Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel – Iowyns Zimmer, alleine

Gedanken ordnen war gut und schön. Wenn es denn funktionierte.
Ja, das Flimsi hatte durchaus einige Stichpunkte auf sich stehen, dennoch wirbelten Eowyns Gedanken mal hierhin, mal dorthin. Wie würde die Presse morgen reagieren? Würde Ian eines ihrer Lichtschwerter als sein eigenes nehmen, überhaupt ein Schwert tragen? Was konnte sie tun, um ihren Geist zu stärken, damit man sie möglichst spät brach? Würde sie jetzt andauernd diese Robe tragen müssen? Wie konnte sie Aketos möglichst ohne viel Zeitverlust die Dinge beibringen, die sie ihr noch beibringen wollte? Was hatte man bei diesem vermutlichen Selbstmord in der Nähe des Schuhladens herausgefunden? Wie würden sie von Bastion entkommen können? Und warum, beim Sarlacc, hatte Wes nicht für sie Partei ergriffen?
Eowyn rieb sich über die Stirn. Die Hälfte ihrer Gedanken war nutzlos, die andere Hälfte flog durcheinander. Das Aufschreiben machte es geordneter, zumindest für die Zukunft, aber ihrem Kopf half das momentan nicht. Und Ian tauchte nicht auf. Er fehlte ihr - seinen Geburtstag hatte sie sich definitiv anders vorgestellt. Sie hätte es ihm so sehr gewünscht...


Frustriert stand sie auf und lief durch den Raum. Das brachte sie nicht voran. Und ihre Stimmung hob es auch nicht. Und dabei war jede Sekunde so wichtig, so kostbar... Als ob sie nicht einfach hier herumsitzen durfte, so fühlte sie sich. Unruhig... Unruhig, unsicher, frustriert. Weit entfernt von der Super-Jedi, die sie womöglich morgen schon darstellen musste. Vielleicht... vielleicht war es Zeit für einen kleinen Test. Sie hatte zwar keinen Hunger, absolut nicht, aber betete sie nicht Ian andauernd vor, er müsse essen, regelmäßig, Hunger oder nicht? Und sie brauchte die Kraft. Für die kommenden Tage und Wochen... und vielleicht auch Monate. Bei den Sith würde man ihr sicher kein Drei-Sterne-Menü bieten. Ausgewogene Ernährung stand dort, zumindest für Jedi-Räte, wohl nicht auf dem Plan. Also - sollte sie die Kantine nutzen, so lange sie ihr noch zur Verfügung stand. Und sich ablenken, bis Ian endlich von seinem Einkaufstrip zurück war. Hoffentlich genoss er diesen wenigstens, es würde womöglich für lange Zeit der letzte sein. Die Zeit drängt schließlich.

Dieses Mal versuchte Eowyn es andersherum. Anstatt den Gedanken an die Robe zu verdrängen, sah sie sie nun als Hülle - als Hülle für das, was sie nach außen hin vorzugeben hatte. Besonnenheit, Bescheidenheit, Ruhe und Weisheit. Und noch so viele positive Dinge mehr... Und bloß nicht an das kleine Ich denken, das sich darüber so sehr amüsierte. Sie, besonnen. Sie, weise und so viel mehr... ja natürlich...
Über dem Versuch, all dies trotzdem zu empfinden und dadurch auszustrahlen betrat Eowyn ihre Lieblingskantine. Es war die, die sie auch als Ritterin früher immer aufgesucht hatte, damals hatte es nur eine einzige Kantine gegeben und hier fühlte sie sich noch am wohlsten. Sie lud sich eine kleine Portion an möglichst gesunden Dingen auf den Teller und nahm sich etwas zu trinken, bevor sie nach einem Platz Ausschau hielt. Vereinzelt gab es sogar noch freie Tische, aber das hier sollte ein Test sein - und Tests durften niemals so leicht sein, dass einem am Ende die finale Prüfung zu schwer erschien, im Gegenteil.

Da.
Jemand, den sie kannte, wenn auch nur entfernt, wobei das eigentlich der beste Test war. Und perfekt - auch noch jemand, der vermutlich ebenfalls nach Bastion fliegen würde, wenn sich nichts mehr änderte. Auch wenn Eowyn nicht wusste, ob
er bereits davon wusste. Schließlich war der Beschluss erst einige Stunden alt.
Sie atmete tief durch und näherte sich seinem Tisch. Weise. Super-Jedi. Ruhig.
Markus Finn war damit beschäftigt, neben dem Essen etwas auf einem Datapad zu lesen. Unhöflich vielleicht, ihn dabei zu stören... andererseits, vielleicht las er auch nur aus Langeweile.

Darf ich mich setzen?, fragte Eowyn obligatorisch. Seltenst lehnte jemand hier solch eine Bitte ab, schließlich gab es niemals genug Tische für alle - daher stellte sie auch schon ihr Tablett ab und nahm Platz. Es lag eher an der Reaktion des anderen, zu signalisieren, ob dann auch ein Gespräch gewünscht war oder ob man schweigend nebeneinander her aß.

Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | allein an einem Tisch ::.


Wie immer war es nicht sonderlich ruhig in der Kantine. Dort wo es zu essen gab war nahezu zu jeder Tageszeit einiges los. Die meisten Jedi kannten keine geregelten Tagesroutinen, weil sie andauernd auf Missionen geschickt wurden und jeder Planet einen anderen Rhythmus mit sich brachte. So kam es also, dass man aß, wenn man etwas zu essen bekam und schlief, wenn man eine Lücke im Tagesplan zu füllen hatte. Für manche war dieses Leben schwer umzusetzen, doch Markus hatte sich all die Jahre ganz gut damit abgefunden. Er predigte selbst seinen Padawanen immer genug zu essen, wenn gerade Zeit zum Essen war. Vermutlich war das auch der Grund, warum bereits der dritte Teller vor ihm stand. Alisah hatte ihn einmal Vielfraß genannt, das war schon viele Jahre her, traf aber immer noch zu. Andererseits war Markus durch sein ständiges Training aber auch dazu angehalten die Energiereserven aufzufüllen wann immer es ihm möglich war.
Unterdessen las er Berichte über vergangene Missionen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die Dokumente stammten aus dem Jedi-Archiv und würden gelöscht werden, sobald er den Tempel verließ. Die Sicherheitsmaßnahmen hatten sich ziemlich verändert. Es war vielleicht nicht mehr so schlimm wie zu Zeiten der Kämpfe um Corellia, aber doch noch angespannt genug, um nicht vorsichtig genug zu sein. Allein die derzeitige Situation mit dem Virus auf Coruscant durfte Grund genug sein, am offiziellen Friedensabkommen zu zweifeln. Die politischen Ereignisse waren langsam aber sicher auch nicht mehr überschaubar. Die beiden Seiten - Republik und Imperium - versuchten unterschiedliche Planeten für sich zu begeistern. Dass da viel im Untergrund getan wurde, was einem Friedensabkommen nicht zu Gesicht stand, war eine unausgesprochene Wahrheit.
Jüngste Erkenntnisse gaben nun auch noch Grund zur Annahme, dass Allegious selbst für den Virus verantwortlich war. Markus saß völlig in einen weiteren Bericht vertieft am Tisch. Er hielt die Gabel noch in der Hand, den Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt und hatte den Mund auf den Handrücken gepresst, während er las. Die Geräusche um sich herum blendete er erfolgreich aus, jedoch nicht die ruhige Bitte, die ihn bald aus der Konzentration riss:

"Darf ich mich setzen?"

Der Jedi-Wächter sah augenblicklich auf und erkannte die blonde Jedi-Meisterin, welche sich gerade zu ihm setzte.

"Aber natürlich, Meisterin El'mireth!"

Eowyn musste in seinem Alter sein. Vielleicht etwas jünger, kaum älter. Genau wusste er es nicht und im Schätzen war er eine Niete. Dennoch stand sie Rangtechnisch über ihm und genau deshalb nutzte er die höfliche Jedi-Anrede. Er schätzte die Traditionen des Ordens sehr... bis auf die Kleiderordnung, die zwar nicht mehr so streng war, wie zu früheren Zeiten, aber zu offiziellen Anlässen immer noch gerne befolgt wurde. So fiel ihm auch auf, dass sie im Gegensatz zu ihrer letzten Begegnung eine traditionelle Robe trug. Er selbst war eher leger gekleidet, so wie man ihn überall kannte: schwarz, T-Shirt, Hose, Stiefel. Es war praktisch und bot ihm die nötige Bewegungsfreiheit, die er als Kämpfer brauchte. Auf Missionen ähnelte er mehr einem Soldaten, als einem Jedi.

"Wie geht es Eurem Bekannten? ..."

Mark überlegte kurz, wie der Gefangene in der Arrestzelle geheißen hatte.

"Ian?!"

Er hatte sich kein Urteil über den ehemaligen Sith erlaubt. Markus war unvoreingenommen. Er hatte selbst einmal eine imperiale Freundin gehabt, worüber Chesara nicht wirklich erfreut gewesen war. Dennoch hatte er sich seine Loyalität Xi'la gegenüber nicht ausreden lassen. Bauchgefühl trügte einen in den seltensten Fällen.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus

Danke! Sie lächelte Markus zu und nahm einen Schluck Saft, während dieser ein Gespräch begann. Aha, die kommunikative Variante - besser so. Interessanter für sie und auch hilfreicher für ihr Trainingsverhalten.
Eowyn musste leicht ins Glas schmunzeln, als der Jedi ausgerechnet Ian ansprach. Ja, das war ihre zweite und letzte Begegnung gewesen, aber manche andere ignorierten dieses Thema geflissentlich. Es gefiel ihr, dass Markus da so anders tickte. Auch wenn sie nicht sicher war, ob ihm das Beziehungsverhältnis zwischen ihnen beiden bekannt war.

Ich denke... Sie hob ihre Gabel voller Essen in die Luft und starrte dann nachdenklich ins Leere. Wie ging es Ian? Den meisten hätte sie die Frage völlig unehrlich und höflichkeitshalber mit "gut" beantwortet, aber der Meister vor ihr schien erstens ernsthaftes Interesse zu zeigen, zweitens plante sie eine gemeinsame Mission mit ihm - und drittens war er bei der letzten Begegnung durchaus sehr hilfreich gewesen. Wenn sie ihm etwas schuldete, dann doch zumindest Ehrlichkeit.
Zumindest so weit, wie sie nicht Ian damit irgendwie verriet.

Ich denke, es geht im besser als auf Lianna, antwortete sie dann schließlich, und hoffte sehr, dass es der Wahrheit entsprach. Es geht sicher aufwärts. Zumindest so lange er nicht an Bastion dachte. Das lag ihm schwer auf der Seele, das wusste Eowyn, aber es gab keinen Weg daran vorbei.

Ich möchte mich noch einmal für Euer Verhalten dort bedanken, sagte sie dann ernst und sah Markus in die Augen. Es war... furchtbar peinlich gewesen, vor ihm so aufgelöst zu sein, so völlig... völlig gar nicht, wie sich eine Jedi, geschweige denn eine Rätin verhalten sollte. Und auch Ian schien er irgendwie geholfen zu haben, auch wenn Eowyn nicht genau wuste, was exakt vorgefallen war. Es war ein Wendepunkt gewesen - und kurz darauf waren sie nach Coruscant geflogen. Kaum einer hätte sich so vorurteilsfrei und verschwiegen verhalten wie der Jedi vor ihr, das wusste Eowyn. Wenn zum Beispiel Harkness damals vor der Tür gestanden wäre... es wäre anders verlaufen. Alles. Das wusste Eowyn genau.

Ich habe gehört, Elise ist befördert worden? Meinen Glückwunsch dazu. Etwas, das er ihr Vorraus hatte - mindestens einen ausgebildeten Padawan. Es musste sich wunderbar anfühlen. Auch wenn Jedi angeblich keine Gefühle empfinden sollten - dabei trat sicher etwas Stolz auf. Sie hatte damals dafür gesorgt, dass die beiden sich begegneten - ein Zufall, ja, aber es war gut zu wissen, dass die beiden harmoniert hatten. Wenigstens in dieser Hinsicht war sie keine Versagerin.
Habt Ihr vor, jetzt eine Ausbildungspause einzulegen, oder steht der nächste Padawan schon vor der Tür? Durchaus relevant für das, was auf Markus wartete. Ein frischer Padawan auf einer solchen Mission... Eowyn würde nicht einmal Aketos mitnehmen, das war gewiss. So etwas von gewiss. Andere Jedi sahen das vielleicht anders, aber nach der Sache mit Winter... nein. Nie wieder.
Die fünfte Gabel wanderte in ihren Mund. Gemüsereis. Gesund, ja, und auf andere Art sicher auch schmackhaft, aber in dem hier war irgendein Gewürz oder Gemüse drin, dass sie am liebsten... Hey, sie konnte sich schon mal an schlecht schmeckendes Essen gewöhnen.

Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.


Ihre Wege hatten sich schon desöfteren gekreuzt. Das eine Mal mit Ian Dice war jedoch herausragend gewesen. Markus konnte sich noch genau daran erinnern, wie aufgebracht der ehemalige Sith gewesen war und das nur wegen einer Unterhaltung mit Eowyn, dessen Inhalt Mark nicht kannte. Dice hatte mit bloßen Fäusten einen Spiegel zerschlagen und sich dabei vor lauter Wut und Zorn selbst verletzt. Danach war er auf Markus los gegangen, obwohl dieser nur hatte einschreiten wollen. Dem folgte ein Gespräch und die Erkenntnis, dass man manchmal Fehler machte, um daraus zu lernen. Der Corellianer war damals sehr ruhig und beinahe routiniert mit der Situation umgegangen. Er hatte gezeigt, dass er Ian händeln konnte.

Wie lange war das her? Sicher einige Monate, wenn er sich nicht irrte. Vielleicht sogar länger. Elise war an jenem Tag aus dem Koma erwacht. Danach hatten sie das Training wieder aufgenommen, ehe sie nach Coruscant gereist waren.
Es war gut zu hören, dass es Dice mittlerweile besser ging, als damals auf Lianna. Markus nickte und spießte ein Stück Fleisch auf, um es sich kurz darauf in den Mund zu schieben und genüsslich darauf herum zu kauen.

"Ich möchte mich noch einmal für Euer Verhalten dort bedanken" , sprach Eowyn, woraufhin der Jedi-Wächter nur abwinkte und weiter aß. Es war nicht seine Art in einer derartigen Situation auszurasten und den Vorfall zu melden hatte er niemals vorgehabt, schließlich war es nur menschlich, Gefühlen zu unterliegen. Selbst Jedi hatten ihre schlechten Momente, das konnte er genauso bestätigen wie viele andere. Sogar Ratsmitglieder konnten nicht immer die Ruhe weg sein. Es gehörte zu jedem von ihnen, denn nur das unterschied sie von Droiden, wie er fand.

"Es hätte ihm nichts gebracht, wenn ich ihn mit seinen Fehlern konfrontiert hätte. Die kennt er schon selbst.", erklärte Markus schließlich und stocherte dabei in seinem Teller herum. Tatsächlich hatte Ian sich selbst gestoppt und erkannt, was er falsch gemacht hatte. Er hatte es sogar ausgesprochen, was nicht vielen in der Gemütsstimmung gelang.

"Manchmal braucht man jemanden, der einem einen Ausweg aufzeigt.", ergänzte er und warf Eowyn einen kurzen Blick zu. Er war nun wirklich kein Empath, aber irgendetwas sagte ihm, dass sie in diesem Moment auch an etwas zu knabbern hatte und das nicht im buchstäblichen Sinn.
Die blonde Jedi gratulierte ihm schließlich zu Elises Beförderung zur Ritterin. Sie war nun schon sein dritter Padawan mit erreichtem Abschluss. Nur an Shana war er bisher gescheitert und das auch nur weil sich die Gefühle zueinander in eine für ein Meister-Schüler-Paar falsche Richtung entwickelt hatten. Aber auch sie war vor längerem zur Ritterin befördert worden. Er konnte von Glück sprechen, dass er noch keinen Schüler an die Dunkle Seite verloren hatte. Er konnte stolz darauf sein, dass sie sich alle so gut entwickelt hatten. Jeder einzelne von ihnen, obwohl er Calebs Verbleib nicht kannte. "Habt Ihr vor, jetzt eine Ausbildungspause einzulegen?", fragte Eowyn und Markus stutzte einen Moment. Er hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht, wie es weiterging. Noch war ihm kein Anwärter ins Auge gestochen, aber er hatte sich auch noch nicht wirklich damit beschäftigt, jene zu beobachten und für sich auszuwerten, wer zu ihm passen konnte. Wer genügen Potential vorzuweisen hatte.

"Eine berechtigte Frage, auf die ich keine Antwort habe!", entgegnete er und beendete seine Mahlzeit mit dem dritten leeren Teller vor sich.

Er stapelte die Teller aufeinander und schob sie beiseite. Dann lehnte er sich zurück und rieb sich das stoppelige Kinn. Von einer anstehenden Mission wusste er noch nichts, also war es vielleicht eine Überlegung wert sich später in einen der Trainingsräume zu begeben.

"Wie sieht es mit Euch aus? Habt Ihr jemanden im Auge?"


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.
 
[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina] Turwaith, Varik, NPC's

Wie gewohnt wurde Varik gemustert. Nichts Neues, nichts, was ihn sonderlich störte, auch wenn es Zeiten gab, in denen es ihm übel aufgestoßen war, dass man ihn allzu gerne in Schubladen steckte. Heute war der Whipid viel entspannter und wann immer ihn jemand musterte, tat er das gleiche ebenfalls. Der Mensch stellte folgerichtig Variks Spezies fest, wirkte aber nicht feindselig. Dennoch war die Frage erlaubt, ob er sich nun nicht setzen würde. Schlussendlich hatten sie mit dem Menschen einen weiteren Spieler gefunden. Das Spiel begann und auch hier beobachtete der Mensch und Varik glaubte zu wissen, dass er versuchte die Emotionen der anderen aufzuspüren. Unfaire Mittel, die ihm einen Vorteil verschaffen konnten. Varik selbst hielt sich bedeckt, war verschleiert und beobachtete die anderen nur mit seinen Augen, schirmte sich von den Gefühlen der anderen ab. Der Whipid würde sich keinen Vorteil verschaffen. Seine eigenen Karten waren mäßig, aber da er hier nicht um das große Geld spielte, scherte ihn diese Tatsache nicht.

Was ihn hingegen sehr interessierte war der Twi’lek der gewann, denn nur wenig später schallte durch den Raum, dass er betrogen hatte. Jetzt zog sich Varik nicht länger zurück, sondern öffnete seinen Geist und sich selbst der Macht. Der Türsteher würde den Twi’lek töten und seine Waffe hatte kein Element, dass es ihr erlaubte, lediglich einen Betäubungsschuss abzugeben. Den Schuss in der Cantina umlenken? Unmöglich. Unmerklich schüttelte der Whipid den Kopf. Ein weiteres Opfer, Opfer einer weiteren Krankheit. Spielsucht, Geldsucht, auch sie waren wie das C-Virus für viele unheilbar. Das Spiel ging weiter und auch das beschrieb die Zustände in der Galaxis so gut. Gerade war jemand erschossen worden und niemand interessierte sich dafür. Da starben tausende an dem Virus und das Imperium scherte sich nicht darum. Sabbac und die Galaxis hatten so vieles gemein. So vieles. Es war, als würde das eine, das andere wiederspiegeln. Siege, Niederlagen. All das.

Varik schaute seine Karten bei diesen Gedanken mürrisch an um sie dann auf den Tisch zu legen.
„Ich gehe nicht mit,“ brauchte er kaum zu sagen und tat es doch. „Nach diesem Spiel,“ wandte er sich an den Menschen, „lade ich dich auf ein Getränk ein.“ Natürlich konnte dieser ablehnen, aber viel zu holen gab es an diesem Tisch nicht mehr, es sei denn, es würden sich neue Spieler mit neuen Einsätzen finden.


[Coruscant / Ebene U250 / Namenlose Cantina] Turwaith, Varik, NPC's
 
[Orbit von Coruscant/'Expedition'/Aufenthaltsraum] Anakin, Q'Tahem, Kestrel, Ribanna

"Klasse", entging es Anakin wegen des Lichtschwertes, auch wenn es noch kein echtes war. Er wurde hier freundlich empfangen, wie es bei den Jedi auch üblich war. Wie Lilith behandelt wurde, wollte er erst gar nicht wissen. Er hatte sich vor Kestrel verbeugt und Ribanna zugenickt. Sie wollte dem Jungen sein Bett zeigen, obwohl er das gerade gesehen hatte, folgte der anderen Padawan jedoch.

"Hat er", antwortete der 15jährige auf Ribanna's Frage, ob sein Meister ihm schon alles erzählt hatte.

"Ich hab sogar ein paar Informationen über Lothal zusammen gesucht."

Er hielt ihr sein Padd hin, wo die ganzen Informationen drauf gespeichert waren. Da Ribanna erwähnte, dass sie alle die selbe Ausrüstung bekommen haben, wurde Anakin neugierig.

"Ist dein Lichtschwert ein echtes oder auch ein Trainingslichtschwert?"

Er war neugierig, was der Unterschied zwischen einem echten und unechten sei. Was ihm klar war, dass Trainingsschwerter natürlich nicht töten konnten. Allerdings ließ sich Anakin dann von Q'Tahem durch das Schiff führen. Dass es Zimmer mit Betten hatte, würde wohl bedeuten, dass sie längere Zeit im All unterwegs wären. Der Junge deutete Ribanna an, ihm zu folgen während sie sich noch das Schiff anschauten, darunter den Frachtraum, welcher sogar als Trainingsraum taugte, und dann im Cockpit landeten. Dort kam dann die Entführung Lilith's zu Wort, und ob es möglich wäre, sie aus den Fängen der Sith zu befreien.

"Sie war mal bei den Jedi", sprach Anakin dann allerdings weiter, "Wohin genau sie verschleppt wurde, war nicht verzeichnet, allerdings war mit aufgelistet, dass man sie wohl nach Bastion brachte. Und ich denke nicht, dass man dort einfach so hinspazieren kann..."

[Hyperrraum auf dem Weg nach Lothal/'Expedition'/Cockpit] Anakin, Q'Tahem, Kestrel, Ribanna
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Behandlungszimmer] Ian Dice, Levice Vajetsi; Jedi-Meister Eekhal, Jedi-Heilerin, Patientin

In allen Dingen, so unbedeutend sie erscheinen mochten, lag eine Lektion. Als Jedi wurde Levice in aller Regelmäßigkeit daran erinnert, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Täglich achtete sie darauf, mit ihren Gedanken nicht in der Zukunft oder der Vergangenheit zu verharren. Zumindest versuchte sie es, auch wenn weisere Jedi als sie darauf beharrten, dass ein Versuch nur ein verfehltes Gedankenkonstrukt war, doch das war ein Dilemma für einen anderen Tag. Nichts zu erwarten, aber auf alles vorbereitet zu sein, war eine Variation des allgemeingültigen Erfahrungssatzes, der sie alle hieß, sich auf den Moment zu konzentrieren.
Auf ihren fragenden Blick hin hatte die ältere Jedi der Padawan bei ihrer Rückkehr erklärt, dass Ian Dice maßgeblich an der Heilung eines mit dem C-Virus erkranken Kindes beteiligt gewesen war. Was sich im Tempel wie ein Lauffeuer verbreitet haben musste, schien sie nicht erreicht zu haben, während sie sich in der üblichen Quarantäne kurz vor ihrer Abreise von dem Stadtplaneten befunden hatte. Die Nachricht erfüllte sie mit ungeahnter Freude. Zwar bedeutete der bahnbrechende Heilungserfolg nicht, dass die Krise überstanden war. Er bildete aber ein zuversichtliches Leuchten in einer Zeit, die Levice insgesamt mit finsteren Gedanken betrachtete.
Erwartet hatte sie daher, dass ein älterer Jedi den Behandlungsraum betreten würde. Jemand, dessen Alter man versuchen würde, anhand seiner Bartlänge festzumachen und der sein vom Alter reduziertes Gewicht vielleicht auf einen Gehstock stützte. Nach seinem Bart beurteilt war Ian Dice jedoch nicht einmal drei Tage alt. ‘Und die Gehhilfe fehlt.‘ dachte Levice in einem Anflug von Selbstironie und erinnerte sich kurz an Meister Agoch, der seinen Gehstock zuletzt jedoch verloren hatte. Aus der Sicht einer beinahe Zwanzigjährigen stand Ian Dice zweifelsohne mitten im Leben. Die Gestalt des Mannes reichte bis fast unterhalb der Türschwelle. Er war in mehr als einer Hinsicht eine düstere Erscheinung. Seine Kleidung war noch dunkler als das kurzes Haar und seine markante Augenbrauenpartie senkte sich in einem ernsten Gesichtsausdrück über den tiefbraunen Augen herab. Und er wirkte jedoch nicht, als sei er soeben aus einem anderen Stockwerk des Tempels angekommen. Wäre er nicht binnen weniger Minuten in dem Behandlungszimmer erschienen, hätte Levice in Anbetracht seines Äußeren vermutet, er habe eine schwere und aufzehrende Anreise hinter sich. ‘Vielleicht hat er das auch und hatte gehofft, den Rest des Tages in Ruhe zu verbringen..‘ begannen sich ihre Gedanken aus Gewohnheit tiefer in dem selbstgestellten Rätsel zu verbeißen. Schließlich schob sie sein abgekämpftes Erscheinungsbild auf die Arbeit, die er sicherlich leisten musste. Jemand mit seinen Fähigkeiten sah sich auf Coruscant mehr Gelegenheiten gegenüber, sie sinnvoll einzusetzen, als eine Person allein bewältigen konnte.
Zufrieden mit ihrer Überlegung versuchte Levice, die deutlich sichtbaren Augenringe und den matten Ausdruck in seinen Augen nicht länger zu beachten. Dazu war es nur nötig, ihn in der Macht wahrzunehmen. Seiner Präsenz wusste der Mann den üblich gelassenen, in sich ruhenden Anschein zu verleihen, den erfahrene Machtnutzer so selbstverständlich trugen, wie ein Glücksspieler sein Sabacc-Gesicht. Dann fiel sein Augenmerk auf das junge Leben auf dem Behandlungstisch und etwas veränderte sich in seiner Mimik, vielleicht auch in seiner Haltung. Was genau mit dem Herzen des Mädchens nicht in Ordnung war, hatte Levice nicht einmal sicher ausmachen können, obwohl sie die beiden Heiler auch in der Macht bei ihrer Arbeit beobachtet hatte.
»Eine neue Ampulle Bota-B, bitte, Padawan.« Die Basic-Aussprache des Mon Calamari war für seine Spezies ungewöhnlich präzise. Nur die Ränder einiger Silben verwischte der gewohnte Zungenschlag seiner Muttersprache. Während Levice sich zu der seitlich gelegenen Kühleinheit begab, wandte sich der Arzt an den hochgewachsenen Mann. »Wir schließen eine Autoimmunreaktion aus. Kein Flüssigkeitsrückstau, vermutlich keine Herzschwäche. Wir wissen noch nicht, ob Bakterien es auslösen oder eine Virusinfektion vorliegt.« Levice zog die Stirn bei dem Wort in Falten, während sie die Kühleinheit verschloss. „Virus“ war ein eindeutig vorbelastetes Wort. Selbst wenn sich die Bewohner von dem Virus erholt hatten und außer Gefahr waren, würde es noch lange dauern, bis die Wunden verheilten, die das C-Virus in Körper und in Gedanken der Leute gerissen hatte. »Jedenfalls lassen sich die Entzündungsherde nicht eindämmen. Es ist, als würde man mit bloßen Händen mehrere Lecks zu stopfen versuchen – wenn nicht eines schon undicht ist, bricht irgendwo eine neues auf.«
Levice tauschte die Ampullen aus und meinte in der Macht förmlich zu spüren, wie das Mädchen kurz darauf wieder in tieferer Bewusstlosigkeit versank. Sorgenvoll betrachtete sie es einen Augenblick, bevor sie nach der alten Ampulle greifen wollte. »Und räum‘ das hier aus dem Weg, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Ich bin mir darüber im Klaren, dass deine Sorgfalt nicht den Ansprüchen dieser Station genügt. Ja, Dr. Ruuh hat davon berichtet.«, fügte er an sie gewandt hinzu, als Levices Blick hochruckte und auf seinen traf. »Für ein Lazarett gilt derselbe Anspruch wie in diesem Behandlungszimmer. Darauf habe ich ein Auge.« Levice hieß die Erinnerung nicht willkommen, als vor ihrem inneren Auge das Bild des Virus-Erkrankten aufleuchtete, der aufgrund ihrer Nachlässigkeit eine leichte Möglichkeit erhalten hatte, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Sie hatte anschließend in Zweifel gezogen, ob sie überhaupt jemals den Anforderungen genügen könnte, die sie an das Ideal eines Jedi stellte und ob sie deshalb ihre Ausbildung beenden sollte. Dr. Ruuh hatte seinerseits ihre Zusammenarbeit beendet, allerdings aus völlig anderen Gründen – die Meister Solo ebenso wie ihr Versagen auf eine Weise abgetan hatte, die Levice noch immer mit Verwunderung erfüllte. Seitdem war viel Zeit vergangen. Trotzdem konnte sie nicht umhin, den älteren Jedi für einen Augenblick entgeistert anzusehen. Sie wollte es sich ungern eingestehen, doch die Worte trafen sie mehr, als sie es erwartet hatte. Ein flüchtiges Lächeln trat unwillkürlich auf ihre Lippen, als sie bemerkte, zum zweiten Mal aufgrund ihrer Erwartungen unvorbereitet getroffen worden zu sein. Die kugelförmigen Augen des Mon Calamari verengten sich. »Ich werde Euch keinen Anlass zur Unzufriedenheit geben.« sagte sie schließlich und nahm die geleerte Ampulle beiseite. Über den Punkt, an dem sie die Bemerkung des Arztes noch vor einem halben Jahr völlig aus dem Gleichgewicht gerissen hätte, war sie hinaus, auch wenn es nicht verhinderte, dass sich ihre Gesichtshaut rötlich färbte. Sie hätte sich wortreich und dennoch respektvoll zu verteidigen gewusst, schluckte die Worte aber hinunter. In dieser Situation auf einer Diskussion zu beharren, war aus mehr als einem Grund verfehlt. Hauptsächlich jedoch täte sie der jungen Falleen ein Unrecht, das sie nicht hätte wiedergutmachen können. »Versprechen sind ein heikles Ding, vor allem für Jedi.« hörte Levice hinter ihrem Rücken, als sie die Ampulle entsorgte. Sie entließ ihren aufkeimenden Ärger in die Macht, bevor er von ihr Besitz ergriff. Ohne Zweifel lag der Mon Calamari damit richtig, doch auch Weisheiten hatten einen rechten Ort und eine rechte Zeit. Dieser Ort benötigte bloß die Weisheit, einer komplexen Erkrankung ihren tödlichen Stachel zu nehmen. »Im Übrigen haben wir einen leichten Sauerstoffmangel des Blutes festgestellt.« warf die Heilerin mit richtungsweisendem Unterton ein. »Der Herzrhythmus scheint ungewöhnlich stetig. Die Eltern sind aus einem Krankenhaus zu uns gekommen, in dem man das Mädchen seit einiger Zeit behandelt, ihm aber nicht mehr zu helfen wusste. Ich hatte die Hoffnung, Ihr würdet einen Blick auf sie werfen können.«

[Coruscant - Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Behandlungszimmer] Ian Dice, Levice Vajetsi; Jedi-Meister Eekhal, Jedi-Heilerin, Patientin
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus

Für Markus schien die Sache auf Lianna quasi Alltag gewesen zu sein, und Eowyn fragte sich, ob das vielleicht wirklich so gewesen war. Sie war keine Wächterin, sie kannte sich nicht sonderlich aus in deren Feld, zumindest nicht in den Bereichen, die sich nicht mit den ihren überschnitten. Und als offiziell nicht als Schatten, sondern als Allrounderin laufende Jedi war das auch kein Problem, schließlich musste sie sich auch nicht auskennen. Der Jedi wäre vielleicht tatsächlich eine gute Wahl gewesen, wenn man noch einen Wächter gebraucht hätte hier auf Coruscant... wobei die Frage im Raum stand, ob er Ian gewachsen gewesen wäre. Das konnte sie nicht einschätzen.
Alles nur Gedankenspielereien - Wes hatte ja glücklicherweise davon abgesehen, jemanden neuen einzusetzen.

Sie nickte. Natürlich kannte Ian seine Fehler.
Da habt ihr Recht. Aber... Trotzdem hätten viele anders reagiert. Weniger... den Menschen in ihm gesehen. Ihr habt sicher dazu beigetragen, dass er so bald nach Coruscant durfte - und auch, dass seine Meinung über die Jedi zumindest einen positiven Blickwinkel bekam. Ian war noch immer nicht überzeugt davon, dass die Jedi das Richtige taten, aber es wäre wesentlich schwerer gewesen, ihn davon zu überzeugen, wenn Markus den "normalen Dienstweg" gegangen wäre.
Auch da habt ihr Recht, bestätigte Eowyn schließlich den Jedi. Manchmal war man selbst einfach blind... und Ian sah die Dinge sehr oft anders, als sie es tat. Was nicht hieß, dass er blind war, aber... Naja. In manchen Punkten vielleicht schon. Darin, was für ein guter Mensch er mittlerweile war, zum Beispiel. Es half ihm sicher, wenn nicht nur sie ihn auf gewisse Dinge hinwies. Und auch, wenn Eowyn nicht genau wusste, was damals vorgefallen war, vielleicht... ja, vielleicht würde sie es schaffen, dass die beiden noch einmal miteinander sprachen. Sobald Markus in die Mission eingeweiht war, würde Ian doch nicht mehr schweigen müssen. Er würde reden können - und das würde ihm sicher guttun. Der Jedi schien außerdem keine Vorurteile zu haben, beste Vorraussetzungen also. Ein Gedanke, den sie auf jeden Fall verfolgen sollte.

Amüsiert stellte sie jetzt erst fest, dass der Jedi scheinbar großen Hunger gehabt zu haben schien. Drei Teller? Wow. Vielleicht sollte er darin Ian ein bisschen Nachhilfe geben. Ihre Frage allerdings schien ihn in Regionen zu führen, über die er noch nicht nachgedacht hatte, und sie ließ ihm die Zeit, das nachzuholen, während sie selbst sich an ihrem eigenen Essen gütlich tat. Den Gemüsereis hatte sie mittlerweile fast komplett heruntergezwungen, jetzt hatte sie noch eine kleine Portion eines Art Auflauf und ein wenig mageres Fleisch vor sich liegen. Eine zugegeben seltsame Kombi, aber manchmal musste man experimentieren. Auch wenn es, wie heute, schief ging.

Ich? Überrascht sah Eowyn auf und sah Markus an. Ob er von ihrer miserablen Lehrerkarriere wusste? Nein, so hatte es nicht geklungen, eher wie ehrliches Interesse. Nein, ich... Sie zögerte. Wie drückte sie das nun am besten aus? Diplomatisch und für eine Rätin angemessen... Ich habe darin nicht sonderlich viel Talent, wisst Ihr, und ich bezweifle, dass ich in Zukunft wieder einen Padawan unterrichten werde. Es ist besser so, für alle. Zumindest dann, falls ich meine eine aktuelle Padawan irgendwann zu Ende unterrichten werde. Was auch noch nicht ganz heraus ist... Nachdenklich sah sie Markus an, nahm eine Gabel Auflauf und kaute. Sie konnte ihm schlecht von der Mission berichten und dem Rat zuvorkommen (wobei, sie würde wohl spätestens in einer Woche selber einer sein...), erst Recht nicht hier in der Kantine. Aber... Sie schluckte, legte die Gabel auf den Teller und sah sich kurz um. Keiner in direkter Hörweite. Sie senkte ihre Stimme.
Ich vermute, dass ich in der nächsten Zeit sehr beschäftigt sein werde. Und wenn ich Euch einen Tipp geben darf... Vielleicht wartet Ihr noch ein wenig, bis Ihr Euch einen neuen Padawan aussucht. Das war nur fair. Je nachdem, wie lange der Rat brauchen würde, konnte es sein, dass Markus einem Padawan eine Ausbildung versprach - nur um diese dann sofort zu pausieren, falls er ihn oder sie nicht mit nach Bastion nehmen wollte. Was sie ja niemals tun würde, aber sie würde sich hüten, anderen Jedi in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen. Vorschriften gab es in diesem Orden schon viel zu viele... Vorschriften und Einmischungen. Einmischungen wie die des Rates und Wes in ihre Beziehung, zum Beispiel.

Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus
 
Admiral Gar Stazi

Coruscant / Orbit / Raumstation / Abteilung Aurek-01 / Hauptkonferenzraum / Admiral Gar Stazi, Nsci, Offiziere


Geduldig wartete der Duro, bis der Konferenzraum still war. Mit seinen roten Augen suchte er dabei die Ränge ab. Viele Gesichter kannte er bereits aus vergangenen Schlachten und es graute ihm davor, sich die verzerrten Mienen vorzustellen, wenn sie hörten, was er zu sagen hatte. Bei ihm in der Mitte des kreisrunden Konferenzraums standen drei weitere Personen: Mit wachen Augen fiel ihm zunächst Commander Sesil auf. Die Menschenfrau steckte voller Geheimnisse, was unschwer zu erwarten war. Bei hochrangige Mitgliedern des Geheimdienstes lag es in der Natur, Dinge zu verbergen. Allerdings hatte die Frau entweder kein Talent dafür, ihr wissen zu verbergen, oder sie provozierte diese geheimnisumwobene Aura. Vielleicht wurde Stazi langsam aber auch senil und sah das, was er sehen wollte. Nicht ausgeschlossen, aber er verwarf den Gedanken.

Ein weiterer Mensch stand breitbeinig und ebenso breit lächelnd auf der anderen Seite des Holoprojektors. Das Ego von Major Lark Simon war seit der Schlacht von Corellia exponentiell gewachsen. Nach seinen jüngsten Erfolgen und den entsprechenden Beförderungen schien er durchaus dazu gewillt zu sein, die gesamte Raumstation mit seinem Angebertum ausfüllen zu wollen. Es war auch nicht zu übersehen, dass der Major seinen Fanclub aus der 5. Luftlandekompanie mitgebracht hatte: Die Männer und Frauen hatten sich unter die Bodentruppen gemischt und gehörten zu den letzten, die schließlich verstummten. Der letzte in der Mitte der Führungsriege war Colonel Rijth. Rodianer, ein Profi, durch und durch loyal gegenüber der Republik und eine ehrliche Haut. Gemeinsam hatten er und Stazi schon so manche Krise bewältigt. Ob die kommende Aufgabe sie vor ähnliche Herausforderungen stellen wird?

"Meine Damen und Herren, willkommen zu Operation Gewitterregen. Mein Name ist Admiral Gar Stazi. Bei mir habe ich Major Lark Simon von den Luftlandetruppen, Colonel Rijth von den Streitkräften und Commander Sesil vom Geheimdienst. Wir sind heute hier, um Sie für wohl eines der kniffligsten, riskantesten und umstrittensten Manöver zu briefen. Hochrangige Diplomaten, Politiker und Mitglieder des Kommandostabs haben wochenlang an diesem Plan gearbeitet, um auf eine neue Bedrohung zu reagieren. Sie nennen sich Yevethaner." Stazi aktivierte den Holoprojektor. In Lebensgröße erschien mitten im Raum ein Exemplar der genannten Rasse in Kampfstellung. Ein Blaster schussbereit in der anderen, den gefährlichen Stachel an der anderen weit ausgefahren. "Sie lebten als Sklaven des Imperiums im Koornacht-Cluster und haben vor Monaten eine Rebellion gegen ihre Herren angezettelt. Das Imperium scheint machtlos: Die Yevethaner haben militärische Güter an sich gerissen und treiben damit imperiale Flotte und Armee seit Wochen vor sich her. Das Imperium hat noch keinen nennenswerten Erfolg gegen diese Rebellen erzielt. Zu anderen Zeiten und zu anderen Umständen wäre das vielleicht sogar ein Grund zur Freude. Allerdings erreicht der Flächenbrand - wenn er denn nicht aufgehalten wird - in absehbarer Zeit: Coruscant." Wieder drückte er einen Knopf. Dem Bild des Yevethaners wich eine Simulation auf der Galaxiskarte. Vom Sternhaufen aus breitete sich langsam eine rote Fläche aus. Entlang der Hyperraumrouten erreichte sie nach kurzer Zeit den Stadtplaneten. "Der Kommandostab war sich dieser Problematik schon früh bewusst und hat Informationen gesammelt. Hier kommen Commander Sesil und Major Simon ins Spiel. Wenn ich Sie bitten dürfte."

"Danke, Admiral." Begann Sesil. "Der Geheimdienst hat einen Aufklärungstrupp nach Aradia entsendet, wo gerade ein Angriff der Yevethaner in vollem Gange war. Der Auftrag bestand darin, Informationen über das Vorgehen der Yevethaner einzuholen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Wie erhofften uns, ein Abkommen mit ihnen aushandeln zu können. Gleichzeitig installierte das Team einen Horchposten auf Aradia. Allerdings verloren wir den Kontakt zu dem Einsatzteam, bevor irgendwelche Informationen übermittelt werden konnten. Wir schalteten die Armee ein und baten um eine Bergungsaktion."

"Das ist dann wohl mein Auftritt", unterbrach Simon den Vortrag der Commander. Stazi konnte ein Seufzen nur knapp unterdrücken. Er wusste, welcher Satz als nächstes kam. "Sicher haben Sie schon alle von mir und der 5. und unseren Heldentaten gehört. Daher überraschte es mich nicht, als das Oberkommando mich auswählte, um eine Einheit bestehend aus Infiltratoren der Spezialeinheit und Soldaten des Marinekorps nach Aradia zu führen. Natürlich war der Einsatz ein voller Erfolg und wir konnten den letzten überlebenden Agenten mitsamt seinen gesammelten Daten retten. Danach hat man mich übrigens zum Major befördert und mit dieser überaus wichtigen Operation hier betraut."

Nun hatte Stazi das Gefühl, eingreifen zu müssen, bevor er selbst Simon mit seinen eigenen Händen erwürgen musste. "Die Daten haben uns geholfen, ein Verhaltensmuster zu entwickeln. Die Analytiker haben dabei festgestellt, dass es den Yevethanern nicht um Freiheit geht. Sie wollen das, was das Imperium ihrem Volk angetan hat, nun der gesamten Galaxis antun. Sie machen dabei keinen Unterschied, ob sie Menschen, Rodianer, Sullustaner, Imperiale oder Republikaner niedermetzeln. Diese Aufnahmen entstanden durch eine Helmkamera eines Infiltrators, der auf Aradia gegen die Yevethaner gekämpft hat." Wieder drückte er auf einen Knopf. Eine Szene entstand in der Mitte des Raums, die Stazi mittlerweile nur zu gut kannte. Nicht die, die er im Büro angeschaut hatte sondern eine, die bisher unter Verschluss gehalten wurde. Zu verstörend waren die Szenen. Manche hatten ihm geraten, das Video in der Konferenz nicht zu zeigen, um die Soldaten nicht einzuschüchtern. Der Duro war aber davon überzeugt, dass die anwesenden Männer und Frauen wissen mussten, mit was sie es zu tun hatten.

Die gezeigte Szene begann in einem Treppenhaus. Der Soldat eilte ging vorsichtig nach oben. Offensichtlich sicherte er gerade das Gebäude. Im obersten Stockwerk angekommen öffnete er eine Türe. Die Helmkamera drehte sich kurz zur Seite, dann fixierte sie wieder den Raum. Was sich darin befand war abstoßend: Leichen waren fast bis zur Decke aufgetürmt worden. Der Boden war komplett mit Blut bedeckt, das sich bei jedem Schritt leicht wellte. Der Soldat machte mehrere Schritte in den Raum hinein, schreckte plötzlich herum. Aus einem Leichenhaufen war ein Yevethaner hervorgesprungen und stürzte sich auf den Soldaten. Für einen Augenblick wackelte das Bild und man konnte bei genauem Hinschauen die böse funkelnden Augen und die gefletschten Zähne des Yevethaners sehen. Dann fiel ein Schuss, der Angreifer sackte zusammen. Die Helmkamera schaute nun nach dem Retter: Eine Frau in der Kampfmontur der imperialen Infanterie. Ihr linkes Auge leuchtete rot und bei genauerem betrachten fiel auf, dass ihre gesamte Gesichtshälfte unnatürlich wirkte. Auch ihr rechter Arm schien mehr robotisch als menschlich zu sein.

"Die Yevethaner sind grausam, blutrünstig und verachten das Leben. Es liegt an uns, sie aufzuhalten. Es wäre nicht auszudenken was passiert, wenn sie Coruscant erreichen. Ein Kampfverband unter meiner Führung wird sich auf imperiales Territorium begeben und gemeinsam mit den dortigen Streitkräften gegen die Yevethaner vorgehen. Die Operation soll beginnen, sobald Sie sich auf Ihren Schiffen befinden. Gibt es Fragen?"

Coruscant / Orbit / Raumstation / Abteilung Aurek-01 / Hauptkonferenzraum / Admiral Gar Stazi, Nsci, Offiziere
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.


Eowyn stimmte ihm in vielen Punkten zu. So intensiv hatte er sich noch nie mit ihr unterhalten, aber es war gut einmal mehr Kontakt zu anderen Meistern zu knüpfen. Markus war meist zu beschäftigt dazu und diejenigen die er bereits besser kannte, die hatte er während der eigenen Ausbildung kennen gelernt. Alisah zum Beispiel oder Bru'Th, seine Meisterin Chesara und natürlich seine Schülerinnen und Schüler. Mit Wes hatte er erst hier auf Coruscant mehr zu tun gehabt. Dann gab es noch Brianna und Sarid, die ihn nach seinem Exil auf Tatooine aufgesammelt hatten... Na das waren ja doch schon mehr Personen, als zuerst gedacht.

Als sie auf die Padawane zu sprechen kamen bemerkte der Jedi-Wächter das Zögern seines Gegenüber, hütete sich jedoch davor, sie zu unterbrechen. Er war ganz gut darin lieber zu schweigen, als jemandem zu nahe zu treten. Elise hatte es oftmals gestört, dass er so ruhig und wortkarg war, wobei er das Gefühl hatte, dass er langsam wieder zu seiner früheren, lockereren Art zurück fand. Eben jene Art, die er nach Calebs Verlust irgendwie verlernt hatte.
Eowyn sprach von einer Schülerin, deren Ausbildung sie irgendwann zu Ende bringen würde. Das hörte sich weniger effektiv an und so wie sie es sagte gar ein bisschen unrealistisch. Einen kurzen Moment lang überlegte er, genauer nachzuhaken. Er selbst hatte in den schweren Zeiten des Ordens die Sondererlaubnis vom Rat bekommen, gleich zwei Padawane gleichzeitig auszubilden. Damals - auch hier auf Coruscant, aber noch im Honey House - hatte er Shana bereits unterwiesen, als Arkon aufgetaucht war. Jener hatte seinen ursprünglichen Meister verloren und war der Beförderung nicht mehr weit gewesen. Es war gut, dass Mark ihn unterweisen durfte, schließlich war er es auch gewesen, der ihn gefunden hatte.
Als er an Arkon dachte, spürte er einen leichten Zug in der Macht. Es war wie ein Hauch, der ihn streifte. Arkon war nicht weit entfernt, das spürte er. Er hatte es nicht nur im Gefühl, sondern merkte es in der Macht.

Die blonde Jedi, die mit ihm am Tisch saß, war ebenso wie er still geworden. Sie aß, obwohl es ihr kein sonderlich gutes Gefühl zu bereiten schien. Mark verstand das so gar nicht. Er war immer für Essen zu begeistern.

"Schmeckt wohl nicht?!", fragte er, ein schiefes Lächeln aufsetzend.

Dann legte Eowyn die Gabel weg, sah sich um, als würde sie prüfen, wer sich in direkter Nähe zu ihnen befand. Mark folgte ihrem Blick und erkannte, dass sie in diesem Eck der Kantine relativ alleine waren. Irgendetwas musste jetzt kommen. Ein Geheimnis? Was wollte sie ihm verraten, was niemand wissen sollte? Instinktiv lehnte er sich etwas vor und legte die Arme vor sich auf den Tisch, um sich abzustützen. Er legte den Kopf etwas schief und lauschte ihren Worten.
"Ich vermute, dass ich in der nächsten Zeit sehr beschäftigt sein werde. Und wenn ich Euch einen Tipp geben darf... Vielleicht wartet Ihr noch ein wenig, bis Ihr Euch einen neuen Padawan aussucht."
Das war es also. Sie wusste von einer Mission, die auf sie zukommen würde. Eine gemeinsame Mission? Sie sprach von sich und von ihm. Mark hob die Hand und kratzte sich im Nacken. Es war nicht unüblich, dass man einfach für irgendwelche Aufträge eingeplant wurde, ohne dass man lange zuvor darauf vorbereitet wurde. Er war das gewohnt. Erst recht seit er Jedi-Wächter war.

"Ich verstehe!", antwortete er nickend, ergänzte dann jedoch: "Es wäre aber nicht das erste Mal, dass ich einen Frischling dabei habe."

Auch wenn Thearterra und Elise eher die Ausnahme als die Regel waren. Sie hatte sich auf das Schiff geschlichen und er war alles andere als erfreut darüber gewesen. Vielleicht wäre er auch kein halber Droide, wäre sie nicht dabei gewesen, doch darüber konnte man nur spekulieren und das passte nicht zu ihm. Er gab ihr nicht die Schuld dafür. Nicht mehr zumindest.

"Ich schätze, es geht um eine heikle Sache?"

Geheim wollte er nicht sagen, falls doch jemand zuhörte.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.
 
[Orbit über Coruscant | Raumstation | Abteilung Aurek-01 | Konferenzraum] Joya No, Gar Stazi, Nsci Het'kar, Desno, Stella Lightwood, Syrrus Jax und weitere

Der Rückflug durch den imperialen Raum war problemlos verlaufen. Doch auch wenn das Imperium, wie man ihm zugestehen musste, sein Wort gehalten hatte, hatte das Damoklesschwert einer folgenschweren Konfrontation über den Häuptern der Republikaner gebaumelt. Für Joya No und die Crew der Bright Giant war es nicht der erste diplomatische Ausflug tief in das Terrritorium des ehemaligen und womöglich auch zukünftigen Erzfeindes gewesen, aber Routine hatte sich noch lange nicht eingestellt: Das Gefühl, mitten in den Rachen der Weltraumschnecke zu fliegen, hatte sich nicht ohne Weiteres abschütteln lassen. Erst mit Erreichen des Corellian Run, republikanisches Gebiet, hatte sich die Anspannung der Offiziere, Matrosen und Soldaten wieder gelockert und die Moral war besser geworden. Das hatte der Kaminoaner natürlich positiv zur Kenntnis genommen, aber wirklich zufrieden war er mit der Situation nicht: Lieber wäre es ihm, wenn seine Leute auch unter diesem Druck noch hundertprozentig funktioniert hätten, wie er es von jedem seiner Untergebenen und nicht zuletzt natürlich auch von sich selbst erwartete. Er empfand die Rückkehr in republikanisches Hoheitsgebiet vor allem insofern als Erleichterung, dass er nicht völlig sicher gewesen war, ob die Crew der Bright Giant im Fall einer Konfrontation in imperialem Raum nicht eventuell ein paar gravierende und verhängnisvolle Fehler gemacht hätte. Es war wohl an der Zeit, die Anzahl und Härte der Manöver und Notfallübungen zu erhöhen: Der Frieden bekam den Soldaten nicht, sie wurden weich und gewöhnten sich zu sehr an das falsche Gefühl der Sicherheit. Dabei war auch der Corellian Run vom Feind umgeben, nur durch einen brüchigen Vertrag davor geschützt, von imperialen Verbänden überrannt zu werden, die dieses schmale Band republikanischen Raumes umzingelten. Sie mussten wieder lernen, was es hieß, im Krieg zu sein und dass sie es sich in der trügerischen Ruhe des Waffenstillstands nicht bequem machen durften. Doch zunächst hatte er diese Vorhaben auf Eis legen müssen, denn er hatte den Befehl, sich auf Coruscant zu melden - bei Admiral Gar Stazi höchstpersönlich! Die wenigen Sprünge entlang des gut kartographierten und mühelos schiffbaren Corellian Run waren glatt gegangen, doch dann hatte sich die Bright Giant im stark frequentierten Coruscant-System wiedergefunden, in dem aufgrund der Virus-Krise teils chaotische Zustände herrschten. Es verging eine Weile, bis man dem Schlachtkreuzer die Erlaubnis zum Anflug auf die Raumstation erteilte und einen entsprechenden Korridor zuwies, und abermals verging einige Zeit, bis der Captain die Erlaubnis erhielt, mit einem Shuttle auf der Station zu landen. Joya No ärgerte sich nicht wenig über diese - in seinen Augen ziemlich unnötigen - Verzögerungen, denn sie sorgten dafür, dass er sich verspätete. Er hätte längst hier sein sollen, und trotz der langen, unsicheren Anreise wäre das auch gelungen, wenn sich nicht auf den letzten paar Metern noch Hürden bürokratischer Art aufgetürmt hätten. Aber die Bürokratie war nunmal ihr ganz eigener Kosmos, der sich weit außerhalb von Joya Nos Vorstellungskraft und Einflussbereich befand.

Als er endlich den Konferenzraum in Abteilung Aurek-01 der Raumstation erreichte, war ein entscheidender Teil des Briefings wohl schon beendet: Er trat gerade ein, als Gar Stazi den Teilnehmern einräumte, Fragen zu stellen. Die entscheidende Frage - Worum geht es hier!? - konnte der Kaminoaner nun schlecht stellen, denn damit hätte er den Admiral und alle anderen Anwesenden aufgefordert, wegen seines Zuspätkommens noch einmal ganz von vorne zu beginnen.

Als die roten Augen des Admirals sich zu ihm wandten, nahm er Haltung an:

»Admiral Stazi, Sir, verzeihen Sie mein Zuspätkommen«, sagte er. »Die Reise von Fondor hierher gestaltete sich nicht ganz unproblematisch.«

Dass das Imperium ihnen keinerlei Schwierigkeiten gemacht hatte und es die letzte Etappe gewesen war, die mit Schwierigkeiten einhergegangen war, musste zu diesem Zeitpunkt und in dieser Runde ja nicht unbedingt erwähnt werden.

[Orbit über Coruscant | Raumstation | Abteilung Aurek-01 | Konferenzraum] Joya No, Gar Stazi, Nsci Het'kar, Desno, Stella Lightwood, Syrrus Jax und weitere
 
Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus

Eowyn zuckte mit den Schultern und gab das schiefe Lächeln zurück. Ich hatte schon besseres Essen hier...

Sie war sich nicht sicher, wie weit sie gehen konnte. Wie viel sie Markus erzählen durfte, und sie würde sicher nicht in der Kantine anfangen, alle möglichen geheimen Dinge auszuplaudern. Dafür stand viel zu viel auf dem Spiel. Einmal von ihrer allen Leben abgesehen - diese Mission durfte einfach nicht scheitern.
Trotzdem - ein paar wenige kleine Infos waren durchaus drin, fand sie. Sie würden sicher noch hin und wieder zusammentreffen, um die Einzelheiten zu besprechen, sie alle, aber das war etwas anderes als ein gemeinsames Essen in der Kantine. Und auch für den Jedi vor ihr zählte eigentlich jede Stunde, auch er würde sich gewissenhaft auf alles vorbereiten müssen. Vielleicht würde er auch ein wenig mit ihr trainieren können - sie hatte zwar Ahna, Ian und Marrev, aber sie alle würden sich ebenfalls individuell vorbereiten müssen. Es war ganz gut, wenn sie sich alle gegenseitig unterstützen konnten. Jeder hatte seine Paradedisziplinen.

Sie lächelte.
Ich hatte auch schon ein paar Neulinge dabei, aber bei so einer Sache... Sie schüttelte den Kopf. Ich rede niemandem rein. Aber ich habe diesen Fehler ein Mal gemacht, und werde das sicher nicht mehr erneut machen. Und diese Sache damals war womöglich nur halb so wild. Andererseits - wenn alles glatt laufen sollte, dann war diese Mission für Markus vielleicht gar nicht so gefährlich. Aber wann lief schon alles glatt? Irgendwie glaubte Eowyn nicht eine Sekunde daran.

Heikel? Eowyn lächelte wieder, dieses Mal eher verkniffen. Oh, wenn Markus wüsste. Sie beugte sich ebenfalls etwas vor, ihr Essen mittlerweile ignorierend. Könnte man so nennen. Ich denke, Ihr werdet nicht lange im Dunkeln bleiben, aber vielleicht solltet Ihr ein paar Tage warten, und dann erst entscheiden, ob Ihr einem Padawan so etwas zumuten möchtet. Es könnte durchaus... sehr heikel werden, zumindest das heikelste, das ich erlebt habe. Was nicht viel aussagte, wenn man davon ausging, dass die meisten nichts von ihrer Tätigkeit als Schatten wussten. Aber nun ja. Auch wenn wir noch ein wenig Zeit brauchen, bis alles starten kann, Ihr habt also keine Eile. So eine kleine Infiltration des Sith-Tempels plante sich schließlich nicht innerhalb eines Tages.
Aber wo sie gerade dabei waren... sie würden viel Zeit miteinander verbringen in den kommenden Tagen, vermutlich, und Eowyn war noch nie jemand gewesen, der sonderlich viel Wert auf ihren Rang gelegt hatte. Wie Wes unschwer bemerkt haben dürfte vorhin. Womöglich würden sie sich bald gegenseitig die Nasen einschlagen, also...

Wenn es Euch nichts ausmacht, besonders in diesem Zusammenhang würde ich doch gerne auf die Förmlichkeiten verzichten. Sie lächelte Markus zu, wurde dann aber wieder ernst. Ihr werdet hoffentlich dafür sorgen, dass ich und andere heil wieder nach Hause kommen, da wäre es doch etwas albern, sich mit Titeln anzusprechen.

Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus
 
[Coruscant | Orbit | Aurek-01 | Büro ] Nsci Het´kar, Gar Stazi

Nach seiner langen Rede betrachtete er den Admiral genau. Diese lange und ausführliche Stellungnahme zu einem Imperialen und dazu auch noch eine sehr positive, untermauert nur, dass er die Aussagen völlig ernst meinte. Nun würde die Reaktion seines vorgesetzten Abwarten müssen. Er hoffte nicht über die Strenge geschlagen zu haben, in seinem Redefluss kam er sich wie in leichter Ekstase vor, er merkte kaum was er da eigentlich sagte. So war er nun gespannt auf die Antwort, die ihm der Admiral auch nur wenige Augenblicke entgegenbrachte. Interessanterweise stimmte er dem Jawa zu, wenn er auch seine Bedenken zu der Gesinnung der anderen Seite kund gab und diese als das wahre Feindbild darstellte, dort würde ihm jedoch auch Nsci zustimmten. Sich in die Dienste eines Tyrannen zu stellen und sich somit in den Weg von Freiheit und Freigeist zu stellen waren Dinge die man niemals vergessen sollte, auch wenn der Jawa seit seiner Begegnung mit Aaronson nicht mehr so schwarz-weiß dachte wie zuvor. Diese besondere Fähigkeit schien auch Admiral Stazi aufgefallen zu sein weshalb er wenig später über besondere Verantwortung sprach die der Wüstenbewohner bald auf seinen Schultern tragen sollte. Nsci konnte sich darunter erst einmal nichts vorstellen, nur roch er mit seiner empfindlichen Nase eine gewisse Freude an dem Kommandanten der Flotte bei Coruscant. Jawas hatten unglaublich gute Geruchsorgane, die es ermöglichten Gefühle bei ihren Artgenossem zu riechen. Bei anderen Spezies gestaltete sich dies zwar als weitaus schwieriger und es bot großflächig Platz für Interpretationsspielraum. Schließlich schmierten sich die anderen Spezies nicht jeden Tag mit einer Creme gegen die Sonne der Doppelsonne ein. Dennoch konnte er den Körpergeruch seines Gegenübers ungefähr dort einordnen, was in Anbetracht des Deos und anderer Pflegeprodukte auf der Haut des Duros nun wirklich nicht genau war. Eigentlich benutzte Nsci diese Fähigkeit kaum, da es ihm auf seinem eigenen Schiff schlichtweg nicht sofort einfiel, oder von großartigem Nutzen war. Was er allerdings festgestellt hatte, war, dass Angst und Anspannung bei Vertretern der menschlichen Spezies gut zu riechen war. Beim letzten Gefecht, nahe Metellos meinte er sich zu entsinnen, diesen Geruch wahrgenommen zu haben. Anspannung war deutlicher. Seine Erinnerungen waren frischer, da es sich hierbei um die Konfrontation der beiden Verbänden war, von denen er Sazi gerade erzählt hatte. Er hatte in beiden Situationen viel zu tun und konnte sich nicht darauf fokussieren, jetzt sah das ganze aber etwas anders aus.

Der Admiral fuhr fort und mit jedem Wort mehr, welches der Veteran von Corellia zu ihm sprach, verschwand allmählich seine Anspannung. Er konnte spüren was dort auf ihn zukommen würde, welche Worte folgen würde. Möglicherweise war es pure Euphorie die ihm das erlaubte, dennoch traf es ihn wie einen Hammer der Glücksgefühle.

Eine Beförderung….

Die ganze Anspannung von vorhin war nun gänzlich mit Glück und unglaublichen Stolz ersetzt worden. Niemals hätte er gedacht in nächster Zeit zum Captain ernannt zu werden. Seine Gold-gelben Augen schimmerten im Licht des Raumes, als er die Schatulle mit seinem neuen Rangabzeichen an funkelte. Er nahm sie wortlos entgegen. Die kleine silberne Kiste wog kaum mehr als eine Tasse und war noch nicht geöffnet worden. Mit strahlender Freude tat er diese bereitwillig und offenbarte das seidene rote Polster, welches die Truhe ausfüllte. Leicht eingesunken lag das kleine silberne Dreieck mit Blauem Rand (weitere Beschreibung folgt, wenn die Bilder wieder vorhanden sind), das Abzeichen eines Captains der Flotte, der neuen Republik. Seine Augen schimmerten noch mehr, als er dieses ansah. Die militärische Etikette sah daraufhin das salutieren vor dem Vorgesetzten vor, was Nsci auch prompt erledigte:

„Ich danke ihnen für ihr Vertrauen Sir, ich werde mein Bestes geben!“

Der Duro nahm diesem Vorsatz mit einem trockenen Nicken entgegen und wies noch einmal auf die Operation hin, die er um Zuge der Beförderung unterschwellig erwähnt hatte. Das der Jawa dabei anscheinend eine wichtige Funktion hatte, hätte er sich in seinen Träumen nicht ausmalen können, dass war fantastisch, nach dem monatelangen Warten, schien es endlich voran zu gehen. Das einzige was ihn jetzt noch bedrückte waren die Aufnahmen die er gezeigt bekommen hatte. Man konnte also durchaus darauf kommen, dass die große Verantwortung etwas mit den Koornacht Sternenhaufen zu tun hatte.



Im Hauptraum mit Admiral Satzi angekommen, stellte sich der Wüstenbewohner ein paar Meter weiter rechts von dem hochrangigen Duro auf. Ebenfalls hatte er sein Abzeichen bereits ausgetauscht, an seiner Brust hing nun nicht mehr das eines Commanders, sondern die stolzen Zeichen eines Captains, er konnte es immer noch nicht ganz fassen. Während Stazi auf Ruhe wartete schaute sich Nsci im Hauptraum um. Der großräumige Besprechungssaal bot Platz für eine große Anzahl an Personen, schätzungsweise 60-70 Personen konnte man dort hinein bekommen. Der nur 1,24 Meter große Jawa fühlte sich zugegebenermaßen etwas klein, schließlich schien er auch der kleinste Offizier in der Runde zu sein. Um den weißen Holotisch in der Mitte hatten sich einige Flottenoffiziere versammelt, eine junge Frau (Stella Lightwood), die etwas locker drein schaute. Weiter abseits waren einige Menschliche Kommandeure (Darunter Stephan Rosenbaum), noch weiter abseits konnte er einen Selkath (Desno) ausmachen, ein seltener Anblick für den verhüllten Offizier. Auf der gegenüberliegenden Seite der Flottenoffiziere hatten sich augenscheinlich die Bodentruppen versammelt (Darunter Syrrus Jax), ein großer Haufen Hühnen, einige mit Kampfspuren und Orden. Beeindruckend, dachte Nsci. Allerdings waren es auch die Bodentruppen, die am spätesten ihre Schnute schlossen. Dann endlich begann der Admiral mit der Enthüllung dieser geheimnisvollen und nach eigenen Aussagen kontrovers diskutierten Operation mit dem Namen „Gewitterregen“. Und der frische Captain lag goldrichtig mit seiner Annahme, dass die Yevethaner etwas damit zu tun hatten. Interessant war auch, dass er nicht der einzige Informationsüberbringer war, was Daten der imperialen innenpolitischen Lage anging, eine verdeckte Operation auf Arida wurde ebenfalls als Referenz für die Entscheidung genommen. Das erklärte auch das besondere Aufgebot des Geheimdienstes. Wundern tat er sich jedoch einzig und allein bei dem Vortrag des Majors, der ihm ein großes Stück zu selbstsicher rüberkam, und das roch der kleine Offizier nicht nur. Stazi griff aufgrund dessen wieder ein und zeigte einen weiteren Film der die Grausamkeit der Videos übertraf, die er zuvor im Büro und auf der Nova gesehen hatte. Er hatte sich wirklich vieles unter diesen Yevethanern vorgestellt, wie grausam sie doch seien, doch das gezeigte Material wies deutlich auf die eigentliche Pietätlosigkeit dieser Bewegung hin. Es war erschreckend mit anzusehen. Doch erstaunlicherweise hatte sich sein Blick nicht abgewandt.
Der Abschlusssatz des Admiral war dann von großer Bedeutung, niemand hätte sich wohl eine großangelegte Kooperation mit den imperialen Streitkräften vorgestellt. Es war verblüffende Ironie, wenn der Captain daran denken musste, vor mehren Monaten fast das Feuer auf imperiale eröffnet zu haben. Nun würde er bald mit ihnen zusammenarbeiten. Jetzt machte es alles Sinn, die Beförderung, die Verantwortung. Nsci wurde ausgewählt eben weil er einen Erfahrung mit imperialen hatte, eben weil er nicht schwarz weiß dachte, eben weil er nicht direkt auf sie schießen würden, wenn er sieh sah…. Er war ein wenig von sich selbst überrascht, dass er doch so viele Qualitäten aufwies, von denen er auf den ersten Blick gar nicht wusste. Unglaublich.

Plötzlich wendeten sich einige Blicke in Richtung Eingang, als eine langhälsige Gestalt den Raum betrat. Ein Kaminoaner in republikanischer uniform, ebenfalls ein Captain, genauso wie es Nsci jetzt war. Schnell und ernst entschuldigte er sich für sein zu Spät kommen und bemerkte, dass sein Schiff bei der Überfahrt der imperialen, republikanischen Grenze einige Schwierigkeiten hatte. Konnte es etwa sein, dass dieser Joya No, wie er sich vorstellte, etwa auf einer Mission war, die den Auftakt für diese Zusammenarbeit einleitete. Gut möglich für den Wüstenbewohner, doch vielleicht konnte er das später in Erfahrung bringen. Denn die sogenannte „Fragerunde“ begann, und der sonst zurückhaltende Jawa hatte dieses mal wirklich eine Frage, er hob die Hand und machte einen Schritt in die Mitte des Raumes. Nachdem er von Stazi dran genommen wurde, legte er los:

„Sind uns denn bereits Information zu der Ausrüstung der Yevethaner bekannt? Raumschiffe, Waffen, Sternenjäger, oder anderes trickreiches was von taktischer Bedeutung ist?“

[Coruscant | Orbit | Aurek-01 | Konferenzraum ] Nsci Het´kar, Desno, Stella Lightwood, Stephan Rosenbaum,Joya No, Turk, Syrrus Jax, Gar Stazi und weitere Offiziere
 
Zuletzt bearbeitet:
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.


Sehr heikel also.

"Ich verstehe!"

Markus verstand sogar sehr gut. Es würde bald wieder los gehen. Die ruhigen Tage im Jedi-Tempel waren bald vorbei und eine neue Mission wartete auf ihn... sie... zusammen. Er war gespannt, wer noch mitkommen würde. "Auch wenn wir noch ein wenig Zeit brauchen, bis alles starten kann, Ihr habt also keine Eile."

"Kommen noch mehr Personen mit?"

Er hatte nicht vor Eowyn auszufragen und er war sich auch sicher, dass er bald über die Details des Auftrags aufgeklärt werden würde, aber Eowyn wusste bereits davon. Sie kannte die Details wie es schien und Mark mochte es nicht, im Dunkeln gelassen zu werden. Geduld war etwas, das er sich über die Jahre hart erarbeitet hatte und in manchen Situationen tat er sich ehrlich gesagt immer noch sehr schwer, wirklich geduldig zu sein.
Mit mehr Informationen konnte er sich physisch und psychisch vorbereiten. Er konnte sich über die Teilnehmer informieren, obwohl er hier weniger Wert auf vorherige Recherche legte, sondern sich lieber auf seine Menschenkenntnis verließ. Er konnte gezielte Trainingsmaßnahmen ergreifen, je nachdem worum es bei einem Auftrag ging. Ausdauer und Kondition zu trainieren war zum Beispiel eher von Vorteil, wenn es in eine Gebirgslandschaft ging oder bei Verfolgungsjagden. Meditation half, wenn man auf eine Aufklärungsmission ging und einen klaren Kopf zum besseren Kombinieren brauchte. Vorheriges Kampftraining erwies sich als nützlich, wenn es in Krisengebiete ging, wo man auf jeden Fall mit Feindkontakt rechnete. Genauso musste in jedem Fall die Ausrüstung zusammen gestellt werden. Je nach Auftrag waren andere technische Gegenstände und Waffen nötig. Es gab so viel zu bedenken, zu planen und vorzubereiten. Markus war der letzte, der sich hier in eine Stresssituation brachte, aber Vorbereitung trug einen Großteil dazu bei, ob die Mission erfolgreich sein oder scheitern würde.

Als er so über seine Möglichkeiten nachdachte, ergriff die Jedi-Meisterin ihm gegenüber wieder das Wort. Sie wollte auf die Förmlichkeiten verzichten und bot ihm somit indirekt das Du an.

"Ich teile Eure Meinung, Eowyn."

Also war die Zeit für das förmliche Meisterin El'mireth vorbei. Es sollte ihm Recht sein. Trotzdem duzte er sie nicht - noch nicht. Er mochte Dinge wie die traditionelle Kleidung der Jedi für sich persönlich ablehnen - militärisch angehauchte Klamotten waren einfach praktischer - und auch so manche Regelung im Orden für unnötig oder veraltet halten - was z.B. auch die Freundschaft oder tieferen Gefühle zu anderen Jedi oder aber auch anderen Leuten anging - , aber er war ein großer Freund der höflichen Umgangsformen. Jemanden mit "Ihr" und "Euch" anzusprechen war ziemlich altmodisch, aber doch ein Zeichen von großem Respekt innerhalb des Ordens. Dies war vielleicht auch der Grund, warum er Elise niemals das Du angeboten hatte. Er wurde älter und hatte gelernt diese Kleinigkeiten zu schätzen. Er wollte dies auch seinen Schülern vermitteln. Respekt und Disziplin gehörten zu seinen Hauptaugenmerken in der Ausbildung.

"Ich werde meinen Teil dazu beitragen, dass wir wieder heil zurückkommen... worum auch immer es gehen mag."

, gab er ihr Recht und entspannte sich wieder, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ für einen Moment den Blick durch den Raum schweifen.
Es war sein Job für die Sicherheit der anderen zu sorgen. Wenn er an Thearterra zurückdachte... Sie waren nicht heil, aber zumindest alle lebend wieder zurückgekommen. Das war ja auch etwas. Immerhin hatte es keine Komplettverluste gegeben und das konnte man nicht von jeder Mission sagen, die sich die letzten Jahrzehnte zugetragen hatte. Das Leben der Jedi schien zunehmend schwieriger und gefährlicher zu werden. Wenn er an Corellia dachte... an Caleb...
Mark besann sich auf die Gegenwart, verbannte den Gedanken an seinen ehemaligen Schüler, der als verschollen galt.
Sein Blick wandte sich wieder der blonden Frau zu.

"Ihr habt die Robe wieder heraus geholt. Gibt es einen besonderen Anlass dafür?"

, fragte er nun doch, obwohl er es nicht vor gehabt hatte. Irgendwie musste er die Unterhaltung aber auf dem Laufenden halten, wie er fand. Also war er gespannt auf die Erklärung. Er hatte sie bei ihren letzten Begegnungen nicht näher kennen gelernt. Jetzt war Zeit dafür, dies nachzuholen.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.
 
[Coruscant | Jedi-Tempel | Cantina] Nono, Anakin Vraen, Yulee, Sei'nara, Snor, sein Protokolldroide, T'nadah, Gäste der Kantine [NPC`s]


Nono stemmte sich hoch und wischte noch einmal mit allen sechs Händen an seiner Kleidung herum. Das die Kiffar ihm aufhelfen wollte hatte er garnicht so recht bemerkt ihre Frage jedoch schon.
„Ich bin Noctrorth Nortis.“ stellte sich der Harch freundlich vor. In seiner Sprache klang sein Name eher wie eine Verkettung aus Schmatz und Klicklauten, denn wie ein Name und da er es schon gewohnt war das andere ihn nicht aussprechen konnten, setzte er noch hinterher: „ Die meisten nennen mich aber Nono.“ Seine sechs Augen blickten die anderen nacheinander durchdringend an und ließ wieder seine Mandibeln zittern. Ein Mensch hätte jetzt wohl gelächelt aber das ließ die Anatomie der Harch ja nicht zu. Die Kiffar war so freundlich ihm einen freien Platz an dem Tisch anzubieten und er nahm, dankbar darüber einen Sitzplatz zu haben, Platz. Nun musterte er sie anderen wieder etwas genauer und war überrascht wie verschieden alle waren. „Wer seid ihr denn alle?“ fragte er mit seiner tiefen rauhen Stimme. Den Nautolaner bemerkte Nono erst, als dieser direkt vor dem Tisch stand. Er musterte ihn nur kurz um sich dann darauf zu konzentrieren etwas aus seinem Gewand zu ziehen. Endlich hatte er gefunden was er gesucht hatte und zog das kleine Datapad heraus auf dem er ein wenig Literatur gespeichert hatte. Unter anderem waren da einige Wissenschaftliche Abhandlungen über verschiedenste Spezies dabei. Er legte es vor sich auf dem Tisch ab und stieß dabei ausversehen ein Glas in seiner Nähe um. Er konnte das Glas gerade noch auffangen bevor es auf dem Boden aufschlug und knurrte leise. Wenn das so weiterging, hätte er bald den Tempel in Schutt und Asche gelegt. Das alles war ihm sehr offensichtlich peinlich.

Nachdem der Nautolaner mit dem Menschen verschwunden war, versuchte Nono ein Gespräch anzufangen.
„Seid ihr auch alle neu hier?“ fragte er und blickte in die Runde. Seine Arme hatte er allesamt entspannt auf dem Tisch abgelegt und sein klackern beim Sprechen klang alles andere als Bedrohlich. Jedenfalls für andere Harch würde er gerade recht freundlich wirken. Seine glühenden Augen auf die anderen gerichtet, wartete die Riesenspinne nun auf die Reaktion der anderen.

[Coruscant | Jedi-Tempel | Cantina] Nono, Yulee, Sei'nara, Snor, sein Protokolldroide, T'nadah, Gäste der Kantine [NPC`s]
 
Coruscant, Jedi-Tempel – Ratsturm, Vorzimmer von Wes Jansons Büro – Arkon, Mya

Man mochte es ja kaum glauben, aber Mya war alt genug, um sich sehr gut an Imperator Phollows Zeiten zu erinnern. Das Kennenlernen zwischen Janson und diesem Arkon Revan musste schon seeehr lange her sein. Dafür klang die Geschichte, die er auftischte, erstaunlich banal. Der Mensch wollte sie doch wohl nicht auf den Arm nehmen? Mehr als eine Dekade später vorbeikommen, um ein Geschenk abzuliefern? Einen Droiden noch dazu. Andere Leute schenkten sich Blumen, Wein oder Pralinen. Obendrein war Janson Eleonore zufolge nicht gerade ein Droidenfreund – einer der Gründe, warum sie jetzt hier war.

»Bemerkenswert,«

Entgegnete die rote Twi'lek deshalb nur. Was sollte man denn auf so eine Mär denn auch antworten? Sie hoffte nur, dass der Mensch nicht eigentlich übles im Schilde führte und sie ihn eigentlich schleunigst hätte rausschmeißen sollen. Eine Liste unerwünschter Personen hatte sie aber auch nicht bekommen. Andererseits wäre ein solcher Besucher wahrscheinlich effektiver darin, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Hier hatte sie nichts zu tun als den Rat zu informieren und sich anzuschweigen.

»Ich bin Rat Jansons persönliche Assistentin. Ich lasse ihm notwendige Informationen zukommen und sorge dafür, dass er sich ungestört um Ratsangelegenheiten sowie den Wiederaufbau des Tempels kümmern kann,«

Betonte Mya, die eigentlich das Gefühl hatte, für Botengänge und zur Augenentspannung hier zu sein, wenn man es so nennen wollte. Ganz unbekannt war ihr das aus ihrer Padawanzeit ja nicht, nur dass ihre Optik da noch nicht so wichtig gewesen war. Eine kurze, ruhige Phase des Schweigens später kam Janson auch schon und musterte sie erwartungsgemäß wieder von Kopf bis Fuß, bevor er anerkennend nickte. Die neuen Roben (und ihr Inhalt) schienen also seinen Geschmack zu treffen. Ebenfalls absehbar wandte der Rat sich an Arkon, so dass sie sich vornehm in den Hintergrund zurückzog und Raumdeko spielten. Auch hierfür waren Blumen eigentlich toll, dafür brauchte man an sich keine Twi'leks.

Coruscant, Jedi-Tempel – Ratsturm, Vorzimmer von Wes Jansons Büro – Arkon, Mya
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Gänge – Wes (allein)

Damit ging das unangenehme Gespräch zwischen Eowyn und ihm auch zu Ende. Hätte er etwas besser machen können? Mit Sicherheit, obwohl Wes momentan nicht wusste, was genau. Er war definitiv nicht mit dem Verlauf des Gespräches zufrieden, allenfalls mit dem Ergebnis. Wahrscheinlich würde Eowyn noch eine ganze Weile stinkig sein und die Pseudo-Beförderungzeremonie war auch nichts, worauf man sich freuen konnte. Hoffentlich beklagte sich nicht postwendend Alisah ähnlich lautstark über Vernachlässigung, wozu sie sicherlich Grund hatte. Und bald noch mehr. Denn Mya, seine vorläufige Assistentin, bis sich eine Jedi-Meisterin mit vergleichbaren Qualifikationen fand. Arkon Revan wartete in seinem Büro mit einem Geschenk und der Vermutung, für Psychometrie begabt zu sein.

Zunächst war Wes sich nicht ganz sicher, womit er den Namen verbinden sollte und ob er ihn nicht mit Zirkon Greval verwechselte, von dem er auch nicht mehr wusste, woher er ihn kannte. Bei Psychometrie handelte es sich dagegen um eine überaus bemerkenswerte Begabung, da hatte Mya ganz richtig gehandelt. Die Frau war nicht nur viel schöner, sondern auch nützlicher als ein schnöder Protokolldroide. Vielleicht wäre das sogar was für Alisah, spekulierte er und kam dann auf den Gedanken, dass er Arkons Nachnamen vielleicht mit der jungen Frau Reven verwechselte. Auf manchen Welten war das allerdings auch ein total nichtssagender Standardname wie ›Solo‹ auf Corellia.


*** Komnachricht von Wes Janson an Alisah Reven ***

Hallo Alisah,

interessierst du dich für Psychometrie? Möglicherweise habe ich gerade einen solchen Fall. Wenn ja, triff mich doch in meinem Büro. Anderenfalls komme ich gleich im Anschluss zu dir. Es tut mir leid, dass zur Zeit so viel los ist, aber ich habe Maßnahmen getroffen, um mich etwas zu entlasten.

Lieben Gruß
Wes

*** Komnachricht Ende ***

Kurz darauf erreichte er sein Büro. Mya sah in der Tat hinreißend aus in ihrer neuen Robe. Was das immer gleich ausmachte, wenn man den Frauen was anderes gab als die sackartigen Standardmodelle. Als er ihn sah, erkannte er den um einiges älter gewordenen Arkon natürlich wieder. Alderaan, natürlich.

»Hallo Arkon, es muss ja eine Ewigkeit her sein,«

Begrüßte er den Jedi-Ritter und war froh, dass Mya den Namen in die Nachricht geschrieben hatte. Anderenfalls wäre er sich nämlich nicht sicher gewesen, ob der ihm auch wieder eingefallen wäre.

»Finde ich toll, dass du eine Psychometriebegabung in der vermutest. Solche Leute könnten wir bei den Ermittlern gut gebrauchen. Aber ein Geschenk?«


Wes' Blick viel auf das Paket, welches Mya ebenfalls angekündigt hatte.


»Das kommt reichlich unerwartet. Was verschafft mir denn die Ehre?«


Coruscant – Jedi-Tempel, Vorzimmer von Wes' Büro – Mya (NPC), Arkon und Wes
 
[Coruscant - Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Behandlungszimmer] Ian Dice, Levice Vajetsi; Jedi-Meister Eekhal, Jedi-Heilerin, Patientin

Das Mädchen war sediert worden und bekam die nächste Ampulle, bei der Ian nur deshalb nicht eingriff, weil er kein ausgebildeter Arzt war. Bota-B. Ein Mittel, dem beinahe Wunder nachgesagt wurden und gleichzeitig ein Mittel, das beim Virus genauso versagte, wie jedes andere. Hier hatte es offensichtlich die Wirkung, das Mädchen zu betäuben. Ian vergewisserte sich ein zweites Mal, dass da kein Virus war, kein C-Virus. Seine Frage, was bisher gemacht wurde, blieb unbeantwortet. Stattdessen zählte die große Frau, auf deren weißen Kittel Ian den Namen ‚L. Vajetsi‘ lesen konnte, eine ganze Reihe an Dingen auf, die sie ausschlossen oder die sie nicht vermuteten. Keine Autoimmunerkrankung, keine Flüssigkeitsrückstau. Vermutlich keine Herzschwäche. Vielleicht Bakterien oder ein Virus? „Wir werden schon herausfinden, was dir fehlt, okay?,“ wandte sich Ian beinahe sanft an das Mädchen, als er die Augen schloss und versuchte, sich auf ihren Körper und das, was in ihm vorging zu konzentrieren. Das Problem an Medikamenten war, dass sie die Sicht völlig… veränderten. Ian spürte deutlich, wie das Mädchen tiefer in die Bewusstlosigkeit glitt. Aber ihr Körper war durch das Bota wie ein Labyrinth und sie war eine Falleen, was bedeutete, dass Ian keinen Vergleichswert hatte. Dennoch, dass ihr Herz nicht in Ordnung war, war überdeutlich mit der Macht zu sehen und zu spüren. Aber da war kein Virus, gar keines und Bakterien? Ian konnte nichts erkennen, zumindest nichts, was einmal da gewesen war. Ein entzündetes Herz… Er musste an seine Lunge denken und an Va’art. Vielleicht hatte dieses Mädchen eine Erkältung gehabt und…

Ian, der ohnehin müde war, wurde jäh aus seiner Konzentration gerissen, als dem Mon Cal nichts Besseres einfiel als die junge Frau, die vielleicht eine angehende Ärztin war, zu maßregeln. „Wärt Ihr so freundlich euch eure Maßregelungen für den Moment aufzubewahren, in dem ihr alleine seid?“ Inzwischen hatte Ian sich zu dem Mon Cal herumgedreht und schüttelte leicht gereizt den Kopf. Wenn seine Augen auf irgendetwas gerichtet sein sollten, dann auf das Mädchen. Es war taktlos Frau Vajesti hier anzugehen, egal ob sie angehende Ärztin, Praktikantin oder was auch immer war.
„Wir sollten den Heilungsprozess ihres Körpers vorsichtig beschleunigen, indem wir zusammen arbeiten und die Entzündung im Herzen eindämmen. Stück für Stück.“ Ian wünschte sich, dass Eowyn jetzt hier wäre, denn mit ihr hätte es wortlos funktioniert einen heilversuch zu starten. „Wenn wir uns verbinden, haben wir mehr als zwei Hände“, richtete er sich an Frau Vajesti, bedachte sie dabei nicht mit einem grimmigen Blick. „Wenn wir ihr Immunsystem unterstützen, wird das sicher helfen.“ Es musste nur wieder richtig arbeiten.


[Coruscant - Jedi-Tempel - Medizinische Abteilung - Behandlungszimmer] Ian Dice, Levice Vajetsi; Jedi-Meister Eekhal, Jedi-Heilerin, Patientin
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus

Eowyn nickte. Durchaus, ein paar sogar, aber ich schätze, es steht mir nicht zu, Euch zu sagen, wer genau. Vermutlich habe ich ohnehin schon zu viel gessagt. Sie lächelte schief. Aber ich bin der Meinung, dass Zeit eine große Rolle spielt, und je mehr man sich vorbereiten kann, umso besser.
Gerne hätte sie noch mehr gesagt, aber hier in der Kantine - nein. Definitiv einfach nein. Ohnehin, nachdem Ahna sich an der Mission beteiligen würde, ging Eowyn davon aus, dass sie die Leitung übernahm - sie würde Markus sicher bald informieren. Schließlich wusste auch sie genau, wie sehr die Zeit drängte. Ich bin mir sicher, man wird Euch bald Bescheid geben. Aber gut möglich, dass ihr all Euer Können und Wissen brauchen werdet.
Jetzt sollte sie allerdings wirklich die Klappe halten. Sie hatte schon zu viel gesagt; Markus wusste genug, um nun mit Vorbereitungen zu beginnen und sich das mit einem Padawan gut zu überlegen, alles andere würde sicher Ahna erledigen. Oder gar eine gemeinsame Missionsbesprechung? Eowyn hatte keine Ahnung, wie Ahna vorgehen würde. Oder verließ man sich womöglich vielleicht sogar auf sie selbst in diesem Punkt? Eowyn wurde etwas mulmig. Immerhin war sie bald eine Rätin, wenn auch dienstjünger als Ahna. Aber diese Mission war auf ihrem und Ians Vorschlag hin geplant worden. Sie hätte mit Wes mehr darüber reden sollen... vielleicht sollte sie ihn das fragen, wenn er sie befördern würde.
Nicht daran denken.

Ihr Angebot, auf Förmlichkeiten zu verzichten, nahm Markus an, nur, um im gleichen Atemzug noch immer das "Euch" zu nutzen. Sie lächelte.
Schön. Nun gut, zumindest ein Teil der Förmlichkeit war hinfort, das war besser als nichts. Wenn er es so halten wollte, sie würde es respektieren, auch wenn sie es bevorzugen würde, die Mauern noch mehr einzureißen. Aber nicht jeder sah es so wie sie selbst, und auch das gehörte zu den Dingen, an die sie sich würde gewöhnen müssen.

Ihr Gegenüber gab ihr die Versicherung, sich einzusetzen, und Eowyn nickte. Markus war eine gute Wahl. Sie kannte ihn kaum, aber sie hatte genug von und über ihn gehört um ihm tatsächlich ein gewisses Vertrauen zu schenken. Das musste sie auch, denn wenn sie handlungsunfähig sein würde, dann war Vertrauen das einzige, das sie irgendwie hoffen lassen konnte. Vertrauen einerseits in Ian - aber andererseits auch in die Personen, die ihnen einen Fluchtweg ermöglichen würden. Ahna und er würden das schon schaukeln.
Hoffentlich.
Danke.

Das Thema war erst einmal beendet, und Eowyn wandte sich wieder ihrem Auflauf zu, der nun schon nur noch lauwarm war. Was ihn nicht unbedingt besser machte. Ein Glück vielleicht, dass Markus es schaffte, dass sie ihren Blick schon sehr bald wieder auf ihn lenkte.
Ihre Robe?
Oh verdammt.
Sie schaffte es, dass ihre Gesichtszüge sich nicht veränderten, aber eine Antwort fiel ihr erst einmal nicht ein. Lügen oder auch flunkern kam nicht in Frage, aber die Wahrheit? "Ach, eigentlich fühlte ich mich nicht mehr würdig genug, sie zu tragen, aber nun soll ich ja Rätin werden, weil das für die Mission besser sein wird, auch wenn ich es kein bisschen verdient habe, und da dachte ich mir, ich ziehe sie mal an, um mich wieder daran zu gewöhnen..." Nein, nicht wirklich.

Ich hätte nicht gedacht, dass das aufgefallen war... murmelte sie schließlich. Einerseits, weil es wahr war, andererseits, damit sie überhaupt irgendetwas sagen konnte. Sie lehnte sich ein wenig zurück, grinste dann schief und ertappt. Ihr seid aufmerksam, Markus... Gut für die Zukunft. Das wird noch sehr nützlich sein.
Was die Robe angeht...
Sie tippte ein wenig mit der Gabel auf dem Teller, unterband es aber sofort, als sie es bemerkte. Kein Verhalten für eine Rätin. Ich denke einfach, es ist... angebracht, wenn ich sie nun zukünftig mehr tragen werde. Eowyn seufzte. Die Gründe sind vielfältig, aber letzten Endes - Kleider machen Leute.

Ihr verzichtet lieber darauf?
Nein, es war kein echter Neid, der da aufkam, aber wie gerne würde sie weiterhin unauffällig sein, ohne diesen Vorbildcharakter, ohne sich andauernd überlegen zu müssen, ob sie sich nun richtig oder falsch verhielt. Markus sollte das alles noch genießen... wenn er so talentiert war, wie sie gehört hatte, dann war es womöglich auch bei ihm nur eine Frage der Zeit, bis er doch auch hin und wieder in Jedi-Kleidung schlüpfen musste.

Coruscant – Jedi-Tempel – Kantine, mit Markus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.


Eowyns Gehirnzellen arbeiteten im Akkord. Markus konnte es an ihren Gesichtszügen feststellen: Die Frage war unerwartet und vielleicht sogar unerwünscht gewesen. Er hatte eine wunde Stelle erwischt.

"Ich hätte nicht gedacht, dass das aufgefallen war...", murmelte die blonde Jedi-Meisterin. Eigentlich war sie sogar noch einen Rang höher einzustufen. Großmeisterin! Eine der wenigen im Orden, die den Rang noch inne hatte, wenn Markus sich recht entsinnte. Vielleicht hatte man damit mehr offizielle Anlässe, zu denen man sich traditionell kleiden musste. Er konnte da nicht mitreden, schließlich war er schon immer eine andere Schiene gelaufen. "Ihr seid aufmerksam, Markus..."
Dieser Zuspruch war zugegeben ein Kompliment, dessen Bedeutung er jedoch sofort zu mindern begann.

"Gehört zu meinen Aufgaben."

, entgegnete er schulterzuckend und nahm sein Mini Datapad zur Hand, um die Seite in den Lesezeichen zu speichern und das Gerät zurück an seinen Allzweckgürtel zu stecken. Er würde jetzt nicht weiterlesen. Stattdessen wollte er die Unterhaltung am Laufen halten. Es war gut, wieder einmal mit einer Kollegin zu sprechen und vielleicht noch etwas über sie herauszufinden, das für die Zukunft interessant sein konnte.
Meisterin El'mireth sprach davon, dass es angebracht sei, wenn sie die Robe zukünftig häufiger tragen würde. Sie nannte die Gründe dafür vielfältig, doch Mark schlussfolgerte, ohne weiter nachzuhaken. Entweder setzte sie sich durch den Umgang mit Ian nun mehr mit der Macht, den Regeln des Ordens und seinen Gebräuchen auseinander. Vielleicht wollte sie ihren Standpunkt und ihre Gesinnung noch mehr hervorheben. Oder aber es gab äußere Einflüsse, welche eigentlich nur von höheren Instanzen kommen konnten. Höhere Instanzen bedeutete in diesem Fall der Jedi-Rat. Warum sollte der Rat ihr vorgeben, sich traditionell zu kleiden? Es hatte etwas von einer gewissen Vorbildfunktion. Sollte sie den Orden repräsentieren? Bei einem Event? Einer Veranstaltung? Vor Padawanen konnte es nicht sein, denn sie hatte klar genug ausgedrückt, dass sie keinen weiteren Padawan in Ausbildung nehmen wollte. Sie umgab sich also ungerne mit den beeinflussbaren Schülern, übernahm nicht gerne die Verantwortung für jene. Also ein offizieller Auftritt... Vielleicht wegen der Mission? Worum ging es wohl dabei? Es sollte gefährlich werden, das hatte er auch herausgehört, denn sie hatte kein großes Geheimnis darum gemacht...

"Kleider machen Leute!" Sie hatte als Großmeisterin darauf verzichten können, warum also nicht weiterhin? Es gab nur eine Möglichkeit. Der Corellianer begann zu schmunzeln. Sie war befördert worden. Bingo!
Wenn es aber noch nicht offiziell war, musste er diese Erkenntnis mit Diskretion behandeln, weshalb er schwieg.
"Ihr verzichtet lieber darauf?", fragte sie ihn nun direkt und er sah kurz an sich herunter, ehe er erneut ihrem Blick begegnete.

"Ich war noch nie ein Freund von zu viel Stoff. Es macht langsam, ist auffällig und die Symbolik selbst ruft in den Leuten zu große Erwartungen hervor."

Erwartungen, die er je nach Auftrag nicht erfüllen konnte.

"Vom Militär wird Effizienz erwartet, von einem Jedi Wunder und ich bin kein Heiler, Diplomat oder Held. Ich bin Soldat.... im weitesten Sinne."

, erklärte er. Markus war fest davon überzeugt, deshalb war er auch Jedi-Wächter bzw. -Beschützer geworden und kein Heiler, Allrounder, Schatten oder Diplomat. Es lag ihm schlichtweg nicht. Sein Platz war dort, wo es gefährlich werden konnte. Dort, wo man furchtlose Männer brauchte. Wo man Stärke und Disziplin erwartete.


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Kantine | mit Eowyn ::.
 
Zurück
Oben