Bastion

Bastion, Sithtempel, im Thronsaal, kurz vorm Aufbruch zum NoiTecTower: Lady Adria, Darth Angelus, Janus Sturn, Schülerin Brianna

Ein Schockmoment! Ähm, was, sagte die Schülerin von Sturn gerade, dass Adria ja wohl Keebo bereits kennengelernt hätte?! Sehr gute Beobachtungsgabe! Ihr war Adrias Blick nicht entgangen. Adrias Fehler! Der Graf grinste. Damit war es raus! Oder?

“Weshalb sollte ich ihn auch nicht kennen?! Ich habe mittlerweile eine ganze Menge Sith unseres Ordens kennengelernt. Du doch sicherlich auch, denn wenn man Sturn als Meister hat, kommt man doch sicherlich viel rum!?”,

konterte sie Brianna geschickt, denn die unterschwellige Behauptung könnte auch im eigentlichen Sinne eine Fragestellung sein, eine Frage, die durch ihre Reaktion beantwortet werden sollte. Schade, dass ihr Schüler Venris nicht da war. Er hätte gerade viel lernen können, lernen von Brianna, wie sie ihren Meister unterstützte. Sie musste also auch sie im Auge behalten, wenn sie mit Sturn sprach.

Nun meinte der Graf, dass Verräter sowas an sich hätten und bezog sich darauf, dass die Verräter unter ihnen waren bzw. der Verräter, den Adria erwähnt hatte. Er lobte sie indirekt, dass es eine Kunst wäre, solche zu entlarven, denn sie wären natürlich äußerst geschickt. Nun, Keebo war ziemlich plump vorgegangen, fand sie, aber nun gut. Sie antwortete einfach mit einem selbstgefälligen Lächeln. Doch es erstarb, als der Graf sich umdrehte und Keebo zu nickte, also grüßte. Sie kochte in dem Moment vor Wut, doch beherrschte sich. Stattdessen nickte auch sie kurz in dessen Richtung. War auch er falsch oder war der Graf mit Keebo gut befreundet? Waren Sith gut befreundet? Eher nicht. Oder eher seltener. Doch womöglich hatten Sturn und Keebo irgendwelche gleichen Absichten? Dann würde das Anschwärzen Keebos bei Sturn nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Und Adria wollte sich unbedingt rächen. Niemand ging so mit ihr um und kam ungeschoren davon! War der Graf der Richtige?


Das Thema wechselte. In der Tat kannten sich diese Brianna und ihre Mutter schon lange und sie sagte doch tatsächlich, dass ihre Mutter von ihr erfahren hätte, dass sie schwanger wäre, schwanger mit ihr! Und ihrem Zwillingsbruder natürlich! Sie sagte noch anderes, und Adria fragte sich, warum sie nicht die Schülerin von Kira geworden war, doch dann erinnerte sie sich, dass diese damals noch selbst Schülerin gewesen war, doch dieser Satz über die Schwangerschaft stach aus allem anderen heraus.

“Na sowas! Die Galaxie ist doch wirklich klein, ein wahres Dorf!”

Die Sache war dermaßen interessant, dass richtig ihr Herz klopfte. Nun meinte der Graf, dass ihre Mutter eine erstklassige Lehrmeisterin gewesen wäre. Sie war jetzt richtig verblüfft.

“Ihr ward ihr Schüler? Ich werd` verrückt! Und Euer Schüler war wiederum mein Meister! Und damit …”

Ein weiterer Schockmoment! Diesmal selbst herbeigeführt! Sie atmete nicht mehr. Hatte sie das gerade laut gesagt? Jaa, allerdings. Und damit schloss sich der Kreis, beendete sie gedanklich ihren Satz. Schnell fügte sie hinzu:

“Weshalb könnt ihr das nicht objektiv beurteilen? Aus Euch ist doch mächtig `was geworden, wenn ich das mal so sagen darf!”

Ja, genau, wieso eigentlich?!

Aufbruch! Kurz darauf saß sie neben Darth Angelus dem Grafen und dessen geliebte Schülerin in der großen Luxuslimousine, einem äußerst teuren und protzigen Gleiter, gegenüber. Sie nahmen das Gespräch wieder auf. Zuerst erklärte er seiner Schülerin etwas. Adrias Gedanken kreisten um etwas anderes. Sie hatte sehr viele Infos bekommen. Sie war in den Orden hineingeboren worden und war bekannt wie ein bunter Hund. Was musste nur Angelus denken!? War das von Vorteil oder eher das Gegenteil davon!? Und, sie hatte sich mächtig verplappert. Irgendwann, früher oder später, hätte er es eh heraus gefunden, beruhigte sie sich.

Kurz bevor sie am Tower ankamen, sagte der Graf fast verschwörerisch zu ihr, dass er sie genauso lange kennen würde, wie ihre Mutter selbst. Sie musste erstmal nachdenken. Was meinte er damit? Ihre Gedanken rasten! Er hatte genauso lange gesagt, nicht fast. Ihre Mutter kannte Adria seit der Geburt, logischerweise, ja, genau! Sie starrte ihn groß an.

“Sie waren bei meiner Geburt dabei?!”

Das konnte es doch nur bedeuten oder nicht?

“Unsere Familien scheinen unglaublich miteinander verwoben zu sein. Das Schicksal geht oft rätselhafte Wege, sagt man. Ich sage, die dunkle Seite der Macht! Ihr, Kira, ich, eure Schülerin! Das ist auch so, wenn man an euren Halbbruder denkt. Auch er ist kurzzeitig von meiner Mutter unterrichtet worden und er hat mich großgezogen und ausgebildet.”

Und vom Fluch gerettet, fügte sie gedanklich hinzu. Doch, sie waren nun da, das Gespräch unterbrach und für Adria war es offen, ob er es fortführen wollte oder nicht. Sie hatten erst gerade an der Oberfläche gekratzt. Jetzt wurde es erst interessant! Doch er sprach davon, dass die Feierlichkeiten warten würden und man es in einem anderen Rahmen fortsetzen wollte. Welcher Rahmen? Wann? Meinte er die im NoiTecTower? Ansonsten würde Adria eben demnächst ihre Mutter aufsuchen und ihr gezielte Fragen stellen. Sie würde es aus ihr schon herauskitzeln und von ihr die Pointe der Geschichte erfahren, warum der Graf bei ihrer Geburt dabei gewesen war, und und und… .

Sie stiegen aus dem Gleiter aus. Ihr Schüler wartete bereits vor der Tür des Towers. Ein riesiges Gebäude übrigens! Hochmodern! Adria winkte Venris zu sich, während die Vier sich auch auf den Haupteingang zu bewegten. Er begrüßte Adria und sie stellte ihren Schüler vor:

“Darf ich vorstellen, das ist mein Schüler Venris aus dem Hause Traja. Venris, dass sind Graf Janus Sturn, Lord und Inquisitor unserer Majestät,…”

Sie zeigte mit ihrer Hand auf den Grafen. Dann auf Angelus.

“...Und das ist Darth Angelus, Ritter des Imperators.. Wir zwei sind die Henker von Fraan. Wir kennen uns schon lange, als wir noch Schüler waren. Und das ist des Grafens Schülerin Brianna.”

War hier auch Angelus` Schülerin, von der er gesprochen hatte? Adria war schon gespannt auf sie.

Dann gingen sie alle zum Haupteingang und betraten einen Lift, der von einem Liftboy bedient wurde. Schon der Lift wirkte sehr edel.


Bastion, Bastion-Center, im NoiTecTower beim Betreten des Liftes: Adria mit Venris, Sturn mit Brianna, Angelus mit?, Liftboy, andere?
 
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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", Eowyn und Lilya(NSC)

Lilya machte ihre Arbeit sorgfältig. Die Jedi war zwar eine Gefangene, jedoch wollte sie wirklich die Chance offen lassen mit dieser Frau zu reden. Es war eine Jedi. Man konnte sehen, dass die Jüngerin ihre Arbeit ernst nahm und dementsprechend sorgfältig vorging. Es waren aber die ersten Worte welche Lilya kurz innehalten ließen. Sie legte ihre Stirn in Falten und legte leicht den Kopf schief.

“Nun ja… Meine Herrin meinte ich würde wohl im Jedi-Tempel besser aufgehoben sein. Sie stellt mir frei zu gehen wenn ich es möchte. Irgendwie habe ich aber ein wenig Angst davor. Außerdem wurde ich durch die Sith befreit… Irgendwie… Und meine Herrin hat sich immer um mich gekümmert als wir beide noch Jünger waren…”

Bei dem Dank lächelte Lilya freundlich und nickte aufmerksam. Natürlich war die Jedi distanziert. Zumindest wirkte es so. Lilya selbst kannte die hässliche Seite daran eine Bewohnerin des Sith-Tempel zu sein. Häufig hatte sie damals sich versteckt. Erst durch Darth Makhaira, oder damals als sie noch Niphira hieß, änderte sich das. Sie wurde selbstbewusster. Langsam lehnte sie sich dann vor als die Jedi erwähnte, dass sie sich nicht an irgendetwas hier gewöhnen würde.

“Es ist lange nicht so schlimm wenn man die richtigen Leute kennt. Es ist schade, dass Ihr nicht unter Obhut meiner Herrin steht. Sie hat erst eine Padawan aufgenommen. Sie schätzt Potenzial denke ich.”


Jedoch war es nicht so unangenehm. Lilya musste erst wieder darauf achten wie bedrückend der Tempel wirklich war. Ihr Blick wanderte zu dem Fenster. Es war eine Illusion. Dieses Leben hier… Alleine die Herrin welche sie hatte. Sie war eine Ausnahme. Nicht die Regel. Dieser Darth Draconis war ein Beispiel gewesen. Ein Beispiel eines Sith, den man lieber nicht kränkte. Es war nicht gut. Was wenn die Frau… Jene Frau, der sie diente, irgendwann auch zu einem Monster würde. Nachdenklich nagte Lilya auf ihrer Unterlippe. Etwas was sie nur tat, wenn sie verunsichert war. Als die Jedi anfing zu sprechen nickte Lilya. Bei der Aussage es sei nur Propaganda schüttelte Lilya den Kopf. Sie hörte nachdenklich zu. Die Worte und Fragen der Jedi folgte erst einmal ein kurzes Schweigen.

“Ich interessiere mich für Eure Seite. Ob es Propaganda ist kann ich nicht sagen. Nicht genau. Ihr klingt jedoch ehrlich und nicht wie eine Lügnerin… Anders als… Damals…”

Langsam friemelte Lilya an ihren Roben. Was war nun die Wahrheit? Was wollte sie wirklich? Nie hatte Lilya eine Wahl gehabt. Vorsichtig schloss sie ihre Augen und fing an ihre Sachen zusammen zu räumen. Was wollte sie. Diese Gefangene… Warum reichte so wenig um sie zum Nachdenken zu bringen? Langsam zog sie ein Messer hervor. Es war ein Geschenk ihrer Herrin gewesen. Ein kurzes Schlucken, ein paar Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam.

“Ich... Ich… Könntet Ihr nicht versuchen meiner Herrin zu helfen? Also… den… den… den Tempel zu verlassen? Oder allgemein den Weg zu ändern? Sie hat glaube ich so viel Gutes oder wie Ihr sagen würdet. Ich würde gerne… Also… Ich will… Ich glaube… ich will hier weg…”

Beschämt starrte Lilya auf den Boden. War es das was sie wollte? Vorsichtig zog sie den Com aus ihrer Tasche nachdem sie das Messer weg gesteckt hatte. Kurz schrieb sie eine Nachricht an Darth Makhaira ehe sie wieder den Blickkontakt zu der Jedi suchte. Diese Frau war eine Gefangene. Langsam schloss sie ihre Augen wieder. Was konnte sie nur tun? Diese Frau war sicher hilflos. Vielleicht auch verunsichert? War da etwas in der Form? Konnten Jedi das sein? Die Dunkelheit an diesem Ort deprimierte sie. Es war so bedrückend.

“Ich würde auch gerne mal Euren Tempel sehen… Ich wüsste gerne inwieweit sich alles unterscheidet. Es mit eigenen Augen sehen. Meine Herrin vermutlich auch…”


Lilya lächelte ein wenig unsicher ehe sie langsam aufstand. Sie verneigte sich leicht vor der Jedi.

“Meine Herrin weiß bescheid. Sie wird womöglich zu Euch kommen wenn die Zeit es zulässt. Braucht Ihr noch etwas? Ich meine… Bücher… Wenn Ihr Bücher mögt solltet Ihr Euch mit meiner Herrin verstehen...”

Damit wartete Lilya ab ob was von der Jedi noch benötigt würde. Einen kurzen Moment schaute sie wieder nach draußen. Als könne sie so vielleicht ansatzweise eine Antwort sehen.



Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", Eowyn und Lilya(NSC)
 
[Bastion | Sithtempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter || Darth Makhaira, Marlis Sicard]


Darth Makhaira schaute die Padawan an. Die Frage ließ die Miene ein wenig verfinstern. Die Erinnerung an den Tod, nein, den Mord an sie… Kurz ballte sich ihre Hand zu einer Faust. Es brauchte einmal durchatmen ehe sie sich beruhigte.

“Ja, ich habe… Getötet… und es bereut…”

Mehr musste sie nicht wissen. Bei all den Dingen die sie getan hatte. Dinge die nicht… gut waren… Eine Kriegerin musste kämpfen. Stark sein. Keine Schwäche. Daher war es für Darth Makhaira keine Option weiter Gedanken an das zu verschwenden was damals passierte. Sie war eine Sith. Sie war eine stolze Kriegerin dazu. Dieser Kette musste sich die Sith entledigen. Sie waren eine Schwäche. Eine gefährliche Lücke in ihrer Deckung. Die Finsternis war ihre Heimat. So einfach war das. Dennoch musste die Sith weiter die Kontrolle über sich bewahren. Ihr jüngster Zugang in der Entourage war wirklich ein Gewinn. Daher würde sie entsprechend auch nichts zu befürchten haben. Bei der Frage bezüglich dessen, dass Darth Makhaira anders als die Meisten Sith war, lächelte Darth Makhaira leicht.

“Ich habe als Jüngerin, sowie als Schülerin gezeigt, dass ich meinem Weg folge. Dazu… Ärger mit anderen… Würdest du einem Rancor sagen, dass er Mundgeruch hat? Für die einen bin ich zu stark, für die anderen zu unbedeutend als dass es eine große Auswirkung haben könnte.”

Dennoch war da ein Problem. Ein kleines Problem mit der Person, die Marlis Tod in Auftrag gegeben hat. Nein. Sie wäre ihm wohl ebenbürtig. Allerdings… Nein. Nicht jetzt, nicht so offensichtlich. Ein wenig Sorge machte sich nun doch in der Sith breit. Es war möglicherweise ein Fehler gewesen. Umgekehrt war Marlis noch formbar genug. Nein. Es war keine Verschwendung.

Es dauerte nicht lange ehe sie sich auf den Weg machten. Marlis folgte der Sith. Seite an Seite. Fast als wäre sie eine Schülerin. Hier und da nickte Darth Makhaira jemandem zu. Meist ehemaligen Weggefährten aus der Zeit als Jünger. Kaum mehr gestand sie sich ein. Es waren mal Freunde. Nun Untergebene. Dennoch erkannte man schon bei den Jüngern den Stand welchen eine Sith hier hatte. Auf dem Weg nach draußen erinnerte sich die Sith an ihre Zeit als Jüngerin.

“Eine der wichtigsten Regel als Jünger im Sith-Tempel ist, dass du keine anderen Jünger tötest…”

Die Art und Weise, wie die Sith die Worte formulierte ließen ein gewaltiges “Aber” entstehen welches die Sith nicht aussprach. Mehr als einmal war sie zusammengeschlagen worden. Gerade am Anfang. Bis sie sich hatte ihrer Probleme stellen können. Ehe sie gelernt hatte nach den ungeschriebenen Regeln zu spielen. Selbst jenen Jünger welcher größer und stärker gewesen war hatte sie irgendwann zusammen geschlagen. Es war nun ein fast wölfisches Grinsen in ihr Gesicht getreten während das ungleiche Duo den Ausgang erreichten. Vor dem Tempel atmete die Sith einmal tief durch und starrte in die Ferne. Draußen waren die Vorbereitungen zu irgendeiner Parade im vollen Gange. Die Sith runzelte die Stirn, tat es aber nur mit leichtem Kopfschütteln ab. Für solchen Kram hatte Darth Makhaira keine Zeit.

“Ich mag die Luft hier draußen viel lieber… Es ist nicht so sauber wie ich es gerne hätte, aber immer noch besser als die gefilterte Luft in einem Raumschiff. Dann wollen wir mal?”


Darth Makhaira lief weiter ehe sie inne hielt und auf ihren Com schaute. Faszinierend. Eine Augenbraue hob sich etwas ehe sie lächelte. Mit einem verstohlenen Blick schaute die Sith zu Marlis. Eine Jedi. Da hatte Lilya wirklich gute Arbeit geleistet. Langsam lief sie weiter. Sichtlich gut gelaunt näherten sich Marlis und Darth Makhaira der Stadt. Sie selbst zog sich die Kapuze ein wenig tiefer in das Gesicht. Damals hatte sie sich in der Nacht in die Stadt geschlichen und ihr eigenes Lichtschwert gebaut. Das hieß… sie hatte sich die nötigen Dinge zusammen geklaut. Nun aber war das nicht mehr nötig. Oder als sie den Dieb getötet hatte. Nachdenklich verschränkte die Sith die Arme vor der Brust ehe sie vor einem Laden stehen blieb. Ein Blick reichte und man gab der Sith ein paar Früchte. Jene Beeren welche sie als Jüngerin während des Studiums gegessen hatte. Sie schmeckten immer leicht säuerlich. Allerdings gut. Eher aus Gewohnheit hielt sie auch Marlis eine der Lilanen, etwa Faustgroßen Beeren hin.



[Bastion | Bastion Center | Straßen || Darth Makhaira, Marlis Sicard]
 
[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Trainingsraum] Saphenus, Hadar Sree Starfall, NPCs

Die Macht hatte Saphenus direkt in ein Schlachtfeld geführt. Dichter Rauch versperrte seine Sicht in der stofflichen Welt, während rote Blasterschüsse, kaum als Schemen zu erahnen, durch die Luft zischten. Er hörte schwere Atemzüge, Luft, die durch aufeinander gepresste Lippen ausströmte, Schmerzenslaute und gestöhnte Flüche. Untermalt von dem metallischen Geräusch, das die Droiden verursachten, sobald sie sich bewegten, klang wie es ein Orchester, das für die erste große Premiere übte. Ungerührt stieg Saphenus über eine am Boden liegende Gestalt hinweg und folgte dem Gefühl, das ihn ergriffen hatte und ihm den Weg leitete. Das Klacken, das sein Gehstock bei jedem Schritt verursachte, wirkte wie ein Fremdkörper in dieser Welt des Krieges. Ein Blasterschuss zischte gefährlich nahe an seinem Ohr vorbei, doch der Zabrak zuckte nicht einmal zusammen. In die Macht versunken bewegte er sich weiter und blieb schließlich stehen. Er sah, wie die Frau, die vor ihm auf dem Boden lag, den Lauf ihrer Waffe in seine Richtung schwenkte. Ihr Zeigefinger begann, sich zu krümmen und verharrte plötzlich inmitten seiner Bewegung. Mit unsichtbaren Händen riss Saphenus der Frau den Blaster aus den ihren und ließ ihn in einem weiten Bogen inmitten des Rauchs verschwinden. Er spürte, wie sich ein weiterer Droide näherte. Gerade als dieser im Begriff war zu feuern, sagte Saphenus zwar leise, aber dennoch deutlich: „Stopp!“ Der Befehl des Exekutors ließ die Droiden regungslos erstarren. Ein verwundertes Gemurmel ertönte, während sich der Rauch langsam lichtete. Saphenus rührte sich nicht und durchbohrte stattdessen die Frau, die noch immer vor ihm lag, mit seinem einäugigen Blick. Nach einer Zeit, die sich wie Minuten anfühlte, löste er seinen Blick und sah sich um. Seine Stirn legte sich nachdenklich in Falten. Sein Gefühl hatte ihn hierhin gelotst, an diese Stelle, an diesen Punkt. Er spürte, dass er von Jüngern umgeben war. Sie waren stark in der Macht und er spürte ihren Ehrgeiz, ihren Willen und ihren Drang, sich zu beweisen und im Orden der Sith zu behaupten. Gleichzeitig war eine Loyalität zu fassen, die auf mehr fußte als Angst oder Bewunderung für ihren Herren.

„Mir scheint, als hätte ich mich verlaufen.“, sagte Saphenus mit einem humorvollen Unterton in der Stimme. „Ich wollte in die Kantine und bin in einem Schlachtfeld gelandet.“ Erneut ließ er seinen Blick schweifen. „Da ich aber weder Droiden noch Menschenfleisch esse und alles seinen Grund hat, ein furchtbares Klischee, ich weiß, frage ich mich: Wer bist du? Und jetzt sag mir bitte nicht, dass auch du zu Graf Janus Sturn gehörst. Das wäre wirklich mehr, als ich heute verkraften könnte und würde mich wirklich glauben lassen, dass die Macht einen grausamen Sinn für Humor hat.“ Er gluckste. „Ich finde es in jedem Fall sehr mutig, die Waffe auf einen Exekutor im Orden der Sith zu richten. Nicht wenige meiner Brüder würden allein deshalb schon ein Exempel statuieren und die eine Hälfte der Anwesenden exekutieren, während die andere Hälfte…ach, ich weiß es nicht. Vielleicht auch exekutiert wird? Die meisten Sith sind nicht sonderlich kreativ.“ Saphenus grinste. „Also kommen wir doch zurück zu meiner ersten Frage: wer bist du?“

[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Trainingsraum] Saphenus, Hadar Sree Starfall, NPCs
 
Bastion-Sith-Orden-Docks-Gleiter-Keebo, Kira

Die Vollstreckerin sah ihn schon von weitem. Gerade noch hatte sie noch über ihre Tochter nachgedacht, die sie in dem nicht weit entfernten Tower spürte, da verfinsterte sich ihre Stimmung auch schon bei dem Anblick von Darth Keebo. Er vermieste ihr gerade den Tag und sie dachte für einen Moment darüber nach den Gleiter zu wechseln, doch dies würde unnötig Zeit kosten, Nerven und vor allem wollte sie sich diese Blöße auch nicht geben, dass sie ein Problem mit seiner Anwesenheit hatte. Schwäche zu zeigen bedeutete hier den Tod.

Kira legte ein gespielt freundliches Lächeln auf und grinste dabei fast schon ein wenig zu breit. Sie war keine gute Schauspielerin.

"Darth Keebo, welch Überraschung!"

Betonte sie genauso gespielt überschwänglich und wünschte sich für den Moment doch in einem Privatgleiter.

"Mir ging es nie besser, danke der Nachfrage."

Antwortete sie trocken auf seine wahrscheinlich eher halbherzig ernst gemeinte Frage.

"Bei euch hat es wohl geldlich noch nicht für einen Privatgleiter gereicht, mh? Meine Moonfly wurde ja leider zerstört, doch ich bin schon dabei mir ein neues, prächtiges Schiff anzueignen mit allen Extras, inklusive eines Gleiters. Prestige muss schon sein, findet ihr nicht?"

Stichelte sie leicht und hoffte, dass sie bald diesen Tower erreichten. Er hatte sie am Boden gesehen und genau dies ärgerte sie und machte ihn zu einem Unsympathisanten. Zumindest solange, bis sie ihre wahre Stärke und Kraft wieder demonstrieren konnte.
Sie hatte eigentlich gehofft diesen Flug genießen zu können und ihre freie Zeit sinnvoll nutzen zu können, doch im Moment fühlte sich der Moment nur mehr als lästig an.

Endlich hatten sie den letzten Haltedock verlassen und verließen somit den Hangar und den Sith-Tempel. Immerhin kamen sie jetzt dem Tower näher, wenn auch nicht schnell genug für Kira's Geschmack.

"Meine Tochter ist auch dort. Ich will sie ein wenig beobachten, dass sie mir keine Dummheiten macht."

Versuchte sie die lästige Stille zu unterbrechen.

Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo
 
[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | vor der Ehrentribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg

Wie sie so auf die Freundin seines mehr als geschätzten Verbündeten warteten, ließ Aren ein wenig den Blick über die Menge schweifen. Er liebte solche Events, die Möglichkeit, sich der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese, so hatte Aren es oft im Gefühl, schwankte zwischen zwei Zuständen; zum einen war da die Ehrfurcht, die Anbetung und zum anderen der Neid, gerade bei solchen Leuten, die ein bisschen mehr wussten, woher er kam, aber dafür weniger, was er bereits geleistet hatte. Und es war wohl auch nicht zu viel gesagt, dass Aren wusste, wie man diese Augenblicke ausnutzte, wie man sich medienwirksam präsentierte. Natürlich war die Berichterstattung der neuen Ordnung nicht unbedingt so ausgelegt, die hohen Tiere in einem kritischen Licht zu beleuchten, doch auch ganz ohne Selbstüberschätzung würde Aren darauf wetten, dass er selbst in einem demokratischen System mit seinem natürlichen Charisma weit gekommen wäre. Und gerade, dass er dies so unverhohlen ausleben konnte, machte sein Lächeln gleich noch viel natürlicher. Und selbst, wenn man nicht im Applaus des Volkes badete, sondern auf Veranstaltungen der oberen Gesellschaftsschicht flanierte, war Aren mittlerweile auf einer Stufe angekommen, wo ihm von nicht Wenigen die gleichen zwei Zustände entgegengebracht wurden: Ehrfurcht und Neid. Auch wenn hier wohl der Neid überwog. Doch Aren war zu sehr Fachmann, zu sehr seiner eigenen Fähigkeiten bewusst, als dass er dies negativ gesehen hätte. Viel eher wurde er dadurch noch bestätigt, dass er es zu etwas gebracht hatte, denn Neid erfuhr man selbstredend nur, wenn das Gegenüber das haben oder sein wollte, was man selbst hatte oder war. Und sein Charisma konnte er auf solchen Veranstaltungen natürlich ebenfalls spielen lassen.
Während Aren so ein wenig die Gedanken spielen ließ und sich bereits auf die Gala freute, erschien schließlich auch Agustins Freundin, welche er von Bildern und ähnlichem mittlerweile kannte. Man konnte sagen was man wollte, aber man erkannte sofort, dass es sich bei der Frau, die auf sie zukam, um ein Model handelte. Zum einen sah sie ohne Frage sehr gut aus, zum anderen hatte aber allein dieser Gang schon etwas professionelles. Es war nicht nur anmutig und elegant, nein, man konnte merken, dass diese Frau gelernt hatte, wie sie sich bewegen musste. Aren lächelte bereits freundlich und mit einem kurzen Seitenblick auf Adriana registrierte er, dass diese ebenfalls bereits gespannt war und noch schnell ihr Kleid ein wenig richtete.
Plötzlich gab ihm Agustin eine kleine Anmerkung zu der Begleitung seiner Freundin mit auf den Weg, bei der es sich um niemand anderen als Valeria Mureanus handelte. Der Nachname machte Aren bereits stutzig und die Ergänzung, das sie aus dem Adel Dubrillions stammte, brachte ihm sofort Gewissheit. Den Vater der Dame kannte er doch. Lediglich die sehr ernüchternde Nachricht vom Tode eben dieses war für ihn neu. Kurz ärgerte er sich, wie so etwas an ihm hatte vorbei gehen konnte, hatte es sich doch bei Thyrus Muraenus um einen seiner ersten Geschäftspartner gehandelt, damals noch als Gouverneur Borosks.

,,Tatsächlich? Ihr Vater, Thyrus Muraenus ist mir durchaus ein Begriff."

Natürlich wusste Aren nun auch, was er zu tun hatte. Beileidsbekundungen waren niemals etwas, was man gerne tat, doch es musste getan werden. Keine Frage. Oft genug hatte er Familien die traurige Nachricht überbracht, dass Männer und Frauen unter seinem Kommando als Militär oder auch Verwalter verstorben waren. Doch wirkliche Übung hatte er deswegen noch lange nicht darin und er bezweifelte auch, dass ihm dies jemals gelingen würde. Und irgendwo war das doch auch gut so. Sobald man Übung hatte, spielte man nur noch ein bekanntes, ein eingeprägtes Programm ab, ohne tatsächliche Emotionen oder Mitgefühl zu zeigen. Und selbst, wenn er die Verstorbenen kaum gekannt hatte, musste man den Hinterbliebenen doch trotzdem zeigen, dass man sie verstehen konnte und hier nicht nur eine Pflicht erfüllte.
Zuerst kam es jedoch zu dem erfreulicheren Teil. Nach einer tatsächlich recht romantischen Begrüßung, wie man sie von Agustin gar nicht unbedingt begrüßt hatte, war es nun daran, Abella mit Adriana und ihm bekannt zu machen. Freundlich lächelte Aren und reichte ihr die Hand zu einem kräftigen, freundlichen Händedruck. Ihm folgte Adriana, die Agustin als Arens Gemahlin vorstellte. Ein irgendwie ungewohntes Gefühl, diesen Begriff nun auch im so alltäglichen zu hören und zu gebrauchen, doch bevor er sich darüber unnötig den Kopf zerbrach, schob er es einfach beiseite. Die Begrüßung Abellas war eine wirklich sehr herzliche und Aren lächelte nur nochmals auf.

,,Vielen Dank, Agustin hat definitiv nicht übertrieben. Und den ersten Teil kann ich nur erwidern. Von ihnen habe ich auch schon so einiges, mehr als schmeichelhaftes gehört. Und wie es scheint, hat Agustin dabei erneut nicht übertrieben."

Freundlich lachend rutschte Aren nun ein wenig zur Seite, um Adriana das Feld zu überlassen. Er hoffte sein eher lockerer Ton würde auch von den anderen beibehalten werden. Agustin betrachtete er mittlerweile nicht mehr nur als Verbündeten, sondern viel eher als Freund. Warum also förmlich bleiben, wenn sie hier doch quasi unter sich waren. Manchmal stand Etikette sich selbst auch nur im Wege.

,,Ich freue mich auch, Sie kennen zu lernen. Ich muss wohl außerdem gestehen, ein Fan von Ihnen zu sein und das ich wohl einige Kleider nur in meinem Schrank habe, weil ich sie an ihnen bei einer Show gesehen habe."

Auch Adriana lachte nun bevor nun die Reihe an Lady Muraenus kam. Das die beiden Freundinnen waren, hatte man sofort gemerkt und wurde nun auch erneut von Abella bestätigt. Die junge Frau von Dubrillion kam Aren auch ohne Frage attraktiv vor und zudem ließ sich auch eine gewisse Ähnlichkeit zu Adriana feststellen, die zwar nicht so wirkte, als hätte man hier ein und die selbe Person vor sich, aber definitiv auch nicht von der Hand zu weisen war.
Aber nun galt es erstmal professionell sein Beileid auszudrücken. Agustin, der von der ganzen Situation die Familie Muraenus betreffend mehr Ahnung hatte, da es sich eben gerade um sein Einsatzgebiet handelte, begann und machte dabei eine gute Figur. Dann reichte Aren der jungen Dame die Hand.

,,Ich kann Ihnen nur ebenfalls mein herzliches Beileid ausdrücken. Ich kannte ihren Vater zwar nicht wirklich gut, durfte ihn als Gastgeber aber einmal auf Borosk begrüßen. Ein mir sehr sympathischer und feiner Mann."

Adriana, die natürlich noch weniger als er in der Materie steckte, drückte ebenfalls ihre Beileidsbekundung aus. Glücklicherweise war die bedrückende, ernste Stimmung, die sich nach solchen Gesprächen oft entwickelte und hielt hier schnell verflogen und machte einem entspannten Smalltalk platz. Es passte in der Gruppe und das, obwohl man oft in Personen, die in die höheren Schichten hineingeboren waren, als Modell oder skrupellose Politiker nach oben gekommen waren, gewisse Klischees erwartete, die einer angenehmen Atmosphäre eher hinderlich waren. Schließlich war es Agustin, der den Blick auf das Bankett im NoiTec-Tower lenkte. Er hatte recht, so langsam mussten sie sich auf den Weg machen, kam es doch nicht all zu gut als aller letzter auf einer solchen Veranstaltung einzutrudeln.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihren Shuttles, die nach wie vor an der Stelle warteten, wo sie sie auch verlassen hatten. Adriana und er bestiegen eines der Shuttles, Agustin gemeinsam mit seiner Freundin und deren Anhang das andere. Die Fahrt selbst dauerte ganze 30 Minuten, doch diese vergingen im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Aren war außerordentlich gut gelaunt und das selbe traf allem Anschein nach auch auf Adriana zu. Die beiden hatten definitiv ihre Startschwierigkeiten gehabt, doch waren diese mittlerweile beinahe völlig vergessen. Sie unterhielten sich über dieses und jenes, wie es ihnen ergangen war, wie sehr sie sich auf das Bankett freuten. Natürlich war auch Abella kurz ein Thema und wie sympathisch sie doch auf sie beide gewirkt hatte. So wirkten es, als sie das Shuttle verließen, nicht annähernd so, als wären 30 Minuten vergangen. Der NoiTec-Tower wiederum bot einen recht imposanten Anblick. Gemeinsam, nun auch wieder mit Agustin und dessen Begleitungen, begaben sie sich durch die sehr wertig wirkende Eingangshalle. Ein Lift transportierte sie ins 66 Geschoss. Während die Etagen so an ihnen vorbeiflogen, wanderten Arens Gedanken kurz herüber zum geschäftlichen. Vielleicht war eine Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen keine schlechte Wahl, zum einen aus ökonomischer Sicht, aber auch eine gewisse Wertung aus Sicht des Prestiges dürfte sehr möglich sein, wenn man sich rühmen durfte, eine solche Veranstaltung zu beherbergen. Als sich schließlich die Türen des Lifts öffneten, wurden diese Überlegungen jedoch sofort weggewischt. Der Festsaal wirkte prachtvoll, ohne große Abstriche machen zu müssen, doch dass, was ihm seinen wirklichen Glanz verlieh, waren all die Männer und Frauen, die sich hier nun versammelt hatten. Fondor war damals ja schon besonders gewesen, doch dies hier hatte nochmals einen anderen Stellenwert. Aren hatte noch keine zehn Sekunden durch den Raum geblickt und nun bereits viele Gesichter erkannt, die einem beinahe täglich im Holonet nur so entgegensprangen.

,,Die Creme de la Creme des Imperiums. Ohne uns selbstverständlich mehr als unvollkommen."

Meinte Aren mit einem Schmunzeln an den Rest der Gruppe. Doch dauerte es aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr all zu lange, bis diese eher scherzhaft gemeinte Äußerung zur Realität wurde, waren gerade Agustins und Arens Name nun doch schon in aller Munde. Und wenn es so weiterging, wie sie es sich vorstellten ... wie gesagt, der Witz würde keiner mehr sein.

[ Bastion | Bastion Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Bankettsaal ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg, Abella Sorovkin, Valeria Mureanus


 
Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo

Das Lächeln, das auf Lady Guldurs Gesicht erschien war so auffallend gespielt, dass sie wohl besser darin getan hätte, es bleiben zu lassen. Sie waren allein im Gleiter, was ihre kleine Show doppelt unnötig machte und Keebo kam nicht umhin, ein weiteres Mal belustigt in sich hinein zu grinsen, vor allem, als Kira ihren ersten ehrlichen Satz über die Lippen brachte. Einen, der deutlich machte, wie sie zu ihm stand. Warum die Floskeln am Anfang?
„Ich bin nicht der finanzielle Typ“, betonte Keebo absichtlich das Wort, dass sie eben falsch verwendet hatte und schenkte ihr ein belustigtes, kein provokantes Lächeln, auch wenn der Grad zwischen diesen Beiden Verhaltensweisen ein schmaler war. Eine Sekunde verging, in der Keebo und Ian überlegten, noch mehr zu erwidern oder nicht. Kira zählte weder zu Briannas Freunden, noch zu Sturns. War der Feind des Feindes nicht der Freund? Ians Gedanken. Absurd – denn sie waren alle Feinde, weil sie alle nach etwas strebten, was sie keinem anderen gönnten. Absolute Macht. Diese wollte noch nie geteilt werden…

Als Verbündete war Kira vermutlich gänzlich ungeeignet. Blieb also die Frage offen, ob er sie zum Feinde haben wollte. Keebos Gedanken und die waren es, die allein eine Rolle spielten.

„Was sein müsste ist, dass sich eine Frau wie Ihr, nicht hinter diesem gekünstelten Gehabe und prestigeträchtigen Symbolen versteckt.“ So wie es Janus tat, der sich hinter seinem Lächeln und seinem aristokratischen Gehabe verbarg und damit gefährlicher war, als manch anderer.
Bewahrt nicht Adria“, er nannte sie absichtlich bei ihrem Vornamen, immerhin war ihm Kiras Tochter schon bekannt „vor einer Dummheit. Sondern auch Euch. Zugegeben, Euer Auftritt vor Eurem ehemaligen Schüler war, auf den ersten Augenblick vielleicht sogar mutig, aber bei genauerem Hinsehen war er vor allem riskant und dumm.“ Auf der Feierlichkeit Sturns hatte Keebo Kira gewarnt, aber sie hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als seine Warnung in den Wind zu schlagen. Ein Spiel hatte sie daraus gemacht, indem sie ihm einen Punkt auf einem imaginären Konto geschenkt hatte. Ihm und auch allen anderen.

„Ihr und Adria seid zu besessen von Eitelkeit und dem Streben nach Anerkennung. Dabei seid Ihr so blind wie Eure Tochter. Denn seht Euch an, Kira Guldur. Ihr habt den gleichen Rang wie ich, Ihr sitzt im gleichen Gleiter wie ich. Aber Euer Schüler hat Euch überholt. Auch ich wurde überholt, aber ich werde nicht den Fehler machen, meine Schwächen so deutlich nach Außen zu tragen, wie Ihr und Eure Tochter es tut.“ Das Lächeln, das jetzt kam, war wissend. „Nur zu“, machte Keebo eine einladende Handbewegung. „Versprüht jetzt Gift und Galle, weil Euch meine Worte nicht gefallen.“


Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo
 
Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo

Unbändige Wut stieg in der Sith auf und sie hatte Mühe diese niederzukämpfen. Unglücklicherweise war der Gleiter bereits mitten in Fahrt, so dass sie wenig Möglichkeiten hatte ihren ungezügelten Trieben nachgehen zu können. Die Umgebung zwang sie zur Vernunft, auch wenn ihre Aura momentan Bände sprach.

Ihre Fäuste bebten und ihre Handknöchel wurden weiß durch die verkrampften Finger. Sie rang innerlich nach Worten und doch rutschte ihr in unnatürlicher Geschwindigkeit ihre Hand aus. Ihre flache Hand schnellte ohne Vorwarnung in Richtung Gesicht von Keebo. Eine Ohrfeige wäre sicherlich genauso demütigend wie seine ungehobelten Worte.

"Wie kannst du es wagen, mich zu beurteilen?! Das ist allein meine Sache! Dir steht es nicht zu mich zu belehren! Ich bin eine Executorin und ich brauche keinen Meister und keine giftigen, neunmalklugen Ratschläge! Ich habe bis jetzt überlebt und werde es weiter und wenn ihr nicht aufpasst auf eure freche Zunge, dann werde ich euch überleben."

Fuhr sie ihn mit dunkler, tiefer Stimme an. Ihre Stimme war getränkt von der dunklen Seite und spiegelte dabei ihre Wut wider, welche beinahe zu eskalieren drohte.

"Die Erziehung von Adria ist ebenso meine Sache und... ."

In dem Moment sickerte erst die Erkenntnis durch, dass er den Namen ihrer Tochter kannte. Gut, sie hatte ihn vor Brianna erwähnt gehabt und damit auch vor ihm, doch sie spürte da noch etwas anderes. Seine Gefühle verrieten ihn. Er hatte sie bereits kennengelernt und dies missfiel Kira. Sie musste auf ihre Tochter mehr Acht geben, auch wenn sie ihr mit Absicht nie viel von ihrer Vergangenheit erzählt hatte.

"WAS hat sie dir erzählt?!"

Zischte Kira ihn zornig an und wechselte damit prompt mit ihrer Erkenntnis, dass er sie kennengelernt haben musste, das Thema. Sie fürchtete tatsächlich die Dummheit ihrer Tochter. Sie wollte nicht erneut zum Gespött des Tempels werden. Nie wieder! Es war eh fraglich wie der Imperator jetzt zu ihr stand! Doch sie würde es allen zeigen. Ihnen allen! Ihr Talent zur dunklen Seite der Macht war immerhin nicht von der Hand zu weisen. Immerhin hatte damals der Imperator sie höchst persönlich ausbilden wollen. In diesem Orden waren alle samt Egomanen. Jeder glaubte hier ihr überlegen zu sein oder sie zurechtweisen zu müssen. Selbst ihr eigener , ehemalige Schüler Janus Sturn.

In Kira brodelte es weiter. Noch konnte sie ihre Macht und ihre Wut bändigen, doch es fehlte nicht mehr viel die Kontrolle zu verlieren. Wenn es um sie persönlich ging oder gegen ihre Tochter-die ein Teil von ihr war- dann verstand sie keinen Spaß. Ihre Augen hatten sich schwarz wie die Nacht gefärbt und die dunkle Seite griff nach ihrem Körper und verlangte nach Blut, Rache und Vergeltung. Nur ihr Verstand konnte dem gerade noch widerstehen, um vor dem Orden und mit diesem Gleiter keine Katastrophe auszulösen. Erst kürzlich hatte sie durch ihre Tochter unter Arrest gestanden und darauf konnte sie durchaus verzichten. Ebenso auf eine Blamage. Kira atmete tief durch und sah Keebo eindringlich an und hoffte für ihn, dass er seine Worte diesmal weiser auswählte, wenn er nicht noch mehr Minuspunkte bei ihr sammeln wollte, die zu seinem schnellerem Ableben führen würden, wenn auch nicht heute.


Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo
 
Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo

Flink schnellte Kiras Hand in die Höhe und um ein Haar hätte Keebo zu spät reagiert. So aber fing er ihre Hand gerade noch so ab, hielt sie fest. Hätte sie ihn getroffen - vermutlich hätte sie sowohl sich, als auch ihn in ernsthafte Gefahr gebracht. Niemand schlug Keebo ins Gesicht.
Niemand. Sein Lächeln war verschwunden. Kiras Stimme war tief und dunkel, triefte vor Dunkelheit und obwohl ihn das hätte abschrecken sollen, war es, als spräche ihre Stimme direkt zu seiner. Ihre Dunkelheit zu der Seinen. Augenblicklich spürte Keebo, wie die geplatzte Ader in seinem Arm sich pochend bemerkbar machte. Siehst du, schien sie ihm zuzuflüstern. Ich bin immer noch bei dir. Ich bin immer bei dir. Ich bin ein Teil von dir. Du weißt, dass du dir das nicht gefallen lassen darfst.
Eine Sekunde starrte er Kira Guldur entgegen, seine Hand noch immer um ihr Handgelenk. Brich sie! Das Pochen wurde stärker. Lass nicht zu, dass sie dich behandelt wie Brianna. Doch Keebo ließ ihre Hand los.

"
Vielleicht", dabei sah Keebo ihr direkt in die Augen, "irre ich mich." Sie war nicht dumm, sondern wahnsinnig. "Ich habe dich nicht belehrt", nun scherte ihn nicht länger, dass er zu einer derart persönlichen Anrede überging, denn offensichtlich bemerkte Kira ihren steten Wechsel darin selbst nicht. "Du brauchst keinen Meister und keine neunmalklugen Ratschläge und doch willst du wissen, was Adria erzählt hat." Glaubte sie wirklich, dass er ihr nach diesem Auftritt noch etwas verriet? Und bemerkte sie nicht, dass sie durch ihre Implikation viel zu viel preisgab? Schon ihr erster Satz war zu viel gewesen. Adria beobachten, um sie vor einer Dummheit zu bewahren. Ihre jetzige Frage nach dem, was Adria erzählt hatte. Spätestens jetzt hätte Keebo eine Schwäche Adrias damit auf dem Silbertablett präsentiert bekommen gehabt. Die, dass Adria zu viel sprach - was er selbst festgestellt und worauf er sie aufmerksam gemacht hatte.
"
Ich habe dir keinen Anlass gegeben, mich dir zum Feind zu machen, Kira. Ich habe kein Interesse daran. Wir sitzen in einem Gleiter. Hier ist niemand, der davon profitiert, wenn der eine den anderen bloß stellt." Kein Sturn, keine Gruppe die es zu beeindrucken gab und vor allem keine Gruppe, vor der sie ihr Gesicht verlieren konnte.

"Vielleicht überlebst du mich. Vielleicht überlebe ich dich. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass du dir dabei mehr Feinde machst, als gut für dich ist, ist wesentlich höher. Aber verzeih", abwehrend hob er die Hände. "Dir liegt nicht an neunmalklugen Ratschlägen." Keebo lehnte sich auf seinem Sitz zurück, atmete hörbar aus.
"
Was Adria erzählt hat", wiederholt er die Frage Kiras. "Welche Antwort willst du? Eine ehrliche?" Wieder sah er sie an und sie beide mussten wissen, dass er ihr an dieser Stelle alles würde erzählen können. Dass Kira ihn, wider besseres Wissen sogar in eine Machtposition gebracht hatte, weil sie eine Antwort wollte, die gerade jetzt nur Keebo ihr geben konnte.
"
Ihr Machtschrei war beeindruckend, aber genau wie du, weiß sie nicht, wann es besser ist den Mund zu halten. Während du in den Angriff gehst, schwächst sie sich mit dem, was sie sagt." Womit er ihr eine beinahe eine vollwertige Antwort gab. "Sie wollte etwas von mir lernen, aber vermutlich wird sie nicht erkennen, dass sie das vielleicht sogar hat. Wahrscheinlich schmiedet sie jetzt einen Plan, ihre empfundene Kränkung zu vergelten. Aber ich verrate dir etwas Kira. Mir machen Drohungen keine Angst. Ich halte dich für gefährlich. Vielleicht sogar viel gefährlicher als Sturn." Denn anders als er hatte Kira eine wahnsinnige Komponente. Sie war kaum in der Lage sich zu zügeln. "Aber in dieser ganzen Farce scheint es unmöglich, Feind und Freund voneinander zu unterscheiden." Womit er, zugegeben, auch eine Menge preisgab. Doch die Rückkehr nach Bastion war mit Kosten verbunden. Mit hohen und mit niedrigen.

Bastion-nahe Noi-Tec-Tower-Gleiter-Kira, Keebo
 
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[Bastion | Sith Tempel | Hangar | Landeplattform | unbenannter YT-1400 Frachter | Passagierbereich]
Norag, Lilya[NPC], Darth Makhaira und Marlis Sicard

Bei den ganzen Gesprächen und Erklärungen saß er die meiste Zeit ruhig da, er musste derzeit auch viel verarbeiten und daher eher in Gedanken vertieft war.

Die meiste Zeit ergriffen zwei Parteien das Wort und er sah immer etwas zwischen den beiden hin und her, so viele Informationen die auf ihn einprasselten war nicht so einfach zu verarbeiten. Bei dem ganzen hin und her, sah er auch immer wieder zu Lilya die auch recht stumm auf ihren Platz saß und auch womöglich den Gesprächen folgte. Dennoch konnte er es nicht genau wissen, sie schien wie ein Schatten der Sith zu sein. Sie befolge stumpf ihren Befehlen und war die meiste Zeit ruhig. Sie war wie ein Schatten der anwesend war und auch plötzlich hätte verschwinden können, zumindest aus der Sicht des ehemaligen Sklaven. Aber wäre das so, wäre sie womöglich schon einfach ohne ein Wort gegangen.

Bei den ganzen durcheinander konnte er jedoch bemerken, das bei seiner Meisterin auffällig war, das sie wirklich alle irgendwie im Blick hatte und daher war es so oder so unmöglich aus dieser Runde sich zu entfernen. Er sah auf sein Glas, wo diese komisch schmeckende Flüssigkeit drinnen war und vertiefte in Gedanken, er folgte den Gesprächen nicht mehr wirklich und dachte nach. Was kam als nächstes, was würde als nachtest passieren?

Als Darth Makhaira aufstand und ihre Klinge aus der Scheide zog, kam der Zabrak erst wieder aus seinen Gedanken raus und zuckte zusammen und senkte den Kopf so sehr das man ihm ansehen konnte, wie die Angst ihm ihn hoch kam. In dem Moment, bemerkte er erst wie seine Meisterin wirklich war. Das nette und liebe was er zu Gesicht bekam war wohl eher so etwas wie eine Fassade. Er fing an am ganzen Leib zu zittern und hielt den Blick gesenkt. Er traute sich nicht, nur etwas aufzublicken, etwas zu sagen oder nur ein zucken zu machen. Abgesehen von dem zittern das er hatte, war er wie erstarrt dort an seinem Platz am sitzen. Der Doride merkte dies und blieb erstmal Still, damit er nicht in die Einzelteile zerlegt wurde. Die ganze Situation war angespannt.

Er versuchte den darauf folgenden Satz zu folgen, doch dies gelang ihm nur zum Teil. Es war eigentlich der wichtige Teil, das die Katakomben betreffen, dennoch bekam er davon nur Bruchstücke mit. Als er direkt angesprochen wurde zuckte er erneut zusammen, er war immer noch wie gelähmt und zitterte weiter am ganzem Leibe. Er bekam den Auftrag in die Bibliothek zu gehen und über die Sith und ihren Kodex zu informieren und zu lernen. Dabei bekam er nur ein recht leichtes nicken zustande und stand zitternd und unsicher auf und ging zu seinen Sachen, die er an der Tür abgelegt hatte. Der Droide verschwand somit wieder unter seiner Robe.

Am Flur angekommen zum Ausgang brach er zusammen und atmete erstmal schwer durch und setze sich an eine Wand und versuchte das zu verarbeiten was dort gerade passiert ist. Es war nicht nur ein Wutanfall einer Person, es war viel mehr, dennoch wusste er nicht genau, warum ihn das so fertig machte. Er wusste nicht in wie weit die Macht mit allem zusammen hing. Dennoch belastete ihn diese Schwingungen in der Macht ohne sich bewusst zu sein, das er sie fühlen konnte. Er konnte sich seinen Zusammenbruch nicht erklären.

Er rappelte sich auf und zog die Kapuze über den Kopf und ging wieder in den Tempel hinein, die Wachen schauten ihn immer noch misstrauisch an, dennoch ließen sie ihn passieren. Er lief fiel im Tempel umher, er versuchte die Bibliothek zu finden, was für einen fremden alles andere als einfach war. So viele Gänge und Abschnitte die es dort gab, ließen ihn etwas die Orientierung verlieren. Somit irrte der Zabrak etwas planlos durch die Gänge. Er konnte sich auch kaum darauf konzentrieren wo er hin wollte, er hing immer noch etwas nach. Er war immer noch in den Gedanken vertieft, warum ihn das so mitgenommen hatte, was auf dem Schiff passiert war.

Nach einem langen Fußmarsch erreichte er jedoch sein Ziel und musste leicht schmunzeln. Wie sollte er sich schlau machen über die Sith und den Kodex wenn er doch nicht wirklich lesen konnte? Er konnte doch nur einen Bruchteil der Grundsprache lesen. Er war froh wenn er das Schiff reparieren konnte anhand kurzer Sätze die in der Gebrauchsanweisung stand. Aber das waren auch wirklich kurze schnelle Sätze, leicht verständlich gemacht von seinem Sklavenhändler.
Er atmete tief durch, vielleicht machte er sich einfach zu viele Gedanken, er ging hinein und versuchte etwas über die Sith und deren Kodex zu finden.

Es war jedoch mehr als hoffnungslos, er verstand kaum ein Satz den er vor Augen hatte, da er nie wirklich lesen gelernt hatte. Selbst sein Droide konnte ihm nur teilweise dabei helfen, auch wenn das schon eine große Hilfe war, überhaupt etwas zu verstehen was er lesen sollte. Dennoch half alles nicht wirklich weiter. Gedankenlos blätterte er durch Bücher und Holocrons, auf die er zugriff hatte, jedoch war er weniger konzentriert diese zu lesen. Er nutze die Stille der Räumlichkeit um nachzudenken. Was war gerade mit ihm los? Er war so durcheinander und wusste nicht weiter. Zumal es auch nichts brachte, versuchen etwas zu lesen, wenn er noch nicht mal die Fähigkeit 'Lesen' besaß. Er sah sich derweil auch etwas in dem Raum um. Versuchte zumindest bildlich etwas mehr zu verstehen, wo er gerade war.

[Bastion | Sith Tempel | Untere Etage | Bereich der Jünger | Bibliothek]
Norag
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne des Imperators, Thronsaal – Wachen und Würdenträger (NSCs), Angelus, Adria, Janus und Brianna

Am Anfang war die Zusammenkunft ziemlich langweilig gewesen. Janus, Adria und Angelus tauschten sich Personen und Ereignisse aus, die Brianna nicht kannte, auf Planeten, von denen sie noch nie gehört hatte. Die Echani interessierte sich sonst ja auch nicht groß für Politik oder Nachrichten, aber sie war sich ziemlich sicher, dass von dem, was auf Bastion das Stadtgespräch zu sein schien, auf Coruscant noch kaum eine je was gehört hatte. Mit der Zeit war es besser geworden, aber auch jetzt fielen Sätze, wo sie keine Ahnung hatte, was gemeint war. Dass ihr das Handwerk der Extinktorinnen zusagte, hatte Brianna ja nahegelegt und das war auch schon ziemlich alles, was sie zum Thema beitragen konnte. Zumindest hatte sie Janus' Aufmerksamkeit, obwohl sie sich schwertat, seine Reaktion zu interpretieren. Sie glaubte aber, leichtes Amüsement darüber herauszulesen, dass sie ihre Wünsche so offen herausposaunte. Die Wahl selbst hieß er mit Worten gut, die zumindest in übertragener Form auch aus dem Mund einer Jedi-Meisterin hätten stammen können und seine Handlungen sprachen dasselbe aus. Der Sith-Lord legte seine Hand auf ihre kräftige Schulter und ließ ein wenig von seiner Macht verströmen, was ein Gefühl von Gefahr und Nervenkitzel heraufbeschwörte und dazu führte, dass Brianna ihn am liebsten geküsst hätte. In dieser Gesellschaft und vor allem an diesem leicht schaurigen Ort hielt sie sich aber zurück. Sie beschränkte sich darauf, seine Hand zu streicheln und zeigte den übrigen Anwesenden auf diese Weise nicht zum ersten Mal, dass sie sich wesentlich näher standen als nur Meister und Schülerin.

„Der Teil ist mir am liebsten, momentan arbeite ich aber noch an ‚durch Kraft erlange ich Macht‘. Aber mit dir als meine Lotsin komme ich dahin, keine Frage,“

Brianna lachte, jedoch ohne dabei ein sonderlich freundliches Gesicht zu machen. Schließlich hatte sie gerade postuliert, dass sie sich selbst weit jenseits einer bloßen Schülerin einstufte. Aber es stimmte ja, dass sie auch jetzt schon eine gute Assassinin wäre, die bei Nacht und Nebel irgendwo eindringen konnte und vor allen Dingen nicht einmal Waffen brauchte, mit denen frau in Kontrollen auffallen konnte oder ähnliches. Hey, sie könnte wen mit einer Teetasse umbringen, wenn ihr danach wäre!

Das Gespräch verlagerte sich im Laufe der Zeit hin zu den Guldurschen Verwandtschaftsverhältnissen, wo Brianna viel eher mitreden konnte als wenn Namen wie Darth Sting oder Sikarius durch die unheiligen Hallen des Imperators geworfen wurde, mit denen sie nichts anfangen konnte. Außerdem war sie Darth Keebo, den kannte sie ja auch. Adria reagierte auf Briannas in Form einer Frage formulierte Feststellung auffällig defensiv. Zusammen mit den Verräter-Vorwürfen, die von Janus aalglatt und rätselhaft gekontert wurden, ergab das ein Bild das die Silberhaarige neugierig machte. Klar war aber, dass die andere Frau kein Interesse hatte, das Thema zu vertiefen, es verbat sich also, direkt weiter nachzubohren. Das eine oder andere ergab sich bestimmt noch aus dem Kontext, außerdem schadete es nicht, wenn Brianna Dinge hatte, nach denen sie Keebo unschuldig fragen konnte. Ein Auge auf ihn und Eowyn zu haben, deshalb war sie schließlich hier – so nahe am Machtzentrum des Imperiums war es schwer, ihre eigentliche Aufgabe komplett zu vergessen, so leicht es ihr auch sonst fiel, sie zu verdrängen, wenn sie Janus' Schülerin und Gespielin sein konnte. Bevor Brianna Adrias Gegenfrage beantwortete, brauchte sie einen Moment, um ihre Prioritäten zu sortieren.

Klar war, dass sie ein paar Bekanntschaften auf ungefähr demselben Niveau brauchte, um hier langfristig vorwärtszukommen. Sonst kannte sie nur höherrangige Sith: Janus, Keebo, Kira und das war es eigentlich auch schon. Wie gut das Verhältnis letzterer zu ihrer Tochter war wusste die Echani nicht. Von der Erzfeindschaft, die Kira und Brianna verband und die auch jetzt nach dem Überlaufen unverändert weiterbestand, sollte Adria aber auf keinen Fall erfahren. Dass die Sith-Schülerin vor kurzem noch eine Jedi-Ritterin gewesen war, brauchte sie auch nicht unbedingt zu wissen, so wie sie womöglich allgemein über ‚Verräterinnen‘ dachte, aber es wäre kein Beinbruch wenn doch. Alles andere konnte sie ihr ohnehin sagen.


„Es ist mir nur aufgefallen, weil ich außer Keebo nicht viele der übrigen Anwesenden kenne,“

Begann Brianna und benutzte einen Euphemismus für ‚niemanden‘.

„Ich bin noch nicht lange die Schülerin von Graf und Lord Sturn, von daher, leider nein.“

Die Echani lächelte entschuldigend. Den entspinnenden Dialog zwischen Janus und Adria verfolgte sie nur und versuchte, ein möglichst vollständiges Bild der Zusammenhänge zu bekommen. Der ominöse Schüler von Janus fehlte ihr, der später Adrias Lehrmeister gewesen war. Eigentlich kannte sie ihren Liebsten so gut, dass sie annahm, die Schüler von ihm auch kennen zu müssen. Aus den Umständen schloss sie, dass Adrias Ausbildung nach der Begegnung auf Taris stattgefunden haben musste. War der irre Leto Fel Janus' Schüler geworden? Einiges schien dafür zu sprechen. Aber war dieser dann auch der Meister? Genauso gut konnte es einen zweiten unbekannten Schüler geben, den Janus vor Taris ausgebildet hatte, also hielt sie den Mund – manche offenen Fragen klärte man besser unter vier Augen. Lieber nutzte sie die Gelegenheit, ihrem Meister zu schmeicheln und gleichzeitig Adrias Mutter, die garstige Zimtzicke, zu lobpreisen:

„Wenn man dich so ansieht, was aus dir geworden ist, muss Kira schon eine Menge richtig gemacht haben. Wenn die eigene Schülerin so viel Macht und Einfluss erlangt, wirft dies ein überaus positives Licht auf die Meisterin. Auch ich kann von mir mit Fug und Recht behaupten, dass ich ohne sie nicht die Echani geworden wäre, die ich heute bin.“

Von Kira hatte Brianna sicherlich gelernt, wie man gegen Machtsensitive kämpft und gewinnt. Die Gefangenschaft hatte sie härter und erwachsener werden lassen und vermutlich hatte sie damals auf Korriban den größten Schritt auf dem Weg von der Padawan zur Ritterin getan, je nachdem wie wichtig man das Lösen des Knotens, der ihren Zugang zur Macht behindert hatte, einstufte.

Später im Gleiter wurden die Gespräche fortgesetzt. Janus erklärte Brianna, dass es wohl eine Verbindung zwischen Zion und dieser NoiTec gab und sie ihn das ja bald selbst fragen konnten. Die Echani war ja reichlich neugierig auf den Sith, der offenbar den Beinamen ‚Hammer von Bastion‘ trug, und meinte deshalb schmunzelnd:


„Ich hoffe doch… allerdings denke ich nicht, dass wirtschaftliche Verflechtungen ganz oben auf der Liste meiner Fragen stehen.“

Sicherlich nahm niemand an, dass die Silberhaarige sich mehr für Börsenkurse als für Kämpferinnen interessierte. Eine kurze Weile später griff Adria des Thema der verwandtschaftlichen Beziehungen wieder auf, weshalb Brianna wieder aufmerksam zuhörte, im Versuch, die Lücken zu füllen, bis zu einem Stichwort jedenfalls.

„Du hast einen Halbbruder, Schatz?“

Fragte sie Janus. Alsbald waren sie am Ziel, endlich. Brianna brauchte Bewegung und Bewegungsfreiheit, in Blechdosen zu hocken und sich nicht rühren, war nicht ihres. ein paar Schritte in die Richtung des großen Gebäudes zu tun war da schon eine Wohltat. Dabei sah sie sich ein wenig um, schließlich hatte sie die imperiale Hauptstadt noch nie gesehen außer aus Fenstern und Holos. Große Städte waren eigentlich sowas wie ihr natürliches Habitat, hier war allerdings alles weit und pompös. Ihr fehlte die Enge, die Unordnung und auch das etwas Heruntergekommene von Nar Shaddaa – der Ort, der sich am ehesten wie ein Zuhause anfühlte.

Derweil stellte Adria den Anwesenden ihren Schüler Venris vor, und umgekehrt, Brianna musterte ihn dabei kurz. Er war ein Zabrak von der roten Sorte, größer aber vermutlich nicht schwerer als sie selbst. Sie sprach, sobald sie an der Reihe war.

„Angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen.“

Brianna nickte ihm zu, ohne ihn gleich zu duzen wie seine Meisterin das bei ihr getan hatte. Gemeinsam schritten sie durch die ausladenden Lobby und in einen Turbolift, der sie nach oben brachte. Sicherlich würde es hier was anständiges zu Futtern geben? Die stets hungrige bald 28jährige nahm an, dass sich eine Privatfirma nicht lumpen lassen würde, wenn ihr denn schon so eine Ehre zuteil wurde.

Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Turbolift – u. a. Angelus, Adria mit Venris und Janus mit Brianna
 
[Bastion - Center - Sith-Tempel - Archive - Sera & NPCs]
Auch der nächste Tag verging ohne eine Spur von Agatosh und Zion. Braves Mädchen, wie sie es nun einmal war, hatte sie penibel die Anweisungen ihres Meisters befolgt und weiter trainiert. Mangelnden Einsatz konnte man ihr nicht vorwerfen. Wo auch immer die beiden sich jedoch herumtrieben, tot waren sie nicht. Zumindest noch nicht. Oder nicht offiziell. Sera hatte nach den Übungsstunden in den Archiven und den ihr zugänglichen Datenbanken nachgeforscht. Nicht, dass sie das etwa gehofft hatte, aber man wusste ja nie. Durch die Nachforschungen stach ihr der Grund allerdings regelrecht ins Auge. Im HoloNet fand sie unzählige den Imperialismus preisende News über die große Parade, eine noch größere Auszeichnung und höchste Ehren des Kaisers. Die zierliche Sith hätte beinahe quer übers Terminal gekotzt. Wofür hatte Zion denn eine Auszeichnung verdient? Dubrillion hätte eine Wompratte mit verbundenen Gliedmaßen befriedet. Dafür hätte es es keinen großen, hammerschwingenden Okkultisten gebraucht. Mal ganz davon ab, dass er seinen entscheidenden Sieg doch quasi ihr zu verdanken hatte. Wo war ihre Auszeichnung? Wo war ihre Ehrenparade?

Wie auf Zuruf zirpte dann jedoch ihr Comlink. Darth Zion hatte sich doch noch dazu herabgelassen, sich bei ihr zu melden. Da sah mal jemand an. Er ahnte also noch, dass sie lebte. Die Ehrenparade begann just in diesem Moment und ihr doch so großzügiger Meister gestattete ihr daran und am anschließenden Bankett im NoiTec-Tower teilzunehmen.

Was auch immer NoiTec war, musste sie zunächst recherchieren. Das HoloNet spuckte zum Glück ein paar brauchbare Informationen über das Unternehmen aus. So so. Sogar unbesiegbare Ordensdiener brauchten wohl Sponsoren. Was zur Brutlingsgesäßtasche hatten denn diese NoiTec-Leute mit Zion zu tun? Oder hatten sie vielleicht gar nichts mit ihm zu schaffen? Schließlich bestand in diesem Imperium durchaus die Möglichkeit irgendeinem hohen Tier im Organisationskomitee ein paar unregistrierte Creditchips unterzuschieben und schon hatte man sein ganz persönliches Staatsbankett im firmeneigenen Tower. Wer wusste das schon? Und eigentlich interessierte es sie auch nicht. Sie wusste, wie das Spiel unter solchen Leuten lief. Geld, Macht, Lügen. Mehr kannte man in solchen Kreisen nicht.

Es war jedenfalls eine Einladung, die sie nicht abschlagen konnte. Schließlich fühlte es sich bereits eine Ewigkeit an, die sie unter dem Gesocks des Sith-Tempels, all diesen schleimigen Jüngern und geierartigen Schülern, verbracht hatte. Nicht dass ihre vorherige Gesellschaft, die Rebellen auf Dubrillion, in irgendeiner Weise besser waren. Herrje, Sera konnte sich kaum noch erinnern, wie Kultur und Festivitäten aussahen. Ganz davon abgesehen, dass jede gute Party eine Sera benötigte.

Gut gelaunt wie selten zuvor hüpfte die kleingewachsene Sith-Schülerin durch die Gänge des Tempels, vorbei an den mies gelaunten Jüngern, die das Pech hatten zurückzubleiben und den Boden dieses altehrwürdigen Misthaufens aus Gestein von Dreck zu befreien und offensichtlich nicht einmal wichtig genug waren, Statisten bei diesem imperialen Schaulaufen spielen zu dürfen. Wer wollte die auch schon sehen? Diese missgünstigen Glubschaugen - meist nicht einmal menschlich - die ihr nachgafften, sagten doch schon alles. Die hätten sich doch auch mal für Seras gute Laune freuen können! Verachtenswerte Miesepeter!

Deren Unglück befeuerte Seras Stimmung jedoch nur weiter. Fast schon überschwänglich sprang sie in ihrem Quartier umher, gönnte sich eine ausgiebige Nasszellenkur, warf sich Lage um Lage ihrer elegantesten Robe um, entschied sich dann jedoch noch einmal um, nur um anschließend wieder in die selbige Robe zu schlüpfen. Ein Blick auf das Chronometer verriet ihr, dass sie die Ehrenparade ohnehin bereits verpasst hatte. Wie schade. Sie hatte sich so sehr darauf gefreut, wie ein Pappmaschee-Aufsteller ein Meer von Jubelpublikum zu bilden, das stundenlang auf marschierende Blecheimer und farbespuckende Raumjäger glotzte.

Der Gedanke allein verschaffte ihr ein gelangweiltes Gähnen, während sie etwa eine Standardstunde später in einem der Gleiter saß, die wohl - nicht nur für sie - vor dem Tempel warteten und Gäste zum NoiTec-Tower transportierten. Schon aus der Ferne war es als eins der imposanten Gebäude erkennbar, die ein markantes Stück der Skyline von Center bildeten. Selbst die nahestehenden Hochhäuser sahen wie Gartenzaunpfähle neben dem Tower aus, dessen Name in leuchtenden Lettern den Smog-Himmel von Bastion erleuchtete. Geld schien dieses Unternehmen jedenfalls nicht zu wenig zu haben. Dieser Eindruck führte sich auch fort, nachdem sie aus dem Gleiter gestiegen war und mit einer handvoll weiterer Personen, die gerade eingetroffen waren, auf den Innenbereich des Towers zuschritt. Sie konnte kaum glauben, dass kein großer Sicherheitscheck folgte, bevor sie den Lift betraten und tatsächlich wiesen sie ihre im geringen Maße geschulten Machtsinne auf den Scanner an der Decke und die Kameras hin, die sie im Auge behielten. Auf die Reaktionen des Personals, unter anderem ein Liftboy, hin zu schließen, waren diese überdies instruiert, wen sie da vor sich hatten. Die anderen Personen im Lift schienen sich auch bereits zu kennen oder zumindest gerade einander vorzustellen. Während der prunkvolle Apparat sich in Bewegung setzte, schnappte sie den ein oder anderen Gesprächsfetzen auf, schenkte ihnen jedoch nicht viel mehr Beachtung. Sie war die Schülerin des Ehrengastes. Wer konnten die schon sein, dass sie sich mit ihnen beschäftigen müsste?

Das Geräusch der sich öffnenden Lifttüre überdeckten in diesem Moment wohl zum Glück ihr züngelndes Schnalzen, während sie unter anderem zwei sehr weißhaarige Gestalten abschätzend begutachtete. Ihr Blick löste sich. Sie hatten die sechsundsechzigste Etage erreicht. Zum Vorschein kam ein großer Saal, der eingerahmt von kristallklaren, riesigen Fensterfronten einen beinahe atemberaubenden Blick auf Center freigab. Über ihnen spannte sich eine zweite Ebene, mit gläsernem Boden und an jeder freien Wand, die nicht durch Fenster in Beschlag genommen wurde, fanden sich die Banner des Imperiums wieder. Es gab sowohl eine Tanzfläche, als auch eine große Bar. Dutzende Bedienstete warteten geduldig mit Tabletts in der Hand darauf, den eintreffenden Gästen eine erste Erfrischung darbieten zu können. Sera fackelte nicht lange. Einige große Schritte später hatte sie ein kühles Glas in der Hand und verkündete dem nächstbesten Kellner lautstark, sodass es die umstehenden durchaus bemerken sollten:

“Ich bin die Schülerin Darth Zions. Ist er er schon hier? Wo finde ich ihn?”

Das war völlig unnütz. Sie hatte ihren Meister schon lange in der Menge erkannt. Der Bedienstete jedoch vollführte eine respektvolle, einladende Geste in seine Richtung. Ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen gezaubert befand sie sich bereits auf dem Weg zu ihm. Es war eindeutig, dass ein ganzer Haufen an Personen in diesem Raum seine Nähe suchten. Verfluchte Schleimbolzen. Dank ihrer beschaulichen Größe konnte Sera sich jedoch an jedem menschlichen und nichtmenschlichen Hindernis vorbeischlängeln und stand nicht allzu bald später vor den Schuhspitzen Zions.

“Hallo Meister.”

Sie legte ein katzenähnliches Lächeln auf.

“Oh… ritterlicher Meister und Ordensträger, wie habe ich Euch doch vermisst. Wo ist denn mein allerliebster Mitschüler? War er nicht eingeladen? Wohl die richtige Entscheidung ... ”, sie nickte gespielt mit dem Kopf, " ... so ein festlicher Akt ist bestimmt kein Ort für den armen Tölpel."

[Bastion - Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Bankettsaal - Sera, Zion & allerhand andere]
 
[Bastion | Bastion-Center | Arthious-Boulevard vor dem Sith-Tempel | Ehrentribünen ] Venris Traja, ihm unbekannte Personen ( Odile, Agatosh, Treeya )

Der erste, welcher nun das Wort ergriff, war der blaue Hüne. Seine Ausdrucksweise stand in gewisser Weise im Einklang mit seiner äußeren Erscheinung. Grob und ohne unnötige Worte zu verschwenden trug er seinen Namen und dann den seines Meisters vor. Während der Hüne seinen Namen aussprach, zuckte Venris kurz mit seinen Augenbrauen. Wie sollte er denn diese aus seiner Sicht scheinbar willkürliche Aneinanderreihung von Buchstaben auch nur annährend korrekt wiedergeben? Darauf hoffend, dass die anderen Anwesenden mit ihm bekannt waren und bald seinen Namen in auch für ihn verständlicher Form nennen würden, lächelte Venris höfflich und nickte. Und auch der zweite Name, den der blaue Schüler nannte, sorgte dafür, dass Venris erstaunt aufblickte. Darth Zion, eben jener Sith-Meister, wegen welchem die Hauptwelt des Imperiums in einen solch feierhaften Zustand gebracht worden war. Hatte er zuvor noch auf den Hünen als nützliches Werkzeug, aber wahrscheinlich auch nicht mehr als das herabgeschaut, so steigerte der Name seines Meisters den Stand des blauen Riesen bei Venris doch merklich. Venris erster Eindruck war, dass sich keine übermäßig intelligente Person vor ihm befand, ein Werkzeug eben, welches mit Sicherheit einem weisen Meister herausragende Dienste leisten konnte, ohne diesen aber nur schwer einen wichtigen Platz im Gefüge der Galaxis einnehmen konnte. Doch wenn eine Person wie ein Darth Zion diesen Riesen zu seinem Schüler erwählt hatte, der wohl jedes mögliche Werkzeug bekommen konnte, steckte wahrscheinlich doch mehr Potential in dem Hünen oder er war ein noch deutlich wertvolleres Werkzeug, als Venris es sich anfangs ausgemalt hatte.

Nach dem Riesen stellten sich auch die anderen vor, als Odile, die Schülerin eines Darth Angelus und Treeya Reed, welche ihrerseits kein Mitglied des Ordens der Sith war. Glücklicherweise fiel in dem nun aufkommenden Gespräch über irgendwelche Belanglosigkeiten der Name des Riesen; Agatosh wurde er wohl gerufen. Innerlich atmete Venris erleichtert auf, dass er nun nicht mehr versuchen musste, irgendwie um die Nennung des Namens des Riesen herum zu kommen.
Beinahe zeitgleich meldeten sich auf einmal die Comlinks der Schüler. Anscheinend waren die Feierlichkeiten noch nicht zu Ende. Kurz schnaufte Venris auf. Bestand seine Ausbildung denn nur noch aus Feierlichkeiten? Anders als man es vielleicht von einer kultivierten, aus der höheren Gesellschaftsschicht kommenden Burschen erwartete, hielt sich seine Begeisterung für solcherlei Events eher in Grenzen. Da standen ihm nun alle Möglichkeiten offen, seine Bindung zu dieser noch immer schattenhaften Existenz, der dunklen Seite zu vertiefen und man musste die Zeit auf irgendwelchen belanglosen Feierlichkeiten verbringen. Adrias Worte klangen ihm noch im Ohr, dass solche Events dazu dienten, die wichtigen Persönlichkeiten kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und somit unerlässlich für einen Sith mit Ambitionen waren. Wahrscheinlich hatte sie damit sogar recht und das letzte was er getan hätte, wäre auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, eine solche Einladung abzulehnen, doch eine Vorfreude konnte man ja auch nicht unbedingt als Erwartung voraussetzen.

Agatosh fasste das ganze ebenfalls nochmals zusammen. Für Venris etwas unklar blieb, was denn nun das Wort karschi oder wie auch immer es korrekt zu wiederholen war bedeutete, doch aus dem Zusammenhang konnte man wohl so etwas wie Festlichkeit schließen. Venris nickte also.

,,Ja, meine Meisterin schickte mir soeben auch eine ähnliche Nachricht, vielleicht lässt sich ja noch ... ah, die Shuttles dahinten sehen doch so aus, als könnten sie uns an Ort und Stelle bringen."

Während Venris angefangen hatte zu reden, hatte er gleichzeitig seinen Blick ein wenig über die Umgebung schweifen lassen, wobei ihm aufgefallen war, dass sich ein Teil der Besucher der Ehrentribüne in eine bestimmte Richtung zog, gemütlich zwar, aber doch klar erkennbar. Und nach einem kurzen weiteren Blick hatte er einige Shuttles im Hintergrund entdeckt, welche das Ziel der Bewegung darzustellen schienen. Und zu eben jenen machte Venris sich nun auf den Weg und bedeute den anderen, ihm zu folgen. Da er einen etwas schnelleren Schritt anschlug als die anderen Gäste der Ehrentribüne, welche teilweise immer noch in entspanntes Geplänkel vertieft waren, fiel es der Gruppe nicht schwer, die Shuttles vor dem großen Andrang zu erreichen und sich so eines der Fahrzeuge zu sichern.

Die Fahrt selbst fiel mehr als angenehm aus, auch wenn der Platz durch die wohl beim Shuttlebau unterschätzte Größe ihres Mitreisenden Agatosh nicht mehr so übermäßig geräumig ausfiel. Man unterhielt sich über dieses und jenes, auch wenn die Gespräche dabei doch recht oberflächlich blieben und nicht zu sehr in tief persönliche und private Bereiche vorstießen. In den doch recht wenigen Momenten der Ruhe ließ Venris es sich nicht nehmen, den Blick ein wenig aus dem Fenster zu werfen. Bastion-Center war doch ... eine gewaltige Stadt, auch im Vergleich zu dem, was er von Kitonia und Iridonia kannte. Aufgrund der sehr widrigen Siedlungsbedingungen fielen die Städte dort mehr als gedrungen aus und auch nicht übermäßig groß, mit dem Großteil der Häuser und Bewohner in weit gefächerten Tunnelsystemen oder großen, monolithartigen Gebilden an der Oberfläche. Doch Bastion-Center, dass war eine Stadt die vor Exklusivität nur so sprühte. Das hatte mit Sicherheit auch etwas, doch zog Venris eher mysteriöse und ruhigere Orte vor, wo man sich darauf konzentrieren konnte, seine Sinne zu sammeln.

Nachdem sie die Fahrt im Shuttle schließlich hinter sich gebracht hatten und ausstiegen, machten sie es sich kurz vor dem Eingangsportal des beinahe monströsen Turmes gemütlich. Es dauerte auch nicht mehr all zu lange, bis schließlich seine Meisterin inklusive einer kleineren Entourage eintraf. Ohne die Augen zu schließen, konnte Venris bereits spüren, dass diese nur so vor Macht sprühten und von einer mächtigen Aura umgeben wurden. Mit einer Verbeugung, ganz so, wie seine Ausbildung und Erziehung es ihm beigebracht hatten, begrüßte er seine Meisterin knapp. Daraufhin stellte sie ihn sofort ihrer Begleitung vor. Der erste war Janus Sturn, Graf und Lord der Sith. Bereits sein Äußeres war ihm bekannt vorgekommen und nach der Nennung seines Namens verband sich beides. Lord Sturn war Venris aus seiner Zeit als Jünger durchaus bekannt, auch wenn er nicht davon ausging, dass diesem sein Gesicht noch etwas sagte. Und für den Moment würde er die Begrüßungsrunde auch nicht für rührselige Erinnerungen stören. Gerade dieser Lord war es, bei welchem Venris besonders eine Verbindung zur dunklen Seite spürte, welche ihm aus allen Poren zu quellen schien. Allein dies sorgte schon dafür, dass Venris sich auf eine seltsame Art und Weise hier wohl fühlte.
Dann fuhr Adria fort mit der Vorstellung des anderen Mannes, welcher ebenfalls eine recht imposante Erscheinung abgab, Ritter des Imperators war und wohl eine engere Bekanntschaft von Adria. Im gleichen Atemzug stellte sie zudem Lord Sturns Schülerin Brianna vor. Zuerst neigte Venris das Haupt vor Lord Sturn und Dart Angelus, dessen Namen er ja bereits von seiner Begleitung Odile kannte.

,,Lord Sturn, Darth Angelus, es mir eine große Ehre."

Dann wandte er sich an Brianna, welche ihn ebenfalls begrüßte. Mit einem charmanten Lächeln nickte er ihr zu.

,,Ebenfalls, sehr erfreut."

Wahrscheinlich war seiner Erziehung nicht ganz unschuldig daran, dass es ihm trotz eigentlich mangelnder Vorfreude nun so leicht von der Hand ging, so erfreut und charmant zu wirken. Doch irgendwie bewirkte auch die Aura der Anwesenden Sith-Meister, in deren Auren man geradezu baden konnte, dass seine anfangs doch eher bescheidene Begeisterung stetig anwuchs. Nach der Vorstellungsrunde begab man sich nun zum Turbolift, welcher sie zur eigentlichen Feier transportierte, der Venris nun gar nicht mehr so ablehnend gegenüber stand.

[Bastion | Bastion-Center | NoiTec-Tower | Turbolift ] Venris Traja, Odile, Agatosh, Treeya, Darth Angelus, Adria, Lord Sturn, Brianna
 
Bastion - Bastion Center - Gleiter - Darth Angelus, Adria Guldur, Janus Sturn, Brianna Kae

Während die anderen drei
Insassen des geräumigen und überaus luxuriös ausgestatteten Gleiters munter weiter ratschten, blickte der Krieger etwas abwesend aus den getönten Scheiben hinab auf die mittlerweile dunklen Straßen Bastion Centers. So, wie er hier saß, fühlte er sich mitnichten wohl - ganz im Gegenteil. Darth Angelus hätte in diesem Momenten jeden Ort und jede Szenerie der weiten Galaxie dem Hier und Jetzt vorgezogen, dieser unnötigen, peinlichen und obendrein gefährlichen Bredouille, in die Adria durch ihr loses Mundwerk mit hineingezerrt hat. Es reichte alleine schon, dass der Sith-Lord Sturn im Inneren des Gleiters urplötzlich damit begonnen hatte, mit dieser Schülerin herum zu turteln, als wären sie zwei frisch verliebte Teenager. Ohne Zweifel der Versuch von einem der beiden oder gar beiden, in dieser Situation irgendein Statement zu setzen und zu demonstrieren, wie nahe sie sich standen und dass es sie nicht scherrte, diese Nähe vor den Augen der beiden Krieger offen zur Schau zu stellen, ganz als wären die beiden aus ihrer Sicht nur irgendwelche Komparsen. So eitel und leicht reizbar der imperiale Ritter auch sein mochte, doch alleine das hätte ihn gar nicht allzu sehr gereizt. Doch als seine frühere Kampfgefährtin es dann auch noch fertigbrachte, ihre Verbindung zu Darth Sikarius, Leto Fel auszuplaudern und das wohlgemerkt ohne irgendeine dem vorausgehende Frage des Grafen, schlug die Stimmung des adeligen Sith endgültig ins Negative. Für einen kurzen Augenblick sah er hinüber zu Adria, die selbst merkte, dass nun endgültig über ihr loses Mundwerk gestolpert ist und rollte unmerklich mit den Augen. Warum tat sie das? Was bei allen toten Schergen des Kal Fraan war nur so schwer daran, sich in diesen Gleiter zu setzen, den Mund zu halten und allerhöchstens etwas unverfänglichen Smalltalk mit Graf Sturn und seiner auffallend extrovertierten und informierten Schülerin zu führen? Es wäre ein Leichtes gewesen, quasi durch reines Nichtstun eine Art Beziehung zu diesem mächtigen Mitglied des Ordens aufzubauen, doch diese Gunst des Schicksals war wohl zu viel für die junge Kriegerin, die sich stattdessen dazu entschloss, diese Beziehung potentiell im Vorfeld zu begraben. Sichtlich geladen öffnete der Ritter die Kühlbox unter der Mittelarmlehne seiner Sitzbank, um sich eine Prise des sündhaft teuren Blütenweins einzuschenken, der hier verstaut war. Dabei vergaß er selbstverständlich nicht, auch den anderen Anwesenden einzuschenken, leerte sein eigenes Glas aber mit hastigen Schlucken ohne Anstoßen oder etwaige feierliche Worte. Gerade als sich das Gespräch dann doch noch in eine andere Richtung zu entwickeln schien und Brianna lobende Worte über Adrias Mutter fand - als hätten die Worte einer Schülerin über eine wahrhaftige Sith-Lady irgendetwas zu bedeuten -, fing Adria schon wieder an und nannte den Irren nun sogar Janus' Halbbruder. Der Krieger konnte sich nur ausmalen, was ein nobler Sith von Rang und Namen wohl davon halten mochte, mit diesem komplett geisteskranken Massenmörder offen in Verbindung gebracht zu werden, denn anscheinend stimmte die Geschichte tatsächlich und die beiden waren wirklich miteinander verwandt.

Zwischen dem Fallen von Namen, die ihm nicht geläufig waren und dem Tanz auf der Rasierklinge, den Adria hier vollführte, konnte Darth Angelus aber noch ein paar interessante Details über
Zion aufschnappen. Anscheinend war der Ort der Veranstaltung, dieser NoiTec-Tower nicht zufällig gewählt, sondern das Resultat der Verbindung zwischen einem mächtigen Transportkonsortium und dem frischen Mitglied des Ritterordens. Nach einer langen Phase des Schweigens erhob Darth Angelus also wieder seine Stimme, wobei er Graf Sturn fragend anblickte:

"Eine Verbindung zwischen der NoiTec-Federation und Darth Zion, meint Ihr? Der Hammer von Bastion macht mir nicht den Eindruck eines Geschäftsmannes, wenn ich ehrlich sein soll."

Selbstverständlich war die mächtige Firma ihm ein Begriff, schließlich war er es, der im Namen des Unternehmens seiner Familie Geschäfte mit NoiTec gemacht hatte. Damals, als er als frischer Schüler einen Frachter für seinen Meister auftreiben sollte, um ihre Expedition ins Koornacht-Cluster zu ermöglichen, wäre seine Wahl normalerweise auf einen Transporter von NoiTec gefallen, doch kamen hierbei ein paar Umstände dazwischen. Was auch immer Zion also mit diesem eigenen kleinen Imperium zutun hatte, es interessierte ihn brennend, auch wenn er seine Bemerkung recht unverfänglich und in sein leeres Glas blickend in den Raum warf.

Dann, endlich, landete der Gleiter und befreit stieg der Ritter als Erstes in Freiheit, wobei er Adria abermals einen vernichtenden Blick zuwarf. Was auch immer noch an diesem Abend passieren würde; sie hatten etwas zu bereden. Doch mit jetzt doch etwas erhellter Laune schritt der Ritter gemeinsam mit den drei anderen nun auf den pompösen Eingangsbereich des Firmengebäudes zu, der extra für diesen Anlass besonders gut bewacht und im Fokus der Holonet-Kameras war. Mit dem Kopf tief im Nacken blickte er gen Himmel, in den sich das Gebäude mehrere hunderte Meter erstreckte und erblickte schließlich seine Schülerin, die schon längst hier war und mit einer anderen Gruppe vor dem Eingang wartete. Mit einer sanften Windbrise wehte der Pelzumhang des jungen imperialen Kriegshelden über dem vor Sauberkeit glänzenden Boden, als er sich mit imposanten Schritten in Richtung des Eingangs bewegte. Odile hatte ihn unlängst registriert, da warf er ihr ein zufriedenes Nicken zu. Mit der charmanten wie wortgewandten Adeligen gemeinsam in diesem Gleiter hätte er sich deutlich wohler gefühlt als mit der tickenden Zeitbombe Adria Guldur, die voranging und ihren Schüler herbeiwinkte, einen jung anmutenden Zabrak namens Venris. In der korrekten Reihenfolge stellte sie ihrem Schüler dabei Janus, Angelus und Brianna vor, auch wenn der Ritter selbstverständlich nichts dagegen gehabt hätte, in der Reihenfolge zuerst genannt zu werden, doch zumindest erfolgte seine Beschreibung am Längsten und Klangvollsten.

Darth Angelus musterte den Schüler, der die Gruppe zurückhaltend, aber dennoch respektvoll begrüßte, ehe er ihm ein knappes Nicken zuwarf. Neben dem Zabrak Venris und Odile hatten sich zudem noch eine weitere junge Dame, die ihm durchaus bekannt vorkam (Treeya), sowie eine monströse Gestalt (Agatosh) zusammengefunden, an der der Blick des Kriegers für ein paar Sekunden haften blieb. Der Chiss, der dort stand und wortlos ins Leere starrte, hatte Arme wie Baumstämme und war größer, als jeder Mensch, den Angelus kannte. Seinen Blick langsam von dieser Bestie abwendend wandte sich der Sith nun seiner Schülerin zu, in deren Richtung er deutete:

"Das ist meine eine Schülerin, Odile."

Beinahe schon merklich stolz klopfte er Odile auf die gepolsterte Schulter. So wie sie hier stand, in Schale geworfen und mit ihrem entschlossenem Ausdruck, tat es dem Bild gut, dass Darth Angelus an diesem Abend abgab und nichts anderes interessierte ihn. Es dauerte nicht mehr allzu lange, ehe die kleine Vorstellungsrunde ein Ende fand und die inzwischen beachtliche Gruppe sich im Lift wiederfand, das sie endlich zum Bankett hinaufbefördern würde. Dort würde er gemeinsam mit Odile glänzen. Ohne Zweifel.

Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Darth Angelus, Adria Guldur, Janus Sturn, Brianna Kae, Odile Lemaire, Venris Traja, Agatosh, Treeya Reed
 
[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Jaraels Quartier] Jarael

Das Volk der Vahla war ein stolzes Volk. Ein stolzes Volk voller Tradition und Geschichte. Eine Geschichte, die ihre Stunde Null durch die Zerstörung ihrer Heimat durch den niederträchtigen Jedi-Orden erlebt hatte. Dieses Ereignis hatte nicht nur das kulturelle Gedächtnis der Vahla neu ausgerichtet, es hatte in den Vahla auch eine Leidenschaft und ein Feuer entzündet, welches seinesgleichen sucht. Dieses Feuer, diese Leidenschaft bündelte sich in Jarael, der Avatarin Vahls, Göttin von Feuer und Zerstörung. Geboren in den Untiefen des Hyperraums bündelte Jarael in sich die Essenz Vahls. Sie war die Auserwählte ihres Volkes. Sie hatte den heiligen Auftrag bekommen die Schmach, den ihr Volk durch den Jedi-Orden erhalten hatte zu lindern, indem sie die verlorene Heimat ihres Volkes wiederentdecken würde. Nur so würde Jarael heimkehren können, nur so würde sie bestätigen was offensichtlich war. Sie alleine hatte das Recht von Geburt an über ihr Volk zu herrschen. Jeder der dies nicht erkannte war ein Narr und hatte sein Existenzrecht verwirkt. Und mittlerweile würde sie fast schon den älteren Herren dazu zählen, der sich als ihr Meister betitelte. Ein Meister, der sie sofort ignoriert hatte, als dieses Jedi-Miststück aufgetaucht war. Ein Meister der, wie ein Vornskr nach der Aufmerksamkeit und Bestätigung seines Jedi-Frauchens verlangte. Es war widerwärtig und erbärmlich und man erlangte den Eindruck, dass dieser gesamte Tempel, aus gescheiterten Existenzen bestand, die ihre von Vahl verliehene Macht mit Nichtigkeiten verschwendeten.


Sie schäumte noch immer vor Wut, nachdem sie sich in ihrem Quartier unter der Schalldusche vom Schweiß und dem Schmutz befreite, der das Training mit diesen minderwertigen Felsgeborenen fabriziert hatte. Solch ein Abschaum wäre bei ihrem Volk schon längst durch die Luftschleuse geworfen worden. Niemals würden sie Ressourcen an so unfähige und unbegabte Individuen verschwenden. Aber so wie sie bisher die Felsgeborenen kennen gelernt hatte, interessierte sie nur ihr persönlicher Fortschritt, langfristiges Denken und langfristige Planung über Generationen hinweg dazu waren nur die wenigstens fähig. Doch was Jarael bisher auch gelernt hatte, war dass diese Felsgeborenen sie näher an Vahl bringen konnten. Irgendwie hatten es diese verkommenen Geschöpfe geschafft, dass diese eine tiefere und engere Verbindung zu Vahl aufbauen konnten, als es die Priester oder gar Jarael bisher vermochten.



Sie verließ gerade die Schalldusche und begann ihre strapazierte Haut mit für die Vahla typischen Ölen einzureiben und zu pflegen, Ultraschallduschen reinigten zwar gründlich, malträtierte die Haut aber schlimmer als es Wasser und Seife tun konnten, als es an ihrer Tür klingelte. Jarael fluchte laut in ihrer Muttersprache, die nach einer stark abgewandelten Form des Basic klang. Hektisch griff die blasshäutige Frau nach einem Handtuch in der Nähe und wickelte es sich schnell um ihren Körper. Unter anderen Umständen und auch an einen anderen Ort, hätte sie dafür gesorgt, dass der Bittsteller an der Tür warten würde, und zwar bis sie fertig wäre. Aber was, wenn es Lord Sturn wäre? Er würde sicherlich nicht erfreut sein warten zu müssen, wenn er überhaupt den Anstand hätte an der Tür zu warten. Sie beeilte sich an die Tür zu kommen, auch wenn sie innerlich wieder (oder immer noch) vor Wut schäumte. Sie öffnete die Tür, sorgte dafür, dass ihr Blick unter Kontrolle war und blickte anschließend ins Leere. Hatte sie da jemand hereingelegt? Hatte jemand im Sith-Tempel ihr einen Klingelstreich gespielt? Mit einer Hand hielt sie ihr Handtuch fest und sah sich um, erst als ihr Blick nach unten wanderte, sah sich einen zusammengefalteten Zettel aus Flimsi. Sie bückte sich und nahm mit der anderen, freien Hand den Zettel auf, ehe sie wieder in ihr Quartier zurückwich und die Tür verschloss. Sie ließ das Handtuch an Ort und Stelle fallen und faltete ungeduldig den Zettel aus Flimsi auf. Dabei schien es sich um eine handgeschriebene Order von ihrem Meister Janus Sturn zu sein. Einer seiner Leibeigenen hatte sich in die Katakomben des Tempels verzogen, als er bei seinem letzten Auftrag versagt hatte. Jarael sollte ihn ausschalten.


Wütend zerknüllte die Frau das Stück Flimsi und pfefferte es in eine Ecke des Raumes. War sie nun nichts mehr als eine bessere Attentäterin? Er hatte sie zu seiner Schülerin gemacht. Solch ein Auftrag war unter ihrer Würde. Es war geradezu blasphemisch so etwas von ihr zu verlangen. Aber ... hatte sie denn eine andere Wahl? Würde ihr nicht das gleiche Schicksal blühen, wenn sie sich weigerte? Sie konnte nicht alle töten, sie benötigte Verbündete und so sehr es ihr widerstrebte, Janus Sturn schien aktuell der einzige Weg aus diesem vermaledeiten Loch, was sich Tempel schimpfte. Sie hasste diesen alten, verschrumpelten Mann, mit seiner viel zu dunklen, ungesunden Hautfarbe. Aber sie hatte leider keine andere Wahl und das förderte ihren Hass nur noch mehr. Immer noch wütend und launisch wie ein hungriges Nexu, ging sie zu dem Stück Flimsi, nahm es auf und entzündete es mit Hilfe eines in der Nähe liegenden Feuerzeugs. Als es brannte warf sie es in eine leere Schale und begann dann sich anzuziehen und Material für ihren Ausflug in die Katakomben zusammenzusammeln. Sie nahm auf jeden Fall ihre Waffen mit und noch einiges anderes, nützliches Material: Darunter lud sie sich auch – so gut es ging aktuelles Kartenmaterial der Katakomben herunter. Fertig ausgestattet verließ sie das ihr zugeteilte Zimmer und bewegte sich in Richtung der Katakomben des Tempels.


Während ihres Weges durch die Gänge straffte sie die Gurte ihres Rucksackes, damit er besser saß und kontrollierte gelegentlich die Pistole in ihrem Holster und ob das Messer auch fest genug befestigt war. Sie brauchte einige Zeit, um sich in den weitläufigem Gebäude zurecht zu finden, fand dann aber schlussendlich einen der Treppenabgänge in die Katakomben. Der sonst nur unterschwellig vorhandene Geruch von Muff, Verkommenheit, dem für Dekadenz typischen Geruch des Niedergangs und der Verwesung verstärkte sich, als Jarael weiter in die alten Gewölbe hinabstieg. Das Licht wurde schwächer, aber nicht schwach genug, um nichts mehr zu sehen. Als sie sich sicher war, dass sie alleine hier unten war, zückte sie ihre Pistole und verlangsamte ihre Schritte, sondierte ihre Umgebung gewissenhaft und gründlich, ehe sie von Gang zu Gang huschte. Sie mochte die Katakomben nicht, der Geruch würde ihr noch ewig anhaften und all das widerwärtige Getier, dass sich hier unten aufhielt trug auch nicht gerade zur Verbesserung der Laune bei. Sie irrte schon einige Zeit hier umher, ist aber bisher noch keinem intelligenten Wesen begegnet. Wütend fragte sich die Nahmenschin, wer zum Teufel sich nach hier unten verschlug und wieso diese Aufträge immer so vage sein müssten. Sollte sie alleine jetzt die ganzen Katakomben absuchen? Sie brauchte jemanden, der ihr half. Sicherlich würden es ein zwei Jünger tun, aber war es das auch wert? Würden sie schweigen oder musste sie diese zum Schweigen bringen?


Jarael ging kurz in die Hocke, nahm ihr Datapad aus dem Rucksack und prüfte ihre aktuelle Position anhand des Kartenmaterials. Besonders genau und aktuell war das Material nicht und sie konnte nur äußerst Grob ihren aktuellen Aufenthaltsort bestimmen. Frustriert packte sie das Pad zurück und stand erneut auf. Vorerst würde sie noch eine Weile durch die Katakomben schleichen, ehe sie ein paar entbehrliche Jünger im Tempel „rekrutieren“ würde. Eine gefühlte Ewigkeit suchte Jarael die Katakomben ab, ehe sie von einem lauten, schmatzenden Geräusch abgelenkt wurde. Sie blieb stehen und horchte auf, als sie die Richtung, aus der das Schmatzen kam, ermittelte. Sie schlich sich an, zückte ihr Pistole und presste ihren Körper kurz vor der Abzweigung an die Wand, um mit dem Kopf um die Ecke zu lugen. Sie blickte direkt in den Rücken, eines großes, befiederten Vogels, der sich genüsslich schmatzend und ohne Rücksicht auf irgendetwas über eine Wompratte her machte.


Sie ruckte wieder in Deckung und überlegte kurz. Sie hatte nicht mit so großen und gefährlichen Raubtieren gerechnet. Sie hatte bisher auch noch nie so riesige Vögel gesehen. Aber das Tier war definitiv gefährlich. Sie wog ihre Alternativen schnell ab, aber kam zu dem Entschluss, dass der Vogel das Risiko nicht wert war.


Leise verließ sie ihre Deckung und stellte sich in den Türrahmen, hob ihre Pistole an und zielte auf den Hinterkopf des schmatzenden Vogels. Widerwärtige Kreatur, aber bald würde es Geschichte sein und sie könnte diese seltene Ausgeburt der sinduranischen Nebel Vahl opfern.


[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Katakomben | Bei der toten Womp-Ratte] Jarael, Thatawaya
 
[Bastion - Bastion Center - Arthious Boulevard - Ehrentribünen] - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, andere Gäste

Für Valeria war es ein eigenartiges Gefühl, hier inmitten dieser Menschenmasse im Zentrum Bastions und seiner architektonischen Abscheulichkeiten zu stehen. Trotz der Zeit, die sie inzwischen hier lebte, fühlte sie sich immer noch fremd. Das Kind Dubrillions sehnte sich nach der beißend kalten Luft der Eisensang-Berge, den Jagdausflügen mit ihrem Bruder Sabar in den verschneiten Wäldern, nach dem uralten Eis, das im Schatten der schroffen Gipfel nie taute. Ewigkeit. Beständigkeit.
So sehr sie versuchte, den Tag mit ihrer Freundin Abella zu genießen, die Sonne auf ihrer blassen Haut und das Bad in der Menge, blieb ein Teil von ihr eine distanzierte Beobachterin - nicht zuletzt, um die Trauer um das unwiederbringlich Verlorene in einen Winkel zu sperren, den die Öffentlichkeit nicht zu sehen bekam. Ihr wurde bewußt, dass der blutige Anschlag auf Dubrillion sie mehr als nur ihrer Familie beraubt hatte: Mit der Vernichtung des Stammsitzes der Muraenus - auch wenn sie dessen dunkle Mauern bisweilen gehasst hatte - kam sie sich heimatlos und entwurzelt vor.

Eigentlich sollte sie längst auf dem Weg dorthin sein, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen - so wie sie es zuvor schon mit den Finanzen ihrer Familie getan hatte. Allerdings erkannte die junge Frau auch durchaus die Chancen, die sich durch die Feierlichkeiten auf Bastion ergaben, um neue und in Zukunft nützliche Bekanntschaften zu schließen und folgte Abella, als diese sich erhob, um die kleine Gruppe zu treffen, bei der sich ihr Zukünftiger (Agustin) befand. Valeria war das Gesicht des Sektoradjutanten Prada wohlbekannt, ebenso der beeindruckende, kometenhafte Auftstieg des Politikers, ohne den die glänzende Entwicklung, die Dubrillion in den letzten Jahren gemacht hatte, kaum vorstellbar war. Es waren durchaus zwiespältige Gedanken, die sein Anblick in ihr hervorrief, denn Pradas Abneigung gegen den dubrillianischen Adel war wohlbekannt und darüber hinaus war auch ihre eigene Familie von der Verstaatlichung eines Teils der Wirtschaft betroffen, die er ein paar Jahre zuvor vorangetrieben hatte. Bis zum heutigen Tag hatte sich das Haus Muraenus von dem schweren Schlag noch nicht erholt, den der Verlust der Petroleum Investment Company darstellte.

Das Pärchen (Aren Vayliuar und Adriana Figg) neben Abellas Zukünftigen schien sich seiner eigenen Wichtigkeit und Bedeutsamkeit sehr bewußt zu sein, allerdings brauchte die dubrillianische Adelige dennoch einen Moment, um in dem charmanten Mann einen weiteren Sektoradjutanten zu erkennen, auch wenn ihr sein unaussprechlicher Name gerade nicht einfallen wollte. In diesem Augenblick war sie ihrer überaus konservativen Erziehung fast ein wenig dankbar, die dafür gesorgt hatte, dass sie sich mühelos auf gesellschaftlichem Parkett zurechtfand. Anmutig lächelnd wartete Valeria ab, bis ihre Freundin die Begrüßungsrunde absolviert hatte und wappnete sich währenddessen innerlich für die unvermeidlichen, wohlmeinenden Beileidsbekundungen. Sie empfand es als ungemein tröstlich, dabei nicht allein zu sein und Abellas Hand auf ihrer Schulter vermittelte ihr zusätzlich Kraft und Zuversicht. Höfische Umgangsformen mußten in diesem eher zwanglosen Rahmen ein klein wenig deplaziert wirken, dementsprechend war Valerias Knicks vor Prada auch nur angedeutet und sie hob in einer formvollendet eleganten Bewegung ihre Hand.

Doch statt des erwarteten Handkusses umschloß der Sektoradjutant ihre Finger mit beiden Händen und drückte sie überraschend sanft. Diese herzliche Geste und die unerwartet ehrlich klingenden Worte des Politikers entlockten Valeria ein zurückhaltendes Lächeln und ließen sie den Blick des Sektoradjutanten suchen.


"Die Ehre ist ganz meinerseits und ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre freundlichen Worte, Mr. Prada. Zu wissen, dass meine Familie auf Dubrillion nicht vergessen ist, bedeutet mir sehr viel, denn auch wenn ich in den letzten Jahren viel Zeit auf Bastion verbracht habe, ist Dubrillion meine Heimat. Meine einzige Heimat."


Obwohl sie nicht laut sprach, war die Stimme der jungen Frau fest und ohne Unsicherheit: Sie vertrat das Haus Muraenus und auch wenn die Trauer über den Verlust ihrer Familie allgegenwärtig war, schob sie diese Empfindungen beiseite. Sie würde nicht das Versäumnis begehen, ihre Pflichten wegen persönlicher Schwäche zu vernachlässigen. Vor den beiden Sektoradjutanten stand nun nicht mehr Sabars kleine Schwester. Lady Muraenus' Haltung war tadellos und unterschied sich doch auf subtile Weise von der legeren Eleganz des Models an Agustins Seite.

Auch Aren Vayliuars Beileidsbekundungen nahm sie mit freundlicher Würde entgegen und schenkte ihm und seiner Begleitung Adriana ein warmherziges Lächeln. Valeria hörte durchaus die professionelle Natur dieses Austauschs von Höflichkeiten aus den Worten des erfahrenen Politikers vor ihr, aber sie blieb dennoch offen und zugewandt. Sie verzieh ihm, dass er Übung in solcherlei Dingen zu haben schien und sie ihm nur zu glatt über die Lippen kamen.


"Es ist sehr lieb von Ihnen beiden, so nett von meinem Vater Thyrus zu sprechen. Ich bin mir sicher, er hat seinen Aufenthalt auf Borosk sehr genossen, Mr. Vayliuar."


Nachdem der Etikette damit Genüge getan war, bemühte man sich um etwas Smalltalk, der ob des unangenehmen Themas zunächst etwas zäh in Gang kam. Aber da sich in dieser Runde nur Profis auf dem Gebiet der gefahrlosen Unterhaltung befanden, tauschte man sich alsbald über dieses und jenes aus, vertrieb die Zeit und fand sich schliesslich in den Shuttles wieder, die sie zum Bankett im NoiTec-Tower brachten.

[ Bastion - Bastion Center - NoiTec-Tower - Etage 66 - Bankettsaal] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg, Abella Sorovkin, Valeria Mureanus
 
Bastion-Sith-Tempel- Gänge- mit Darth Makhaira

Die Sith gestand, dass sie getötet und ihre Taten schon bereut hatte. War das der Preis? Lebenslange Reue und Furcht in den Augen anderern Lebewesen für die Idee, sich über sie erheben zu können? Marlis formulierte ihre Frage nicht aus, weil sie das Gefühl hatte, die Sith mit dieser Thematik schon genug belastet zu haben. Nur nicht zu weit reizen. Sie erwähnte nur, dass sie stehts ihre, Weg folgte... Dickköpfig ...schoss es Marlis durch den Kopf, weil sie damit etwas mehr über ihre "Gönnerin" erfahren hatte. Wahrscheinlich würde ihr dieses Wissen irgendwann nochmal das Leben retten.

"Ich glaub,ich würd mir die Mühe sparen, dem Rancor irgendwas zu sagen. Der versteht mich eh nich. "

Ja, man konnte diese riesigen Bestien zähmen, aber oftmals war es doch so, dass die "Dompteure" bei dem Versuch einfach als Snack endeten. Aber nach dem, was die Sith bisher gesagt hatte und dem, was sie auch sah, war der Orden ne reine Ellenbogengesellschaft. Fressen oder gefressen werden. Ob sich hier überhaupt jemand einem anderen als Gleichgesinnt gegenübersah?
Während sie durch die Gänge liefen, sprangen einige Wesen an die Wand und verneigten sich,als ihre neue "Herrin" vorbei ging.Keiner wagte es, sie anzusehen. Nur wenige hoben leicht den Kopf und bekamen im Gegenzug einen Gruss der Sith. Bekannte wahrscheinlich. Marlis hob eine Augenbraue und sah die Sith an. Ob ihr das gefiel, wenn alle sie wie einen Würdenträger behandelten? Würde es ihr gefallen? Oder war es zu viel? Oder ignorierte die Sith dieses Gebaren einfach?
Die Sith erklärte ihr, dass es eine Regel war, andere Jünger nicht zu töten. Und so, wie sie es sagte, war es zwar ne Regel, aber eine, die regelmässig gebrochen wurde. Na toll. Jetzt sass ihr nicht nur der Sith im Nacken, der sie eigentlich hätte tot sehen wollen. Nein, praktisch alle "Mitbewerber" um den Posten eines Fussabtreters eines Sith waren ebenso potenzielle Gegner.

"Wenn sich die Sith so gegenseitig um die Ecke bringen- wahrscheinlich sogar nooch wörtlich zu nehmen- dann frag ich mich echt, wie der Orden diese Grösse erreichen konnte. "

Als sie aus dem riesigen Gebäude traten, fühlte Marlis sich mit einem Mal winzig klein. Allein neben einem Gebäude dieses Grösse zu stehen und dann befanden sich ein paar Meter neben ihr Kriegsgeräte des Imperiums auf irgendeiner Parade. Die junge Frau runzelte die Stirn. Diese Zurschaustellung von Aggression war doch eigentlich zum kotzen. Um so erleichterte war sie, als die Sith der sie folgte in eine ganz andere Richtung abbog und die Parade links liegen liess. Statt dessen steuerte sie die Stadt an, die sich um den Sith-Tempel ausbreitete wie um einen Vulkan. Marlis Blick fiel zurück zu dem Gebäude. Wenn dieser Vulkan ausbrach, wollte sie lieber nicht hier sein. Die Sith freute sich gerade über die relativ frische Luft hier draussen und verriet, dass sie diese der gefilterten Luft auf Raumschiffen vorzog.

"Keine Frage. Ich mag Waldluft nach einem Regen. Aber ich glaube, Wälder sucht man auf dieser Welt vergeblich. "


Wälder aus Durabeton, ja. Aber keine echten. Nach ein paar Minuten blieb die Sith vor einem Geschäft stehen und ohne, dass sie irgendwas sagen musste, reichte man ihr ein paar Früchte. Marlis runzelte die Stirn und nahm zögerlich die Frucht entgegen, die die Sith ihr hinhielt.

"Dankeschön. "

Marlis beobachtete den Verkäufer, dessen Aufmerksamkeit zu beinahe 100% auf der Sith lag, weil er versuchte zu ergründen, ob sie noch mehr Wünsche hatte. Aber wirkliche Freude sah irgendwie anders aus. Das hier war mehr... Pflichterfüllung. Wie eine zusätzlich Abgabe nach den Steuern. War es das, was die imperialen Bürgern in den Sith sahen? Eine zusätzliche Belastung, mit der man sich besser nicht anlegte, auch wenn es einen in die Tagesabrechnung schlug? Marlis sah die Sith an.

"Als Sith helft ihr der lokalen Wirtschaft also, dass sie am Abend nicht so viel entsorgen müssen?"

Sie grinste, auch wenn das ganz und gar nicht lustig war. Wenn jeder Sith hier nur abholen kam....wie finanzierte sich die Wirtschaft hier? Gab es genug zahlende Kundschaft, damit sie dennoch überleben konnten?Wie funktionierte dieses System?

Bastion-Bastion Center- Gassen- mit Darth Makhaira
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Brianna, Adria, Darth Angelus, Venris, Darth Keebo, Kira, Darth Zion, Sera, Odile, Venris, Agatosh, Treeya

Sie waren unter Raubtieren, daran konnte es keinen Zweifel geben. Vorteilhaft gekleidete, manikürte, zivilisierte Raubtiere, die ihre Reißzähne in der Regel nur bei einem Lächeln offen zeigten und ihre Krallen hinter dem Rücken verbargen. Aber Raubtiere, ohne Ausnahme. Und Janus konnte sich kaum einen Ort vorstellen, an dem er mehr zuhause wäre. Dies war seine Arena, sein Schlachtfeld, sein Dejarikbrett, auf dem er die Züge machte, die ihm am vorteilhaftesten erschienen und ihn seinem Ziel näher brachten. Der Graf genoss jedes Wort, jede Geste wie ein Bankett, denn intelligente Lebewesen waren die beste Unterhaltung, die er sich wünschen konnte. So amüsante Spielzeuge und Marionetten – ganz besonders, wenn sie sich in die Richtung lenken ließen, in die sie gehen sollten, um ihren Zweck zu erfüllen. Janus hielt sich ein wenig zurück, trug eine höflich-glatte Maske zur Schau, und wartete eine ganze Weile lang einfach nur. Geduld war eine Tugend, und wichtiger noch: Ein nützliches Werkzeug. Und so sehr Briannas Zuwendungen auch seinem Ego schmeichelten, so hielt sich der elegante Lord doch auch ihr gegenüber ein wenig bedeckt, zeigte lediglich mit kleinen, intimen Gesten, dass sie in seiner Gunst stand. Solche Dinge teilte man mit einem Flüstern mit, nicht mit einem Schreien.


„Zweifellos.“


Kommentierte er die selbstbewusste Aussage seiner Schülerin im Bezug auf ihre Ambitionen kurz und bündig und mit einem schmalen Lächeln, das gerade ambivalent genug war, um verschiedene Deutungen zuzulassen. Brianna sollte das Gefühl haben, dass ihr Meister diese Pläne unterstütze, aber nicht glauben, dass diese Hilfe selbstverständlich oder bedingungslos sei. Schließlich hatte er keine Verwendung für ein Werk- oder Spielzeug, das seinen Zweck nicht erfüllen konnte oder wollte. Der weißhaarige Fastmensch achtete darauf, wie seine Schülerin sich weiter verhielt, und kurz wanderten seine Gedanken auch zu Jarael, die einen gänzlich anderen Auftrag in einem gänzlich anderen Umfeld erledigte. Das passende Werkzeug für die passende Aufgabe, das war das Geheimnis des Erfolgs. Dieser angenehme Gedanke wich rasch der Konzentration auf das Hier und Jetzt, denn die Diskussion mit Adria erwies sich als ebenso ergiebig wie herausfordernd. Die junge Sith verfügte über bemerkenswertes Wissen, schien aber auch das Temperament ihrer Mutter geerbt zu haben, sie hielt sich kaum zurück. Und während Janus die meiste Zeit ein verbindliches Lächeln und einen generösen Ausdruck auf seinem Gesicht wahrte, gab es einen Moment, in dem diese kultivierte, gelassene Fassade riss: Die Erwähnung seines Schülers und Halbbruders Leto Fel, auch bekannt als Darth Sikarius. Ein Barbar, ein Wahnsinniger, ein potentielles Risiko und Stachel in seinem Fleisch – und der ehemalige Meister von Adria. Vermutungen, Gerüchte und Berichte aus zweiter Hand wurden bestätigt, und Janus spürte, wie sein rechtes Auge zuckte und seine Hände von einem leichten Zittern erfasst wurde. Für einige Momente wurde das Lächeln des Lords breit – viel zu breit, seine weißen Zähne blitzten unheilvoll auf und ein leises, beinah hüstelndes Kichern brach sich Bahn. Der Riss hielt nur einige Augenblicke, kurz genug, um vielleicht unbemerkt zu bleiben...und dann war er verschwunden. Die Maske war wieder an ihrem Platz, die Stimme des Grafen glatt und kühl.


„Verwoben, in der Tat. Die Macht ist stark in einigen Blutlinien – oft jenen, die sich eine gewisse Reinheit bewahrt haben. Eine Reinheit, die heutzutage wichtiger ist denn je...“


Janus ließ seine Worte verhallen und beließ es bei dieser recht allgemeinen Aussage. Adria mochte sie auf ihre Abstammung von zwei mächtigen Machtnutzern beziehen, Brianna auf ihr Erbe als Echani, Darth Angelus auf seine vornehme Herkunft. Sie alle konnten aus diesen Sätzen des Lords lesen, was ihnen am Besten gefiel – das war eine Fähigkeit, der Janus viele seiner Erfolge verdankte. Die neugierige Frage der Frau an seiner Seite im Bezug auf seinen Halbbruder quittierte der blasse Halb-Echani mit einem subtilen Nicken, das Bestätigung sein konnte, vielleicht aber auch nur der Hinweis, dass dies nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für dieses Thema war. Glücklicherweise boten sich mit der Ankunft am dem ebenso geschmackvoll eingerichteten wie prächtigen Gebäude – eine Kunst, die nur wenige verstanden – erfreuliche alternative Themen an. Janus nahm sich, als er mit Brianna am Arm und angemessen würdevoll und stattlich eintrat, den Kopf leicht erhoben, der Schritt in festen und ruhigem Tempo, die Zeit, die bemerkenswerte Aussicht durch die viel mit Glas arbeitende Gestaltung zu genießen, die Skyline Bastions war ein prächtiger Anblick. Dieses Gebäude kündete von Reichtum, Macht und Geschmack, es war ebenso ein Ort wie ein Statement. Ein Statement, das nicht zufällig war – hier war Intention am Werk. Darth Zion verfolgte eine Absicht, und Janus honorierte diese mit einem erfreuten Lächeln, bevor er sich Darth Angelus zuwandte, um dessen Frage zu gerade diesem Thema zu beantworten.


„Bemerkenswert, nicht wahr? Ich versichere Euch, Darth Zion ist ein facettenreicher Mann, der seine Kämpfe auch abseits des Schlachtfelds auszufechten vermag. Credits können eine ebenso mächtige Waffe sein wie ein Lichtschwert – sogar noch mächtiger. Vielleicht wird sich im Laufe der Veranstaltung die Gelegenheit ergeben, die Frage zu beantworten, wie tief diese Verbindung wirklich ist.“


Ein etwas verschmitzter, beinah spielerischer Ausdruck legte sich kurz auf das aalglatte Gesicht des Grafen, als er auch Brianna einen Seitenblick zuwarf. Sie schien sehr neugierig auf Darth Zion zu sein und er nahm an, dass sie ihn mit einigen Fragen geradezu löchern würde. Solange der wertvolle Verbündete nicht im wahrsten Sinne des Wortes durchlöchert wurde, war Janus geneigt, dieses Vorgehen zu tolerieren. Während er sich selbst vornehm im Hintergrund hielt, würde seine Schülerin in die Bresche springen – so, wie es das Schicksal all jener waren, die dienten. Eine weitere Gestalt gesellte sich just in diesem Moment zu der kleinen Gruppe, ein stattlicher, hochgewachsener Zabrak mit roter Haut, den Adria – bemerkenswert getreu den Etiketten – als ihren Schüler Venris Traja vorstellte. Der Nichtmensch benahm sich angemessen respektvoll und schien vorbildlich konditioniert – oder vielleicht sollte man eher „dressiert“ sagen - worden zu sein und neigte ehrerbietig das Haupt, was Janus mit einem höflichen, aber machtbewussten Nicken erwiderte.


„Es ist mir ein Vergnügen. Wie erfrischend, gute Manieren in Kombination mit Potential zu sehen. Ich kann fühlen, dass die Macht stark in Euch ist – mit einer weisen Meisterin steht Euch der Weg zu großem Ruhm offen, Venris Traja.


Die Lippen des Aristokraten kräuselten sich in einem kryptischen Lächeln und er ließ für einige Momente zu, dass sich seine von glorreicher Finsternis erfüllte Aura etwas ausbreiten und einen Eindruck von seiner Stärke und Autorität vermitteln konnte. Janus wandte kurz den Kopf in Richtung Adria, bevor seine Aufmerksamkeit von einer ebenso lautstarken wie penetranten Persönlichkeit (Sera) in Beschlag genommen wurde, eine junge Frau mit dunklen Haaren und Augen, die in ebenso bemerkbarer wie direkter Weise auf ihren Status als Schülerin des neuen Helden des Imperiums pochte. Dezidiert proletarisch, dieses Auftreten, entschied der Lord, merkte sich aber die interessante Information, bevor seine Aufmerksamkeit von Darth Angelusin in eine andere Richtung gelenkt wurde, er nutzte die Gelegenheit, seinerseits jemanden vorzustellen: Seine Schülerin, eine Frau namens Odile, deren hervorstechendstes Merkmal ihre bemerkenswert intensiven grünen Augen waren. Ganz in der Tradition verwurzelt, in der er aufgewachsen war, verneigte sich Janus galant, denn Haltung und Ausstrahlung dieser gut gekleideten Person waren so aristokratisch, dass er fest mit der zum Kuss gereichten Hand rechnete. Die Geste verschaffte ihm zudem einige wertvolle Sekunden, Namen und Erscheinungsbild einzuordnen, denn in seinem Hinterkopf war da etwas. Ah, ja. Aus dem Tapani-Sektor, Tochter aus guten Kreisen, musikalisch aktiv, soweit er wusste – seine Mitgliedschaft in der Gesellschaft zur Förderung der imperialen Kunst und Kultur zahlte sich wieder einmal aus, und Janus ließ zu, dass sein Lächeln nach der förmlichen Begrüßung ein wenig breiter wurde.


„Eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen. Lord und Graf Janus Sturn, Dunkler Lord der Sith und Inquisitor Seiner Majestät Darth Allegious – möge seine Herrschaft tausend Jahre währen. Diese Veranstaltung ist gerade um eine außergewöhnliche Stimme reicher geworden, selbst wenn Ihr uns nicht das Vergnügen eines spontanen Konzerts gewähren solltet, Lady Lemaire. Schon die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem aufgehenden Stern aus dem Tapani-Sektor ist eine glückliche Fügung.“


Janus gab sich gewohnt charmant und interessiert, legte nahe, dass er mit dem künstlerischen Wirkung dieser jungen Frau nicht nur vertraut war, sondern sie auch schätzte, blieb aber vorerst ein wenig vage, um ihre Reaktion darauf besser einschätzen zu können. Die Tatsache, erkannt und bewundert zu werden, schmeichelte Künstlern in der Regeln, und Künstlern aus gutem Hause - die nicht selten zum Ausbrechertum neigten – umso mehr. Vielleicht war auch sein Name in Verbindung mit der Gesellschaft nichts völlig unbekanntes, doch darauf wollte sich der Graf per se nicht verlassen. Eine gewisse Egozentrik hatten Sith und Künstler schließlich gemeinsam. Dieser Gedanke erheiterte den Dunklen Lord ungemein, als sich die Gruppe auf den Weg zum eigentlichen Ort des Geschehens machte...


[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Brianna, Adria, Darth Angelus, Venris, Darth Keebo, Kira, Darth Zion, Sera, Odile, Venris, Agatosh, Treeya
 
[Bastion | Bastion Center | Straßen || Darth Makhaira, Marlis Sicard]



Frieden… Was war Frieden? Eine Illusion? Ein Trugbild? Die Sith schienen zu wissen, dass wahrer Frieden unmöglich zu erlangen wäre. Jedoch war dies nur eine Seite der Medaillie. So wie die Jedi den so genannten Frieden suchten, schienen viele Sith es geradezu herauszufordern in Kämpfe und Konflikte gezogen zu werden. Eines Tages würde auch Darth Makhaira gegen jemanden Kämpfen müssen, dessen Ende sie nicht befürworten würde. Sei es jemand aus ihren Reihen, der die Seiten gewechselt hatte oder ein Freund der dazu genötigt worden ist. Nein. Sie musste jederzeit dazu bereit sein mit jedem zu Kämpfen den sie sah. Alleine während ihrer Zeit als Jüngerin war das mehr als deutlich geworden. Erst Marlis Worte rissen die Sith aus ihren düsteren Gedanken und loeén sie leicht grinsen.

“Ich habe das Gefühl, dass mein Meister gerade am Anfang meiner Ausbildung etwas ähnliches über mich dachte.”

In der Tat könnte Darth Draconis alleine durch Darth Makhaira deutlich mehr graue Haare bekommen haben. Der Leviathan war allerdings genau der Meister, den Darth Makhaira benötigt hat um zu wachsen und sich zu entwickeln. Sie war eine Waffe. Eine Gefährliche noch dazu. Anders als zu Beginn ihrer Ausbildung. Dennoch. Es war noch ein weiter Weg bis sie wirklich eine nennenswerte Macht im Tempel darstellte. Erst musste sie stärker werden. Danach ein paar Aufgaben erledigen, zu denen nicht viele fähig wären. Stärke… Darth Makhaira schaute auf ihre Hand. Sie fehlte noch. Sie war viel zu schwach. Alleine dieser Mann. Damals auf der Krankenstation. Sie musste ihn übertreffen. Wer er auch war. Darth Makhaira würde die mächtigste aller Sith werden. Ein wahres Monster mit der Klinge. Entschlossen ballte sie ihre Hand zu einer Faust und schaute dann zu Marlis, welche sich fragte, wie der Sith-Orden seine Größe hat erreichen können. Darth Makhaira schaute zu der anderen Frau und nickte ruhig ehe sie anfing zu sprechen.

“Wie gesagt. Tötet ein Jünger einen anderen, dann hat er mit erheblichen Strafen zu rechnen. Deswegen passiert es seltener. Ich habe meine Kontrahenten zusammen geschlagen. Ich wurde nicht selten als Bücherwurm unterschätzt. Es ist eine Form der natürlichen selektion. Entweder du wächst oder bleibst auf der Strecke. Würde dich zum Beispiel jemand nun im Tempel töten, müsste er damit rechnen, dass ich mich räche. Meinen Meister wollte man, als er mich als eine Jüngerin aufnahm, mit einem Sprengsatz in seinem Schiff töten. Die Angreifer haben es nicht überlebt. Umgekehrt habe ich mich in der Situation bewiesen und wurde seine Schülerin.”

Es war eine ehrliche Antwort. Es lag eine gewisse Kälte in der Stimme der Sith. Ja, sie war gewachsen an der Lage damals. Jedoch war dieses System tückisch. Sie hatte ein gewisses Talent mit dem Schwert gehabt. Jedoch andere Wesen wie eine Lilya oder ein paar Andere in der Bibliothek würden kaum einen Meister finden so lange ihre Fähigkeiten nur mentaler, jedoch nicht physischer Natur waren. Bezüglich der Aussage der Wälder nickte Darth Makhaira leicht.

“Umgekehrt soll das Problem auf Coruscant genauso bestehen. Ich frage dich… Was ist mit der Armut auf diesem Planeten? Wie können die Jedi es vertreten in einem Tempel zu leben, während dort viel Armut herrscht? Was macht die Jedi in dieser Hinsicht besser als die Sith?”

Es war in der Tat eine Sache welche die Sith ein wenig nachdenklich stimmte. Schließlich waren sie ja was das anging nicht viel anders. Was gab Jedi das Recht sich als moralisch überlegen zu betrachten, wenn diese Probleme alleine auf ihrer Heimatwelt existierten? Nein. Sie waren nicht besser. In keinster Weise. Mit einem leichten Nicken erwiderte die Sith dann aber auch den Dank der ehemaligen Padawan ehe sie weiterging. Jedoch war es die folgende bemerkung welche Darth Makhaira zum stehenbleiben veranlasste.

“Ich kenne ihn etwas. Du hast als Jünger keine Credits. Er kennt mich noch von damals. Er ist ein guter Mann der mir gerne diese Beeren geschenkt hat. Es ist nicht üblich. Die Meisten Sith würden ihn wohl stehen lassen und nicht beachten. Nein. Sie würden eher in ihrem Tempel bleiben. Ich gehe gerne in die Stadt um nach Büchern und Datapads zu schauen die ich nicht in der Bibliothek finde. Dazu ist es für mich wichtig die Stadt zu kennen… Man weiß nie wann es nützlich ist…”

Auch das stimmte. Darth Makhaira ging weiter und lief entspannt die Straßen entlang. Ihr Wissen über die Hauptstadt waren immer noch sehr begrenzt. Daher lief sie nicht selten auch durch eher dunklere Gassen um sich die verschiedenen Gassen und Wege einzuprägen. Es war mehr Hobby als wirklich Arbeit. Nur einmal blieb sie bei einem Bettler stehen und hockte sich hin. Sie fragte nach Informationen und Gerüchten, erhielt aber nur ein leichtes Kopfschütteln ehe sie weiterging. Nicht ohne ein paar Credits zurück zu lassen. Die Stadt war groß. Sie musste anfangen ein Informationsnetz aufzubauen. Einmal auf diesem Planeten, zum Andern in der ganzen Galaxie. Es wäre also eine ganze Menge Arbeit zu tun.


[Bastion | Bastion Center | Straßen || Darth Makhaira, Marlis Sicard]
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Lilya (NPC)

Angst vor was... den Jedi? Einer neuen Umgebung? Habt Ihr keine Angst, hier umzukommen?
Bei der Macht, die Frau vor ihr musste machtsensitiv sein, sie musste doch spüren, wie die Atmosphäre hier war. Alleine das musste doch ausreichen, dass jemand weg wollte von hier. Die wenigstens hier hatten überhaupt die Gelegenheit dazu... aber vielleicht war auch das ein Trick. Vielleicht würde sie niemals fortkommen von hier. Vielleicht wollte diese Herrin nur ihre Loyalität testen... Aber es ist wohl Eure Entscheidung. Sie würde wirklich nicht anfangen, hier zu missionieren. Nein.
Die Jüngerin aber schien wirklich naiv zu sein. Es war nicht allzu schlimm hier? Natürlich. Wenn man die richtigen Leute kannte... Macht, Einfluss. All diese Dinge. Sie würde niemals so leben wollen - so voller Angst, immer bedacht, nicht den falschen zu Vertrauen, immer die nächste Intrige planend. Das war kein Leben. Das war... Folter.
Auch mit Kenntnis der "richtigen Leute" bevorzuge ich den Jedi-Tempel. Auch, wenn man es ihrer Stimme nicht anhörte, Eowyn hatte kaum Geduld mit der Twi'lek vor ihr, und gleichzeitig machte ihr das Sorge. War es schon so weit? Verlor sie schon so schnell ihre Beherrschung? Ein paar Tage hier, und schon verlor sie die Nerven? Das war... kein gutes Zeichen. Sie atmete einmal tief durch. Die Lethan konnte nichts für diese Situation, und auch nichts dafür, dass sie hier gelandet war. Sie war ein Opfer... Etwas gelassener versuchte sie, ihr die Unterschiede zwischen Jedi und Sith klarzumachen.

Die Heilerin schien verunsichert. Sehr sogar. Und Eowyn wusste nicht, ob sie ihr mit ihren Ausführungen einen Gefallen getan hatte oder nicht. Sie war zufrieden gewesen... und sie würde ja doch nicht fortkommen. Es war nicht sonderlich fair, ihr von einem besseren Leben zu erzählen, das sie kaum würde erreichen können.
Sie packte ihre Sachen zusammen - und zog dann ein Messer heraus. Sofort waren Eowyns Sinne noch geschärfter, ihr Körper bereit, sich zu verteidigen. Die Jüngerin hatte wohl kaum Ausbildung in der Macht erhalten, und im Nahkampf hatte sie sicher eine gute Chance gegen sie. Die Twi'lek schien über irgendetwas nachzudenken... und Eowyn behielt sie scharf im Auge. Was aber dann folgte, hatte sie nicht erwartet. Sie sollte die Herrin... bekehren? Nun, das war in der Tat eine Überraschung. Eine Sith mit viel Gutem. Natürlich... Und ja, bei Ian war es ähnlich gewesen. Aber Ian... war eine Ausnahme, oder? Sie hob die Brauen. Und die Jüngerin wollte auch fort von hier? Äußerst interessant. Falls sie überhaupt die Wahrheit sagte. Und das nicht ein weiteres Experiment war.

Wenn Ihr wirklich fort wollt, und Eure Herrin es Euch angeboten hat... dann sollte es doch möglich sein, oder nicht? Aber um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass Eure Herrin mit Euch gehen wird. Ich habe schon zu viele Sith erlebt. Es gibt Ausnahmen... Aber diese sind so selten wie rosa Lichtschwertkristalle.

Die Lethan tippe etwas in ihr Kom, während Eowyn noch verarbeitete, was sie eben gehört hatte. Selbst, wenn es ein Test war... Was sehr wahrscheinlich war... War sie nicht verpflichtet, dennoch alles zu versuchen? Bei jedem Sith? Zumindest jedem, der irgendwie halbwegs empfänglich wirkte? Saphenus natürlich war ein absolut unmöglicher Fall gewesen. Dennoch. Sie war nicht hier, um jemanden zu bekehren, sie war hier, um zu überleben. Das war alles. Und sie würde kaum überleben, wenn sie hier "falsche" Lehren verbreitete.
Sie beobachtete die Jüngerin, die ihr erneut einen Blick zuwarf und dann die Augen schloss. Weil sie ein schlechtes Gewissen hatte? Weil sie eine Falle stellte? Weil sie wusste, wie gefährlich solche Aussagen waren? Oh, es war verflucht frustrierend, immer alles in Frage zu stellen.


Coruscant steht allen offen, die es gut mit der Republik meinen, antwortete sie langsam. Niemand hielt die beiden davon ab, den Tempel von außen zu betrachten. Doch von innen? Das war weniger einfach. Vor allem in Zeiten einer galaxisweiten Viruskrise.
Eowyn neigte ebenfalls leicht den Kopf. Unwillkürlich schauderte sie, als sie an die Herrin dieser Jüngerin dachte. Erneut ein Sith, der eine Gefahr darstellte. Erneut jemand, der sie an ihre Grenzen bringen würde? Erneut ein Test. Erneut eine zusätzliche Hürde. Erneut ein Risiko mehr. Aber vielleicht... ließ es die Zeit nicht zu.
Vielleicht.
Ob sie noch etwas brauchte... die Frage war nett gemeint, doch in Eowyn regte sich erneut Frustration. Was sie brauchte, war Freiheit, ein Lichtschwert, eine Möglichkeit. Und was frustrierender war, war die Tatsache, dass sie
freiwillig hier war. Sie war selbst schuld. Die Wünsche nach Freiheit... ein wenig verlogen.
Doch die Jüngerin konnte nichts dafür. Aber Eowyn würde sich hüten, sich bei ihr in irgendwelche Schuldigkeiten zu begeben, also schüttelte sie den Kopf.
Danke, aber nein. Ich bin versorgt, lächelte sie bemüht. Ihre Herrin las also gerne Bücher, eine Information, die sich Eowyn gerne abspeicherte - die aber vermutlich nicht viel nutzen würde, auch, wenn es etwas über eine Person aussagte. Die Naivität, dass sie sich wegen dieser Gemeinsamkeit mit der Sith verstehen würde, ließ Eowyn erneut innerlich den Kopf schütteln. Sie war eine Sith. Sie selbst offiziell eine Jedi-Rätin. Verständnis... unwahrscheinlich. Vorher würde wohl Schnee resistent gegen Hitze werden. Wenn die Sith versuchten, sie mit diesen Taktiken zu bekehren, waren sie auf dem falschen Weg... Es regte sich eher Widerstand in ihr, als dass sie sich auf irgendetwas einlassen würde. Auch wenn das womöglich das Ziel war... Oh, es war so verdammt frustrierend, shavit noch mal!

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Lilya (NPC)
 
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