Coruscant

- Coruscant - Cocotown - "Roses of Coruscant" - Balkon - mit Horiatio -

„Wie unhöflich von meiner Seite...“, bemerkte der Gouverneur mit einem entschuldigenden Ton in der Stimme. „Meine Name ist Horatio Kraym I. – wahrscheinlich haben Sie mich schon in einem Beitrag der hiesigen HoloNews gesehen. Dazu müssten Sie mich als den Veranstalter der Vernissage kennen.“

"Natürlich, von Ihnen hört man ständig."

Ariana hob ihren Kopf und sah ihn von unten herauf an. Er war wahrlich attraktiv, doch irgendwie spürte sie, dass sich eine kleine Kluft zwischen ihnen beiden auftat. Doch diese Kluft war nicht unüberbrückbar sie musste sich nur etwas einfallen lassen. Sie löste sich wieder von ihm und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Brüstung.

"Um nochmal auf Ihre Worte zurückzukommen. Ich habe mich bereits mit 13 von meiner Mutter abgewandt, weil mir ihre Einstellung zum Leben nicht gefiel. Sie hatte schon immer die Hosen in der Ehe mit meinem Vater an. Mein Vater hat den Wohlstand in die Familie gebracht. Meine Mutter hat vergessen, wo sie wirklich herkommt. Ihre Eltern waren sehr arm und sie mussten vier ihrer sechs Kinder zur Adoption freigeben, sonst hätten sie die anderen beiden nicht durchgebracht. Sie ist also nur durch Adoption ein wenig reicher geworden. So richtig wohlhabend wurde sie erst durch die Hochzeit mit meinem Vater."

Dann wurde die romantische Stimmung vom piepsen ihrer Com-Links gestört. Ihr Bruder hatte ihr eine Nachricht zukommen lassen. Er teilte ihr mit, dass Liv und er ihre Einkäufe mitgenommen hatte, nicht dass sie die später suchte. Die hübsche Alderaanerin lächelte leicht. Das war ihr Bruder, wie sie ihn kannte. War sie abgelenkt, dachte er für sie mit. Selbst wenn er noch so verliebt war, wie in seine wunderhübsche Liv.

"Das war mein Bruder", erklärte Ariana entschuldigend. Seine Frau und er haben meine Sachen mitgenommen. Er ist ein Schatz, Sie müssen ihn unbedingt auch mal näher kennenlernen. Shawn ist sehr wichtig für mich. Wir waren neun Jahre lang getrennt. Er galt als verschollen, zumindest haben uns seine Vorgesetzten uns das so mitgeteilt. In Wahrheit war er sehr schwer verletzt worden, so dass er nicht mehr fliegen konnte und hat deshalb seinen Dienst quittiert. Er wollte dem Imperium immer nur als Kampfpilot dienen, nie als etwas anderes. Shawn wollte nicht auf einem Sternzerstörer das Kommando haben, während die anderen mit ihren TIEs kämpften. Er wollte immer hautnah am Kampfgeschehen sein, was ihm durch seine Verletzung nicht mehr möglich war. Während seiner Behandlung auf einem Lazarettschiff, lernte er seine heutige Ehefrau kennen und zog mit ihr nach Hapes. Liv ist Hapanerin. Auch auf Hapes diente er weiter dem Imperium, wenn auch nicht mehr als Pilot, sondern er ließ Spione für sich Arbeiten, die die Republik ausspionierten. Erst als er Vater wurde, zog er sich ganz zurück, da sein Lebensstil einfach zu gefährlich gewesen war, doch ist er bereit wieder dem Imperium zu dienen, wenn auch nicht mehr als Pilot, denn Fliegen wird ihm für immer verwehrt bleiben."

Nachdenklich blickte Ariana zum Himmel empor. Auch sie wollte wieder arbeiten. Sie wollte wieder ihrem Beruf als Anwältin nachgehen, was aber gar nicht so einfach war, dann als Anwältin würde sie beide Parteien verteidigen müssen, Republikaner oder Imperiale, doch vielleicht konnte sie sich ja auch auf Imperiale spezialsieren. Sie blickte wieder zurück, zu Horatio. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und blickte ihm tief in die Augen.

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Coruscant - Untere Ebene | in der Nähe vom Honey House | Bistro | Steven und Trayla (und Andere)

Sie überlegte kurz, auf dem Neuesten Stand war sie sicher nicht, sie selbst war ja reichlich wenig Draußen gewesen seid sie wieder aus dem Krankenhaus gekommen war. Sie schaute ihn unschuldig an.

„Du hast es mir erlaubt, habe es genau gehört“

Sie grinste unschuldig und erwiderte den Blick, jedoch nur kurz denn sofort musste sie auf den Tisch schauen, sie wurde sichtlich rot im Gesicht und kratzte sich an den Armen. Schnell aß sie den Eisbecher leer und schaute dann auf seinen.

„Na los iss auf dann gehen wir Spazieren ja?“

Wieder lächelte sie sanft, wagte aber noch immer nicht ihm in die Augen zu sehen, es war ihr irgendwie unangenehm, jedoch nicht im negativen Sinne. Als auch Steven aufgegessen hatte und gezahlt hatte, erhoben sie sich und sie ging neben ihm her weg vom Honey House.

„Du sollst mich nicht immer Einladen“

Flüsterte sie leiser beim gehen und lächelte schief, es war ihr unangenehm immer eingeladen zu werden vor allem von ihm. Sie gingen beide in die Oberen Ebenen, dort wo man den Himmel besser sehen konnte. Sie blieb Plötzlich stehen und sah zu ihm.

„Ich weiß etwas!“

Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich, nach wenigen Minuten des Rennens und anderen Menschen Ausweichens. Erreichten sie eine Art kleinen Garten, dort standen einige Bäume, die wahrlich nicht von hier waren, sowie einige bunte Blumen neben ein paar Bänken, hier waren nicht viele Leute, die meisten waren zu beschäftigt um sich an diesen Ort zu erfreuen, aber Trayla war oft hier gewesen, sie liebte die Natur und mochte es nicht das es hier auf dem Planeten nur so wenig von ihr gab.

„Na…wie findest du es hier…hier war ich oft, ich mag es hier, es ist so ruhig…“

Sie lächelte verzog aber das Gesicht als ein Speeder über sie hinweg raste und es für einen Moment alles andere als ruhig war. Sie grinste schief und seufzte leise, immer mussten diese Dinger zu den unpassendsten Zeitpunkten herkommen.

Sie drehte sich um und ging auf eine Bank zu auf die sie sich saß und zu ihm schaute.

„Gibt es in deiner Heimat auch Blumen und Bäume, weißt du ich mag Blumen…und die Natur, aber es gibt hier so wenig, nur Häuser, Stahl…“

Ein leises seufzen entkam ihr als sie in den mit Fahrzeugen vollgestopften Himmel schaute. Innerlich verspürte sie den Drang weg zu gehen den Planeten einfach einmal zu verlassen, aber sie hatte nie die Möglichkeit oder gar den Mut dazu gehabt.

Coruscant - Obere Ebene | Garten | Steven und Trayla

[[Entschuldige das das solange gedauert hat Steven]]
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin

Tja, was konnte er noch machen? Eigentlich nichts. Er setzte seinen Weg fort, dabei den Blick schweifen lassend. Das Mädchen schälte sich trotzdem nicht aus den vor ihm liegenden Schatten. Den Rat für die Padawane befolgte er nun selbst und versuchte Rückstände einer überdurchschnittlichen Machtpräsenz wahrzunehmen. Doch dafür war es scheinbar zu lange her oder sie war gar nicht hier gewesen. "Nylia, wo bist Du?" , fragte sich der junge Meister und setzte seinen Weg fort. Er hatte jetzt schon mehr von der hiesigen Armut gesehen als ihm lieb war. Es war unglaublich wie viele Wesen solch ein Leben fristen mussten. Konnte man diesen Moloch überhaupt unter Kontrolle halten. Sie kämpften für die Republik und für Demokratie, aber was war mit den Menschen hier unten? Für sie änderte sich überhaupt nichts. Man würde sie weiterhin nicht sehen, nicht einmal von ihnen wissen.

In diese Überlegung hinein schob sich ein seltsam fremder Gedanke. Eigentlich viel mehr als ein Gedanke. Vorin hatte vorhin seinen Machtschirm fallen lassen, da er von Mara sonst nicht gefunden werden konnte. Ob sie wirklich zu ihm käme, hätte er nicht erraten können. Doch sie war zu ihm gekommen und hatte ihn gespürt. Das einstige Band hatte sich nicht plötzlich ins Nichts aufgelöst, deshalb hatte seine Ex-Freundin es relativ leicht gehabt ihn wahrzunehmen. Und genauso war es umgekehrt. Genauso war es ihm ein Leichtes ihre Aura zu fühlen. Sie war tatsächlich ganz in der Nähe, denn sie bat ihn stehen zu bleiben. Sie waren da? Sie? Er hatte angenommen, dass Mara alleine kommen würde. Andererseits war er froh, dass dem nicht so war. Noch mehr allein herumirrende Padawane brauchten sie nicht. Na schön, er würde also stehen bleiben. Er sandte Mara ein Gefühl, das ihr signalisierte, dass er sie verstanden hatte. Es war ja nicht so als würde er großartig vorankommen und von ihr aufgehalten werden.

Wie zu erwarten benötigte sie nicht lange um zu ihm zu gelangen. Ein Stück die Straße hinunter sah er sie um die Ecke laufen. Offenbar hatte sie es eilig. Was zudem durch ihre rein sachbezogenen Fragen impliziert wurde. Sein Gehirn spielte verrückt, sodass er nicht wusste was er denken oder fühlen sollte. Da war es wieder. Bilder, Visionen, ungenaue Ahnungen. Und Mara, die solche Dinge mitnahmen. Als wären sie wieder dort, wo es geendet hatte. Die Ironie der Situation war schon bitter. Zugleich wurde er daran erinnert wie schön sie war. Ihr Anblick war fesselnd, egal was die Gedanken und Erfahrungen sagten. Ein Engel mit einem fühlenden Herz. Leider hatte er erst später erkannt, dass es zu zerbrechlich war, und der Engel in gewisser Weise unnahbar. Doch all dies war gerade nicht wichtig. Was auch immer zwischen ihnen geschehen war, gehörte woanders hin. Begleitet wurde sie von Tom und Jo.


"Hallo Mara!" , begrüßte er seine Ex mit einem knappen Lächeln.

"Tom, Jo!" , nickte er den beiden zu, die nur ein paar Schritte dahinter folgten.

"Sie ist länger weg, als jedem von uns lieb ist. Auf jeden Fall mindestens 4 Stunden. Was auch immer sie sich dabei gedacht hat, aber soweit wir wissen, wollte sie ihren Meister Tylaar suchen. Wir sind dem einzigen Hinweis gefolgt den wir hatten. Die Beiden haben mit einer der hiesigen Widerstandsgruppen zusammengearbeitet, und es war zu vermuten, dass sie es bei diesen Leuten versucht. Leider ist sie dort nicht aufgetaucht und wir dachten, wir könnten sie vielleicht unterwegs abfangen. Erfolglos bis jetzt. Weder ich, noch die Padawane Jibrielle und Adrian haben eine Spur gefunden. Entweder wollte sie ganz woanders hin oder irgendetwas, bzw. irgendjemand hat sie aufgehalten. Wenn man das was Du gesehen hast zugrunde legt, ist wohl Letzteres der Fall.

Keine Ahnung was man noch tun könnte. Würde ich sie kennen, könnte ich versuchen sie zu spüren, aber mit mehr als einer projizierten Erinnerung wird das nichts. Man soll andere direkt sehen können, habe ich mal gehört. Die Padawane scheinen die Einzigen momentan zu sein, die sie näher kennen. Ich habe ihnen den Vorschlag gemacht, aber anscheinend ist ihre Ausbildung noch nicht fortgeschritten genug um irgendetwas zu sehen, wenn das überhaupt so einfach funktioniert.

In einem großen Raum sagst Du? Ein großer Raum kann alles bedeuten. Wenn es sich um einen Raum innerhalb eines Wohnblocks handelt, hilft uns das nicht weiter. Wenn es sich um eine Lagerhalle oder so etwas handelt, könnten wir uns danach umschauen. Von den Leuten, die ich befragt habe, hat sie keiner gesehen, ich wüsste also auch nicht was man sonst noch tun könnte."

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo
 
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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ alte Fabrikhalle ¦¦ Shana ~ Jedi ~ Cortanas ~ Defender ~ Coruscant Guards ~ Sturm Kommandos ~ Sturmies ~ Draconis ~ div. NPC & restlicher Widerstand

Manchmal merkte man erst im Nachhinein, welch blöde Frage man gestellt hatte. Was konnte es schon für Pläne geben? Kämpfen oder Flüchten, etwas anderes stand sowieso nicht zu Verfügung. Die Frage war als Floskel über ihre Lippen gekommen. Im Kampf hatte man eigentlich keine Zeit für unnötige Worte, daher kam die Antwort des Jedi in gewisser Kürze. Böse Ausschalten. Haha, sehr witzig. Dies musste man erst einmal bewerkstelligen. Im Moment sah es nicht so aus, als würden sie die Oberhand gewinnen können. Rückzug klang gut. Darin bestand Einigkeit. Da sie in eine bunt gemischte Gruppe gerannt war, befanden sich Widerständler, Jedi und Republikaner um sie herum. Dies änderte sich bereits nach kurzer Zeit, als eine weitere unheimliche Figur die Bühne betrat. Ähnlich wie bei der zuvor erschienenen Dame, strahlte der vermeintliche Sith etwas Dunkles aus. Ihr wurde ganz anders bei seinem Anblick. Das waren sie also. Krieger des Bösen, aus denen am Ende ein Imperator hervorging. Und solche Leute sollte sie sich zu direkten Feinden machen, in dem sie sich zu einer Jedi ausbilden ließ? Ja logisch. Was denn sonst?

Hallo!!!? Sie war doch nicht lebensmüde. Das konnten sie sich mal schön in die Haare schmieren. Ausgeschlossen! So weit es nach ihr ging, war Todesmut keine Tugend. Todesmut wie ihn die Jedi kurz darauf an den Tag legten. Eben hatte man noch von Rückzug gesprochen, nun stürmten beide Jedi vor um sich den Sith - Mördern zu stellen. Die hatten doch nicht mehr alle Holos in der Vitrine. Rat oder Nicht-Rat, sie sollten hier verschwinden und zwar schnell. Wenigstens sahen es die Nicht - Jedi genauso und fingen an, den besagten Rückzug zu realisieren. Die Rede war von einem Ausgang in die Kanalisation, den man als Fluchtweg ins Kalkül gezogen hatte. Das hörte sich doch Spitze an! Shana schloss sich den Kämpfenden an, und gab vereinzelte Schüsse ab, während hinter ihr einige Spezialisten ganze Salven auf ihre Gegner regnen ließen.

Der Kampf war so real, der Tod, die Leichen, dass es schon wieder irreal war. Es war schwierig zu beschreiben. Solche Szenerien kannte man nur aus den Nachrichten, selbst mittendrin zu sein, schien abwegig. Die Studentin gab sich gar nicht erst Mühe hier die Heldin zu spielen und blieb größtenteils in Deckung. Die anderen konnten, wie man sehr gut sah, ohne Probleme ohne sie auskommen. Eine Maschine diente ihr als Deckung, sowie auch einem anderen Widerständler. Nachdem ihre Kampfgefährten den gegenüberliegenden Teil der Halle eingedeckt hatten, stürmte Shana weiter und warf sich hinter das nächste Hindernis. Sie lugte vorsichtig um die Ecke und konnte die weiter vorrückenden Imp - Truppen erkennen. Es brachte alles nichts. Sie mussten sich beeilen, bevor man sie festnagelte. Die Blondine war echt froh, ein paar gute Soldaten auf ihrer Seite zu wissen. Es gab ihr eine realistische Chance dies hier durchzustehen. Vor allem durfte sie nicht zurückbleiben. Von daher sammelte sie ihre Kraft um sich kraftvoll nach vorne zu werfen und möglichst quer zur Schusslinie zur nächsten Stellung zu gelangen. Eine Sekunde später war sie bereits dort und wandte sich an die Leute, die hier wussten, was zu tun war.


"Wo ist denn nun der Fluchtweg?" , rief sie ungeduldig.

"Da hinten!" , wurde sie mit einem Fingerzeig von der Ikotchi informiert, allerdings wurden ihr noch andere Stellen gezeigt, die scheinbar als Wegpunkte dorthin dienen sollten. Klasse!

"Na dann weiter!"

Es konnte doch nicht sein, dass sie hier die Leute zur Eile antreiben musste! Musste sie auch nicht, denn wie ein Mann, huschten Widerständler und Soldaten zum nächsten Punkt. Was Shana auch tat, sie hoffte ungleichmäßige und dennoch schnelle Bewegungen würden sie vor einem gezielten Schuss bewahren. Entweder hatte sie Glück oder ihre Beweglichkeit war tatsächlich so effektiv wie sie es sich gewünscht hatte. Sie schoss einmal links und einmal rechts am Pfeiler vorbei und erwischte einen Gepanzerten im Schulterblatt. Sie konnte den Wenigsten hier das Wasser reichen, aber ihre Schießstunden hatten sich eindeutig ausgezahlt. Sie war keins von diesen Mädchen, das nicht wusste, wie man so ein Ding benutzte. Jetzt im Nachhinein war sie froh sich keine anderen Klamotten angezogen zu haben. Etwas das eng saß und sie behinderte hätte sie im Moment überhaupt nicht brauchen können.

Ihre Angst war immer noch da, aber sie lähmte sie nicht mehr. Noch ein paar Meter und es war überstanden, dann hatten sie das Loch erreicht und konnten fliehen. So zumindest war der Plan. Was davon wirklich klappte, war ein anderes, unbeschriebenes Blatt. Ihr Bein pochte vor Schmerz, doch sie unterdrückte es. Eine andere Wahl hatte sie ja schließlich auch nicht. Wieder legte sie ihren Blaster an, doch ein Fast-Treffer belehrte sie eines Besseren. Zum Glück hatte sie keine Plasma-, bzw. Metallsplitter abbekommen. Dann mussten die anderen eben Sperrfeuer machen, die konnten das eh viel besser. Nachdem eine andere Gruppe den Weg zur nächsten Barriere gefunden hatte und das Feuer erwiderte, musste sie folgen. Ein Hechtsprung mit Rolle brachte sie in die Feuerlinie, die sie mit wenigen Sprintschritten wieder verlassen wollte. Was ihr auch gelang, nur wollten die Imperialen sie nicht ungeschoren davonkommen lassen. Irgendeiner schaffte es doch auf sie anzulegen und erwischte sie am Arm. Schreiend stürzte die Studentin zu Boden.

Diese Schmerzen! Für einen Moment war sie betäubt. Der Streifschuss am Bein hatte schon weh getan, aber dies …

Alles andere war für eine Sekunde in den Hintergrund gerückt. Ihr Gehirn von der Erfahrung der Pein völlig beansprucht. Nein, sie wollte nicht sterben! Auch wenn sie an fast nichts anderes als an ihren Arm denken konnte, rollte sie sich zur Seite weiter. Sie durfte nicht liegen bleiben, so war sie ein noch leichteres Ziel. Ein oder zwei Schüsse schlugen so dicht ein, dass sie mikroskopische, superheiße Splitter abbekam. Insgesamt sorgten diese glücklicherweise für nicht mehr als ein unangenehmes Ziehen. Mit einem weiteren Ruck aus der Hüfte schaffte sie es vollends hinter die Barrikade. Sie unterdrückte gequält ein Schreien und sah mit feuchten Augen in die Gesichter der anderen Flüchtenden. Sie wusste nicht, ob sie es ohne Hilfe schaffte. Es wäre so schön einfach vor den Schmerzen in die Bewusstlosigkeit zu flüchten. Aber ihr Geist war noch wach genug, ihr Verstand geschult genug um die Gefahr darin zu erkennen.


"Hilfe!"
, erbat sie mit seltsam veränderter Stimme. Welch ein toller Tag! Warum hatte sie noch einmal mitkommen müssen in diese Falle?

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ alte Fabrikhalle ~ beim Wanddurchbruch zum Fluchtweg ¦¦ Shana ~ Jedi ~ Cortanas ~ Defender ~ Coruscant Guards ~ Sturm Kommandos ~ Sturmies ~ Draconis ~ div. NPC & restlicher Widerstand

[OP]Ich habe bewusst niemanden speziell angesprochen. Wer will kann sich ihrer annehmen. Wenn nicht lasst ihr sie da und mache mir einen neuen Char. *lach*[/OP]
 
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[Coruscant - Oberes Stadtviertel - Straßen] - Janem, Vincent

Sie nährten sich einem Raumhafen, den er schon von Weitem erahnt hatte, da die ohne Unterlass startenden und landenden Schiffe selbst aus großer Distanz nicht übersehbar gewesen waren. Es war schon lange her, dass er ein solches Spektakel erblickt hatte, denn auf Fresia, wo er einen Großteil seines Lebens verbracht hatte, war ein derartiges Treiben nichts alltägliches. Begeistert betrachtete er die Speeder, Frachter und andere Schiffe bis sie sich seinem Blick entzogen hatten, während er Menari weiter durch das Getümmel von Passanten folgte und gleichzeitig darauf achtete keinen von ihnen umzurennen.

Nach einem kurzen Marsch hatten sie ein Gebäude erreicht, das als Verwaltungbüro des Raumhafens ausgeschildert war, und traten ein. Einer der in der Nähe sitzenden Beamten lies nicht lange auf sich warten und kam zu ihnen an den Tresen, an welchem die Kunden zu geschäftigeren Zeiten wohl im Eiltempo abgefertigt wurden. Als sein Meister - nein, Meister klang so unterwürfig, er sollte ihn für sich selbst wohl doch lieber Janem nennen - dem Mann sein anliegen vortrug, wandte sich dieser ohne ein Wort zu verlieren ab und lies sie beide wie zwei begossene Banthas stehen. Der verwirrte, aber trotz allem wütende, durchbohrende Blick, den ihm sein Meister zuwarf, konnte nichts gutes verheißen. Fast konnte er spüren, wie urplötzlich eine ungreifbare Kraft den Raum durchdrang und jede Sekunde loszuschlagen drohte. Gerade als er glaubte der Chiss würde das Gebäude mit seinen bloßen Gedanken aus dem Fundament reisen, um diesem Beamten Respekt beizubringen, kam dieser mit einem Bothaner, der ihn selbst um gut einen Kopf überragte, zurück; keinen Augenblick zu früh. Er konnte spüren, wie sich all seine Glieder, von denen er nicht einmal bemerkt hatte, wie sie sich versteift hatten, merklich entspannten, als die Wutwallung seines Meisters - er kam einfach nicht von diesem bescheuerten Begriff los - nachlies.

Dann ging alles sehr schnell. Gerade hatte der Bothaner noch zu einer endlosen Rede, bestehend aus bürokratischem Jargon, angesetzt, als die Hand von Menari schneller als es jedem anderen möglich gewesen wäre nach vorne schnellte und sich wie ein Schraubstock um den Hals des pelzigen Humanoiden legte, der daraufhin ängstlich zu gurgeln begann. Geschockt blickte er den rotäugigen Sith von der Seite her an und wieder einmal fragte er sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war jemals zu den Sith zu gehen und sie um Aufnahme zu bitten. Wie konnte jemand ohne ersichtlichen Grund allem und jedem um ihn einen deratigen Hass entgegenbringen?

Einen Liedschlag später sah er die Welt um sich herum explodieren, als Menari den ganzen Raum mit einer einzigen Handbewegung in Schutt und Asche legte. Ein Teil von ihm sorgte sich um die Männer, welche sich im Zentrum seines Meisters Machtentladung befunden hatten, doch im Großen und Ganzen verspürte er lediglich Angst und hoffte niemals den Zorn dieses des Chiss auf sich zu ziehen.

Keine fünf Minuten später befanden sie sich im Inneren eines Hangars, welcher ein Schiff mittlerer Größe beherbergte. Es machte nicht gerade viel her, doch Menari betrachtete es, als hätte er einen Schatz gefunden. Dann lief der Sith näher zu dem Schiff und versuchte die Luke zu öffnen, was ihm jedoch misslang. Fast erwartete er, dass Janem die Tür einfach aus den Angeln riss, doch schnell wie sein Wutanfall gekommen war, so schnell war er auch wieder vergangen. Der Respekt, aus Angst und gleichzeitig so etwas Ähnlichem wie Bewunderung geboren, vor seinem Meister stieg. Dann befahl ihm der Chiss mit einer Handbewegung näher zu kommen und er beeilte sich der Aufforderung folge zu leisten. Verwirrt blickte er seinen Meister an, nachdem dieser ihm eine Aufgabe erteilt hatte. Er hatte es nicht einmal geschafft einen winzigen Glühstab mit der Macht zu aktivieren und jetzt sollte er einen Mechanismus bedienen von dem er keinerlei Kenntnisse besaß? Die Aufgaben seines Meisters erschienen ihm mit jedem Mal utopischer zu werden, doch welche Wahl blieb ihm schon?

Er positionierte sich vor der Luke und lies die Macht durch sich fließen, was sich angesichts seines aufgewühlten Zustandes als schwierig herausstellte. Alllerdings dauerte es nicht lange den Hass heraufzubeschwören, der inzwischen nicht mehr weggeschlossen in seinem Herz schlummerte, sonder zu so etwas wie seinem ständigen Begleiter geworden war. Das befreiende Gefühl von unbändiger Kraft durchfloß ihn, als wäre ein Damm gebrochen, und erfüllte ihn bis in die Fingerspitzen. Nachdem er dieses wunderbare Gefühl einige Sekunden ausgekostet hatte, konzentrierte er sich auf die vor ihm liegende Aufgabe und versuchte mit seinen imaginären Fühlern den Mechanismus der Tür zu erkunden. Unglücklicherweise konnte er die Tür, anders als sein Lichtschwert, zuvor weder mit seinem physischen Tastsinn erfassen, und hatte somit keinen Bezugspunkt für seine Suche, noch vermochte er etwas derart massives wie diese Tür in seiner Gänze zu erfassen. Er versuchte es, wand sich bei dem Versuch, doch vermochte nicht einmal mit seinen Sinnen an der Oberfläche der Luke zu kratzen.

Es war fast schon ein Leichtes seinen eigenen Körper zu erfassen, doch alles was nicht Teil von ihm war, blieb seinem mentalen Auge verborgen. Wenn er jedoch mit einem Gegenstand in direktem Kontakt stand dürfte es doch nicht allzu schwer sein diesen ebenso wie seinen eigenen Körper zu spüren. Er wischte sich einen einzelnen Schweißtropfen von der Stirn und betrachtete seine Hand einige Augenblicke, bevor er sie auf den kalten Stahl der Luke legte und seine Haut an der Handinnenseite dank seiner formwandlerischen Fähigkeiten sogar etwas mit den mikroskopischen Vertiefungen des Metalles verschmelzen lies. Langsam denhte er die Kraft, mit welcher er vermochte die Macht durch sich fließen zu lassen, wenige Zentimeter über die Grenze seines Körpers hinweg aus und fühlte weiter als seine Fingerspitzen ragten durch den Stahl der Tür hindurch. Es war ein merkwürdiges Gefühl, so als verschmelze seine ganze Hand mit dem kalten Stahl, was sie aber natürlich nicht wirklich tat. Ungelenk stocherte er mithilfe der Macht in dem kalten Stahl herum, um einen Mechanismus oder Ähnliches zu finden, das die Luke öffnen würde, konnte jedoch nichts anderes erspüren, als eine einheitliche, tote Substanz.

Laut seiner inneren Uhr mussten bereits Stunden vergangen sein, doch er war sich bewusst, dass es sich höchstwahrscheinlich lediglich um Minuten gehandelt hatte. Langsam verliesen ihn seine Kräfte und nach einigen Augenblicken und weiteren sinnlosen Versuchen nahm er die Hand von der Luke und taumelte einen Schritt zurück. Er war erschöpft, viel erschöpfter als er eigentlich sein sollte, doch es half nichts, er war zu schwach.


"Ich... ich schaffe es nicht."

Er war enttäuscht von sich selbst, ganz besonders nachdem sein Meister gemeint hatte, dass er diese Aufgabe bewältigen können sollte. Auch wenn es überzogen klingen mochte, so fühlte er sich doch in seinem Stolz gekränt. Was hatte er denn bis jetzt überhaupt erreicht, seit er von seiner Machtbegabung wusste? Nichts, außer den Unmut des Chiss auf sich zu ziehen. Wieso nur konnte er nicht eine einzige Sache richtig machen, die ihm von seinem Meister aufgetragen wurde?

[Coruscant - Ein Raumhafen - Landebucht] - Janem, Vincent
 
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|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo

Mit einem knappen Lächeln begrüßte er sie und im Gegensatz zu ihr sagte er sogar hallo. Dies hatte sie nicht wirklich fertig gebracht. Sie musste schlucken. Seine Gegenwart brachte ihre Gefühle durcheinander. Was sie für ihn fühlte war eine unbeschreibliche Liebe und durch ihre Trennung war diese nur umso stärker geworden. Sie waren nicht mehr zusammen und dennoch wünschte sie sich nicht mehr als wieder zu ihm zu gehören. Genau dies war das Problem, denn sie wusste nicht ob sie beide wieder zueinander finden würden. Davor hatte sie Angst. Jetzt wo sie ihn sah, wo dieser attraktive Mann, für sie der attraktivste im ganzen Universum überhaupt, vor ihr stand hätte sie am liebsten nichts mehr getan als sich in seine Arme zu werfen. Wie gern hätte sie ihn geküsst und dennoch wusste sie, dass sie dies nicht konnte. Er würde es wahrscheinlich nicht einmal zulassen und sie hätte dies sogar verstanden. Seine Augen waren wie ein Magnet für sie, Magneten, die sie einfach nicht losließen. Mara biss die Zähne zusammen als sie ihn ansah. Laut hörte sie ihr Herz pochen und die Puls ging schneller. Erinnerungen an ihn kamen zurück, Erinnerungen an die so wundervollen Stunden. Erinnerungen, die ihr die Trennen in die Augen treiben würden. Sie musste sich beherrschen, durfte ihr Leid nicht zu groß werden lassen. Doch wie sollte sie dies nur anstellen? ‚Seh weg du Dummkopf. Wende die Augen von ihm ab und foltere dich nicht selber.‘ Es half nichts. Was sollte sie nur tun? Vorin begrüßte Jo und Tom, nickte ihnen ebenfalls zu ehe er anfing zu sprechen und genau dies war es, was Mara in diesem Moment brauchte um sich ablenken zu können. Eine gewisse Erleichterung viel von ihr ab.

Vorin sprach davon, dass sie schon länger fort sei. Mindestens vier Stunden. Die junge Frau hatte ihren Meister finden wollen. Tylaar…, der Name sagte der Blondine nichts. Vorin berichtete weiter, dass sie dem einzigen Hinweis gefolgt waren den sie hatten, nämlich der einer Widerstandsgruppe, mit denen sie zusammengearbeitet hatten. Dort war sie jedenfalls nicht aufgetaucht. Jibrielle und Adrian hießen die anderen beiden Padawane also. Jibrielle hatte sie damals im Honey House kurz gesehen ehe Mara Coruscant verlassen hatte. Sie kannte keinen von beiden. Diese beiden jedenfalls suchten nach der vermissten.

Mara hörte Vorin weiter zu, dessen Vorschlag gut war. Einziges Problem war nur, dass man es können musste und dies war der Haken wie es schien. Keiner der drei schien es zu können. Einfach war es nicht unbedingt, dem stimmte Mara zu.


„Ich verstehe. Dein Vorschlag ist eine sehr gute Idee. Nur ist sie nicht ganz so einfach um zu setzen. Wenn du sagst dass die beiden in ihrer Ausbildung noch nicht so weit sind, dann wird es ehr unmöglich sein. Deine Infos sind auch nicht so viel besser und ich kann nicht wirklich helfen. Nicht so, denn dafür bräuchte ihr mehr Infos. Zum anderen allerdings wäre es natürlich sehr gut gewesen, wenn Jibrielle hier wäre, sie hätte mit Sicherheit um einiges mehr über die Frau sagen können.

Die beiden werden schon zu weit sein um sie zu erreichen und es würde nur Zeit kosten, unnötig. Ich glaube diesmal bin ich keine wirklich Hilfe, nicht mit dieser ungenauen Vision.“


Mara schüttelte den Kopf. Wären die anderen beiden hier gewesen und hätte Jibrielle etwas von der Gesuchten besessen, dann hätte Mara sie ausfindig machen können. Selbst Jibrielles Gedanken hätten wahrscheinlich gereicht, ihre Erinnerung. Somit war es für Mara unmöglich etwas aus zu richten. Dies ärgerte sie auf alle Fälle. Einen Moment nagte sie an ihrer Unterlippe und sah zu Boden. Sie wusste wirklich nicht was sie machen sollte und zum anderen hatte sie nun auch noch Tom und Jo verrückt gemacht. Mara war unsicher, die Panik die sie anfangs befallen hatte, kurz durch ihre Erinnerungen an Sen, war nicht mehr so stark. Was bedeutete dies also? Dass ihre Vision vielleicht nicht wahr werden würde? Vielleicht weil sie kurz und ungenau gewesen war und weil sie gerettet wurde!? Möglich. Es kam vor, wenn auch nur selten, dass sie Visionen erhielt, die nicht Wirklichkeit wurden. War es hier auch so? Möglich.


„Ich weiß auch nicht was wir tun können. Vielleicht sind die beiden Padawane gerade dabei auf sie zu stoßen oder befreien sie in diesem Moment sogar.“

Sie schüttelte leicht den Kopf, wobei ihr langes blondes Haar ihr über den Rücken klatschte. Sie sah Vorin noch immer nicht an, sondern biss sich auf die Lippen. Sie kam sich so dämlich vor, auch wenn es vielleicht sogar bescheuert klang, dennoch war sie irgendwie froh, dass es einen Grund gegeben hatte ihn auf zu suchen. Sie musste mit ihm reden. Sich länger aus dem Weg zu gehen würde nicht helfen und sie würde es auch nicht können.

„Und jetzt?“


Ihre Frage löste sich von ihren Lippen, während sie ihn nun fragend ansah. Innerlich hoffte sie so sehr, dass er vielleicht darauf zu sprechen kam oder etwas ähnliches tat. Trotz allem ermahnte sie sich, ihn nicht zu lange zu betrachten, damit ihr Herz sich nicht zu sehr verkrampfte und sie vielleicht nicht doch noch anfing zu weinen.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo
 
Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Produktionshalle - Darth Draconis vs. Chesara ; Abseits: Crado und Noomi, Jedi, Lady Kezia (NPC), Sturmtruppen, Widerstandskämpfer, Cortana-Squad

Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet, egal wieviel Kraft und Können er aufwandte, schlussendlich hatte es die Jedi doch geschafft seiner Sith Magie zu widerstehen.
Ihr Weg aus seinen Fängen führte über ihren Glauben an das Licht, das Licht was diese helle Seite darstellte. War es demnach nur eine reine Willenssache den Fängen der Sith Magie zu entfliehen? Sie hatte ihn allein Kraft ihres Willens, Kraft ihrer Überzeugung und weniger Aufgrund ihrer Machtfähigkeiten in diesem Duell besiegt. Doch der Sith Lord nimmt keine Niederlage so einfach hin. Mit zusammengebissenen Zähnen warf er sich erneut in den Kampf gegen die Jedi. Mit drehenden Bewegungen suchte er den Schwung um sie zurückzutreiben. Seine Kampftechnik war neu für sie, er spürte es vage, doch hatte er sie vernachlässigt, sie war weder komplett noch perfekt. Ein Schlag folgte auf den Nächsten, immer weiter prügelte er mit seiner Lichtklinge brutal auf die Frau ein, versuchte sie zu überwältigen.
Der Gedanke daran ihr Blut zu kosten, es auf seiner Zunge zu spüren und sanft seine Kehle hinabfließen zu lassen trieb ihn an. Er wollte sie töten, wollte diese mächtige Jedi als seine Beute vollständig auskosten. Oh was für ein Ruhm würde es ihm einbringen wenn er eine solch mächtige Jedi niederstrecken würde? Es interessierte ihn nicht.
Ruhm war nicht sein Antrieb. Der Bessere zu sein, das war es. Er wollte die Jedi überflügeln, wollte beweisen dass er die Verkörperung all seiner Ideale den richtigen Weg zur Macht gefunden hatte.
Ein weiteres Mal verhakten sich die Klingen ineinander. Der Sith spürte den Geruch des Ozons, hörte in dem üblichen, tödlichen Brummen und Summen der Lichtschwerter das Zischen wenn die Schweißperlen die mehrere tausend Grad heißen Plasmaklingen. Draconis biss die Zähne zusammen und spannte seine brennenden und schmerzenden Muskeln an, versuchte die Klinge wegzudrücken und ihren Torso zu durchtrennen. Die Machtattacke der Jedi kam dafür umso überraschender. Plötzliche Starre ereilte ihn, sorgte für einen Aussetzer die ihm Gänsehaut einjagte. Er war ihr schutzlos ausgeliefert. Seine Gedanken rasten, nur die Aura der Verzweiflung kam ihm in den Sinn. Jene Technik die ihm sein Meister, der jetztige Herätiker und Verräter, beigebracht hatte.
Seine Gedanken konzentrierten sich auf die lähmende Eigenschaft der Aura, kämpfte gegen den Machtfang an. Ein Gefühl kehrte zurück in seinen Körper, er spürte wieder was, genau in dem Augenblick schlug die Jedi zu und verletzte ihn an der Schulter. Im Affekt riss der Sith die Klinge hoch, schob damit die der Jedi weg, schaffte es jedoch nicht einen weiteren Machtstoß abzuwehren der ihn mehrere Meter wegschleuderte. Auf der verletzten Seite schlitterte er über den staubigen, verdreckten Boden und riss die kauterisierte Wunde auf. Schmerzen durchflügten die Sinne des Sith, Schmerzen die ihm den Hass in den Adern kochen ließ. Er rappelte sich auf, sah das die Jedi auf ihn zukam. Das Blut sickerte durch die Kutte, lies den Ärmel an seinem Arm kleben. Er spürte wie es in Rinnsalen warm seinen Arm hinablief. Mit den Zähnen riss er sich den schwarzen Handschuh vom Arm und saugte das warme Blut, schmeckte den eisernen Geschmack bevor er mit einem ohrenbetäubenden Machtschrei auf die Jedi zuraste und zum Angriff ausholte.

Die Jedi fing eine schnelle Angriff-Block Kombination an, und Draconis konterte mit seiner Defensivtechnik. Sie versuchte ihn zu beschäftigen, ihm seine Zeit zu stehlen, doch konnte er sie weder besiegen noch links liegen lassen. Sie hatte ihn getäuscht und er war ihrer Falle ins Netz gegangen. Der Sith hätte sich am liebsten selber geohrfeigt, doch würde ihm das jetzt nicht mehr viel nützen. Es galt das Beste herauszuschlagen. Koste es auch alles was er zu bieten haben würde. Voller neuer Tatendrang, die Schmerzen als Antrieb seines Zorns nutzend stürzte er sich erneut auf die Jedi, hob das Lichtschwert über seinen Kopf und lies es auf die im breiten Farbspektrum schillernde Lichtschwertklinge sausen.
Insgesamt viermal tat er diesen Zug, änderte dann seine Taktik. Er griff nun in immer wieder wechselnden Mustern an.
Er schaffte es die Jedi zurückzudrängen, doch schien es ihm beinahe so als spiele sie mit ihm. Unterschätzte sie ihn? Das glaubte er nicht, doch wusste sie dass es für ihn kein Ausweg gab. Wieso tötete sie ihn nicht, wenn sie mehr konnte? Wieso ersparte sie ihm diese Schmach nicht? Seine Wut auf diese Jedi Frau stieg nur noch mehr, erreichte bald die Klimax.
Die Jedi hingegen schien, wenn man sie durch die Macht betrachtete, zu purem Licht zu werden. Die Wärme die sie ausstrahlte würde ihn verbrennen wenn er ihr Licht ausblasen würde. Sie startete einen Gegenangriff und führte elegante Angriffe auf die blutrote Klinge Draconis aus.
Dem Sith Lord blieb nicht viel mehr übrig als zu blocken und zu parieren, er musste es schaffen wieder selber derjenige zu sein der das Tempo angeben würde. Die Wunde an seiner Schulter schmerzte weiterhin, sandte immer wieder brennende Impulse des Schmerzes an sein Gehirn, erinnerte ihn sekündlich daran dass die Jedi den ersten Treffer gelandet hatte. Sie war es, die den ersten geglückten Schlag ausgeführt hatte. Das nagte an dem Sith.
Mit einem Salto sprang er zurück und materialisierte aus seinen Fingerspitzen Dutzende feine, silbrigglänzende, nadelähnliche Geschosse die er auf die Jedi abschoss. Die Dornen des Hasses prallten jedoch ohne weiteren Effekt an dem Machtschild der Jedi ab. Der Sith nutzte die Zeit der Ablenkung und ging in den Gegenangriff.
Immer wieder wechselten die Richtungen der Klinge, die Drehungen immer wieder durchführend, sodass es aussah, als würden beide einen genau abgestimmten Klingentanz führen, der von seiner Tödlichkeit nur in der Schönheit der Synchronisation übertroffen wurde.

Die Jedi verlor nun keine Zeit mehr, es schien als habe sie auf etwas gewartet. Nun entfaltete sich, gleich einem schillernden nubianischen Schmetterling der seine Flügel ausbreitete, ihre Macht. Sie blendete förmlich den Sith, trieb ihn immer weiter vor sich her, zwang ihn erneut mehrere wertvolle Meter preiszugeben undfuhr auch schon wieder auf ihn zu. Draconis parierte mit großer Not und griff nun mit starken, präzisen Angriffen die Jedi an der es mit ihm verglichen an Körperkraft mangelte. Die blonde Frau rollte sich zur Seite ab, und sprang hinter den Sith, um ihn dort erfolgreich mit ihrem Lichtschwert einen schmerzhaften Schlag zu erteilen, ein Fehler wie sich heraußtellen sollte, denn damit vergrößerte er nur die Wut und den Hass des Sith, der nun mehrmals auf die Klinge der weiblichen Jedi einschlug und durch die gewonnene Antriebskraft seine letzten Kraftreserven nutze.

Mehrmals schlug die Jedi ihm die Beine weg, doch dieser machte aus jedem dieser Fehler eine akrobatische Bewegung die es ihm erlaubte den Schwertstreichen der überlegenen Jedi auszuweichen. Mittlerweile war die gesamte Fabrikhalle zum Schlachtfeld der beiden geworden.
Sie achteten nicht auf die Querschläger der Sturmtruppen und anderen Kampfeinheiten, es war nicht deren Kampf, es war eine persönliche Sache. Der Sith selbst wollte sogar nicht dass die Jedi durch einen solchen Querschläger oder Schrapnell sterben würde. Er wollte sie töten, sie war seine Beute und niemand sonst sollte den Ruhm für ihren Tod einstreichen können.
Immer wieder jagten sie sich, bis Draconis einen Fehltritt begann, sich jedoch dann abrollte bevor die Jedi ihn ein weiteres Mal verletzen konnte.
Das Glück wandte sich nun auf des Sith Seiten, den er trat der Jedi kräftig in den Rücken, sodass diese, dank ihrer Machtfähigkeiten, zwar nur schwankte aber diesmal nur knapp dem Lichtschwert des Sith Lords entrinnen konnte. Zu dessem späteren Frust sollte dies der einzige Treffer bleiben.

Mit mehreren Attacken die fließend ineinander übergingen bekämpfte die Jedi den Sith. Seine Kombination aus Schlag und Stich Attacken scheiterte oftmals an der Verteidigung der Frau, ansonsten wich diese mittlerweile den Angriffen Draconis einfach aus. Wie würde er wohl sich wieder hier herausspinnen wollen? Es gab kein Entrinnen für die Jedi. Die Sturmtruppen waren bald überall, das sah auch sie mittlerweil.
In seiner Wut darüber dass die Jedi ständig auswich, vertiefte er sich noch ein Stück weit mehr in der dunklen Seite, badete in seinen Schmerzen und Wunden und suchte nach Kraft.
Er stürmte nach vorne, hackte auf seinen Gegner ein, deren Verteidigung felsenfest gegen den rasenden Sith stand.
Sie wich einem Schlag aus den Draconis über Kopf schlagen wollte. Der Sith Lord drehte sich aus dem Schwung heraus um seine eigene Achse. Die Jedi trat in seine Wunde sodass der Sith mehrere Schritte nach vorne taumelte. Die Zeit nutzend, schoss sie einen Machtstoß auf ihn ab der ihn nach vorne in die mittlerweile zerschossene Bühne katapultierte. Einige der mehr schlecht als recht zusammengeschusterten Bühnenteile fielen in sich zusammen und begruben den Sith unter dem Schutt. Der Jedi blieb jedoch keine Zeit dem Sith ein Ende zu bereiten, die letzten Widerstandskämpfer waren geflohen, nun konzentrierten sich die Sturmtruppen auf die verbliebenen, verletzten Kämpfer und die Jedi.


Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Produktionshalle - Darth Draconis, Chesara und sonstige Anwesende
 
[Imperial City – Verwaltungskomplex – Obere Etagen – Foyer zur Landeplattform] – Nergal, Ario Tal'shia(NPC) & 2 Apprentice(NPC)

Man könnte tatsächlich annehmen das Nergal dieses Unterfangen gestartet habe um dem Galaktischen Imperium zu helfen. Aus purer Überzeugung heraus, die auch so manchen Flottenoffizier, Soldaten und Verwalter ohne Zweifel antrieb und zu Höchstleistungen anspornte. Allerdings war Nergal nicht der Typus Mensch der half um des helfens Willen. Das es allerdings danach aussah war ein Fakt der ihm nur zu gute kam. Mitunter auch ein sehr genau kalkuliertes Teil in dem Gesamtwerk das er zu erschaffen versuchte. Er war kein Allegious, oder einem anderen Lord aus grauer Vorzeit ähnlich, als das er sich mit ihnen hätte messen können was das manipulative Geschick anging. Aber er hatte auch nicht vor ein Netz zu weben das sich durch sämtliche Organe des Imperiums zog, sodass er jedermann erreichen konnte, oder nötigen Falles über dritte erreichte. Einmal davon abgesehen das er rein spekulativ über besagte Netzwerke sinnierte. Nergals Wege waren andere. Erst frisch zum Inquisitor ernannt würden sich seine Verbindungen allerdings noch fügen. Und... er hatte Zeit. Er war lange nicht so verbissen wie andere, die sofort und immer gleich ihre Ziele erfüllt sehen wollten. Wer der Geduld und der Zeit ihren Raum gab, würde letztlich weitaus effektiver hervortreten, als jene die es unbedingt und immer wieder forcierten. Das Imperium wäre in seiner momentanen Lage weitaus besser dran ohne jene Individuen.

„Ich vermute wir wurden schlicht deshalb nicht empfangen, weil wir zu kurzfristig hier eintrafen. Die Tatsache, dass uns niemand erwartete, ist mir kein Ärgernis. Prunk und Gloria ist etwas für die Dekadenten unseres Imperiums. Ein Sith weiß Annehmlichkeiten zwar zu schätzen, frönt ihrer aber nicht. Wozu auch? Die gesamte Philosophie der Sith ist auf Fortschritt und Evolution des Einzelnen gemünzt. Die Dekadenz kommt dem Stillstand gleich und Stagnation bedeutet den Tod.“ Eine kurze verneinende Geste seines Kopfes folgte, während der er sich an so manchen Sith erinnerte, den er während seiner nunmehr ein Jahrzehnt währenden Laufbahn innerhalb des Ordens getroffen hatte, ehe er weiter sprach. „Wir sind nicht hier um zu Helden des Imperiums zu werden, mein Schüler. Das überlasse ich anderen... was unser wahres Ziel ist... betrache es als eine theoretische Aufgabe die du zu lösen hast. Welches Ziel wird hier auf Coruscant verfolgt, von uns... mir und damit auch dir?“

Mit einem Schmunzeln betrachtete er Ario. Nergal wusste das er dem Adepten genug über die Sith erzählt hatte, damit er darauf kommen konnte. Die jüngste Erläuterung bezüglich des Imperiums hatte die letzten notwendigen Informationen geliefert. Der Adept wusste wohin es einen Sith trieb, wohin ein jeder von ihnen wollte. Und er war mit Sicherheit schlau genug die einzelnen Methoden um dorthin zu gelangen zu erkennen. Das der Sith Lord damit richtig lag bewiesen die Gedankengänge des jungen Adepten zu seinen vorherigen Worten. Er erkannte die Tragweite und Zusammenhänge. Sehr gut. Wieder einmal stellte sich Zufriedenheit ein. Seine Wahl hatte sich bisher Mal um Mal ausgezahlt. Er bewies können im Umgang mit der Macht, war gelehrig und verstand gesagtes umzusetzen. Und was noch wichtiger war, Ario hatte keinerlei Kenntnis von den Sith gehabt, war kein Bündel aus Hass und Wut gewesen, das man noch hatte umerziehen müssen. Nergal konnte ihn direkt und ohne weitere Verzögerung schleifen. Der Adept hatte noch einen langen Weg vor sich, allerdings hatte man bisher ein solides und extrem wichtiges Grundgerüst gelegt. Ohne dieses würde bei erster Gelegenheit der Zweifel in seinem Hirn festsitzen... etwas worauf er nicht erpicht war, doch auch darauf musste man vorbereitet sein. Die Dunkle Seite war nun einmal nicht einfach zu begreifen, noch vollkommen zu erklären. Man konnte mutmaßen und verschiedene Theorien aufstellen, doch bis in die letzten Winkel würde man niemals vordringen. Allem voran warum sie auf der einen Seite ihre Geschenke in Form von Machtsensitivität verteilte und auf der anderen Seite, wieso sie im Kopf eines jeden saß und versuchte ihn von seinem eigenen Pfad abzubringen. Oder was sie damit bezwecken wollte? Genügend Machtnutzer abdriften lassen und so durch sie eine Art direkter Kontrolle über die Galaxis zu erlangen?

Die winzigen Hinweise in der Macht, die Nergals hyperfeine Sinne tangierten, rissen ihn aus diesen Gedanken heraus. Es hatte keinen Sinn das er sich darüber den Kopf zerbrach. Denn hier und jetzt würde er darauf keine Antwort finden. Wenn er das eines Tages tatsächlich tun würde, dann konnte er sich noch immer für seine heutige Unwissenheit schämen oder darüber aufregen. Er spürte – seine Sinne weilten im Moment an anderer Stelle – vage was in dem Adepten vorging und ihn dazu bewegte zu sprechen. Allerdings in der Form das Nergal ahnte in welche Richtung seine Worte gehen würden – auf die Gefühlswelt des Adepten bezogen – und das er etwas sagen würde, was konnte zu keinem Zeitpunkt vorher erahnen. Die orange-rot schimmernden Augen musterten das Gesicht des Adepten. Die einzelnen Regungen seiner Muskeln, den Blick seiner Augen. Und Nergal selbst wirkte dabei wie aus Stein gemeiselt. Selbst wenn er für kurze Zeit sein Gesicht verzog wirkte das nicht wirklich wie eine Emotion. Mehr so als könne er einzelne schlicht und ergreifend menschliche Gesten nicht ablegen. Wenngleich sie selten auftraten. Nergal ließ seinen Schüler ausreden, dessen alsbald folgende Entschuldigung für seinen Kommentar hastig nachgeschoben wurde. Doch der Sith Lord war nicht verstimmt wegen der Offenheit des Adepten. Für ihn kam das nicht ungelegen, immerhin musste er seinen Schüler kennen. Wissen wie er gestrickt war, was ihn vor seiner Zeit bei den Sith beschäftigt hatte. Denn die Ausbildung zu einem echten Sith beanspruchte mehr als nur das Gebiet der Machtnutzung. Wer zum Sith wurde gab sein altes Selbst auf. Ein Frevel wie mancher denken mochte und allen voran die Jedi verstanden dies nicht. Doch der zu dem man wurde, das war die Bestimmung des Machtnutzers, sie musste entdeckt und gefördert werden. Sonst blieb man ewig im Stadium der verpuppten Larve gefangen... ohne je die Galaxis mit den tatsächlich eigenen Augen zu sehen.


„Zufälle sind in einer Galaxis wie der unseren eine Sache an die bestimmte Wesen nicht glauben. War es tatsächlich Zufall, das du nach Bastion gekommen bist, oder war es viel mehr die Macht, die deinen Weg geebnet hat, auf das du dorthin konntest? Kannst du zu hundert Prozent bestätigen, das diese sogenannten Zufälle, nicht doch Momente waren, in denen die Macht aktiv eingegriffen hat? Du bist schon immer mit der Macht verbunden, seit dem ersten Tag deines Lebens, vielleicht war es also doch kein Zufall. Es scheint nur so, weil an deinem Weg zu den Sith, wie ich vermute, kein anderer Sith beteiligt war.“

Der Sith Lord wand sich nun mehr wieder von seinem Schüler ab. Blickte hinaus in die Häuserschluchten Coruscants. Ließ seine Augen über die Speederströme hinweg ziehen und musterte vereinzelte schwere Transportgefährte. Besah sich die riesige Reklame für ein neu eröffnendes Restaurant nur wenige 'Straßen' von ihrem momentanen Aufenhaltsort entfernt. Diese Seite von Coruscant kannte er seit je her nur aus Erzählungen und den HoloNetNews. Bisher war er noch nie hier gewesen und das, obwohl auch er beinahe sein gesamtes Leben hier auf dieser Welt geführt hatte. Damals. Vor den Sith. Bevor Nergal kam...

„Irgendwo dort unten in den Unteren Ebenen lebte auch ich einst. Bevor ich zu den Sith ging, bevor ich Nergal wurde. Mehr als zehn Jahr ist das nun mehr her und ich vermisse diesen Pfuhl aus Dreck und Abschaum zu keiner Sekunde. Aber meine Verbindungen dort hinunter sind gekappt. Wenn es dich so sehr danach gelüstet sie zu suchen, werden wir das vielleicht tun. Allerdings erwarte ich von dir, das du dich für den Anfang auf das konzentrierst was wir hier anstreben.“ Nergal fühlte das die Sache für Ario scheinbar tatsächlich nicht erledigt war, doch er konnte ebenso spüren das der junge Adept es durchhalten würde, nicht sofort dort runter zu stürmen und die H*** die seine Mutter war, zu finden. „Danach... sollte es dich noch immer beschäftigen, werden wir uns darum... kümmern.“

[Imperial City – Verwaltungskomplex – Obere Etagen – Foyer zur Landeplattform] – Nergal, Ario Tal'shia(NPC) & 2 Apprentice(NPC)
 
- Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Mit Draconis -

Der Kampf zehrte an ihren Kräften. Chesara wusste, dass sie es nicht mehr lange aushielt. Rein körperlich war der Sith in einer weitaus besseren Verfassung als sie, er war stärker und ausdauernder und auch sein Können mit dem Lichtschwert war ihr überlegen. Chesara hielt ihm lediglich mit dem Wissen über die Macht, durch pure Willenskraft und ihr Vertrauen in die helle Seite stand. Wie lange sie dies aber noch durchhalten konnte, wusste sie nicht. Nachdem sie ihn halbseitig gelähmt hatte, stiegen ihre Chancen und sie wagte sich in die Offensive. Sogar einen Treffer konnte sie verbuchen, doch es genügte nicht um ihn auszuschalten. Zeit jedoch hatte sie sich erkaufen können. Sie bekam zwar nicht viel von dem mit, was um sie herum geschah, doch sie wusste, dass ein großer Teil des Widerstandes hatte fliehen können - und der andere Teil war dem Imperium zum Opfer gefallen. Auch die Sturmtruppen um sie herum schienen mehr zu werden, oder wirkte dies bloß so, da die eigenen Verbündeten weniger wurden? Je mehr Zeit verging, desto größer wurde die Übermacht um Chesara herum. Wenn sie selbst noch fliehen wollte, dann musste sie sich jetzt bald entscheiden, andernfalls würde es zu spät sein. Sie konnte den Sith mit einem Machtstoß von sich weg drücken, sodass er in einer halb zerfallenen Arbeitsbühne hängen blieb und von Brettern behindert wurde. Ein Haufen von Asche und Staub rieselte von der Decke hinab und Schutt begrub den dunklen Krieger unter sich. Es würde ihn nicht lange behindern, doch für Chesara war es war der richtige Zeitpunkt um das Ruder herum zu reißen. Die Jedi-Rätin machte ein paar Schritte zurück, starrte einen kurzen Moment auf den Schutthaufen und musste sich dann scharf ducken, da eine Salve Blasterschüsse auf sie niederging. Ihr Lichtschwert schwang von selbst zurück in die Luft, um das Feuer der Sturmtruppen abzuwehren, während sich ihre Beine in Bewegung setzten und sie quer durch die Halle trugen, in Richtung Fluchtweg. Kein Schuss konnte sie treffen. Chesaras Lichtschwertklinge wirbelte durch die Luft, ohne einen Treffer zuzulassen, dabei handelte die Jedi vollkommen instinktiv. Sie musste tief in die Macht fallen, um überhaupt noch zu funktionieren. Der Kampf mit dem Sith hatte so gut wie alle ihre Kräfte verbraucht.

Mehrere Barrikaden waren errichtet worden und es schien Chesara, als wären nur noch eine Handvoll Widerstandskämpfer aktiv an dem Kampf beteiligt. Eine Gruppe von Kämpfern gab Sperrfeuer - waren das nicht die republikanischen Soldaten? Tatsächlich, sie hatten ihre Stellung gehalten und damit waren sie die Letzten! Wo waren die Defender? Chesara konnte keinen von ihnen entdecken, bis auf... Shana? Sie sah die junge Frau am Boden hinter einer der Barrikaden liegen. Ihr Gesicht war staubig und schmerzverzerrt und Chesara konnte schon auf den ersten Blick eine Wunde an ihrem Bein erkennen. Sie hatte Mühe voran zu kommen und so wie es aussah, würde sie es ohne Hilfe nicht schaffen! Hatten die Defender sie einfach zurück gelassen? War sie verloren gegangen im Chaos des Angriffs? Alles war möglich. Die Stürmung der Fabrik durch die Imperialen hatte eine Panik ausgelöst und durch die Flüchtenden und das Blasterfeuer, dem man von allen Seiten ausgeliefert war, war es sehr unübersichtlich und gefährlich gewesen. Chesara eilte zu der jungen Frau und hockte sich neben sie.


"Shana!"

Sprach Chesara laut und packte die junge Frau am Arm, um sie hoch zu ziehen.

"Shana, wir müssen hier weg! Können Sie aufstehen?"

Ihre Wunde am Bein war nicht ihre einzige Verletzung. Auch ihr Arm war getroffen. Schmutzige Stofffetzen ihrer Kleidung hingen, vermischt mit Blut, lose um den Einschuss herum herunter. Chesara warf einen Blick in Richtung der Imperialen, die immer und immer weiter näher rückten.

"Ich weiß, es tut weh, aber Sie müssen jetzt die Zähne zusammen beißen. Wir haben nicht mehr viel Zeit."

Gehetzt warf Chesara einen Blick zu den republikanischen Soldaten hinüber.

"Corporal Kath?"

Rief sie laut, als sie den Mann ausgemacht hatte, den sie suchte.

"Die Situation ist aussichtslos, wir müssen das Feld räumen! Diese Frau braucht Hilfe, können Sie helfen sie zu stützen?"

Sie nickte in Richtung der Fluchttür.

"Wir müssen hier weg und zwar jetzt!"

- Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Mit Shana, Cortana Squad -
 
Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ eine der letzten Barrikaden/ 6 Cortanas

Die Situation wurde von Sekunde von Sekunde schlimmer. Zwar konnten sie tatsächlich den Vormarsch verlangsamen, aber eine realistische Chance hier noch zwei weitere Minuten zu überleben bestand nicht. Da konnten sie so gut sein wie sie wollten, gegen diese Übermacht hatten sie verloren. Zumal Sane mittlerweile bei seiner Ersatzzelle angelangt war. Die leere Energiezelle lag neben ihm. Und den anderen ging es ähnlich. Auch die imperialen Schnellfeuergewehre hatten nicht mehr viel Munition. Nur Sarahs Disruptorgewehr schien noch eine weile durchhalten zu können. Immerhin. Der Rest sollte sich noch mit Waffen versorgen bevor sie hier abhauten.

Sane spähte hinter seiner Kiste hervor und legte an. Gerade hatte Jaden eine Salve abgefeuert und ging nun wieder in Deckung. Sofort sah man wieder Sturmtruppen, die jetzt das Feuer wieder erwiderten. Sane zielte auf einen der Weißhelme und feuerte. Volltreffer. Der Soldat ging getroffen zu Boden. Allerdings war das ein Tropfen auf den heißen Stein. Sofort wurde der Tote durch einen anderen Sturmtruppler ersetzt. Und wieder kamen sie ein Stück näher. Plötzlich hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er schaute nach seinen Leuten, doch keiner machte den Eindruck, dass er etwas von ihm wollte. Alle waren konzentriert und versuchten weiterhin die Imperialen in Schach zu halten. Er schaute sich weiter um und entdeckte schließlich die Jedi. Wie hieß sie noch gleich? Keine Ahnung mehr. Egal.

"Die Situation ist aussichtslos, wir müssen das Feld räumen! Diese Frau braucht Hilfe, können Sie helfen sie zu stützen?"

Welche Frau? Sane schaute nochmal genauer hin und entdeckte schließlich jemanden, der auf dem Boden lag (Shana). Schnell gab er der Jedi ein Handzeichen, dass er verstanden hatte. und wendete sich dann wieder an seine Soldaten.


"Leute, Rückzug zur Jedi. Wir nehmen noch eine Verletzte mit. Snake, Sarah, Rianna, ihr geht als erstes nach hinten, der Rest gibt solange Feuerschutz. Dann umgekehrt. Los jetzt!"

Sane wendete sich wieder den Imps zu und nahm sie wieder zusammen mit Tacker und Snake unter Beschuss. Eine halbe Minute später rannten sie dann los, während die anderen drei Feuerschutz gaben. Alles lief glatt.

"Sie kann nicht stehen?" ,fragte Sane die Jedi und musterte kurz die am Boden liegende Frau. Tatsächlich hatte sie zwei tiefe Wunden. Sie brauchte medizinische Versorgung, allerdings hatte Sane nicht die nötige Ausrüstung dafür. Die mussten sie sich wohl oder übel irgendwo besorgen.

"Ma'am, sie lediglich zu stützen könnte schmerzhaft für sie werden. Die Wunde am Arm sieht nicht gut aus. Ich werde sie auf den Rücken nehmen. Sorgen Sie lediglich dafür, dass die Imps uns nicht in den Rücken schießen."

Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ eine der letzten Barrikaden/ 6 Cortanas, Chesara, Shana
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nex -

Akemi hatte gelernt, dass man auch kleinere Projekte annehmen musste. Ihre ersten Jobs waren am Theater gewesen und sie hatte sich allmählich hoch gearbeitet. Große Rollen kamen selten von heute auf morgen. Nex jedoch wollte noch warten, bevor er einen Vertrag für's Holo-TV unterschrieb, was Akemi auch nicht schlecht fand. Aber das musste er selbst wissen und entscheiden. Als sie ihm erzählte, dass sie wahrscheinlich vor hatte, wieder nach Naboo zurück zu gehen, war er dann auf einmal wieder so komisch. Sie glaubte, ein Deja-vu zu haben, denn sein Verhalten erinnerte sie an ihren letzten gemeinsamen Tag am Set, wo er so schnell verschwunden war. Hatte sie etwas falsches gesagt oder sich falsch verhalten? Er meinte, er würde sie vermissen, aber sich auch für sie freuen... und dann hatte er es plötzlich ziemlich eilig, auf Toilette zu verschwinden. Akemi sah ihm ziemlich perplex hinterher. Irgendwas stimmte doch mit ihm nicht, auch wenn sie nicht wusste, was es war. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr auswich. Zwar war er heute gekommen, so wie sie es verabredet hatten, aber er hatte sie nur halbherzig begrüßt, wie es ihr schien, war nicht ganz bei der Sache und schien sich praktisch ins Bad zu flüchten. Sie wusste nicht, wo sein Problem, aber allmählich dachte sie, dass Richard doch Recht hatte und er einfach ein komischer Kerl war. Während Nex im Bad war, spielte Akemi mit dem Ende ihres langen Halstuches, das sie trug und wickelte es um ihren Finger. Nathaniel war bei Roxanne, ob er heute noch nach Hause kommen würde, wusste sie nicht. Wenn Nex Hunger hatte, konnten sie ja etwas zu essen bestellen. Akemi stand auf, lief in die Küche und holte das Datapad, auf dem die Speisekarten verschiedener Lieferservices eingespeichert waren, und rief eine davon auf. Sie hatte eigentlich auf nichts bestimmtes Hunger und würde sich in dieser Hinsicht ganz nach Nex' Wünschen richten. Was machte der eigentlich so lange im Bad? Gelangweilt ging Akemi eine der Karten durch und lass die Beschreibungen der verschiedenen Gerichte, um schon vorab zu überlegen, was sie vielleicht nehmen könnte. Nex war immer noch nicht zurück. So langsam konnte er sich aber mal beeilen. Akemi legte das Datapad wieder auf den Tisch, stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus. Dann sah sie auf die Uhr und wurde im gleichen Moment von einem dumpf scheppernden Geräusch überrascht.

„Nex?“

Rief Akemi fragend, doch die Tür zum Wohnraum blieb geschlossen. Dem Geräusch auf den Grund gehend, durchquerte Akemi den Raum und trat in den Flur hinaus. Die Tür zum Bad war noch immer geschlossen, Nex also noch dort drin.

„Nex? Was machst du da so lange?“

Wollte sie durch die geschlossene Tür wissen, doch niemand antwortete. Die junge Schauspielerin verspürte ein leicht angespanntes Gefühl in der Magengegend. Warum sagte er nichts. Ein weiterer Versuch:

„Nex? Nex, bist du noch da drin?“

Nervös drückte Akemi den Schalter zur Öffnung der Tür, doch es tat sich nichts. Sie war von innen verschlossen. Nex war noch im Bad. Ein Strudel von Ängsten erfasste Akemi. Wenn er nicht antwortete, dann war ihm etwas passiert! Sie hatte etwas gehört, dessen war sie sich sicher. Hatte er eine Herzattacke bekommen, einen Schlaganfall? Ohne nachzudenken trat Akemi mit aller Gewalt gegen die Tür.

„Neeex, mach die Tür auf!!“

Forderte sie laut und stolperte, als noch immer alles ruhig blieb, zurück ins Wohnzimmer. Irgendwie fanden ihre Hände ihr Kom, irgendwie wählte sie die Verbindung zum städtischen Notdienst und gab ihre Adresse an. Währenddessen lag Nex noch immer hilflos im Bad und Akemi wusste nicht einmal, ob er nur bewusstlos war, oder ob er überhaupt noch lebte. Ihre Beine trugen sie erneut in den Flur. Wie wild hämmerte sie gegen die Tür, immer wieder Nex' Namen rufend. Bei dem Versuch, zu ihm durchzukommen, zerschlug sie einen Stuhl an der nicht nachgeben wollenden Tür. Als die Rettungskräfte eintrafen, waren ihre Wangen benetzt mit Tränen, ihre Augen rot geschwollen. Mit zitternd um sich selbst geschlungenen Armen beobachtete sie, wie die Sanitäter die Tür aufbrachen. Sie sah Nex' leblosen Körper auf den kalten Bodenfliesen des Badezimmers liegen; er hatte Blut im Gesicht. In diesem Augenblick wandte sie sich ab und ihr Verstand schaltete aus.

- Coruscant – City – Nathaniels Wohnung – Mit Nex + Sanitäter -
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo

"Und jetzt?" , fragte sie. Exakt. Diese Frage brachte es auf den Punkt.

"Ja, genau das ist es. Diese Frage stelle ich mir seit einer Weile. Ich weiß es nicht. Die Macht wäre in unserem Fall wirklich die wirksamste Waffe, doch sind die Voraussetzungen in diesem Fall nicht gegeben sie einsetzen zu können. Ich meine Nylia hätte sich ja auch keinen weniger bevölkerten Planeten im ganzen bekannten Universum aussuchen können. Ja … und die Padawane werden sich wohl melden wenn sie etwas gefunden haben."

Vorin zermarterte sich das Gehirn, was er noch sagen, noch vorschlagen konnte, aber es war nichts mehr da. Er zuckte mit den Schultern und ließ sie dann hängen. Man konnte ihm seine Ratlosigkeit mit einer Hacke aus dem Gesicht meißeln.

"Scheinbar regelt die Macht nicht immer alles für einen und man steht genauso da wieder jeder andere. Da nutzte einem ein Meisterrang ja mal rein gar nix."

Selbst ein Großmeister konnte nichts machen, stellte er mit einem Blick auf Jo für sich fest. Ihm war aufgefallen, wie sehr Mara seinen Blick scheute. Hatte sie ein schlechtes Gewissen? Gut. Angst? Das wäre Quatsch. Aber wer wusste schon was in dem labilen Mädchen vor sich ging. Er hatte irgendwann aufgeben müssen, obwohl er einmal geglaubt hatte, sie bis zu ihrem tiefsten Kern zu verstehen. Er durfte scheinbar nichts Schönes im Leben haben, sondern musste immer wieder getreten werden. Inzwischen hatte er es akzeptiert. Er würde sich auf niemanden einlassen, und Geschehnisse insgesamt nicht mehr an sich heran lassen. Wenn Nylia tatsächlich etwas passierte war es schlimm, aber letztendlich irgendwo ihre eigene Schuld. Natürlich wäre der Tod eine zu harte Strafe für einen Fehler, aber letztendlich musste jeder irgendwann einmal lernen, dass es Konsequenzen gab.

So mancher hatte extrem viel Glück und entkam diesen Konsequenzen, doch irgendwann mal war dieses Glück aufgebraucht. In gewisser Weise musste ja auch Ausgeglichenheit herrschen. Vielleicht war es mit ihm und Mara deshalb nichts geworden. Sie waren zu glücklich gewesen. Ein Teil von ihm wollte noch mit ihr zusammen sein. Eine so schöne und liebe Frau an der Seite zu haben, war einfach unvergleichbar. Aber was nutzte es, wenn er am Ende so gnadenlos verletzt und ausgesperrt wurde? Liebe konnte nur gedeihen, wenn man dem anderen vertraute. Waren da erstmal Risse, schlich sich Misstrauen ein, war die Sache meistens schon zum Scheitern verurteilt. Warum war sie jetzt überhaupt hier? Eine Antwort hatte er auch noch nicht bekommen. Was war denn nun mit ihrer Fliegerei? Damals war das so wichtig gewesen, dass sie sich von ihm und den Jedi hatte entfernen wollen. Alles nur Pustekuchen? War sie seitdem in dem geistig verbrauchten Zustand gewesen, in dem er sie verlassen hatte? Keine Ahnung, diese würde er wohl erst haben, wenn sie es ihm erzählte.


"Ihr seht, besonders gut steht es gerade nicht." , fasste er die Situation zusammen.

"Wie kommt es, dass ihr jetzt doch bei der Suche helfen wollt? Vorhin hättet ihr einfach mit uns kommen können. Oder hat sich deine Vision wieder soviel Zeit gelassen, dass wir kaum eine Chance haben zeitlich darauf zu reagieren?

Nun, also da wir hier wohl nichts mehr ausrichten können, würde ich jetzt zu meinem Gleiter zurückgehen, während wir nach Lagerhäusern oder Hallen Ausschau halten. Als nächstes würde ich dann Jibrielle und Adrian abholen. Haben diese auch überhaupt nichts gefunden, könnt ihr zusammen versuchen eine Art 'Hellsicht' hinzubekommen. Sollte auch das nichts bringen, können wir genauso gut zum Quartier zurückfahren. Sinnlos durch den Untergrund zu irren, hilft auch keinem. Ansonsten: wenn ihr noch irgendeine Idee habt, wäre jetzt der beste Zeitpunkt sie loszulassen."

Er hatte gerade zugegeben dass er aufgab, was ihm aber egal war. Wenn sie Nylia nicht finden sollten, dann war es eben Schicksal oder der Wille der Macht. Sens Tod war furchtbar und grausam gewesen. Diesen hatten sie nicht verhindern können, auch wenn Mara etwas anderes behauptete. Ob man nun Visionen hatte oder der mächtigste Jedi aller Zeiten war, man war dennoch nicht allmächtig oder allwissend. Dinge geschahen. Punkt.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo
 
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Coruscant - obere Ebene - Zentrum - Luxus Restaurant "Silver" - Alaine, Jacen & andere Gäste​

Alaines Augen betrachteten den Mann, welcher ihr Gegenüber saß aufmerksam. Sie mochte ihn und dennoch war sie sich sehr sicher, dass er etwas im Schilde führte. Sie konnte zwar nicht sagen was es war, dennoch war es seine Zufriedenheit, welche ihn doch in eine äußerst gehobene Stimmung versetzte. Schwierig war es für sie nicht Auffälligkeiten zu erkennen, besonders nicht bei Geschöpfen, die ein Gehirn besaßen, durch ihre Ausbildung kannte sie die verschiedensten Züge und Mimiken ebenso gut wie die Körperhaltung. Jacen war durch und durch ein Politiker, somit hatte er sich anders im Griff als die normalen Leute, die ihr Leben fristeten. Es gab genug Politiker bei denen es durchaus zutraf wenn man behauptete, dass man ihnen nicht trauen könne und sie nur nach ihren eigenen Vorteilen sahen. Die Politik war ein Pflaster der Machtkämpfe über die Oberherrschaft und ihre Führer nutzten all ihre Vorteile, gleich was sie kosten konnten. Zwar gab es auch hier unterschiede, dennoch galt beiden den meisten nur eines Profit. Jacen mochte nicht zu ihnen gehören, dennoch war er ein Politiker und damit auch ein Pläneschmieder. Es war zwar nicht so, dass Alaine nicht ebenfalls ihre Ziele verfolgte und sie durchsetzte, nur waren ihre Methoden andere. Zumindest zu gewissen Teilen. Eine Politikerin hätt sie dennoch abgegeben und zwar eine sehr gute. Doch da dies nicht funktionierte, würde sie andere Mittel und Wege finden müssen. Warum also nicht einfach nutzen, was Jacen ihr anbot.

Grazil griff die Corellianerin zu ihrem Glas um einen Schluck zu trinken, während sie sich einen Moment unauffällig umsah. In der letzten Stunde hatten neue Gäste das Restaurant betreten und andere waren gegangen. Dennoch befand sich niemand wirklich interessantes unter ihnen. Wieder traf der Blick der Warrior Jacen und dessen ruhige Augen. Sie hatten etwas sehr charmantes. Im Grunde war seine ganze Art sehr charmant. Er verstand es zu reden und sein Gegenüber zu vereinnahmen wenn er es wollte. Einen kurzen Moment spielten Alaines Finger mit dem Glas in ihrer Hand, dann stellte sie es zurück an seinen Platz. Der Ober näherte sich mit dem Nachtisch und Alaine legte ihren Kopf leicht schräg.


„Ich weiß immer noch nicht, was du mir geben willst. Soll dies ein Geheimnis bleiben und vielleicht der Versuch, mich hier noch länger zu halten als du es eh schon getan hast!?“

Ein grinsen umspielten die vollen dunklen Lippen Alaines als sie Jacen ansah und die Sache damit wahrscheinlich sogar auf den Punkt brachte. Zumindest erkannte sie dies da ihr Gegenüber einen Moment perplex erschien, ehe er sich leise räusperte.

„Ich muss gestehen, ein wenig durchschaut hast du mich auf alle Fälle meine Liebe. Es ist durchaus sehr angenehm Konservation zu treiben ohne dabei Politik zu betreiben. Was ich dir gebe, werde ich nicht an diesem Ort tun und es wird ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Dinge, die die Sith betreffen lagert man nicht einfach in seinem Wohnzimmer und da ich nun weiß, dass du dem Weg deines Vaters folgst, wirst du es auch erhalten. Dennoch wäre ein wenig Geduld angebracht.“

Alaine ließ sich diese Worte einen Moment durch den Kopf gehen, während sie ihn aufmerksam betrachtet. Sie konnte sich gut vorstellen was er damit meinte. Sich etwas sicher zu sein war selbstverständlich das Beste, was er tun konnte.


„Unter diesen Umständen hätte ich wahrscheinlich ebenso gehandelt. Immerhin ist es immens von Vorteil zu wissen, mit wem man es zu tun hat und ob dieser jemand es auch Wert ist. Einmal Politiker immer Politiker nicht wahr Jacen!?“


Mit einem süffisanten grinsen hob sie den Löffel und ließ ihn in die Schale mit dem Nachtisch gleiten, während jener im nächsten Schritt in ihren Mund glitt.


„Durchaus durchaus. Blind zu vertrauen ist nicht sonderlich gesund Alaine.“


Die Warrior nickte. In der Tat. Blindes Vertrauen konnte schnell zum Tod führen. Er hatte seine Sache gut gemacht, dies war klar und sie würde sich sicher sein können, dass man ihm vertrauen konnte ohne ihn letztlich erledigen zu müssen.

„Falsch angebrachtes Vertrauen kann tödlich sein und somit ist man lieber auf der Hut. Eine Eigenschaft, die alle Politiker aufweisen. Besonders wenn man bedenkt wie schnell sie sich doch Feinde machen können. Ein falsches Worte, eine unüberlegte Handlung und ihre gesamte Grundlage könnte zerstört werden. Damit wäre man wohl wieder bei einer gewissen Ironie.“

Wieder lächelte Alaine bei diesen Worten. Es kam stets auf das Gleiche hinaus. Jacen nickte ihr zu und widmete sich dem Schlucken.

„Vieles ist eine Ironie. Nicht nur im einfachen Leben auch in der Politik oder Herrschaft. Wenn es allerdings auch nur wenige sind die dies erkennen. Diejenigen die es tun sind allerdings älter als du.“

Alaine zog leicht belustigt eine Braue nach oben. Er war nicht der erste der dies sagte und würde wohl auch nicht der Letzte bleiben.


„Weisheit ist etwas kostbares Jacen und nur wenige sind in einem jungen alter mit ihr gesegnet. Selbst unter den älteren gibt es genug deren Weisheit nicht viel mehr Überschätzung zu tun hat. Nur weil sie glauben etwas zu wissen, bedeutet dies bei weitem nicht, dass es auch den Tatsachen entspricht. Ich habe oft genug mit Personen verkehrt die hoch im Kurs standen wenn es darum ging Weise zu sein oder überlegt zu handeln. Oft schon wurde ich enttäuscht als sich das Gegenteil herausstellte. Ihr Glaube daran perfekt zu sein in ihrer Sache hat sie nicht selten ihr Genick gekostet.“


Alaine schüttelte leicht den Kopf. Es war interessant zu sehen, wie ihr Themengebiet sich langsam veränderte und sie mehr und mehr über Politik sprachen als über anderes. Doch machte dies der rothaarigen Raubkatze nur wenig etwas aus. Immerhin befand sie sich damit auf einem Gebiet, bei dem sie sich sehr gut auskannte und es kam nicht oft vor, dass sie die Gelegenheit dazu hatte. Die Sith im Orden waren, was dies anging weniger interessante Gesprächspartner. Mit einem kurzen Blick auf ihre Chrono stellte Alaine fest, dass der Abend schon recht weit fortgeschritten war. Sie saßen hier schon seit geschlagenen drei Stunden zusammen und unterhielten sich. Der Nachtisch war schon lange beendet worden und sie waren dazu über gegangen etwas zu trinken. Wahrscheinlich würde er sogar bis spät in die Nacht gehen ehe Alaine zurück in ihr Hotel kehren würde um ein wenig zu schlafen. Sie würde Jacen Zeit geben. Zum einen weil sie selbst Zeit hatte und zum anderen, weil Coruscant noch weitere Aufgaben offen hielt. Es galt noch immer heraus zu finden wohin Az verschwunden war. Allerdings konnte sie dies erst morgen tun und durch Jacen würde sie an die ein oder anderen Informationen unauffälliger gelangen als sich in die Computer zu haken. Es war wahrscheinlich dennoch nötig, trotz allem sollte man jegliche Vorteile nutzen.


Coruscant - obere Ebene - Zentrum - Luxus Restaurant "Silver" - Alaine, Jacen & andere Gäste​
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo

Irgendwie hatte Mara das Gefühl, dass ihre Frage nach dem was nun ihr auch nicht sehr viel weiterhelfen würde. Vorin jedenfalls hatte darüber auch schon nachgedacht. Er hatte Recht wenn er sagte, dass die Macht die wirksamste Waffe wär, nur dass Voraussetzungen mehr als nur schlecht waren. Mara wünschte sich etwas anderes hierbei, aber sie wusste auch, dass sie in diesem Fall machtlos war. Tja sie hatte sich wahrlich keinen besseren Planeten suchen können als ausgerechnet Coruscant. Dass sie anderen beiden sich melden würden, wenn sie Nylia gefunden hätten, war klar. Beide, sowohl Vorin als auch Mara schienen Ratlos zu sein. In der Tat, die Macht regelte allerdings nicht alles.

Vorin fiel durchaus auf, dass Mara seinen Blick ein wenig scheute und ihr war klar, dass er sich darüber Gedanken machte. Vielleicht tat ihm dies sogar ein wenig gut. Sie war froh, dass sie seine Gedanken so nicht gänzlich lesen konnte. Wer konnte schon wissen was ihm durch den Kopf ging und wie sehr es sie vielleicht verletzen konnte.


„Ich hatte diese Vision erst vor wenigen Minuten.“

Mara biss sich auf die Lippe. So etwas zu sagen war nicht ganz fair, denn er trat ihr damit ziemlich auf die Gefühle. Sie sagte dazu nichts. Was hätte sie auch sagen sollen und außerdem wollte sie dies nicht vor den anderen beiden.

„Ich denke du hast Recht. Wir können hier nichts ausrichten und ich glaube nicht, dass wir dies überhaupt können.“

Mara schüttelte leicht den Kopf. Er tat ihr weh ob bewusst oder unbewusst spielte keine Rolle, aber sie musste mit ihm reden. Jetzt mehr denn je. Es musst so vieles zwischen ihnen geklärt werden. Das Mädchen verließ ihre bisherig Position und schritt ein Stück näher an ihn heran.


„Können wir reden? Allein, bitte.“

Sie sah ihn einen Moment an und kam einen weiteren Schritt näher, bis sie fast direkt vor ihr stand.

„Es wäre mir sehr wichtig und ich denke es gibt einiges, was geklärt werden muss. Du wirst viele Fragen haben und ich will sie dir beantworten.“

Kurz sah Mara zu ihrer Meisterin und zu Tom, die beide noch immer bei ihr standen. Sie würden diese Situation sicherlich verstehen. Zumindest hoffte Mara dies sehr. Egal wie sie und Vorin bei diesem Gespräch auseinander gehen würden, sie mussten reden. Dies hatte sie sich vorgenommen und es würde nichts geben, was sie daran hindern würde. Wenn sie es nicht jetzt taten, wann sonst? Würde sie dann so schnell wieder die Kraft dafür aufbringen? Sie wusste es nicht. Zumindest nicht wirklich. Sie wollte es in gewisser Weiße hinter sich bringen und endlich klar sehen. Ihr Leben musste geregelt werden, gerade Bahnen erhalten und nicht so konfus ablaufen wie bisher. Sie brauchte Halt.

Zwar konnte sie in die Zukunft sehen und in andere Teile, aber dies bedeutete noch lange nicht, dass sie ihre eigenen voraussehen konnte. Wollte man den alles schon im vornherein wissen!? Nein nicht wirklich, denn wo blieb denn da noch das Leben als solches. Wieder biss Mara sich auf die Unterlippe. Ihr war einiges klar geworden und nun wo sie es wusste, lag es an ihr es auch zu ändern, es zu verändern. Innerlich strafte Mara sich. Sie durfte nicht feige sein sondern musste sich stellen. Musste sich Vorin stellen, der ein Anrecht darauf hatte und sie wusste, dass sie dies konnte. Sie war stark genug alles aus zu halten. Immerhin hatte sie dies bisher auch getan. Auch wenn es sie viel gekostet hatte und selbst wenn es sie noch mehr kosten würde, sie würde diesen Preis zahlen. Gab es den etwas, was sie noch nicht gezahlt hatte!? Vielleicht, vielleicht auch nicht, dies würde sich zeigen und mittlerweile war sie bereit dazu fast alles zu zahlen wenn dies bedeuten würde endlich wieder glücklich zu werden. Endlich wieder leben zu können. Genau dies wollte sie nämlich wieder. Leben! Er gehörte zu ihren größten Wünschen überhaupt.


|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ alte Fabrikhalle ~ beim Wanddurchbruch zum Fluchtweg ¦¦ Shana ~ Jedi ~ Cortanas ~ Defender ~ Coruscant Guards ~ Sturm Kommandos ~ Sturmies ~ Draconis ~ div. NPC & restlicher Widerstand

Abgesehen von den Schmerzen gab es nur eine Sache im Geist der blonden Schönheit. Und zwar der Gedanke an ihre eigene Selbstüberschätzung und Dummheit. Wie konnte man nur so närrisch sein? Hatte sie tatsächlich geglaubt etwas gegen das Imperium ausrichten zu können? Widerstandskämpferin! Einfach nur dämlich! Sie war ein verwöhntes Mädchen, das in ihre Partywelt zurückkehren sollte. Wohin ihre lächerlichen Bemühungen, ihrem Leben Bedeutung zu geben, geführt hatten, sah man ja gerade. Sie war nichts weiter als eine Lachnummer. Sie war gerade so in Selbsthass und Selbstzweifeln gefangen, die durch ihre Angst und ihre Schmerzen an die Oberfläche gekommen waren, dass sie die Jedi neben ihr erst bemerkte als diese das Wort ergriff. Was? Sie lebte noch und schien keine größeren – zumindest nicht sichtbare - Verletzungen zu haben. Wie war sie durch dieses Höllenfeuer gekommen ohne abgeknallt zu werden? Allerdings sah sie gezeichnet aus. Sie fragte ob die Verletzte gehen konnte. Shana nickte nur mit verkrampftem Kiefer. Sie musste im wahrsten Sinne die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu schreien. Das änderte sich in dem Moment, als sie mit Hilfe der Jedi aufstand.

"Verdammte Schei’ße!" , fluchte sie, als ein neuerlicher Schwall an Schmerzen durch ihren Arm ging. Ja, die Rätin hatte verdammt Recht, es tat weh! Und sie mussten hier weg. Um sie hier wegzubekommen rief Chesara einen Soldaten (Sane) heran. Na toll! Jetzt war sie auch noch ein Klotz am Bein. Sie wollte protestieren, wollte sagen, dass sie laufen konnte und es schon schaffte, doch vielleicht war es doch nicht so falsch. Zum Laufen brauchte man schließlich die Arme für die Balance und auf schnelle Bewegungen hatte sie gerade keine Lust. Sie wollte nur nicht Schuld am Tod eines anderen sein, weil sie alle aufhielt. Scham bemächtigte sich der Studentin.

Sie schaute weg und murmelte so etwas wie ein:
"Dankeschön!"

Sie wurde sogar vom Schlachtfeld getragen.
Konnte es eine eindeutigere Demonstration geben?
Ihr lächerlicher Versuch eine Kämpferin zu sein, wurde ihr spottend vorgehalten. Während sie sich elend im Gesamten fühlte, ging es weiter. Abwechselnd wurde geschossen und der nächste Punkt erobert. Jetzt konnte sie aus nächster Nähe sehen, wie ihnen die Jedi den Rücken freihielt. Das Lichtschwert zuckte so schnell und sicher herum, dass sie glaubte in einem Film zu sein. Wie war so etwas möglich? Sie parierte die vielen Schüsse, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Es war ein bisschen wie Zauberei. Und zu so etwas war sie theoretisch auch im Stande? Vielleicht hatte es doch etwas für sich, solche Dinge auch zu können. Nun, darüber würde sie hoffentlich noch nachdenken können. Im Moment reichte es ihr, sich an dem Soldaten festzuhalten, ein Heulen oder Schreien zu unterdrücken und nicht in Ohnmacht zu fallen. Sie hatte zwei Jahre trainiert und hier wurde ihr auf einen Schlag gezeigt, was sie alles nicht konnte. Wirklich bitter.

Aber eines durfte sie nicht vergessen. Es gab diejenigen die getötet worden waren, und die, die überlebten. Sie war nicht getötet worden, was sie vielleicht nicht ganz außer Acht lassen sollte. Oder? Nun, es war ein positiver Gedanken. Etwas, dass ihr irgendwo Kraft gab. Ebenso wie es der erscheinende Durchgang nach draußen vermochte. Sie hatten es geschafft! Zumindest konnten sie die Halle lebend verlassen. Nur noch ein Stück.


"Wir sind gleich durch." , kommentierte sie. Der Mann konnte das sicher selbst sehen, aber irgendwie gab ihr der Ausruf Hoffnung und Aufheiterung. Vielleicht ging es ihm ähnlich.

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ alte Fabrikhalle ~ beim Wanddurchbruch zum Fluchtweg ¦¦ Shana ~ Jedi ~ Cortanas ~ Defender ~ Coruscant Guards ~ Sturm Kommandos ~ Sturmies ~ Draconis ~ div. NPC & restlicher Widerstand
 
[ Coruscant | Coco Town | „Roses of Coruscant“ | Balkon | mit Ariana ]

Minute für Minute verschwand der rote Feuerball, Coruscant Prime mit vollem Namen, hinter einer gewaltigen Häuserfront. Parallel zu diesem Sonnenuntergang verfärbte sich der Abendhimmel mehr und mehr von einem hellen Orange zu einem tiefen Weinrot. Dazu strahlten die gläsernen Gebäude, welche vom letzten Sonnenlicht getroffen wurden, in einem kräftigen Gold. Für einen Moment war jeder Betrachter, der einen Kunstverstand besaß, von diesem spektakulären Szenario gebannt, denn zu diesem Zeitpunkt zeigte sich der urbane Planet von seiner schönsten Seite. Man vergaß förmlich das namenlose Elend, das bloß ein paar Ebenen tiefer ein primitives Leben führen musste. Ebenso verschwendete man in diesem magischen Moment keinen Gedanken an den Kampf der zahlreichen örtlichen Widerstandszellen, die im Untergrund gegen das Imperium rebellierten.

Auch Horatio Kraym I. ließ sich für eine knappe Sekunde von einem magischen Hauch verzaubern, da er selten Zeit für solche wunderschönen Naturphänomene fand. Alle seine politischen Gedanken traten freiwillig in den Hintergrund, damit er diesen seltenen Sonnenuntergang genießen konnte. Er achtete auf jedes einzelne Detail. Bemerkte den dünnen Strom an unzähligen Gleitern, recht flinken Speedern und anderen flugfähigen Gerätschaften in der weiten Ferne. Ruhig atmete der Adlige, der sich für einen wahren Kenner mit exquisiten Kunstgeschmack hielt, ein. Horatio labte sich förmlich an diesem außergewöhnlichen Anblick. Seine Seele sammelte neue Energie. Kurz schloss er seine beiden Augen. Dann blickte er zu seiner Begleitung. 'Sie passt perfekt zu diesem Moment', sinnierte der imperiale Gouverneur und schenkte ihr ein Lächeln. Danach nahm er einen Schluck aus seinem Glas. Sanft löste sich Ariana von seiner Brust und lehnte sich etwas lässig gegen die Brüstung.

„Um nochmal auf Ihre Worte zurückzukommen“, sprach die sehr hübsche Blondine leicht bedächtig weiter. „Ich habe mich bereits mit 13 von meiner Mutter abgewandt, weil mir ihre Einstellung zum Leben nicht gefiel. Sie hatte schon immer die Hosen in der Ehe mit meinem Vater an. Mein Vater hat den Wohlstand in die Familie gebracht. Meine Mutter hat vergessen, wo sie wirklich herkommt. Ihre Eltern waren sehr arm und sie mussten vier ihrer sechs Kinder zur Adoption freigeben, sonst hätten sie die anderen beiden nicht durchgebracht. Sie ist also nur durch Adoption ein wenig reicher geworden. So richtig wohlhabend wurde sie erst durch die Hochzeit mit meinem Vater.“

Irgendwie war Horatio über diese natürliche Offenheit erstaunt. Wirklich selten sprach eine Frau so früh schon von ihren familiären Beziehungen, der Familiengeschichte und anderen privaten Dingen, die für Außenstehende eher unnötig waren. Kurz hatte er seine Miene nicht unter Kontrolle – zeigte damit seine innere Verwunderung. Fix versuchte er diese Entgleisung mit seinem typischen Lächeln zu überspielen. Was sollte er bei dieser schieren Informationsflut entgegnen? Nachdenklich richtete sich sein Blick wieder dem wunderschönen Panorama zu. Ein leichter Lufthauch stieg plötzlich aus den tieferen Ebenen auf, aber wirkte auf den Adligen dennoch verwunderlich frisch. Trotz seiner recht langen Zeit, die er mittlerweile auf Imperial City verbracht hatte, hatte sich Horatio noch nicht an die mannigfaltigen Kuriositäten, welche es auf dem großen Planeten gab, gewöhnt. Auf einmal piepste ihr Com-Gerät. Ariana hatte eine Nachricht erhalten.

„Das war mein Bruder...“, entschuldigte sich die hübsche Alderaanerin.

Danach machte sie auch einen Abriss von ihrem Bruder und dessen Leben. Auf Horatio wirkten ein bisschen dem magischen Bann, den er am Anfang verspürte, entgegen. Erste Schichten des Zaubers trugen sich ab. Trotzdem war der hochrangige Verwalter weiterhin fasziniert von dieser Frau. Zwar konnte er nicht jedes gesagte Detail von ihr für bare Münze nehmen, weil er sich mit den Strukturen im imperialen Militär auskannte – und somit kein einziger Pilot ein Offizierspatent für die imperiale Flotte erwerben. Er erwiderte ihren Blick, während sie im gleichen Moment ihre rechte Hand auf seine kräftige Schulter legte. Ein Wechselbad der Gefühle entstand in seiner Bauchgegend. 'Speziell – sie ist wirklich speziell', dachte sich der Gouverneur. 'Eine echte Rarität in diesem verkommenen Sumpf.' Sanft strich er ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht, nachdem ein weiterer Windhauch über die niedrige Brüstung gefegt war. Erste Anzeichen der Nacht zeigten sich allmählich, weil der rote Feuerball endgültig vom bebauten Horizont verschluckt worden war.

„Die Nacht bricht allmählich herein“, bemerkte Horatio höflich. „Wir sollten uns wieder ins warme Innere begeben. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn Sie am nächsten Tag kränkeln. Außerdem macht sich langsam der Hunger bei mir bemerkbar...“

Galant ergriff er ihre rechte Hand. Samtweich war ihre gepflegte Haut. Für einen Moment vernahm Horatio einen zarten Hauch von ihrem lieblichen Parfüm. Tief atmete er bei dieser Erkenntnis ein, um diesen dahinscheidenden Augenblick zu genießen. Danach verließen sie gemeinsam den kleinen Balkon. Über eine unverschlossene Tür kehrten sie in das Innere zurück. Sofort umschloss das Paar eine wollige Wärme, welche das Etablissement in fester Hand hatte. Kurz sahen manche Gäste, die in unmittelbarer Nähe zur Bar saßen, auf, aber niemand interessierte sich für das menschliche Paar, das über den angebauten Balkon eingetreten war. In der Zwischenzeit hatte sich der Schankraum an den meisten geleert. Außerdem hatte eine Verschiebung zur Bar stattgefunden. Kaum ein Platz am Tresen war mehr frei. Dazu hatten Barkeeper und Geschäftsführerin alle Hände voll zu tun. Horatio führte seine Begleitung zu einem freien Tisch am Fenster.

„Ein wirklich schöner Abend...“, warf der adlige Gouverneur ein, nachdem sich die beiden in aller Ruhe gesetzt hatten. „Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Planet solche Schätze verbirgt. Wir sollten uns auf alle Fälle wiedersehen – wenn ich so dreist sein darf.“

Erneut schenkte er der blonden Alderaanerin ein Lächeln. Doch plötzlich piepste sein Com-Gerät in seiner rechten Brusttasche. Sein Butler hatte ihm eine kurze Nachricht geschrieben, dass sich neue Termine für den nächsten Tag schon in den frühen Morgenstunden angemeldet hatten. Erneut wurde ihm bewusst, dass er in seiner Position nie Freizeit finden würde. Nur sehr ungern wollte er schon in diesem Moment den schönen Abend zu einem Ende bringen, aber die Pflicht verlangte mit einem lauten Schrei nach ihm. Er konnte diesen Planeten nur regieren, wenn seine Gedanken klar waren – jeglicher Schritt daneben rief seine lauernde Konkurrenz auf den Plan. Kurz flackerte ein lebhaftes Bild von Hera Aealo, einer Legatin in seiner Verwaltung, in seinen Gedanken auf. Sie war schon auf einem Ast, der seinem sehr nahe kam. Elegant steckte er das kleine Gerät wieder weg und erhob sich.

„Ich muss mich leider von Ihnen verabschieden“, gestand Horatio mit Bedauern in seiner Stimme. „In meiner Position hat man kaum eine freie Minute – so war ich dieses Mal sehr froh Sie getroffen zu haben. Selbstverständlich hoffe ich auf ein zweites Treffen.“


[ Coruscant | Coco Town | „Roses of Coruscant“ | Gastraum | mit Ariana, wenige Gäste an anderen Tischen ]​

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gasse | High Col. Aabe ]

Selbstsicher stürmte eine kleine Welle an weißgepanzerten Sturmtruppen nach der anderen drang in das baufällige Fabrikgebäude ein. Dichte graue Rauchschwaden, die von den Explosionen etlicher Granaten herrührte, umgaben das veraltete Bauwerk. Mit einem militärischen Schlag war die Stille, welche vorher in diesem Bezirk geherrscht hatte, verschwunden. Ausschließlich Kampfgeräusche erfüllten zu diesem Zeitpunkt die verschmutzte Luft. Man konnte noch etliche Gassen weiter hören, dass der Widerstand in der Fabrik noch nicht gänzlich gebrochen war. Die imperialen Truppen, die sich im Inneren befanden, hatten somit ihren Auftrag noch nicht erfüllt.

Geduldig stand High Col. Aabe hinter einer provisorischen Barrikade, welche man draußen errichtet hatte. Aus sicherer Entfernung beobachtete der hochrangige Armeeoffizier das Szenario. Manchmal schweifte sein nachdenklicher Blick zu einem kleinen Datapad, das sich in seiner Hand befand. Für ihn war wichtig, dass er ständig informiert wurde. Das winzige Gerät zeigte ihm die ganze Situation im Inneren der umstellten Fabrik. Einzelne Punkte wehrten sich vehement gegen seine Truppen. Sie schlugen an einigen Stellen sogar seine Leute zurück. Unter dem schweren Helm verzog sich dabei Aabes bärtiges Gesicht. 'Die Operation muss endlich ein Ende finden', dachte sich der hochrangige Armeeoffizier. Auf einmal trat ein Sergant neben ihn.

„Unsere Truppen sind auf einen speziellen Widerstand gestoßen, Sir“, meldete der Unteroffizier mit unterwürfiger Stimme. „Mehrere Jedi befinden sich im Gebäude.“


„Konnte man diese Staatsfeinde identifizieren?“, fragte High Col. Aabe augenblicklich nach. „Der Gouverneur wird diese Informationen für weitere Schritte gebrauchen können...“

„Das System konnte eine „Chesara Syonette“ und einen „Tomm Lucas“ erkennen“, informierte der Sergant. „Außerdem wurde auch ein Cathar (Crado), der sich im Verwaltungsgebäude verschanzt hatte, von unserem System erkannt. Er war bei den Unruhen von Ord Biniir auffällig geworden. Außerdem muss ich noch vermelden, dass die Sith und unsere Leute bisher keinen Erfolg bei der Bekämpfung dieser Störfaktoren hatten.“

Nachdenklich nickte Aabe dem Sturmtruppen-Unteroffizier zu. 'Hat Draconis wirklich recht gehabt – haben wir den Feind unterschätzt?', fragte sich der Armeeoffizier plötzlich. Er hatte nicht viel auf die Paranoia eines wahnsinnigen Sith gegeben – bis jetzt. Diese unerwartete Entwicklung störte ihn ernsthaft. Brachte mit einem Schlag seine Planungen durcheinander. Mit einer genervten Bewegung schickte er den Sergant wieder auf das Schlachtfeld. Im Anschluss kehrte Rarr Aabe zur mobilen Kommandozentrale, die man vor der Razzia eingerichtet hatte, zurück. Direkt vor der sehr schmalen Rampe wartete schon ein Lieutenant auf ihn. Der uniformierte Mensch wirkte ziemlich unruhig als der High Colonel sich dem Landungsboot näherte.

„Neue Nachricht für Sie, High Col. Aabe, tat der schlanke Offizier kund. „Im Augenblick sind drei Gefängnistransporter unterwegs. Ankunftszeit in etwa fünf Standardminuten. Wie lauten jetzt Ihre Befehle?“


„Lady Kezia soll mit ihren Leuten alle lebenden Rebellen gefangen nehmen“, wies Aabe in einem recht barschen Ton an. „Die Sturmtruppen, die Barrikaden überwältigt haben, sollen nun ebenfalls Gefangene nehmen. Kampfhandlungen auf ein Minimum beschränken... dafür kann die HAVr A9 jetzt das Feuer eröffnen. Der Widerstand muss gebrochen werden!“

[ Coruscant | Industrieviertel | dunkle Gasse | High Col. Aabe ]
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle (Eingang)]- Alynn, Brennan, Commander Veantur

Äußerlich lag die mit bloßem Auge nur noch als grauer Klotz zu erkennende Fabrik, in der die Kämpfe zwischen Imperium und Widerstand – falls es tatsächlich eine Zelle des Widerstands war, die die Fliegende Festung und ihr Infanterietross angegriffen hatten – aufgeflammt waren, in trügerischer Ruhe. Alynn war relativ zuversichtlich, dass dieses beachtliche und für die Untere Ebene Coruscants untypische Aufgebot an Soldaten und Kriegsgerät diesen Kampf schnell zugunsten der Herrschenden dieses Planeten entscheiden würde. Doch was war damit gewonnen? Eine einzelne Zelle ausgelöscht, zugegebenermaßen gründlich, doch die übrigen aufgeschreckt und in ihrer Wachsamkeit verstärkt. Nur langsam dämmerte eine weitere Möglichkeit am Horizont – vielleicht war dies kein Angriff auf eine isolierte Zelle. Vielleicht hatte der Widerstand seinen ersten Fehler gemacht, ein gut sichtbares und lohnendes Ziel geliefert. Vielleicht war es mehr als ein Nadelstich, den Kraym seinen aus dem Schatten angreifenden Gegnern in diesem Augenblick versetzte. Die wenigen Nachrichtenübertragungen, die sie im Hyperraum auf der Reise nach Coruscant studiert hatte, hatten darauf schließen lassen, dass Kraym seinen Vorgänger abgelöst hatte, da dessen Ergebnisse – dessen Erfolge gegen ebendiesen Widerstand – nicht zufriedenstellend gewesen waren. Als sie diesem blasierten und von sich selbst eingenommenen Aristokraten in seinem Büro gegenüber gestanden hatte, waren ihre Zweifel an seiner Befähigung zur Erfüllung dieser Aufgabe offensichtlich gewesen. War der Widerstand am Ende weit weniger gefährlich, als sie es angenommen hatte? Ohne Unterstützung der Republik, ohne Unterstützung der Jedi?
Endlich wurde sie sich wieder der dritten Person bewusst, die neben ihr und dem schweigenden ersten Offizier der Viper am aufgesprengten Tor der Datenspeicherfabrik verharrt war und schließlich das Wort an sie gerichtet hatte. Ihr Fokus verlagerte sich. Vollkommen gleich, was in dieser anderen Fabrik passierte und wie stark diese offensichtliche Niederlage – wer konnte sich schon im offenen Kampf gegen die besten des Imperiums behaupten? – den Widerstand schwächte, die Jagd war mit diesem Tag nicht vorüber.


“Dann werden Sie mir dabei helfen, Canze’olan aufzuspüren… und jene, die sich seiner Dienste bedienen.“

Dieser Satz war keine Feststellung, kein Vorschlag oder gar eine Frage.

“Colonel Derricote wird sich meiner Argumentation kaum entziehen können.“

Fast hätte die Sith den Hauch eines Schmunzelns erkennen lassen. Tatsächlich wünschte sie sich ein wenig, dass der Colonel genau dies zumindest versuchte…
Neben ihr rührte Veantur sich.


„Commodore, bei allem Respekt, aber als Offizier der Flotte sind Ihre Befugnisse…“

Es brauchte nur eine halb erhobene, schwarz behandschuhte Hand, um den in seiner massigen Rüstung oberflächlich weitaus beeindruckender wirkenden zum Schweigen zu bringen.

“Sobald dieses Widerstandsnest ausgehoben wurde, werden sie sich mit dem Rest Ihrer Einheit treffen, Diar’mon. Danach kehren Sie zu Derricotes Garnison zurück und erwarten weitere Befehle… die meine Befehle sein werden.“

Jetzt war da mehr als die Andeutung eines Lächelns, doch es wirkte weder besonders einschmeichelnd, noch ermutigend.

“Dann werden wir sehen, was Sie wirklich erreichen können.“

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle (Eingang)]- Alynn, Brennan, Commander Veantur
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - mit Adrian[

"… und geben uns als Tylaar aus!"

meinte Adrian plötzlich im euphorischem Ton und beendete somit Jibrielles Satz. Ja genau! Aufgeregt riss Jibrielle die Augen auf. Warum eigentlich nicht? Wenn sie durch Nylia an Tylaar rankommen wollten, war das ihre Chance. Die mutmaßlichen Entführer würden sich diese Idee doch nicht durch die Lappen gehen lassen. Das einzige Problem war, dass sie es glaubhaft machen musste. Schnell krammte die Padawan ihren eigenen Com heraus, da Adrian Nylias Nummer nicht zu haben schien.

"Japp, hier ist sie."

sagte sie, gab sie Adrian schnell, damit er im Falle eines Falles auch hätte schreiben können. Doch für die anstehende Nachricht hatte sie bereits ein Textfeld für eine Mitteilung geöffnet. Denn hier, wie bei vielen Fernübertragungen, war eine Ton- oder gar Bildübertragung nicht günstig, wenn auch aus anderen Gründen. Sie hatten nämlich weder das Schauspielerische Talent, noch die nötige Masken, um sie anders als über Text als Tylaar auszugeben.

"Aber halt. Sie wird mich doch nicht als Tylaar eingespeichert haben. Andererseits ... gut wenn sie Tylaar so noch drin stehen hat, wird man uns eh nicht glauben. Auch wenn sie da vielleicht ein Manöver sehen könnte, um uns auszutricksen. Sollte Nylia aber die Namen zu den Nummern geändert haben, sodass vielleicht gar kein Tylaar mehr drinsteht, würden die Entführer doch zumindest annehmen, dass sie Tylaar echte Nummer verborgen hat. So oder so ist es doch ein versuch wert, oder? Im Prinzip, werden sie uns ja ohnehin auflaufern, wenn wir uns treffen sollten."

Eine ganz schön riskante Sache planten sie da. Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, zuerst Meister Al Jevarin zu kontaktieren und um Rat zu fragen, ja vielleicht sogar zu warten, doch unwillkürlich verwarf sie ihn gleich. Sie konnten es sich nicht erlauben länger zu warten. Sie mussten jetzt handeln. Immerhin hatte sie auch diese Spur gefunden. Dann sollten sie auch am Ball bleiben. Mit halb mulmigen Gefühlen machte sich Jibrielle also ans Schreiben, während Adrian noch ein paar Vorschläge zur Nachricht unterbreitete. Sie hatte sich dafür Schulter an Schulter neben ihn gestellt und ließ ihn auf ihren Com schauen, während sie tippte.

"Genau, so machen wirs. Müssen nur aufpassen, dass es nicht zu gekünstelt wirkt, nicht das sie verdacht schöpfen. Er darf auch nicht wie ein Null-Acht-Fünfzehn Bruder rüberkommen, immerhin wissen die ja sicher, das er beim Widerstand war, wenn sie nicht sogar wissen, dass er ein Jedi ist."

***** Com-Nachricht an Nylia Zairee *****
*** Verschlüsselter Kanal ***

Hallo Schwesterchen!

Wo steckst du gerade? Es war meine Schuld, das wir einander verloren hatten.
Aber keine Sorge: Sag mir wo du steckst, und ich hole dich.
Dann verduften wir von Coruscant. Ihr ist es einfach zu, sagen wir mal, ungemüdlich geworden.
Was sagst du dazu?

Liebe Grüße,
Big T.

***** Com-Nachricht beendet *****

Zusammen mit Adrian ging sie nochmal über das geschriebene drüber und als die letzten Verbesserungen vorgenommen und auch Adrian sichtlich zufrieden mit ihrem Text war, schickte sie ihn ab. Nun blieb ihnen nur zu hoffen und auf eine Antwort zu warten. Sollte Nylia am Ende doch nur leicht angetrunken in einer anderen Bar sitzen und sich über diese merkwürdige Nachricht wundern, könnten sie sich ja wenigstens über eine sehr irritierte Nachricht einer überhaupt nicht in Gefahr schwebenden Nylia freuen. Naja, wenn.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - mit Adrian[
 
§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Nathaniels Appartment ~ im Bad ~ auf dem Boden ~ allein, Akemi nebenan ~§

Die Zeit floß zäh wie Sirup dahin, der an die Kacheln an der Küchenwand gespritzt wurde. Wie durch Milchglas, der Blick auf keinen bestimmten Punkt fixiert, nichts zielgerichtet, starrte Nex dahin. Rufe von draußen, die ungehört blieben. Speichel, Schleim, Schaum der aus dem Munwinkel floss. Die Muskeln sporadisch zuckend, stillgelegt. Eine Blutlache unter dem Kopf, der in die Fugen drang und gleich einem Kanal dahinfloß, gleichsam aus der Nase und der Wunde am Kopf gespeißt. Zeit, die immer länger wird, immer sirupartiger, einem Nullpunkt entgegenströhmend. Ein Konvergieren dem Stillstand entgegen, Zeitlosigkeit. Im Kopf Stille, Ruhe. Nex wohnt hier nicht mehr.

Ein Knall, ein elektrisches Zischen, bemerkte Nex nicht. Seien geweiteten Puppillen, unwillkürlichen Reflexen folgend, richteten sich ungezielt auf die vorbeiziehenden Schemen. Taube Haut, kein Gefühl für die Berührungen. Kein Gehör für die Töne, nichts was durchdrang. Nex wohnt hier nicht mehr.

Ein dumpfer Schmerz auf dem linken Schulterblatt, kaum da, ein grelles Licht. Kommt es aus dem Himmel? Die Sonne der Welt? Und Schemen. Mehr Schemen.


"AAAArrrghh!!!!!"

entfuhr Nex ein Ohrenbetäubender Schrei, als er sich krampfend aufrichtete, die riesige Nadel in seiner Brust entdeckte, in seinem Herzen, bevor er wieder zu Boden sank, diesmal mit allen grellen Tönen und lauten Lichtern drumerherum, alle ungeordnet, unwirklich, nur das Herz hämmerte schmerzhaft, doch sich seiner getreuen Aufgabe besinnend. Mit rasendem Atem lag Nex auf dem Badboden, wie gelähmt, völlig verschmiert durch Speichel und Blut, erkannte er die beiden Sanitäter über sich. Keine Kollegen immerhin, dachte Nex gleich, und mehr dachte er nicht. Als letztes flackerte noch das Bild von einer in der Tür stehenden Akemi durch seinen Sinn, veranlasste ihn zu einem vagem Lächeln, bevor er die Welt wieder verließ und wieder alles dunkel wurde. Licht aus, doch Nex war zurück im Haus.

§~ Coruscant ~ City ~ obere Ebenen ~ Nathaniels Appartment ~ im Bad ~ auf dem Boden ~ mit Akemi und Sanitätern ~§
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo

Ja genau das hatte er doch gemeint. Eine Vision kam und sofort musste alles sofort in Gang gesetzt werden. Mit spärlichen Informationen gefüttert, durfte man sich keinen Fehler erlauben. So zumindest kam es ihm vor. Wie auch immer, scheinbar waren sie sich einig, nichts tun zu können. Dann konnten sie ja jetzt gehen. Er jedenfalls war mit der Suche gescheitert. Das war ja wieder ein toller Start für Coruscant. Der Planet mochte ihn irgendwie nicht. Aber so leicht wie beim letzten Mal würde er es dem gierigen Moloch nicht machen. Plötzlich kam Mara auf ihn zu und überraschte ihn mit einer seltsamen Bitte. Hä, was? Reden?

"Wie … jetzt?" , fragte er etwas ungläubig. "Hier?"

Sie waren mitten im Dreck und zwischen den Schatten. Konnte das nicht warten? Es gab einiges zu klären, aber musste es in dieser Umgebung sein? Musste ja wichtig sein, wenn sie so vorpreschte. Sie schaffte es auch immer wieder ihn vor Rätsel zu stellen. Dabei war sie ihm unerwartet nahe gekommen. Was hatte sie vor? Ihn zu küssen oder ihn zu schlagen? Das waren die beiden Alternativen, die ihm gerade im Kopf herumschwirrten. Er schnaubte.

"Schön. Meinetwegen. Lass uns losgehen."

Die Bitterkeit und Ablehnung in seiner Stimme war nicht schwer zu erkennen. Eigentlich wollte er das nicht, und gleichzeitig irgendwie doch. Sie hatte mit ihm Schluss gemacht. Sie war die Böse. Sie hatte ihn verletzt. Erwartete sie jetzt etwa Freundlichkeit? Nachsicht? Das konnte sie komplett vergessen! Tom und Jo blieben ein wenig zurück, es ging sie schließlich nichts an. Erstaunlich, dieses Thema nahm ihn stärker mit als es ihm lieb war. Woher sonst sollte die Wut plötzlich kommen? Bei der Macht, er hatte sie so geliebt, und wünschte sich es wäre nie so gekommen, wie es gekommen war. Aber sie hatten sich getrennt und Vorin gefiel es nicht emotional dorthin zurückkehren zu müssen. Es hatte Monate gebraucht, bis er über den Schmerz hinweggekommen war. Auf ein Aufreißen der Wunde hatte er echt keine Lust. Er betrachtete ihr blondes Haar, die Züge ihres hübschen, jungen Gesichts. Er sollte erwachsen mit der ganzen Sache umgehen. Doch was war da schon erwachsen? Er wusste nicht was er sagen sollte. Es war vorbei, sie hatte ihn nicht mehr gewollt und ihn weggestoßen. Sie wollte ihm die Dinge erklären, na dann los.

"Du willst reden? Worüber denn? Was gibt es zwischen uns noch zu sagen? Warum bist Du überhaupt hier? Müsstest Du nicht irgendwo im kalten Weltraum rumdüsen?"

Vielleicht hatte sie die Trennung am Ende doch bereut und ebenso gelitten wie er. Aber wenn es so gewesen sein sollte, warum hatte sie überhaupt so etwas veranstaltet? Nun, Frauen waren nicht immer logisch und nachvollziehbar, dies hatte er mittlerweile mitbekommen. Aber vielleicht irrte er auch und es gab irgendeinen anderen Grund. Das sie gut fliegen konnte, stand wohl außer Frage.

"Die Fliegerei war Dir doch so wichtig damals. Scheint dein Interesse ja nicht besonders lange gefesselt zu haben." Ein toller Freund war er. Sie hatte vorhin völlig fertig ausgesehen und auch jetzt schien sie nicht gerade vor Freude zu sprühen und trotzdem ging er sie so an. Aber so war das nun mal. War andere trat, wurde eben zurückgetreten.

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Vorin ▫ Mara ▫ Tom & Jo
 
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