotten, diesem kurz zuzwinkern und dann in aller Seelenruhe Gras fressen. Sollte er sie für diese Frechheit also einfach nur gegen die Wand klatschen und ihre schneeweiße Haut mit Machtblitzen rot und schwarz färben? Nicht das ihm der Gedanke nicht gekommen war, doch just als er sich schon um sie kümmern wollte, kam Ares herein und verkündete etwas, von dem Hybris bereits gewusst hatte. In der Macht war ihr kleines Duell nicht zu übersehen gewesen.


„Natürlich“ antwortete er daher Ares und wand sich ihm dabei zu.
„Das du ihn trotz deiner Defizite besiegen konntest spricht für dich, das du aber während des Kampfes alles andere als kühl und gelassen geblieben bist, nun aber so großspurig daher redest, ist eine Art die ich gar nicht ab kann. Weder hast du den Sieg verdient und es nicht nötig damit auch noch zu prahlen, weil das Ergebnis für sich spricht oder du hast ihn nur mit Glück gewonnen und versuchst dein klägliches Tun aufzupolieren, sodass man nicht dahinter kommt das du nur halb so viel zu deinen Sieg beigetragen hast wie dein Gegner mit seiner Unfähigkeit. Denk daran das ich Lügen, in welcher Form auch immer, als Verrat betrachte und schneller kannst du dich nicht ans Messer liefern. Merk dir das!“
Noch ein letzter vernichtender Blick und er machte eine Geste in Richtung des Zabraks.

„Teilt das Zeug was du besorgt hast unter euch zwei auf, Rake bekommt nichts. Du Saphenus, besorgst danach für euch beide alles Nötige was man braucht um einen Berg zu besteigen und ein Jahr lang in der Wüste zu überleben. Dinge des täglichen Bedarfs nicht, das braucht nur einen Monat zu halten. Besorge dir wenn nötig einen Droiden der dir beim Tragen hilft. Ares, du setzt dich sobald ihr fertig seid.“

Ein Mal noch drehte sich Hybris langsam im Kreis, wobei er erneut kurz davor gewesen war den Störenfried mit den weißen Haaren anzugreifen. Er hielt sich jedoch zurück und blickte seine Schüler an. Eins nach dem anderen.

„Bevor wir die Reise antreten, werde ich euch beiden alle Grundlagen beibringen. Das eine Jahr auf den Gipfeln der höchsten Bergen Bastions wird euch, so darf man hoffen, in Form bringen und euch auf die echten Herausforderungen eines Machtnutzers vorbereiten. Während dieser Zeit werdet ihr nur alle drei Monate für einen Tag nach Center zurück kehren und Vorräte besorgen, also bereitet euch darauf vor.“

Als die Medikamente und anderen Utensilien aufgeteilt waren, verschwand der angeschlagene Zabrak aus dem Raum. In seinem Zustand würde er vermutlich auch nur bei einer kleinen Menge an Vorräten einen Droiden brauchen...

„Du wolltest noch mehr über den Lichtschwertkampf lernen und das wirst du, doch nicht hier im Orden. Zuerst die Grundlagen, alles weitere später. Beginnen wir mit der Levitation und denk daran, es geht nur ums Begreifen, nicht darum alles und jeden in deiner Nähe anzuheben und durch die Luft zu schmeißen. Ausgelaugt wie du bist, wäre es ohnehin Energieverschwendung mehr zu wollen als du anfangs leisten kannst. Gehe in dich und erfasse mich mit deinem Machtsinn. Ich werde es dir vormachen, du musst die Technik mit deinen dir zur Verfügung stehenden Mitteln nachahmen. Stecke auch die Levitation in eine Kategorie und versuche dem Gefühl das du spüren wirst nahe zu kommen. Kopieren kannst du es nicht, dafür hast du noch zu wenig Erfahrung."


Hybris ließ Ares noch eine Minute Zeit, bis dieser mit seinem Machtsinn soweit war und öffnete sich dann der Macht. Wie auch schon bei Saphenus zuvor, jedoch ohne den verdorbene Teil zu enthüllen, explodierte seine Aura förmlich in der Macht. Dann packte er auch schon den Trainingsdroiden des Störenfrieds, der quer durch den Raum an dem stehenden Hybris vorbei schwebte und nur einen Meter vom sitzenden Ares entfernt in der Luft hängen blieb.
Da der Executor nicht allzu viel seiner Konzentration für diese Technik opfern musste, drehte er sich um und starrte die Frau
(Aleah) hungrig an. Noch sagte er nichts, da Ares sich ganz auf seinen Machtsinn konzentrieren sollte. Doch als zwei Minuten vergangen waren und der Mensch vermutlich wusste, wie er in etwa vorgehen musste, flog der Droide wieder zurück und wäre beinahe in die junge Sith hinein geflogen. Doch kurz bevor das geschehen konnte wurde er brutal zu Boden gerissen und zerbarst doch in unzählige Stücke. Diese schlitterten noch ein paar Meter über den Boden, prallten gegen ihre Füße und landeten schließlich irgendwo hinter ihr in der Nähe der Wand.

„Noch Fragen? Gut, dann fang an.“

Er schirmte den Apprentice von allen Geräuschen ab und richtete dann das Wort an den Eindringling.

„Ganz schön mutig für einen so kleinen Sith wie dich. Glaubst du, dass eine kleine Verbeugung ausreicht um neben mir trainieren zu können? So viele Räume wie es gibt, wundert es mich schon das du grade hier her gekommen bist!“
Während er gesprochen hatte, war er zu ihr gegangen und stand nun viel zu nahe an ihr dran. Sollte sie jedoch wert auf ihre sogenannte Wohlfühlzone haben, so wurde sie enttäuscht. Das Raubtier Hybris hatte nicht vor seiner Beute allzu viele Freiheiten zu gewähren.
„Sag mir, was hat dich dazu veranlasst hier her zu kommen? Und bitte sag mir nicht das es einfach nur Naivität gewesen ist. Dumme Sith zu töten ist zwar befriedigend, aber auch nicht sonderlich herausfordernd.“
Um sie noch weiter einzuschüchtern – als ob seine Augen und der Totenkopf nicht schon reichen würden – begann er seinen Lebensentzug zu wirken, sodass eine kleines rotes Gewitter seine Mundhöhle von Innen heraus erleuchtete. Sollte sie nicht die richtigen Worte parat haben, wäre ihre Schönheit binnen Sekunden Geschichte...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Ares, Aleah und Hybris]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip (NPC)

Keuchend stand Chiffith über dem gefallenen Körper von Darth Baal. Dieser zuckte und wand sich, doch das änderte nichts daran, dass kein Leben mehr darin steckte. In der Brust des vierarmigen Reptils klaffte ein tiefes, rauchendes Loch, geschnitten von der roten Lichtklinge. Sie hatte nun zum ersten Mal das Blut eines intelligenten Wesens gekostet, sogar das eines Sith-Kriegers. Doch dabei hatte nicht der Lamproid sie geführt, der sie gebaut hatte, sondern ein einfacher Jünger - der rothäutige Twi'lek, der nicht weniger erschöpft neben ihm stand und ebenfalls den Kadaver betrachtete. Vermutlich wäre der Treffer in der Brust tödlich gewesen, denn er hatte zweifellos einige innere Organe zerstört, aber es war schwer zu sagen, wie lange der Bormterran den Kampf noch hätte fortsetzen können, wenn nicht auch Chiffith seinen Anteil beigetragen hätte. Das Zucken kam von dem tödlichen Cocktail an Lamproidengift, die er dem Alchimisten mit Fängen und Stachel injiziert hatte, sobald dieser ihm eine Blöße geboten hatte. Mit einem Biss in den Hals und einem Stoß in den Unterleib hatte er ihm eine so hohe Dosis injiziert, dass kein Bacta der Welt ihn am Leben halten könnte. Die Muskeln und Nerven nahe der Einstichstellen befanden sich nun in einem Zustand langsamer Verflüssigung. Das Herz war längst stehengeblieben und das Zentralnervensystem hatte seinen Dienst eingestellt. Nichts und niemand, selbst die dunkle Seite der Macht nicht, würde Darth Baal retten können. Diese Gewissheit erfüllte den Lamproiden mit einem Gefühl des Triumphes, wie er es noch selten erlebt hatte. Zweifellos war der Bormterran einer der härtesten, gefährlichsten Gegner, mit denen er sich je gemessen hatte. Trotzdem, und trotz der widrigen Umstände, unter denen der Kampf stattgefunden hatte, lebte er noch und hatte nur leichte Verletzungen davongetragen, während sein Feind seinen letzten gequälten Atemzug bereits hinter sich hatte.

Allerdings musste er Sith-Apprentice anerkennen, dass nicht er allein diesen Triumph erwirkt hatte. Der Beitrag von Voth Terrix war immens. Nicht nur, weil er seine Mitgefangenen gerade noch rechtzeitig befreit hatte. Er hatte entschlossen in den Kampf eingegriffen und bewiesen, dass er mit Chiffiths Lichtlanze mindestens so gut umgehen konnte wie dieser selbst. Vielleicht wäre es dem Lamproiden auch allein gelungen, den Sith zu bezwingen, aber vielleicht auch nicht - und womöglich nur unter weit größeren Anstrengungen und einem deutlich höheren Preis. Doch beiden Gegnern zugleich war Baal nicht gewachsen gewesen. Ihre Übermacht hatte ihm den Tod gebracht. Dessen war Chiffith sich bewusst.

Er wandte sich zu dem Twi'lek um und sagte:


»Das war gut! Sehr gut! Der Sieg gehört dir genauso wie mir. Ich darf keinen Schüler haben, aber wenn, dann wärst du's.«

Das war nicht einfach so dahergesagt: Chiffith war niemand, der unnötige oder unehrliche Worte machte. Meistens schwieg er sowieso lieber anstatt zu schwatzen, doch wenn er etwas sagte, dann meinte er es auch so. Als Apprentice stand es ihm nicht zu, einen Jünger unter seine Obhut zu nehmen, es sei denn um ihm niedere Aufgaben zu übertragen. Doch unter anderen Umständen, wenn er bereits ein Sith-Warrior wäre und die Erlaubnis hätte selbst einen Schüler auszubilden, hätte er Voth nun diese Stelle angeboten. Denn seine Nützlichkeit hatte der Twi'lek soeben sehr wirkungsvoll unter Beweis gestellt. Doch in Anbetracht der Tatsachen war das eine rein hypothetische Überlegung, die sich nicht verwirklichen ließ. Zumindest nicht im Moment.

Er widmete sich wieder der Leiche. Das Zucken ließ langsam nach, während die Blutpfütze auf dem Boden größer und größer wurde. Der warme Lebenssaft verströmte einen scharfen, metallischen Geruch. Andere Wesen mochten dieses Aroma als ekelerregend empfinden, doch Chiffith fand es angenehm, sogar anziehend. Ihm wurde bewusst, dass er schon recht lange nicht gegessen und dazwischen eine Menge durchgemacht hatte. Die Gefangenschaft, die Schmerzen und Drogen und zuletzt der Kampf machten es notwendig, seine Kraftreserven aufzufüllen. Die richtige Gelegenheit dazu lag direkt vor ihm. Nichts schmeckte besser als ein frisch erlegter Feind, der sich mächtig zur Wehr gesetzt hatte. Auf keine Weise konnte man den hart errungenen Sieg besser auskosten als mit Zunge und Magen. Was selbst die Grenzen zahlreicher Sith überschritt, war für den Lamproid völlig normal. Rohes Fleisch und Blut machten den Hauptteil seiner Ernährung aus und so war die Leiche des Bormterran für ihn ebenso einladend wie ein Buffet oder ein frischer Nerfbraten für einen Humanoiden. Mit den scharfen Krallen begann er, den Kadaver aufzubrechen wie ein geschossenes Wild. Er riss dem toten Sith das Herz heraus und hielt es Voth hin.


»Wenn du's nicht willst, nehm' ich es«, sagte er, während er dem Twi'lek das dunkelbraune, vor Blut triefende Organ vor das Gesicht hielt. An beide - Voth und auch Whip, der ebenfalls seinen Teil zum Erfolg beigetragen hatte - gerichtet fuhr er fort: »Wenn ihr sowas esst, nehmt euch was ihr wollt. Dann will ich hier raus und nie mehr wiederkommen!«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Katakomben | Darth Baals Labor] Chiffith, Voth Terrix; Whip (NPC)
 
Bastion | Sithorden | Trainingsraum| Aleah, Saphenus, Ares und Hybris

Der Droide war in seiner momentanen Konfiguration keinerlei Bedrohung oder gar eine große Herausforderung für sie. Im Gegenteil weil er lediglich ihre Angriffe parierte und nicht zum Gegenangriff ansetzte. So konnte sie sich zwar darauf konzentrieren ihre Angriffsabläufe zu üben und musste sich nicht um ihre Abwehr kümmern. Dies war ein zweiseitiges Schwert, zwar konnte sie so den Angriff üben jedoch war es kaum mit einem richtigen Kampf zu vergleichen da sie sich dort auch auf die Verteidigung konzentrieren musste. Dennoch genoss sie jede Minute endlich konnte sie wieder ein Schwert in der Hand halten und es auch benutzen, zwar lag die letzte Zeit noch immer im Schleier vor ihrem Geistigen Auge dennoch versuchte sie nicht darüber nachzudenken, sicherlich würde sie irgendwann herausfinden was genau passiert war.

Vielleicht genoss sie es zu sehr denn sie bekam die anderen gar nicht mehr mit, sie hatte lediglich ein Auge für ihren Kampf. Sie hatte die anderen vollkommen ausgeblendet auch wenn es bei dem wandelnden Alptraum äußerst schwierig war, er strahlte eine gewisse Kraft aus, eine gewisse Macht. War es diese Macht die sie angezogen hatte, hier herzukommen, sie war auf dem Weg an drei offenen Türen vorbei gegangen. War es der Hunger sich anderen zu zeigen, damit andere sehen konnten dass sie nicht weg war. Sie wusste es nicht genau und momentan konnte sie auch nicht darüber nachdenken.

Dennoch wurde sie je aus ihren Gedanken und ihrer Konzentration gerissen als der Droide plötzlich davon schwebte. Mit hochgezogener Augenbraue folgte ihr Blick dem Droiden der vor dem Alptraum (Hybris) und dem anderen Mann (Ares) schwebte, sie ließ ihr Lichtschwert sinken, die Klinge surrte weiter leise. Der Alptraum wandte seinen Kopf in ihre Richtung starrte sie an und sie konnte seinen Blick regelrecht Spüren. Mit leicht verzogenem Gesicht hielt sie dem Blick jedoch einen Moment aufrecht ehe sie den Kopf leicht wegdrehte.

Es vergingen einige Minuten bis der Droide schnell wieder auf sie zugeschossen kam, sie wollte gerade ausweichen als er zu Boden ging und dort in einer unglaublichen Kraft zerstört wurde. Die Teile des Droiden flogen etwas herum, rutschten weiter. Mit einem schnellen Schwung des Lichtschwertes schlug sie ein Metallteil des Droiden zur Seite weg, da es sonst direkt in ihrem Gesicht gelandet wäre. Die anderen Teile wurden teilweise von ihren Füßen angehalten, die anderen rutschten weiter hinter ihr an die Wand.

„Ganz schön mutig für einen so kleinen Sith wie dich. Glaubst du, dass eine kleine Verbeugung ausreicht um neben mir trainieren zu können? So viele Räume wie es gibt, wundert es mich schon das du grade hier her gekommen bist!“

Während er das Sprach kam er ihr immer näher, sie hob den Kopf etwas an, sie zeigte keinerlei Anstalten zurückzuweichen, das war nicht ihre Art. Sie deaktivierte das Lichtschwert und umklammerte den Griff mit der Hand. Es war ihr unangenehm dass der Alptraum ihr so nahe gekommen war. Sie konnte die restliche Haut, die Haare und die Augen ganz genau sehen. Sie wankte mit sich selbst zwischen den Blick abwenden und dem Blick standhalten. Sie hatte eine solche Ausstrahlung bisher noch nie erlebt, vor allem nicht so extrem Nah. Es war fast als würde die Luft um ihn herum knistern die Macht um ihn herum pulsieren. Sie hielt diesem Blick jedoch stand, auch wenn sie angewidert war von dem was sie sah.

„Sag mir, was hat dich dazu veranlasst hier her zu kommen? Und bitte sag mir nicht das es einfach nur Naivität gewesen ist. Dumme Sith zu töten ist zwar befriedigend, aber auch nicht sonderlich herausfordernd.“

Sie schauderte innerlich bei seinen Worten, es war ihr sowieso schon unangenehm in seiner Gegenwart aber nun setzte er dem ganzen noch eine kleine Krone auf. Aus seinem Mund entsprangen kleine rote Blitze die seinen Mund nochmals erleuchteten. So schaffte er es seinem äußeren einen noch grässlicheren Glanz zu geben. Der Blick ihrer blauen Augen senkte sich einen moment herab, ihr Magen zog sich zusammen. Was hatte sie nur getan, sie war einem solchen Mann noch nie begegnet. Doch dann schwante ihr wieder das jede Schwäche die gezeigt wurde gegen sie verwendet wurde. Also hob sie den Blick wieder und stellte sich diesem Alptraum.

„Mein Lord…ich habe mich von der Macht leiten lassen, sie hat mich hergeführt, scheinbar war es eure außerordentliche Kraft die mich wie die Motte zum Licht geführt hat.“

Sprach sie schließlich und blickte ihn weiter an, sie hatte sich so sehr auf ihr PADD konzentriert das sie sich wirklich allein auf den lauf der Macht verlassen hatte, sie wurde von ihr hergeführt. Ihre Hand drückte das Trainingslichtschwert etwas fester während sie gesprochen hatte, dies war momentan das einzige was ihr etwas Sicherheit gab, innerlich machte sie sich bereit auszuweichen, wegzuspringen und zu Flüchten. Sie hatte mit Sicherheit keine großen Chancen gegen ihn, dennoch würde sie es wenigstens versuchen wenn er sich dazu entscheiden würde sie zu attackieren. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, dieser Flucht Reflex schrie immer lauter auf aber sie unterdrückte ihn ohne Gnade immer weiter sie würde nicht fliehen, sie würde niemals fliehen und jemanden den Rücken zukehren.

„Verzeiht, mein Lord wenn ich euch gestört habe, es war nicht meine Absicht, ich wollte lediglich meine Kampfkünste verbessern“

Meinte sie dann weiter, als sie sich entschuldigte senkte sie den Blick respektvoll und senkte auch den Kopf sodass ihre weißen Haare leicht nach vorne fielen. Sie hob nach einer Pause wieder leicht den Kopf, sie würde keine große Schwäche zeigen. Das würde er mit Sicherheit sofort ausnutzen, sie musste Stark bleiben und bereit um so schnell wie möglich zu reagieren falls dieser Alptraum sich dazu entschließen sollte die Hand gegen sie zu erheben, zwar würde sie einer Bestrafung entgegenstehen, allerdings würde sie sich nicht einfach so darauf einlassen. Stärke war schließlich etwas das die Sith suchten und wenn es wirklich darauf ankommt dann würde sie diese Stärke zeigen.

Bastion | Sithorden | Trainingsraum| Aleah, Ares und Hybris
 
[Bastion | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] mit Saphenus, Darth Hybris, Aleah

Erschöpft sackte Saphenus auf dem Boden zusammen. Sein Atem ging schnell, aber gleichmäßig, die Hände zitterten und waren schweißnass. Der Albtraum schien einem Raubtier gleich auf ihn hernieder zu starren, doch war er weit zu erschöpft als dass er sich noch Gedanken um einen eventuell bevorstehenden Tod machen konnte. Etwas in ihm sagte ihm, dass er schon tot wäre, hätte Hybris das so gewollt. Die Angriffe waren zumindest dazu in der Lage gewesen. Wie er so auf dem Boden des Trainingsraumes saß und spürte, wie der Schweiß seinen Rücken herunterlief, wurde ihm bewusst wie sehr ihn das an damals erinnerte. Damals, als er noch zur Schule ging und wohl oder übel gezwungen war beim Sport mitzumachen. Taris hatte seine eigene Version von Sportunterricht gehabt und Saphenus hatte es verflucht. Zu anfangs hatten ihn alle noch gerne genommen, Zabraks waren dafür bekannt außerordentlich trainiert und durchhaltend zu sein, doch das hatte sich bald geändert. Seine Mitschüler begriffen sehr schnell, dass er genauso schwächlich war wie er auch aussah. Das waren dann die grausamsten Stunden gewesen. Jedes Team, das ihn bei sich aufnehmen musste, stöhnte und ächzte, Saphenus wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Scham und unterdrückte Wut. Was konnte er schon dafür, dass er so war wie er war? Er hatte es sich nicht ausgesucht so schwächlich zu sein, er wollte das nicht! Aus irgendeinem Grund hatte sich das Schicksal dazu entschieden ihn lieber mit einem scharfen Verstand zu segnen statt mit einem starken Körper. Und selbst das mit dem Verstand musste der Zabrak in der Gegenwart des Albtraums nochmal neu überlegen. Egal was Saphenus tat, es schien nicht genug zu sein. Für seine Verhältnisse hatte er sich gegen die Angriffe seines Meisters gut zur Wehr setzen können, doch sah dieser das naturgemäß anders. Er fragte sich ob der Albtraum überhaupt mit sich selber zufrieden war.

Langsam beruhigte sich seine Atmung wieder du zitternd stand er auf. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sich noch jemand (Aleah) in dem Raum befand. Kurz zuckte er erschrocken zusammen bei dem Gedanken, dass Cyl vielleicht doch ihre Meinung geändert hatte und ihn zum Verhör mitnehmen wollte, doch es war nicht die Fremde. Mit ihren schneeweißen Haare, der ebenfalls weißen Haut und den auffällig blauen Auge stach diese neue aus der Masse heraus. Sie schien gar nicht groß Notiz von ihnen zu nehmen, verbeugte sich nur knapp und vertiefte sich dann in ihre eigenen Übungen. Als ihr Lichtschwert aufflammte, griff Saphenus kurz an sein eigenes, doch als ihm das bewusst wurde ließ er seine Hand wieder sinken. Hybris schien ebenso nicht mit dem Neuankömmling gerechnet zu haben, seine roten Augen funkelten und fixierten die Neue deutlich. Saphenus verspürte nichts als Erleichterung, als sich der Fokus seines Meisters von ihm abwandte und stattdessen auf jemand anderen legte. Wer das war, war ihm sogar herzlich egal. Er klopfte etwas Staub und Dreck von seiner Robe ab und sah an sich herunter. Sie war schmutzig, das andauernde Kriechen über den Boden hatte seine Spuren hinterlassen. Wenigstens war sie noch einigermaßen intakt, auch wenn ein paar Löcher zu finden waren.

Saphenus wollte gerade weiter beobachten was der Albtraum nun mit der Neuen anstellen wollte, da kam noch jemand hinein. Für einen Trainingsraum herrschte hier reger Verkehr, schmunzelte der Zabrak. Dieses Mal war es jedoch ein alter Bekannter, der Schwarzhaarige (Ares) war zurückgekehrt. Saphenus erwartete, dass jeden Augenblick Rake hinter ihm erscheinen musste, doch der Riese tauchte nicht auf. Ihm dämmerte, was passiert sein konnte, wollte es aber nicht wahrhaben. Doch der Schwarzhaarige erzählte großspurig wie er den Feeorin besiegt hatte. Ein Hauch von Neid überkam Saphenus. Der Mensch hatte den Riesen besiegt? Wie war ihm das gelungen? Ihm kamen die Bilder von seinem eigenen Kampf in den Sinn, Rakes Klaue erschien deutlich vor seinem Geist und würde ihn augenblicklich wieder einmal sein rechtes Auge kosten. Der Schmerz war genauso deutlich wie damals, er spürte das Gewicht des Riesen auf seinem Körper lasten, dessen hämisches Lachen und das fast verzückte Gesicht als er Saphenus verstümmelte. Und jetzt hatte der Schwarzhaarige ihn besiegt, war er tot? Er würde es nicht wagen einen Diener des Albtraums zu töten, oder vielleicht doch? Instinktiv suchte Saphenus nach Ausreden wieso der Schwarzhaarige geschafft hatte wozu er nicht in der Lage gewesen war. Er war schon verletzt gewesen, die vorherigen Prüfungen hatten schon genug Kraft gekostet während der Schwarzhaarige nun Zeit gehabt hatte seine Kräfte zu sammeln. Er musste nichts weiter als Besorgungen erledigen während Saphenus von Hybris auf’s Schärfste getestet wurde! Das war doch nicht fair! Saphenus versuchte die aufkommende Eifersucht abzuschütteln und sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass er in der Zeit wenigstens in der Macht ausgebildet worden war. Auch wenn ihm das nicht so ganz gelingen wollte.

Es war ungewöhnlich einmal nicht im Mittelpunkt von Hybris‘ Reden zu stehen. Jetzt richteten sich dessen scharfe Worte an seinen Mitschüler, er musste den stechenden Blick des Albtraums ertragen. Die Weißhaarige indes schien sich gar nicht an der Szene zu stören, seelenruhig ging sie ihren Übungen nach und versank in einem Tanz mit ihrem Lichtschwert. Durchaus bewundernd sah er ihr zu auch wenn sie wahrscheinlich selbst noch kein Meister in dem Umgang mit der Waffe war. Dennoch beherrschte sie sie besser als er…plötzlich zeigte die Hand seines Meisters genau auf ihn und er zwang sich mit seinen Gedanken wieder in die Gegenwart. Der Schwarzhaarige hatte offenbar medizinische Ausrüstung besorgt, diese händigte er nun Saphenus aus. Dabei trafen sich ihre Blicke und Saphenus versuchte seinem Mitschüler so lange wie möglich in die Augen zu sehen. Was er damit bezweckte wusste er selber nicht, irgendwas trieb ihn dazu. Dann wandte er sich wieder seinem Meister zu. Hatte er eben den Schwarzhaarigen noch darum beneidet nur Besorgungen gemacht zu haben, so war er nun an der Reihe. Doch es gefiel ihm nicht. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er nun die Chance bekam alleine von ihrem Meister zu lernen, seine Neugierde hätte ihn am liebsten hier bleiben lassen. Er wollte noch mehr lernen. Doch ein Blick des Albtraums machte deutlich, dass es keine Widersprüche gab. Schon wollte er sich seufzend umdrehen und den Trainingsraum verlassen, da sagte Hybris noch etwas anderes. Sie würden auf einem Berg trainieren? Saphenus konnte seinen Ohren zunächst nicht trauen. Auf einem Berg? Wieso blieben sie nicht hier im Tempel, wo sie Zeit und Ruhe hatten, wieso musste es unbedingt auf einem Berg sein? Zähneknirschend dachte er daran wie anstrengend es sein musste den Gipfel zu besteigen, ihm kamen die körperlichen Strapazen in den Kopf, die auf sie warteten. Alles in allem war das keine gute Aussicht, auch wenn die Ankündigung, dass sie dort alle Grundlagen der Macht beigebracht bekommen würden, durchaus vielversprechend klang. Allerdings spürte er auch deutlich die Angst aufgrund seiner körperlichen Schwäche zu versagen und vielleicht nie wieder zurückzukehren…

Dann hatte er den Trainingsraum hinter sich gelassen. Der Albtraum hatte sich an den Schwarzhaarigen gewandt und ihn damit deutlich entlassen. Das mulmige Gefühl, dass sich in seiner Magengegend breit gemacht hatte, ließ ihn nicht los. Einen Berg besteigen…immer noch war er ungläubig. Vielleicht erlaubte sich sein meister nur einen Scherz…auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass Hybris plötzlich sagte „reingefallen“ und anfing zu lachen. Die Wache guckte ihn grimmig an als er aus dem Trainingsbereich herauskam und warf einen deutlichen Blick auf das Trainingslichtschwert an seinem Gürtel. Saphenus stammelte schnell, dass er es von seinem Meister bekommen hatte, doch die Wache blieb stumm. Offensichtlich wusste sie, zu wem er gehörte. Unschlüssig schaute sich der Zabrak um. Er sollte Bergsteigerausrüstung besorgen, doch wo sollte er die herbekommen? Er warf einen zurückhaltenden Blick auf die Wache, doch die machte keinen hilfsbereiten Eindruck. Also ging er einfach drauf los. Die synthetischen Fackeln des Tempels hauchten ihm Angst ein, die Schatten tanzten bedrohlich. Schnell wollte er hier wieder wegkommen, als er plötzlich zu Boden stürzte. Seine Füße waren gegen ein Hindernis gestoßen, dass sein gesundes Auge übersehen hatte. Schnell robbte er zur Seite und lehnte sich an die Wand. Dort lag Rake. Der Feeorin war bewusstlos, sein Körper lag mitten im Gang. Saphenus beruhigte sich wieder und sah dem Riesen dann ins Gesicht. Deutlich war eine Platzwunde an dessen Stirn zu sehen, sie zeugte von dem Kampf gegen den Schwarzhaarigen. Zögernd fragte sich Saphenus ob er nicht seinem Meister Bescheid geben sollte, doch wozu? Er wusste schon von der Auseinandersetzung und würde sich zu gegebenem Zeitpunkt sicher damit auseinandersetzen. Also beschloss er den Riesen einfach da liegen zu lassen wo er war und ging weiter. Mit offenen Augen versuchte er in der Macht zu versinken und richtete die kleinen Pfützen neben dem Ozean in ihm auf die Welt. Sanft schimmerten einige Gestalten durch die Wände, manche hatten stärkere, manche schwächere Auren. Sein Machtsinn lotste ihn zu einer größeren Halle in der zumindest ein bisschen Verkehr herrschte. Jünger liefen geschäftig herum, Saphenus konnte nicht sagen welche Aufgaben sie hatten. Das Trainingslichtschwert war deutlich an seinem Gürtel zu erkennen. Unsicher überlegte er ob er einen der Jünger nach dem Weg fragen sollte, wieder einmal. Doch sie alle schienen beschäftigt zu sein, konnte er sie wirklich von ihren Aufgaben abhalten? Er hörte die Worte seines Meisters, man dürfe sich von nichts von seinem Ziel abhalten lassen, dennoch musste man einschätzen wer über einem stand und wer nicht. Saphenus spürte die schwache Aura der Jünger neben ihm, entweder waren sie darauf trainiert sie zu verbergen oder sie hatten überhaupt kein Training erhalten. Vor diesen beiden Möglichkeiten stand er nun.

Schließlich stellte er sich einem der Jünger mitten in den Weg. Ein gehetzt dreinblickender Mensch mit schmutzigen Kleidern und einer zerrissenen Hose.


„Wo kriege ich hier Bergsteigerausrüstung?“, fragte Saphenus ihn direkt und überwand die Zurückhaltung, die ihn sonst so fest im Griff hatte. Verärgert schaute der Jünger drein und wollte sich einfach an dem Zabrak vorbeischieben.

„Ist nicht mein Problem.“, knurrte er. Dann fiel sein Blick auf den schwarzen Griff an dem Gürtel, Saphenus Hand hatte sich auf ihn gelegt.

„Ach, nur weil du’n Apprentice bist, kannst’e mir auf die Nerven gehen?“, zischte der Mensch und schaute Saphenus abschätzig an.

„Geh‘ halt zu den Werkstätten, da lang. Idiot.“,

brummte er nur noch und eilte dann schnell weiter. Saphenus konnte ihm nur verdutzt hinterhersehen, er hatte mit mehr Respekt erwartet. Oder auch Angst, doch offensichtlich gehörte das nicht zu den Emotionen, die er auslöste. Und er spürte wie ihn das wurmte. Zwar wusste er nicht ob das sein eigenes Gefühl war oder ob ihm das von seinem Monster eingeflößt wurde, aber er wollte, dass man Angst vor ihn hatte. Als er sich eingestand, dass er dieses Bedürfnis hatte, erschrak er vor sich selber. Hatte er das wirklich gerade gedacht, wollte er wirklich über andere befehlen? Er schüttelte den Kopf. Diese Frage schob er in den gleichen, abgeschiedenen Bereich seines Bewusstseins in dem auch das andere ungelöste Problem lag und ging weiter. Er folgte dem Weg, den ihm wieder einmal ein anderer Jünger gewiesen hatte und prägte ihn sich jetzt genau ein. Er wollte sich auf dem Rückweg nicht verirren, er spürte die Müdigkeit in seinen Knochen und ein paar blaue Flecken hatte er wohl bei den „Übungen“ mit dem Albtraum davongetragen. Sie machten sich deutlich bemerkbar.

[Bastion | Sith Orden | Gänge] mit Saphenus
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Nephil (tot), Darth Baal

Schmerzhaft landete Whip auf dem Rücken. Das Wesen aus Pelz und Krallen war hartnäckig und schwer abzuschütteln. Auch war es flink und wich der langen, schwarzen Zunge des Mutanten immer wieder aus, nur um selbst lange brennende Striemen auf seiner bleichen Haut zu hinterlassen. Energisch keuchte der Mutant. Er konnte nicht sagen ob das Wesen intelligent war, doch selbst wenn, würde er es mit seiner fürs erste ruinierten Kehle nicht davon überzeugen können von ihm abzulassen. Nicht das er es gewollt hätte. Das war sein Kampf, das Gefecht um ihm endlich die Freiheit zu geben.

Heftig keuchend wälzte er sich herum und die Zunge schoss nach vorne und packte zu. Die Aura des Wesens blitzte erschrocken auf, als starke Muskeln unter schwarzer, schleimiger Haut sich um seinen, unter dem Pelz fragilen, Körper schlossen und zudrückten. Doch dann passierte noch etwas. Whip spürte einen heftigen Luftzug an seiner rechten Gesichtshälfte und der Pelzball quiekte ohrenbetäubend. Kurz erzählte seine Aura eine Geschichte von heftigem Schmerz, doch dann erlosch sie und das Wesen fiel zu Boden, sein in zwei Hälften geschnittener Körper nur noch von ein paar Fetzen Haut und Muskeln zusammengehalten. Whips Zunge nahm den metallischen Geschmack von Blut wahr, der feucht-klebrig seine Geschmacksknospen benetzte. Es schmeckte köstlich!

Doch er hatte keine Zeit um zu fressen. Sein durch die Macht ermöglichter, peripherer Blick verriet ihm, dass Chiffith sich einen heftigen Kampf gegen Baal lieferte, wobei er eine bessere Figur als Nephil abgab, der sich gegen den Krieger schon solide gehalten hatte. Auch erfuhr er, dass es Voth gewesen war, der die Pelzkugel letztendlich getötet hatte. Und dieser brauchte nun die Hilfe des Mutanten. Hektisch blickte der Twi’lek sich um und wies ihn an seine Zunge zu benutzen, um an die Lichtlanze zu kommen.

Einen Moment zögerte Whip. Noch immer hatte er den Geschmack des Wesens auf der Zunge und die Versuchung war groß doch noch Voth Voth sein zu lassen und etwas zu essen. Auf seinem bleichen Gesicht mit den großen weißen Augäpfeln lag ein Ausdruck der Unschlüssigkeit, der wohl von einem Wesen, das keinen Zugang zu den Gedanken des Mutanten hatte, als Verwirrung gedeutet werden musste. Doch dann gab er sich einen Ruck. Wütend verdrängte er seine angezüchteten Instinkte und stellte sich ein weiteres Mal bewusst gegen seine Konditionierung.

So schnell es seine Mutationen erlaubten rappelte Whip sich auf und hechtete auf den Tisch zu, unter den die Lanze gerollt war, warf sich zu Boden und ließ seine Zunge wie einen langen, glibbrigen Tentakel nach vorne schnellen. Die überlange Extremität aus Muskeln und Haut überwand die Strecke mit Leichtigkeit. Das Metall fühlte sich kalt an, als die Zunge unter dem Tisch hervorschnellte und die Waffe wie ein Katapult in Richtung des Twi’lek schleuderte, der sie geschickt auffing.

Einen Moment musterte der Nichtmensch die Waffe gebannt. Seine Aura zeigte eine gewisse Faszination. Verwundert musterte der Mutant seinen Gegenüber. Trotz der Situation, trotz dessen gefoltert und verstümmelt worden war, zeigte sich Frieden in seiner Seele. Das Höchste was er wahrnahm war Staunen ob der ungewöhnlichen Waffe. Er hätte einen guten Jedi abgegeben. Whip wusste nicht woher dieser Gedanke kam, oder was überhaupt ein Jedi war, doch es schien Sinn zu machen, auf irgendeine seltsame Art die er nicht verstand.

Plötzlich schien Voth sich jedoch einen Ruck zu geben und schritt auf die noch immer kämpfenden Wesen zu. Penetrant summte die Energieklinge auf, als er damit leicht ungeschickt, doch trotzdem Effektiv einen Angriff Baals mit der Peitsche konterte. Entschlossenheit spiegelte sich in seine Aura und ein Bewusstsein ob der Macht die er in den Händen hielt. Keine Spur von Unsicherheit war mehr zu sehen, doch dann geschah noch etwas. Ein Funke von Wut erglühte, der schnell wuchs und knisternd größer wurde. Gerechter Zorn hatte binnen weniger Sekunden Voths ganze Seele angezündet, die nun wie ein Fanal in der Macht brannte.

Heiß wie die Klinge der Lichtlanze glühte die gerechtfertigte Wut pur und rechtschaffen in ihm. Es war kein Vergleich zu dem pervertierten Feuer Baals, der seine Kraft aus den kranken Mächten von Grausamkeit und Hass zog. Das was der Twi’lek in sich geweckt hatte, brannte durch die Gründe die er vorbrachte um es zu schüren heißer als alles, was der Bormterran vorbringen konnte.

Tödlich entschlossen konterte er die verzweifelten Blitze Baals und auch den Angriff mit der Peitsche. Die jähe Erkenntnis dass er verloren hatte, fuhr genauso zerstörerisch durch Darth Baals Seele, wie die Lichtlanze Voths und der Stachel Chiffiths seine Schuppen durchdrangen. Wie eine Statue kippte das Echsenwesen um und fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Ein letztes Mal wand sich seine Aura wie ein sterbender Drache, erschlaffte dann jedoch und erlosch schließlich geräuschlos.

Es dauerte zwanzig Sekunden, bis Whip endlich realisierte, dass der Sithkrieger und Alchemist Darth Baal tot war. Leicht begann seine Unterlippe zu zittern, während er schlaff hinter dem Lamproiden und den Twi’lek stand, doch dann realisierte er es endlich. Heiße Tränen füllten seine blinden Augen und rannen sogleich in Sturzbächen seine Wangen hinab. Sprachlos trat er näher und verfolgte wie Chiffith das ein letztes Mal schlagende Herz Baals aus seiner Brust riss und es Voth anbot.


„Ihr habt…ihr habt Baal getötet…“

Flüsterte Whip trotz der Schmerzen seiner Kehle und juchzte dann laut auf, während er so hoch er konnte in Luft sprang. Wortlos jubelte er, während seine Tränen scheinbar nicht mehr versiegen wollten. Triumphal kniete er nieder und grub seine Zunge tief in die Eingeweide Baals, bevor er sie zurückriss und das süße Fleisch des Bormterrans kostete. Es war das Beste was er jemals geschmeckt hatte. Euphorisch versenkte er Gesicht und Zähne in der Bauchhöhle des ehemaligen Sithkriegers, während auch Chiffith seinen nicht unerheblichen Teil dazu beitrug dessen Leib zu verzehren.

In Whips Innerem tobten die Gefühle und er spürte wie sich irgendetwas in ihm veränderte. Er war seinem Joch und ewigem Martyrium nun nicht nur entkommen, es war zerbrochen worden. In seinem Kopf begannen Bilder zu paradieren. Ein blonder, gutaussehender Mann, mit hohen Ambitionen, der vor einem Spiegel stand und sich rasierte. Das Leben hatte noch keine Furchen in sein Gesicht gegraben, im Gegenteil, sein wohlbehütetes Elternhaus lies es wohlgenährt aussehen. Sein Körper war gestählt, voller harter, durchtrainier Muskeln, sein ganzes bisheriges Leben darauf getrimmt worden, eines Tages dem Sithorden beizutreten. Und Whip wusste, dass dies genau der Tag gewesen war, an dem er die dunkle Pyramide betreten hatte.

Und noch was tauchte tief aus dem finsteren See seiner Erinnerung auf.


Samuel

Formte der blutverschmierte Mund Whips und kostete den Namen, den seine Mutter ihm am Tag seiner Geburt gegeben hatte.

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Nephil (tot), Darth Baal (tot)
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal (tot), Nephil (tot)

Voth ging es ziemlich übel. Zwar hatten sie Baal nun besiegt, dafür waren aber seine Schmerzen wiedergekehrt, nachdem die unbändige Wut, die er gerade empfunden hatte, verloschen war.

Seine Stimmung änderte sich aber schlagartig zum Guten, als Chiffith ihn für den Kampf lobte. Doch nicht nur das. Auch versicherte der Lamproid ihm, dass er sein Schüler werden würde, wenn Chiffith einen haben dürfte, was nicht der Fall war, da er ja noch Apprentice war. Dieser Satz gab Voths Selbstbewusstsein einen mächtigen Schub. Solch ein Lob vom Schüler des Imperators! Und Voth war sich ganz sicher, dass Chiffith das ernst meinte. Er schloss seinen vor Staunen offen stehenden Mund und stammelte

"D-Danke. Das bedeutet mir sehr viel!"

Während Voth noch immer sprachlos herumstand, beugte sich Chiffith zur Leiche des Sith herunter und riss sie beherzt auf. Kurz erschrak Voth. Nicht, dass er nicht schon andere Individuen von innen gesehen hatte, aber wieso machte Chiffith das?
Jetzt riss der Lamproid Baals Herz heraus und bot das leicht dampfende Organ Voth an.

"Ähm, nein, danke. Du kannst es haben."

antwortete Voth mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck. Chiffith machte eine Bewegung, die wohl ein wurmartiges Pendant zum humanoiden Achselzucken war und verzehrte das Herz mit ein paar Bissen. Hm, Chiffith hatte wohl einfach nur Hunger. Wahrscheinlich war es für Lamproiden völlig normal, seine gerade besiegten Feinde zu essen, falls man gerade Appetit hatte. Für Voth war das aber nichts. Er würde sich in der Cantina etwas besorgen, wenn er hier wieder weg war.

Jetzt watschelte auch Whip zu ihnen hinüber. Er weinte, was Voth wunderte. Er war doch jetzt schließlich frei. Oder waren das etwa Freudentränen? Ja, sah ganz danach aus, vor allem, als Whip einen Freudensprung hoch in die Luft machte. Dann gesellte Whip sich zu Chiffith und vergrub ebenfalls das Gesicht in dem Bormterran.
Na super, dachte Voth. Er ließ die beiden vorerst ihre Mahlzeit beenden und sah sich ein letztes Mal im Raum um. Als er den Blick über die zahllosen Instrumente und Werkzeuge schweifen ließ, war er froh, dass sie Baal getötet hatten. Nicht nur um ihretwillen, sondern auch für zukünftige "Gäste" des Sith, die es bestimmt gegeben hätte.

Jetzt wollte Voth aber hier raus. Er drehte sich in die Richtung der anhaltenden Schmatz- und Schlürflaute und wollte gerade etwas sagen, als er bemerkte, dass Whip aufgehört hatte zu essen und regungslos über der Leiche kniete. Dann sagte er etwas, ganz leise, sodass Voth ihn vermutlich überhört hätte, hätte er nicht zufällig auf ihn geachtet.


"Samuel."

Samuel. Aha. Das war definitiv ein Name. Aber von wem? Voth kannte keinen Samuel. Hatte einer von Whips Mitgefangenen Samuel geheißen? Denn wen hätte Whip sonst kennenlernen können?
Oder... vielleicht war er ja Whips Name. Nicht sein Spitzname, sondern der, den er bei seiner Geburt bekommen hatte. Das könnte gut sein.
Neugierig geworden, ging Voth auf Whip zu und hockte sich neben ihn.


"Samuel ist ein schöner Name. Es ist deiner, nicht wahr? Dein Geburtsname."

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal (tot), Nephil (tot)
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] Ares Segomo, Darth Hybris, Saphenus, Aleah Onasi

Hybris war alles andere als erstaunt. Er hatte von dem Kampf gewusst! Und obwohl es so ausgesehen hatte, als wenn Ares unterliegen würde, hatte sein Meister nicht eingegriffen. Die Sicherheit und das Selbstbewusstsein, dass er eben noch gehabt hatte, war mit einem mal verschwunden. Und Hybris war noch nicht fertig. Er putzte den Bastioner weiter runter. Ares brauche nicht so rumposaunen, dass er den Sieg errungen hatte, da es weniger an seinen Fähigkeiten, als viel mehr an seinem Glück gelegen hatte. Er bezichtigte Ares gar als Lügner! Wut stieg in ihm auf. Wo hatte er denn bitteschön gelogen? Er hatte Rake gezwungenermaßen erledigen müssen, da er sonst draufgegangen wäre. Und scheinbar war Hybris mit nichts zufrieden, was er erreichte. Lag es tatsächlich an seinem eigenen Unvermögen, oder hatte der Sith-Lord einfach maßlos übertriebene Erwartungen? Konnte der Zabrak (Saphenus) diese besser erfüllen? Jedenfalls schien es ihm, als sei er der beliebtere der beiden bei ihrem Meister.

Ares Annahme relativierte sich jedoch kurze Zeit später. Zuerst sollten er und der Zabrak die Sachen, die er geholt hatte, untereinander aufteilen. Während sie das machten trafen sich ihre Blicke und der Zabrak versuchte angestrengt, seinen Blick so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Ares hielt dagegen und musste den Drang unterdrücken, seinem Mitschüler eine zu verpassen. Als sie fertig waren, beauftragte Hybris den Zabrak Ausrüstung für eine Bergbesteigung sowie einen einjährigen Wüstenaufenthalt zusammenzusuchen. Ares glaubte nicht richtig zu hören. Berg? Wüste? Ein verdammtes Jahr? Hybris hatte wohl wirklich den Verstand verloren…andererseits hörte sich das nach einem harten, aber höchstwahrscheinlich durchdachten Trainingsplan an. Je mehr Ares darüber nachdachte, desto mehr freundete er sich mit dem Gedanken an. Sie würden körperlich als auch mental reifen in solchen Extremsituationen. Jedoch würde es das wahrscheinlich anstrengendste und fordernste Jahr in seinem bisherigen Leben werden. Doch gerade deshalb, um seinen Horizont und seine Fähigkeiten zu verbessern und zu stählen, war er doch hierher gekommen. Ein verrückter Teil in ihm freute sich sogar auf dieses Abenteuer. Ein anderer jedoch merkte an, dass er das ganze auch noch bereuen könnte… Während Hybris redete blickte er sich zu einer weiteren Person um, die Ares jetzt erst aufgefallen war. Eine weißhaarige, auf den ersten Blick attraktive Frau (Aleah) war ebenfalls anwesend. Hybris Blick zu urteilen sollte sie sich jedoch schleunigst aus dem Staub machen.

Nachdem der Zabrak sich auf die Suche machte setzte sich Ares wie befohlen auf den Boden. Hybris erläuterte, das er ihm die Grundlagen der Levitation zeigen wollte, der Technik mit der man mit Hilfe der Macht Gegenstände bewegen kann. Der Sith wollte sie ihm vormachen und Ares sollte mit der Macht erfühlen, wie Hybris vorging, und es so gut wie möglich nachahmen. Da der Sith die Erwartungen von Beginn an drosselte, setzte sich Ares unter keinen großen Druck. Er schloss die Augen und ließ seinem Machtsinn freien lauf. Langsam bildete sich ein Bild des Raumes in der Macht. Plötzlich explodierte etwas und Ares war kurz davor die Augen zu öffnen, als er erkannte das es sich um die Aura seines Meisters handelte. Dieser schnappte sich mit der Macht den Trainingsdroiden der Fremden, ließ ihn quer durch den Raum schweben und stoppte mit ihm ca. einen Meter vor Ares. Dort verharrte der metallene Sparringspartner regungslos in der Luft. Ares begann damit, alles was in Hybris Aura und auch um den Droiden vorging aufzusaugen und zu verarbeiten. Er versuchte zu verstehen, was Hybris tat und wie er es schaffte, die Macht so zu manipulieren, das sie die Schwerkraft aufhob oder sich zumindest über jene hinwegsetzte. Er ordnete das was er spürte wie schon beim Machtsinn ein und versuchte das Bild, das ihm die Macht zeigte, so gut wie möglich einzuprägen. Nach einer, wie Ares fand, viel zu kurzen Zeit jedoch spürte er eine leichte Veränderung in der Gesamtkomposition und Hybris schleuderte den Droiden auf die Frau zu. Er zerschellte vor ihr und zerbrach in viele Einzelteile.


„Noch fragen? Gut, dann fang an“, bellte der Sith-Lord und Ares versank in seiner Trance. Irgendwie kam ihm die Umgebung auf einmal weniger präsent vor, so als hätte jemand einen Teil von ihr genommen. Hybris hatte etwas getan, da war sich Ares sicher. Als sich sein Meister zu der Frau gesellte, jedoch kein Ton zu hören war, wurde ihm klar, das Hybris die Umwelt mal wieder auf stumm gestellt hatte. Eine erschreckende Fähigkeit. Der junge Bastioner rief sich das eben erspürte wieder ins Gedächtnis und versuchte langsam aber sicher die Technik nachzuahmen. Erwartungsgemäß viel es Ares schwer, auch nur ansatzweise das Umzusetzen, was Hybris ihm vorgemacht hatte. Doch nach und nach wurde er sicherer und es fühlte sich immer richtiger an, was er tat. So ließ er seine geistigen Fühler nach einem der Trümmerteile greifen. Zuerst geschah nichts. Er versuchte es mehrmals hintereinander, doch es gab keinen Kontakt zwischen ihm und dem Metallteil. Er konnte den leichten Vorteil, den er nach seinem Kampf mit Rake, trotz Hybris Worte, vor dem Zabrak hatte, nicht durch eine solche Übung wieder verlieren. Sicher würde Hybris mehr Aufmerksamkeit auf den talentierteren oder zumindest willensstärkeren der beiden verwenden. Ergeiz packte Ares und er versuchte es ein weiteres mal. Und siehe da, schon funktionierte es besser. Zwar war das, was Hybris veranstaltet hatte, nicht mit dem zu vergleichen, was Ares versuchte, doch eine leichte Ähnlichkeit war nicht von der Hand zu weisen. Er hatte scheinbar die richtige Richtung gefunden. Wieder wollte er eines der am Boden verstreuten Metallteile fassen und dieses mal gelang es ihm auch Halbwegs. Es war ein unglaubliches Gefühl! Er berührte das Stück Schrott, obwohl er am andern Ende des Raumes saß. Noch vor ein paar Tagen hätte er so was für unmöglich gehalten. Zwar hatte er einiges über die Macht gelesen, doch sie selbst beim wirken zu beobachten, war weitaus eindrucksvoller. Er festigte den geistigen Griff um das Bruchstück des Droiden und nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es ihm, das Teil zu bewegen. Zwar waren es nur wenige Millimeter, doch schon das reichte aus, um in Ares den Stolz auf sich selbst steigen zu lassen. Als er dann das Metall Stück für Stück vom Boden anhob, wuchs dieser Stolz weiter an und das Selbstbewusstsein, dass Hybris gerade noch zerstört hatte, kehrte zurück, bis etwas geschah, das unausweichlich gewesen war: Ares verlor die Konzentration und fühlte sich zu sicher. Er verlor das Gespür, der Griff löste sich merklich und das Stück des Droiden fiel klappernd zu Boden.

Ares riss die Augen auf und die Welt um ihn herum, von der Macht abgebildet, brach in sich zusammen und sein gewohntes Weltbild kehrte zurück. Verdammt, er hatte sich selbst aus dem Konzept gebracht. Die Erfolge der letzten Stunden hatten ihn zu selbstsicher werden lassen. Sofort ging sein Blick in Richtung des Totenschädels. Wenn sein Meister gespürt hatte, was in ihm vorgegangen war, würde es gleich eine kräftige Schelte geben…



[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] Ares Segomo, Darth Hybris und Aleah Onasi
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh


Vigosh verfolgte gespannt wie ihre Kontaktperson auf Selura reagierte. Kein bisschen seiner selbstbewussten und ruhigen Fassade schwand und sein Blick schweifte auch nicht von ihr ab. Vigosh stellte fest das er wohl dieses Geschäft schon ziemlich lange betrieb und somit war seine Haltung sicherlich nicht weiter verwunderlich. Ihn zu durchschauen war nahezu unmöglich und somit entschied der Anzati sich bedeckt zu halten und Selura zu sprechen. Er konnte nicht einschätzen wieviel der Bitthaevrian, trotz seiner anfänglichen Isolation über ihn wusste. Sein Netzwerk an Informanten und Informationen konnte weit reichen und somit wäre jede überhastete Aktion kontraproduktiv. Er konnte ihnen jetzt behilflich sein, aber diese Hilfe konnte sich auch in Zukunft als sehr hilfreich erweisen.

Vigosh malte sich diverse Szenarien aus, wie das hier jetzt enden könnte. Talitha war wieder sehr teilnahmslos geworden. In sich gekehrt und nachdenklich. Von ihrer Eigeninitative war gerade wieder sehr wenig zu sehen und das rufte wieder Vigosh´s Zweifel an ihrer Art zu Tage.

Vigosh musste innerlich schmunzeln. In der Arena wusste er immer was zu tun war. Im Kampf gab es keine Momente in denen er zögerte oder nicht wusste, was der nächste Schritt sein sollte. Doch ausserhalb der Schlacht war er belagert von Misstrauen und Selbstzweifel. Gewissensbisse und dieser Wut die er nicht kontrollieren konnte. Es war fast schon so als gäbe es zwei Sieten von Ihm, vereint in einem Körper. Doch die dunkle Seite meldete sich imemr öfters zu Wort und bohrte sich mit dieser quälenden Stimme in seinen Kopf. Er war sicher nicht schizophren, doch war er sich nicht ganz schlüssig, was es mit dem ganzen auf sich hatte. Beide Seiten waren sich einig in dem Punkt, was die Freiheit anging. Sie wollten nie wieder Sklaven von irgendwem sein. Doch dieser schreckliche Machthunger, dieswer Zorn wollte mehr als das. Viel mehr....

Der Name Darth Halbred war Vigosh nicht geläufig, aber nun war es soweit. Der Informant würde preisgeben was er für Informationen verlangen würde. Vigoshs ganzer Körper war angespannt und er versuchte die Konzentration herbeizurufen, die er sonst immer kurz vor einem Kampf, schließlich Bestand hier die Möglichkeit das es böse enden würde und für den Fall wollte er gewappnet sein. Sein Blick blieb fokusiert am Informanten als..

[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Ares, Aleah und Hybris]

Es war wirklich interessant wie es manche immer wieder schafften haarscharf an Katastrophen vorbei zu schlittern. Und das dann auch noch mehrmals hintereinander. Als sie – wie es schien – in Gedanken versunken reingekommen war, hätte Hybris sie am liebsten sofort rausgeschmissen und dabei das eine oder andere gebrochen. Doch ihr plötzliches auftauchen, dann das respektvolle verneigen und schließlich das völlige Ignorieren von ihm und seinem Schüler hatte ihn lange genug verwirrt gehabt, das Ares hatte auftauchen können und Hybris sich deshalb auf etwas anderes konzentrieren musste. Beim zweiten mal war der Executor so nah an ihr dran gewesen, dass er ihren Geruch in der Nase gehabt hätte, hätte er denn ein intaktes Riechorgan besessen. Ehrlich hatte sie ihm geantwortet und obwohl sie damit eigentlich ihr Todesurteil unterschrieben hatte – sie war vielleicht nicht naiv, aber gedankenlos gewesen – hatte sie mit der Antwort gleichzeitig dafür gesorgt das er sie mit einer Mischung aus Neugier und Verachtung anstarrte. Wäre sie tatsächlich nur eine hirnlose Motte gewesen, so wäre sie in seiner Nähe verbrannt. Doch sie war ein Machtnutzer, also hatte sie gewusst das jenes „Licht“ auf das sie da zugesteuert war, einem Sith gehören musste der sie vielleicht mal so eben töten konnte und womöglich auch wollte. Wie es eben auch in diesem Fall war. Dennoch war sie gekommen. War es Todesverachtung? Übersteigertes Selbstbewusstsein? Oder wirklich nur Dummheit? Das konnte man so oder so sehen, doch mit ihrer dritten lebensrettenden Aktion war sie endgültig in Sicherheit. Sie neigte den Kopf und den Blick, respektvoll oder aus Angst, das war unerheblich. Wichtig war das sie ihn danach wieder hob. Hybris konnte es auf den Tod nicht ausstehen wenn man seine Zeit mit solchen Respektsbegundungen vergeudete. Und sie demonstrierte damit das sie weiter gedacht hatte als so manch anderer Schüler.
Sie ist tatsächlich willens sich zur Wehr zu setzen, dachte Hybris einen Augenblick lang amüsiert, dann kehrten seine Gedanken jedoch wieder zu seinen Schülern zurück. Er hatte keine Zeit um sich ausgiebig um diese Frau zu kümmern. Also schnell töten oder...

„Diesen Blödsinn mit dem Verneigen und Respekt zollen kannst du dir sparen. Auch wenn die Trainingsräume offen sind und es keine Regeln gibt die dich daran hindern könnten im selben Raum zu trainieren wie andere, kann man doch wohl davon ausgehen das man einem Sith Lord lieber aus dem Weg geht anstatt ihn bewusst zu stören und danach auch noch zu ignorieren. Gedankenlosigkeit ist ja noch schlimmer als Naivität... aber ich lass dich dieses mal nochmal ziehen, allein schon um zu sehen wie dein Weg endet.“

Blutig, nahm er an, sprach es aber nicht mehr aus da er sich schon abgewandt hatte. Noch während er davon stolzierte – trotz seiner Erscheinung bewegte er sich immer recht elegant – kam bereits ein weiterer von ihm aktivierter Trainingsdroide aus seiner „Box“ und stellte sich dem fremden Apprentice. Ungeachtet der Punkte, die für sie gesprochen hatten, war sie aus einem anderen Grund noch am Leben. Nämlich weil Hybris sich selber bestrafen wollte. Dank seiner Überheblichkeit war er einfach davon ausgegangen das er sich in irgend einem Trainingsraum einnisten konnte. Und das dann niemand kommen würde um ihn zu stören. Da es aber wie gesagt keine Gesetze, Regeln und oder Vorschriften gab, die es Sith untersagten in bereits belegte Räume zu gehen und dort ebenfalls zu trainieren, konnte man der weißhaarigen Frau höchstens die angesprochene Gedankenlosigkeit vorwerfen. Und die brach ihr dieses mal nicht das Genick weil Hybris sich über sich selbst ärgerte. Wieso nur war er überhaupt in diese Domäne gekommen? Hätte er nicht genau so gut in den Katakomben bleiben können? Es schien, das der Executor, der so lange Zeit allein gewesen war, sich mit sozialen Interaktionen und Gepflogenheiten schwer tat. Nie wäre er auf den Gedanken gekommen, irgendwer außer seine Schüler und ein niederer Alchemist würde ihn stören. Verdammte Zivilisation. Überall lästige Störenfriede.

Als er bei Ares angekommen war, hatte dieser bereits seine Übung beendet. Während des kurzen Gesprächs mit der Schwertschwingerin hatte er seinen Schüler natürlich nicht aus den Augen bzw Machtsinn gelassen, sodass er inzwischen ganz genau wusste wo einer der größten Schwachstellen des Menschen lagen.
„Und so ist also der Stolz und dein Selbstbewusstsein deine größte Schwäche. Eine, die du mit dem Großteil aller Sith teilst. Inklusive jener unzähliger Toter die dank dieses Makels vorzeitig krepiert sind.“
Saphenus mangelte es an Selbstbewusstsein, obwohl er wusste was er konnte und wusste. Ares hingegen war das genaue Gegenteil. Wobei Hybris sich noch nicht ganz sicher war in welche Kategorie er nun genau gehörte. War er einer jener stolzen Sith, die sich ihrer eigenen Leistungen bewusst waren und damit angaben? Oder einer von jenen erbärmlichen Kath-Hunden, die schlechte Leistungen schön redeten und nur grade so eben gewonnene Duelle als „den hätte ich genau so gut im Schlaf besiegen können“-Kämpfe darstellten. Zu vorschnell wollte der Executor nicht urteilen, denn sollte sich Ares einfach nur auf Grund seines Hochs, das nach einem Sieg über den in beinahe jedweder Hinsicht überlegenen Rake verständlich war, gebärdet haben, wäre die Sache nicht ganz so schlimm und Hybris würde seinen Schüler nur leicht in die richtige Richtung stoßen müssen. Aber noch hatte er ja Zeit um es herauszufinden.

„Du empfindest aus gutem Grund Stolz und freust dich über deine Erfolge, doch hast du in den letzten Stunden einen elementaren Fakt ignoriert. Du.Bist.Nichts. Hier im Sith Orden sind deine Leistungen unbedeutend und beinahe jeder Anhänger der dunklen Seite, der sich ebenfalls Apprentice schimpft, könnte dich schlagen. Sei dir stets bewusst wo du stehst und was du tatsächlich getan hast.“

Hybris streckte seine rechte Hand aus.
„Gib mir dein Lichtschwert.“
Kaum hielt der Apprentice den Griff in der Hand, wurde es ihm auch schon von seinem Meister entrissen. Doch er bekam Ersatz. Und der hatte es in sich.
„Dein Stolz mag deine Schwäche sein, doch das schmälert nicht deine Leistung. Rake ist ein Jäger und hat dich mit Sicherheit an einem Ort angegriffen, von dem er ausgegangen war das er ihn nützen und dich behindern würde. Spontan würde ich sagen in einen der engen Gänge, wo jemand leichtes und wendiges dennoch kaum ausweichen kann, vor allem da Rake so groß ist und eine enorme Reichweite hat. Er ist mächtiger und stärker als du und dennoch sitzt du nun hier, angeschlagen, aber am Leben. Das hat mich überrascht und wie schon während der Prüfungen erwähnt, ist das der einzige Weg um nicht nur am Leben zu bleiben....“ Hybris deutete nun auf das Lichtschwert in Ares Händen „... sondern auch um belohnt zu werden. Du hast nun ein echtes, ein tödliches Lichtschwert, doch wie jedes meiner Geschenke kannst du es auch wieder verlieren. Ich sagte anfangs, das ihr solange mit den Trainingslaserschwertern hantieren müsst, bis ihr euren Machtschild benutzen und euch sowie euer Schwert schützen könnt. Das kannst du noch nicht, dennoch bekommst du schon dein erstes richtiges Lichtschwert. Doch irgendwann während des nächsten Jahres werde ich versuchen es dir zu entreißen. Ohne Ankündigung oder Vorwarnung. Ich steh dann vor dir und nehme es mir. Kannst du mich abwehren, gehört es endgültig dir, versagst du, wirst du von mir keines mehr bekommen.“

Er nahm die Hand runter und verschränkte sie zusammen mit der anderen hinter den Rücken.

„Deinen Stolz kannst du genau so behalten wie deine Macken und Ticks, das ist mir gleich. Doch sei dir stets der Tatsache bewusst, das Saphenus mindestens genau so ehrgeizig ist wie du und er ebenso schnell dazu lernt wie du. Irgendwann, und das dürfte von vornherein klar gewesen sein, werdet ihr beide gegeneinander kämpfen. Wenn dein Stolz und dein überzogenes Selbstbewusstsein nicht an deinem Ehrgeiz kratzen und du stets ohne Rücksicht auf eigene Verluste alles gibst, werde ich diese Eigenart von dir tolerieren. Doch lässt du nach und ich muss meine Erwartungen runter schrauben, sorge ich dafür das sich das ändert. Und dann ists vorbei mit den jetzigen Methoden, dann wird es schmerzhaft.“

Als er sicher war das Ares verstanden hatte, sprach er weiter.

„Arbeite also weiter hart an dir und lasse nicht nach. Jetzt da du dich bewiesen hast, erwarte ich noch mehr. Unter anderem ist es nun deine Aufgabe, dich um Rake zu kümmern, sollte er jemals wieder versuchen einen von uns anzugreifen. Für dieses mal wird er eine Strafe erhalten die ihn mindestens genau so hart treffen wird wie der Tod, doch eine weitere Chance gibt es nicht, denn du wirst dafür sorgen. Solltest du diese Moment jedoch wegen Rachegelüsten vorzeitig herbei führen, ist dein Kopf der nächste der rollt. Es gilt nach wie vor das ich solch Kinderkartenniveau nicht hinnehme. Eine weitere Aufgabe, um die du dich sofort kümmern wirst, ist es, alles an theoretischem Wissen zusammen zu tragen was es über den Lichtschwertkampf und die Grundlagen der Macht gibt. Begib dich dafür in die Bibliothek. Es wird immer Momente geben wo du auf Grund von körperlicher Erschöpfung oder mangels geeigneten Örtlichkeiten keine praktischen Übungen absolvieren kannst. Als Apprentice habt ihr noch viel zu lernen, daher werdet ihr in der freien Zeit die Schriften des Ordens studieren. Lade es einfach auf zwei Padds runter und komm dann wieder. Sobald ihr beide wieder da seid, werde ich euch die restlichen Grundlagen zusammen beibringen.“

Als Ares kurz vorm Ausgang war, rief Hybris ihn noch etwas hinterher.

„Und falls du auf Rake triffst, wecke ihn auf. Wie, ist mir gleich.“


Nun, da er mit der weißhaarigen Frau alleine war, setzte er sich wieder hin und beobachtete sie einen Augenblick lang. Beziehungsweise ruhte sein Blick auf ihr, doch in Gedanken war er längst bei den nächsten Übungen. Etwas zu wissen und dieses Wissen anzuwenden war eine Sache, doch es anderen zu lehren, sodass sie es nicht nur verstanden, sondern auch mit ihren teils doch recht unterschiedlichen Mitteln gleichermaßen anwenden konnten, war eine andere. Hybris war eigentlich kein guter Lehrer oder Meister, wollte er sich doch ohnehin nie wirklich länger mit anderen beschäftigen. Sich ständig ihrer Fragen anzunehmen und ihnen Dinge zu erklären, die für ihn selbstverständlich waren, das fühlte sich immer so an als würde er mit Schwachsinnigen reden. Als müsse er ihnen erklären wie man sich richtig hinsetzte oder das man mit geschlossenem Mund kaute. Doch leider fehlten ihm die Alternativen. Natürlich könnte er sich bereits ausgebildete Sith zu Nutze machen, doch die hatten dann schon den Stempel eines anderen Lords aufgedrückt bekommen und würden sich deshalb vermutlich viel zu früh gegen ihn wenden. Außerdem war es leichter jemanden zu konditionieren, der noch so gut wie nichts konnte und der auf einen angewiesen war, auch wenn das eben bedeutete das man den Mentor spielen musste. Bevor Hybris also die Mittel besaß, um sich willenlose, aber intelligente Sklaven heranzuzüchten – und als Gott musste man so was ja können – musste er auf von ihm selbst ausgebildete Schüler zurückgreifen. Dass das auch nach hinten losgehen konnte, war ein Risiko das man eingehen musste. Leider machte dieser Gedanke es einem nicht leichter mit diesen unwissenden Anfängern zurecht zu kommen. Zu wissen, das es die einzige sinnvolle Möglichkeit war um sich brauchbare Diener zu beschaffen, machte es ja im Grunde sogar noch schlimmer.
Saphenus und Ares. Ares und Saphenus. Beide hatten bewiesen das sie ehrgeizig waren und das sie sich trotz körperlicher wie geistiger Erschöpfung verbessern wollten. Unwissend wie sie waren, war es für Hybris eine Tortur, doch sie konnten brauchbare Ergebnisse vorweisen und das machte es trotz seiner unmöglichen Erwartungen erträglicher. Wäre da nur nicht die Ungewissheit über den Ausgang dieses Experimentes namens Ausbildung. Würden die beiden ihm wirklich helfen können sein Ziel zu erreichen? Oder musste er diese mit wertvoller Zeit und teuren Ressourcen zu mächtigen Siths herangezüchteten Schüler am Ende doch liquidieren? Dieser alles verschleiernde Nebel, der es Hybris nicht erlaubte seine Zukunft vorherzusagen oder zumindest recht genau zu kalkulieren, machte ihn in Wirklichkeit wütend. Nicht seine Schüler, die verständlicherweise wenig wussten und nicht immer alles perfekt machten. Sondern die Ungewissheit. Darth Hybris hasste das. Er hasste es ja so sehr...


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Aleah und Hybris]
 
[Bastion | Sith Orden | Gänge] mit Saphenus

Nicht mehr lange und er war an seinem Ziel angekommen. Aus den Werkstätten drangen Geräusche von hektischem Treiben, Maschinen dröhnten und zischten. Der Lärm versetzte ihn sofort an den zwielichtigen Raumhafen zurück, an den er nach seiner Flucht von seinen Eltern und den beiden Leichen gelangt war. Dort hatten genauso hektisch die verschiedensten, unheimlichen Gestalten gearbeitet, schnell und ja darauf bemüht so wenig Aufsehen wie möglich zu erzeugen. Das Raumschiff selbst, das ihn nach Bastion gebracht hatte, hatte schon bessere Tage gesehen, hätte er die Wahl gehabt, er hätte sich geweigert mitzufliegen. Doch die hatte er damals absolut nicht gehabt.

Jetzt ging Saphenus selbst an einen Schalter und wartete geduldig bis er dran war. Ein Droide arbeitete dort und nahm die Anfragen der Gestalten entgegen, die sich dort tummelten. Geduldig wartete er bis er an der Reihe war, die Müdigkeit machte sich immer weiter in ihm breit. Dann trug er der Metallgestalt zügig seine Anforderungen vor und machte deutlich, dass sein Meisters nichts anderes duldete. Auch verwies er darauf, dass ihm ein Droide doch beim Tragen helfen sollte. Dann geschah lange nichts. Hektisch glitten die Roboterfinger über das Terminal, Lichter blinkten auf und erloschen dann wieder. Saphenus ließ seinen Fuß auf den Boden tippeln, immer schneller wurde er damit. So langsam wollte er wieder zurück, er durfte keine Trainingseinheit verpassen. Wer wusste schon welche Geheimnisse Hybris dem Schwarzhaarigen (Ares) anvertraute und welche nicht. Schließlich war der Droide mit seiner Recherche fertig und schaute den Zabrak aus emotionslosen Augen an.


"Bergsteigerausrüstung gewährt.", ertönte die blecherne Stimme. "Alle anderen Anforderungen abgelehnt. Nahrung ist in der Küche zu finden und dort in Empfang zu nehmen, Zelte und andere Utensilien um den klimatischen Bedingungen dieses Planeten zu trotzen stehen nicht zur Verfügung."

Stehen nicht zur Verfügung? Saphenus stutzte, öffnete den Mund um etwas zu sagen und schloss ihn dann wieder. Wieso standen sie nicht zur Verfügung? Sein Meister hatte ihm aufgetragen diese Dinge zu besorgen, er konnte nicht mit leeren Händen zurückkehren! Seine Hut kribbelte bei dem Gedanken an die blassblauen Blitze, die aus der Hand des Albtraums auf ihn zuschossen. Es war kein angenehmes Kribbeln von freudiger Erregung, vielmehr das Kribbeln bevorstehender Angst und Schmerzen. Er musste diese Ausrüstung besorgen!

"Was heißt...wieso bekomme ich diese Ausrüstung nicht?", fragte Saphenus schließlich und versuchte dabei möglichst selbstbewusst zu klingen. Dass es den Droiden selbstverständlich nicht interessierte in welchem Ton man mit ihm sprach, fiel ihm erst danach auf.

"Budget als Schüler ist erschöpft, weitere Ausrüstung liegt außerhalb des gewährten finanziellen Rahmens zur Unterstützung der Ausbildung."

Der Blick des Droiden war ausdauernd, ein Blickduell konnte man mit ihm nicht führen. Das mimiklose, metallische Gesicht wirkte fast ignorant und abweisend. Der Droide war nur darauf programmiert seine Arbeit zu erledigen, zu mehr war er nicht fähig.

"Ich brauche diese Ausrüstung!", betonte Saphenus jetzt lauter, seine Hand wanderte unwillkürlich zu dem Lichtschwert an seinem Gürtel und krallte sich an ihm fest. Die Gedanken rasten in seinem Kopf, wieder erschienen die blauen Blitze vor seinem geistigen Auge, sein Körper schüttelte sich bei dem Gedanken an die Hitze und den Schmerz. Gleichzeitig schienen seine Herzen nur noch unregelmäßig zu schlagen als fürchteten sie sich vor einem erneuten simulierten Infarkt.

"Weitere Anforderungen können erst wieder in einem Monat erfolgen."

Wieder diese emotionslose Stimme, die der Droide bestimmt nur benutzte um seine Kunden in den Wahnsinn zu treiben. Bei Saphenus klappte es, das spürte er deutlich. Unruhig trat er von einem Bein auf das andere, mittlerweile traten die Knöchel an seiner Hand weiß hervor. Doch es half nichts. So sehr er auch versuchte mit dem Droiden zu diskutieren, er würde nicht von seinem Standpunkt abweichen. Da half kein Bitten, kein Flehen und kein Drohen, stoisch ertrug die Maschine alles, was man ihr an den Kopf werfen konnte. Schließlich gab er auf, es hatte keinen Sinn. Frustriert tart er zur Seite und überließ einem anderen in der Schlange seinen Platz. Dabei bekam er einen bösen Blick zugeworfen, viel zu lange hatte er die Maschine in Beschlag genommen. Seufzend trat er einige Schritte zurück und lehnte sich an eine Wand. Was nun? Einen Teil der Ausrüstung würde er bekommen, angeblich war ein Droide mit den Sachen bereits auf dem Weg. Dennoch, es war nicht genug. Hybris würde keine Entschuldigung und keine Ausrüstung dulden, entweder er kam mit allen angefragten Sachen zurück oder er könnte sich auf eine entsprechende Bestrafung gefasst machen.

Saphenus schloss die Augen um sich zu beruhigen. Zunächst versuchte er sich wieder auf seinen Machtsinn zu konzentrieren, doch die nötige Aufmerksamkeit konnte er dafür nicht aufbringen. Jetzt wo der Frust langsam verschwand und die aufkeimende Verzweiflung so schnell wie möglich in eine hintere Ecke seines Bewusstseins verdrängte, spürte er die Müdigkeit in seinen Knochen nur allzu deutlich. Schnell versank er in einen Dämmerzustand, man hätte ihn so leicht überwältigen können. Es war ein Zustand irgendwo zwischen Schlaf und Wachheit, ohne Träume, nur mit dumpf verzerrten Eindrücken von den Geschehnissen um ihn herum. So merkte er zunächst gar nicht wie ein Droide vor ihm stand, der zumindest mit den Dingen beladen war, die er genehmigt bekommen hatte. Erst ein hohes Piepen riss ihn aus dem Dämmerschlaf und brachte ihm einen bösen Blick von umherstehenden Jüngern ein. Ohne eine Entschuldigung streckte er sich kurz und hielt dann mitten in der Bewegung inne. Jemand starrte ihn an. Ein Zabrak mit einer roten Haut ähnlich wie der Klinge eines Lichtschwerts hatte ihn fest im Blick. Die Tätowierungen zogen sich augenscheinlich über den ganzen Körper, bis auf eine schwarze Leinentunika wurde er von keinem Stoff verdeckt. Deutlich zeichneten sich die starken Muskeln ab, die Haut spannte sich regelrecht über sie, kein bisschen Fett war zu sehen. Saphenus erschauderte unter dem Blick. Nicht vor Angst, vielmehr hatte er das Gefühl in einen Spiegel zu sehen. Jedoch nicht in einen Spiegel, der ein Abbild der Wirklichkeit zurückwarf sondern ihm vielmehr zeigte wie die Welt eigentlich sein sollte. Hätte sich Saphenus beschreiben müssen wie er gerne aussehen würde, dieser andere Zabrak käme dem sehr nahe, er besaß den Körper, den sich Saphenus immer gewünscht hatte. Mit beiden Händen zog er seine eigene Robe dichter an seinen Körper und versteckte ihn vor den durchdringenden Blicken. Nervös sah er sich um, die anderen Jünger waren jedoch so auf ihre eigenen Aufträge fixiert, dass sie keine Notiz von den beiden Zabraks nahmen.

Schließlich schaute Saphenus auf den Boden und bedeutete dem Droiden ihm zu folgen. Er wollte nicht mehr sehen wie er eigentlich sein müsste. Seine Schritte hallten dumpf auf dem steinernen Boden wieder, immer noch hatte er den Blick nach unten gerichtet. Diese Begegnung hatte ihn aus der Bahn geworfen. Er war schon lange keinem Zabrak mehr begegnet. Auf Taris hatte er Ansammlungen von Lebewesen so gut es ging gemieden und in seine Bibliothek hatten sich nicht allzu viele verirrt. Es warf sein ohnehin sehr geringes Selbstbewusstsein durcheinander wenn er diese gestählten Krieger sah und dann an sich selbst herunterschaute. Seine eigenen Muskeln wirkten im Vergleich noch kümmerlicher als ohnehin schon. So verwirrt und durcheinander achtete er gar nicht darauf wo er eigentlich hinging, seine Füßen trugen ihn einfach durch die Gänge und der Droide folgte blind. Seine Programmierung war offenbar noch einfacher gehalten als die des Droiden in den Werkstätten. Zögernd blieb Saphenus stehen und versuchte sich zu orientieren als er hinter sich Schritte hörte. Er hatte gar nicht darauf geachtet ob ihm andere Jünger entgegengekommen waren, zunächst gab er nichts darauf. Er würde wohl nicht der einzige sein, der hier lang musste auch wenn es ihm oft so vorkam. Saphenus warf einen Blick auf seinen robotischen Helfer.


"Weißt du wie wir wieder zurückkommen?", fragte er ihn und kam sich bei der Frage selbst etwas bescheuert vor.

"Das kommt drauf an wo du zurück willst." Eine tiefe Bassstimme dröhnte durch den Gang, die Steine fingen buchstäblich an zu vibrieren. Saphenus sah auf, der muskulöse Zabrak stand am Ende des Ganges. Wieder ruhte sein Blick auf ihm, ausdruckslos und zugleich...abschätzig. Saphenus richtete sich auf und hüllte wieder den Umhang schützen um sich.

"Was willst du?", fragte er, seine Stimme klang hoher und piepsiger als er das beabsichtigt hatte. Zunächst kam keine Reaktion, die Frage schien regelrecht zwischen ihnen zu schweben.

"Dir helfen.", war die schlichte Antwort des Zabrak. Der hatte seine Hände in die Hüfte gestemmt, die Brustmuskeln traten deutlich hervor.

"Wieso solltest du das?", erwiderte Saphenus skeptisch.

"Wir können einen Handel schließen." Das war es also, ein Handel. Saphenus wusste, dass er nicht erwarten konnte, dass man ihm aus reiner Nächstenliebe half. Dafür waren seine bisherigen Erfahrungen im Tempel nicht geeignet, hier herrschte Missgunst, Konkurrenz. Entweder man nahm sich mit Gewalt was man wollte oder versuchte zu handeln um damit einen möglichst größten Profit für sich selber herauszuschlagen.

„Ich kann dir die Sachen besorgen, die du möchtest und im Gegenzug finden wir schon etwas, dass du für mich tun kannst.“

Saphenus‘ Hände krallten sich um sein Lichtschwert, dem Zabrak entging das nicht.

„Keine Sorge, das möchte ich nicht haben.“ Er deutete so etwas wie ein Grinsen an, allerdings verschoben sich die Mundwinkel schief und entstellten das Gesicht. Saphenus dachte nach. Konnte er es sich leisten dem Zabrak zu vertrauen, hatte er in der Sache überhaupt eine Wahl? Ihm war nicht wohl bei der Sache, aber eine andere Möglichkeit fiel ihm nicht ein. Er ließ sich Zeit mit der Antwort und je länger er wartete, desto nervöser wurde er. Schließlich nickte er.

„Was möchtest du denn im Gegenzug?“

„Einen Gefallen.“

„Was für einen Gefallen?“, Saphenus Skepsis vergrößerte sich ungemein. Er hatte damit gerechnet, dass der Zabrak Credits verlangen würde, eine Empfehlung, irgendetwas Kostbares. Was für einen Gefallen konnte er ihm denn schon tun?


„Irgendwann werde ich auf dich zukommen und du wirst mir einen Gefallen tun. Egal wann, egal welchen. Das ist der Handel.“


Irgendetwas war hier faul, Saphenus war sich absolut nicht wohl bei der Sache. Nervös warf er einen Blick hinter sich, doch er war alleine mit dem Zabrak. Das Monster schien dem Braten auch nicht zu trauen, es streckte eine Sinne aus und schnüffelte herum. Aber selbst es war unschlüssig, es blieb misstrauisch, warnte seinen Wirt aber auch nicht. Einen Gefallen…was konnte das schon für einer sein, was sollte ein Jünger von ihm wollen? Doch dann nickte er. Er war ein Apprentice und stand in der Rangordnung höher. Er hatte zudem schon einen Meister und wurde in den Wegen der Macht ausgebildet. Wenn es einmal zur Konfrontation kommen würde, musste er einfach dafür sorgen, dass er die Oberhand behielt.

„In Ordnung. Einen Gefallen für die Ausrüstung! Wie kommst du daran?“

„Lass das meine Sorge sein. Warte hier.“, entgegnete der Zabrak kryptisch, drehte sich um und verschwand wieder. Die Zeit verging quälend langsam und Saphenus dachte schon, der Zabrak hätte sich nur einen Scherz erlaubt. Er überlegte fieberhaft wie er wohl an die Ausrüstung drankommen würde, arbeite sein Artgenosse vielleicht in den Werkstätten und hatte deswegen Zugang? Schließlich merkte er wie sich seine Gedanken immer nur in eine Sackgasse bewegten und atmete ein. Er bemühte seinen Machtsinn. Um ihn herum war niemand zu erkennen doch er wusste nicht ob das ein gutes Zeichen sein sollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit bewegte sich eine Aura auf ihn zu, erst schwach und dann immer stärker werdend. Als Saphenus die Augen öffnete stand der Zabrak vor ihm, ein weiterer Droide folgte ihm. Tatsächlich schien er die Ausrüstung bei sich zu haben.

„Also, Saphenus…“, er grinste wieder, „hier die Dinge, die du brauchst. Vergiss den Gefallen nicht, den du mir schuldest.“ Jetzt wurde sein Blick genauso intensiv wie zuvor, Saphenus zuckte unruhig hin und her. Woher kannte er seinen Namen“ Dann drehte sich der Zabrak urplötzlich um und machte Anstalten zu gehen.

„Wie heißt du?“, klang die zittrige Frage durch den Gang, der Zabrak drehte sich nicht einmal um.

J’Annon.“, dann war er verschwunden. Saphenus spürte seine Aura noch ein wenig, bis sie verblasste und verschwand. Diese Begegnung beunruhigte ihn zutiefst, er bereute es den Handel eingegangen zu sein. Die Unsicherheit stand ihm ins Gesicht geschrieben. Doch ein Blick auf die beiden Droiden ließ ihn bewusstwerden, dass er zumindest das meiste der Ausrüstung besorgt hatte, lediglich Nahrung fehlte noch. So schnell er konnte suchte er den Weg in die Kantine, er wollte die seltsame Begegnung so schnell wie möglich hinter sich lassen. Bei der Gelegenheit gönnte er sich selber einen hektischen Bissen als einer der beiden Droiden beladen wurde. Hier machte ihm niemand Probleme, er musste nicht einmal den Namen seines Meisters erwähnen. Der Jünger schien nur ein bisschen genervt zu sein bei seiner eigentlichen Arbeit unterbrochen zu werden.

Mit etwas Essen im Magen fühlte er sich direkt kräftiger und machte sich auf den Rückweg zu dem Albtraum, die Droiden führten ihn durch den Tempel. Er versuchte den Zabrak so gut es ging aus seinem Gedächtnis zu verbannen, doch das unheilvolle Gefühl blieb. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Der Droide schien einen anderen Weg zu nehmen als Saphenus eben, zumindest kamen sie dieses mal nicht an dem bewusstlosen Rake vorbei. Oder der hatte sich schon wieder erholt. Wieder schaute die Wache grimmig, doch dieses Mal ignorierte Saphenus sie. Zielstrebig ging er auf den Trainingsraum zu, den er eben verlassen hatte und trat ein. Unsicher stand er dort und wartete…


[Bastion | Sith Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] mit Saphenus, Darth Hybris, Aleah
 
[Bastion-System | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | Höhle | TIE/D] Chett Nectu (Pup 8); unterwegs mit Sakura Mitsumo (Pup 7) und Pup 9; Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Aiden Thiuro, Staffelmitglieder und Beobachter in der Nähe

Die Lage war ziemlich unübersichtlich und gut geeignet, die Piloten ernsthaft unter Druck zu setzen. Oben und auf allen Seiten huschten flinke, aggressive Tiere einer Spezies, über die Chett Nectu gar nichts wusste, um die Jäger herum und setzte unbeirrt seine Angriffe fort, ohne sich groß darum zu scheren, dass einige ihrer Artgenossen bereits abgeschossen worden waren. Von unten tasteten rot gleißende Blasterstrahlen nach den Pups. Die Sensoren waren tot und erschwerten es immens, sich einen Überblick zu schaffen. Und zu allem Übel befanden sich rund um sie herum massive Wände aus Felsgestein, was völlig ungewohnt für sie alle war, denn der größte Teil ihres Trainings hatte sie für Kämpfe im offenen Luftraum oder noch offeneren All vorbereitet. Wenn man hier die Ruhe behalten wollte, musste man sehr diszipliniert und beherrscht sein. Oder emotional tot. Bei Chett war Letzteres der Fall. Körperlich machte sich der Stress bemerkbar: Sein Sichtfeld verengte sich zu einem Tunnelblick, der sich auf das fixierte, was direkt vor ihm und seiner Maschine lag, und aus jeder Pore floss ihm der Schweiß in Strömen, so dass die Innenseite seines luftdichten Pilotenanzugs klatschnass war und dicke Tropfen hinunter in die Stiefel flossen. Doch er konnte auch unter Stress arbeiten: Er war an ihn gewohnt. Emotional berührten ihn die Ereignisse wenig. Sein Urteilsvermögen und seine Reaktionszeit wurden davon kaum beeinträchtigt, denn er verspürte kaum Angst, eher eine Art Fatalismus, der ihn tun ließ was zu tun war, ohne darüber nachzudenken, welche Folgen es haben könnte.

Er hatte bereits auf Ionenkanonen umgeschaltet, bevor das Okay der Rottenführerin für einen zweiten Angriff kam. Flink wich er den flatternden Geschöpfen aus und drückte dann den Steuerknüppel nach unten. Zugleich drehte er ihn schroff nach links und trat auf die Pedale, mit denen der Schub der Zwillingsionentriebwerke reguliert wurde. Das kleine, schwer bewaffnete Schiff vollführte auf seinen Befehl hin ein abruptes Manöver, das einen TIE-Fighter wahrscheinlich zerrissen hätte, und stieß dann fast senkrecht auf den Turm und dessen Schildkuppel hinab. Von seinem ersten Anflug wusste der Yaga-Minoer, dass er nicht allzu genau zielen musste: Der Schild lag nicht eng an der Struktur an, sondern bildete eine weitläufige Kuppel, die schwer zu verfehlen war. Natürlich würden exakte Treffer die Wirkung maximieren, aber auch wenn sie die Kuppel nur streiften, sollten sie einen Effekt entfalten. Er schaltete die Ionenkanonen in den Verbundmodus, wodurch sie in dichten, intensiven Salven schossen, und drückte den Feuerknopf. Der Defender sandte blauweiße Strahlen anstelle des üblichen grellgrünen Laserfeuers aus und gleichzeitig schoss neben ihm ein zweiter Jäger. Er bemerkte erst jetzt, dass einer der Kameraden ihn bei seinem Anflug begleitet hatte: Ohne Sensoren hatten sie auch keine klaren Anzeigen darüber, wo sich die anderen Maschinen befanden, und das Sichtfeld war eingeschränkt. Nur einen kurzen Blick nach rechts erlaubte er sich. Die Pup-Defenders waren äußerlich nicht klar genug markiert, als dass er hätte beurteilen können wer darin saß: In den schwarzen Anzügen mit den Atemmasken sahen die Piloten völlig identisch und anonym aus. Doch er war froh über die Unterstützung, ganz gleich wer sie ihm bot.

Die ersten Ionensalven zerstreuten sich auf dem Schild und brachten diesen zum Aufschimmern in diffusem, graublauem Licht. Dieses Leuchten wurde mit den nächsten Treffern intensiver und begann dann zu flackern. Schließlich brach eine erste Ladung durch, als das Energiefeld schwächer wurde und zu kollabieren begann. Sie verfehlte den Turm, doch die nächste saß. Von dem mehrfachen Strahlenbündel getroffen, wurden Strom- und Schaltkreise überlastet, Relais und Speicher entladen. Blaues Elmsfeuer züngelten über die Oberfläche des Bauwerks, dann wurden die hatte Chett plötzlich wieder Anzeigen auf den Displays. Der Störsender, der ihre Sensoren mit falschen Signalen überlagert hatte, war ausgeschaltet und auch der Blaster, der auf ihn gezielt und während des Angriffs mehrmals seine Bugschilde getroffen hatte, stellte sein Feuer ein. Der Feind war zerstört. Der Pilot überlegte, ob er rasch auf Laser umschalten und den Turm zerstören sollte: Nötig wäre es nicht, doch es hätte ihm Befriedigung verschafft, das ›Spielzeug‹ der Initiatoren dieses harten Tests kaputtzumachen. Allerdings war dafür die Zeit schon zu knapp. Er musse rasch das Ruder herumreißen und die Repulsoren einschalten, um sich in flachem Winkel von dem Felsboden abzustoßen und wieder zur Höhlendecke aufzusteigen.


»Die Viecher sind weg«, meldete Pup Neun plötzlich. »Scheinen sich in Felsspalten verzogen zu haben.«

Vielleicht hatten auch sie irgendwelche Signale vom Turm erhalten, die sie aggressiv gemacht oder auf andere Weise ihr Verhalten beeinflusst hatten. Doch Chett Nectu war es eigentlich egal, warum wohin die Biester sich verkrochen, Hauptsache sie wurden nicht mehr von ihnen belästigt. Er atmete durch und merkte dabei nicht einmal, dass er einige Sekunden lang die Luft angehalten hatte.

»Ich habe einen Ausgang entdeckt«, berichtete er. »Auf zwei Uhr und vierzig Grad unter Ihnen, Rottenführer. Hinter einem Felsvorsprung.«

Das Loch, das aus der gigantischen Höhle hinausführte, war wirklich schwer zu sehen. Selbst wenn sie es zuvor entdeckt hätten, wäre es ein unerhörtes Wagnis gewesen, ohne funktonierende Sensoren hineinzufliegen. Man hatte dieses Hindernis so aufgebaut, dass sie es nicht einfach umgehen konnten, doch nun, da es überwunden war, machten die wiederhergestellten Sensoranzeigen die weitere Route deutlich. Die drei Defenders flogen durch die Öffnung im grauen Fels und draußen wurde aus dem Tunnel rasch wieder ein Graben. Sie hatten das Höhlensystem hinter sich gelassen und über ihnen lag wieder der schwarze, fast sternlose Himmel des kargen Mondes.

Nectu hätte erwartet, dass sie nun dem Canyon weiter folgen würden - insbesondere weil in einigen Kilometern Entfernung wieder Objekte angezeigt wurden, die von weiteren Turbolasertürmen oder ähnlichen Spielereien stammen konnten und offenbar als die nächsten Hindernisse vorgesehen waren. Doch dann kam der Befehl herein, die Schlucht zu verlassen und einen bestimmten Punkt im All darüber anzusteuern. Er hatte wirklich nichts dagegen, kein hartes Gestein mehr einige Meter links und rechts von seinen Solarpaneelen zu wissen, und folgte Sakura Mitsumo hinauf in die dünnen Lüfte. Dann sah er, worum es diesmal ging. Einige Kilometer vor ihnen tobte ein Kampf. Den Anzeigen nach handelte es sich um die anderen Defenders der Pup-Staffel. Doch sie gaben wenig Aufschluss darüber, um welches Modell es sich bei ihren Gegnern handelte. Nur dass diese in der Überzahl waren, war nicht zu übersehen. Grünes Licht ließ eine Vielzahl von Punkten aufflackern, die dank ihrer geringen Größe erst aus größerer Nähe die ungefähre Form von Jägern der TIE-Serie annahmen - allerdings war die rechteckige Kontur ihrer Flügel Chett nicht vertraut. Eine weitere ungewöhnliche Überraschung offenbar. Doch jedes Gefecht, egal gegen welchen Gegner, war ihm lieber als ein weiterer kilometerlanger Flug durch die Schlucht.

Der Angriffsbefehl kam und der dunkelhäutige Kampfpilot schaltete seine Waffensysteme wieder auf die Laserkanonen um. Niemand hatte angedeutet, dass man den Gegner schonen musste, als wählte er das Geschütz, das die maximale Wirkung entfesselte.


»Pup Acht, klar zum Angriff«, bestätigte er, kurz bevor Neun dasselbe tat.

Dann stürzte auch Mitsumos Rotte sich ins Gefecht gegen den unbekannten Feind.


[Bastion-System | Weltraum | über dem Mond eines Gasriesen] Chett Nectu (Pup 8), Sakura Mitsumo (Pup 7), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Rest der Pup-Staffel, TIE-Drohnen; Aiden Thiuro und Beobachter in der Nähe
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh

Thracoshs Lächeln hatte sich auf sein Gesicht gebrannt, die eigentlich freundliche Mimik wirkte dadurch steinern und aufgesetzt. Es war sein typischer Gesichtsausdruck wenn er mit "Kunden" zu tun hatte. Grundsätzlich legte er viel Wert auf Höflichkeit. Im Tempel lief mal schnell Gefahr durch ein loses Mundwerk in Gefahr zu geraten und so war es für ihn zur erprobten Routine geworden jedem mit übertriebener Höflichkeit zu begegnen. Doch deswegen sollte man ihn nicht für schwach halten, im Gegenteil. Wenn es ihm nutzte, wenn er merkete er kam damit nicht weiter konnte diese Fassade schnell von ihm abfallen und etwas grausames, etwas rücksichtsloses offenbaren. Etwas, das der Ewok beinahe auch kennengelernt hätte.Dieses kleine Pelztier...Thracosh hatte nie verstanden was manche an ihnen so knuddelig fanden. Sie waren klein, schwach, unbrauchbar. Welchen Wert hatten sie schon in einer Schlacht, in einer handfesten Auseinandersetzung, sollten sie ihn etwa zu Tode knuddeln? Bei dem Gedanken an eine Armee aus Ewoks, die auf imperiale Soldaten losging und versuchte, die kampfgestählten Krieger des Imperators durch flauschige Attacken zu besiegen, musste er sich zusammenreißen nicht laut loszulachen. Der Gedanke war einfach zu köstlich.

"Und die Freude ist ganz auf meiner Seite, meine liebe, kleine Rattataki."

Sie (Selura) hatte sich nicht vorgestellt, doch das machte nichts. Wenn er wollte konnte er ihren Namen auch so herausfinden, immerhin waren Informationene sein Geschäft.

"Es ist schön hier einen zivilisierten Umgang zu pflegen, viele meiner potentiellen Kunden verfallen leider dem Irrglauben sie könnten mit Gewalt zu ihrem Ziel kommen."

Dabei wurde sein Grinsen noch breiter, voller Vergnügen dachte er an die rohe Muskelmasse der beiden Houks, die da im Schatten lauerten und bereit ihn zu beschützen. Nicht, dass er sich nicht auch selber verteidigen konnte, nein. Er erledigte nur nicht gerne die Drecksarbeit. Wenn es dann ums Foltern und Spaß haben ging...nun, das war wieder eine andere Sache. Doch vorerst brauchte er seine Leibwächter nicht, sie würden nur auf sein Zeichen herbeikommen.

"Nur leider hast du dich geirrt, ich hätte nie mit der Ankunft von drei so strahlenden Jüngern gerechnet.",

entgegnete er süffisant als die Rattataki erklärte, er hätte auf sie gewartet. Sein Blick ging zu dem Menschen (Talitha), sie fühlte sich ganz eindeutig nicht wohl. Unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen und schaute sich um als fühlte sie sich verfolgt und beobachtet. Er spürte, dass es nicht ihre Idee gewesen war ihn in den Katakomben zu suchen. Denn das hier war sein Revier, hier kannte er sich aus. Lange hatte er die gefährlichen Gewölbe nach einem guten Handelsplatz durchsucht und sich dabei der einen oder anderen Gefahr erwehren müssen. Der Keller des Tempels barg seltsame und grausame Gestalten, manche bar jedweder Intelligenz nur darauf ausgerichtet ihren Blutdurst zu stillen, andere waren verführerisch und erwischten einen mit den Versprechungen von Macht und Reichtum. Hier unten lagen die Leichen unzähliger Jünger und auch so mancher Sith hatte hier schin sein Ende gefunden, in Selbstüberschätzung und Hochmut. Nur er hatte sich behauptet und einen Platz gefunden an dem er unbehelligt von den Wachen seinen Geschäften nachgehen konnte. Nicht, dass er sie natürlich auch fürstlich belohnte wenn sie beide Augen oder wie viele sie auch immer besaßen zudrückten.

"Es ist eine freudige Abwechslung zu den rohen Gestalten, die sonst hierher kommen."

Oder zu den ganzen jämmerlichen, fügte er in Gedanken hinzu. Natürlich sah Thracosh die Jünger als nichts anderes an, sie waren bloß ein Mittel zum Zweck von dem sie noch nichts wussten. Im Moment machte es ihm einfach Spaß mit ihnen zu spielen und zu sehen wie sie reagierten.

"Darth Halberd....Halberd...H A L B E R D sucht ihr sagtest du?", gespielt nachdenklich fuhr er mit einer Hand über sein Kinn und legte den Kopf in den Nacken.

"Natürlich, Halberd, wieso sagt ihr das nicht gleich. Ich kenne diesen Darth, ein mächtiger Sith, in der Tat. Ihr habt meine Neugierde geweckt, was führt euch zu diesem Warrior?"

Thracosh sah den Anzati (Vigosh)durchdringend an. Er war bisher stumm geblieben und irgendwas...stimmte nicht mit ihm. Zwar konnte er nicht sagen was in ihm vorging, doch auf der einen Seite schien er in Gedanken versunken, auf der anderen Seite waren seine Musklen gespannt und für einen Kampf gewappnet. Um ehrlich zu sein war er die unbekannte Variable....und das hasste Thracosh. Über den Anzati hatte er keine Informationen, er war augenscheinlich noch nicht lange im Tempel zu Gast. Von ihm ging deswegen wohl die größte Gefahr aus, ihn konnte er nicht einschätzen.


[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh

"Natürlich, Halberd, wieso sagt ihr das nicht gleich. Ich kenne diesen Darth, ein mächtiger Sith, in der Tat. Ihr habt meine Neugierde geweckt, was führt euch zu diesem Warrior?"

Nach diesen Worten sah der Informant Vigosh durchdringend an, was die Anspannung in ihm nicht wirklich abklingen lies. Beide starrten sich an und Vigosh musste feststellen, dass dieser Augenblick dem der Arena sehr ähnelte. Die Momente in denen der Arenasprecher die beiden Kontrahenten ankündigte und die Masse einheizte. In diesen Momenten enstand immer ein psychisches Duell des Starrens zwischen den Beiden Gladiatoren und dies fühlte sich, abgesehen von der gesamten Stille die sie umgab, genauso wie damals an. Die Zeit schien in den kurzen Moment des Schweigens still zu stehen und Vigosh konnte feststellen das dieses aufgesetzte Lachen, sehr viel verbarg.

So wie er auf Selura geantwortet hatte schien er schon etwas über sie zu wissen und auch die Art und Weise wie er Talitha ansah, deutete darauf, dass sie kein unbeschriebenes Blatt für Ihn war. Nun war sich aber Vigosh nicht sicher was dieser starre Blick zu bedeuten hatte, den sein Gegenüber ihm zuwarf. Auf irgendeiner Art und Weise schien er weniger selbstsicher und ein wenig zurückhaltend, aber auch nur für einen kurzen Augenblick. Bestand die Möglichkeit das die Isolation von Vigosh und sein erst kürzliches Eintreffen auf Bastion, nicht die Möglichkeit zugelassen hatte, Informationen über ihn und seiner Geschichte, im Umlauf zu bringen?

Fragen über Fragen, denn es könnte natürlich auch eine List sein, um ihn aus der Reserve zu locken, somit konnte er hier jetzt sehr viel weitergrübeln oder der Sache auf den Grund gehen. Er sah zu Selura rüber und wusste, sie würde das Gespräch souverän führen können, doch für den Fall, dass zu viel über sie bekannt war, könnte sie in verbale Fallen tappen. Aber wenn es wirklich stimmte, dass über Vigosh keine Informationen durchgedrungen sind, dann war es hier zumindest auf der Komunikationsebene, ein halbwegs neutraler Kampf. Somit kam er nun Selura zuvor und antwortete

Ich würde sagen, dass die Gründe, wieso wir Darth Hallbred suchen, nicht wirklich von Belang sind. Immerhin, sind hier ja auch keine Namen von Belang.

Vigosh war in Angriffslaune und es lag nun auch an ihm, seinen Wert zu beweisen. Er müsste natürlich bedacht vorgehen, denn sein Gegenüber würde sicherlich dieses Spiel beherrschen, wenn nicht sogar weitaus besser als Vigosh selbst. Aber nun gab es kein zurück mehr.

Es ist uns offensichtlich wichtig genug, um hier runter zu kommen, jedoch auch nur, weil es die bequemste Chance ist, an die gewünschten Informationen zu kommen. Ich hoffe das nicht der Trugsschluss aufkommt, das es unsere einzige Möglichkeit ist.

Der Informant verzog keine Miene und Vigosh spürte ein gefühl der Stärke in sich, das seine Zweifel abgestumpft hatte und er wollte auf dieser Welle jetzt weiter reiten.

Sind wir also den weiten Weg hier nach unten gestiegen, um deine Neugier zu befriedigen, oder hast du wirklich Informationen die uns weiterhelfen?

Vigosh lies nicht gern mit sich spielen, geschweige denn an der Nase herumführen. Er war hier runtergestiegen um seinem Schicksal einen Stoß zu verpassen und er würde nicht zulassen das sich etwas dabei in den Weg stellt.

Sein Blick richtete sich auf Selura, die ihn einigermaßen Neutral ansah. Ihm kamen kurze Zweifel auf, ob er mit seiner Taktik vielleicht richtig gefahren war. Aber er war nicht der Typ, der sich im Schatten aufhielt und der die Sachen sonderlich viel beobachten konnte, ohne dabei aktiv zu werden. Die Woche in der er links liegen gelassen wurde, war schon zu viel gewesen und er musste der Stimme in seinem Kopf recht geben, wenn sie ihm einredete, dass er es in der Hand hatte.

Er richtete seinen Blick wieder auf den Informanten und beachtete dabei Talitha kein bisschen. Sie war wieder teilnahmslos und in sich gekehrt. Langsam vergingen die Zweifel die er an Ihr hatte. Sie konnte nicht mit irgendjemanden unter einer Decke stecken, zumindest mit keinem, der es explizit auf Ihn selbst abgesehen hatte. Sie war einfach nur schwach und er empfand sie immer mehr als Hinderniss, als eine zusätzliche Last, von der er sich nur zu gern befreien würde.

Er spürte wie er mit der Umgebung langsam immer besser zurechtkam und genoss es langsam, von diesem Zorn und der Wut umgeben zu sein. Die Schmerzen verblassten langsam und er spürte eiN feuer in sich, das sich von all dem nährte, dass um ihn wirkte. Sein Blick starr auf seinen Gegenüber gerichtet und in Erwartung auf einer Antwort.

[Bastion | Sith-Tempel | Katakomben | Gänge] - mit Thracosh (NPC), Talitha (NPC), Selura, Vigosh
 
Bastion | Sithorden | Trainingsraum| Aleah, Saphenus, Ares und Hybris

Der Alptraum namens Hybris starrte sie weiter an, es war fast als würde er sie mit dem Blick bereits töten, doch scheinbar konnten ihre Worte und ihr Verhalten davor Retten als ein blutiges Wrack in der Ecke zu enden, denn entweder weckte sie sein Interesse oder sie schaffte es ihn zu beruhigen. Ganz egal was es war, er erhob das Wort.

„Diesen Blödsinn mit dem Verneigen und Respekt zollen kannst du dir sparen. Auch wenn die Trainingsräume offen sind und es keine Regeln gibt die dich daran hindern könnten im selben Raum zu trainieren wie andere, kann man doch wohl davon ausgehen das man einem Sith Lord lieber aus dem Weg geht anstatt ihn bewusst zu stören und danach auch noch zu ignorieren. Gedankenlosigkeit ist ja noch schlimmer als Naivität... aber ich lass dich dieses mal nochmal ziehen, allein schon um zu sehen wie dein Weg endet.“

Kurz breitete sich ein Gefühl der Erleichterung in ihrem Magen aus und auch die Anspannung verflog kaum merklich von ihr. Es war fast als wäre sie nur Haarscharf dem Maul eines Rancors entkommen. Wieder verbeugte sie sich Respektvoll als er sich umdrehte und davon Stolzierte als sei er der Imperator persönlich. Sie konnte ihm jedoch nicht mehr nachblicken denn ein neuer Trainingsdroide mit aktivem Lichtschwert stellte sich in ihr Blickfeld. Ein kurzes Schmunzeln umspielte die dunkelblauen Lippen der Apprentice als sie sich wieder in Stellung begab und ihr Lichtschwert aktivierte. Aber ihr war jetzt nicht danach auf einen wehrlosen Droiden einzuschlagen, sie wollte nun etwas mehr Aktivität. So ließ sie den Droiden erstmal stehen und ging zur Konsole sie stellte das Programm um und nahm sich ein zweites Trainingsschwert.

Als sie wieder vor dem Droiden stand hatte sie kaum Zeit um sich vorzubereiten denn der Droide stürmte auf sie zu, aber er kam nicht weit denn mit einem schnellen Sprung kam sie ihm entgegen und schlug mit dem Lichtschwert von oben auf ihn ein, der Droide blockte, drehte sich um seinerseits einen Schlag auszuführen, diesmal wich Aleah aus und nutzte den Schwung des Ausweichens um einen weiteren Schlag gegen den Droiden zu vollführen, das zweite Lichtschwert ließ sie noch inaktiv.

Sie behielt nur kurze Distanz zu dem Droiden und ließ ihn nur wenig zuschlagen, denn sie war diejenige die ihr Tempo immer weiter erhöhte, regelrecht um den Droiden tanzte und immer wieder von verschiedenen Richtungen auf ihn einschlug. Die macht spielte dabei eine große Rolle, sie ließ in jeden Schlag die Macht einfließen, verstärkte so nicht nur die Schläge sondern sorgte auch dafür das sie schneller war. Sie konzentrierte sich voll auf den Kampf und genoss das Gefühl und die erhöhte Schwierigkeit des Kampfes. Sie konzentrierte sich voll auf den Kampf und das Gefühl, so sah sie nicht mal das Ares den Raum verließ und Hybris sie betrachtete.

Der Droide Schlug wieder mit seinem Schwert zu und Aleah parierte diesmal jedoch sah sie eine Öffnung und aktivierte das zweite Lichtschwert, mit einer Drehung sorgte sie dafür das der Droide seine Verteidigung fallen ließ, den Schwung der Drehung nutzte sie um mit dem zweiten Schwert zuzuschlagen. Es war ein vollkommen anderes Gefühl mit zwei Lichtschwertern zu Kämpfen aber es fühlte sich gut an, nun erhöhte sie wieder das Tempo der Schläge, versuchte beide Schwerter zu Koordinieren, es fiel ihr zwar noch etwas schwer und sah vielleicht so aus als würde es ein Anfänger machen, aber sie gab sich sichtlich Mühe alles wieder in Einklang zu bringen damit es wieder so flüssig wie vorher wurde, aber bis dahin war es noch ein kleiner Weg.

Dann spürte sie das Vibrieren ihres COMMs und hörte das leise Piepen, eine Nachricht und sie kannte nur eine Person die ihre Nummer hatte. Dadurch war sie jedoch abgelenkt und der Droide nutzte diese Chance und Schwang sein Lichtschwert in Oberkörperhöhe. Aber so leicht würde sie es dem Droiden nicht machen, mit einer schnellen Bewegung lehnte sie sich nach hinten stützte sich mit den Händen ab und entging so dem Angriff. Dann stieß sie sich vom Boden ab und Trat im Schwung gegen den Schwertarm des Droiden, so drehte sie sich kunstvoll um ihre eigene Achse und landete wieder auf den Füßen mithilfe der Macht stieß sie sich nach vorne gegen den Verteidigungslosen Droiden, mit beiden Schwertern Stach sie ihm in den Bauch und zwar so stark das er nach hinten gegen die Wand geschleudert wurde und surrend liegenblieb. Die Apprentice erhob sich wieder, ließ ihre Schwerter kurz kunstvoll kreisen und deaktivierte sie dann, beide Griffe klemmte sie an ihren Gürtel und ging langsam Richtung Ausgang, aber natürlich nicht ohne wieder dem Lord Respekt zu zollen. Im Vorbeigehen würdigte sie den Zabrak nur einen ganz kurzen blick mit ihren eisblauen Augen.

Als sie den Trainingsraum verließ hob sie den COMM und betrachtete die Nachricht.

>>>Aleah meine Schülerin, begebe dich umgehend nach Nar Shaddaa. Meide offizielle Routen und reise unauffällig. Sobald du den Schmugglermond erreicht hast, kontaktiere mich. – Aden<<<

Wieder umspielte ein lächeln die blauen Lippen und sie war noch eine Spur erleichterter, es tat gut diese Nachricht von ihm bekommen zu haben und sie wusste nichtmal warum sie es so freute. Schnellen Schrittes machte sie sich auf in ihr Quartier, sofort zog sie sich um und packte einige Kleinigkeiten, Nar Shaddaa dort war sie bisher noch nie gewesen so war sie voller Vorfreude. Das PADD mit den Trainingsanleitungen nahm sie ebenfalls mit. Mit ihren Sachen bepackt verließ sie den Orden der Sith um zu den Landungsbuchten zu gehen. Hier gab es viele Transporter und sie wusste genau wie sie möglichst unerkannt von A nach B kam, dieses Wissen nutzte sie aus und ging an Bord eines Frachters der noch andere Reisende aufnahm aber keine normale Route nahm. Dort dauerte es zwar etwas länger, aber dafür würde sie den Anforderungen ihres Meisters folgen und sie hatte mehr Zeit zum Studieren.



Bastion | Sithorden | Frachter AX-4, Landebucht| Aleah und Reisende
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene - Gemeinsames Labor von Darth Ral und Darth Bor - Adria, Ral und Bor]

Mehr oder weniger teilnahmslos starrte Bor auf die kleine Adria, während das Bacta durch ihren Körper strömte und sie so weit heilte, das ihr eigenes Immunsystem und Selbstheilungskräfte den Rest erledigen konnten. Das sie inzwischen eine gelbe Hautfarbe angenommen hatte, registrierte Bor zwar, reagierte aber erst darauf als ihm nach sehr langem Nachdenken der Gedanke gekommen war, das Menschen doch gar nicht so aussehen sollten.
„Schaut Meister, sie ist gelb.“ sagte er deshalb und klang dabei so verwirrt wie er auch aussah.
„Ihre Leber ist hin. Deinetwegen!“
„T'schuldigung.“
„Am Arsch. Wenn wir die nicht sofort austauschen, ist sie hin.“
„Adria austauschen?“
„Die LEBER, du SCHWACHKOPF!“
„Ach so. Ja, natürlich. Geht das denn?“
„Ja was weiß ich, du machst das schon.“
„Ich?“
„Ja wer sonst? Ich?“
„Aber ich kann das doch nur bei mir selbst... ich weiß nicht wie das bei einem Kind geht.“
„Boah mit was ich mich wieder rum quälen muss! Dann machts halt der Medi-Droide. Wo ist der überhaupt?!“

Rals Augen suchten den Bereich um sich herum mit den Augen ab, da das Labor dann aber doch teilweise sehr verwinkelt und außerdem mit sehr viel Gerätschaften und Unrat vollgestopft war, konnte er nicht mal ein Viertel vom gesamten Labor einsehen.
„Such ihn Trottel.“

Man möchte meinen es wäre nicht schwer einen Medi-Droiden zu finden, war der doch mannshoch und im Gegensatz zum Rest der ihn umgebenden Gegenstände mit einer chromähnlichen Legierung beschichtet. Doch das Labor war wirklich in einem schlimmen Zustand, sodass Bor selbst mit seiner Methode – er wühlte sich wie ein blutrünstiger Rancor durch die Umgebung – 5 Minuten brauchte. Schließlich entdeckte er ihn unter einem Stapel alter Behälter, zog ihn unter diesen hervor und stellte ihn auf. Da der Droide aber noch deaktiviert war, wollte er sogleich wieder umfallen, Ral verhindert es jedoch mit der Macht und aktivierte ihn im selben Augenblick.
Der Medbot musste einiges erlebt haben. Jede einzelne seiner Knautschzonen war eingedrückt, durchlöchert, angesenkt, aufgeschlitzt oder zerfetzt worden. Er konnte sich noch bewegen und auch arbeiten, doch würde man ihm jetzt irgendwas sprichwörtlich an den Kopf werfen oder auch nur irgendwo am restlichen Körper treffen, würde man zwangsläufig irgendwelche wichtigen Systeme treffen. Immer noch glänzend, aber eben mehr Schrotthaufen als Droide, marschierte er laut und ohne jede Anmut hinter Bor und Ral her. Als er sich an den Tisch stellte und auf Adria herabsah, leuchteten seine beiden orangen Photorezeptoren auf und blitzten dann in unregelmäßigen Abständen auf.

„Sein Vokabulator scheint hin zu sein“ diagnostizierte Ral und klang dabei sogar leicht erheitert.
„Geschenkt, sein dämliches Gequatsche konnte ich eh nie ab. Los, schneide sie auf und tausche die Leber aus Blechdose.“
Das die beiden Executoren als Alchemisten Droiden benutzten, war mit ein Grund weshalb sie so ziemlich jeder andere, auch rangniedere Sith verachtete und auf sie herabschaute. Da sie es aber nie wirklich hinbekommen haben, einen Diener mit alchemistischen Mitteln zu erschaffen, der tatsächlich mal nützlich war, hatten sie sich schließlich doch klammheimlich einen Droiden besorgt. Bor hatte es selbstverständlich schon am nächsten Tag ausgeplaudert...

Der Droide reagierte indem er seine linke fünffingrige „Hand“ auf Adrias Bauch legte und genug Druck ausübte, das sie sich nicht würde erheben können. Dann hob er auch schon seinen rechten Arm. An dessen Ende war keine künstliche Hand, sondern gleich fünf verschiedene Werkzeuge. Fast alle waren Laserskalpelle mit teils sehr unterschiedlichen Funktionen und den kleinsten davon klappte er nun hinunter, legte sofort am oberen Ende des Brustkorbes an und wollte ganz offensichtlich loslegen, obwohl sie weder narkotisiert worden war, noch sich die Ersatzleber bereits in Reichweite befand. Da auch Ral und Bor keine Anstalten machten irgendwas in der Richtung zu unternehmen, wäre Adria vermutlich recht schnell gestorben, doch sie hatte noch ein Mal Glück, denn es tat sich nichts. Als der Droide das bemerkte nahm er einfach das nächste Skalpell, scheiterte jedoch ebenfalls. Dann das dritte und schließlich vierte, bis er scheinbar der Meinung war, dass man ihre Brustkorb auch durch unzählige Nadelstiche würde öffnen können. Ral konnte es nicht länger mit ansehen.
„Nutzloser Schrotthaufen! Wenn man nicht alles selbst macht!“
Zuerst bekam der Medbot einen Machtstoß gegen den Schädel, sodass dieser in Stücke gerissen wurde und der restliche Körper sich im Labor verteilte. Dann drehte sich Bor vollständig um und Ral beäugte Adria. Er war ganz offensichtlich kein Arzt und weder zu ignorant um die katastrophalen hygienischen Zustände im Labor und die fehlende Leber zu bemerken oder es kümmerte ihn einfach nicht. Auf jeden Fall aber wusste er wo sich die Leber im menschlichen Körper befand und... plötzlich schienen seine Augen regelrecht aus den Höhlen fallen zu wollen. Er konnte es deutlich in der Macht spüren und sah fast im selben Augenblick wie sich Adrias Haut die gelbe Farbe verlor. Sie heilte sich von allein und Ral wusste sofort das es sein Verdienst gewesen war. Der Wachstumsbeschleuniger! Er regenerierte die beschädigten oder zerstörten Zellen nicht direkt, aber erzeugte einfach so schnell neue, das Adria innerhalb kürzester Zeit wieder eine funktionsfähige Leber besaß. NATÜRLICH hatte Ral das gewusst und NATÜRLICH hatte er das experimentellen Elixier genau dafür modifiziert, sodass selbst Sterbende dadurch gerettet wurden. Was war er doch für ein Genie!

„Ihr geht’s wieder gut“ sagte Bor überflüssigerweise und schaute sich dabei über die eigene Schulter.
„Ja Schmalhirn! Natürlich! Und das alles dank mir, weil ich vorhergesehen habe das du Trottel sie sofort töten würdest, sollte ich mal nicht aufpassen. Und was ist, kaum schlafe ich, machst du es auch. Aber ich habe vorgesorgt!“
„Ach... ja, das war sehr klug.“

Obwohl Bor es war der Ral schmeichelte und es diesem eigentlich am fetten Arsch vorbei gehen konnte, wenn das lange Elend ihn für unverdiente Taten lobte, fühlte er sich dennoch geschmeichelt. Wenn es jemanden gab der auf so was ansprang, dann Ral.
„So und nun pump sie mit Schmerzmitteln voll und werf sie zu Experiment 47-1. Ich hab Hunger.“
„Hunger?“
„Da du Vollidiot ja nicht daran gedacht hast, mir auch was mitzubringen als du essen warst, müssen wir da jetzt nochmal hin. Aber das Gör nehme ich sicher nicht mit.“
„T'schuldigung.“
„Mach es einfach“
schrie Ral, brach aber beim letzten Wort ein und seufzte frustriert.
Und Bor tat es. Ohne auf Adria zu achten nahm er sich den einzigen noch auffindbaren und intakten Injektor, schob von oben die Ampulle mit dem Schmerzmittel hinein und injizierte dem kleinen Mädchen das Zeug ohne zu zögern in den rechten Oberarm. Die Dosis war so hoch, das Adrias Gesicht einen verständnislosen Ausdruck annahm, die Augen nur noch halb geöffnet. Sie plapperte ganz leise vor sich hin, lallte vielleicht auch nur, war aber auf jeden Fall nicht mehr in der Lage irgendwelchen Blödsinn anzustellen. Deshalb wehrte sie sich auch nicht als Bor sie sich unter den rechten Arm klemmte, zu einer Bodenluke mitten im größten Raum des Labors ging, diese öffnete und Adria langsam herab ließ. Obwohl Ral sich beschwerte und wollte das er sie einfach nur rein schmiss, hörte er dieses mal nicht und streckte sich so weit er konnte in den Raum unter ihnen und ließ die benommene Adria dann auf den Boden plumpsen. Von Rals lauter Stimme weiterhin angetrieben, schloss er die Luke und ging dann aus dem Labor Richtung "Kantine"...


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene - Gemeinsames Labor von Darth Ral und Darth Bor - Adria, Ral und Bor]

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene - Unter dem gemeinsamen Labor von Darth Ral und Darth Bor - Gruft - Shub'aog]​

Shub'aog war grade dabei die Knochen seiner letzten Mahlzeit auf den Haufen mit den anderen Knochen zu drapieren, als die Luke, die in der Decke eingelassen war, sich öffnete. Irritiert über die unplanmäßige Störung, zog er sich bis zum Rand der Gruft zurück und verschmolz dort mit den undurchdringlichen Schatten. Er mochte schon viel zu lange hier unten eingesperrt sein, doch sein Zeitgefühl war noch nicht gestört oder ihm gänzlich abhandengekommen. Deshalb wusste er das der dämliche Lange und der fette Schreihals ihn eigentlich hätten noch eine Woche lang in Ruhe lassen müssen. Auch wenn er ein Gefangener war, man ließ ihn meist in Ruhe, wohl weil die beiden unfähigen Alchemisten nicht so recht wussten was sie mit ihm anfangen sollten. Aber sie fütterten ihn und er hatte die Möglichkeit sich sauber zu halten und sogar zu beschäftigen. In Anbetracht des Chaos über ihm, war seine in den Fels von Bastion gehauene Gruft sogar recht angenehm. Wen man halt mal davon absah, dass man als Nicht-Machtnutzer und ohne Hilfsmittel gar nicht erst versuchen brauchte abzuhauen.
Shub stierte auf das für seine an die Finsternis gewöhnten Augen viel zu grelle Licht in der Mitte der Gruft und wartete ab. Und dann wurde schließlich etwas hinunter gereicht und den letzten halben Meter fallen gelassen. Der lauernde Jäger erkannte Bors Körper und Rals Geplapper, außerdem wusste er auch das ein Kind zu ihm hinunter gelassen worden war. Da die Decke über ihm schallisolierend wirkte, hatte er von den bisherigen Vorkommnissen nichts mitbekommen und war entsprechend überrascht. Was sollte das? Sollte er die Kleine etwa fressen?


Adria, immer noch so benommen und sowieso frei von allen Schmerzen, saß immer noch in der Mitte der Gruft, als sich ihr etwas fast lautlos näherte. Die Luke über ihr war zwar geschlossen, doch kaum hatte Bor sie zugezogen, war eine schwach leuchtende Lampe an ihrer Unterseite angegangen und erhellte einen fast drei Meter großen Kreis. Außerhalb davon erkannte man schon nach wenigen Zentimetern gar nichts mehr, sodass man unmöglich sagen konnte wie groß der Raum wirklich war.

„Nar wars harben wir denn dar!“ Da Adria viel zu benommen war um die Worte an sich zu verstehen und sie die Richtung, aus der sie gekommen waren auch bei wachen Verstand nicht hätte ermitteln können, drehte sie sich sitzend träge um ihre eigene Achse und suchte die Finsternis nach dem Geräusch ab. Lange musste sie jedoch nicht suchen, denn plötzlich schälte sich eine riesige Gestalt aus dem undurchdringlichen Dunkel. Es dauerte eine Weile bis Adria bemerkte das sie nur die Pfote eines Wesens anschaute, das deutlich größer war. Als sie aber so weit war, schaute sie hoch. Und höher. Und höher. Bis sie den Kopf schließlich zu weit in den Nacken legte, das Gleichgewicht verlor und sich auf den Rücken legte. Die Kreatur fand das offenbar witzig, denn sie lachte auf eine sehr merkwürdige Weise. Es klang gleichermaßen nach heiserem menschlichen Lachen, Knurren, Bellen und Jaulen, war aber von der Lautstärke und Art des Lachens her nicht unangenehm.
Char char char char! Du bist jar garnz durch den Wind. Char char char!“
Für Adria plötzlich, tauchte der gewaltige Schädel des Wesens vor ihren Augen auf und wäre sie nicht so benommen, sie hätte bemerkt das dieser unnormal große Kopf eigentlich hauptsächlich aus dem pechschwarzes Fell einer ausladenden Mähne bestand und das eigentlich Gesicht viel kleiner war. Ohnehin nicht in der Lage Angst zu empfinden, hob sie ihre schwankenden Ärmchen und betatschte das haarlose, aber raue Gesicht der Kreatur. Das hatte, und das bemerkte Adria leider auch nicht, grün-goldene Augen, die amüsiert auf sie herabblickten, sich jedoch zuckend schlossen, als sie seine Nüstern mit ihren Fingern berührte.
Chaaaaar kleine Darme. Du stinkst!“
Sich schüttelnd brachte sich Shub'aog aus der Reichweite ihrer neugierigen Hände, dann richtete er sich wieder auf und blieb gebeugt stehen. Da er noch größer war als Bor und die Gruft eine zumindest für seine Statur zu niedrige Decke besaß, ging es nicht anders.
Adria lag grade zu Füßen ihres wohl ersten Shistavanen, eines humanoiden Wolfes. Doch während seine meisten Artgenossen wie die wilde ungeschlachtene Version eines Bothaners aussahen, ähnelte er viel mehr einem Wolf. Einem verdammt großen Wolf mit so schwarzem Fell, das selbst das Licht von diesem verschluckt wurde.


„Harben die bösen Märnner dich zu mir gesteckt, hm?! Nar dars marcht nichts, hier ist genug Plartz für uns beide. Arber nicht so, du stinkst narch Tod und narch schlimmeren. Du musst barden.“
Shub'aog nahm die kleine Adria bei der Hand, wobei ihr kleines Patschehändchen sicherlich drei bis vier mal in seine riesige – aber mit eingezogenen Krallen - Pranke gepasst hätte, richtete sie auf und zog sie dann langsam in die Dunkelheit. Sie selber konnte nichts sehen, doch da die Gruft sauber war, konnte sie auch über nichts stolpern. Wenn man mal von ihren eigenen Füßen absah. Doch dieses mal nicht, sodass die beiden schließlich am Ziel ankamen, das nur Shub sehen konnte. Es war ein in den Boden eingelassenes Loch, welches mehr als doppelt so groß war wie der Lichtkreis im Zentrum der Gruft.
„Dar ist ein Loch mit Warsser. Karlt, arber du musst dich saruber marchen. Komm.“
Er führte Adria näher heran und drückte sie sanft zu Boden, sodass ihre Füße über dem Loch baumelten.
„Dar ist eine Karnte, dararuf karnnst du stehen oder sitzen. Arber darhinter nicht mehr, dar geht es tief runter. Dar ertrinkst du.“
Die Schmerzmittel sorgten offenbar auch dafür das ihr Kälte nicht so viel ausmachte, denn als sie ihre nackten Füße in das Wasser steckte, zuckte sie kaum zusammen.
„Karnte groß genug, karnnst dich darraruf legen, arber arufparssen jar?“
Da sich Shub nicht wirklich sicher war das Adria begriffen hatte, blieb er neben ihr im Schneidersitz sitzen. Sollte sie doch ins tiefere Wasser stürzen, konnte er sie immerhin noch schnell genug raus ziehen.
„Den Fetzen dar arusziehen, ist aruch dreckig.“
Da Adria aber keine Anstalten machte sich des Leichentuchs zu entledigen, half der Wolfsmensch nach und schlitzte es einfach auf. Es hatte den Boden noch nicht einmal berühren können, da griff er es sich schon aus der Luft und warf es weit hinter sich in eine der Ecken.
„Harbe arndere Kleidung für dich, wenn du saruber.“
Shub'aog linste an dem Wasserloch vorbei zu einem Haufen Kleidungsstücke. All jene arme Seelen, die von den Alchemisten hier herunter geworfen worden waren, damit sie sterben und Kleidung besessen hatten, hatte Shub um diese erleichtert, als sie sie nicht mehr gebraucht hatten. Irgendwas war sicherlich dabei das Adria passen würde...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene - Unter dem gemeinsamen Labor von Darth Ral und Darth Bor - Gruft - Adria und Shub'aog]​
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] Ares Segomo, Darth Hybris und Aleah Onasi

Natürlich hatte Hybris gemerkt, was passiert war. Er machte ihm sofort klar, dass er Ares Stolz für seine größte Schwäche hielt. Da hatte er sicher nicht ganz unrecht. Danach betonte sein Meister, für Ares etwas zu deutlich, dass er hier im Orden ein Niemand sei und viele andere Apprentice ihn mit Leichtigkeit töten konnten. Ares wusste, dass Hybris auch hiermit recht hatte. Schon gegen Rake war das Glück sein größter Verbündeter gewesen, andererseits läge er jetzt mit gespaltenem Schädel draußen im Gang. Und Rake war nur ein einfacher Diener gewesen. Es gab noch viel zu lernen.

Dann wollte Hybris, dass Ares ihm sein Trainingslichtschwert gab. Sein Meister riss es ihm aus der Hand und sorgte für Ares Verwunderung für Ersatz.


„Dein Stolz mag deine Schwäche sein, doch das schmälert nicht deine Leistung. Rake ist ein Jäger und hat dich mit Sicherheit an einem Ort angegriffen, von dem er ausgegangen war das er ihn nützen und dich behindern würde. Spontan würde ich sagen in einen der engen Gänge, wo jemand leichtes und wendiges dennoch kaum ausweichen kann, vor allem da Rake so groß ist und eine enorme Reichweite hat. Er ist mächtiger und stärker als du und dennoch sitzt du nun hier, angeschlagen, aber am Leben. Das hat mich überrascht und wie schon während der Prüfungen erwähnt, ist das der einzige Weg um nicht nur am Leben zu bleiben....“

Der Totenschädel deutete auf das Lichtschwert, das Ares nun in Händen hielt.


„... sondern auch um belohnt zu werden. Du hast nun ein echtes, ein tödliches Lichtschwert, doch wie jedes meiner Geschenke kannst du es auch wieder verlieren.“

Ares glaubte nicht recht zu hören. Hatte er erst geglaubt, Hybris wolle das Schwert zurücklegen oder ihn wegen seiner Unkonzentriertheit bestrafen, erhielt er nun eine Belohnung! Ein echtes, ein richtiges, vor allem aber ein tödliches Lichtschwert! Ares konnte es nicht fassen. Er umklammerte den Griff des Geschenks wie ein kleiner Junge, der zum Geburtstag endlich sein Lieblingsspielzeug bekommen hatte. Jedoch war sein Meister noch nicht fertig. Der Sith machte Ares klar, das seine Gaben nicht unbedingt von Dauer waren:

„Ich sagte anfangs, das ihr solange mit den Trainingslaserschwertern hantieren müsst, bis ihr euren Machtschild benutzen und euch sowie euer Schwert schützen könnt. Das kannst du noch nicht, dennoch bekommst du schon dein erstes richtiges Lichtschwert. Doch irgendwann während des nächsten Jahres werde ich versuchen es dir zu entreißen. Ohne Ankündigung oder Vorwarnung. Ich steh dann vor dir und nehme es mir. Kannst du mich abwehren, gehört es endgültig dir, versagst du, wirst du von mir keines mehr bekommen.“

Ares schluckte. Hybris forderte viel, darauf musste sich Ares langsam einstellen. Natürlich hatte der Totenschädel das ganze mit Bedacht gemacht. Er wusste, das Ares mehr über den Lichtschwertkampf lernen wollte, er gab ihm sein erstes Lichtschwert, was Ares viel bedeutete und dann forderte er von ihm, wachsam zu bleiben, da er es sonst wieder verlieren könne. Hybris wollte ihn sicher manipulieren. Und selbst jetzt, wo er es wusste, gelang es dem Sith.

Dann ließ Hybris noch etwas platzen, was Ares nicht im geringsten überraschte: Irgendwann würde es in der Ausbildung auf ein Duell zwischen ihm und dem Zabrak, Saphenus war sein Name also, hinauslaufen. Und der Sith drohte noch einmal damit, seine Erwartungen gefälligst zu erfüllen. Sein Meister war noch immer nicht fertig und trug Ares noch zwei Aufgaben auf:


„Arbeite also weiter hart an dir und lasse nicht nach. Jetzt da du dich bewiesen hast, erwarte ich noch mehr. Unter anderem ist es nun deine Aufgabe, dich um Rake zu kümmern, sollte er jemals wieder versuchen einen von uns anzugreifen. Für dieses mal wird er eine Strafe erhalten die ihn mindestens genau so hart treffen wird wie der Tod, doch eine weitere Chance gibt es nicht, denn du wirst dafür sorgen. Solltest du diese Moment jedoch wegen Rachegelüsten vorzeitig herbei führen, ist dein Kopf der nächste der rollt. Es gilt nach wie vor das ich solch Kinderkartenniveau nicht hinnehme. Eine weitere Aufgabe, um die du dich sofort kümmern wirst, ist es, alles an theoretischem Wissen zusammen zu tragen was es über den Lichtschwertkampf und die Grundlagen der Macht gibt. Begib dich dafür in die Bibliothek. Es wird immer Momente geben wo du auf Grund von körperlicher Erschöpfung oder mangels geeigneten Örtlichkeiten keine praktischen Übungen absolvieren kannst. Als Apprentice habt ihr noch viel zu lernen, daher werdet ihr in der freien Zeit die Schriften des Ordens studieren. Lade es einfach auf zwei Padds runter und komm dann wieder. Sobald ihr beide wieder da seid, werde ich euch die restlichen Grundlagen zusammen beibringen.“

Er durfte sich also um Rake kümmern. Innerlich freute sich Ares. Das zeigte, wie Hybris im Vertraute und auch seine Fähigkeiten und sein Potential einschätzte. Sein Meister brauchte sich keine Sorgen machen. Er hatte nicht die kleinsten Rachegelüste gegen den großen Feeorin. Er bemitleidete ihn schon fast, war Rake doch fast wie ein wildes Tier. Und an einem Tier wollte Ares nun wirklich keine Rache nehmen. Er nickte seinem Meister zu und murmelte ein
„Verstanden“, drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Bibliothek. Ares wollte gerade aus der Tür hinaus, als sein Meister ihm noch etwas nachrief:

„Und falls du auf Rake triffst, wecke ihn auf. Wie, ist mir gleich.“


Selbstverständlich. Ares trat hinaus auf den Gang und ging direkt auf den ohnmächtigen Muskelberg zu. Der Bastioner bückte sich zu Rake hinunter, zog ihm die Schere aus dem Körper und gab ihm dann einen kräftigen Tritt in die Magengrube. Keinerlei Reaktion. Ares holte aus und gab dem Diener noch zwei weitere Tritte mit. Rake begann zu keuchen und zuckte zusammen. Mit beiden Händen hielt er sich die Stelle, gegen die Ares getreten hatte. Der Feeorin drehte den Kopf und blickte ihm ins Gesicht.

„Du!“

bellte der er. Der Blauhäutige sprang auf und wollte sich gerade das immer noch am Boden liegende zweite Trainingslichtschwert schnappen, als Ares mit einem Summen seine blutrote Klinge zündete. Er hielt das Ende der Klinge direkt unter die Nase seiner Kontrahenten.


„Das würde ich an deiner Stelle lassen. Hybris hat mir dieses Schwert gegeben und es ist keines der Lichtschwerter, die nur Brandwunden erzeugen.“

Mit einem Nicken deutete er auf das verletzte Bein Rakes.


„Treffe ich dich hiermit, ist das Bein ab. Verstanden? Das Ding hier ist tödlich und ich werde es benutzen, falls du mich noch mal hintergehen willst. Und jetzt geh zu Hybris, ich glaube da wartet noch eine Strafe auf dich.“

Knurrend wich der Feeorin zurück, hob langsam das Schwert auf und machte sich auf den Weg zum Trainingsraum. Grinsend fuhr Ares sein Schwert wieder ein. Sein neues Spielzeug gefiel ihm. Wie er so alleine im Gang stand, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er keinerlei Ahnung hatte, wo die Bibliothek zu finden war. Hybris zu fragen, hielt er für zu riskant. Deshalb ging er den Gang weiter hinunter und versuchte gleichzeitig mit seinem Machtsinn einen Jünger zu finden. Es gelang ihm relativ leicht, da eine schwächliche Präsenz ganz in der Nähe zu spüren war. Ares machte sich auf den Weg und zwei Gänge weiter traf er auf einen finster dreinblickenden Devaronianer.

„Du, wo finde ich die Bibliothek?“

Der Gehörnte wollte an ihm vorbei gehen, doch Ares hielt ihn entschlossen fest.


„Ich frage nur noch einmal, wo ist die Bibliothek? Wir sind hier ganz allein im Gang und niemand wird es mitbekommen wenn dir ein Unglück passiert.“

Bei diesen Worten löste Ares das Lichtschwert vom Gürtel. Der Jünger blickte ihn immer noch genauso finster an.

„Ist ja gut, ist ja gut.“

Er erklärte Ares den Weg und durfte danach weitergehen. Wie Respektlos. Er selbst hätte sich als Jünger so etwas nicht getraut. Jedenfalls war auf den Devaronianer verlass und Ares fand die Bibliothek ohne große Probleme. Interessiert schaute er sich um und mit der großzügigen Hilfe eines Bibliothekars, dem er erklärte, das es sich bei seinem Meister um Darth Hybris handelte, gelang es ihm die relevante Literatur auf zwei Pads zu laden. Auch der Rückweg lief ohne große Probleme ab, Ares versuchte jedoch auch mithilfe seines Machtsinns mächtigeren Kreaturen aus dem Weg zu gehen. Wenn er eines in der Zeit hier im Orden gelernt hatte, dann war es die Tatsache das du hier tot warst, wenn du auf die falsche Person am falschen Ort trafst. Sichtlich erleichtert erreichte er den Trainingsraum und meldete bei Hybris, dass er seine Aufgabe erfüllt hatte.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Domäne der Lernenden | Trainingsraum] Ares Segomo, Darth Hybris und Saphenus
 
Zurück
Oben