- Coruscant ? City ?
Erhellt vom Licht riesiger Scheinwerfer ragte das flottenmedizinische Zentrum streng und unbarmherzig vor ihr auf. Nachdem sie das erste Stück Weg zu Fuß zurückgelegt hatte, hatte sich Chesara später ein Robotaxi genommen. Die Stadtteile hatten zu weit auseinander gelegen und ohne ein Taxi hätte sie sicherlich bis zum nächsten Morgen gebraucht, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Nun aber stand sie dort, vor einem großen, unattraktiven Klotz, jedenfalls empfand sie das Gebäude im Schatten der Nacht als einfach und schnörkellos. Ein hoher Sicherheitszaun umgab das Grundstück, der einzige Weg, der sie ins Innere führen würde, war der Hauptweg, der die Pforte passierte. Noch drückte sich Chesara am Straßenrand, im Schutze der Dunkelheit, herum. Auf dem Weg hierher hatte sie genügend Zeit gehabt, sich einen halbwegs akzeptablen Plan zurecht zu legen. Ob und wie dieser funktionieren würde, würde sich später heraus stellen. Risiken und Schwachstellen ließen sich nicht vermeiden, dafür war die Zeit zu knapp. Genau genommen blieben ihr zwei Möglichkeiten: sie konnte es tun oder es sein lassen. In dieser Hinsicht war ihre Entscheidung längst gefallen.
Um diese Uhrzeit würde nur ein Pförtner anwesend sein, schwankend zwischen Schlaf- und Wachzustand, gelangweilt vom Nichtstun und von der Ereignislosigkeit der Nacht. Dies waren die Punkte, die für Chesaras ersten Schritt wichtig waren. Sie bewegte sich in Richtung des Eingangstores und passierte es, darauf bedacht, den Blick gesenkt zu halten und den Aufnahmen etwaiger Kameras zu entrinnen. Ihren Schmuck hatte sie bereits im Taxi abgelegt und in ihrer winzigen Tasche verstaut. Wenig später stand sie vor dem kleinen Häuschen mit der dicken Glasscheibe, hinter der der Pförtner ? tatsächlich etwas schlaftrunken ? saß und in einer Zeitung blätterte. Er hob den Kopf, als Chesaras Schatten in sein Sichtfeld fiel und verengte misstrauisch die Augen zu zwei Schlitzen, während sein Blick sie musterte.
?Ein bisschen spät für einen Krankenbesuch.?
Brummelte er vor sich hin. Gelassen schüttelte Chesara den Kopf.
Ich mache keinen Besuch.
Erwiderte sie und griff mit der Macht hinaus, um seinen Geist zu erfassen. Die geistig Schwachen waren durch die Macht leicht zu beeinflussen und sein ermüdeter Zustand half ihr zusätzlich.
Ich bin Krankenschwester im flottenmedizinischen Zentrum.
Sagte sie, während ihre Hand eine kaum wahrnehmbare Bewegung vollführte.
?Ihr seid Krankenschwester im flottenmedizinischen Zentrum.?
Hallte ihr das Echo entgegen.
Ich bin gekommen um meine Nachtschicht anzutreten und kann passieren.
?Ihr seid gekommen um eure Nachtschicht anzutreten und könnt passieren.?
Die Jedi ließ ihre Hand sinken und nickte.
Vielen Dank.
Sagte sie knapp, bewegte die Macht noch einmal und ließ die Zeitung, die der Pförtner zuvor gelesen hatte, sacht wie durch einen Windhauch flattern, sodass er sich ihrer erinnerte und seine Lektüre wieder aufnahm. Der Weg in das Gebäude war frei gemacht. Tief durchatmend verschwendet Chesara keine weitere Zeit und betrat zügig die Eingangshalle und einen der angrenzenden Korridore. Es war beinahe totenstill, sie hörte lediglich das Ticken einer Uhr und ein undefinierbar mechanisches Geräusch. Etwas entfernt öffnete und schloss sich eine Tür. Chesara tastete sich ein paar Schritte vor und suchte die Wände nach einem Grundrissplan des Gebäudes ab. Nach wenigen Metern, er zeigte ihre aktuelle Position, wies auf Notausgänge und die wichtigen Stationen hin. Angestrengt versuchte sich die Jedi alles zu merken, während sie aufmerksam auf sich nahende Geräusche lauschte. Es blieb jedoch ruhig und so hatte Chesara weiter Zeit sich zurecht zu finden, die Umgebung zu studieren und vorsichtige Blicke in die angrenzenden Räume zu werfen. Sie befand sich noch nicht auf einer Station, darum waren hier auch weder Nachtschwestern noch Droiden unterwegs. Links und rechts befanden sich einige kleinere Büros, eine Teeküche und wieder Büros. Chesara überflog die Türschilder und betrat den Raumen eines gewissen Dr. Carlyles ? wer auch immer das sein mochte. Der Schreibtisch war aufgeräumt, auf einer kleinen Anrichte stand ein Automat für Heißgetränke. Außerdem gab es eine zweite Tür, die, als Chesara sie öffnete, zu einer kleinen Kammer mit einem Schrank und einem Waschbecken führte. Vielleicht war es das Sprechzimmer eines Chefarztes und er benutzte die Kammer um sich nach der Dienstschicht umzuziehen und zu waschen. Ohne Scheu öffnete Chesara den Schrank und fand mehrere Garderoben weißer Arztkleidung. Das war es, wonach sie gesucht hatte. Sie legte ihre Tasche an den Rand des Waschbeckens und tastete nach den Verschlüssen des Kleides. Mit den Haken und Ösen hatte sie eine Weile zu kämpfen, bis sie schließlich ungeduldig daran riss und sich aus dem Kleid schälte. Es fiel zu Boden und wurde durch den weißen Kittel und die schlichte Hose des Arztes ausgetauscht. Das Glück wollte es, dass Dr. Carlyle kein all zu kräftiger Mann war. Von der Behauptung, die Kleidung passe ihr perfekt, war Chesara zwar noch entfernt, doch immerhin rutschte ihr die Hose nicht über die Hüften und auch der weiße Kittel, den sie nun vorne zugeknöpft hatte, war tragbar. Sie schaltete eine kleine Lampe über dem Waschbecken an, ließ Wasser laufen und befeuchtete ein Papiertaschentuch, um sich die Schminke aus dem Gesicht zu wischen. Sie ging zwar davon aus, dass sie niemand zu genau betrachten würde ? sie hatte auch nicht vor, besonders vielen Angestellten des Krankenhauses über den Weg zu laufen ? doch immerhin wollte sie den glitzernden Schimmer entfernen, der auf ihren Augenlidern lag. Alles hatte schnell zu gehen, die Zeit war erbarmungslos schnell verflogen, und Chesara gönnte sich nicht mehr als eine Minute. Dann streifte sie die unbequemen Absatzschuhe ab und schlüpfte mit einem wohligen Seufzer in die bequemen Schuhe Dr. Carlyles. Diese waren ihr mindestens zwei Nummern zu groß, doch so lange sie in gemäßigtem Tempo ging, würde es schon gehen. Kritisch warf Chesara einen letzten Blick in den Spiegel. Würde sie als Krankenschwester durchgehen? Zeit um ihre Frisur zu ändern hatte sie nicht mehr. Es würde schon klappen...
- Coruscant ? City ? Flottenmedizinisches Zentrum ? Büro von Dr. Carlyle -
Erhellt vom Licht riesiger Scheinwerfer ragte das flottenmedizinische Zentrum streng und unbarmherzig vor ihr auf. Nachdem sie das erste Stück Weg zu Fuß zurückgelegt hatte, hatte sich Chesara später ein Robotaxi genommen. Die Stadtteile hatten zu weit auseinander gelegen und ohne ein Taxi hätte sie sicherlich bis zum nächsten Morgen gebraucht, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Nun aber stand sie dort, vor einem großen, unattraktiven Klotz, jedenfalls empfand sie das Gebäude im Schatten der Nacht als einfach und schnörkellos. Ein hoher Sicherheitszaun umgab das Grundstück, der einzige Weg, der sie ins Innere führen würde, war der Hauptweg, der die Pforte passierte. Noch drückte sich Chesara am Straßenrand, im Schutze der Dunkelheit, herum. Auf dem Weg hierher hatte sie genügend Zeit gehabt, sich einen halbwegs akzeptablen Plan zurecht zu legen. Ob und wie dieser funktionieren würde, würde sich später heraus stellen. Risiken und Schwachstellen ließen sich nicht vermeiden, dafür war die Zeit zu knapp. Genau genommen blieben ihr zwei Möglichkeiten: sie konnte es tun oder es sein lassen. In dieser Hinsicht war ihre Entscheidung längst gefallen.
Um diese Uhrzeit würde nur ein Pförtner anwesend sein, schwankend zwischen Schlaf- und Wachzustand, gelangweilt vom Nichtstun und von der Ereignislosigkeit der Nacht. Dies waren die Punkte, die für Chesaras ersten Schritt wichtig waren. Sie bewegte sich in Richtung des Eingangstores und passierte es, darauf bedacht, den Blick gesenkt zu halten und den Aufnahmen etwaiger Kameras zu entrinnen. Ihren Schmuck hatte sie bereits im Taxi abgelegt und in ihrer winzigen Tasche verstaut. Wenig später stand sie vor dem kleinen Häuschen mit der dicken Glasscheibe, hinter der der Pförtner ? tatsächlich etwas schlaftrunken ? saß und in einer Zeitung blätterte. Er hob den Kopf, als Chesaras Schatten in sein Sichtfeld fiel und verengte misstrauisch die Augen zu zwei Schlitzen, während sein Blick sie musterte.
?Ein bisschen spät für einen Krankenbesuch.?
Brummelte er vor sich hin. Gelassen schüttelte Chesara den Kopf.
Ich mache keinen Besuch.
Erwiderte sie und griff mit der Macht hinaus, um seinen Geist zu erfassen. Die geistig Schwachen waren durch die Macht leicht zu beeinflussen und sein ermüdeter Zustand half ihr zusätzlich.
Ich bin Krankenschwester im flottenmedizinischen Zentrum.
Sagte sie, während ihre Hand eine kaum wahrnehmbare Bewegung vollführte.
?Ihr seid Krankenschwester im flottenmedizinischen Zentrum.?
Hallte ihr das Echo entgegen.
Ich bin gekommen um meine Nachtschicht anzutreten und kann passieren.
?Ihr seid gekommen um eure Nachtschicht anzutreten und könnt passieren.?
Die Jedi ließ ihre Hand sinken und nickte.
Vielen Dank.
Sagte sie knapp, bewegte die Macht noch einmal und ließ die Zeitung, die der Pförtner zuvor gelesen hatte, sacht wie durch einen Windhauch flattern, sodass er sich ihrer erinnerte und seine Lektüre wieder aufnahm. Der Weg in das Gebäude war frei gemacht. Tief durchatmend verschwendet Chesara keine weitere Zeit und betrat zügig die Eingangshalle und einen der angrenzenden Korridore. Es war beinahe totenstill, sie hörte lediglich das Ticken einer Uhr und ein undefinierbar mechanisches Geräusch. Etwas entfernt öffnete und schloss sich eine Tür. Chesara tastete sich ein paar Schritte vor und suchte die Wände nach einem Grundrissplan des Gebäudes ab. Nach wenigen Metern, er zeigte ihre aktuelle Position, wies auf Notausgänge und die wichtigen Stationen hin. Angestrengt versuchte sich die Jedi alles zu merken, während sie aufmerksam auf sich nahende Geräusche lauschte. Es blieb jedoch ruhig und so hatte Chesara weiter Zeit sich zurecht zu finden, die Umgebung zu studieren und vorsichtige Blicke in die angrenzenden Räume zu werfen. Sie befand sich noch nicht auf einer Station, darum waren hier auch weder Nachtschwestern noch Droiden unterwegs. Links und rechts befanden sich einige kleinere Büros, eine Teeküche und wieder Büros. Chesara überflog die Türschilder und betrat den Raumen eines gewissen Dr. Carlyles ? wer auch immer das sein mochte. Der Schreibtisch war aufgeräumt, auf einer kleinen Anrichte stand ein Automat für Heißgetränke. Außerdem gab es eine zweite Tür, die, als Chesara sie öffnete, zu einer kleinen Kammer mit einem Schrank und einem Waschbecken führte. Vielleicht war es das Sprechzimmer eines Chefarztes und er benutzte die Kammer um sich nach der Dienstschicht umzuziehen und zu waschen. Ohne Scheu öffnete Chesara den Schrank und fand mehrere Garderoben weißer Arztkleidung. Das war es, wonach sie gesucht hatte. Sie legte ihre Tasche an den Rand des Waschbeckens und tastete nach den Verschlüssen des Kleides. Mit den Haken und Ösen hatte sie eine Weile zu kämpfen, bis sie schließlich ungeduldig daran riss und sich aus dem Kleid schälte. Es fiel zu Boden und wurde durch den weißen Kittel und die schlichte Hose des Arztes ausgetauscht. Das Glück wollte es, dass Dr. Carlyle kein all zu kräftiger Mann war. Von der Behauptung, die Kleidung passe ihr perfekt, war Chesara zwar noch entfernt, doch immerhin rutschte ihr die Hose nicht über die Hüften und auch der weiße Kittel, den sie nun vorne zugeknöpft hatte, war tragbar. Sie schaltete eine kleine Lampe über dem Waschbecken an, ließ Wasser laufen und befeuchtete ein Papiertaschentuch, um sich die Schminke aus dem Gesicht zu wischen. Sie ging zwar davon aus, dass sie niemand zu genau betrachten würde ? sie hatte auch nicht vor, besonders vielen Angestellten des Krankenhauses über den Weg zu laufen ? doch immerhin wollte sie den glitzernden Schimmer entfernen, der auf ihren Augenlidern lag. Alles hatte schnell zu gehen, die Zeit war erbarmungslos schnell verflogen, und Chesara gönnte sich nicht mehr als eine Minute. Dann streifte sie die unbequemen Absatzschuhe ab und schlüpfte mit einem wohligen Seufzer in die bequemen Schuhe Dr. Carlyles. Diese waren ihr mindestens zwei Nummern zu groß, doch so lange sie in gemäßigtem Tempo ging, würde es schon gehen. Kritisch warf Chesara einen letzten Blick in den Spiegel. Würde sie als Krankenschwester durchgehen? Zeit um ihre Frisur zu ändern hatte sie nicht mehr. Es würde schon klappen...
- Coruscant ? City ? Flottenmedizinisches Zentrum ? Büro von Dr. Carlyle -