- Orbit um Neimodia - ISD Tarmos - Kantine -
Ami saß eher still am Tisch und hörte Rick zu, der ihnen erst von dem Zustand Pitecos und dann über den Verbleib ihres Schiffes berichtete.
Sie sah, wie Marana dabei eine Augenbraue hochzog und nach einem Brötchen griff. Sie vertraute den Anhängern der Republik genauso weit wie sie sie schmeissen konnte, genauso Ami. Die beiden Frauen vertrauten niemandem, ausser sich selbst. Das war nur eine ihrer Gemeinsamkeiten, von denen Ami immer mehr erkannte.
Sie beiden waren am liebsten alleine unterwegs, und ordneten sich schwer unter. So konnte ihnen niemand in ihre Angelegenheiten reden oder sie verderben.
Ami musterte Rick, während er aß. Auch wenn er sich gerade wie ein Tier über die Nahrung her machte, die er in seinem Jagdinstinkt erlegt hatte, so wirkte er doch sehr männlich, und Ami erwischte sich dabei, wie sie darüber nachdachte, was diesen Mann so besonders machte.
Zu essen konnte sie nichts anrühren, und in ihr stieg ein leichtes Übelkeitsgefühl auf, als sie sah, welche Mengen Rick verdrückte. Sie schüttete sich einen Kaffee ein, schwarz und heiß wie immer, und das war auch das einzige, was ihr Magen im Moment verkraften konnte.
Nach ein paar Ladungen Brötchen, Fleisch und Wurst, lehnte Rick sich zurück, schnalzte mit der Zunge, um sich die letzten Essensreste aus den Zähnen zu saugen und zündete sich eine Zigarette an. Das war wohl ein Zeichen, daß er fertig war.
Ami zögerte nicht und stand auf "Fertig?" Was mehr eine Feststellung als eine Frage war.
Rick schob sein Tablett etwas von sich und stand langsam und beheblich auf. Er schien satt zu sein.
"Wir fahren zur Krankenstation", sagte Rick und deutete auf den Turbolift. Marana nickte nur, und die beiden Frauen folgten ihm. Marana flüsterte auf dem Weg zum Lift leise zu Ami gebeugt "Es wäre schön, wenn du dich bei Piteco etwas zusammenreissen könntest. Wir versuchen es auf die diplomatische Art."
Ami zog nur mit unschuldiger Miene die Schultern hoch, als ob sie kein Wässerchen trüben könnte. "Natürlich, was denkst du von mir?" Ami grinste dabei breit, aber gleich darauf verfinsterte sich ihr Blick. Sie hatte alles andere vor, als mit diesem miesen Abschaum zimperlich um zu gehen. Marana musterte sie ernst und Ami traf ein strafender Blick. Marana war natürlich nicht entgangen, daß Ami wieder ihren Blastergürtel trug. Sie fragte nicht danach, denn sie schien zu wissen, daß ihr die Antwort nicht gefallen würde.
Es dauerte nicht lange bis sie durch den Turbolift das Deck erreichten, auf dem sich die Krankenstation befand.
Rick hielt vor einem Zimmer, vor dessen Tür sich zwei Wachen postiert hatten und sprach kurz mit ihnen. Einer der Männer nickte Rick zu und ging einen Schritt zur Seite. Rick winkte die beiden Frauen mit einer Handbewegung zu sich.
Sie betraten der Reihe nach das Zimmer. Ami sah sich kurz um. Es gab hier weder Fenster, noch großartig helles Licht. Ausser dem Bett, oder eher der Pritsche, auf der Piteco lag, gab es keine Möbel. Piteco lag fast regungslos auf dem Bett, von tausenden Schläuchen umzingelt, und nur mit einem grauen Laken bedeckt. Er schien sich nicht bewegen zu können, denn als Ami und Marana auf ihn zu traten, weiteten sich nur seine Augen und sein Kopf legte sich langsam und fast unmerklich zur Seite.
Rick hielt sich im Hintergrund, lehnte sich an die Tür neben der Wand, die Hand an seiner Waffe und beobachtete.
Ami ging einen Schritt auf das Bett zu, aber Marana legte ihr besänftigend die Hand auf die Schulter.
"Wir möchten nur mit ihnen reden" sagte Marana in einem betont sanften und leisen Ton.
Die Augen des Neimodianers wurden zu Schlitzen und sie blickten höhnisch zu den beiden Frauen
"Ich werde einen Dreck mit euch reden. Was seid ihr überhaupt für Gestalten?" raunzte er in seinem abartigen neimodianischem Akzent. Er versuchte böse zu lachen, verschluckte sich aber dabei und Ami sah wie Blut aus seinem Rachen auf das Laken spritzte.
Amis Körper zuckte in seine Richtung, wurde aber von dem Arm von Marana aufgehalten "Ich kann mich nicht erinnern, daß ich erwähnt habe, daß du hier die Fragen stellst!" Amis Stimme bebte und es bildeten sich kleine Adern an ihrem Hals. Und wieder kassierte sie einen strafenden Blick von Marana, den sie nur mit einer abwendenen Handbewegung zu Piteco quittierte. "Gut, versuch es mit Diplomatie..." Ami wandte sich vom Bett ab und verdrehte dabei die Augen "Wir werden ja sehen, welche Methode bei diesem Mistkerl von Erfolg gekrönt sein wird" vollendete sie den Satz eher leise zu sich selbst....
- Coruscant - City - Büro von Garris Madre -
Madre saß an seinem Schreibtisch. In seinem Büro herrschte eisige Stille, nur das tipplen seiner Fingerkuppen auf der Tischplatte war zu hören.
Plötzlich sprang die Tür mit einem lauten Knall auf und Ponki kam hereingestampft
"Chef, Chef..." Ponki schnaubte wie nach einem Marathonlauf
"Was??? Habt ihr Piteco erreicht?" schrie Madre ihn an. Seine Nerven waren bis zum Erbersten gespannt.
"Chef, nein, Chef. Wir konnten keine Verbindung nach Neimodia aufstellen. Die Koms scheinen tot zu sein. Irgendetwas ist da faul, Chef"
"Verdammt" brüllte Madre in nur noch unverständlichen Lauten und schmiss dabei seinen Stuhl um, daß er ein paar Meter durch das Büro flog.
Ponki zuckte zusammen "Chef, sollten wir nicht nach Neimodia und..."
"SCHNAUZE! Ich muss denken" Madre spuckte beim Schreien und das Blut schoß ihm in den Kopf. Er sammelte hektisch seinen Stuhl wieder ein, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und stütze seinen Kopf in seine Hände, seine Finger massierten dabei seine Schläfen, als ob er sich davon eine bessere Durchblutung seines Gehirns und eine Erhöhung seines Denkvermögens versprach.
Er blickte kurz auf und sah, daß Ponki immernoch wie angewurzelt mitten in seinem Büro stand und seinen Chef stumm anstarrte
"Raus hier!" kreischte er mit schriller Stimme, und geduckt schleppte Ponki seinen dicken Körper aus dem Büro
"Verdammt...scheiße, scheiße scheiße...", murmelte Madre vor sich hin "Diese behämmerten Weiber werden doch nicht mit der ganzen ORTF auf Neimodia eingelaufen sein und da aufgeräumt haben?" Sein Gesicht füllte sich mit Entsetzen "Nein, nein, nein, so bescheuert kann Rem nicht sein...sie dürfen mir nicht entwischen...nicht noch ein mal...
- Coruscant - City - Büro von Garris Madre - Garris Madre