Sharin
blauer Flottenfuzzi mit Hang zur Selbstüberschätzu
Wenigstens nicht tot
[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,
Sharin öffnete die rotglühenden Augen. Viel besonderes konnte er nicht erkennen. Nur der ewig graue Stahl eines Defender-Sternenzerstörers [Valiant] war in seinem Blickfeld. Gelegentlich wurde das langweilige Grau von blauen Schlieren unterbrochen, die die Stellen anzeigten, an denen die Geschütze seines Vindicator-Kreuzers auf den übermächtigen Gegner feuerten. Stellen, an denen der Stahl genauso rot glühte wie seine Augen, gab es keine. Die extra starken Schilde, die das republikanische Modell von seinem imperialen Gegenpart unterschieden, konnten sicher nicht von den viel zu schwachen Batterien der "Valkyrie" druchbrochen werden. Doch einfach mit dem Beschuss aufzuhören, wäre sicher auch der falsche Weg. Während der Sternenzerstörer über ihnen gerade seine Wende flog, schossen der Vindicator-Kreuzer und die Corona-Fregatte dem Minenfeld entgegen, das einige hundert Kilometer weiter ihnen entgegenblickte und sie in seine hochexplosiven Arme aufnehmen wollte. Ihnen würde es wohlwollend Schutz vor dem Monstrum bieten, das nun wieder in seiner Kehrtwende innehielt und sich zurückzudrehen begann. Hoffentlich gaben die Maschinen genügend Energie frei, sodass sie schnell von hier wegkamen.
Der blauhäutige Humanoid drehte sich vom Panoramafenster weg. Es gab interessantere und wichtigere Dinge zu tun, als den Rumpf des Defender-Sternzerstörers zu betrachten. Und sofort richtete die junge, blonde und extrem scharfe Kommunikationsoffizierin ihre Augen, die unter lange, eleganten Wimpern hervorschauten, auf ihren Vorgesetzten. Zora Oriana nickte ihm zu und schaute danach wieder auf ihren Monitor.
"Sir, eben ist eine Breitbandnachricht eingegangen. Kennung eines Schiffes der Neuen Republik. Sollen wir sie abspielen lassen?"
"Ich bitte darum."
Das hatte er jetzt sogar einmal ausgesucht höflich gesagt. Was irgendein rebellischer, verräterischer und - und das war das schlimmste - mit ihm gleichwertige Commander der stolzen, doch nunmehr etwas gebeutelten imperialen Verteidigungsflotte sagen wollte, war ihm herzlich egal. Irgendwelche Ergebt-Euch-denn-Eure-Lage-ist-eh-hoffnunglos-Floskeln wollte er nun nicht hören.
"Hier spricht Commander Ironsvom republikanischen Dreadnaught-Kreuzer Deliverance. Ich fordere hiermit alle Imperialen im System auf, sich selbst die Frage zu stellen, ob sie weiterhin für einen Vorgesetzten kämpfen wollen, der nicht bereit ist, dasselbe Schicksal wie sie zu teilen. Betrachten Sie Ihre Holo-Projektoren. Was Sie dort sehen werden, ist ein vom Schlachtfeld fliehendes Flaggschiff, das ganz bewusst einen vollends vom Feind umringten Kreuzer zurückließ, um die eigene Haut zu retten. Das ist keine Propaganda, es ist eine simple Tatsache. Ist das der vielbeschworene Zusammenhalt der Neuen Ordnung? Entspricht das Ihrer Erwartung, die Sie hatten, als Sie nach zwei Jahren härtester Arbeit auf Prefsbelt endlich Ihr Patent in den Händen hielten? Oder ist ein feiger Admiral nur das neuste Zeichen für ein inkompetentes Oberkommando, welches Corellia nach Denon vielleicht sogar verlieren will? Schauen Sie sich um und ziehen Sie ganz nüchtern Ihre Schlüsse. Die Wahrheit ist: Das Imperium hat Sie verraten. Weil es nicht mehr das Imperium ist, was es einmal war. Weil es nicht mehr Ihr Imperium ist. Denken Sie darüber nach."
Ungerührt nahm der schwarzhaarige Humanoid die Nachricht auf. Ohne erkennbare Reaktion schaute er auf sein Datapad und überprüfte kurz, von welchem Schiff diese flevlerische Meldung kam. Dann richtete er sich wieder nach vorne, die unablässigen Stöße übergehend, die die ganze Zeit das Schiff erschütterten.
"Waffensysteme, falls der Dreadnaught, von dem die Nachricht kam, in Feuerreichweite kommt, eröffnen Sie sofort mit allen Geschützen das Feuer auf diesen. Wir werden bald auf unserem Rückzug an ihm vorbeifliegen, dann dürften wir noch einmal demonstrieren können, was wir von so einem Geschwätz halten. Navigation, halten Sie den Kurs und umschiffen Sie möglichst Ansammlungen von feindlichen Schiffen. Kommunikation, stimmen Sie unser weiteres Vorgehen weiterhin mit der 'Immotus' ab. Sie soll so lange wie möglich an unserer Seite verbleiben."
Die Corona-Fregatte blieb sowieso Sharins Sorgenkind. Zwar unterstand sie nicht einmal seinem Befehl, doch war sie ein wichtiger Verbündeter auf den Weg ins sichere Minenfeld. Ein imperiales Schiff in der Nähe würde vielleicht wichtigen Schaden von der "Valkyrie" nehmen. Und in solchen Situationen, in denen der Gegner durch Verstärkung wie die kürzlich eingetroffenen hinterhältigen Hapaner, kam es auf jedes Objekt an, das irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Und natürlich wäre der Verlust von solch tapferen Männern der imperialen Flotte nicht allzu schön.
Auf seinem Datapad erkannte der 25-jährige junge Mann, dass die Fregatte neben ihnen um einiges stärker mit den Schüssen des Defender-Sternenzerstörers zu kämpfen hatte, als ihr größerer Leidensgenosse neben ihr. Zahlreiche Hüllenbrüche mussten bestimmt schon starke Schäden im Inneren verursacht haben. Bisher hatte er es vermieden, direkten Kontakt mit dem dortigen Commander aufzunehmen, doch vielleicht war es an der Zeit, dies zu ändern.
"Kommunikation, direkte Verbindung zur 'Immotus' aufbauen."
Nach einem Augenblick meldete sich die Kommunikationsoffizierin irritiert.
"Sir, das ist im Moment nicht möglich. Scheinbar sind die Kommunikationsstationen auf der Fregatte unbesetzt. Ich erhalte keinen Empfang."
"Das könnte vielleicht daher kommen, dass die 'Immotus' gerade zerstört wurde. Sehen Sie.."
Torati, der XO auf diesem Schiff, deutete durch das Panoramafenster nach draußen. Zu sehen waren die strahlenden Umrisse der Corona-Fregatte, die in die gleißenden Strahlen der Bordbewaffnung des Defenders getaucht war. Überall fraßen sich die Ionen ihren Weg durch die schwache Hülle hindurch und in den Innenraum, in dem alles menschliche oder sonst geartetes Leben sofort vernichtet werden musste. Ohne allzu große Gegenwehr wurde die Brücke, auf dem der Kollege des Chiss wohl gerade seinem Ende ins Auge sehen musste, von den gierigen Flammen zerfressen. Vollkommen lautlos ging auch die Vernichtung des restlichen Teils des Schiffes von sich. Es schien, als würden mit einem Schlag die Hüllen brechen und alles zusammengeschmolzen, der Durastahl der Stützträger, die Waffensysteme, die Elektronik aus edlen Metallen und schließlich jedes Besatzungsmitglied. Ein wirklich grausiges und zugleich höchst faszinierendes Schauspiel.
Sharin musste sich erst einmal über das Gesicht fahren. Nun hatten sie kein Begleitschiff mehr, dass noch etwas Feuer auf sich ziehen konnte. Sie würden ein so einfaches Ziel abgeben wie ein fetter Hutte auf fünf Meter Entfernung, wirklich gar nicht zu verfehlen. Und wie sollte der Vindicator es so durch die feindlichen Verbände schaffen? Betroffenheit machte sich bei den Flottenmitgliedern auf der Brücke breit, manche zogen ihre Mützen von ihrem Kopf und zollten ihren Kameraden so ihren Tribut. Doch ihrem Vorgesetzter war jetzt nicht nach Bestürzung. Noch war ihr Schiff nicht in Sicherheit.
"Alle wieder zurück an die Arbeit!"
Dass Commander Wylf den Rat von dem anderen Offizier so leichtgläubig gefolgt war, ohne nur einen einzigen Blick darauf verschwendet zu haben, ob sein Schiff nicht eventuell in den Feuerradius der gegnerischen Batterien, bewies, wie unfähig er gewesen war. Der blauhäutige Commander hatte in diesem Fall eher auf sein Schiff geachtet als auf die für ihn unwichtigere Fregatte. Es war wirklich verwunderlich, dass Wylf so lange durchgehalten hatte, wenn er wirklich so beschämend nutzlos war. Schade um die Besatzung.
Derweil war die "Valkyrie" aus dem Schatten des republikanischen Schiffes hervorgekommen und steuerte weiter von ihm weg. Der Kreuzer würde dem feindlichen Koloss womöglich doch entkommen, wenn ihn nicht jetzt noch ein kritischer Treffer zwang, das Tempo zu drosseln. Der um einiges unwendigere Defender-Sternenzerstörer würde schon bald selbst mit seinen weitreichensten Waffen keinen gravierenden Schaden anrichten können und nur noch sehr ungenau schießen können. Sharin genehmigte sich einen kleinen Seufzer. Zwar war die "Immotus" zerstört, doch sie waren vorerst in Sicherheit. Und für ihn war dies das wichtigste, was zählte.
"Navigation, anvisierten Kurs beibehalten. Wir umschiffen wie eben schon gesagt die feindlichen Verbände und stoßen unweit der 12. Kampfgruppe in die Minen vor. Unser Flaggschiff müsste schon weiter vorraussein, Sensorik, orten Sie sie. Kommunikation, nehmen Sie Kontakt zur 'Harbinger' auf und informieren Sie sie über den Verlust der Corona-Fregatte."
Für das Erste kehrte Stille auf der Brücke ein. Alle Besatzungsmitglieder arbeiteten fieberhaft an der Umsetzung der erhaltenen Befehle. Innerhalb einer halben Ewigkeit, wie es dem jungen Humanoiden schien, hatten sie die "Intrepid" und der rebellische Verband, der unermüdlich die Schilde und Hüllen des Vindicators beharckten umrundet und bogen auf direkten Weg zu den Minenfeldern ein. Sie hatten den Befehl, sich zu den Werften zurückzuziehen und nicht imperialen Verbündeten zu helfen, sodass der Chiss-Offizier kein Bedauern verspürte, als er das baugleiche Schiff in Stich ließ. Einen so großen Abstand zu den feindlichen Schiffen konnten sie jedoch nicht wirklich herstellen. Einige Schüsse verloren sich auch in ihre Richtung und trafen die Schilde noch einmal.
"Sir, der eben ausgewählte Dreadnaught ist in Feuerreichweite. Unsere weitreichensten Geschütze können ihn noch gerade so treffen. Sollen wir das Feuer eröffnen?"
Tarek al-Malik, der zweite Offizier an Bord und im Moment auch zuständig für die Bewaffnung des Schiffes, blickte seinen Vorgesetzten fragend an. Es war eine schwierige Entscheidung: Auf der einen Seite zogen sie mehr Aufmerksamkeit auf sich, auf der anderen Seite musste ein Zeichen gesetzt werden, dass man die Worte der feindlichen Commander nicht tolerierte. Symbolische Verstärlung für die "Intrepid" wäre sicher auch nicht schlecht. Also fällte der Befehlshaber auf diesem Schiff eine Entscheidung.
"Schießen Sie. Wollen wir dieser frevelhaften Verräterin einmal zeigen, was passiert, wenn man an der Ehre der imperialen Flotte zweifelt!"
Einige Geschütze drehten sich sofort in Richtung des weit entfernten Verbandes und schossen einige Salven ab. Es war schon etwas beschämend, wenn man die minimale Bewaffnung sah, die vom Schlagabtausch mit dem Defender übriggeblieben war. Doch es musste getan werden, was getan werden musste. Mit einem etwas zufriedenen Ausdruck wandte sich Sharin der fresianischen Kommunikationsoffizierin zu, die immer noch ihre Konsole beackerte.
"Wann steht denn die Verbindung endlich? Ich will endlich wissen, was unsere neuen Befehle sind!"
"Sir, wir können keine Verbindung aufbauen. Scheinbar sind die Kommunikationssysteme des Flaggschiffes zerstört."
Nicht das auch noch! Jetzt konnte die "Harbinger" nicht einmal mehr einen Rückzugsbefehl erteilen. Wenn es nach den offiziellen Richtlinien ging, hatte der 25-jährige Chiss nun bis zum letzten Geschütz zu kämpfen. Doch nun war ihm ernsthaft die Lust vergangen, sinnlos hier zu sterben. Mit ausdruckslosen Gesicht wandte er sich an seinen XO.
"Da Rear Admiral Devaar Throne ja scheinbar gerade verhindert ist, suchen Sie bitte den rangnächsten Offizier in der näheren Umgebung. Kommunikation, bauen Sie anschließend eine Verbindung zu diesem auf."
Nach kurzer Zeit kam auch schon die Nachricht des älteren Chiss.
"Der rangnächste Offizier ist Captain Toji Murata, Befehlshaber der 12. Kampfgruppe. Anscheinend zieht sie sich gerade ebenfalls in die Minen zurück. Desweiteren umfasst sie noch einige Schiffe, die jedoch alle äußerst schwer beschädigt sind."
"Verbindung aufbauen."
Nun, nachdem die "Valkyrie" das schlimmste Schlachtgebiet verlassen hatte, kehrte die Müdigkeit in den Geist von Sharin ein. Nun wollte er nicht mehr kämpfen, besonders nicht mehr so sinnlos wie andere Offiziere es getan hatten. Nun wollte er sogar fliehen. Mühsam musste er schlucken, als ihm die ganze Tragweite seiner Gedanken bewusst wurde. Er, Avalosh'ari'nuruodo, wollte lieber fliehen, als sich ehrenhaft dem Feind entgegenzuwerfen? Eine Schande...
"Verbindung steht."
"Captain Toji, ich bin froh, mit Ihnen sprechen zu können. Neben der 'Harbinger' ist meine Kampfgruppe vollkommen ausgelöscht worden. Da das Flaggschiff jedoch anscheinend keine Befehle mehr weitergeben kann, sehe ich es als meine Pflicht an, mich an den nächsten ranghöheren Offizier zu wenden, damit ich weitere Befehle empfangen kann. Wie kann ich also noch nützlich sein?"
[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,
VIN "Valkyrie": Schilde 18% / Hülle 34%
Schäden am vorderen Bugbereich, Hüllenbrüche im vorderen und mittleren Sektor, Schilde zum größten Teil ausgefallen, Waffensysteme auf 67-%-Leistung
Schutzstaffeln
- zwei Staffel Raketenboote [16/24]
- sechs TIE-Inceptor-Staffel [insgesamt: 37/72]
- eine TIE-Bomberstaffel [9/16]
[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,
Torati (NPC), Tarek al-Malik (NPC), Zora Oriana (NPC), Geoffrey Rush (NPC), übrige Mannschaftsmitglieder
Sharin öffnete die rotglühenden Augen. Viel besonderes konnte er nicht erkennen. Nur der ewig graue Stahl eines Defender-Sternenzerstörers [Valiant] war in seinem Blickfeld. Gelegentlich wurde das langweilige Grau von blauen Schlieren unterbrochen, die die Stellen anzeigten, an denen die Geschütze seines Vindicator-Kreuzers auf den übermächtigen Gegner feuerten. Stellen, an denen der Stahl genauso rot glühte wie seine Augen, gab es keine. Die extra starken Schilde, die das republikanische Modell von seinem imperialen Gegenpart unterschieden, konnten sicher nicht von den viel zu schwachen Batterien der "Valkyrie" druchbrochen werden. Doch einfach mit dem Beschuss aufzuhören, wäre sicher auch der falsche Weg. Während der Sternenzerstörer über ihnen gerade seine Wende flog, schossen der Vindicator-Kreuzer und die Corona-Fregatte dem Minenfeld entgegen, das einige hundert Kilometer weiter ihnen entgegenblickte und sie in seine hochexplosiven Arme aufnehmen wollte. Ihnen würde es wohlwollend Schutz vor dem Monstrum bieten, das nun wieder in seiner Kehrtwende innehielt und sich zurückzudrehen begann. Hoffentlich gaben die Maschinen genügend Energie frei, sodass sie schnell von hier wegkamen.
Der blauhäutige Humanoid drehte sich vom Panoramafenster weg. Es gab interessantere und wichtigere Dinge zu tun, als den Rumpf des Defender-Sternzerstörers zu betrachten. Und sofort richtete die junge, blonde und extrem scharfe Kommunikationsoffizierin ihre Augen, die unter lange, eleganten Wimpern hervorschauten, auf ihren Vorgesetzten. Zora Oriana nickte ihm zu und schaute danach wieder auf ihren Monitor.
"Sir, eben ist eine Breitbandnachricht eingegangen. Kennung eines Schiffes der Neuen Republik. Sollen wir sie abspielen lassen?"
"Ich bitte darum."
Das hatte er jetzt sogar einmal ausgesucht höflich gesagt. Was irgendein rebellischer, verräterischer und - und das war das schlimmste - mit ihm gleichwertige Commander der stolzen, doch nunmehr etwas gebeutelten imperialen Verteidigungsflotte sagen wollte, war ihm herzlich egal. Irgendwelche Ergebt-Euch-denn-Eure-Lage-ist-eh-hoffnunglos-Floskeln wollte er nun nicht hören.
"Hier spricht Commander Ironsvom republikanischen Dreadnaught-Kreuzer Deliverance. Ich fordere hiermit alle Imperialen im System auf, sich selbst die Frage zu stellen, ob sie weiterhin für einen Vorgesetzten kämpfen wollen, der nicht bereit ist, dasselbe Schicksal wie sie zu teilen. Betrachten Sie Ihre Holo-Projektoren. Was Sie dort sehen werden, ist ein vom Schlachtfeld fliehendes Flaggschiff, das ganz bewusst einen vollends vom Feind umringten Kreuzer zurückließ, um die eigene Haut zu retten. Das ist keine Propaganda, es ist eine simple Tatsache. Ist das der vielbeschworene Zusammenhalt der Neuen Ordnung? Entspricht das Ihrer Erwartung, die Sie hatten, als Sie nach zwei Jahren härtester Arbeit auf Prefsbelt endlich Ihr Patent in den Händen hielten? Oder ist ein feiger Admiral nur das neuste Zeichen für ein inkompetentes Oberkommando, welches Corellia nach Denon vielleicht sogar verlieren will? Schauen Sie sich um und ziehen Sie ganz nüchtern Ihre Schlüsse. Die Wahrheit ist: Das Imperium hat Sie verraten. Weil es nicht mehr das Imperium ist, was es einmal war. Weil es nicht mehr Ihr Imperium ist. Denken Sie darüber nach."
Ungerührt nahm der schwarzhaarige Humanoid die Nachricht auf. Ohne erkennbare Reaktion schaute er auf sein Datapad und überprüfte kurz, von welchem Schiff diese flevlerische Meldung kam. Dann richtete er sich wieder nach vorne, die unablässigen Stöße übergehend, die die ganze Zeit das Schiff erschütterten.
"Waffensysteme, falls der Dreadnaught, von dem die Nachricht kam, in Feuerreichweite kommt, eröffnen Sie sofort mit allen Geschützen das Feuer auf diesen. Wir werden bald auf unserem Rückzug an ihm vorbeifliegen, dann dürften wir noch einmal demonstrieren können, was wir von so einem Geschwätz halten. Navigation, halten Sie den Kurs und umschiffen Sie möglichst Ansammlungen von feindlichen Schiffen. Kommunikation, stimmen Sie unser weiteres Vorgehen weiterhin mit der 'Immotus' ab. Sie soll so lange wie möglich an unserer Seite verbleiben."
Die Corona-Fregatte blieb sowieso Sharins Sorgenkind. Zwar unterstand sie nicht einmal seinem Befehl, doch war sie ein wichtiger Verbündeter auf den Weg ins sichere Minenfeld. Ein imperiales Schiff in der Nähe würde vielleicht wichtigen Schaden von der "Valkyrie" nehmen. Und in solchen Situationen, in denen der Gegner durch Verstärkung wie die kürzlich eingetroffenen hinterhältigen Hapaner, kam es auf jedes Objekt an, das irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Und natürlich wäre der Verlust von solch tapferen Männern der imperialen Flotte nicht allzu schön.
Auf seinem Datapad erkannte der 25-jährige junge Mann, dass die Fregatte neben ihnen um einiges stärker mit den Schüssen des Defender-Sternenzerstörers zu kämpfen hatte, als ihr größerer Leidensgenosse neben ihr. Zahlreiche Hüllenbrüche mussten bestimmt schon starke Schäden im Inneren verursacht haben. Bisher hatte er es vermieden, direkten Kontakt mit dem dortigen Commander aufzunehmen, doch vielleicht war es an der Zeit, dies zu ändern.
"Kommunikation, direkte Verbindung zur 'Immotus' aufbauen."
Nach einem Augenblick meldete sich die Kommunikationsoffizierin irritiert.
"Sir, das ist im Moment nicht möglich. Scheinbar sind die Kommunikationsstationen auf der Fregatte unbesetzt. Ich erhalte keinen Empfang."
"Das könnte vielleicht daher kommen, dass die 'Immotus' gerade zerstört wurde. Sehen Sie.."
Torati, der XO auf diesem Schiff, deutete durch das Panoramafenster nach draußen. Zu sehen waren die strahlenden Umrisse der Corona-Fregatte, die in die gleißenden Strahlen der Bordbewaffnung des Defenders getaucht war. Überall fraßen sich die Ionen ihren Weg durch die schwache Hülle hindurch und in den Innenraum, in dem alles menschliche oder sonst geartetes Leben sofort vernichtet werden musste. Ohne allzu große Gegenwehr wurde die Brücke, auf dem der Kollege des Chiss wohl gerade seinem Ende ins Auge sehen musste, von den gierigen Flammen zerfressen. Vollkommen lautlos ging auch die Vernichtung des restlichen Teils des Schiffes von sich. Es schien, als würden mit einem Schlag die Hüllen brechen und alles zusammengeschmolzen, der Durastahl der Stützträger, die Waffensysteme, die Elektronik aus edlen Metallen und schließlich jedes Besatzungsmitglied. Ein wirklich grausiges und zugleich höchst faszinierendes Schauspiel.
Sharin musste sich erst einmal über das Gesicht fahren. Nun hatten sie kein Begleitschiff mehr, dass noch etwas Feuer auf sich ziehen konnte. Sie würden ein so einfaches Ziel abgeben wie ein fetter Hutte auf fünf Meter Entfernung, wirklich gar nicht zu verfehlen. Und wie sollte der Vindicator es so durch die feindlichen Verbände schaffen? Betroffenheit machte sich bei den Flottenmitgliedern auf der Brücke breit, manche zogen ihre Mützen von ihrem Kopf und zollten ihren Kameraden so ihren Tribut. Doch ihrem Vorgesetzter war jetzt nicht nach Bestürzung. Noch war ihr Schiff nicht in Sicherheit.
"Alle wieder zurück an die Arbeit!"
Dass Commander Wylf den Rat von dem anderen Offizier so leichtgläubig gefolgt war, ohne nur einen einzigen Blick darauf verschwendet zu haben, ob sein Schiff nicht eventuell in den Feuerradius der gegnerischen Batterien, bewies, wie unfähig er gewesen war. Der blauhäutige Commander hatte in diesem Fall eher auf sein Schiff geachtet als auf die für ihn unwichtigere Fregatte. Es war wirklich verwunderlich, dass Wylf so lange durchgehalten hatte, wenn er wirklich so beschämend nutzlos war. Schade um die Besatzung.
Derweil war die "Valkyrie" aus dem Schatten des republikanischen Schiffes hervorgekommen und steuerte weiter von ihm weg. Der Kreuzer würde dem feindlichen Koloss womöglich doch entkommen, wenn ihn nicht jetzt noch ein kritischer Treffer zwang, das Tempo zu drosseln. Der um einiges unwendigere Defender-Sternenzerstörer würde schon bald selbst mit seinen weitreichensten Waffen keinen gravierenden Schaden anrichten können und nur noch sehr ungenau schießen können. Sharin genehmigte sich einen kleinen Seufzer. Zwar war die "Immotus" zerstört, doch sie waren vorerst in Sicherheit. Und für ihn war dies das wichtigste, was zählte.
"Navigation, anvisierten Kurs beibehalten. Wir umschiffen wie eben schon gesagt die feindlichen Verbände und stoßen unweit der 12. Kampfgruppe in die Minen vor. Unser Flaggschiff müsste schon weiter vorraussein, Sensorik, orten Sie sie. Kommunikation, nehmen Sie Kontakt zur 'Harbinger' auf und informieren Sie sie über den Verlust der Corona-Fregatte."
Für das Erste kehrte Stille auf der Brücke ein. Alle Besatzungsmitglieder arbeiteten fieberhaft an der Umsetzung der erhaltenen Befehle. Innerhalb einer halben Ewigkeit, wie es dem jungen Humanoiden schien, hatten sie die "Intrepid" und der rebellische Verband, der unermüdlich die Schilde und Hüllen des Vindicators beharckten umrundet und bogen auf direkten Weg zu den Minenfeldern ein. Sie hatten den Befehl, sich zu den Werften zurückzuziehen und nicht imperialen Verbündeten zu helfen, sodass der Chiss-Offizier kein Bedauern verspürte, als er das baugleiche Schiff in Stich ließ. Einen so großen Abstand zu den feindlichen Schiffen konnten sie jedoch nicht wirklich herstellen. Einige Schüsse verloren sich auch in ihre Richtung und trafen die Schilde noch einmal.
"Sir, der eben ausgewählte Dreadnaught ist in Feuerreichweite. Unsere weitreichensten Geschütze können ihn noch gerade so treffen. Sollen wir das Feuer eröffnen?"
Tarek al-Malik, der zweite Offizier an Bord und im Moment auch zuständig für die Bewaffnung des Schiffes, blickte seinen Vorgesetzten fragend an. Es war eine schwierige Entscheidung: Auf der einen Seite zogen sie mehr Aufmerksamkeit auf sich, auf der anderen Seite musste ein Zeichen gesetzt werden, dass man die Worte der feindlichen Commander nicht tolerierte. Symbolische Verstärlung für die "Intrepid" wäre sicher auch nicht schlecht. Also fällte der Befehlshaber auf diesem Schiff eine Entscheidung.
"Schießen Sie. Wollen wir dieser frevelhaften Verräterin einmal zeigen, was passiert, wenn man an der Ehre der imperialen Flotte zweifelt!"
Einige Geschütze drehten sich sofort in Richtung des weit entfernten Verbandes und schossen einige Salven ab. Es war schon etwas beschämend, wenn man die minimale Bewaffnung sah, die vom Schlagabtausch mit dem Defender übriggeblieben war. Doch es musste getan werden, was getan werden musste. Mit einem etwas zufriedenen Ausdruck wandte sich Sharin der fresianischen Kommunikationsoffizierin zu, die immer noch ihre Konsole beackerte.
"Wann steht denn die Verbindung endlich? Ich will endlich wissen, was unsere neuen Befehle sind!"
"Sir, wir können keine Verbindung aufbauen. Scheinbar sind die Kommunikationssysteme des Flaggschiffes zerstört."
Nicht das auch noch! Jetzt konnte die "Harbinger" nicht einmal mehr einen Rückzugsbefehl erteilen. Wenn es nach den offiziellen Richtlinien ging, hatte der 25-jährige Chiss nun bis zum letzten Geschütz zu kämpfen. Doch nun war ihm ernsthaft die Lust vergangen, sinnlos hier zu sterben. Mit ausdruckslosen Gesicht wandte er sich an seinen XO.
"Da Rear Admiral Devaar Throne ja scheinbar gerade verhindert ist, suchen Sie bitte den rangnächsten Offizier in der näheren Umgebung. Kommunikation, bauen Sie anschließend eine Verbindung zu diesem auf."
Nach kurzer Zeit kam auch schon die Nachricht des älteren Chiss.
"Der rangnächste Offizier ist Captain Toji Murata, Befehlshaber der 12. Kampfgruppe. Anscheinend zieht sie sich gerade ebenfalls in die Minen zurück. Desweiteren umfasst sie noch einige Schiffe, die jedoch alle äußerst schwer beschädigt sind."
"Verbindung aufbauen."
Nun, nachdem die "Valkyrie" das schlimmste Schlachtgebiet verlassen hatte, kehrte die Müdigkeit in den Geist von Sharin ein. Nun wollte er nicht mehr kämpfen, besonders nicht mehr so sinnlos wie andere Offiziere es getan hatten. Nun wollte er sogar fliehen. Mühsam musste er schlucken, als ihm die ganze Tragweite seiner Gedanken bewusst wurde. Er, Avalosh'ari'nuruodo, wollte lieber fliehen, als sich ehrenhaft dem Feind entgegenzuwerfen? Eine Schande...
"Verbindung steht."
"Captain Toji, ich bin froh, mit Ihnen sprechen zu können. Neben der 'Harbinger' ist meine Kampfgruppe vollkommen ausgelöscht worden. Da das Flaggschiff jedoch anscheinend keine Befehle mehr weitergeben kann, sehe ich es als meine Pflicht an, mich an den nächsten ranghöheren Offizier zu wenden, damit ich weitere Befehle empfangen kann. Wie kann ich also noch nützlich sein?"
[ Corellia - Hoher Orbit - Planquadrat "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin,
Torati (NPC), Tarek al-Malik (NPC), Zora Oriana (NPC), Geoffrey Rush (NPC), übrige Mannschaftsmitglieder
VIN "Valkyrie": Schilde 18% / Hülle 34%
Schäden am vorderen Bugbereich, Hüllenbrüche im vorderen und mittleren Sektor, Schilde zum größten Teil ausgefallen, Waffensysteme auf 67-%-Leistung
Schutzstaffeln
- zwei Staffel Raketenboote [16/24]
- sechs TIE-Inceptor-Staffel [insgesamt: 37/72]
- eine TIE-Bomberstaffel [9/16]
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