Corellia-Jedibasis- Garten - Aurelia, Calli, Corran, Cerian, Daxit, Iceman, Jo, Rhino, Tomm, Slain und Padme
Padme schaute etwas verdutzt auf die Aktion ihres Padawan. Gleich drei Lichtschwerter auf einma. Sie schüttelte den Kopf. Das von Jo abgewehrte LS rief sie mit der Macht zu sich und gab es Aurelia zurück. Das zweite von Jo weggeschlagene LS rief sie ebenfalls zurück und behielt es in der Hand.
"Und nun aber mit einem LS weiter, Daxit"
sagte sie zu ihrem Padawan. Dann warf sie einen Blick zu Cerian, der vor ihr auf dem Boden saß. Oder eher sitzen sollte. Sie merkte ein leichtes flaues Gefühl im Magen, aber dann sah sie den Kleinen vor Slain auf dem Boden sitzen. Slain war mit der Beobachtung der anderen beiden kämpfenden Padawane beschäftigt. Cerian schien sich aber daran nicht zu stören. Und Padme kannte ihren Sohn zu gut, als daß sie nicht wußte, daß er damit sonst alles andere als einverstanden war. Leise kam sie näher und dann sah sie auch, wieso Cerian sich nicht an Slain Nichtachtung störte. Er hatte sich Gras herausgerissen und war dabei, das zu probieren. Sie umfaßte sein kleines Händchen, welches kurz vor seinem Mund war. Cerian schaute sich erschrocken um. Energisch versuchte er sein Händchen freizubekommen. Aber Padme ließ es nicht zu und begann stattdessen, das Gras aus seiner Hand zu entfernen. Entrüstet schaute Cerian sie an.
"Oh nein, schau nicht so, Cerian. Das ist pfui. Gras ist nicht so bekömmlich für Menschen."
meinte sie zu ihrem kleinen Sohn, dem jedoch ihre Erklärung herzlich egal war. Er begann zu schreien, daß Padme die Ohren klingelten.
"Nichts da, Cerian. Du wirst das Gras nicht essen. Und damit Basta. Da kannst du brüllen wie du willst."
meinte sie ungerührt zu ihrem Sohn, der beharrlich weiterschrie. Ungerührt warf sie das Gras, was sie aus seiner Hand entfernt hatte, auf den Boden und nahm ihn auf den Arm.
"Mir scheint, du bist müde, was? Soll ich dich ins Bett bringen oder benimmst du dich?"
Der Kleine schrie nicht mehr ganz so laut, aber schniefte trotzdem trotzig weiter. Padme wiegte ihn ein bißchen. Mit einem Schluchzer legte Cerian sein Köpfchen auf ihre Schulter und hörte auf zu weinen.
In diesem Moment piepste Padmes Comm. Mit einer Hand nahm sie es von ihrem Gürtel. Eine Nachricht von Casta, ob es Probleme bei der Mission gab? Sie ließ die Nachricht laufen.
"Padme, Ihr hättet uns...nein, mich niemals hier herschicken dürfen."
Padme spürte, wie ihre Knie weich wurden. Was war mit Casta? Angespannt hörte sie weiter auf Castas Stimme, die von einer fernen Welt zu ihr drang.
"Ich spüre die Dunkelheit und bin zur Dunkelheit im Dschungel geworden. Mein Herz und meine Seele als Jedi bluten, ich spüre, wie der Wahnsinn und diese Dunkelheit meinen Geist vernichten..."
Padme atmete tief ein. Sie erinnerte sich an das Gespräch auf Coruscant. Aber dann hatte sich Casta scheinbar wieder gefangen. Oder etwa doch nicht? Hatte sie die zeichen falsch gedeutet?
"...und Du weißt, nichts ist gefährlicher, als eine Jedi, die verrückt geworden ist."
Der Vergleich mit Gil drängte sich auf. Aber Casta schien sich eher im Griff zu haben als dieser. Sie sah die Gefahr. Aber dennoch.
Cerian griff nach dem Comm, aber Padme zog es weg, um der Nachricht weiter zu zuhören. als spüre der Kleine, das seine Mutter tief betroffen war, machte er sich nichts daraus.
"Schickt Hilfe, bitte informiert den Piloten an Bord meines Schiffes, dass er alsbald die verbliebenen Jedi von Alzoc abholen soll. Ich bin ein geistiges Opfer dieses Krieges geworden, mein Blutfieber ist zurück und kann nur von meinem Volk geheilt werden. Ich bitte Dich, in meinem Schüler steckt ein großes Potential, er hat beeits viel von mir gelernt und ist nun seit fast fünf Monaten mein getreuer Schüler, der Schatten meiner Selbst. Ich habe ihm mein Lichtschwert vermacht und er weiß viel über meine Kultur. So wie Du auch. Bitte beende seine Ausbildung, ich kann dies nicht, ich bin zu einer Gefahr geworden. Zur Dunkelheit. Mein Schiff vermache ich An-Lo...er wird dieses Geschenk zu würdigen wissen, als eine Art Andenken an mich."
Sie merkte wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Das klang wie ein Abschied für immer. Ihr ging es weniger um die Jedi, die der Orden verloren hatte. Sondern vielmehr um die Freundin, mit der sie viele Dinge erlebt hatte. Soviel Leid. Zuviel Leid? Hatte sie Casta überfordert? Hatte sie Casta nicht den notwendigen Rückhalt gegeben, den sie zu brauchen schien?
Und nun legte ihr Casta die Ausbildung ihres Padawans in die Hände. Das war ein großer Vertrauensbeweis.
Padme lehnte ihren Kopf leicht an den Kopf des Babys. Die Tränen liefen ihr die Wange hinab.
"Ich ziehe mich zurück ins geisitge Kloster Ven'Talh, dass nahe der Geburststadt meiner Mutter auf Etheria liegt. Dort wird mir und meinem Geist geholfen werden können, ein Bad in den Quellen der heiligen Ven'Tahl Wasserfälle wird meine Gedanken und Emotionen ordnen und vom Schmerz und dem Fieber reinigen. Hab bitte Verständnis, ich könnte nicht mit dem Gedanken leben, den Orden enttäuscht zu haben. Ob und wann ich zurückkehre, weiß ich nicht. Ich spüre nur, dass etwas mit mir geschieht, dass ich allein, seit dem Kriegsausbruch, nicht mehr unter Kontrolle habe. Sag bitte Anakin, Ami und den anderen, dass ich sie liebe und mein Herz immer bei ihnen sein wird. Möge die Macht mit Dir und Deiner Familie sein, ich hoffe, dass sie bald auch wieder für mich zu der Begleiterin wird, die sie früher war, bevor die Dunkelheit des Blutfiebers und des Krieges von mir Besitz ergriffen.
Casta Ende."
Die Tragweite dieser Nachricht drückte sie beinahe nieder. Soviele Bilder, soviele Erinnerungen kamen ihr durch den Sinn. Und nun war sie weg. Vielleicht für immer. Sie konnte Casta weder Lebewohl noch auf Wiedersehen sagen. Aber Casta hatte ihr einige Dinge aufgetragen, die sie zu erledigen hatte. Und die würde sie auch machen. Energisch wischte sie sich die Tränen ab, gab ihrem Kleinen einen Kuss auf die Wange und wandte sich an Calli.
"Calli, ich muß dich bitten, einige Tage auf Cerian aufzupassen. Silent wird ihn versorgen, aber schau bitte nach ihm. Und überwache auch das Training von Daxit weiter. Ich muß eine wichtige Sache erledigen. Und ich möchte Dax nicht aus seinem Kampf reißen. Aber ich muß so schnell wie möglich reisen."
Calli nickte und Padme reichte ihr Cerian. Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange.
"Paß gut auf ihn auf. Er hat eine merkwürdige Vorliebe für Gras entwickelt"
sie lächelte, aber ihr Lächeln wirkte traurig.
"Mach es gut, Kleiner, und benimm dich. Daß Tante Calli keine Beschwerden hat, wenn ich zurückkomme"
Dann wandte sie sich ab. Bevor ihr der Abschied von Cerian schwerer fiel. Ihr Herz war auch schon so schwer genug.
Sie ging direkt zur Wind. Auf dem Schiff hatte sie alle persönlichen Sachen. Kurze Zeit später schoß die Wind gen Orbit. Die Sicherheitskontrollen hatte sie rasch hinter sich gebracht. Und endlich verschwand die Wind im Hyperraum.
Hyperraum- Wind- Cockpit