Coruscant

¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ vor dem Haupteingang beim Transporter ¦¦ Shana ~ Markus ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ irgendwo in der Nähe SgtMaj Janrek Skorm & Alynn

Düster war die Welt geworden, dunkel die Gedanken, die im Geist der Blondine umhergingen. Wo war sie nur hier hinein geraten? Sie hatte ja nicht die geringste Ahnung gehabt, was wirklich vor sich ging. Nicht den leisesten Schimmer! Es war noch viel schlimmer als sie immer vermutet oder geahnt hatte. Bis jetzt hatten die Ereignisse wie Ausnahmen ausgesehen, wie Fehler, die nun mal passieren konnten im alltäglichen Leben. Doch dies war es nicht. Da ihr ohne Scham und Zurückhaltung das wahre Gesicht des Imperiums offenbart wurde, konnte sie davon ausgehen, dass sie diese Festnahme nicht überlebte oder in irgendeinem Kerker landete, wo sie nicht reden und somit schaden anrichten konnte. Der sogenannten "Regierung" blieb gar nichts anderes übrig als ihre Spuren zu verwischen. Das angerichtete Gemetzel musste vertuscht oder anderen in die Schuhe geschoben werden. Vorzugsweise den Jedi oder dem Widerstand. Es entlockte der Padawan beinahe ein Lachen. Wie erbärmlich musste man sein um auf diese Art und Weise zu handeln?
Feige bis zur kleinsten, unbedeutendsten Zelle. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren gegen die Realität fast noch ein Zuckerhaus.

Ein Staatsapparat der sich ernsthaft als legitim bezeichnen durfte war auf diesem Planeten nicht zu finden. In Wahrheit die reinste Lüge und das pure Böse. Im Prinzip empfand sich Shana als zu gebildet um mit Schlagwörtern wie "gut" und "böse", "falsch" und "richtig" um sich zu werfen. Aber in diesem Fall ließ sich keine andere Benennung finden. Egal was als nächstes geschah, sie würde nur weitere Beispiele und Beweise zur Untermauerung dieser Ansicht erhalten. Schon alleine die Art und Weise wie sie behandelt wurden. Viele der hier Inhaftierten waren unumstritten unschuldig und wurden völlig zu Unrecht gefangen gehalten. Selbst wenn hier Prostitution am Werke war, was erst einmal bewiesen werden musste, war das Handeln der Männer absolut unangemessen und unprofessionell. Die wenigsten Frauen hier wurden dazu gezwungen ihren Körper zu verkaufen, die meisten machten es mehr oder weniger freiwillig. Demnach war es nichts anderes als eine Dienstleistung. Was man davon aus moralischer Sicht hielt stand auf einem völlig anderen Datapad. Abgesehen davon brauchten die "Soldaten" nicht so zu tun, als hätten sie selbst nie solche Dienste in Anspruch genommen oder zumindest darüber nachgedacht. Scheinheiliges Dreckspack!

Vom hinteren Einstieg waren plötzlich Geräusche, bzw. Schritte zu hören. Weitere - diesmal wirklich militärisch gewandete - Männer betraten den Transporter. Was denn nun schon wieder? Ziemlich schnell wurde ihre Unwissenheit aus der Welt geschafft als sie die Befehle vernahm die in knapper Form vom Diensthabenden gegeben wurden. Durchsuchen? Wie bitte? Warum denn nochmal? Was sollte dieser völlig hirnverbrannte Banthamist? Shana wurde immer wütender, vor allem als sie sah, dass wirklich jeder hier Sitzende erneut durchsucht und - die weiblichen Inhaftierten natürlich besonders intensiv - abgetastet wurde. Als sie schließlich an der Reihe war, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Inzwischen war sie einfach fuchsteufelswild.


"Och bitte, was soll ich denn noch versteckt haben? Das ist lächerlich."
Mit Sicherheit sehr unklug, doch sie konnte einfach nicht mehr den Mund halten. Wenn die Blondine Pech hatte, würde sie dies eines Tages noch das Leben kosten, hier und jetzt war es noch nicht so weit. Es brach höchstens ihre Stolz, als der Soldat ausholte und ihr einen wuchtigen Schlag ins Gesicht mit der flachen Hand verpasste.

"Schnauze!"
Sie wurde gegen die neben ihr sitzende Gestalt geschleudert und blieb gerade so auf der Bank sitzen. Ihre Wange brannte, und nur mühsam konnte sie die Tränen unterdrücken. Tränen der Wut. Sie genossen es!
Sie labten sich an der Hilflosigkeit ihrer Opfer. Sie musste die Wut unterdrücken, oder durfte sie zumindest nicht zeigen. Mit größter Anstrengung riss sie sich zusammen und presste in geradezu verkrampfter Manier ihre Kiefer aufeinander. Vor allem während der nun natürlich doch folgenden "Durchsuchung". Keine Scham, kein Respekt, kein Anstand hielt den Imperialen zurück ihr unter die Unterwäsche zu schauen und wirklich ALLES zu begutachten. Doch zu ihrer gelinden Überraschung suchte der Soldat nicht extra lange oder fing an sie zu betatschen. Nachdem er einen sorgfältigen Blick geworfen hatte, ließ er von ihr ab und widmete sich dem nächsten Gefangenen. Sie hatte ja nunmal keine Waffen bei sich, außer vielleicht ihren Körper. Eigentlich war das, was hier geschah nichts weiter als eine Form der Vergewaltigung des eigenen Stolzes, der eigenen Integrität. Nun ja, es verstärkte nur das was sie sowieso schon seit einigen Minuten immer stärker wahrnahm.

Zorn, Wut ...
Sie hasste das Imperium. Sie hasste es!! Das einstige Gefühl war mit der Zeit zu einer kalten, objektiven Überzeugung geworden, doch nun flammten die alten Gefühle wieder auf. Rein und einnehmend brodelte das Feuer des Zorns durch den schlanken Körper. Sie war ein dummes kleines Ding, deren Vorstellungskraft zu sehr von den eigenen Erfahrungen beschränkt worden war. Boshaftigkeit war in einer Form vorhanden, die ihr bisher nicht möglich schien. All das hier machte überhaupt keinen Sinn, entsprach keinen Gesetzen oder logischen Leitsätzen. Es war einfach nur das Ausleben von Selbstherrlichkeit.

Alles was sie bis jetzt gegen die Imperialen unternommen hatten, war schlicht lächerlich. Wenn sie ihren Widerstand ernst nehmen wollten, mussten sie eine ganz andere Gangart anschlagen. Blut musste mit Blut vergolten werden. Tod mit Tod. Waren mittlerweile nicht Waffen und Sprengstoffe besorgt worden? Diese mussten auch eingesetzt werden. Einrichtungen verschiedenster Art in die Luft gesprengt werden. Imperiale erschossen werden wo immer sie auftauchten. Es war notwendig hart und unbarmherzig zuzuschlagen. Wenn das Imperium glaubte ungestraft Bürger niedermetzeln zu können, dann hatten sie sich getäuscht. Dies konnten sie auch. Sobald sich Truppen in die untersten Ebenen wagten, würde man sie angreifen müssen; solange bis sie sich nicht mehr in die Tiefe wagten. Oder sie mussten bewerkstelligen dass auch die Oberschicht die Blutrünstigkeit des Staatsapparates zu sehen bekam. Dies alles war allerdings nur umsetzbar, wenn sie hier herauskam.

Oh ja, sie würde lernen eine Jedi zu sein. Und sie würde trainieren um mächtig zu werden. Sie wollte ihre Rache, und sie würde sie auch bekommen. Es war nicht das erste Mal das sie zornig war, doch was sie jetzt fühlte war anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Nun, ihrer Überzeugung tat es jedenfalls keinen Abbruch.


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.:: Coruscant | Untere Ebenen | Honey House | verwüstetes Foyer | mit Shana, Mara, Sinoué, Gefangenen und Imperialen Soldaten, Alynn Kratas ::.


Mark hatte die Augen geschlossen. Von außen mochte es so erscheinen, als würde er versuchen zu vergessen wo er war, als würde er sich selbst damit beruhigen wollen, als würde er hoffen, hier heil wieder herauszukommen. Nun Letzteres mochte vielleicht sogar stimmen, aber der wahre Grund dafür, dass er seine Lider geschlossen hatte war, sich zu konzentrieren, Kräfte zu sammeln, die Macht für sich und seine Taten zu ergreifen. Er hatte sich dazu entschlossen etwas zu tun. Er musste etwas tun, denn die Frage war, wenn er es nicht tat, wer sonst? Die Tatsache, dass er sein Schwert vor den Truppen verbergen hatte können, schaffte einen kleinen Vorteil für ihn und die momentanen Gefangenen des Imperiums. Er würde einen Aufruhr inszenieren, würde den anderen die Möglichkeit zur Flucht bieten können. Seine Jedi-Kollegin würde ihn vielleicht sogar unterstützen können...

Plötzlich stieg einer der Soldaten in den Transporter. Markus konnte ein Raunen durch die Reihen der Gefangenen gehen hören und öffnete instinktiv die Augen, um zu sehen, was da vor sich ging. Eine weitere Wache ging an Bord. Zusammen durchsuchten die beiden die Personen zum zweiten Mal und diesmal anscheinend gründlicher. Was mochte der Auslöser für diese weitere Sicherheitsmaßnahme gewesen sein? Ein Befehl von oben? Rechnete man wirklich damit, dass sich Jedi unter die Leute gemischt hatten? Zum wiederholten Mal an diesem Tag bereute Markus seine Entscheidung, nicht geflohen zu sein, aber er war ein Mensch. Menschen neigten zu Fehlern und es war keine Schande welche zu machen, denn daraus konnte man Erfahrungen ziehen und lernen, in einer ähnlichen Situation anders mit den gegebenen Umständen umzugehen. Der Corellianer beobachtete die Männer, die von Mann zu Mann, von Frau zu Frau gingen und ihre Hände gründlich über deren Körper wandern ließen, um nach verdächtigen Gegenständen zu suchen. Wäre er unvorsichtig gewesen, hätte er in diesem Augenblick auf seinen Schoß hinuntergesehen, denn dort verbarg sich unter dem Stoff immer noch der metallene Zyllinder, der sein Schlüssel zur Freiheit sein würde.
"Och bitte, was soll ich denn noch versteckt haben? Das ist lächerlich." Automatisch suchte er in der Reihe gegenüber nach seiner Schülerin, deren Stimme mit Ironie und Entsetzen gleichermaßen versetzt war. Die mehr als gewagte Aussage wurde von dem Soldaten mit einem Schlag ins Gesicht quitiert. Hätte Mark sich in diesem Moment selbst sehen können, hätte er erkannt, dass er nicht mehr so unbeteiligt reagierte, wie er es hätte tun sollen. Er riss die Augen auf, seine Gesichtszüge verhärteten sich und jeder einzelne Muskel in seinem Körper spannte sich an. Scharf zog er die Luft ein, als er bemerkte, dass er nicht einfach aufstehen und den Kerl zu Boden reißen konnte. Seine Hände waren hinter dem Rücken gefesselt!
Ein Glitzern war in den Augen der blonden Schönheit zu erkennen. Wasser sammelte sich in ihnen. Sie war gedemütigt worden, vor ihm und allen anderen, einfach so. Und noch schlimmer war das, was sie danach noch über sich ergehen lassen musste. Als ob es nicht schlimm genug war, so in Unterwäsche dasitzen zu müssen. Ein Opfer unter vielen, ohne jeglichen Schutz, ohne Hoffnung auf Gnade, ohne erkennbare Fluchtmöglichkeit. Es war genug! Wenn nicht jetzt, wann dann?


"Hey!!"

, rief Markus und dann ging alles ganz schnell. Mit konzentrierter Macht auf seine Energiehandschellen, wurden diese außer Betrieb gesetzt - so konnte der Jedi-Meister aufstehen, das Grundgerüst der Handschellen fiel zu Boden, und mit einer hochgerissenen Hand, welche auf den Kerl gerichtet war, welcher Shana eben geschlagen hatte, wurde dieser von einem kräftigen Stoß zurückgeschleudert. Er schlitterte den Gang entlang, welcher links und rechts von den Füßen der Gefangenen eingegrenzt war, bis er den Schwung den der Stoß mit sich gebracht hatte verlor.
Zwei der gefangenen Männer, zu dessen Füße der Beamte nun lag, stellten sich geistesgegenwärtig auf dessen Hände und Oberkörper, um zu verhindern, dass er sich auch nur irgendwie bewegen konnte, sei es um eine Waffe zu ziehen oder auch nur Verstärkung herbeizurufen. Inzwischen erhob Markus auch in Richtung des anderen die Macht, welche ihn einmal um sich selbst drehen ließ und dann ebenfalls zu Boden warf. So hatte der Corellianer genug Zeit, um die Fessel seiner Schülerin zu deaktivieren.


"Holt euch den Schlüssel für die Handschellen!"

, rief der Jedi seinen Kollegen zu und vermied es nicht, dabei wie der Befehlshaber der Gruppe zu klingen. Er hatte die ganze Aktion in die Hand genommen und hoffte, dass er genügend Unterstützung bekam, um sie auch durchzuziehen.

"Wir müssen alle zusammenhelfen, dann können wir vielleicht alle fliehen!"

Es war unwahrscheinlich, dass alle heil aus der Sache herauskamen. Zu viele imperiale Soldaten waren draußen unterwegs, aber auch wenn man sich verweigerte und brav sitzen blieb, war es doch unwahrscheinlich, am Ende freigelassen zu werden. Die imperiale Justiz würde niemals Gnade walten lassen!
Während so vieles im Hintergrund ablief und in Marks Augen fast in Zeitlupe verstrich, riss er sich das schwarze Hemd nahezu herunter, um es Shana zu geben, damit sie sich bedecken konnte. Er selbst trug darunter noch ein weißes Muskelshirt, deshalb vermisste er das Stück Stoff sicher nicht und ihr war damit etwas geholfen...



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[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Jacens riesiges Anwesen | Alaines Apartement | Alaine allein ]

Für diesen Moment hatte sie genug gesehen und gehört. Die Informationen waren hilfreich, sie wusste nun einiges mehr, auch wenn es noch immer Geheimnisse gab, die es zu lüften galt, so musste sie jene nicht alle auf einmal wissen. Laut ihrem Chrono hatte sie mittlerweile etliche Stunden damit zugebracht sich das Holocron anzusehen. Die Warrior packte das kleine Gerät fort, verstaute es in ihrer Tasche, trank den Rest ihres Drinks aus und entschloss sich dann Jacen aufzusuchen. Die Rothaarige Warrior verließ ihr Appartement und traf im Wohnzimmer Jacen an, der auf der Couch saß und gerade etwas las. Als er Alaine reinkommen sah, legte er das Datapad zur Seite und lächelte.

„Da bist du ja. Ich dachte schon du würdest gar nicht mehr auftauchen wollen.“ Er grinste breit, deutete neben sich auf die freie Sitzfläche und Alaine tat ihm den Gefallen.

„Wie du siehst bin ich hier. Was hast du gerade gelesen?“

„Politik, was sonst. Mir gehen einige Dinge der Hinrichtung nicht aus dem Kopf. Unklarheiten, die gut überspielt wurden. Irgendetwas an diesem ganzen gefällt mir nicht. Es wirkte mir zu aufgesetzt. Interessanter weiße habe ich soeben erfahren, dass sich sehr wohl Jedi auf diesem Planeten aufhalten könnten. Außer dir meiner lieben, befinden sich noch andere Sith hier wie du weißt und ich frage mich warum. Irgendetwas scheint im Gang zu sein, etwas was mir sehr wahrscheinlich nicht gefallen wird. Die Nachrichten von Bastion sind zu dünn, sie enthalten kaum interessantes. Man hält sich bedeckt. Es erscheint so als ob alles ruhig wäre, alles unter Kontrolle. Mein sechster Sinn sagt mir allerdings, dass dem mit Sicherheit nicht so ist. Die Tiefen des Schweigens sind zu gewaltig. Der Sith der Sith ist wie ausgestorben. Meinen Informationen nach sind die bedeutendsten von euch nicht vor Ort, wenn man vom Imperator einmal absieht. Es scheint als ob alle die Flucht ergriffen hätten. Merkwürdig. Was denkst du Alaine?“ Jacen sah sie mit großen Augen an, wobei sein Blick fragend wirkte.

Die Warrior dachte über seine Worte nach. Sie selbst hatte sich ähnliches schon gefragt. Allerdings war es schwierig etwas Genaueres zu sagen. Da sie nicht zu dem inneren Zirkel der Sith gehörte, sie eher außen vorstand, konnte sie nur Vermutungen anstellen. Ihre Position innerhalb des Ordens war keine wichtige. Sie befand sich noch im Rang einer einfachen Warrior, etwas woran sie selbst schuld war, da sie ihr eigenes Weiterkommen untergraben hatte. Wenn wie Jacen sagte, außer dem Imperator keine wichtigen Sith auf Bastion waren, fragte Alaine sich, wo Arica sich aufhielt. Die Exekutorin ging ihren eigenen Weg, auch wenn Alaine und sie sich verschworen hatten, so fragte sich die Warrior langsam, ob diese Idee so gut war. Arica mochte Exekutorin sein, aber trotzdem war sie eher ein Nichts. Man vertraute ihr ebenso wenig wie Alaine. Für den Imperator war sie ebenso nur eine Marionette, die unnütz war wie auch Alaine selbst.

„Es ist nicht einfach deine Fragen zu beantworten Jacen. Was auf Bastion vorgeht kann ich dir nicht sagen. Ich gehöre nicht dem inneren Zirkel der Sith an. Was unser Imperator plant oder auch nicht plant weiß ich nicht, denn ich gehöre nicht zu jenen Personen die er schätzt. Mein eigenes Verfehlen, darüber bin ich mir erst klar geworden. Allerdings muss es etwas geben was vor sich geht, so wie du sagst, denn ich glaube keinesfalls, dass ein Inquisitor und ein Warrior nur hier sind um bei einer Show dabei zu sein. Es gibt einige Fragen die auch mich beschäftigen. Diese bestehen nicht nur aus der Hinrichtung, welche für mich nichts weiter war als eine Episode, der Versuch abzulenken.“

Die Warrior hielt inne und schlug die Beine übereinander.

„Ich wünschte ich könnte genaues sagen, ich wünschte ich hätte Einblick in die Dunkelheit, doch jene habe ich mehr selbst verwehrt. Es gibt so vieles was mich beschäftigt, worauf ich Antworten will. Doch ist es gut möglich, dass ich keine Antworten erhalten werde. Wenn du sagst, dass sich sehr wohl Jedi hier befinden könnten, frage ich mich, warum sie auf der Hinrichtung keine vorführten. Irgendein Spiel wird gespielt, eines welches ich nicht gänzlich verstehe, aber ich werde dahinter kommen. Wäre es möglich eine Art Informationsnetz durch dich zu erhalten?“

Jacen dachte einen Augenblick über ihre Worte nach. Sie wusste also auch nicht wirklich mehr, auch wenn ihre Ansichten durchaus interessant waren. „Dies würde sich machen lassen, je nachdem was du wissen willst. Meine Verbindungen in der Politik sind gut, ich besitze einen großen Freundeskreis und somit auch genug Informanten.“

Alaine nickte.

„Gut. Sehr gut.“


„Alaine, vergiss nicht, dass deine Rückkehr in den Adel dir deinen Weg geebnet hat. Gehe diesen weiter, denn wo sonst erhält man noch Informationen als durch sie!“


Die Warrior lächelte kühl. Ihre nächste Tätigkeit wäre, ihre Informationen beim IGD aufzufrischen und ihrer Tätigkeit dort mehr nach zu kommen. Es hatte Neuerungen gegeben. Zudem musste sie etwas finden, was dafür sorgen würde, einen weg in den engeren Zirkel zu finden und damit an die Seite des Imperators. Blieb die Frage wie sie dies anstellen würde. Was konnte so interessant, so gut sein, dass sie Vertrauen erhielt und vielleicht sogar noch mehr!? Darüber musste sie nachdenken. Sie würde etwas finden müssen!

[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Jacens riesiges Anwesen | Alaine und Jacen ]
 
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[Coruscant [] Haus der Al'Hadaks] Marek

Marek Al'Hadak, der Sohn des Mannes, der die Jedi über alles vergötterte.Marek's Vater konnte den Jedi dennoch nicht beitreten, da diese die Macht in ihm nicht spürten.Nun, ein paar Jahre nachdem Marek's Vater gestorben ist, begibt sich Marek auf die Suche nach den Jedi, um seines Vaters Wunsch zu vollenden und den Jedi beizutreten.Nur gibt es dort ein Problem.Marek weis nicht wie er die Jedi finden sollte.Und, wo.
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Marek wachte fast Mittags in seinem Bett auf.Er machte eigentlich alles was er jeden Morgen machte.Er trainierte seine Kampfsportarten, machte sich danach fertig und ging dann aus dem Haus.Jeden Tag läuft er in der Stadt herum und sucht nach etwas, was er tun könnte.In einer Gasse welche von vorne mit einem Mann verdeckt wurde, wurde jemand von 3-4 Männern ausgeraubt.Als Marek auf die Gasse zuging drückte die "Wache" ihn weg.Marek achtete nicht darauf und ging einfach noch einmal hin.Die Wache drückte ihn wieder weg und sagte:

"Hey Jungchen.Hier gehts für dich und andere nicht durch also verzieh dich."
Marek drehte sich zu dem Mann, schaute ihn für ein paar Sekunden an und antwortete dann:
"Du... lässt mich besser durch.Ich will keine Gewalt anwenden."
Die Wache fing an zu lachen.
"Hehehe... Hör mal zu.Wenn du hier versuchst dich wie ein Jedi aufzuführen, werde erst mal einer auf... Lianna oder wie der mist heißt.Und... falls du hier wirklich nur zufällig herkamst um zu kucken wer das ist, dann muss ich dich leider noch einmal enttäuschen. Du, darfst, hier, nicht, DURCH!"
Bevor Marek irgendetwas tat, merkte er sich den Namen "Lianna" um villeicht den Traum seines Vaters zu ermöglichen.Dann aber schlenderte er wieder richtung Gasse.
Die Wache drückte ihn diesmal wütend zurück und hielt ihn am Hoodie fest.Etwas zischte an dem Ohr der Wache vorbei.Was sie nicht wusste war, das dies eine Hand von Marek war.Dann schlug Marek erneut zu und traf der Wache genau zwischen die Augen.Diese flog um und ließ Marek los.Als Marek dann aber den Räubern zeigen wollte wo es lang geht, waren diese Weg und der ausgeraubte lag am Boden.Als Marek bei ihm ankam und sich zu ihn kniete, sagte der ausgeraubte folgendes:

"Warum konnten sie nicht früher kommen...Diese mistkerle haben mir *alles* genommen."
Marek antwortete vorsichtig:
"Ich... versuchte so schnell zu kommen wie möglich war.Konnten sie erkennen wer und/oder was sie waren?"
Der ausgeraubte überlegte und sagte dann:
"Nein... aber sie hörten sich nicht wie Menschen an."
Marek verstand.Er gab dem Ausgeraubten die Hand und zog ihn hoch.Als dieser sagte er könnte nun alleine weitermachen, war dies Marek zwar nicht ganz so recht aber er ließ den Mann gehen.Als er aus der Gasse herausging, richtung Zuhause, dachte er ständig an die Worte der Wache.
"Wenn du dich hier wie ein Jedi auffführst, dann werde erst einmal einer auf Lianna oder wie dieser mist Planet heißt."
Er wusste nicht wo oder was Lianna ist.Aber so wie es sich für ihn anhörte, war Lianna ein Planet der Republik und der Jedi.Und das, war villeicht seine einzigste Chance schneller als auf Coruscant den Jedi beizutreten.Auch, weil auf Coruscant das Imperium herrscht.Als er Zuhause ankam und sich in sein Wohnzimmer begab, setzte er sich auf sein Sofa und dachte nach.
Er dachte nach was passieren könnte wenn er nach Lianna geht.
Er dachte nach was passiert wenn er ein Jedi wird und er dachte nach was passiert wenn er keiner wird.Auf nichts der 3 Fragen fand er eine Antwort.Aber eine Sache wusste Marek.Er *musste* die Fragen beantworten und dem ganzen einen Versuch geben.
Als es kurze Zeit später Nacht wurde, beschloss Marek zu seinem Landeplatz zu gehen.Unerwartet patrollierten vor seinem Haus 3 Sturmtruppen herum.Marek wartete bis diese ein wenig weiter weg waren, löschte dann das Licht aus, ging aus dem Haus und schloss es ab.Dann schlich er zu seinem Landeplatz.Dort angekommen, stieg er in sein Raumschiff und flog los.Im Weltall, gab er dann auf seinem Koordinaten Data-Pad "Lianna" ein.Er erhielt die Koordinaten um dort hin zu fliegen.Und schon, startete er die Lichtgeschwindigkeit und flog los, nach Lianna.


[In der weiten Galaxie [] auf dem weg nach Lianna] Marek
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Mit Cris –

Keine Geschwister zu haben war hart, im frühen Kindesalter von den Eltern getrennt zu werden war noch härter. Mit ihrer Frage, ob er Schwestern oder Brüder hatte, hatte Noa Cris nicht an unangenehme Erfahrungen erinnern wollen, aber andererseits war dies vermutlich sowieso ein fester Teil von ihm, den er immer mit sich trug. Da kam es nicht darauf an, „erinnert“ zu werden. So etwas vergaß man nie. In etwa vergleichbar war der Tod von Noas Mutter, überlegte die Widerstandskämpferin. Die meisten Leute wagten nicht über sie zu sprechen, aus Furcht oder Rücksichtnahme, weil sie nicht ein Thema zur Sprache bringen wollten, das unangenehm war oder alte, schlimme Wunden wieder aufriss. Aus Noas Sicht war dies Unsinn. Der Verlust ihrer Mutter war nichts, woran sie sich plötzlich erinnerte und der sie sich ganz plötzlich wieder schlecht fühlen ließ. Dieses Erlebnis trug sie jeden Tag mit sich, es hatte sie geprägt und sicher auch reifen lassen und anstatt von allen Seiten in Watte gepackt zu werden, war ihr viel lieber, von Zeit zu Zeit mal darüber zu sprechen. Vergangenes akzeptieren, die gemeinsame Zeit mit Freuden in Ehren halten und eben nicht zu vergessen, hielt sie für wichtig.

„Das muss schwer für Sie gewesen sein.“

Hielt Noa das Offensichtliche fest und dachte nach.

„Also wissen Sie auch gar nicht, wer sie sind, Ihre Eltern?“

Cris hatte sie wohl nie wieder getroffen, andernfalls wüsste er wohl auch von eventuellen Geschwistern. Sie konnten wahrscheinlich längst tot sein und er wusste es nicht, würde es vielleicht nie erfahren. Prüfend betrachtete Noa sein Gesicht. Es arbeitete in ihm, vielleicht rang er mit sich, ihr noch mehr zu erzählen. Drängen würde sie ihn dazu jedoch nicht. Es war nur verständlich, wenn er vielleicht mit einem Freund darüber sprechen wollte, aber nicht mit einer Fremden. Sie hasste es, wenn jemand ein Geheimnis aus seinem Leben machte und den mysteriösen Unbekannten mimte, aber seine privaten und intimen Gedanken und Gefühle musste man jemandem, von dem man nicht viel mehr kannte als seine Haar- und Augenfarbe, auch nicht gleich auf die Nase binden. Apropos Nase, Cris' Nase sah recht gut aus, so im Profil. Nicht, dass Noa einen Nasen-Fetisch hatte! Was Fetische anging, war sie ein unbeschriebenes Blatt. Lack, Leder, Füße, Piercings...Nasen, die Leute standen auf alles Mögliche. Noa war da... offen, aber auf nichts fixiert.

„Tja, ähm.“

Gedanklich völlig vom Thema abgekommen kratzte sie sich ihre eigene Nase.

„Ich habe es immer genossen, ein paar große Brüder zu haben.“

Erzählte sie ihm.

„Anders herum war das bestimmt nicht immer der Fall.“

Die Journalistin verdrehte die Augen und grinste. Ja, sie war Ramón und Leandro manchmal ganz schön auf den Keks gegangen. Pablo nicht, der war nie genervt von ihr gewesen. Sie überlegte, ob sie eine alte Kindheitsgeschichte ausgraben sollte – wenn Cris schon nicht wusste, wie es war Geschwister zu haben, konnte man ihm wenigstens davon erzählen – als sie auch schon vor dem Nightliner standen. Damit hatte sich das wohl erübrigt, vorerst. Noa ging zum Haupteingang hinüber. Die Tür stand offen und sie konnte im Eingangsbereich einen Reinigungsdroiden sehen.

„Versuchen wir's mal, vielleicht ist jemand da, der helfen kann.“

Schlug sie schulterzuckend vor und ging hinein.

„Hallooooo? Halloooo-hoooo?“

Rief sie probehalber, hob die Augenbrauen und war überrascht, als tatsächlich jemand hinter der Bar auftauchte. Im ganzen Club herrschte groß Reinemachen – natürlich, es sollte ja diesen Abend unermüdlich weiter gehen.

„Oh, hi! Ich hab gestern Abend meine Jacke vergessen. Kann es seeeiin, dass die noch in der Garderobe hängt?“

“Möglich, ich schau mal nach.“

Der Typ, mittleren Alters, unauffälliges Erscheinungsbild, schmutzige Hose, schlurfte hinüber zur Garderobe. Noa blieb stehen, wo sie war. Und tatsächlich, nur zwei Minuten später kam er zurück, die Jacke über dem Arm und Noa konnte ihren Chip gegen ihr Kleidungsstück eintauschen.

„Vielen Dank! Es ist eiskalt draußen.“

Grinste sie und erntete ein Grinsen zurück.

“Stimmt. Viel Spaß noch.“

Das war erledigt. Desen Punkt konnte sie von ihrer Liste abhaken. Jetzt ging es weiter zu Pablo, wieder mit Sheldon im Schlepptau. Noa zog ihr Kom raus.

„Ich check mal, wo mein Bruder sich aufhält.“

Sagte sie und wählte seine Komverbindung die prompt nicht erreicht werden konnte. Sein Komlink war anscheinend ausgeschaltet. Seit wann machte er denn sowas? Das konnte eigentlich nur heißen, dass er in einer wichtigen Besprechung mit Grant war. Noa ließ ihr iKom wieder in ihre Tasche gleiten.

„Hm, momentan nicht erreichbar. Ich versuchs nachher noch mal. Irgendeine Idee, was wir in der Zeit machen könnten?“

Fragte sie und warf einen Blick auf ihr Chrono. Es war noch immer Vormittag, natürlich. Sie hatten sich recht früh auf den Weg gemacht. Ein zweites Frühstück wäre nicht schlecht, nachdem das erste nur sehr mager ausgefallen war, aber sie zierte sich das vorzuschlagen. Nachher hielt Sheldon sie noch für verfressen. Ihm war bestimmt nicht aufgefallen, dass Noa in 4B kaum etwas gegessen hatte und wenn sie jetzt schon wieder nach was verlangte würde er glauben, sie machte den ganzen Tag lang nichts anderes! Aussehen tat sie zumindest so. Schnell zog die Widerstandskämpferin ihre Jacke über und zog den Reißverschluss zu. Man musste den Blick auf die Problemzonen ja nicht auch noch absichtlich freilegen.

- Coruscant – Untere Ebenen – Vor dem Nightliner - Mit Cris –
 
[Coruscant, Untere Ebenen] – Cris, Noa

Cris war dankbar dafür, dass sie Noas erstes Ziel erreicht hatten, bevor die Widerstandskämpferin weitere Geschichten über ihre Geschwister hätte erzählen können. Nicht, dass diese ihn sonderlich gestört hätten – aber da er nicht wirklich etwas darauf zu erwidern gehabt hätte, wäre nur wieder eine dieser unangenehmen Stillen entstanden, die Noa vermutlich noch eher störten als ihn selbst.
Der Club, an dem sie mittlerweile angekommen waren, wirkte – dem Ort an dem er sich befand entsprechend – abenteuerlich. Wenn Noa den letzten Abend hier verbracht hatte, so wunderte Cris mitnichten ihr morgendlicher Zustand. Alles wirkte wie ein Schlachtfeld, das nun langsam durch die anwesenden Mitarbeiter beseitigt wurde. Nicht jede Hinterlassenschaft der Feierlichkeiten war dabei so appetitlich wie ein verschütteter Drink. Zudem wirkte das Etablissement so zwielichtig, dass es Cris kaum gewundert hätte, wären sie in kurzer Reihenfolge Zeugen eines Drogendeals und einer Bandenschießerei geworden. Dass der Club tatsächlich über eine funktionierende Garderobe verfügte, überraschte ihn daher. Noa erhielt ihre vergessene Jacke ohne Umstände zurück und sie konnten das stickige Gebäude wieder hinaus in die feuchtkalte Atmosphäre Coruscants verlassen.
Draußen hatte sich die Umgebung während dieses kleinen Intermezzos natürlich nicht signifikant verändert – die unteren Ebenen Coruscants waren ganz einfach kein Ort für einen kleinen Spaziergang, selbst dann nicht, wenn man ausreichend bewaffnet war. Seltsam, dass ihm solche Gedanken nicht bereits früher gekommen waren – vermutlich nagte sein Fast-Ableben erheblich an seiner Selbstsicherheit.
Noas Versuch, den Aufenthaltsort ihres Bruders herauszufinden, ergab indes, dass sie wohl weitere Zeit in diesem Bereich Coruscants würden verbringen müssen – sie erreichte ihn nicht und schien nun unschlüssig, was zu tun war, bis Pablo wieder erreichbar war. Cris kam schnell zu dem Schluss, dass ein ausgedehnter weiterer Spaziergang wohl auch aus ihrer Sicht nicht in Frage kam – so weit wie sie den Reißverschluss ihrer Jacke hochzog war Noa vermutlich recht kalt.


„Ich bin für alles zu haben, was uns von diesen Straßen runter bringt…“
, erwiderte er schließlich.

„Und ich könnte irgendetwas zum Wachwerden vertragen… Kaf zum Beispiel.“

Er lächelte zögerlich. Noa hatte in der Wohnung nicht unbedingt viel zu sich genommen – wenn es ihr mittlerweile besser ging, standen die Chancen nicht schlecht, dass sie einigermaßen hungrig war.


„Irgendetwas zu Essen wäre auch nicht schlecht…“

Während er sich umsah fiel sein Blick auf eine Gasse voll mit langsam vor sich hin schimmelnden Müllresten zwischen grauen Betonwänden und eine sehr grob wirkende Schmiererei an einer dieser Wände, aus der hervorging, dass alle Polizisten zu sterben hatten.

„Das heißt, falls Sie einen Ort wissen, an dem man hier etwas essen kann, was nicht gerade erst hinterrücks erschossen wurde…“

[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Nightliner] – Cris, Noa
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Vor dem Nightliner - Mit Cris –

Dem Blick Sheldons folgend rümpfte Noa die Nase. Die Müllreste und der Gestank, mit dem man sich hier an so mancher Ecke konfrontiert sah, waren auf bestem Wege, ihr den Appetit zu verderben. Zugegeben, das hier war nicht unbedingt der Ort, an dem man sich Zeit seines Lebens aufhalten wollte (oder sollte). Glücklicherweise mussten sie dies aber auch nicht. Noa war oft genug im Nightliner gewesen und hatte die Nächte durch gefeiert, um zu wissen, wo man in unmittelbarer Nähe etwas zu Essens bekam, wenn man morgens verkatert und manchmal auch orientierungslos, ganz sicher jedoch mit verschmiertem Make-Up und dem ein oder anderen Kumpel im Schlepptau, aus den Tiefen des Nachtlebens zurück an die Oberfläche des Alltags kletterte.

„Ich kenne da einen Laden.“

Nickte sie.

„Kein Sterne-Restaurant, aber ein gemütliches kleines Café im Stil von… öhm, Coruscants Unteren Ebenen.“

Sie zuckte mit den Schultern und grinste. Es gab Leute, die Coruscant für ein Loch voller Abschaum und Dreck hielten, zum Beispiel Jace Chorios, der den mit den Worten „Müllhalde“ beschrieben hatte, wenn Noa sich richtig erinnerte, doch für sie hatte all dies auch einen gewissen Charme. Ob sie verrückt war, diese Atmosphäre zu mögen? Vielleicht. Aber es war doch einfach ein Stück Heimat. Ein grüner Waldplanet mit unendlich weiten Wiesen und Wäldern klang sicherlich verlockend um dort zwei Wochen Urlaub zu machen, doch wer wollte dort ständig leben wenn dabei das Nachtleben auf der Strecke blieb? Die Leuchtreklamen der Clubs, die laute Musik, die bunten Mengen von Menschen und Nichtmenschen, die sich gegenseitig durch die Gassen schoben, Ellbogen an Ellbogen und der Anblick des Tempels der Jedi, der über der Stadt thronte wie eine wachende Festung, das waren die Dinge, die Noa Chanelle Cortina mit dem Wort Heimat verband.

„Kommen Sie.“

Bevor sie sich in Gedanken verlor, riss sie sich los und deutete Sheldon an ihr zu folgen.

„Mögen Sie Waffeln? Ich würde nicht alles empfehlen, was im Totis auf der Speisekarte steht, aber die Waffeln kann man essen. Auch, wenn ich nicht wissen will, was drin ist.“

Noas eindeutiger Gesichtsausdruck ließ wenig offen. Es gab Cafés, Imbissbuden oder Restaurants, in denen es besser war, wenn man nicht wusste, was sich hinter den geschlossenen Türen der Küche verbarg. Sie selbst hatte einmal ein langes Haar in ihrer Waffeln gefunden und Amata behauptete steif und fest, einmal auf einen Käfer gebissen zu haben. Diese Behauptung war allerdings mit Vorsicht zu genießen. Was solche Dinge anging, neigte Noas Freundin oft zur Dramatik, nicht zuletzt um das Gespräch auf den Imbiss zu lenken, in dem sie arbeitete und in dem selbstverständlich alles mit vorbildlicher Reinlichkeit von statten ging. Sheldon hatte Noa jedenfalls die Peinlichkeit erspart, selbst vorzuschlagen, etwas essen zu gehen. Dank seiner Initiative konnte sie sich problemlos an ihn dran hängen und den Kaf, den er erwähnt hatte, sehnte sie mindestens genauso sehr herbei.

„Es ist auch gar nicht weit.“

Erzählte sie, während sie gingen. Noa hatte ihre Hände in die Taschen ihrer Jacke gesteckt und hielt sich nördlich. Eine Gruppe Devaorianer kam ihnen entgegen und Noa spürte die Blicke auf sich und ihrem Begleiter, für viel mehr als ein paar gemurmelte Sprüche reichte es jedoch nicht und der Moment des Passierens, als sie genau auf gleicher Höhe der Straße waren, verstrich ohne Zwischenfälle. Auch das machte die Unteren Ebenen aus: zwielichtige Gestalten, gegenseitiges Abchecken – Ist mir der andere gewachsen? Wie bewaffnet ist er wohl? Schlage ich zu oder laufe ich besser weg? – und das leicht kitzelnde Risiko, dass man immer jemandem begegnen konnte, mit dem man es nicht würde aufnehmen konnte. Letzteres war Noa jedoch noch nie passiert. Sie war zwar in den letzten 25 Jahren nicht frei von Zwischenfällen gewesen, aber bisher hatte sie es aus jeder Situation wieder heraus geschafft. So war eben das Spiel.

Sie erreichten Totis wenige Minuten später, ein kleines Café, kuschelig, wenn die Umgebung eine andere gewesen wäre. Die Tischen waren recht klapprig, die Stühle aus Plastik, aber sie waren sauber. Von dem Besteck konnte man das nicht immer behaupten, daher tendierte Noa dazu, hier alles mit den Fingern zu essen, aber sie sah davon ab, Sheldon vorzuwarnen. Er würde schon selbst sehen und sie wollte nicht verantwortlich sein, wenn er am Ende gar nichts bestellte, weil es ihm den Hunger verdorben hatte.


„Sooo, was nehmen Sie?“

Noa hatte die elektronische Speisekarte aktiviert, nachdem sie sich an einen der Tische gesetzt hatten, die ein Holo-Feld zwischen ihnen projizierte.

„Kaf muss sein, damit wir richtig wach werden.“

Sie grinste.

„Und dann noch was zur Stärkung….“

- Coruscant – Untere Ebenen – Café „Totis“ - Mit Cris –
 
[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Jacens riesiges Anwesen | Alaine und Jacen ]

Jacen betrachtete die attraktive Frau einen kurzen Moment. Irgendetwas schien sie zu beschäftigen, was wusste er nicht genau, allerdings war klar, dass seine Worte sie mit nachdenklich gestimmt hatten. Ihr hübsches Köpfchen schien sehr weit fort zu sein und so ließ er ihr noch einen Moment Zeit.

„Was geht dir durch den Kopf? Ich habe das Gefühl, dass dich etwas sehr beschäftigt. Was ist es?“

Alaine brauchte einen Moment um zu reagieren, wobei sie ihn nicht direkt ansah sondern durch ihn durch zu sehen schien.

„Vieles, sehr vieles. In den vergangen Jahren sind Dinge geschehen von denen ich nun wünschte sie wären anders ausgegangen. Ändern lassen sie sich nicht. Trotz allem gibt es so viele Fragen, so viele Unklarheiten, Ungenauigkeiten. Wenn ich zurück denke wird mir heute einiges klar. Mir werden Fehler bewusst, welche ich begangen habe. Sie verärgern ich zu tiefst. Es gibt einiges Jacen, was mir nicht nur durch den Kopf geht sondern auch zu tiefst beschäftigt.“

Alaine machte eine kurze Pause und schüttelte den Kopf.

„Meine Ansichten haben sich mittlerweile geändert, da ich erkannt habe, dass mein bisheriger Weg nicht gänzlich richtig ist. Ich nahm an, dass der Weg, denn ich beschritt der richtige sei, dass mein innerstes recht hätte. Allerdings übersah ich dabei, dass man gleich wie sehr man an etwas glaubt trotz allem manipuliert werden kann. Schwerwiegender ist dabei allerdings nicht die Manipulation von anderen, sondern die eigene, unbewusste, welche von statten geht, wenn man sich der Macht hingibt. Ich weiß nicht ob du damit etwas anfangen kannst. Dennoch, ich muss einen Weg finden meinen Weg zu korrigieren. Dies ist nicht einfach. Meine Ansichten mögen sich verändert haben, aber ich gehe meinen Weg, deshalb bin ich eine Sith.“

Die Warrior schüttelte leicht den Kopf. Ob Jacen mit diesen Worten wirklich etwas anfangen konnte wusste sie nicht. Ihre Angewohnheit immer wieder in Rätseln zu sprechen, in Kryptischen Worten und ähnlichem brachte es oft mit sich, dass sie nicht verstanden wurde. Jacen jedenfalls sah sie an, wobei er sich mit den Fingern über das Kinn fuhr. Er war kein Sith, dennoch kannte er sich recht gut mit diesem Mystischen Orden aus, nicht zuletzt durch seine Freundschaft mit Alaines leiblichem Vater und dessen Frau. Seine politischen Aktivitäten hatten einiges gefordert, doch er hatte stets darauf gebrannt und tat es auch noch heute.

„Ich kann einiges verstehen. Besonders weil deine beiden Eltern gute Freunde von mir waren. Der Mystische Orden der Sith ist für mich nicht gänzlich unbekanntes. Beide wiesen mich in ihre Künste ein oder versuchten es zumindest insoweit, wie ich ihnen folgen konnte. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann suchst du nach einem Weg, dass zu erreichen wonach du strebst, was bedeuten sollte unter anderem aufzusteigen. Dies allerdings scheint schwierig zu sein. Warum?“

Alaine seufzte innerlich. Jacen verstand sie recht gut, er hatte die richtigen Schlüsse gezogen. Allerdings war es schwierig dies alles zu erklären. Zwar konnte sie Jacen vertrauen, aber dies bedeutete nicht, dass sie alles erzählen musste. Die Problematik an dieser ganzen Sache war, dass es möglicherweise keinen wirklichen Weg geben würde ohne sich selbst restlich zu erniedrigen. Eine Erniedrigung allerdings würde für sie einen Schlag bedeuten und die Frage blieb ob sie diesen Schlag akzeptieren wollte. Ihn einfach würde hinnehmen wollen.

„Die Frage des Warums ist eine Frage die aus Sicht einer Sith nicht leicht zu beantworten ist. Du kennst die Ansichten, die Art wie wir denken, handeln. Sie kann sich von Person zu Person unterscheiden, variieren. Die einen verfallen dem Wahnsinn, die anderen werden beständig manipuliert. Wieder andere ergeben sich der Dunkelheit völlig, so dass sie verlieren was sie einst waren und zu einem Schatten ihrer selbst werden. Selbstüberschätzung, Stolz, der Glaube allwissend zu sein, Herr über alles ist ein Pfad der in eine Richtung führen kann, aus dem es kein Zurück gibt, wenn man zulässt, dass man sich gänzlich verfängt. Der Grad der Dunkelheit, des Schattens ist schmal. Die völlig Hingebung ist gefährlich.“

Die Warrior machte eine kurze Pause.

„Ich habe verloren was einst wichtig war, was noch immer wichtig wäre. Mein Stand ist der einer gefallenen, so zumindest könnte man es bezeichnen. Ohne wirkliche Autorität und Macht.“

Brauchte er mehr zu wissen!? Nicht wirklich, dies war schon genug und ob er es gänzlich verstand war erneut etwas anderes. Allerdings war Jacen klug genug um zu erkennen. Wenn, wie er sagte, er die Mystik des Ordens und deren Gesetze kannte, dann würde er vielleicht auch noch mehr verstehen.

Jacen dachte einen langen Moment über ihre Worte nach, welche der Wortwahl ihrer Mutter ähnelten, fast glichen. Sie war eine Aren, durch und durch. Ihre Problematik war ernst zu nehmend.

„Ich verstehe. Wenn ich es richtig sehe, dann bedeutet es für dich einen Weg zu finden zu erlangen, was dir zusteht. Allerdings bedeutet dies auch, dass du jeden Weg, gleich ob er dir gefallen mag oder nicht beschreiten musst. Selbst wenn dies bedeuteten sollte dich selbst zu erniedrigen. Die eigene Erniedrigung ist es, welche Stärke verleiht. Sie bedeutet über den eigenen Schatten zu springen. Ich kenne den Stolz der Sith. Bezwinge ihn und dann erst wirst du erreichen, was du zu erreichen hoffst.“


Alaine biss die Zähne zusammen. Was Jacen von sich gab war genau das, womit sie fast gerechnet hatte und was ihr am wenigsten gefiel. Trotz allem hatte er Recht, ob sie es wollte oder nicht. Sie würde jeglichen Weg gehen müssen, gleich welcher es war. Die Augen zu öffnen, wirklich zu öffnen bedeutete, der Wahrheit ins Angesicht zu blicken, der ganzen Wahrheit und sich nicht vor dem zu fürchten, was aufgedeckt werden könnte.

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¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ vor dem Haupteingang beim Transporter ¦¦ Shana ~ Markus ~ Sinoue ~ Mara S. ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ irgendwo in der Nähe SgtMaj Janrek Skorm & Alynn

Die Zukunft war ein vager Streifen am Horizont, meist zu verschwommen um genauer betrachtet werden zu können. Die Hoffnung hatte sich in den letzten Minuten heimlich und leise in irgendeine Nische verkrochen um von ihrem Meister schlussendlich aus ihrem Schlaf gerissen zu werden. Was hier mit ihr angestellt wurde, hatte ihm dann doch den Kragen platzen lassen. Jedenfalls trat Markus nun in Aktion und schleuderte den Soldaten quer durch den Verladebereich des Transportmittels. Irgendwie hatte er sich aus den Handschellen befreit. Wirklich sehr nützlicher Trick. Kaum lag der eine Gepanzerte, wirbelte auch schon der nächste durch die Luft und krachte auf die Ladefläche. Hier und jetzt war der Zeitpunkt gekommen sich zu wehren, zumindest sah der Jedi-Meister das so. Die ganze Zeit hatte sich die Blondine gefragt worauf er eigentlich wartete. Die anderen Gefangenen dachten mit, und behinderten und hielten die Gegner fest so gut sie konnten. Seinen Macht-Zaubertrick wandte der Dunkelhaarige schließlich auch bei ihr an, womit sie von dem fesselnden Eisenwerk - vermutlich eher Kunststoff und Metallversatz - befreit war.

Der staunende Blick wurde nicht geringer, als sich ihr Lehrer geradezu das Hemd vom Leib riss und ihr reichte. Für eine Sekunde starrte sie ihn an und wusste gar nicht was sie sagen sollte. Eben noch war sie stinkwütend gewesen und im nächsten Moment waren ihre Vorwürfe völlig haltlos. Nach einem bewusst wahrgenommenen Lidschlag griff Shana dann endlich danach. Ja, sie sollten schnell handeln. Sie nickte ihm dankbar zu und streifte sich das Textil über. Natürlich war es viel zu groß, bedeckte aber als einzelnes Kleidungsstück dafür die beiden kritischen Stellen. Beeilung, Beeilung! Sie eilte zu dem zuerst zurückgeworfenen Imperialen und kniete sich auf dessen Brust. Immerhin wehrte er sich und so konnte sie die anderen beim Festhalten unterstützen. Für einige Momente hielt sie sich damit auf, bevor ihr eine bessere Idee kam. Sie schnappte sich das Gewehr und drückte die Mündung auf die Stelle zwischen Rüstung und Helm.


"Wenn Du nicht sofort still hältst, knall ich Dich ab Du Schwein!"

Mit entsprechender Wortwahl und dem Wissen, dass er sie gerade geschlagen hatte, sollte ihrer Drohung doch eine gewisse Durchschlagskraft innewohnen. Dem war auch so und Shana konnte sich der Suche nach dem Handschellenschlüssel widmen. Nun war sie es, die ihn durchsuchte und einen Blick in jede Tasche warf. Leider fand sie nicht das Gewünschte, dafür aber Ausrüstung, die sie gebrauchen konnte. Den Blaster des Soldaten nahm sie in "verwaltender Funktion" an sich. Das Beste wäre nun den Kerl zu betäuben, aber wenn sie einen Schuss abgab würde man dies hören, und sie mussten versuchen die Entdeckung ihres Fluchtversuchs so lange wie möglich hinauszuzögern. Eine Möglichkeit wäre es, auf eine von mehreren bestimmten Stellen zu schlagen, die entweder das Bewusstsein raubten oder den Körper lähmten. Nur hatten sie dies beim Training nie ausprobieren dürfen, es war nur in den Profikursen gestattet gewesen. Sollte sie es wirklich versuchen, auch wenn sie riskierte den anderen dabei möglicherweise umzubringen? Dies konnte passieren, wenn es nicht fachmännisch angewandt wurde. Warum machte sie sich darüber überhaupt Gedanken? Die Imperialen würden mit keiner Wimper zucken, wenn es hieß wir oder sie. Was also tun? Da ihr einfach nicht genügend Zeit blieb um eine zufriedenstellende Lösung zu suchen, handelte sie schnell und stach mit ihrem Finger mehrmals auf die Halsschlagader ein.

Ohne zu wissen ob sie etwas bewirkt hatte, schnappte sie sich die Pistole und rannte zum anderen - von Markus der Schwerkraft entrissenen - Mann. Mit einer Hand hielt sie den Blaster fest auf seinen Hals gedrückt, mit der anderen tastete sie umher und suchte nach einem Schlüssel. Schneller als gedacht hatte sie ihn gefunden, denn er war griffbereit an seinem Gürtel befestigt. Schließlich war im Normalfall nicht davon auszugehen, dass ein Gefangener dort herankam und man wollte den Gegenstand im Allgemeinen schnell zur Hand haben. Demnach schnappte sich die blonde Padawan den dringend benötigten Schlüssel/Stick und öffnete die Handschellen von Sinoué. Dann drückte sie dieser den Blaster in die Hand, damit die dunkelhaarige Mitpadawan weiterhin für Ruhe bezüglich der beiden Wächter sorgen konnte. Mit gebotener Eile wurden die Fesseln der restlichen Gefangenen geöffnet, angefangen wurde dabei bei der blonden Jedi, mit der sie bis jetzt kaum geredet hatte (Mara).

Dann kamen die Angestellten des Bordells und deren Kunden an die Reihe. Es musste schnell gehen, die Imps konnten jeden Moment mitbekommen, dass hier etwas mehr als nicht stimmte, und dann würde es hässlich werden. Zum Glück hatten einige mitgedacht und sich schon mit den beiden übrig gebliebenen Gewehren bewaffnet. Zudem waren sie im Besitz von zwei Granaten, die dem zweiten Trooper gehört hatten. Sie waren hervorragend geeignet um einen Haufen Chaos und Verwirrung hervor zu rufen und sich im Folgenden aus dem Staub zu machen. Doch darum sollte sich jemand anderes kümmern. Die attraktive Jedi-Schülerin hatte sich mit der zweiten Blasterpistole ausgestattet mit der sie vollkommen zufrieden und glücklich war. Wenigstens konnte sie sich jetzt wieder wehren und würde wenn, dann wenigstens kämpfend sterben.


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[Coruscant - Obere Ebenen - Großer Raumhafen - Terminal] Viele Leute

"Gute Reise Mister." lächelte ihn die Check-In Dame an. Sein Handgepäck war sauber, das war es wirklich. Er trug nur einen kleinen Rucksack mit persönlichen Dingen bei sich. Jamie hatte sich einen der Ausweise aus dem Quartier mitgenommen, bevor er es verlassen hatte. Nun würde es bei Bedarf vom NRGD wiederverwendet werden. Sein Job hier auf Coruscant oder Imperial City, wie die meisten Menschen hier es nannten, war getan. Sein Flug ging direkt nach Corellia, das vor einigen Jahren vom Imperium erobert worden war und nun ein fester Bestandteil dessen Hoheitsgebiets war.

Von dem Mord eines Gastes aus dem "Crown" hatten sogar schon die Nachrichten berichtet. Allerdings fehle zum Täter weiterhin jede Spur. Was natürlich auch klar war.
Bis zu seinem Abflug hatte Jamie noch ein bisschen Zeit. Also beschloss er etwas trinken zu gehen. Hier im Wartebereich gab es einige Restaurants und Bars die zum Verweilen einluden. Er suchte sich eine passende aus und hockte sich an den Tresen.
Prompt schaute eine der Bedienungen hinter der Bar erwartungsvoll zu ihm rüber.


"Geben sie mir gleich zwei Kurze, bitte..." Er deutete "Zwei" mit seinen Fingern an. Die Barkeeperin hob eine Braue.
"Mir wird schlecht... sie wissen schon. Bei Hyperraumreisen..." Jamie rollte mit den Augen und nahm die kleinen Gläser mit Schnaps von der Dame entgegen. Diese stützte sich auf die Theke und schmunzelte.

"Und deswegen trinken sie Schnaps?" Der Tatooiner nahm eines der Gläser zwischen seine tättowierten Finger und kippte sich das Gesöff mit einem Zug in den Rachen. Er schüttelte kurz den Kopf, als könnte er das Brennen der alkoholischen Flüssigkeit so vertreiben. Dann sah er die Barfrau an. "Ich bekämpfe Feuer mit Feuer."

Die junge Frau nickte verständlich und kümmerte sich kurz um einen der anderen Gäste. Jamie nahm sich den zweiten Becher.
Wenn er das Oberkommando richtig verstanden hatte, würde es auf Corellia bald heiß hergehen.
Darauf trank er den zweiten Schnaps aus.


[Coruscant - Obere Ebenen - Großer Raumhafen - Terminal - Bar] andere Gäste
 
[Coruscant, Untere Ebenen] – Cris, Noa

Noas Ausführungen über das von ihr bevorzugte Bistro erfüllten Cris nicht unbedingt mit Vorfreude auf den „Gaumenschmaus“ der sie dort erwarten mochte. Auf der anderen Seite konnte es nicht viel schlimmer sein als die gegrillte Bohrratte, die einmal in einem Camp der Nova Force kredenzt worden war – oder imperiale Gefängniskost, falls man dort als Gefangener überhaupt ernährt wurde. Nein, eigentlich konnte er sich kaum darüber beklagen, dass sie sich offenbar genug auskannte, um eine Lokalität zu nennen, in der man halbwegs genießbar essen konnte.

„Als Bewohner dieser Galaxis lernt man schnell, nicht mehr nach den Inhalten diverser Speisen zu fragen“, gab er daher auf Noas Frage zurück. Insbesondere nicht als Bewohner einer Galaxis, die Spezies wie die Hutts oder die Kubaz beherbergte. Als Mensch hatte er immer noch das Glück, dass er viele fremdartige Gerichte zwar für ungenießbar halten mochte, sie ihn aber kaum umbringen würden, wenn er sie verzehrte.

„Gehen wir.“

Ohne Umstände ließ Cris die ortskundige Noa wieder einmal die Führung übernehmen und folgte ihr in einem halben Schritt Abstand, nicht ohne es sich nehmen zu lassen, ihre Umgebung genauestens zu beobachten. Die erste Gefahrensituation ließ nicht lange auf sich warten – alleine aufgrund ihrer behörnten Schädel strahlten die Devaronianer, die sich ihnen durch die schummrige Gasse näherten, ein gewisses Maß an Bedrohung aus. Zwar ließen ihre Körpersprache und andere Indizien aus Cris’ militärisch geprägter Sicht darauf schließen, dass die Nichtmenschen nichts vorhatten, doch Cris’ Rechte wanderte automatisch in Richtung des unter seinem Hemd verborgenen Blasters. Vermutlich griff auf der anderen Seite ebenfalls mindestens eine Hand nach einer Waffe – auf Coruscant, in Coruscants Unteren Ebenen, war so etwas vermutlich ebenso Routine wie das Verschließen der Haustür, wenn man selbiges verließ.
Dann war der Moment vorbei – und kein Blut war vergossen worden. Eine willkommene Abwechslung.
Das Totis machte indes tatsächlich den Eindruck einer behelfsmäßig eingerichteten Feldküche – zumindest was Materialien und Qualität der Einrichtung anging. Cris befürchtete fast, der Stuhl, auf den er sich Noa gegenüber setzte, würde unter seinem nicht übermäßig hohen Gewicht zusammenbrechen. Immerhin flackerte die holographische Speisekarte nur sporadisch und ließ es zu, ohne viel Fantasie das limitierte Angebot des Bistros zu ergründen.

„Kaf wäre sehr willkommen“
, stimmte er Noa lächelnd zu.

„Sogar die Sorte, die man für gewöhnlich zur Auflösung von Durastahl verwendet…“

Abgesehen von dieser offensichtlichen Wahl bot die Speisekarte tatsächlich einige abenteuerliche Optionen. Und die Waffeln, die Noa erwähnt hatte – die klangen von Minute zu Minute verlockender.


„Kaf. Und eine Portion von diesen… Waffeln“, orderte Cris daher bei dem weit über seine besten Tage hinaus gealterten Servierdroiden, der Noa und ihn mit blecherne Stimme nach ihren Wünschen befragt hatte und mit quietschenden Servos wieder abzog, als er auch ihre Bestellung eingeholt hatte.

„Erzählen Sie mir von Ihrer Gruppe“, forderte er Noa schließlich aus heiterem Himmel auf, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich niemand in Hörweite befand, nichtsdestotrotz um einen gedämpften Tonfall bemüht.

„Wie gut sind sie organisiert? Gibt es Erfolge? Arbeiten sie mit Elementen der Republik zusammen… mit den Jedi?“

[Coruscant, Untere Ebenen, Café Totis] – Cris, Noa
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ vor dem Haupteingang beim Transporter ¦¦ Shana ~ Markus ~ Sinoue ~ Mara S. ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ irgendwo in der Nähe SgtMaj Janrek Skorm & Alynn

In den nächsten Minuten überschlug sich alles. Die junge Jedi und ihre Schülerin wurden abgeführt, gefangen gesetzt. Mara war noch immer bleich im Gesicht. Die kurze Vision hatte sie überrumpelt. Momente in denen Mara sich einfach gewünscht hätte, dass sie eine solche Gabe nicht besaß. Doch daran konnte sie nichts ändern, wenn sie sich jetzt auch wünschte, wenn sie die Vision um Längen früher erhalten hätte. Die Blondine schwieg als sie in einem Raum versammelten wurden, in dem auch Markus und Shana waren. Sie kannte die beiden nicht, nur dem Namen nach, denn diese waren schon gefallen. Irgendetwas jedenfalls musste geschehen, andernfalls würden sie noch tiefer in den Morast abtauchen. Keine guten Voraussetzungen. Während Mara fiberhaft überlegte was sie tun konnten, war es Markus, der zum Angriff über ging. Wieder ging alles höchst schnell und ehe die Ritterin sich versah war sie von ihren Fesseln befreit, erhielt eine der Waffen und dann damit konnten sie versuchen zu verschwinden. Die nächsten Sekunden, Minuten mussten schnell gehen. Ihr Handeln würde über Leben und Tod entscheiden.

Die Blondine sah einen kurzen Moment zu ihrer Schülerin hinüber, dann allerdings ging es voran. Zeit verlor Mara keine mehr. Schlag auf Schlag folgte. Nun kam sie in Schwung, immerhin musste sich auch Sin schützen, für die sie nun Verantwortung übernommen hatte.


„Also gut, wir sollten zusehen das wir verschwinden uns zwar schnell. Die Imperialen hier drinnen sind mit hundertprozentiger Sicherheit nicht die einzigen.“

Mara bahnte sich einen Weg zu Markus, behielt allerdings alles andere im Auge. Neben ihm blieb sie stehen.

„Wir werden ein Problem bekommen, wenn wir hier zu lange verbleiben. Nicht weit von hier sind noch andere.“

Hoffentlich verstand Markus, wobei sie dessen sicher war. Allerdings wollte sie nicht offen aussprechen, dass sie in einer Vision gesehen hatte, dass dies hier im schlimmsten Fall ihr Untergang werden könnte. Hoffnung starb zuletzt und sie würde ganz sicher nicht aufgeben. Vorin schien in Sicherheit zu sein, er hatte es also geschafft hier fort zu kommen ehe es zu spät war. Dies war ungemein beruhigend und Mara war dafür sehr dankbar.

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OP@Markus: Sorry sorry ich müsste mich schämen für diesen schlechten Post. Aber ich finde einfach nicht den richtigen Einstieg. Gelobe aber Besserung.
 
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„Du hast erkannt, was ich schon lange hätte erkennen müssen und dennoch war ich blind. Blind vor Wut und meiner eigenen Arroganz.“

Alaine schüttelte den Kopf, wobei ihr langes rotes Haar dabei in Bewegung geriet. Dass sie so blind gewesen war, bedeutete ebenso eine Närrin gewesen zu sein und dabei hatte sie dies anderen vorgeworfen. Auch wenn es stimmte, auch wenn sie deren Fehler gesehen hatte, so wäre es dennoch wichtig gewesen selbst zu erkennen, wo die eigenen Fehler lagen und das jene durchaus als fatal zu bezeichnen waren. Für die Warrior, deren bisheriger Lebensweg in ihren Augen der einzig wahre gewesen war, hatte nun erkennen müssen, dass alles was sie geglaubt hatte, zumindest wenn es eine bestimmte Richtung anging, sich völlig geirrt hatte. Einzig positiv dabei war, dass sie es nun erkannt hatte anstatt für ewig geblendet worden zu sein. Denn dies, wäre weit aus fataler gewesen. Erkenntnis war etwas, was nicht jedem zu Teil wurde. Jacen hatte etwas erkannt, was sie hätte ebenso erkennen müssen, aber wohl auch zu stolz gewesen war um es zu sehen. Der Werdegang eines Sith war es, der die Schatten veränderte. Jedem von ihnen blieb es überlassen, welchen Weg sie nahmen. Das Holocron mit denn Aufzeichnung war der Anfang einer neuerlichen Veränderung gewesen, nun lag der Weg offen vor ihr und es war an ihr, ihn zu beschreiten.

„Vieles erkennen wir erst, wenn andere uns darauf aufmerksam machen oder aber wir einen Abschnitt erreichen, der uns aus unserem Schlummer weckt.“ Jacen lächelte leicht bei diesen Worten und blickte der jungen Rothaarigen ins Gesicht. Sie hatte einen weiteren Punkt erreicht und von nun an würde sie sicherlich ihren Weg gehen, so, wie sie ihn gehen sollte, damit sie endlich zu dem wurde, was ihr wichtig war und ebenso ihre Bestimmung war.

„Erkenntnis ist es, die uns groß macht Jacen. Doch jene Erkenntnis zu erlangen ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht. Der Blickwinkel ist oft verschoben und selbst wenn man bei anderen erkennt, dass deren Weg der falsche ist, so ist es dennoch etwas anderes jene Erkenntnis auch bei sich selbst anzuwenden.“

Ein leises Seufzen entrang sich ihrer Kehle. Teile der Vergangenheit liefen vor ihrem geistigen Auge ab. Dinge, die sie nun erst gänzlich verstand und anders lösen würde. Doch die Vergangenheit konnte nicht verändert werden. Einige Worte die Az einmal gesagt, ihr vorgehalten hatte kamen ihr erneut in den Sinn. Worte, die durchaus der Wahrheit entsprachen, auch wenn sie ihm Wahn der Schwarzhaarigen eher irre geklungen hatten. Dennoch war sie nicht völlig weggetreten gewesen. Sowohl Az als auch Alaine selbst waren ihrem jeweils eigenen Wahn verfallen auf deren ganz spezielle Weiße. Erst jetzt, wo all dies geschehen, wo Az verschwunden, sie verraten hatte, wurde ihr klar, dass jener Verrat hatte kommen müssen. Den Weg, welchen ihre Freundin eingeschlagen hatte, hätte nicht anders verlaufen können. Außer Alaine hätte schon damals erkannt was vor sich ging und hätte versucht ihrer Freundin zu helfen. Eine Ironie, welche erst hier und jetzt klar wurde. Wo auch immer Az war, was sie tat, sie würde einen Weg finden zu einer Persönlichkeit zu werden. Wie gern würde Alaine jetzt mit ihr sprechen, auf den Tisch legen worüber sie sich jetzt erst klar geworden war und sie war sich sicher, dass ihre Freundin ihr zustimmen würde. Wo war sie nur? Ihre letzte Nachricht war schon fast eine Ewigkeit her und Alaine hatte gehofft, dass sie sich erneut melden würde. Bisher hatte sie dies nicht getan. Ob es hierzu einen Grund gab wusste die Warrior nicht und sie würde sich auch nicht bei Az melden können, da sie keine neue Komnummer von ihr besaß. Sie hatte sich geschworen ihre Freundin zu finden, dieser Schwur galt. Az war nicht die einzige Person. Aden, ein junger Mann, mit dem sie einst eine Verbindung hatte, sie als Paar galten, mit ihm hatte sie gebrochen. Die Gründe dafür waren noch immer klar und unumstößlich. Was aus ihm geworden war wusste sie nicht, da sie nichts mehr von ihm gehört hatte. Dabei viel ihr nun Alisah ein, welche auch nichts mehr von sich hatte hören lassen. Es war verdächtig still geworden um die junge Apprentice, zu Still.

Während die rothaarige Raubkatze in ihren Gedanken versunken war, ihnen nachhing, beobachtete Jacen sie noch immer. Für die Warrior war dies allerdings eine Nebensache. Zwar war sie sich bewusst, dass er neben ihr saß, fühlte ihn, doch da er keine Anstalten machte sie zu stören, konnte sie bleiben wo sie war. Sie würde sich als nächstes in eine Meditation begeben, nicht nur um ihren Geist zur Ordnung zu rufen, sondern auch um Wissen zu erlangen. Früher hatte sie dies öfter getan, in letzter Zeit allerdings war sie, was dies anging schludrig geworden.


[ Coruscant-System | Imperial City (Coruscant) | Jacens riesiges Anwesen | Alaine und Jacen ]
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Großer Raumhafen - Terminal - Bar] andere Gäste

Ein warmes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit. Der Alkohol zeigte seine ersten, schwachen Symptome. Alkohol gehörte für Jamie genauso zu langen Hyperraumreisen, wie das Kotzen.
Er hatte schon einige Therapien deswegen mitgemacht, besonders während seiner Zeit als Freischaffender wo er viel umherreiste.
Seit er beim Geheimdienst war bekam er immer Pillen gegen die starke Übelkeit mit, denn ein hyperraumkranker Typ war nicht gerade unauffällig. Die Medikamente unterdrückten das Übelkeitsgefühl und das Schwindelgefühl zumindest ein bisschen.

Jamie verabschiedete sich nickend von der Bedienung und ging zu seinem Gate. Vielleicht stimmte es ja, dass er bei der NR immer mehr verweichlichte. Gestellte Waffen, falsche Pässe, Fahrzeuge, ein tollter Topf Kohle aus dem man schöpfen konnte und jetzt auch noch Medikamente.
Zum Glück wussten seine ganzen alten Kumpel nicht bescheid... davon ging Jamie zumindest aus.


"Flug 23-C nach Corellia an Gate 12-C." Konnte Jamie dem großen Anzeigeholo entnehmen. Das "C" stand wohl für die Kernwelten, was aber auch nur eine Vermutung des Tatooiners war. Corellia befand sich nun schon seit einigen Jahren in imperialer Herrschaft. Und diese hatten sich auf jener Kernwelt ganz schön angestrengt die Spuren des Krieges zu verwischen.

Jamie kam am Gate an und löste sein Ticket. Ein Tunnel leitete ihn und die anderen Passagiere direkt an Bord des Schiffs. Es war ein typisches Passagierschiff. Schlicht in der Bauweise und dennoch sauber und komfortabel. Es gab eine Lobby, ein paar Restaurants und einen Shop. Dazu noch lange Sitzreihen in denen jeder Passagier seinen Platz zugeteilt bekommen hatte.

Die Frau am Ticketschalter begrüßte ihn noch an Bord.

"Gute Reise, Mr. Rendil." Unwissend, dass sein eigentlicher Name ganz anders lautete. Doch er störte sich schon nichtmehr daran, sondern dachte noch einmal an seine Mission zur Befreiung von Andrews nach. Er hoffte auf Corellia würde es spannender werden.

[Coruscant - Obere Ebenen - Großer Raumhafen - Passagierschiff - Lobby] Passagiere, Flugbegleiter
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt ▫ vor einem Diner || ▫ Vorin ▫ Draugir & Atoras

Es geschah nichts was erahnen ließ wie die Dinge beim Honey House standen. Die Drei versuchten sich so gut unters Volk zu mischen, wie es ihnen möglich war. Das Licht war inzwischen zwar wieder angegangen, doch sonst ließen sich keine großen Fortschritte verbuchen. Vorin versuchte es derweilen mit belanglosem Smalltalk, der ihm aber nicht wirklich Freude bereitete, denn er wollte etwas tun. Am besten auch noch etwas Sinnvolles. Das Ungünstige an der Situation war, dass er mit den beiden Padawanen nicht ungezwungen reden konnte, hier inmitten des Unterwelt-Distrikts. Atoras hatte vorerst die Kiste wieder an sich genommen, bevor sie noch in falsche Hände fiel. Mittlerweile hatte der junge Meister genug vom Warten, auch wenn Geduld eindeutig zu einer der Jedi-Tugenden zählte. Doch wenn Mitstreiter, bzw. sogar Geliebte in Schwierigkeiten steckten, konnte er nicht einfach tatenlos herumsitzen und sich auf die Hoffnung, bzw. die Macht verlassen.

Auch wenn die Macht mit einem war, hieß das nicht, dass man sich zurücklehnen konnte und alles von selbst geschah. Daher hatte sich der Blondschopf entschieden die Querstraße ein Stück hinunter zu gehen um von vorne einen besseren Blick die Straße hinunter auf das Geschehen zu haben. Er, bzw. sie mussten nur aufpassen, nicht aufzufallen. Wie auch schon zuvor waren verschiedene Fahrzeuge und Schweber vor dem Vergnügungs-Etablissement zu sehen. Einige davon sicherlich geeignet Gefangene abzutransportieren. Wo sich die anderen aufhielten konnte er nicht sagen ohne sich der Macht zu öffnen. Vielleicht sollte er dieses Wagnis eingehen, denn selbst wenn er einem eventuell vor Ort weilendem Sith auffiel, würde dieser nicht so schnell eine genaue "Peilung" seiner Präsenz vornehmen können. Doch bevor er sich über solche Schritte weitere Gedanken machen konnte, fiel seine Wahrnehmung auf einen jungen Mann (Arkon), der sich ebenfalls in der Nähe des Imbisses aufgehalten hatte, und der auch irgendwie verloren aussah. Verloren in dem Sinne, dass er wohl eigentlich weiter wollte, und sich es hier nicht gemütlich machen würde. Hatte Vorin ihn schon einmal gesehen? Er war sich nicht sicher, doch irgendetwas ...

Er stellte sich an die Häuserecke und warf einen kurzen Blick in Richtung des Bordells, bzw. dem was davon übrig war. Nachdem er kurz an seinem Bier genippt hatte, wandte er sich mit gleichmütiger Miene an den Jungen.


"Das ist doch wieder entzückend, nicht? Mal wieder eine Razzia des Imperiums. Ist ja nicht so, dass Leute wie wir auch noch anderes zu tun hätten als auf die Auflösung von Straßensperren zu warten. Mit uns kann man es ja machen."

Vorin rollte mit den Augen und zuckte mit den Schultern, während sein Blick noch einmal kurz zur geballten imperialen Präsenz wanderte. Er entschied sich dafür das Risiko einzugehen und den jungen Mann kurz zu "überprüfen" und auch einen hastigen "Machtschwenk" über die Präsenzen am Ende der Straße zu tätigen. Er atmete einmal tief und ließ seinen Geist frei. Öffnete sich für die Strömungen des allumfassenden Energiefeldes und folgte diesen in die jeweilige Richtung. Interessanterweise war an dem jungen Mann (Arkon) doch mehr dran, denn der 20-Jährige konnte eine gewisse Machtstärke spüren, demnach hatte er mit seiner Vermutung nicht falsch gelegen. Eigentlich eigentümlich, denn normalerweise sah man den Menschen oder Nichtmenschen nicht an ob sie gegenüber der Macht sensitiv waren oder nicht. Vielleicht war es in diesem Fall einfach Glück oder ein hilfreicher Wink der Macht, dass Vorin einfach auf diese Vermutung gekommen war.

Mittlerweile hatte er sich abgewöhnt seltsame Begebenheiten zu hinterfragen. Nachdem dies also geklärt war, ließ er seinen Geist etwas weiter treiben in der Hoffnung von Mara oder Markus wenigstens einen Funken wahrzunehmen. Er glaubte zwar zu spüren, wenn ihnen etwas zustoßen würde, doch vielleicht konnte er noch mehr, bzw. Genaueres erfassen. Er spürte seine Freundin als Erstes, was wenig verwunderlich war. Ihr Licht war wirklich stärker geworden und erstrahlte für ihn klar und deutlich. Sofort verspürte er Erleichterung. Die Geräusche hatten aus der Ferne nicht gut geklungen und nicht genau zu wissen was wirklich vor Ort abgelaufen war, beunruhigte ihn mehr als er wahrhaben wollte. Direkt in ihrer Nähe konnte sie noch weitere Präsenzen wahrnehmen. Diese Information reichte ihm weshalb er seinen Fokus fahren ließ und sich wieder auf die Abschirmung seiner Präsenz konzentrierte. Soweit er es gefühlt hatte, ging es allen mehr oder weniger gut, doch da dort kein Kampf mehr stattfand, mussten sie sich irgendwie geartet in Gefangenschaft befinden.

Was war ihr Plan? Wann wollten sie etwas unternehmen? Er konnte nicht einfach drauflos laufen und sich zwischen die Imperialen schmeißen, wenn er etwas tat, musste es einigermaßen in Gleichklang mit den Aktionen der anderen stehen. Immerhin musste er die Sicherheit der Padawane garantieren. In Watte konnte er sie zwar auch nicht packen, das war ihm klar, doch solange er nicht genau wusste, was sie konnten, mussten er zuerst daran denken. Bevor es möglicherweise ans Eingemachte ging, sollte er erst einmal zusehen, dass er ihre Gruppe komplettierte, die scheinbar noch nicht vollständig war. Wieder ging sein Blick zu dem Passanten (Arkon), der sich wie sie die Zeit vertrieb.


"Man sollte doch meinen dass erledigt ist, was zu erledigen war. Wen auch immer sie zu finden hofften wird wohl nicht mehr dort sein. Und er oder sie wird auch nicht mehr wiederkehren. Tja, diejenigen werden sich notgedrungenermaßen etwas Neues suchen müssen." Vorin ließ ein theatralisches Seufzen erklingen und schenkte dem vermeintlichen Schüler einen musternden Blick sowie ein vages Lächeln. Da Vorin sich nicht sicher war ob sie sich überhaupt schon einmal begrüsst hatten, blieb die Frage ob sein Gegenüber die Anspielungen verstand und ebensolche Ahnungen hatte. Notfalls würde er eben etwas direkter werden müssen, doch vorerst wandte er sich Atoras und Draugir zu.

"Ich glaube es dauert nicht mehr lange bis wir weiter können, haltet euch schonmal bereit."

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ ein paar Querstraßen vom Honey House entfernt ▫ in der Nähe eines Diners || ▫ Vorin ▫ Arkon ▫ Draugir & Atoras
 
.:: Coruscant | Untere Ebenen | vor dem Honey House | Transporter | mit Shana, Mara, Sinoué, Gefangenen und Imperialen Soldaten, Alynn Kratas ::.


Die Blicke von Shana und Markus trafen aufeinander und hielten einander ein oder gar zwei Sekunden fest. Die Schülerin schien überrascht über seine plötzliche Handlungslust und mit dieser aufkeimenden Überraschung und dem gleichen Aktionseifer, spürte der Jedi-Meister die Wut und den Zorn in ihr abebben. Er hoffte, sie würde weniger nach Vergeltung sinnen, als nach Gerechtigkeit und Freiheit der Mitgefangenen. Später, in einer ruhigen Minute, würden sie noch einmal über dieses Gefühlschaos sprechen müssen. Shana musste lernen, sich nicht davon einnehmen und ihre Handlungen davon abhängig werden zu lassen. Markus wusste nur zu gut, dass auch seine Impulsivität vom Zorn hervorgerufen worden war, doch er wusste, wann er sich zusammenreißen musste. Er kannte den kleinen Unterschied, der einen von der Dunklen Seite fern hielt. Zumindest glaubte er ihn zu kennen und er würde alles dafür tun müssen, um seiner Schülerin dieses Wissen zu vermitteln. Sie hatte noch einiges zu lernen, da war er sich sicher.

Der Rest ging ganz schnell. Die Blonde riss sich am Riemen und eilte fort, um selbst aktiv zu werden. Auch Mara und Sinoué schienen den Ernst der Lage zu verstehen. Die Gefangenen wurden ihrer Fesseln entledigt, die beiden imperialen Soldaten dagegen am Boden festgehalten oder gar bewusstlos geschlagen. Markus spielte einen Moment mit dem Gedanken, sich ihrer zu entledigen, zweifelte dann allerdings an seinen eigenen Ideen. Er war ein Jedi. Er sollte unnötige Opfer vermeiden, aber wenn sie das Geschehene erzählten... Naja, das Imperium wusste bereits, dass es Jedi auf Coruscant gab. Im Prinzip stellten die Aussagen einiger Soldaten mehr oder weniger kein weiteres Risiko mehr dar...

„Wir werden ein Problem bekommen, wenn wir hier zu lange verbleiben. Nicht weit von hier sind noch andere.“ Mara hatte sich inzwischen zu dem Jedi-Meister gesellt, welcher wie angewurzelt inmitten der Gefangenen stand, die immer aufgeregter wurden und wild miteinander tuschelten. Er atmete tief durch, sah sich um und ließ den Blick dann zur Tür wandern.


"Wir haben nur diese eine Chance!"

, sprach der Corellianer und wandte sich dabei der Ritterin zu. Etwas leiser sprach er zu ihr:

"Es werden nicht alle schaffen."

Ein sehr ernüchternder Gedanke: Sie konnten die ganzen unschuldigen Seelen nicht retten, auch wenn ringsum noch ein paar Jedi in der Menge standen. Sie waren in der Unterzahl und mussten zusehen, dass sie es selbst aus dem Schlamassel schafften.

"Wir werden uns trennen! Jeder ist sich selbst am treusten. Wenn wir uns zerstreuen, wird es für die Soldaten schwerer, uns zu verfolgen!"

, ließ Markus nun an alle gewandt verlauten. Er ließ den Blick erneut von Gesicht zu Gesicht gleiten, ehe er nickte und den Gang entlang zur Tür ging, wo Shana schon wartete. Langsam zählte er bis drei. In dieser Zeit, sollten sich alle vorbereiten auf das, was da noch kommen mochte...
Dann stieß er die metallene Tür mit voller Wucht durch die Macht auf, womit er hoffte, einige Soldaten sofort zu Boden reißen zu können und einen Weg für die Flucht zu schlagen.


"Möge die Macht mit uns sein!"

, flüsterte er, hoffend, heil aus dieser Sache rauszukommen.


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[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF, Gefangene

Die schwarz gepanzerten Soldaten des Storm Commando bahnten sich ohne Umschweife ihren Weg durch den Sicherheitskordon der etwas ratlosen CSF-Beamten und betraten die Transportgleiter, auf die die Gefangenen zuvor verbracht worden war. Der durch Alynn so nachdrücklich gescholtene Constable hatte einen Schritt nach hinten gemacht und begnügte sich nun damit, der rothaarigen Sith und ihrem ersten Offizier finstere Blicke zuzuwerfen. Nicht nur er schien mehr als erpicht darauf zu sein, von diesem Ort zu verschwinden und eventuell endlich sein Schichtende zu genießen. Einstellungen wie diese höhlten das Imperium aus wie einen instabilen Minenasteroiden kurz vor der Implosion.

„Sie glauben, die Männer finden etwas, Ma’am?“

Veanturs Visier war starr auf einen der Transporter gerichtet, in dessen Inneren die Durchsuchungen in diesem Moment stattfinden mussten.

„Was auch immer die CSF übersehen hat…“, entgegnete Alynn, wenngleich leichte Zweifel in ihrer Stimme mitklangen. Selbst diese Männer wussten vermutlich, wie man eine gründliche Leibesvisitation durchführte. Wenn sie ausreichend motiviert waren.

„Ich glaube…“

Urplötzlich weiteten sich Alynns Augen, als eine leise, leicht zu ignorierende Ahnung sich in ein wahres Schlaglicht wandelte, das indes weder Veantur, noch einer der CSF-Beamten hätten bemerken können. Irgendwo in unmittelbarer Umgebung hatte jemand die Macht benutzt, um seine Umwelt zu manipulieren. Automatisch schoss die freie Hand der Sith in Richtung ihres Blasters.

„Commodore?“

Vermutlich automatisch und ohne sich der Situation bewusst zu sein, hatte Veantur seinen Blasterkarabiner halb aufgehoben, irritiert auf der Suche nach einem Ziel, dass er nicht sehen konnte. Noch nicht.

„Viper’s Fangs, kampfbereit machen!“

Die Worte waren kaum in der Schlucht zwischen den sie umgebenden Häusern verhallt, als etwas geschah, womit Alynn nicht gerechnet hatte. Die Zugangstür des Ladebereichs eines der Transporter wurde wie von Geisterhand aus den Angeln gerissen und beschleunigte nahezu exponentiell direkt in Alynns Richtung, wobei sie zwei der CSF-Männer aus dem Weg fegte wie Stoffpuppen. In letzter Sekunde hatte sie die Situation vollends verarbeitet und schaffte es, ihrerseits dahingehend zu intervenieren, dass das schwere Stück Metall nicht sie und Veantur unter sich begrub, sondern den glücklosen Constable, der nicht einmal die Gelegenheit zu einem letzten Schrei fand.
Mit dem charakteristischen Fauchen erwachte Alynns rote Lichtschwertklinge zum Leben. Der Blaster in ihrer Linken wartete auf erste Ziele.
Ein kurzer Blick verriet ihr, dass in dem unmittelbar entstandenen Chaos lediglich sie selbst, Veantur, zwei ihrer Storm Commandos und fünf CSF-Beamte in der Lage schienen, sofort einzugreifen.


„Zugriff!“

[Coruscant, Untere Ebenen, vor dem Honey House]- Alynn, Commander Veantur, Storm Commando, CSF, Markus, Shana, Mara, Sinoué, andere Gefangene
 
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ vor dem Haupteingang beim Transporter ¦¦ Shana ~ Markus ~ Sinoue ~ Mara S. ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ irgendwo in der Nähe Alynn

Allzu lange dauerte es nicht, bis der Tanz begann. Die beiden einzigen ausgebildeten Jedi hatten sich direkt vor der Tür positioniert und sich wohl auf eine Strategie geeinigt. Offenbar hielten sie es für eine ausgezeichnete Idee sich zu trennen, und jede Gruppe ihr eigenes Glück versuchen zu lassen. Dies konnte durchaus die richtige Wahl gewesen sein. Wie dem auch sei, es blieb keine Zeit um darüber weiterhin nachzudenken und einen Plan B oder C zu entwerfen. Mit einem plötzlichen Knirschen löste sich die Hintertür, riss aus den Angeln und sauste nach hinten weg. Von dem "Geschoss" wurden mehrere Imperiale erwischt und ausgeschaltet. Ha!
Shana nutzte die Gunst der Stunde und eröffnete das Feuer aus dem erbeuteten Blaster. Da sie mit diesem Gedanken nicht allein geblieben war, konnten sie den Überraschungsmoment effektiv nutzen und weitere Einheiten ausschalten. Jeder tote Soldat, bedeutete eine Mündung weniger, die ihr Leben beenden konnte.

Natürlich waren sie nicht so närrisch zu glauben sie könnten den Feind hier überwältigen mit ein paar unausgebildeten Jedi und ein paar Freudenmädchen und Freiern. Da sich niemand dafür bereit erklärt hatte, die Granaten zu verwenden, hatte sich die Blondine einfach eine geschnappt, auch wenn sie nicht wirklich eine Ahnung hatte, wie sie funktionierten. Shana kannte Granaten nur aus dem Holovid. Soweit sie wusste, musste man an dem Ring ziehen, nur leider löste sich dieser nicht. Obwohl sie sich das Teil schon angeschaut hatte, brauchte sie einen Moment um herauszufinden wie sie den Stift herauszuziehen hatte. Aber dann endlich konnte sie loslegen und einen grottenschlechten Wurf hinlegen. Sie wusste jetzt schon was die anderen sagen würden, wenn sie hier herauskamen. Typisch Frau! Aber im Moment war das völlig egal, die Hauptsache war, dass die Soldaten, die sich im Radius des Detonationsgeschosses befanden, was nicht viele waren, wegsprangen und nicht weiter auf sie schossen.

Die attraktive Padawan sprang aus dem Transporter und lief, wild in die Richtung des Feindes feuernd, den anderen hinterher. Die Flüchtenden hinter ihr hatten allerdings plötzlich mit einem unerwarteten Hindernis zu tun, als die eben so engagiert Handelnde auf einmal stehen blieb. Starrend verharrte die junge Frau, die nach dem Verklingen des Detonationshalls der explodierenden Granate eines roten Scheines gewahr worden war, und dazu einem Antlitz welches sie lieber nicht wieder erblickt hätte. Die rothaarige Sith von neulich (Alynn) stand unbeirrt inmitten des imperialen Abschaums. Wie passend!

Die, die Noa's Bruder die Hand abgehakt hatte. Die verlogene Schlange, der sie ordentlich die Meinung gegeigt hatte. Na ganz toll! Wenn diese sie wieder erkannte, würden sie bestimmt noch vehementer verfolgt werden, denn noch einmal würde das rothaarige Biest nicht zulassen, das ihr ihre Jedi-Beute entkam. Egal, es änderte an der Situation nichts. Nämlich der, die besagte, dass sie hier weg mussten. Schon alleine die schiebenden Massen von hinten ermöglichten kaum, hier länger herumzustehen. Also sprintete sie auf nackten Sohlen wieder los, während das Feindesfeuer an Intensität gewann. Die Gegner brauchten nicht lange um ihre Zielgenauigkeit zu verbessern. Einige Schüsse sausten näher an ihr vorbei als ihr recht war, sodass sie es mit einer Notfallrolle probierte. Sie konnte dadurch einem oder mehreren Treffern entgehen, doch auf Dauer würde es nicht reichen auszuweichen. Sie brauchten Deckung! Hilfreicherweise war solche nicht allzu weit entfernt, wenige Meter vor ihnen kam bereits die nächste Häuserecke. Dort würden sie die Möglichkeit haben sich aufzuteilen. Die Pseudo-Regierungstruppen setzten derweil zur Verfolgung an. Das Spießrutenlaufen hatte begonnen.


¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ beim Honey House ¦¦ Shana ~ Markus ~ Sinoue ~ Mara S. ~ Gefangene ~ imperiale Truppen ~ Alynn
 
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– Coruscant - Untere Ebenen - Café Totis – Mit Cris -

Versucht, sich die Ohren zu zu halten, als der altmodische Servierdroide quietschend von dannen rollte, sah Noa ihm hinterher. Sie freute sich auf ihre Portion Waffeln, war aber noch unentschlossen, ob sie sie klassich mit Schokosoße oder doch eher mit einem fruchtigen Sirup essen sollte. Die verschiedenen Soßen würde sie erfahrungsgemäß auf einem Tablett gebracht bekommen und die Entscheidung war wie immer schwierig. Vielleicht würde sie einfach mit geschlossenen Augen aussuchen und zufällig auf eine der kleinen Tuben zeigen. Das erleichterte die Wahl erheblich. Sheldon hatte sich ihrer Empfehlung zudem angeschlossen und ebenfalls die Waffeln bestellt. Entweder, er mochte Süßkram, oder er hatte sich durch ihre vorigen Andeutungen über die Hygiene im Totis abschrecken lassen und beschlossen, dass Waffeln die am sichersten erscheinende Variante waren. So oder so, er hatte die richtige Wahl getroffen.

Noa zog ihre Jacke aus, was sie bisher noch nicht getan hatte, und hängte sie über die Stuhllehne. Hier drinnen herrschte eine angenehme Temperatur und so schäbig aus auch teilweise aussah, aus der Küche roch es verlockend.


„Ich kann Ihnen nicht viel erzählen.“

Sagte sie, als Sheldon sie nach den Defendern nannte, ohne den Namen der Gruppe wirklich zu nennen, wie Noa auffiel.

„Ich meine, ich könnte schon, aber ich habe keine Befugnis.“

Er hatte versucht, etwas aus ihr heraus zu bekommen, was im Grunde nicht so überraschend war. Es lag nahe sie zu fragen, sie hätte ihn umgekehrt genauso gefragt, wären ihre Rollen vertauscht gewesen. Probieren konnte man es ja mal. Noa wusste aber, dass sie keine Informationen preis geben durfte, jedenfalls nicht ohne Rücksprache. Als Mitglied des Widerstandes wusste sie, was sie ihrem Status nach wissen durfte und manchmal sogar ein bisschen mehr, weil Pablo ihr Bruder war. Selbst der erzählte ihr jedoch längst nicht alles.

„Erfolge gibt es, denke ich. Das kann jeder sehen.“

Noa zuckte mit den Schultern.

„Die Präsenz des Imperiums hat hier unten nachgelassen. Der Widerstand ist in aller Munde. Das ist gut. Wir können noch nicht offen agieren, aber es ist wichtig, dass Coruscant weiß, dass es uns gibt.“

Abgesehen von einem Nichtmenschen, der in der anderen Ecke des Raumes einen Datenblock studierte, waren sie die einzigen Gäste in dem kleinen Café. Es war immer heikel, sich offen über den Widerstand zu unterhalten, doch hier liefen sie nicht Gefahr, dass sie jemand belauschte.

„Und alleine das nenne ich einen Fortschrit.“

Das Essen hörte Noa zuerst, bevor sie es sah. Quietschend meldete sich der Droide zurück, die beiden meschanischen Arme mit zwei Tabletts beladen.

„Mhhh.“

Noa atmete tief durch die Nase ein. Heiße Teigwaren hatten einen ganz eigenen, leckeren Geruch. Sie wartete, bis die Tabletts vor ihnen standen und der Droide weg war, bis sie weiter sprach.

„Ihre Fragen können Sie nachher meinem Bruder stellen. Pablo wird Ihnen beantworten, was Sie wissen müssen.“

Schokosoße oder ein Beerenmix Sirup? Noa schwankte noch immer. Theoretisch könnte sie auch mischen. Braun-rote Pampe auf einem weichen Rührteig...mhhhh, lecker, fehlte nur noch die Sahne. Die Journalistin griff nach der Schokosoße, während Sheldon als erstes den Kaf probierte.

„Und, wie ist er?“

Fragte sie, noch bevor sie selbst probiert hatte. Mit dem Kaf musste man hier Glück haben, dessen Qualität schien abhängig von der Tagesform des Kochs, oder wer auch immer ihn zusammen braute.

„Sagen Sie, stammen Sie eigentlich gebürtig von Coruscant?“

Während sie fragte, stellte Noa die Tube, die sie in der Hand gehalten hatte wieder ab und griff stattdessen nach dem dunkelroten Sirup. Ein leichtes Drücken auf dem flexiblen Material der Tube reichte aus und der süßliche Sirup verteilte sich gleichmäßig neben der in Schlangenlinien gemalten Schokolade auf den Waffeln.

„Sie haben gesagt, Sie mussten sich auf Coruscant und auch auf anderen Planeten alleine durch schlagen.“

Fragend sah Noa ihr Gegenüber an.

„Wo sind Sie geboren?“

– Coruscant - Untere Ebenen - Café Totis – Mit Cris -
 
[Coruscant, Untere Ebenen, Café Totis] – Cris, Noa

Natürlich hätte Cris viel für konkrete Antworten auf seine zugegebenermaßen sehr direkten Fragen erhofft, doch Noas ausweichende Reaktion und die Weigerung, ihm jedwede Art von konkreter Einsicht zu gewähren, bevor ihr Bruder sich von ihm – und vermutlich seiner Vertrauenswürdigkeit – überzeugt hatte, beruhigte ihn zumindest in Bezug auf die Vorgehensweise des Widerstands. Noa und ihre Kameraden hatten vermutlich auf die harte, schmerzhafte Art gelernt, dass Vertrauensseligkeit in diesem Geschäft tödlich war.
Nachdenklich lehnte Cris sich in seinem Stuhl zurück und bedachte die Widerstandskämpferin mit einem leichten Nicken, während der lautstarke Servierdroide mit den georderten Speisen und Getränken zurückkehrte. Fasziniert beobachtete er, wie Noa tatsächlich den Mut aufbrachte, eine der Tuben mit zur Verfeinerung der Waffeln geeigneten Saucen zu ergreifen, bevor er – mehr automatisch als aus tatsächlichem Drang heraus – einen Schluck von seinem Kaf nahm. Noas Frage nach der Qualität des Gebräus ging fast in seinem darauf folgenden Hustenanfall unter.


„Gut genug, um das Getriebe eines Sandkriechers zu reinigen“
, krächzte er, nahm dann aber einen weiteren Schluck. Der Kaf mochte zwar fürchterlich schmecken – doch gleichzeitig machte er auf fast angenehme Weise wach.

Um den Geschmack zu kompensieren, nahm er sich ein Stück seiner Waffeln – an die Saucen traute er sich nicht – und begann zögerlich zu kauen. Der Kauvorgang allerdings wurde kurz darauf durch Noas nächste Frage jäh unterbrochen. Ein Herzschlag schien sich plötzlich in die Ewigkeit zu denen – von allen möglichen Smalltalkfragen, warum musste sie ihm ausgerechnet diese stellen? Vielleicht war es Schicksal… oder die Macht. Dann aber definitiv die dunkle Seite.


„Ich…“

Verlegen stocherte er in seinen verbliebenen Waffeln herum. Sie hatte Recht, im Gegensatz zum Kaf schmeckten diese tatsächlich recht gut. So richtig genießen konnte er sie in diesem Moment jedoch kaum.

„Ich weiß es nicht.“


Was für eine lausige Antwort – auch wenn zutreffend. Was sie jetzt nachvollziehbarer Weise erwartete, war eine Erklärung. Eine Erklärung, die bedeutete, dass er weitaus mehr über sich preisgeben wollte, als er noch in der Wohnung für sicher gehalten hatte. Sie hatte ihm ihrerseits – wieder verständlich – wenig verraten. Und doch… irgendwie hatte er das Gefühl, ihr Vertrauen zu können. Irgendwie sprach aus ihren hübschen braunen Augen ehrliches Interesse, nicht der Drang danach, möglichst viele verwertbare Informationen zu erhalten. Trotzdem zögerte er… denn was er ihr jetzt sagen musste, sagen wollte, konnte durchaus jedwedes Vertrauen ihrerseits vollkommen zerstören.

„Als ich das erste Mal nach Coruscant kam, war der Planet der Republik erst vor kurzem entrissen worden… es gab keinen Widerstand, es gab republikanische Terrorzellen, reguläre und irreguläre Truppen. Doch das Imperium fegte das alles fast problemlos bei Seite, bis nur noch die wirklich gut verborgenen Zellen des Geheimdienstes zurückblieben, und auch deren Anzahl schrumpfte rapide.“


Seufzend legte er sein Besteck auf den Teller. Für zumindest die nächsten Minuten würde er nichts mehr essen – die erste Bombe war im Begriff zu platzen.


„Man könnte sagen, Coruscant war zu diesem Zeitpunkt der schlechteste Ort, an dem ich mich hätte aufhalten können, denn ich hatte mich gerade erst von meinem bisherigen… Dasein verabschiedet. Dem Dasein als Soldat der imperialen Sturmtruppen.“


Diese Worte musste gesessen haben. Ob sie einfach zu geschockt war oder ihm einfach die Gelegenheit geben wollte, sich zu erklären, Noa schwieg. Und Cris fuhr fort.


„Da sind die Baracken, der endlose Drill, die Indoktrinierung… davor nichts. Ich kann mich an nichts erinnern, was geschah, bevor irgendjemand zu dem Schluss kam, dass ich den perfekten Sturmtruppler abgeben würde. Fälschlicherweise, wie sich herausstellte. Irgendwann gab es einen Einsatz auf irgendeinem Randplaneten, irgendeine Vergeltungsmission… und ich war weg. Im Nachhinein ein Wunder, dass ich diese Entscheidung länger als ein paar Sekunden überlebt habe.“

Der Teil war also raus. Ebenso gut konnte er die Geschichte zu ihrem Ende bringen.


„Hier auf Coruscant wurde ich vom republikanischen Geheimdienst rekrutiert und seitdem hat dieser Planet mehr als einmal versucht, mich umzubringen, wenngleich er dabei nie so erfolgreich war wie zu dem Zeitpunkt, an dem Ihre Freunde mich fanden. Ich war bei der Nova Force, weil ich nichts anderes zu tun wusste… ich hatte schon lange keinen regelmäßigen Kontakt mehr zu meinen direkten Vorgesetzten, falls die nicht alle gestorben sind, als die imperiale Flotte über Corellia auftauchte. Ich bin kurz auf eine der Widerstandsgruppen hier auf Coruscant getroffen… doch dann brach alles auseinander. Erfreulich, dass es mittlerweile offenbar mehr Anlass zu verhaltenem Optimismus gibt.“

Er versuchte sich an einem vorsichtigen Lächeln, doch dieses scheiterte gründlich.


„An ihrer Stelle würde ich mir also noch einmal überlegen, ob Sie mich zu ihrem Bruder bringen.“


[Coruscant, Untere Ebenen, Café Totis] – Cris, Noa
 
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