Coruscant

[Imperial City – Oberste Ebenen – Ruinen des Tempel' der Jedi – Kontrollzentrum] – mit Darth Draconis, Chiffith, Ario

Es dauerte nicht lange bis er von dem jungen Sith-Meister eine Antwort bekam, wie mit Kezia zu verfahren war. Der Hass in Draconis loderte auf, während er von ihr sprach und Nergal schmunzelte in sich hinein. Der Meister war eine vortreffliche Wahl für diese Aktion. Zwar hatte er sich bereits aktiv in der Bekämpfung des Widerstands auf Coruscant beteiligt, letztendlich aber war die Inquisitorin aber die höher gestellte und würde in der Öffentlichkeit das meiste an Ruhm und Beachtung ernten. Sofern dies überhaupt geschehen würde. Nicht das Nergal an dieser essentiellen Struktur etwas ändern wollte, er tauschte lediglich Kezia aus – indem er einem anderen Sith einen Gefallen erwies, der ihm nicht einmal etwas bedeutete. Innerlich noch immer schmunzelnd wand sich Nergal zu Draconis und dem... Geschöpf(Chiffith) hinter ihm um. Es war an der Zeit endlich zu beginnen. Nickend kommentierte er die letzten Worte des Sith-Meisters.

„Dann soll es dergestalt geschehen, Lord Draconis.“ Mit einem kurzen Blick in die Richtung aus der sie gekommen waren unterbrach er die Unterhaltung. Nur einen Augenblick, dann ruhten die Augen des Inquisitors, deren Iriden die Farbe von Feuer hatten, wieder auf Draconis und dem nichtmenschlichen Wesen(Chiffith). „Ich werde die imperialen Medien benachrichtigen und sobald ihr euch um das Übel Kezia gekümmert habt, wird es beginnen. Wer auch immer euch die Mittel die ihr benötigt verwehren will, schickt ihn zu mir oder zum Gouverneur dieser Welt.“

Nergal hätte jedoch wissen sollen, sobald er die Medien verständigte, würden diese auch binnen kürzester Zeit am Ort des Geschehens auftauchen. Für einige Herzschläge hatte er die Befürchtung gehegt das, obwohl sie vermutlich – verglichen mit dem normalen Verhalten – alle elend schüchtern waren, da sie es mit einem Sith zu tun hatten, er ob der immerzu währenden Fragen seine Fassung verlieren würde. Der allein schon körperlich recht einschüchternde Sith-Inquisitor behielt all den geflüsterten Worten in seinem Hinterkopf zum Trotz die Kontrolle über sich und sein Tun. Er stand ihnen Rede und Antwort, hielt sich allerdings strikt daran nur über das offizielle Warum und Was dieser Aktion zu sprechen. Eigene Motivation wurde nicht erwähnt, eingangs des Gesprächs zumindest nicht. Später richteten sich mehrere Fragen auch in die Richtung des Inquisitors. Wie er dazu gekommen war ausgerechnet hier diese Aktion abzuhalten. Ob er sich auf Geheiß oder aus eigene Initiative hier auf Coruscant für die Sache des Imperiums verdingte. Und einige mehr oder weniger sinnvolle Fragen, die zum Teil der generellen Unwissenheit der Bevölkerung gegenüber dem Orden der Sith geschuldet war. Unterdessen begannen im Hintergrund die letzten Vorbereitungen für dieses Spektakel, das zwar mit bedeutend weniger Zuschauern auskommen musste, als die Hinrichtung der Nergal als Zuschauer und Ehrengast beigewohnt hatte. Allerdings weitaus größer ausfallen würde was die Zahl derer anging, die gerichtet wurden.

Zwei volle Einheiten Sturmtruppen in Zug-Größe waren auf dem geräumigen und dem Wind ausgesetzten Dach des ehemaligen Tempel der Jedi positioniert und wurden von mehreren Dutzend einfachen Soldaten ergänzt. Darüber hinaus war ein geschäftiges Personal an Wachen aus diversen Gefängnissen, Reinigungskräften und Personal der Verwaltungsebene Coruscants anwesend. Im Hintergrund war Tal'shia – die Twi'lek Sith-Meisterin – zu Gange und überwachte die letzten verbliebenen Aufgaben die erledigt wurden. Nergal indessen spielte seine Rolle als das Gesicht dieser Aktion, dass welches zwar durchaus vom Imperator beauftragt mit der Unterstützung des Imperiums, aber auch einer tiefen aus seinem Inneren kommenden Überzeugung folgend das richtige zu tun – was sogar ausnahmsweise die Wahrheit darstellte – hier auf Coruscant derart geholfen hatte. Letztlich schaffte es der Sith-Lord mit recht ruhigem Gemüt aus dieser Unterredung zu gehen, als die letzte und Finale Phase anlief. Die Hinrichtung selbst war nunmehr das einzige was noch ausstand. Es galt die beiden Jünger die Kezia unterstellt gewesen waren und die beiden Apprentice die in seinem Schlepptau mit nach Coruscant gereist waren vorzubereiten... doch das würde ihn und die Twi'lek Tal'shia nicht sonderlich viel Kraft kosten. Sich darauf verlassend, das Draconis zurecht kommen würde, machte sich Nergal auf den Weg. Es wurde Zeit...


[Imperial City – Oberste Ebenen – Ruinen des Tempel' der Jedi – Tempeldach] – mit Ario, Tal'shia, diversen Reportern & HoloCam Teams, Sturmtruppen, Armee-Soldaten und imperiales Personal
 
[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Cris

Cris nahm die neuen Informationen aufmerksam zur Kenntnis. Von Noas Vater war bisher keine Rede gewesen – nur von ihren diversen Brüdern – doch offenbar war er der Schlüssel, der die gesamte Familie mit dem Widerstand verband. Ebenso neu war ihm die Erkenntnis Pablos Status innerhalb der Gruppe betreffend – als rechte Hand des Mannes, der sich General Grant nannte – ob er nun wirklich innerhalb irgendeiner Armee den Rang eines Generals erreicht hatte oder nicht – war Noas Bruder eine wichtigere Führungspersönlichkeit innerhalb der Defender als Cris zunächst angenommen hatte. Er speicherte diese neuen Einblicke in die Strukturen des Widerstandes pflichtschuldig ab – später würde es womöglich auf jedes noch so kleine Detail ankommen, sollten erst die Anstrengungen des Widerstandes mit denen der Republik zu einer Welle geformt werden, die die imperialen Machthaber von Coruscant hinwegschwemmten.

„Ihr Vater kann stolz sein“, sagte er leise.

„Seine Familie macht dem Ideal der Freiheit offenbar alle Ehre.“


Sie hatten jetzt das erreicht, was Noa kurz darauf scherzhaft als „das Herzstück des Theaters“ bezeichnete – das Zentrum des alten Theatergebäudes, in dem sich das Hauptquartier der Defender befand, und das man pragmatisch in einen großen Trainingsraum umgewandelt hatte. Einige Defender waren paarweise, in Gruppen und zum Teil unter Aufsicht eines Instruktors dabei, sich im waffenlosen Nahkampf zu üben. Dabei erkannte Cris die Standardtechniken, die auch den imperialen Sturmtruppen beigebracht wurden und ebenso Verwendung in den regulären Einheiten der imperialen Armee fanden, doch zusätzlich noch andere, weniger orthodoxe, fast exotisch anmutende Bewegungen, die er nicht identifizieren konnte.
Noas Bemerkung hinsichtlich ihrer eigenen Eignung zum waffenlosen Nahkampf quittierte er mit einem leichten Nicken. Tatsächlich war der Nutzen dieser Art des Kämpfens im Konflikt mit schwer gepanzerten Soldaten der Stumtruppen oder Coruscantwachen zwar nicht vollkommen nutzlos, aber doch zumindest nur eingeschränkt zu gebrauchen. Es war immer besser, sich die Elite des Imperiums mit ein paar wohl gezielten Schüssen vom Leibe zu halten. Und auch das war bereits schwer genug.
Überrascht brauchte er einen Moment, zuzugreifen, als sie plötzlich seinen Blaster hervorholte, den er ihr als Zeichens eines guten Willens überlassen hatte. Dabei vermied sie es, bis auf einen kurzen Moment, seinem Blick zu entgegnen – schämte sie sich immer noch dafür, dass ihre Einschätzung ihn betreffend so falsch gewesen war?
Vor ihnen auf der Bühne ging einer der beiden trainierenden Kombattanten soeben mit einem lauten Krachen zu Boden, was Cris leicht das Gesicht verziehen ließ. Vielleicht war es ganz gut so, das Noa sich mit dieser Art des Kampfes nicht auskannte – ihre Konfrontation in den Unteren Ebenen hätte für ihn sonst noch viel schlimmer ausgehen können als nur mit einem sirupverklebten Gesicht.


„Ich würde gerne wissen, wie gut Sie hiermit wirklich umgehen können“, sagte er schließlich mit einem schiefen Lächeln und gestikulierte dabei mit dem Blaster.

„Ich für meinen Teil könnte ein wenig Übung vertragen vor meiner nächsten Konfrontation mit dem Imperium.“

Er verstaute den gesicherten Blaster in der Tasche seiner Hose und warf einen letzten, kurzen Blick auf die beiden Kämpfern, die mittlerweile dazu übergegangen waren, sich gegenseitig mit erstaunlich schnellen Schlag- und Trittkombinationen zu attackieren.


„Was meinen Sie?“


Vielleicht würde es Noas Auftreten ihm gegenüber sogar gut tun, wenn sie die Gelegenheit bekam, ihn von ihren Fähigkeiten mit dem Blaster zu überzeugen – und wenn sie ihrerseits merkte, dass auch er selbst durchaus mit derartigen Geräten umzugehen wusste. Außerdem sollte die zusätzliche Zeit ihm hoffentlich die Gelegenheit geben, mehr über Noa Chanelle Cortina zu erfahren…


[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Cris
 
[Imperial City - Regierungsbezirk – 500 Republica – Hera Aealos Appartement] – Hera, in einem anderen Raum Alessia

Nachdem sie dem amtierenden Gouverneur Coruscants ihre Pläne zur Neugestaltung des Republic Executive Building vorgelegt hatte, war die Ausführung selbiger recht rasant umgesetzt worden. Zwei Tage später hatte sie mit mehreren Architekten, Statikern und einer handvoll Personal aus den Hallen der KOMENOR eine Begehung hinter sich gebracht in der die größten und meisten Themen die behandelt werden sollten und zugleich betreffend den eigentlichen Bauarbeiten auch mussten, hinter sich gebracht. Diese Begehung des derzeit wieder okkupierten Gebäudes lag nunmehr weitere vier Tage zurück und die Legatin hatte sich, mit einer Genehmigung seitens ihres 'Vorgesetzten' von allen anderen Projekten zurück gezogen. Nachdem Elysa Nerethin sich in den letzten Tagen nur noch spärlich, wenn überhaupt bei ihr gemeldet hatte, war sie auch von diesem Vorhaben für den Augenblick befreit. Nicht das Hera große Unlust während dieser Treffen und Unternehmungen verspürt hatte. Es war eigentlich recht nett gewesen, sich an die unterschiedlichen Magnate zu wenden und mit Personen zu verkehren, mit denen sie von Geburt an auf einer Stufe stand. Gänzlich anders, als das elende Bettlertum und der Kampf in den Ebenen der Legaten und Präfekten um die meiste Aufmerksamkeit um in diesem riesigen Wust aus Verwaltungsangehörigen eine Chance für einen Aufstieg zu ergattern. Nur weil sie den Schritt zur Legatin bereits geschafft hatte, bescherte ihr das keine sonderliche Ruhe in dieser Hinsicht. Es galt seinen Platz zu verteidigen. Bisher hatte sich jedoch niemand als kompetent genug erwiesen um mit ihr konkurrieren zu können. Einer der Gründe weshalb sie überhaupt mit besagter Umgestaltung und einer Befreiung von ihren restlichen Tätigkeiten versehen wurde.

Die letzte Nacht hatte sie nun mehr hinter sich gebracht und war zu einem kaum anders gearteten Tag als dem gestrigen erwacht. Im Moment hatte sie sich noch, in ihre Schlafgewandung sowie einem leichten Morgenmantel, da in ihrer Wohnung eine konstante Temperierung vorherrschte, in der Küche eingefunden. Das Frühstück gelassen zu sich nehmend verfolgte die Legatin die morgendliche Berichterstattung der imperialen Nachrichtensendungen. Noch bevor sie zu essen begonnen hatte, hatte sie den VidSchirm programmiert nach den einzelnen Beiträgen zum nächsten Sender zu wechseln und eine weitere Nachrichtensendung abzuspielen. Eines ihrer eher konstanten Rituale, sodass sie bei Beginn ihrer Tätigkeit bereits über die öffentlichen Dinge unterrichtet war. Für gewöhnlich erleichterte das so manches Dokument das manchmal auf ihrem Schreibtisch landete, oder diverse Gespräche mit aufgebrachten Unternehmern, die mit einem mal verunsichert waren. Viel weiter als bis zum Ende des Frühstücks und zum beinahe Ende der Nachrichten gelangte die Legatin nicht, da sich mit einem Mal das Comlink vibrierte, dass auf der auf Hochglanz polierten schwarzen Steinplatte ihrer mittig im Raum stehenden Küchenzeile lag. Leicht eine Braue wölbend betrachtete sie das unscheinbare Gerät. Sozusagen ihre einzige Dienstwaffe. Abgesehen von Stift und den kognitiven und verbalen Mitteln die sie zur Verfügung hatte. Ihr privates, etwas aufwändigeres und kostspieligeres Comlink schlummerte nur wenige Zentimeter neben ihrem Dienstgerät ruhig vor sich hin.

Unentschlossen ob sich die Kuati ärgern sollte, oder darauf hoffen sollte eine wichtige Nachricht zu erhalten, griff sie sich das Gerät und rief die erhaltene Datei ab. Sie sollte sich an der Plattform von Moff Veran einfinden? Und das recht zeitnah? Der Grund wieso, war eine recht positive Enthüllung für sie. Niemals würde sie vom Gouverneur in dessen Stab gezählt, wenn sie nicht kompetente und qualitative Arbeit leisten würde. Und ihn dann auch noch zu einer Veranstaltung zu begleiten, auf der der nächste Grand Moff ernannt werden würde. Welches Glück sie doch hatte!


„Alessia! Bereite Gepäck vor. Ich werde Coruscant für eine Weile verlassen.“

Ohne weiter darüber nachzudenken griff sie sich noch das zweite Comlink und strebte gen Ankleidezimmer. Allzu viel Zeit blieb ihr nicht mehr und unter dem Aspekt, dass sie samt Gepäck dort erscheinen musste. Und unter Vorraussetzung das es sich um eine Feierlichkeit handelte, konnte man davon ausgehen das dergestalt auch außerhalb der Uniformpflichtzeit das ein oder andere Stelldichein organisiert würde, in eigener Regie des jeweiligen Gönners verstand sich. Und darauf galt es als Kuati selbstredend vorbereitet zu sein. Selbst wenn sie nur eine einfache Legatin war. Würde Moff Veran beispielsweise eine derartige Gelegenheit schaffen, war es im Prinzip sicher das Gouverneur Kraym eingeladen war und die Möglichkeit das demnach auch sie mit kommen würde, war nicht ausgeschlossen. Eine gute Stunde später hatte Hera ihre Uniform angelegt und alles an Kleidungsstücken zusammen, was Alessia noch nicht zurecht gemacht hatte.

Die Dienerin der Kuati bestellte einen imperialen Verwaltungsbeamten der beinahe untersten Stufe, der ihr Gepäck zur Landeplattform von Moff Veran bringen würde, während sie Hera in ihrem eigenen Gleiter dorthin bringen würde. Anaxes war das Ziel. Eine Festungswelt zwar, aber berühmt für das überaus ansehnliche Bild der in Pols Anaxes gelegenen Sirpar Hills. Die Einheimischen hatten den Verkehr von Gleitern verboten und unterirdische Verkehrsnetze angelegt um die Nachhaltigkeit der ansehnlichen Gegenden zu erhalten und sie nicht mit Verkehr, Touristen und durch das Gewerbe bedingten Lieferungen zu verunstalten. Und dort, auf dieser Welt würde der neue Grand Moff des Deep Core ernannt. Und sie würde dabei sein. Leicht unruhig, ob der immensen Ehre die ihr damit zuteil wurde, die niemand innerhalb der coruscantischen Verwaltungsebenen unter und auf einer Stufe als Legat mit ihr, würde anfechten können. Also hatte sie doch recht behalten. Horatio Kraym I. hatte sich als ihr Weg zum Aufstieg herausgestellt. Wie sollte sie jetzt noch daran Zweifeln, dass sie weniger als gute Aussichten auf eine Beförderung hatte. Wer wusste schon wann, aber sie war überzeugt, dass sich ihre 'Karten' mit diesem Ereignis stark verbessert hatten.


[Imperial City - Regierungsbezirk – Gleiter – Auf dem Weg zur Landeplattform Moff Verans] – Hera, Alessia
 
Ψ Coruscant :: Imperial City :: oberste Ebenen :: Jedi Tempel :: Kontrollzentrum :: Nergal, Darth Draconis, Ario Fera und Chiffith Ψ

Praktisch erteilte ihm der Inquisitor hier einen Blankoscheck alle notwendigen Mittel einzufordern um die Gefangennahme der Inquisitorin zu bewerkstelligen. Ein wölfisches Grinsen umspielte die Mundwinkel des Sith Lords als er sich bereits ausmalte, welche Leiden er der Inquisitorin zufügen würde. Sie würde allein schon für ihre Anmaßungen leiden, ihr versuchter Anschlag auf sein eigenes Leben würde er ihr mit jedem Tropfen ihres eigenen Blutes wieder heimzahlen. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Leid um Leid. Sein wölfisches Grinsen wurde immer breiter, bevor es erstarb, sich vor dem Inquisitor verneigte und den Kontrollraum verließ. Der Wurm folgte ihm, was sollte er auch sonst tun. Draconis ignorierte den Nichtmenschen, zu sehr war er in seinen eigenen Gedankengängen verstrickt. Was er vorhatte, war bisher noch nie getan worden oder zumindest darüber dokumentiert worden. Sein Meister hatte ihn niemals einweihen wollen, ob auch stärkere Kreaturen anfällig waren, doch gerade weil er es ihm verschwiegen hatte, musste es funktionieren. Ysim war kein Narr gewesen und er wusste von dem Hass seines Schülers auf die eigene Person. Er hatte schließlich aktiv für diesen Hass gearbeitet, ihn sich quasi verdient. Der Sith ließ sich in die Macht ein, suchte nach dem schwachen Leuchten des Rituals welches er an diesem verübt hatte. Entweder war er Tod oder hatte die Macht wiedererlangt um das Ritual zu brechen. Die einfachste Erklärung war meist die logischste, was hieß, dass Ysim Tod sein musste. Kein Wunder, er war menschlich abgestürzt und ein Narr. So gab es nur noch ihn, der die Nightmare Trap beherrschte. So zumindest glaubte es Draconis. Er wusste nicht von wem Ysim diese Technik gelernt hatte und wusste somit nicht, dass es noch mindestens eine weitere Person gab die mit ihrem Wissen geizte.

Es mussten jedoch Vorbereitungen getroffen werden. Sein Adjutant, Lieutnant Ortega, würde diese Dinge besorgen müssen. Er traute dem Mann nicht, seine Verbindungen zum Geheimdienst und seine Überwachung der Aktivitäten des Sith Lords waren ihm zuwider. Doch er brauchte eine ausführende Gewalt und diese würde dieses Zahnrad im imperialen Apparat sein, zumal er die Legitimation des Gouverneurs erhalten würde.
Seine COMM Einheit bereits in der Hand, begann der Sith die entsprechenden Besorgungen an den Adjutanten weiter zu delegieren. Er hingegen musste sich anderen widmen. Sowohl er als auch sein Sklave hatten mittlerweile den Eingangsbereich des Tempels erreicht. Große Hektik machte sich bereits bemerkbar, die Vorbereitungen waren angelaufen. Erst jetzt drehte er sich, beinahe beiläufig, zu seinem Verfolger um.


“Du sagtest, du seist ein Jäger. Nun, heute ist dein Glückstag Made, denn wir werden auf Jagd gehen und du wirst mir helfen.“

Ein leichtes Lächeln beseelte erneut die rauhen Lippen des Sith Lords während er sich wieder umdrehte und langsam sein Schritt wieder aufnahm während er auf die Antwort seines Sklaven wartete.

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[Coruscant | Imperial City | oberste Ebenen | Jeditempel | Eingangshalle] Darth Draconis, Chiffith und Fußvolk

Chiffith verstand den Sinn der Worte nicht, mit denen Lord Nergal es Darth Draconis gestattete, sich aller benötigten Mittel für diesen Auftrag nach Gutdünken zu bedienen. Er verstand auch die Körpersprache der beiden Sith nur teilweise, und so kam das Ende des Gespräches etwas abrupt für ihn. Die Männer trennten sich und gingen ihrer Wege, auf den Lamproid achtete dabei keiner von beiden. Den Blick gesenkt und den Körper dicht auf den Boden gepresst, wartete Chiffith, bis Nergal an ihm vorüber geschritten war, und kroch dann in einigem Abstand hinter seinem Herrn her.

Nun war es also soweit. Draconis würde sich auf die Jagd nach einer anderen Sith machen. Einer mächtigen Sith, die, wenn Chiffith es richtig verstanden hatte, einen höheren Rang bekleidete als sein Meister. Und das bedeutete wohl, dass sie die stärkere von beiden war, was den Umgang mit der Macht und vielleicht auch den Kampf mit dem Lichtschwert betraf. Zwar hatte Draconis etwas anderes behauptet, er hatte sie als schwach und feige bezeichnet. Aber wie war sie dann in ihre Position gekommen und hatte sich in ihr behauptet, in einem Orden, in dem jeder gewaltsam nach Einfluss strebte und jedes Zeichen von Schwäche beinahe mit einem Todesurteil gleichzusetzen war? Der Lord schien sich seiner Sache aber ziemlich sicher zu sein. Noch während sie durch die düsteren, halb verfallenen Gänge des Jeditempels gingen - der Mensch mit kräftigen Schritten voran, der Lamproid schlängelnd und gleitend hinterdrein - gab er durch sein Komlink vermutlich Befehle an seine Untergebenen weiter. Er schien bereits einen Plan zu haben. Wahrscheinlich hatte er sich schon vor Erteilung dieses Auftrags Gedanken gemacht, wie er diese Kezia, die offensichtlich seine Feindin war, besiegen konnte.

Natürlich wusste Chiffith, dass nicht immer der Stärkere der Sieger war. Wäre es so, dann wäre das Jagen und Kämpfen ohne jeden Reiz. Er selbst hatte sich häufig genug an Gegner herangewagt, die deutlich größer, kräftiger oder zäher als er waren, um zu wissen, dass es auch auf ganz andere Dinge ankam. Häufig gewann nicht der mit den längeren Zähnen und schärferen Krallen, sondern derjenige, der sich auf die Begegnung besser vorbereitet hatte, sich über Stärken und Schwächen seines Gegners im Klaren war, das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte und Ort und Zeit des Kampfes bestimmte. Die Qualität von Draconis' Plan und seinen Vorkehrungen würde darüber bestimmen, ob er Kezia besiegen konnte oder nicht. Und ob er außerdem in der Lage sein würde, sie nicht nur zu töten, sondern sie sogar zu überwältigen und lebend zu fangen - eine zusätzliche Herausforderung, denn das schloss einen schnellen, tödlichen Schlag aus dem Hinterhalt aus.

Chiffith bemerkte nicht, dass er nicht mehr nach den Maßstäben eines Sith dachte - beziehungsweise nach den Maßstäben, von denen er glaubte, dass sie der Art der Sith entsprechen könnten. Er war wieder in alte Denkmuster zurückgefallen und urteilte nur als Jäger, dem es nicht um ein entferntes Ziel seines gesamten Strebens, sondern nur um diese eine mächtige Beute ging. Dabei wusste er nicht einmal, ob er überhaupt selbst an der Jagd teilnehmen durfte oder ob er dazu verdammt war, tatenlos zuzusehen - wenn überhaupt. Diesen Zweifel nahm ihm Draconis jedoch, indem er sich plötzlich umdrehte, seinen Blick auf Chiffith richtete und sprach:


»Du sagtest, du seist ein Jäger. Nun, heute ist dein Glückstag Made, denn wir werden auf Jagd gehen und du wirst mir helfen.«

Tausend Gedanken schwirrten durch seinen Kopf und er konnte sich nur schwer darauf konzentrieren. War das tatsächlich sein Glückstag? Chiffith hatte gerade darüber nachgedacht, dass Kezia vermutlich stärker als Draconis war. Was also konnte der Lamproid ihr entgegensetzen?

Wäre es um einen reinen Kampf um Leben und Tod gegangen, so hätte er allen Grund zur Zuversicht gehabt. Er wusste nicht, wie sehr Geschwindigkeit, Kraft und Reflexe eines Menschen (denn Kezia war doch vermutlich ein Mensch...) durch die Macht gesteigert werden konnten. Aber er wusste, dass das, was ein normaler Mensch zu leisten in der Lage war, sich nicht ansatzweise mit den Fähigkeiten eines Lamproid messen konnte. Die Bewegungen und Reflexe der meisten Humanoiden kamen ihm beinahe quälend langsam vor, und auch mit bestem und längstem Training hätte ein Mensch kaum hoffen können, gegen Chiffith zu bestehen. Das mochte bei einer Sith natürlich anders sein, sie wahr sicherlich gefährlicher als ein anderer Menschenkrieger. Aber nicht gefährlicher als andere Kreaturen, mit denen der Jäger sich bereits gemessen hatte. Und auch ein Lichtschwert erfüllte ihn nicht mit übermäßigem Schrecken: Es konnte mit einem einzigen Treffer töten; nun, das konnte sein Giftstachel auch.

Doch Kezia verfügte über die Macht. Und der hatte Chiffith nichts entgegenzusetzen. Sie war in der Lage, ihn zu töten, ohne ihn zu berühren, ja, sogar ohne ihn zu sehen. Sie konnte vermutlich seine Gedanken lesen, sie vielleicht sogar beeinflussen oder seinen Willen völlig unterdrücken. Sie würde vielleicht auch in der Lage sein, seine Gegenwart zu spüren und auf diese Weise Hinterhalte unschädlich zu machen. Das machte sie zu einem völlig unberechenbaren Feind und den Kampf gegen sie zu einem unkalkulierbaren Risiko. Sich auf die Jagd nach der Inquisitorin einzulassen, konnte mit nicht unbeträchtlicher Wahrscheinlichkeit zu Chiffiths vorzeitigem Ende führen - vor allem, wenn er darauf achten musste, sie nicht zu töten, während sie keine Rücksicht auf sein Leben nehmen würde.

Ein Hormonschub durchlief ihn bei diesem Gedanken. Sein Puls beschleunigte sich, seine Muskeln luden sich mit Energie, seine Schwanzspitze zuckte hin und her und der giftige Speichel troff von seinen Fängen. So unvernünftig es auch sein mochte: Er brannte darauf, sich mit Kezia zu messen! Sie war die würdigste, kostbarste Beute, der er jemals nachgestellt hatte, und stellte alles in den Schatten, was er bisher getan und erreicht hatte. Dafür sein Leben zu riskieren, kam ihm unheimlich verlockend vor!


»Ja, das ist mein Glückstag, Meister«, zischte er daher, und ließ seine Fänge gierig in die Luft schnappen. »Ich will sie mit Euch jagen! Ich will helfen und sie soll Eure Beute sein!«

Während er dies sagte, erinnerte er sich daran, wann und wie er zuletzt gejagt hatte. Es war auf Bastion gewesen, kurz nach seiner Ankunft dort und bevor er den Sith-Tempel betreten hatte. Er hatte sich in den nächtlichen Schatten versteckt und zwei der weiß gepanzerten Menschenkrieger aufgelauert, die einen so unverdient guten Ruf als Kämpfer hatten. Anstatt sie gleich zu töten, hatte er sich einen Spaß daraus gemacht, sie zu verfolgen. Er war dicht hinter ihnen durch die Dunkelheit geglitten, ohne dass sie es bemerkten; in jedem Augenblick hätte er über sie herfallen können. Bis in einen Wachturm hinein hatte er sie verfolgt, und dort erst hatte er sie getötet. Erst den einen, lautlos, aus dem Hinterhalt; den zweiten erst, nachdem dieser Gelegenheit gehabt hatte, die enthauptete Leiche seines Kameraden zu entdecken. Sie hatten im Turm die Helme abgenommen, und das Grauen in seinen Augen war köstlich gewesen!

Beinahe so köstlich wie ihr blutiges Fleisch...


»Meister Draconis, ich bin hungrig«, wagte er nun endlich doch zu sagen, denn seine Gier nach frischer Nahrung war mittlerweile unerträglich geworden. »Ich brauche Fleisch. Darf ich eine leichtere Beute schlagen, bevor wir die Sith fangen?«

[Coruscant | Imperial City | oberste Ebenen | Jeditempel | Eingangshalle] Darth Draconis, Chiffith und Fußvolk
 
[Untere Ebenen – Distrikt des Honey House – auf der Flucht] – Vorin, Atoras, Mara, Sinoué, Shana, Arkon Draugir

Es war alles recht schnell gegangen. Mit einem Mal Lärm und grelles blendendes Licht, dass das einzelne Auge des Shistavaners empfindlich geblendet hatte. Alleine auf Geruchssinn und sein Gehör verlassend war er den Jedi hinterher gestolpert. Der Jäger machte sich keine weiteren Gedanken darüber wohin ihre halsbrecherische Flucht sie führen würde, immerhin war ihm das vollkommen egal, da er sich nirgends auf diesem furchtbaren Stadtplaneten auskannte. Nicht einmal den Himmel konnte man zu rate ziehen indem man sich an Sternen, oder der Sonne orientierte. Das einzige Problem lag darin, dass Draugir alleine vermutlich weitaus besser zurecht gekommen wäre, als im Schlepptau der Jedi Gruppe. Nicht das er es bereute bei ihnen geblieben zu sein, allerdings wusste er um seine überlegene Physiologie. Doch der Jäger mit dem weißen Fell blieb stumm und folgte seinen einstweiligen Gefährten. Letztlich war er ja auch nicht einfach so in deren Gesellschaft gelandet. Er selbst hatte die Jedi aufgesucht und sich ihrem Orden, in einer wenig spektakulären und kaum offiziell erscheinenden Zeremonie – genau genommen war es nicht einmal eine Zeremonie gewesen – verpflichtet. Also würde er nicht anfangen und sich jetzt Gedanken darüber machen, wie er alleine besser zurecht kam.

Der Weg der ungleichen Gemeinschaft führte, nach einigem hin und her durch den Zugang in die unterirdischen Bereiche des Stadtplaneten. Sofern man hier überhaupt von unterirdisch sprechen konnte. Draugir meinte sich zu erinnern irgendwo einmal gehört zu haben das selbst die Tunnel und Kanäle unter den untersten auf Coruscant lebenden Wesen noch nicht die eigentliche Oberfläche des Planeten darstellten. Wo genau er das gehört haben wollte, konnte er allerdings nicht mehr sagen. Vielleicht bildete er es sich auf Grund seiner Abneigung gegen diese zutiefst widernatürliche und abartige Welt auch nur ein.

In den beengten Gängen machte sich die breite und klobige Statur des Shistavaners nicht gerade als Vorteil bemerkbar, wenn er sich zum wie vielten Male auch immer erneut halb verrenken musste, um nicht zwischen den Wänden stecken zu bleiben. Die allerdings recht gute Sicht die seine Spezies auch während der Dunkelheit besaß, ließen ihn sich darauf konzentrieren und er versuchte den steten und für ihn recht lauten Hall der Geräusche so gut es ging auszublenden. Selbst nach einigen Minuten die sie durch die Unterwelt des Stadtplaneten gezogen waren, konnte er noch immer ihre Verfolger wahrnehmen. Erst als sie eine Tür erreichten die der Jedi-Meister Vorin al Jevarin mit Hilfe seiner Waffe, die, sofern Draugir das richtig aufgeschnappt hatte Lichtschwert genannt wurde. Zumindest ging er davon aus das es sich um eine Waffe handelte. Immerhin hatte er damit zuvor die Blasterschüsse abgewehrt. Allerdings konnte es sich auch um ein äußerst ausgefeiltes Werkzeug handeln. Wer wusste schon wie und worauf sich diese Jedi so verließen, wenn es um die Frage der Technik ging. Daher kümmerte sich der angehende Jedi nicht weiter darum und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das essentiellere Hier und Jetzt.

Vermutlich vor allen anderen bemerkte Draugir, dass etwas nicht stimmte. Geboren aus dem noch immer vorhandenen Unwissen um die genauen Fähigkeiten der Macht. Während andere vermutlich etwas seltsames in der Macht spürten war es Draugir der einen langsam aber sicher stärker werdenden Geruch in der von allerlei Dingen geschwängerten Luft wahrnahm. Eigentlich hätte er es schon weitaus schneller bemerken müssen, aber in dieser Umgebung? Wo sich verrottender Abfall, verwesende Tiere und allerlei anderer Dreck die Hand gab und seine zahlreichen Ausdünstungen in die Außenwelt abstieß, da war es kein Wunder für ihn erst einen derart intensivierten Geruch wahrzunehmen. Doch die Natur dessen was er riechen konnte versetzte ihn in Aufregung. Blut. Und dazu auch noch frisch. Der Geruch weckte Hunger in ihm und die Erinnerung an so manch kostbares Stück Fleisch das er in seinem Leben gekostet hatte. Die Gruppe aus angehenden Jedi und bereits ausgebildeten Jedi erreichte nunmehr eine unterirdische, teilweise sogar beleuchtete Halle. Der Geruch des Blutes wurde noch intensiver und nach einigen Metern die sie in diese Kaverne gemacht hatten, konnte er den Ausgangsort dieses Geruchs sogar sehen. Beinahe hätte er den Mann(Arkon) der vor der gerissenen Beute kniete und sie umklammerte nicht wahrgenommen. Genauso wenig die Frau(Shana) die in seiner unmittelbaren Nähe verweilte. Seltsamerweise verweilten sie mit einem Mal alle in Schweigen. Fragend blickte der einäugige zu dem Leichnam, zu dem der ihn festhielt, zu dem Jedi-Meister und der Frau die ihn ständig Liebling nannte, als sei er ein favorisiertes Spielzeug von ihr, der jungen Frau die mit dieser zu ihnen gestoßen war, derjenigen die neben dem Mann am Leichnam stand und letztendlich zu dem Anwärter der mit ihm hier auf Coruscant angekommen war. Niemand regte sich. Missmutig schnaubte der Shistavaner und ließ diesem Laut ein knappes Knurren folgen, was für einen der seinen ein recht offensichtlicher Laut der sehr, sehr leicht genervten Stimmung seinerseits war. Die Menschen die ihn begleiteten, beziehungsweise Menschen generell neigten dazu jegliches Knurren das seine Spezies von sich gab als einen Laut der Aggression zu werten. Vermutlich hing das mit deren unterentwickeltem Gehör zusammen, dass sich auf die Feinheiten in solchen Lauten nicht einstellen konnte.


„Mensch. Wer sie auch war, sie weilt jetzt an einem Ort der besser ist, als dieser hier. Ihre Hülle, das ist nur der Teil von ihr den sie hier zurück gelassen hat. Zurück gelassen für die Erinnerung derer, die sie kannten.“ Der einäugige Shistavane legte eine massige Pranke auf die Brust des Menschen. „Bewahre dort, was auch immer du dir aufheben möchtest und dann komm mit uns. Hier können wir nicht bleiben!“

Erst seine letzten Worte waren etwas lauter gesprochen, während die anderen eher ruhig und leise aus seiner Kehle gedrungen waren. Von seiner generellen Aktion mochte man halten was man wollte, aber er wollte sich später nicht in seine Verdienstliste schreiben lassen, dass es an ihm gelegen hatte, das die imperialen Verfolger sie eingeholt hatten. Geschweige denn das er überhaupt wollte das sie sie einholten...

[Untere Ebenen – Katakomben – größere Halle – auf der Flucht] – Vorin, Atoras, Mara, Sinoué, Shana, Arkon Draugir
 
Ψ Coruscant :: Imperial City :: oberste Ebenen :: Jedi Tempel :: Eingangsbereich :: Darth Draconis, Chiffith und Fußvolk Ψ

Mit Überraschung aber auch mit Argwohn bemerkte er die Reaktion des Lamproiden. Immer wieder war er verblüfft welch klare Gedanken diese Kreatur fassen konnte. War es sein menschliches Überlegenheitsgefühl oder war es einfach seine geringe Meinung von allen anderen Lebewesen die ihn immer wieder staunen ließen, was ein sonst so primitiv erscheinendes Wesen zu denken und zu artikulieren imstande war. Dieses Wesen war vielleicht doch mehr wert als ein reiner Fußabtreter des Siths der sich nicht zu bequem werden sollte und alles an einen Diener weiter delegieren wollte. War dieser Wurm vielleicht so viel wert sein Schüler zu werden? Seine Augen verengten sich kurz zu Schlitzen bevor er den Lamproiden mit einem Seitenblick musterte.
Sein Argwohn war geweckt weil sich die Kreatur anmaßte auf eine Jagd nach einer Inquisitorin so bereitwillig anzuschließen. Nicht einmal einen Funken Respekt vor dieser Aufgabe erkannte der Sith in dem Wesen. Doch was sollte Respekt bringen? Gerade die Fähigkeit seinem Gegner auf jede erdenkliche Art und Weise schaden zu können ohne Rücksicht und ohne einen Gedanken an die Rechtschaffenheit des Tuns zu verschwenden, waren doch die Tugenden die einen Sith auszeichneten.

Sein Schrittmaß verlangsamte sich als sie herausgetreten waren.
Vielleicht konnte sogar diese Kreatur ihm etwas beibringen. Etwas was nur in einem Schüler-Lehrer Verhältnis geschehen konnte. Draconis musste schmunzeln. Seine Gedanken bremsend, wischte er dieses normative Gequatsche über eine Schülerschaft der Kreatur beiseite. Erst musste sie ihren wahren Wert beweisen. Die Fähigkeit zu sprechen machte noch lange keinen Anwärter auf den Titel Sith aus diesem Wurm.
Unterdessen zeigte die Macht ihre Anwesenheit in der Kreatur. Der Jünger schien sich in die Jagd hineinzusteigern. Was hatte er da in ihm ausgelöst? Irgendetwas tropfte von den Fängen des Wurms, ein furchteinflößender Anblick. Diese Lamproiden waren auch so schon keine Wesen astraler Schönheit, doch in diesem Zustand verstand der Sith, wieso sie als Raubtiere gefürchtet waren. Ausgezeichnet. Der Vorteil an diesem Nichtmenschen war, dass er sich nicht wie so mancher Artgenosse des Sith Lords in ihrem eigenen Aussehen verloren und sich dem Lustspiel mehr widmeten als der Ausbildung ihrer eigenen Fertigkeiten. Soweit er es beurteilen konnte, würde er mit diesem Wesen niemals diese Probleme bekommen. Erneut ertappte er sich bei dem Gedanken. Zornig schob er ihn beiseite und wurde von einer Frage des Lamproiden überrascht, der es sich anmaßte zu sprechen.


»Meister Draconis, ich bin hungrig. Ich brauche Fleisch. Darf ich eine leichtere Beute schlagen, bevor wir die Sith fangen?«

Was sollte er mit ihm tun? Ihn bestrafen weil er ungefragt sprach? Auf der anderen Seite hatte er keinerlei Interesse ständig die Bedürfnisse seines Sklaven mittels der Macht zu sondieren, er hatte gewiss besseres zu tun. Bisher hatte die Kreatur auch nicht den Anschein gemacht, als würde sie ihn mit allem belästigen, was dem Lamproiden durch den Kopf ging. Demnach musste der Hunger groß sein, das zu stillende Bedürfnis war wohl nicht mehr aufzuschieben.

“Du enttäuschst mich, Sklave.“ begann der Sith zu sprechen, während man ihnen die Tür zum Gleiter öffnete sodass beide in das geräumige Fahrzeug einsteigen konnte. Erst als beide saßen blickte der Sith in die Fortsätze in dem Kopf des Wurmes, die er für die Augen hieltund setzte erneut an. “Du bezeichnest dich als Jäger und willst ein Sith werden und gibst dich mit einer leichten Beute zufrieden? Das genügt mir nicht. Ich will sehen, was du leisten kannst, Wurm.“

Mit diesen Worten ließ der Sith den Lamproiden seinen eigenen, nichtmenschlichen Gedanken zurück. Er beobachtete das Wesen aus dem Augenwinkel heraus. Dieses Wesen war zum Jagen geboren, doch wie gefährlich würde es wohl irgendwann, ob durch seinen Willen oder dem eines anderen Sith, sein wenn es die Ausbildung überleben sollte? Der Gleiter fuhr im Angesicht der Mittagssonne durch die oberen Ebenen von Coruscants Luftverkehr. Sie hatten Zeit, denn die Vorbereitungen würden noch nicht abgeschlossen sein. Zunächst einmal musste der Trupp Sturmkommandos von Major Vreid aus ihrer Kaserne geholt, der Bacta Tank und die Fähre zusammengebracht werden. Erst dann konnte er der Inquisitorin auflauern. Er griff in die Macht hinaus, versuchte sich darin sie aufzuspüren, doch bebte der ganze Planet in der Macht. Es pulsierte zu viel Leben in den Straßen und Gassen von Coruscant als dass er Kezia einfach so aufspüren können würde. Er würde sie also zu sich locken müssen und langsam wusste er auch schon wie.

“Bring uns in die unteren Ebenen“ befahl der Sith dem Droidenfahrer nachdem er an dessen Scheibe geklopft hatte. Seine Stimme ließ keinen Zweifel an seinem Befehl zu, sodass der Gleiter bei der nächsten erlaubten Übergangsstelle den Luftraum der oberen Ebene verließ und sich in die Häuserschluchten von Coruscant vorwagte.

Während er dabei zusah wie die Häuserschluchten das Licht verschluckten und die Dunkelheit in die geräumige Gleiterkabine brachten, sinnierte der Sith darüber, was wohl der Lamproide jagen würde. Aß er seine Beute bei lebendigem Leib? Es war sicherlich schmerzhaft, das sinnistre Antlitz der Kreatur ließ doch keine andere Möglichkeit zu. Der Gleiter setzte schließlich zur Landung an und setzte die beiden Wesen inmitten einer belebten Gasse an dem sich ein Turbolift zu den unteren Ebenen befand. Der Sith gab den Weg vor, ging hinaus und sah den Lamproiden an als beide sich außerhalb des Gleiters befanden.


“Jag deine Beute, ich will sehen zu was du im Stande bist. Beweis dich.“

Mit verschränkten Armen beobachtete der Sith was der Sklave als nächstes tun würde.

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[Coruscant | Imperial City | oberste Ebenen | Jeditempel | Gleiter] Darth Draconis, Chiffith

Der abschätzende Blick aus Darth Draconis' stechenden, fremdartigen Augen löste ein mulmiges Gefühl in Chiffiths Eingeweiden aus. Er konnte ihn nicht deuten und hatte keine Ahnung, ob er der Vorbote eines Lobes oder einer Bestrafung war. Letztlich war es keines von beidem.

Von Enttäuschung sprach der Lord, und der Lamproid rechnete jederzeit damit, von ihm gezüchtigt oder gar getötet zu werden. Doch schon mit den nächsten Worten wendete sich die Bedeutung des Satzes. Chiffith hatte keinen echten Fehler gemacht, sondern war lediglich unnötig bescheiden gewesen. Draconis war offenbar nicht der Meinung, dass sein Diener sich mit einer einfachen Beute zufrieden geben sollte, wenn er auch in der Lage war, eine größere zu schlagen. Das war eine wichtige Lektion. Wenn Chiffith die Worte und ihre Bedeutung richtig erkannte, wurde von ihm erwartet, sich einerseits fügsam und demütig, andererseits aber dennoch in gewissem Maße selbstbewusst und zielstrebig zu verhalten. Und gefährlich war diese Information, denn wo die Grenzen lagen, das sagte der Meister natürlich nicht. Falls der Lamproid länger in seinen Diensten stand, müsste er diese herausfinden müssen. Eine weitere Gratwanderung.

Dies verleidete ihm ein wenig die Freude auf eine bevorstehende Jagd. Aber nur ein Bisschen. Die Aussicht, all die Anspannung, die Wut und den Frust der letzten Tage in Gewalt entladen und dabei auch seinen Hunger stillen zu können, gefiel ihm ausgesprochen gut und besserte seine Laune erheblich.

Der Gleiter setzte sich in Bewegung, um die beiden ungleichen Passagiere an den Ort zu bringen, den der Sithlord als Untere Ebenen bezeichnet hatte. Schnell zeigte sich, dass es sich diesmal nicht um ein lästiges Gleichnis oder einen dümmlichen Eigennamen handelte, sondern tatsächlich die tiefer gelegenen Gebiete dieser schier grenzenlosen Stadt gemeint waren. Während das Fahrzeug tief in die künstlichen Schluchten hinabstieß und Chiffith das unangenehme Gefühl des freien Falls erfolgreich verdrängte, betrachtete er aufmerksam die Umgebung. Sie schossen mit atemberaubender Geschwindigkeit an riesigen Bauwerken vorbei, an unzähligen Brücken, die sich über die Gräben spannten, von denen manche - so auch der, in den sie hinunter rasten - bis ins innerste Mark des Planeten zu reichen schienen. Auf all den Brücken, Straßen und Stegen waren unzählige Wesen unterwegs. Menschen, aber auch andere, häufig humanoid, aber nicht immer. Die meisten von ihnen konnte der Lamproid im Vorbeiflug nicht erkennen, die anderen waren ihm ebenso fremd wie die ganze Umgebung.

Je tiefer sie kamen, um so weniger Leute waren unterwegs. Auch die Lichter wurden spärlicher und die Schatten tiefer. Schließlich erreichten sie eine Ebene, die in Halbdunkel getaucht war, doch noch immer schienen sie nicht unten angekommen zu sein. Der Gleiter landete auf einem der belebteren Pfade, wo ebenso merkwürdige Wesen umherliefen wie weiter oben, wenn nicht gar noch merkwürdigere. Chiffith folgte seinem Herrn aus dem Fahrzeug. Der Sith blieb vor einer Tür zu einer kleinen, mit Metall verkleideten Kammer stehen, die in die Wand eingelassen war.


»Jag deine Beute, ich will sehen zu was du im Stande bist. Beweis dich«, lautete Draconis' Anweisung.

Das tat Chiffith. Zuerst reckte er seinen Oberkörper, bis sein Kopf auf der Höhe von Draconis' Brust war, und drehte seinen gelenkigen Hals erst in die eine, dann die andere Richtung. Er versuchte sich zu orientieren. Diese Umgebung war fremd für ihn, doch wenn er es recht bedachte, nicht viel fremder als andere Welten, auf denen er sich schon befunden hatte. Im Grunde war es auch nur eine etwas andere Form von Wildnis, mit anderen Formen von Wild.

Gemäß seines ursprünglichen Ersuchens, in einem schnellen Gewaltakt seinen Hunger stillen zu dürfen, hätte er nun eigentlich nur den rechten Moment abgepasst, einen Passanten in einen dunklen Winkel gezerrt, ihn rasch getötet und so viele große Fleischbrocken hastig verschlungen, wie er konnte, ohne erwischt zu werden. Doch das war nicht das, was Draconis von ihm erwartete, und auch nicht das, was er selbst eigentlich wollte. Sie beide wollten, dass er eine würdige, gefährliche Beute schlug. Doch die war hier auf der Straße nicht zu finden. Die Wesen, die hier umher liefen, waren sicherlich etwas wilder als die weiter oben, aber noch immer zu zivilisiert, ihre Instinkte zu stark unterdrückt. Zivilisation war für Chiffith nichts völlig Fremdes. Er hatte längst gelernt, dass man sie verlassen musste, wenn man eine wirklich spannende Jagd finden wollte.

Eilig huschte der Lamproid hin und her, warf einen Blick in eine enge Seitengasse, unter dem Geländer hindurch in die Häuserschlucht hinab, und dann in die kleine Kammer. Sie entpuppte sich als Aufzug; so etwas hatte der Lamproid schon gesehen und auch benutzt. Er würde ihn schnell nach unten bringen, in die finstersten Tiefen dieser Stadt, an den einzigen Ort, der unzivilisiert genug war, um Bestien zu beherbergen. Doch er zögerte, ihn zu benutzen. Es entsprach nicht seiner Art, sich auf Technik zu verlassen; sich einfach in den Aufzug zu rollen, einen Knopf zu drücken und tatenlos zu warten, dass er unten ankam.

Die Entscheidung war gefallen. Er kroch abermals zu dem Geländer, schob seinen wulstigen Körper darunter hindurch und klammerte sich mit dem langen, beweglichen Schwanz an den rostigen Stangen fest, bevor das schwerere Ende seines Leibes nach unten fiel. Er blickte sich kurz auf der darunter gelegenen Ebene um, die der oberen durchaus ähnlich war, krümmte dann seinen Körper zu einem senkrecht angebrachten Abflussrohr und wand sich daran hinab. Auf ähnliche Weise gelangte er noch ein Stockwerk tiefer, dann noch eines und schließlich ein viertes. Hier unten war es finster und beinahe menschenleer. Doch konnte er sich noch immer orientieren, vor allem anhand seines Geruchssinnes. Dieser verriet ihm, dass hier und in noch größerer Tiefe andere Wesen lebten als oben. Die Aromen waren kräftiger, schärfer, kündeten von Wildheit und Urtümlichkeit. Was hier in den Kellern Coruscants hauste, legte keinen Wert darauf, seinen Geruch abzuwaschen oder mit Chemikalien zu überdecken. Er hatte die Wildnis gefunden, in der seine Jagd stattfinden sollte.

Chiffith zögerte kurz und warf einen Blick nach oben. Ihm fiel ein, dass Draconis gesagt hatte, er wolle sehen zu was der Lamproid imstande sei. Jetzt wurde ihm bewusst, dass dieser Befehl ein wenig widersprüchlich war. Sollte er nun sein Bestes tun - oder sollte er in Sichtweite bleiben? Beides gleichzeitig ging wohl kaum.

Er entschied sich nun dafür, sich ganz auf die Jagd zu konzentrieren. Der Sith hatte vielleicht Möglichkeiten, ihn dabei aus der Entfernung zu beobachten. Falls das nicht so war, würde er zwar die Jagd nicht beobachten können, aber Chiffith würde einen Beweis seiner Fähigkeiten mitbringen, eine Trophäe seines Opfers. Allerdings musste er sich beeilen: Er wollte die Geduld seines Herrn nicht auf die Probe stellen.

In der Finsternis kaum zu sehen, verschwand sein langer, betongrauer Schlangenleib beinahe lautlos in einem der dunklen Gebäude.


[Coruscant | Imperial City | unterste Ebenen | leerstehendes Gebäude] Chiffith
 
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Aufmerksam beobachtete der Sith Lord wie die Kreatur den Befehl aufnahm. Eine Mischung aus freudiger Erwartung und Ungewissheit zeichnete sich auf den nichtmenschlichen Zügen des Lamproiden ab. Der Wurm schien zu zögern, worauf wartete er? Das Wesen schien zunächst sich an die fremde Umgebung anzupassen und festzustellen welche Optionen sich ihm boten. Der Sith dachte gar nicht daran, dass für eine wilde Kreatur wie ein Lamproid es war, diese technokratische Welt womöglich ein Kulurschock sein konnte. All diese fremden Materialien, kein Quadratmeter freier Natur, es musste beengend sein. Doch daran sollte sich die Kreatur gewöhnen, denn Bastion und Coruscant waren zwei der größten Welten des Imperiums die womöglich in Zukunft öfter auf der Reiseagenda des Sith stehen würden und wenn die Kreatur ihm dienen wollte, sollte er überall einsatzfähig sein. Die Kreatur schien wohl den Nährwert der hier umehrlaufenden Wesen zu überdenken, ob sie auch eine Herausforderung waren. Beinahe wäre der Sith bei dem Gedanken daran, dass der Lamproide hier auf offener Straße ein Wesen unvermittelt reißen würde, belustigt gewesen. All das Blut und das Wehklagen, die Bestürzung und die Panik die sich daraufhin breitmachen würde. Schade, dass sie einen Auftrag hatten. Er hätte die daraus resultierenden Energien gerne gespürt und in sich aufgenommen. All die negativen Gefühle die eine solche Attacke verströmen würden, sie waren sein Ambrosia. So musste sich Draconis lediglich mit dem Leid des einen Wesen begnügen, welches sein Sklave reißen würde. Wenn er denn bald sich mal entscheiden könnte.

Dann aber kroch der Sklave zum Aufzug der sie in die unteren Ebenen bringen würde. Draconis hatte nicht vor dem Lamproiden nun in jeden verkommenen Winkel zu folgen. Es lag an ihm dem Sith etwas zu beweisen, nicht umgekehrt. Stattdessen beschloss Draconis hier auf ihn zu warten. Er würde eine gewisse Zeit hier warten. Wenn das Wesen erfolgreich wäre, würde es zurückkommen. Sollte das Wesen zu viel Zeit benötigen, würde er ohne den Sklaven fortfahren und das Wesen sich selbst überlassen. Er brauchte keinen Sklaven der seine Zeit verschwendete, schließlich sollte er ihm vieles erleichtern statt verkomplizieren. Er gönnte der Kreatur beinahe den kleinen Exkurs in die eigenen Triebe. Der Sith selbst bereitete sich mental auf seine ganz eigene Jagd vor. Kezia.

Die Massen an Lebewesen die sich durch die Promenade drückten meidend, stieg der Sith wieder in den Gleiter und beschloss dort auf seinen Sklaven zu warten. Das Ultimatum war gesetzt, er war neugierig darauf zu sehen wie schnell sein Sklave ihn mit einer zufriedenstellenden Beute beglücken würde. Einem Kath Hund gleich, der tote Vögel auf die hauseigene Veranda brachte, würde ihm der Lamproide ein „Geschenk“ bringen um seine Gunst zu erlangen. Er würde ihn aus dem Naturzustand, in dem der Lamproide sich offensichtlich befand, auf eine höhere Existenzstufe bringen, die ihn über das seiner Rasse eigene, animalische Verhalten hervorheben sollte. Er war sich völlig darüber im klaren, dass dieser Sklave niemals ein Gelehrter werden würde. Doch er sollte keine dumme, fehlerbehaftete Waffe werden. Er sollte scharf wie ein Schwert und gefährlich wie ein Terentatek sein.

Sein Blick fiel auf die eingebaute Konsole des Gleiters. Es war an der Zeit sich über die Fortschritte der Vorbereitungen zu informieren. Er wollte Ortega im Nacken sitzen und ihm keinen Raum für eigene Spielereien bieten. Er vertraute diesem aalglatten Imperialen nicht. Nachdem er die Verschlüsselung aktiviert hatte, begann er die Holoverbindung zum imperialen Verwaltungsgebäude, genauer gesagt zum Anschluss des Lieutnants herzustellen. Eine kleine blaue Gestalt materialisierte sich flimmernd auf einer kleinen, kreisrunden und konkaven Oberfläche.


“Wie weit sind die Vorbereitungen, Lieutnant?“

„Das Sturmkommando von Major Vreid befindet sich bereits auf einem Transporter der für sie bereitsteht.“

“Ausgezeichnet, was ist mit dem restlichen angeforderten Equipment?“

„Nun Sir … der Bactatank den sie gefordert haben ist leider nicht verfügbar. Es bestehen keine Kapazitäten die es uns erlauben dieses Gerät aufzutreiben.“


Draconis konnte den Gesichtsausdruck des Mannes in dem kleinen Holofeld nicht deuten, doch beinahe hatte er den Eindruck es würde ihn feixend ansehen. Machte er sich etwa einen Spaß daraus seinen Forderungen nicht entsprechen zu können? Niemand trieb seine Scherze mit ihm.

“Ist dem so Lieutnant? Ich denke der Gouverneur wird nicht über ihr Versagen erfreut sein.“

„Der Gouverneur?“ begann Ortega nun unsicher nachzuhaken.

“Natürlich Lieutnant. Was denken sie in wessen Auftrag ich handle? Besorgen sie diesen Tank oder sie werden ihn selbst dringend benötigen.“

„Jawohl Mylord, ich werde mich umgehend darum kümmern“
entgegnete der Adjutant leicht säuerlich und verneigte sich ein weiteres Mal bevor die Verbindung abbrach.

Unweigerlich zuckte die rechte Seite der Lippe des Sith welche für einen Augenblick den Schneidezahn offenbarte. Er würde Ortega töten, wenn er die Chance dafür bekommen sollte. Selbst wenn es nur seiner Genugtuung dienen würde, er wollte diesen glatten, penetranten Imperialen blutend zu seinen Füßen sehen.


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[Coruscant | Imperial City | unterste Ebenen | leerstehendes Gebäude] Chiffith

In den Gebäuden tief in den Wurzeln Coruscants war es beinahe vollkommen düster. Nur hier und da gaben chemische Leuchtkörper ein mattes, trübes Licht ab, kaum ausreichend, um ein düsteres Zwielicht zu erzeugen. Chiffiths Augenstiele ware ohnehin kein optimales Sehorgan: In dieser Dunkelheit konnte er sich mit ihrer Hilfe kaum noch orientieren. Trotzdem fand er sich gut in dem Labyrinth aus Räumen, Treppen, Trümmern und den Überresten uralter Einrichtung zurecht: Sein Tastsinn, die wärmeempflindlichen Sinnesorgane und vor allem die unzähligen Geruchsrezeptoren auf seiner langen, beweglichen Zunge waren ausgezeichnet. So konnte er seine Umgebung gut betrachten.

Er gewann den Eindruck, dass der allgegenwärtige Verfall von jahrzehnte-, vielleicht jahrhundertelanger Vernachlässigung dieser Räumlichkeiten herrührte. Alles Organische war zersetzt und zerfallen oder von Lebewesen aufgefressen worden. Viele Metallgegenstände waren ein Raub der Oxidation geworden und ebenso spröde und brüchig wie Putz und Mauerwerk. Der Lamproid konnte sich nicht vorstellen, wie solches Material in der Lage sien sollte, die Abermilliarden Tonnen der darüber liegenden Hochhäuser zu tragen. Doch das kümmerte ihn nicht weiter. Er war auf der Suche nach Beute!

Spuren von Leben gab es überall. Vernachlässigt mochten die Räume sein, verlassen waren sie nicht. Kleines Getier - Insekten, Würmer, Reptilien, Nagetiere - wuselten, krochen und flatterten umher. Er hörte ihre Bewegungen, sah ihre Wärmespuren. Doch sie waren uninteressant für ihn. Vertrocknete Kadaver, Ausscheidungen, die Überreste von Gelegen und einfachen Lagerstätten sowie allerhand Abfälle, die wahrscheinlich nicht schon immer hier lagen sondern erst vor kürzerer Zeit weggeworfen oder verloren wurden, waren interessanter, denn sie gaben Anhaltspunkte dafür, dass auch größere Wesen sich gelegentlich hier aufhielten. Nun galt es nur, sie zu finden.

Das erste größere Wesen, das Chiffith auf seinem Streifzug durch die Tiefen Coruscants entdeckte, war eine Durabeton-Schnecke - auch wenn der Lamproid natürlich nicht wusste, dass diese Kreatur so genannt wurde. Die Schnecke hing gemächlich nagend und beinahe bewegungslos an deiner von Fraßspuren durchzogenen Wand. Sie war fast so lang wie Chiffith und sicherlich mindestens doppelt so schwer. Aber er erkannte schnell, dass sie ihm keinen Kampf liefern würde. Ihre Haut mochte zäh und schuppig sein und ihre Beißwerkzeuge hart und scharf genug, um selbst den Beton abzuraspeln, aber das Tier schien langsam und unbeweglich zu sein, nicht in der Lage, seinen Körper zur aktiven Verteidigung einzusetzen. Nachdem er sie eine Weile beobachtet hatte, verließ er seine Deckung und näherte sich ganz offen dem Wesen, das ihn selbst dann nicht einmal zur Kenntnis nahm, als er in unmittelbarer Nähe war und es bereits mit Klauen, Fängen und Giftstachel hätte erreichen können. Dieses Ding war die Jagd nicht wert.

Chiffith setzte seine Suche fort. Bald entdeckte er Spuren von Menschen oder anderen Humanoiden. Auch ihnen schenkte er kaum Beachtung, denn sie waren kaum bedrohlicher als die Schnecke, und Menschen konnte er wirklich überall bekommen. Er bekam wenig später sogar einen von ihnen zu Gesicht, und es bestätigte sich, dass es sich um einen Mensch handelte; degeneriert, unbekleidet und wild. Er bemerkte Chiffith beinahe ebenso früh wie dieser ihn und machte sich rasch und lautlos aus dem Staub. Dieses verwilderte Exemplar, das sich offensichtlich an ein Leben in dieser Wildnis angepasst hatte und, den Spuren zufolge, wohl auch Teil einer größeren Gruppe war, konnte tatsächlich eine interessantere Jagd abgeben als der durchschnittliche Mensch. Doch die Trophäen für Darth Draconis würden recht mager ausfallen.

Eben überlegte er noch, ob er dem wilden Mensch trotz allem nachsetzen sollte, weil ihm langsam die Zeit ausging; da hörte in der Richtung, in die er verschwunden war, plötzlich Lärm. Es war insgesamt sehr still hier unten in der Finsternis: Das beständige Rascheln kleiner Kreaturen und rieselnden Baumaterials nahm man nur wahr, wenn die Sinne sich in Anpassung an die Stille schärften. Um so ohrenbetäubender klangen die Rufe und Schreie und auch andere, animalischere Geräusche, die nun durch die dunklen Räume drangen. Es waren die Geräusche eines tödlichen Kampfes.

Sofort setzte Chiffith sich in Bewegung und glitt über zerbrochene Betonfliesen, dann über den Trümmerhaufen einer eingestürzten Wand, eine rostige und verfallene Eisentreppe hinab. Die Geräusche waren inzwischen weitestgehend verstummt. Aus den humanoiden Rufen war ein erstickendes Gurgeln geworden und aus dem Poltern ein schleifendes Geräusch. Chiffith sah deutlich wie Scheinwerferlicht die Wärmestrahlung, die von frischen Blutspritzern auf dem Boden ausging. Sie bildeten eine kleine Pfütze, von der aus eine Schleifspur zu einem Loch in der Wand führte. Es war rund und schien künstlich geschaffen zu sein; der Größe nach konnte es von einer der Bohrschnecken herrühren. Doch was hatte den Menschen angefallen und durch dieses Loch gezerrt? Eine Schnecke wohl kaum. Der intensive Raubtiergeruch wies auf etwas anderes hin, und auch die Tatsache, dass es in der Höhlung hinter dem Loch sichtbar wärmer war als draußen, wies eher auf ein Säugetier hin als auf einen Wurm. Chiffith pirschte sich heran, ständig zum Sprung bereit und den Schwanz zum Zustoßen erhoben, und ließ die Zunge über den Rand des Loches gleiten. Er war rau und von Kerben durchzogen, die von Krallen oder Zähnen herrühren mussten. Neben dem frischen Menschenblut, das den Appetit des Lamproids anregte, befanden sich auch ältere und von anderen Wesen stammende Rückstände daran. Und überall haftete der Geruch eines großen, fleischfressenden Säugetiers.

Die Geräusche wiesen darauf hin, dass eine große Kreatur sich ihrem Mahl widmete. Das Reißen und Schmatzen war eindeutig. Chiffith schätzte, dass das Wesen einige Meter vom Loch entfernt war, und wagte daher einen "Blick" hinein. Er sah die Wärmesilhouette eines mindestens zwei Meter großen, rattenartigen Tieres, das mit beeindruckenden Hörnern, Krallen und Zähnen bewehrt war. Mit letzteren beiden riss es große Stücke aus dem getöteten Menschen heraus und verschlang sie. Ihre Größe und Form passte zu den Kerben am Rand des Loches - waren sie so hart, dass das Wesen sich mit ihnen durch Beton graben konnte? Es hatte außerdem dicke Muskeln und ein borstiges Fell und große Augen, mit denen es vielleicht selbst in dieser Finsternis sehen konnte. Alles in allem war es genau das, wonach Chiffith gesucht hatte: Ein mächtiges, gefährliches, an diese Umwelt angepasstes Raubtier. Mit dieser Kreatur wollte er sich messen!

Allerdings nicht dessen eigener, enger Höhle. Durch das Loch zu kriechen, würde ihn in seiner Bewegung stark einschränken und ihm nicht erlauben, die Reichweite seines langen Schwanzes und seine Geschwindigkeit im Kampf zu nutzen. Das konnte ihn leicht das Leben kosten. Also wollte er die Bestie nach draußen locken. Er zog sich ein Stück vom Loch zurück und stieß dann ein bedrohliches Zischen aus. Sofort verstummten die Freßgeräusche: Er konnte sich bildlich vorstellen, wie das Rattenwesen in seinem Mahl innehielt und die Ohren verdrehte, um herauszufinden, was das fremde Geräusch verursacht hatte. Er fauchte nochmals, und sofort erschien der Kopf des Gegners im Loch. Chiffith richtete den Oberkörper auf und spreizte die vorderen vier Gliedmaßen ab, sein Schwanz peitschte hin und her. Diese Drohgebärde war eindeutig, selbst für ein Wesen von einem anderen Stern. Ein weiteres Zischen, und die Ratte nahm die Herausforderung an.

Flink kroch sie aus dem Loch und setzte zu einem Sprung an. Wenn ihr vorheriger Angriff auch so abgelaufen war, war es nicht verwunderlich, dass sie den Menschen binnen weniger Sekunden getötet hatte. Doch Chiffith war schneller als ein Mensch: Er glitt zur Seite, so dass die langen Krallen ins Leere schlugen. Gleichzeitig stieß er selbst zu, schlug mit der Schwanzspitze nach der Flanke der Ratte. Die Haut war zäh und das Fell robust, doch der Stachel drang in das feste Muskelfleisch. Noch bevor der Gegner erschrocken wegzucken und sich dabei dem Stich entziehen konnte, hatte der Lamproid eine kleine Menge tödliches Gift in die Wunde injiziert.

Mit schnellen Bewegungen wandte das Säugetier sich um und schlug mit den krallenbewehrten Vorderbeinen nach Chiffiths Schwanz. Die Hiebe fielen in rascher Folge und waren so gezielt, dass kein Zwiefel daran bestand, dass sein Gegner ihn genau sehen konnte. Doch der Lamproid hatte sich in den Kampf hineingesteigert. Er war voll bei der Sache, und die Absicht zu töten nahm den größten Teil seines Wesens ein. Mit blitzschnellen Reflexen und Bewegungen wich er den Krallen aus und nahm unterbewusst war, dass er dabei zur Wand getrieben wurde. Das Wesen war schlau: Es wollte ihn in die Ecke drängen, um sich dann mit seinem vollen Gewicht auf ihn zu stürzen. Doch so leicht war er nicht auszutricksen. Zum Schein wich er in Richtung der Wand zurück, dann aber rollte er seinen Körper zusammen und streckte ihn ruckartig wieder aus, wodurch er in seiner Gesamtheit nach vorne schnellte, auf die überraschte Ratte zu. Die Krallen eines Vorderbeins schlitzten die Haut an seiner Seite auf, doch war die Verletzung nur oberflächlich. Er prallte gegen den Gegner und schlang den flexiblen Wurmkörper mit dem langen Schwanz um dessen Leib. Drei der Gliedmaßen schnürte er auf diese Weise mit ein, doch ein Hinterbein bekam er nicht zu fassen: Die Krallen bohrten sich in seinen Schwanzansatz und drangen tief ins Fleisch, und auch die Hörner und Stacheln auf dem Rücken der Bestie fügten ihm kleine Wunden zu. In einer tödlichen Umklammerung stürzten beide Kontrahenten zu Boden und rangen miteinander. Chiffith stieß mehrmals mit dem Schwanz zu und spritzte sein Gift in das Rattenmonster, dessen Bewegungen schnell schwächer und langsamer wurden. Ausgehend vom Hinterleib, wo der Stachel getroffen hatte, begannen die Muskeln zu zittern und zu zucken. Während der Widerstand sank, erhöhte der Lamproid den Druck und presste seinem Gegner die Luft aus der Lunge. Dieser schnappte nach Luft - und bot Chiffith somit die Kehle zum Biss. Die Fänge schnappten zu, zermalmten den Kehlkopf und die Luftröhre, während mit dem Speichel weiteres Gift in Blutkreislauf und Atmungssystem der Ratte eindrang.

Der Kampf war entschieden. Nicht mehr lange dauerte es, bis die Bewegungen seines Opfers vollständig erlahmten und Chiffith spürte, dass auch sein Herz aufgehört hatte zu schlagen. Er löste nun seine Umklammerung. Auch er war verwundet, doch hatte er schon Schlimmeres erlebt. Der Blutverlust war nicht gefährlich, und sein eigener giftiger Speichel würde die Wunden desinfizieren und reinigen. Narben würden zurückbleiben als Erinnerung an diese erste Jagd auf Coruscant.

Er vergewisserte sich, dass kein anderes Wesen in der Nähe war, bevor er mit dem blutigen Mahl begann. Mit seinen scherenartigen Klauen schlitzte der Lamproid die Haut des Opfers auf. Dann schlugen seine Fänge tief ins Fleisch und rissen große Brocken heraus, die in seinem Maul verschwanden und unzerkaut durch den dehnbaren Hals geschlungen wurden. Der scharfe, wilde Geschmack des Fleisches und des dicken, heißen Blutes versetzten ihn beinahe in Ekstase, und er bedauerte, sich bei seiner Mahlzeit beeilen zu müssen. Bald war sein Magen vollständig gefüllt und seine Gier zumindest teilweise befriedigt. Nun durchtrennte er mit den Klauen und Zähnen den Nacken des Rattenwesens: Er wollte den Kopf als Beweis seines Erfolges mitnehmen. Und noch etwas wollte er seinem Meister zum Geschenk machen: Herz und Leber, die besten Stücke seiner Beute.

Ohne die Organe zu verletzen, riss er sie aus dem aufgeschlitzten Leib und klemmte sie in seine kurzen Vorderarme, während er den großen, gehörnten Schädel mit dem Greifschwanz umschloss. So beladen, kehrte Chiffith auf dem Weg zurück, den er gekommen war. Seine eigene Duftspur führte ihn. Es dauerte nicht lange, bis er wieder am Ausgangspunkt seiner Jagd angekommen war, und diesmal gönnte er sich den Luxus, auf eine erneute Kletterpartie zu verzichten. Als sich oben die Aufzugstüren öffnete und Chiffith, verschmiert von seinem und dem gegnerischen Blut, und die ebenfalls bluttriefenden Körperteile mit sich tragend, auf die Straße trat, hob sich ein vielstimmiger Schreckensschrei an und die Leute wichen vor ihm zurück - die meisten aber doch nur so weit, dass sie ihn begaffen konnten. Es kümmerte den Lamproid nicht. Er sah, dass sein Meister zum Gleiter zurückgekehrt war, und natürlich hatte er den Tumult bemerkt. Einige Meter von dem Fahrzeug entfernt, legte Chiffith den großen, haarigen Schädel der Bohrratte ab, deren Hörner und Zähne und geöffnete, noch immer boshaft blitzende Augen einen guten Eindruck ihrer Kampfkraft und Gefährlichkeit vermittelten. Die eigenen Wunden trug er mit Stolz, und ebenso zufrieden reckten seine kurzen Ärmchen Leber und Herz seines Opfers empor.


»Ich habe Beute gefunden, Meister Draconis«, zischte er in seinem schlechten Basic. »Es war ein guter Kampf und ein gutes Essen. Ich habe Euch das beste mitgebracht.«

Zwar bezweifelte er, dass Draconis die Organe essen würde: Die meisten Menschen ekelten sich vor blutigem, rohem Fleisch und verdarben das gute Mahl, indem sie es kochten oder brieten. Doch vielleicht würde er es sich ja zubereiten lassen. Und wenn nicht, blieben diese besten Stücke für Chiffith, der nach dem Rückweg das Gefühl hatte, wieder Platz für diesen Nachtisch zu haben.

[Coruscant | Imperial City | untere Ebenen | Straße] Chiffith, Draconis
 
Ψ Coruscant :: Imperial City :: mittlere Ebenen :: Gleiter :: Darth Draconis, allein Ψ

Es verging einiges an Zeit, Zeit die der Sith Lord dazu nutzte sich auf die Technik die er gegen die Sith Inquisitorin nutzen wollte vorzubereiten. In meditativer Haltung verbrachte der dunkle Sith die Zeit in dem nun abgedunkelten Innenraum des Gleiters. Vollkommen von der Außenwelt abgeschirmt erfüllte nur der drückende Lärm der Stille die geräumige Kabine. Alle Geräusche der und Eindrücke die ihn womöglich abgelenkt und seine Konzentration gestört hätten, waren somit beseitigt. Die Macht umgab ihn und durchströmte seinen angespannten Leib. Die kleinen Härchen seiner Arme und seines Nackens richteten sich auf als dieses unsichtbare Energiefeld ihn beinahe schon statisch aufzuladen schien. Er atmete die Macht, er lebte sie vollkommen. In diesem meditativen Zustand ließ er sich in ihr einsinken und von ihr völlig einnehmen. Er musste einen Punkt in seiner Meditation erreichen, der es ihm ermöglichte, um bildlich zu sprechen, mit vollen Händen aus diesem Becken zu schöpfen. Vor seinen geschlossenen Augen begannen sich erste Muster zu manifestieren. Die Macht sammelte er in seinen Handflächen, grob und unsortiert lag sie dort. Es waren die Machtgewirre, jene alten und arkanen, primitiveren Verbindungen die den Weg zur Sith Magie bereitstellten. Es war sein Umweg eine Technik anzuwenden, dessen Meisterung ihm durch den Verrat seines Meisters verwehrt worden ist. Er begann die Macht durch seine Finger gleiten zu lassen, entwirrte die verschlungenen Pfade die sich wie Wege vor seinem inneren Auge manifestierten, er musste nur die richtigen Abzweigungen nehmen, die richtigen Pfade finden und sie miteinander verweben. Es war eine komplizierte Art der Machtanwendung, kruder und aufwendiger. Sie war ein Überbleibsel eines Erbes dessen Existenz nicht vielen Sith zugänglich war.
Er wusste, dass die Zeit davonlief. Es würde für ein rudimentären Aufbau reichen, eine irgendwie geartete Ebene. Aus dem Erfahrungsschatz seines Meisters wusste er, dass normalerweise jede Ebene von Grund auf selbst gebaut werden musste. Jedes Atom musste neu aufgebaut werden. Diese Anstrengung konnte Monate dauern, wenn man etwas vollkommen Neues schaffen wollte. Doch dem Sith war es gelungen diesen Teil der Technik zu verbessern. Er hatte es geschafft seine eigenen Erinnerungen zu importieren. Orte und Gegebenheiten konnte er, zwar auch durch Aufwendung enormer geistiger Kräfte, für seine Zwecke nutzen.

Er würde nicht viele Ebenen benötigen. Das Grundkonstrukt musste einfach einen Vorteil für ihn bieten, eine Möglichkeit die Inquisitorin auszuschalten. Eine Idee hatte er bereits. Sein Sklave würde eine weitaus wichtigere Rolle spielen, als es der Kreatur womöglich bewusst sein würde. Er musste selber einen Moment schmunzeln als ihm auffiel wie Perfide sein Plan eigentlich war. Sein Geist musste aber fokussiert bleiben. Die Gewirre konnten jederzeit wieder in sich zusammenbrechen solange er kein festes Konstrukt aus ihnen gewoben hatte und dann würde seine Arbeit vollkommen umsonst sein. Die Ebenen würden ihm viel Spielraum ermöglichen. Sein eigenes Erscheinen würde er für diesen Fall zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Die Technik konnte wie von seinem Meister zum Training oder zur Prüfung eingesetzt werden, oder um wie in seinem Fall schnell und Erbarmungslos zuzuschlagen. Er wollte nicht mit ihr spielen, er wollte sie vernichten. Der einzige Makel der ihn schmerzte war, dass er es noch nicht geschafft hatte die Verletzungen der Traumwelt auf die Realwelt zu exportieren. Das war eine Eigenschaft gewesen, die sein Meister perfektioniert hatte. Wenn er dort einen Arm abschnitt, starb dieser auch in der Realwelt. Wenn du dort starbst, stirbst du auch hier. Ihm hingegen war dieser Weg verschlossen. Noch. Wenn er diesen Teilaspekt der Technik beherrschen würde, wäre sein Machtaufstieg ungehemmt. So zumindest glaubte er. Er würde die Wesen die ihm im Weg standen ausschalten um bis zum Zentrum der Macht zu gelangen. Dann würde er seine eigenen Pläne ausbrüten die ihn immer weiter bringen würden. Nichts war genug, der Durst nach mehr erfüllte ihn. Immer mehr. Dieser Hunger trieb ihn weiter in die dunkle Seite, half seine Gedanken weiter zu bündeln und straffere, haltbarere Konstrukte zu erstellen. Die feinen Strukturen wurden immer dichter, die einzelnen Verwebungen wurden immer stringenter. Langsam ergab das Ganze ein klares Bild aus Konturen, Formen und verschiedenen Ebenen. Man hätte sogar sagen können, eine Parallelwelt die dort entstand und ihr Geburt in einer Explosion aus negativen Gefühlen feierte. Die Geburtsstunde einer Welt die nur geschaffen worden war, um das Leid einer einzigen Person zu zelebrieren und ihren Untergang zu fördern.

Die Arbeit war für ihn soweit beendet, das Konstrukt stand. Er prägte sich das Bild, das Gefühl des Webens, jeden einzelnen Schritt ein, denn diese Welt würde nur in seinem Kopf existieren. Erst wenn sie dort materialisiert werden würde, wäre sie in der Lage andere Wesen hineinzulocken. Der lose Verbund aus einzelnen Splittern würde fürs erste reichen. Lange ließ sein Sklave auch nicht auf sich warten, als der Sith Lord die panischen Schreie hörte sie sogar in dieses Refugium der Stille reichten. Er öffnete die Tür und erblickte die blutverschmierte Kreatur die einen furchterregenden Eindruck machte, verstärkt durch die Organe die es in der Hand hielt. Der Kopf den der Lamproide ihm darreichte schien von einem großen, haarigen mit Hörnern versehenen Nagetier zu sein. Ein widerlicher Anblick. Der Sith musterte aufmerksam die Organe. Wirklich eine ansehnliche Auswahl. Es musste wirklich ein großes Tier gewesen sein. Seine Augen richteten sich auf das, was er für das Herz hielt. Langsam streckte er die Hand aus und nahm das langsam kalt werdende Organ in die Hand. Musterte es. Roch daran. Dann nahm er einen Bissen wobei sich Blut auf seinem Gesicht verteilte, als habe er einen blutigen Kuss bekommen. Sorgfältig kaute er denn Bissen, schmeckte das Blut und erinnerte sich an seine Jagd, an die Tötung von Darth Gul'dur. Er hatte in einem Anflug von Wahn ihr Herz verspeist. Milde dachte er an diesen Moment zurück, der mitlerweile ein Jahr her sein musste. Er wusste, was der Lamproide Fühlen musste.


“Nautolaner schmecken besser.“ entgegnete der Sith Lord trocken. Er wusste nicht ob der Lamproide etwas mit dieser Rasse anfangen konnte, doch diente der Kommentar zu seiner eigenen Belustigung während er sich beiläufig das Blut von den Lippen wischte.

Er setzte sich wieder in den Gleiter und wies dem Lamproiden an einzusteigen. Ohne die Organe. Wehmütig wie es schien ließ die Kreatur die Organe zu Boden fallen die mit einem lauten Platsch den Durabeton berührten. Er hatte bestanden, ansonsten hätte ihn der Sith auf der Stelle getötet. Als beide saßen und der Sith den Droiden anwies sie zum Verwaltungsgebäude der imperialen Administration zu bringen, wandte sich Draconis an seinen Sklaven.


“Sag mir, was hast du gefühlt als du auf Jagd warst, als du gekämpft und deine Beute erlegt hast?“

Aufmerksam musterte er die fremde Kreatur der noch immer das Lebenselixier des erlegten Tieres von den Fängen tropfte.

Ψ Coruscant :: Imperial City :: mittlere Ebenen :: Gleiter :: Darth Draconis und Chiffith Ψ
 
[Coruscant | Imperial City | untere Ebenen | Straße] Chiffith, Draconis

Chiffith empfand es als Gunstbeweis, dass der Sith seine Gabe annahm. Draconis riss mit den Zähnen (diesen kleinen, stumpfen, menschlichen Zähnen) ein Stück aus dem Herz der Bohrratte und verzehrte es. Dabei schlang er es keineswegs hastig hinunter, so wie der Lamproid sich den Magen eilends am warmen Kadaver seines Opfers vollgestopft hatte. Er kaute das Fleisch langsam, schien die Textur und den Geschmack bis ins Kleinste erkunden zu wollen. Ein Verhalten, das Chiffith befremdete. Die Feststellung, dass Nautolaner - was auch immer das war - besser schmeckten, kam ihm ebenfalls ein wenig seltsam vor, doch gab er nicht allzu viel darauf: Eine anspruchsvolle Beute zu schlagen, war eine zu bewältigende Aufgabe gewesen. Zu erwarten, dass er dem Lord gleichzeitig eine neue Lieblingsspeise kredenzte, wäre etwas zu viel verlangt.

Nachdem Draconis von dem Herz gekostet hatte, gebot er seinem Diener, die übrigen Körperteile zurückzulassen. Chiffith war nicht glücklich damit, die besten Stücke - Herz, Leber und das innerhalb des Schädels warm gehaltene Gehirn - zurückzulassen, aber er war fürs Erste gesättigt, seinen Jagdtrieb befriedigt und zudem eine Aufgabe seines Meisters bewältigt. Also gab es keinen Grund für schlechte Laune. Er kroch wieder in den Gleiter hinein und rollte seinen langen Körper auf der Rückbank möglichst platzsparend zusammen, wobei er überhaupt keine Notiz davon nahm, dass er die Sitze mit zwei Sorten Blut beschmierte.


»Sag mir, was hast du gefühlt als du auf Jagd warst, als du gekämpft und deine Beute erlegt hast?« fragte Darth Draconis.

Diese Frage überrumpelte Chiffith ein wenig, obwohl er im Nachhinein zu dem Schluss kam, dass er mit so etwas eigentlich hätte rechnen müssen. Ja, was hatte er empfunden? Er war nicht geübt darin, sich selbst und seine Gefühlswelt kritisch zu betrachten und hatte schlichtweg nicht darauf geachtet, was in ihm vorgegangen war. Er rief sich die Details der Jagd ins Gedächtnis und versuchte zu rekonstruieren, welche Emotionen die einzelnen Szenen begleitet hatten. Dies gelang ihm, mehr oder weniger. Doch das nächste Problem war, diese sehr abstrakten Vorgänge in Worte zu kleiden: Sein schlechtes, ungeschlachtes Basic kannte keine feinen Ausdrücke dafür. So waren seine Erklärungen etwas ungeschliffen und holprig, als er antwortete:

»Diese Welt ist fremd, aber nicht fremder als andere. Die Jagd war gut. Angst hatte ich keine, und auch keinen Hunger und keine anderen Gefühle. Nur Lust zu jagen. Man sieht alles klar wenn man nur jagt und nichts anderes tut. Ich konnte Spuren finden und Tiere und Menschen aufspüren. Aber sie waren keine Beute, sie waren zu schwach. Dann war da die Ratte. Sie wollte ich haben! Ich habe sie angelockt und wir haben gekämpft, aber sie war das Opfer und ich war der Jäger.«

Er unterbrach sich für wenige Augenblicke, um sich auf die Details des Kampfes zu besinnen.

»Sie war wild, aber ich auch. Ich wollte sie unbedingt töten! Ich wurde zornig, aber nicht unvorsichtig. Wut macht schneller und stärker, glaube ich. Dann haben wir gerungen, aber da wusste ich schon dass ich gewinne. Sie hatte Angst und Schmerzen als sie gestorben ist, ich habe es gefühlt. Auch das hat mich stärker gemacht. Das Beste war der Biss in den Hals, und daran ist sie gestorben. Da habe ich mich stark und zufrieden gefühlt, denn sie war auch stark, aber sie hat verloren, weil ich es wollte. Sie schmecken besser wenn sie sich wehren!«

[Coruscant | Imperial City | mittlere Ebenen | Gleiter] Chiffith, Draconis
 
Lokoth Narfyr :: Story "Interne Angelegenheiten" :: Auftakt

.:: Coruscant-System | Coruscant | Untere Ebenen | ein heruntergekommenes Gebäude im Häusercanyon | Lokoth Narfyr ::.


Die leicht geschuppte jadegrüne Hand hielt den Flimsiplast-Streifen, um ein besseres Lesen zu ermöglichen. Die ölig schwarzen Augen überflogen den präsentierten Text, während sich die Stirn leicht in Falten warf. Neben Indizienhinweisen und endlosem Material der Abhördienste, gab es in diesem Fall ein paar neue Entwicklung zur Erstürmung des sogenannten 'Honey House'. Die von Agent Lokoth Narfyr initiierte und durchgeführte Observierung mit anschließender Razzia durch die lokalen Sicherheitskräfte hatte ein sehr ernüchternes Resultat erzielt. Es gab keine konkrete Jedi-Festsetzung. Dafür einige Kollateralschäden unter den hiesigen Prostituierten. Wirklich bedauernswert war das nicht. Einzig der Stolz des Falleen meldete sich in einem Anflug gespielten Schmollens zu Wort. Ein paar festgesetzte oder niedergestreckte Jedi hätten es schon sein dürfen. Dennoch schien der weitere Verlauf der Razzia zumindest Festnahmen erbracht zu haben und mehrere Berichte für die Holonet-News. Damit war immerhin die imperiale Propaganda-Maschinerie entsprechend gesättigt.

Der Falleen - Agent der Imperial Intelligence - blickte neuerlich auf die Vielzahl von Meldungen und Spionageberichte, welche in der geheimen Niederlassung im urbanen Nirvana von Coruscant zusammenliefen. Mit einem Kopfnicken gab der Aussendienst-Agent die aktuelle Information an einen der zahlreichen Innendienst-Mitarbeiter weiter. Selbige leisteten eine immense Arbeit, indem sie Daten auswerteten, Gespräche abfingen und durch Stichproben weitere Analysen ansetzten. Ihnen war jedoch die Brisanz realer Einsätze unbekannt, während sie in der Abgescheidenheit ihrer Abhorch- und Spionage-Stationen dafür sorgten, das dem imperialen Gedankengut kein Leid zugefügt wurde.

Lokoth streckte sich einstweilen, um die aufkommende Anspannung und Müdigkeit aus seinem Körper zu vertreiben. Sein Zufallstreffer in Sachen Datenauswertung beflügelte ihn noch immer - wenngleich ihm eine Stimme tief im Inneren sagte, das es etwas wie 'Zufall' nicht gab. Demnach musste es Schicksal sein - oder noch etwas mystischeres. Kurzzeitig verdunkelte sich die schuppige Miene des Fastmenschen. Seine Konzentration wurde jedoch fortgewischt, als ein jung wirkender Mann menschlichen Ursprungs herantrat. Die makellose uniformeske Tracht wies ihn anhand der Abzeichen als Assistant Chief aus - ein Rang innerhalb der Imperial Intelligence von beachtlicher Bedeutung. Unwillkürlich nahm der Falleen Haltung - hatte er die Anwesenheit des Assistant Chief doch bis dato nicht registriert.


"Agent Narfyr, ich bin Assistant Chief Delmendo. Ich komme im Auftrag von Chief Exantus. Die Intelligence spricht ein Lob für Ihr entschlossenes Auftreten zur Vorbereitung der Honey-House-Untersuchung aus.", gab der Mann mit der dunkelblonden Pomaden-Frisur von sich. Diese Aussage überraschte den Falleen etwas - wenngleich sie ihm auch schmeichelte. Doch wie alle seiner Rasse war auch Lokoth zu keinen allzu ausschweifenden emotionalen Reaktionen in der Lage - ein Umstand, der ihm in seiner Profession des öfteren zum Vorteil gereichte.

Seine Antwort bestand insofern aus keinem verbalen Dank, sondern schlicht und ergreifend aus einer kurz und minimal ausgeführten Verbeugung. An dieser Stelle sollte es reichen, hatte er doch schließlich nur seinen sprichwörtlichen Job gemacht. Dafür besonderes Lob zu erhalten war befriedigend, brachte ihn jedoch nicht dazu, die Contenance zu verlieren.


"Aufgrund dieser Leistung hat die Intelligence eine neue Aufgabe für Sie, Agent Narfyr. Sie werden deshalb ins Byss-System reisen und sich dort mit einer Kontaktperson treffen. Alle entsprechenden Anweisungen erhalten sie im bereitgestellten Shuttle.", kommentierte der Assistant Chief kurzerhand. Sein sachlicher Unterton verriet die Endgültigkeit dieses Befehls. Also ging es für den Agenten schon nach kürzester Zeit auf Coruscant bereits zu neuen Aufträgen. Ein Umstand, der mit einer gewissen Zufriedenheit einherging.

"Ich verstehe, Assistant Chief. Gibt es hier noch etwas für mich zu tun oder soll ich direkt aufbrechen?", vergewisserte sich der Falleen. Die Antwort war ihm selbst im Grunde schon klar - allerdings sollte ihm niemand den Vorwurf machen können, sich nicht entsprechend abzusichern.

"Nein Agent, Ihr Dienst hier ist beendet. Draussen steht ein Schweber für Sie bereit. Er bringt Sie zu einer privaten Landeplattform. Das wäre alles.", wies ihn der junge Mann an. Damit war die Zeit auf Coruscant tatsächlich vorüber. Überraschend wie schnell es nun ging. Lokoth nickte seinem Vorgesetzten zu, raffte seine Unterlagen zusammen und verließ daraufhin das geheime Abhör-Büro. In ziviler Kluft gekleidet stellte er einen der üblichen, zahlreichen Lohnknechte auf Coruscant dar. Kaum trat er aus dem Haus, als ihn schon die städtische Aura des Stadtplaneten traf. Überall wurden illegale Gegenstände, Schmuggelwaren oder Drogen feilgeboten. Hier und da biederten sich Prostituierte beiderlei Geschlechts an. Dazu kamen Passanten, vollberauschte Obdachlose und anderer Abschaum. Doch der Falleen - einer von gut zwanzig Aliens im Umkreis weniger Meter - ließ sich schlichtweg nichts anmerken. Schnell steuerte auf ein unauffällig aussehendes Schweberfahrzeug zu, wechselte kurz mit dessen Fahrer Blickkontakt und stieg dann ein.

Nur wenige Fahrminuten und eine Turboliftfahrt später betrat der breitschultrige Falleen die private Landeplattform eines mehrstöckigen Verwaltungsgebäudes. Das dort abgestellte Kappa-Class Shuttle schien sich in einem hervorragenden Zustand zu befinden. Das Alter der Shuttle-Klasse machte es obendrein ordinär und damit wiederum unauffällig. Passende Umstände also. Eigentlich für den Transport kleinerer militärischen Einheiten vorgesehen, sollte es nun nur den Agenten transportieren. Letztlich war es Lokoth egal, womit man reiste. Ohne viel Zeit zu verlieren betrat der jadegrüne Nichtmensch die Rampe des Raumgefährts und ließ sich in einer halbwegs komfortabel aussehenden Sitzschale nieder. Der Co-Pilot überreichte ihm kurze Zeit später eine Datenkarte, sowie ein Datenpad. Danach verschwand er stumm im Cockpit des Shuttles. Noch während Lokoth die Datenkarte einpflegte erwachte die Maschine des Transporters zum Leben.

Derweil studierte der Agent die dargestellten Informationen und Missionsparameter mit einem Stirnrunzeln. Natürlich prägte er sich die mitgelieferte Akte der Kontaktperson ein - denn viele Fakten erhielt er nicht. So registrierte er auch nicht das sich die Kappa-Klasse vom Boden abhob und durch die verschiedenen Atmosphärenschichten drang. Mit Hilfe diverser Sonderlaubnissen ausgestattet gelang das Shuttle ohne große Sonderkontrollen ins All. Kurz darauf verschwand es mit einer Pseudobewegung im Hyperraum.



.:: Im Hyperraum nach Byss | Shuttle | Lokoth Narfyr ::.
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Katakomben - große Halle] Arkon (bei Zannahs (NPC) Leichnam, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué

Arkon wusste nicht wie lang er vor Zannahs Leichnam gekniet hatte. Er wusste nur, dass er nicht neben ihrer Leiche knien sollte. Sie sollte leben. Atmen. Lachen. Alt werden und nicht tot in einer Halle in den Katakomben verwesen. Es war schmerzhaft, irreal und überwältigend grausam. Doch es war wahr. Es war im hier und jetzt. Vielleicht gab es da draußen eine Dimension in der Zannah noch existierte. Doch er selbst war hier. Arkon schloss die Augen und konzentrierte sich. Er musste wieder klar denken können. Trauer oder Zorn würden ihm Zannah nicht zurückbringen. Nichts und Niemand auf der Welt würden ihm Zannah zurückbringen können. Sie war unwiederbringlich verstorben und verloren.

Zannah war alles für ihn gewesen. Sein Ein und Alles. Seine Luft zum Atmen. Sein Sauerstoff. Sein Antrieb das Leben zu leben. Das Leben überhaupt erst als lebenswert zu sehen. Sie war das gewesen was ihm am Leben hielt. Sie war eine größte Stärke, wie auch seine größte Schwäche gewesen. „Tod gibt es nicht, die Macht gibt es“, rezitierte Arkon den letzten Teil des Jedi-Kodexes immer und immer wieder gedanklich. Es gab ihm Kraft. Es half ihm Frieden und Gelassenheit zu finden. Zannah war nun an einem besseren Ort. Die Worte des Wolfes bekräftigten Arkon noch in seiner Anschauung und Weltansicht. Sie halfen, dass sich der eisige Klumpen emotionaler Kälte in seinen Eingeweiden begann aufzulösen. Arkon nickte nur dem Wolf (Draugir) zu, als dieser sein haarige Pranke von Arkons Brust wieder löste.

„Danke!“ meinte er an Shana und dem Wolf (Draugir) gerichtet. „Wir müssen weiter. Ghoule jagen nicht allein.“ fügte Arkon noch hinzu. Dann wandte er sich wieder kurz Zannah zu und seine Hände wanderten zur ihren Augen, die er sanft schloss und ihre Lider mit kleinen Schuttkieseln beschwerte. Dann hob er kurz ihren Kopf an und zog ihr die Kette aus, die sie trug. Es war der einzige Schmuck den Zannah zu Lebzeiten getragen hatte und der einzige Gegenstand der ihr je etwas bedeutet hatte. Sie würde Arkons letzte Verbindung zu ihr sein. Arkon nahm die Kette und hängte sie sich um den Hals. Erst jetzt bemerkte er seinen Egoismus. Er hatte alle in Gefahr gebracht, weil er hier einen geliebten Menschen tot angetroffen hatte. Aufgrund seines Egoismus’ hatte das Imperium nun wohl aufholen können und wenn sie nicht schnell genug verschwanden würde sie, sie wohl töten oder gefangen nehmen. Und das hätte nicht nur Auswirkungen auf sie selbst und ihre Familien, nein auf die ganze Galaxis. Erst jetzt wurde ihm bewusst wie gefährlich Emotionen überhaupt waren. So etwas durfte nicht noch einmal passieren. Es würde Unheil über ihn und alle Anderen bringen. Das durfte er als Jedi nicht zulassen. Er hatte als Jedi die Verantwortung und Verpflichtung dem Allgemeinwohl zu dienen und die Nachteile und Opfer die er dadurch im Privaten eingehen musste, kompensierte sich durch sein Talent in der Macht.

Schnell und zielgerichtet stand Arkon auf und orientierte sich binnen kürzester Zeit. Sie würden die Treppen hochgehen müssen um raus zu gelangen um dann in der Menge unterzutauchen. Er informierte die anderen knapp darüber und übernahm dann wieder mit der stillen Padawan (Sinoué) die Führung. Mittlerweile war Arkons Trauer gewichen und hatte grimmiger Entschlossenheit Platz gemacht. Er würde nicht noch einmal solch einen Fehler machen, er würde nie wieder seine eigenen Bedürfnisse über die der Allgemeinheit stellen.

Arkon beschleunigte ein wenig sein Tempo und führte alle durch weitere Gänge über Kreuzungen, Brücken und Schluchten.

Nach einer gefühlten Ewigkeit dann führte Arkon die Gruppe aus dem Gangwirrwarr heraus ans Tageslicht. Sofort deaktivierte er sein Lichtschwert und versteckte es. Sie durften auf keinen Fall auffallen.

Es war hell hier draußen. Heller als in den Katakomben, aber den unteren Ebenen entsprechend dunkel. Arkon musste die Augen zusammenkneifen und abschirmen um nicht geblendet zu werden. Sofort machte sich der Alderaaner daran in der Menge unterzutauchen. Allem Anschein nach, waren sie am Rand eines Coruscanter Wochenmarkt aus der Unterwelt entkommen, doch wo genau sie waren konnte er nicht sagen ...

[Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Distrikt - Wochenmarkt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Cris -

Nicht nur Matteo Cortina, auch Noa war stolz auf ihre Familie und auf das, was sie gemeinsam leisteten. Sie waren keine dieser stimmlosen Schatten, die sich im Hintergrund hielten und sich entweder nicht für Politik interessierten oder sich nicht trauten, für ihre Meinung einzustehen. Noa sah es als ihre Pflicht, für das zu kämpfen, was sie für richtig hielt und genau so dachte auch der Rest ihrer Familie, mit Ausnahme von Cloé. Ihre Zwillingsschwester hatte entschieden, sich nicht in den Krieg einzumischen sondern sich mit der Situation zu arrangieren, die man für sie entschied. Verstehen konnte Noa diese Denkweise nicht, doch es blieb ihr auch nichts weiter übrig, als sie zu akzeptieren. Endlose Diskussionen mit ihrer Schwester hatten bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie zu nichts führten, abgesehen von Streit und schlechter Stimmung zwischen ihnen. Die schlechte Stimmung zwischen Noa und Sheldon[/clor] begann indes, sich aufzulösen. Es wurde mit jeder Minute besser zwischen ihnen, was vermutlich daran lag, dass sie sich beide Mühe gaben und auch wenn ein Abstecher zum Schießstand nicht unbedingt Noas erste Wahl gewesen wäre, so war sie doch froh über den Vorschlag. Was, um alles in der Galaxis, hätten sie auch sonst tun sollen? Natürlich hatte niemand gesagt, dass sie zusammen abhängen mussten, sich all zu schnell aus dem Staub zu machen, hielt Noa allerdings auch für unpassend.

“Von mir aus.“

Willigte Noa also ein, als Sheldon sie aufforderte, ihm zu zeigen, ob sie mit einem Blaster wirklich umgehen konnte, oder ihre Worte nur heiße Luft gewesen waren.

“Ich denke nicht, dass ich etwas zu verbergen habe.“

Sie zuckte mit den Schultern, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Vielleicht war es gar keine so dumme Idee, gemeinsam ein paar aufgemalte Imperiale abzuknallen. Ein gemeinsamer Feind hatte schließlich die extrem positive Wirkung, zwei Verbündete einander näher zu bringen... auf gewisse Weise.

Der Schießstand befand sich im Kellergeschoss und war weitaus weniger frequentiert als der große Theatersaal, indem ettliche Defender miteinander trainierten. Ein Noghri hatte die Aufgabe inne, die Übungen zu überwachen und gegebenenfalls Waffen auszugeben, und außer Cris und Noa gab es offensichtlich niemanden, der gerade seine Zielfertigkeiten testen oder unter Beweis stellen wollte.


“Bevorzugen Sie eine bestimmte Waffe?“

Wollte Noa wissen und wies auf die Auswahl, die hinter dem Noghri in einem Schrank ausgestellt war.

“Sie dürfen wählen.“

- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Cris -
 
[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Cris

Es war sehr wahrscheinlich, dass der Besuch des Schießstandes mitnichten hoch in Noas Prioritäten rangierte, was einen weiteren Zeitvertreib anging – zumindest verriet ihre Antwort weniger Enthusiasmus als Cris nach ihren Angaben zu ihren Schießkünsten erwartet hätte.
Nun – dennoch hatte er ihre Einwilligung und im Grunde auch keinen Einfall, was man andernfalls hätte tun können, zumindest solange, bis die Führung der Defender sich dazu entschied, ihm – oder ihnen – einen Auftrag zu erteilen. Er glaubte nicht, dass es sie sonderlich begeistert hätte, wäre sein Vorschlag eine Herausforderung zu einem Sparringskampf auf den Matten des Theaters gewesen. Sie hatte ihre Abneigung gegenüber waffenlosem Nahkampf deutlich genug artikuliert.
Der Schießstand selbst, im Keller gelegen, war überraschend leer, besonders vor dem Hintergrund seiner vorherigen Überlungen, die das Schießen im Grunde als wichtigste Disziplin für den Häuserkampf auf Coruscant herausgestellt hatten. Andererseits war es in den beengten Verhältnissen der Unteren Ebenen auch sehr wahrscheinlich, sehr schnell auf unangenehme Tuchfühlung mit den Truppen des Imperators zu geraten.
Noas Aufforderung folgend warf Cris einen kurzen Blick auf die durch den Waffenmeister – einen Noghri, wenn Cris’ sein (dürftiges) Repertoire an xenobiologischem Wissen nicht vollkommen im Stich ließ – präsentierte Auswahl und griff schließlich nach einer abgenutzt wirkenden DH-17 Blasterpistole, eine Waffe, die auf kurzen Entfernungen – etwa im Häuserkampf oder aber auf Raumschiffen – ihre effektivsten Einsatzmöglichkeiten hatte.
Mit gemessenen Schritten trat er dann an den Rand des Schießareals – im Gehen die Ladung der Waffe überprüfend und sie schließlich mit einem hörbaren Klicken entsichernd. Wie er die Lage überblickte, würde das Programm des Schießstandes eine Reihe stationärer und mobiler Ziele – allesamt, natürlich, in Gestalt von Sturmtruppen – präsentieren, die ihrerseits jeden Treffer durch eine Blasterladung registrierten und nach Ablauf des Zeitlimits eine Punktzahl abgaben.
Das vertraute Gefühl der schweren Waffe in seinen Händen ließ alle übrigen Aspekte des Raumes für den Moment in den Hintergrund treten – ein leichtes Nicken des ehemaligen Sturmtrupplers, und der Noghri startete das Programm.
In den nächsten Minuten übernahmen seine Instinkte fast vollkommen die Kontrolle, nur wenige Bewegungen wurden tatsächlich noch von bewussten Entscheidungen gesteuert. Halb unten, rechts, links oben, zentral – die Ziele erschienen, bewegten sich, und der Blaster reagierte entsprechend, bis schließlich ein schrilles Alarmsignal das Ende des Programms verkündete. Langsam senkte Cris die Waffe, sicherte sie mit einer Bewegung seines Daumens und trat einen Schritt zurück, um einen kurzen Blick auf die Auswertungsanzeige zu werfen. Als ihm die flimmernde Zahl entgegenstrahlte, schmunzelte er ungläubig. 70 von 100.


„Kein Wunder, dass man mich erwischt hat…“, sagte er schließlich, mit einem kurzen Seitenblick auf Noa.

„Ich bin wohl doch ziemlich eingerostet…“

Nachdem er einige weitere Schritte auf sie zugegangen war, bot er die Waffe an, vorsichtig darauf bedacht, dass keiner von beiden dabei den durch den kürzlichen Gebrauch doch etwas erhitzten Lauf berühren würde.


„Es dauert wohl noch etwas, bis ich den Defendern wirklich von Nutzen sein kann. Wenn Sie es versuchen wollen – viel Vergnügen.“

Soviel dazu, sich mit einer zumindest anständigen Leistung im Umgang mit der Waffe ihren Respekt zu verdienen – Noa würde sich jetzt vermutlich fragen, welchen Beitrag ein ehemaliger Sturmtruppler des Imperiums zum Gelingen des Widerstandes leisten konnte, wenn er sogar an der Waffe nicht über das Mittelmaß hinausreichte…

[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Cris
 
[Coruscant - Untere Ebenen - Katakomben - große Halle] Arkon (bei Zannahs (NPC) Leichnam, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué

Mara kicherte leise bei Vorins kurzer Aussage. Sicher wollte sie heiraten, welches Mädchen wollte dies nicht. Eine Hochzeit in Weiß, einer schönen Feier und naja, weiter wollte Mara diesen Gedankengang nicht gehen lassen. Dafür war nicht die Zeit und schon gar nicht der richtige Ort. Sie waren noch immer auf der Flucht und würden sich noch immer in Sicherheit bringen müssen. Erst wenn dies ausgestanden, sie ein wenig zur Ruhe gekommen waren, dann würde sie sich solche Gedanken machen können. Dies hieß wenn sie dazu kam, andernfalls würde sie es aufschieben. Noch war sie Siebzehn, nicht dass dies eine Rolle spielen würde, aber so lange war es auch nicht mehr bis zu ihrem Achtzehnten. Wer wusste schon ob ihr Freund ihr einen Antrag machen würde oder nicht, immerhin waren sie erst seit kurzem wieder zusammen und eigentlich hatten beide geplant gehabt es langsam angehen zu lassen. Wort gehalten hatten sie nicht wirklich. Beschweren würde Mara sich allerdings nicht darüber, sie war mehr als nur Dankbar, dass Vorin sie noch immer so liebte wie es am Anfang gewesen war. Ein gewaltiges Pflaster für ihre Seele war dies gewesen und seit dem hatte sie es geschafft sich mehr und mehr in den Griff zu bekommen, ihr Seelenleben zu ordnen, was nicht einfach war. Maras Story war keine schöne, wenn man sie betrachten wollte, die Einzelheiten kannte und alle jene Dinge, die sie nicht an die Öffentlichkeit brachte. Sie war wie sie war, auch wenn dies bedeutet einen Kampf mit sich selbst austragen zu müssen.

Wie auch immer, die kleine Gruppe stieg unzählige Treppen hinab und wieder hinauf. Da die beiden Ranghöchsten der Gruppe noch immer die Nachhut bildeten, war ihre Gruppe schon weiter vorn. Ein leichtes Frösteln überkam die junge Blondine, welche sofort spürte, dass irgendetwas hier unten nicht stimmte. Es lauerte etwas im verborgenen, was nach ihr Griff und es fühlte sich nur allzu vertraut an. Kalt, eisig und…, Mara schluckte. Nein, sie würde nicht darüber nachdenken, sie würde was auch immer es war, einfach fortschieben, denn andernfalls würde sie vielleicht sogar Gefahr laufen etwas zu sehen, was sie nicht sehen wollte. Ihre Gabe, ihre Fähigkeiten der Visionen besaßen des öfteren etwas sehr makaberes.

Der Weg der vor ihnen lag würde die Imps früher oder später verwirren, ein wenig Trost dafür, dass es doch einige geschaffte hatten zu erkennen wohin sie sich abgesetzt hatten. Allerdings wurde ihr Weg nun verzweigter, führte durch breite Schächte, dann wieder schmaler Verbindungen. Ein Glück, denn so schafften sie es ihre Verfolger im Laufe der Zeit gänzlich abzuhängen. Was nun noch zu Gefahr werden konnte waren Lebewesen, welche sich hier unten aufhalten konnten, aber irgendwie hatte Mara dabei ein recht gutes Gefühl, dass ihnen nicht wirklich etwas begegnen würde. Auf ihrem Lauf aktivierte ihr Freund sein Schwert um einzelne Türen zu verschweißen. Mara hielt ihr Lichtschwert griff bereit, nahm ihrem Freund immer wieder die Arbeit ab
.

„Es wird reichen!“

Ihre Worte besaßen etwas durchdringendes, was mit völliger Überzeugung ausgesprochen wurde. Umso tiefer es ging umso stärker wurde dieses Gefühl, welches erneut nach ihnen griff und nachdem sie einen Halle erreichten, in denen Sinouè und Shana standen, erkannte Mara, dass ein Padawan (Arkon) auf dem Boden kniete und die Blonde Jedi, welche Markus Schülerin war zu ihm ging. Was sie nun fühlte, drückte ihr die Kehle zusammen. Schmerz, Trauer, Leid, Pein und etwas anders. Wie sehr ihr doch diese Gefühle bekannt vorkamen. Es war noch nicht so übermäßig lang her, da hatte sie selbst eine gute Freundin verloren und dies hätte ihr fast den Verstand geraubt. Mara trat näher heran, wie auch Vorin. Auf dem Boden lag eine Leiche, eine weibliche Leiche, neben welcher der Junge kniete. Mara biss die Zähne zusammen, konnte trotz allem nicht verhindern, dass ihre eigenen Gefühle in ihr aufstiegen, ihr sogar die Tränen kamen und sie sich letztlich umwandte, weil sie es sonst nicht ertragen hätte. Was auch immer hier geschehen war, sie konnte es nur erahnen umso mehr allerdings konnte sie nachempfinden was der junge Mann (Arkon) empfinden musste. Sie wollte ihn nicht fragen, nicht in diesem Moment. Vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt, an einem anderen, ruhigeren Ort. Sie wartete ab, bis er sich erhob bei Shana und dem Wolf (Draugir) bedankte. Dann ging es weiter.

Irgendwann wurde das Tempo schneller, führte durch weitere Gänge und über Kreuzungen, Brücken und Schluchten. Fast eine Ewigkeit später führte man die Gruppe aus dem Gangwirrwarr heraus ans Tageslicht. All jene, die ein Lichtschwert mit sich führten verbargen es. Die Helligkeit stach kurz in die Augen, bis man sich daran gewöhnt hatte. Mara trat nach vorn zu ihrer Schülerin und dem männlichen Führer. Ein ungutes Gefühl überkam sie.


„Ist etwas nicht in Ordnung!?“


Dabei sah sie die beiden jungen Menschen fragend an.

[Coruscant - Untere Ebenen - irgendein Distrikt - Wochenmarkt] Arkon, Shana, Vorin, Draugir und Atoras, Mara, Sinoué
 
- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Cris -

Sheldons
Ergebnis war schlecht, um nicht zu sagen grottig. 70 von 100 Punkten? Wirklich? Und so jemand sollte bei den imperialen Sturmtruppen gewesen sein? Noa schaffte es, nicht die Nase zu rümpfen, während sie sein Ergebnis zur Kenntnis nahmen, denn auch Sheldon schien ebenfalls Besseres von sich erwartet zu haben und war jetzt – verständlicherweise – entsprechend gefrustet. 70 Punkte, das war nicht einmal Durchschnitt, dachte Noa, jedenfalls nicht für die Mitglieder der Defender. Nun gut, vielleicht übertrieb sie es ein wenig, immerhin war es deutlich mehr als die Hälfte. Trotzdem, nachdem es Sheldon gewesen war, der eine Übung am Schießstand überhaupt vorgeschlagen hatte und nachdem er von der Jedi in Pablos Büro so gelobt geworden war, hätte Noa mit einem weitaus besseren Ergebnis gerechnet. Das tatsächliche Resultat war da doch eher... enttäuschend.

“Tja, hm, jeder hat mal einen schlechten Tag, was?“

Erwiderte Noa, weil es besser war, als gar nichts zu sagen und nahm die Waffe entgegen, die Sheldon hier hin hielt. Sie würde ihn mit ihrem Ergebnis wegpusten. Selbstsicher nahm sie Position ein, legte die Waffe an und gab das Signal zum Start der Rotation. Ihr Vorteil war, dass sie dieses Programm schon hunderte Male absolviert hatte. Schon nach den ersten beiden Elementen wusste sie, welcher Level, der zufällig von einem Computersystem ausgewählt wurde, abgespielt wurde und konnte sich entsprechend auf die nächsten Ziele einstellen, noch bevor diese erschienen. Es war ein einfacher, ganz normaler Vorteil: wenn man etwas bereits oft gemacht hatte, lernte man die Reihenfolge ganz automatisch auswendig. Dementspechend trafen auch ihre Schüsse voll ins Schwarze. Schuss, Treffer, Schuss, Treffer. Noa war sicher im Umgang mit dem Blaster und zog, selbst als die Rotation der Ziele schneller wurde, mit Leichtigkeit mit Sheldons Punktezahl gleich. Dies ließ ihn natürlich in keinem besonders guten Licht dar stehen. Aber sollte sie deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Es dauerte nur den Bruchteil einer halben Sekunde, bis Noa die impulsive Entscheidung traf, die letzten paar Schüsse daneben zu setzen. Sie war nicht mit ihm hier, um sich zu profilieren, sondern um für den Widerstand zu trainieren und um ihre mehr schlecht als recht gestartete menschliche Beziehung zueinander zu verbessern. Wenn Letzteres gelingen sollte, war es ratsam, nicht die Angeberin zu markieren. Die Journalistin nahm das nächste Ziel ins Visier, doch anstatt auf den vorgegebenen Punkt zu zielen, zielte sie gleich mehrere Zentimeter daneben – und schoss. Gleiches wiederholte sie bei den folgenden drei Schüssen und erhielt sogleich einen Punktabzog für Wiederholungsfehler.

“So ein Mist.“

Sagte sie betont ärgerlich, als das Licht erlosch und damit das Ende der Session beschrieb. Den Blaster noch in der Hand kehrte sie zurück zu Sheldon, der ihre Übung ebenso aufmerksam beobachtet hatte wie sie die seine. Noas Punkte zeigten. 86 von 100.

“Tja, ich war auch schon mal besser.“

Stellte sie fest, schaute jedoch an Sheldon vorbei, anstatt ihn direkt anzusehen, und konzentrierte sich stattdessen auf den Noghri, um die geliehene Waffe zurück zu geben. Der schweigsame Geselle überprüfte lediglich, ob der Blaster durch eventuell unsachgemäße Handhabung beschädigt war, nickte ihnen anschließend bestätigend zu, und Noa und Cris konnten wieder die Treppen hoch gehen, ins Erdgeschoss des Hauptquartieres. Und was dann? Ihre Führung hatten sie im Grunde hinter sich. Noa Chanelle Cortina schob die Hände in die Taschen ihrer Jacke, die sie die ganze Zeit trug. Pablo hatte sie nicht aufgefordert, länger als nötig den Babysitter für Sheldon zu spielen.

“Tjaaa...“ wiederholte sie noch einmal, zum dritten Mal bereits, aber diesmal gedehnter „Das war dann erst mal die Führung, denke ich. Wenn Sie noch etwas wissen wollen oder Fragen haben, lassen Sie es mich wissen. Die Quartiere für die Widerständler liegen übrigens im zweiten Stock, ebenso wie die kleine Cantina, falls Sie hungrig sind. Ja, das war's dann so weit erst mal.“

Sie stiegen die Treppe wieder hoch, Noa zuerst, hinter ihr Sheldon. Oben angekommen blieb sie wieder stehen. Sie wusste beim besten Willen nicht, was sie jetzt mit ihm unternehmen sollte und außerdem hatte sie noch einen Haufen anderer Dinge zu erledigen.

“Ich denke, ich werde jetzt erst mal nach Hause fahren. Habe noch eine ganze Menge zu tun.“

Wie um ihre eigenen Worte zu bekräftigen, nickte Noa. Sie hatte viel zu tun, definitiv, schließlich führte sie neben ihrer Mitgliedschaft bei den Defendern auch noch ein normales Leben und hatte einen Job, um den sie sich kümmern musste und der kam in letzter Zeit sowieso viel zu kurz.

- Coruscant - Untere Ebenen - HQ der Defender - Mit Cris -
 
[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Cris

Noa machte ihrer Einschätzung seiner Leistung nicht durch Worte Luft – sondern durch Taten. Ohne größere Umschweife nahm die Widerstandskämpferin seinen Blaster, trat an den Schießstand, ließ das Programm starten – und legte los.
Treffer, Treffer, Treffer… mit traumwandlerischer Präzision bewegte sich ihr graziler Körper und schien es dabei in jeder Sekunde zu vollbringen, exakt die richtige Rel[tion zwischen Mündung der Pistole und Ziel herzustellen, um voll ins Schwarze zu treffen. Mit jedem Treffer zuckte der ehemalige Sturmtruppler leicht zusammen, so als wäre er es, der dort stand und als Ziel herhalten musste. Es bedurfte keines Genies, um bei ihrer bisherigen Trefferquote hochzurechnen, dass sie sein Ergebnis weit hinter sich lassen würde und damit ein Zeichen setzte, das weitaus mehr aussagte als jeder Tadel, den sie ihm an den Kopf hätte werfen können.
Treffer, Treffer… daneben. Fast wäre Cris die Kinnlade heruntergesackt. Erst ihre perfekte Choreographie und dann ein Bruch in ihren Bewegungen, der so gar nicht dazu passen wollte. Ein Fehler? Nach dieser beeindruckenden Demonstration von Können ein so grober Fehler?
Als auch die nächsten Schüsse daneben gingen, dämmerte es Cris und die Erkenntnis trieb ihm die Schamesröte ins Gesicht – es gab nur eine Erklärung, die dieses Rätsel konsistent lösen konnte. Noa schoss absichtlich daneben. Aus welchem Grund auch immer – hielt sie ihn womöglich für ein Sensibelchen, dessen professioneller Stolz zu schonen war? Wollte sie ihn einfach davor bewahren, sein Gesicht zu verlieren?
Großen Erfolg hatte sie damit jedenfalls nicht – auch mit ihren abschließenden Fehlern lag ihre Endpunktzahl weit vor der seinen, knapp an der 90-Punkte-Marke – nach seinen Begriffen dem Grenzwert zu einer exzellenten Leistung – kratzend. Ihre schauspielerische Leistung war überzeugend – nur anhand ihrer frustrierten Äußerung hätte man sehr wohl glauben können, dass es sich nicht um reine Absicht gehandelt hatte, dass sie die Höchstpunktzahl verfehlte. Cris wusste es besser – denn auch wenn er sich mit seinem eigenen Ergebnis kaum mit Ruhm bekleckert hatte, war er Soldat genug, um zu erkennen, dass sie im Grunde alle 100 Punkte hätte erreichen müssen. Nichts Unvorhergesehenes war passiert, was sie hätte ablenken können – absichtliche Fehlschüsse blieben die einzige Erklärung.
Nichtsdestotrotz beschloss er, ihr Spiel – vorerst – mitzuspielen.


„Sie waren trotzdem sehr gut“, beschied er Noa daher in einem möglichst neutralen Tonfall.

„Ich kann mich glücklich schätzen, dass Sie sich nicht dazu entschlossen haben, Ihre Schießkünste an mir zu demonstrieren.“


Er war überraschenderweise enttäuscht, als sie ihn nach verlassen des Schießstandes wissen ließ, dass dies nun das Ende der Führung war und sie sich anderen Dingen widmen musste. Wichtigeren Dingen vermutlich als einem ehemaligen imperialen Schlächter Gesellschaft leistend. Somit blieb Cris nichts anderes übrig, als sich von Noa zu verabschieden.


„Ich danke Ihnen“, sagte er mit einer kleinen Verbeugung.

„Für die Führung und für Ihre… Freundlichkeit. Ich hoffe, wir sehen uns später wieder.“

Unwahrscheinlich, dass sie diese Hoffnung teilte. So wie er sich ihr präsentiert hatte war er nicht nur ein ehemaliger Soldat des Imperiums, sondern auch ein lausiger Schütze, den man kaum in Coruscants Unteren Ebenen als Rückendeckung haben wollte. Er bemühte sich, nicht frustriert mit den Zähnen zu knirschen.
Dann war Noa weg – verschwunden wohin auch immer ihre derzeitigen Pflichten sie riefen. Cris bleib eine Weile untätig an Ort und Stelle stehen und resümierte, was er hätte eventuell besser machen können – auf jeden Fall besser schießen – bis ihn ein bulliger Defender etwas unsanft aus dem Weg schob um den Gang zu passieren und dem ehemaligen Sturmtruppler klar wurde, dass er hier wie ein Mondkalb im Weg stand.
Einen plötzlichen Entschluss fassend machte er auf dem Absatz kehrt, ging zurück in den Keller und baute sich vor dem Noghri auf, der sichtlich überrascht schien, ihn so schnell wieder begrüßen zu müssen.


„Noch einmal die DH-17, bitte.“

Als er den Schießstand verschwitzt und müde wieder verließ, konnte er nicht sagen, wie lange er damit verbracht hatte, hoch destruktive Energie auf umherschwirrende Ziele abzufeuern. Seine Ergebnisse hatten sich zumindest graduell verbessert, noch lange nicht in dem Maße, in dem er sich dies vorgestellt hatte, doch das Schmerzen seines Abzugsfingers hatte ihn schließlich davon überzeugt, aufzuhören.
Wenig motiviert kümmerte er sich darum, irgendeinen Platz zum Schlafen zugeteilt zu bekommen, und fiel schließlich erschöpft in eine eher notdürftig ausgestattete Koje.


[Coruscant, Untere Ebenen, HQ der Defender] – Noa, Cris
 
Rendez-vous über den Dächern Coruscants

[ Coruscant - Obere Ebenen - Penthouse Suite von Captain Sullivan Pandoron - Hauptsalon ] Sharin, Captain Sulivan Pandoron(NPC) , Judith McAlduin (NPC), etliche Partygäste (NPC`s)


Sharin lächelte gezwungen.

"Natürlich gefällt mir mein neues Kommando sehr gut! Ich kann mich nur bei Ihnen bedanken, Captain, dass Sie mir geholfen, diesen Posten zu erlangen. Meine Familie wird das nicht vergessen."

"Oh, ich konnte doch nicht anders! Sie haben so gute Abschlussnoten, ich musste nicht mal sagen, dass ihr Onkel Erando`ga`nuruodo ist. Aber nun vergessen Sie den Dienst mal und haben Sie Spaß!"

Als ob Sharin seinen Dienst in der imperialen Flotte vergessen könnte. Als ob er vergessen könnte, nach immer mehr Macht und Ruhm zu streben. Als ob er vergessen könnte, was dieser Rebellenabschaum getan hatte an diesem schicksalhaften Tag, der sein Leben für immer zerstören sollte. Salara würde er nie vergessen und er wollte es nicht. Selbst jetzt, nach nunmehr vier Jahren, spürte er jedes Mal ein Ziehen in der Brust, wenn er an sie dachte. Und das kam sehr oft vor.

Und dann behauptete dieser dümmliche, karrieregeile Fettsack Pandoron, er solle Spaß haben? Lächerlich! Nun gut, eigentlich nicht verwunderlich bei diesem Schleimscheißer, bei dem Sharin manchmal am Urteilsvermögen der Obersten Flottenadmiralität, die ihn in diese Position gehievt hatte, zweifelte. Nur sehr kurz natürlich.
Pandoron hatte ihn zumindest auf eine seiner berühmt-berüchtigten Hauspartys eingeladen. Und obwohl Sharin den Captain verachtete, ein gutes Händchen für solche Veranstaltungen musste er diesem einräumen. Hier waren wieder einmal wichtige Politiker, Generäle der planetaren Garnison und nur zeitweilig anwesende hochrangige Mitglieder der Streitkräfte versammelt. Zwischen diesen quetschten sich leicht bekleidete Twi`lek-Sklavinnen, die gerade voll in Mode waren und mit großen Tabletts mit Sekts und Champagner durch die Menge streiften, begierig beäugt von fettleibigen Beamten, die schamlos genug waren, so offen ihren Trieben freien Lauf zu lassen. Sharin verachtete sie, sie alle, die sich durchfraßen und nur wegen diesen gewissen Vorzügen Offiziere und Beamte geworden waren.
Capitain Pandoron war schon weiter zum nächsten eintreffenden Paar geeilt, ein menschlicher Beamter mit seiner wohlgeformten Gattin, und so konnte Sharin erleichtert durch die Menge wandern. Dann sollte man mal sehen, wer heute sein Opfer wurde.

Einige Gespräche und etliche Champagnerflaschen später war die Stimmung schon deutlich angeheiterter und in einem Nebenraum wurde Partymusik aufgelegt. Sharin, der sich den bisherigen Analysen über den Zustand des Heeres, Angebereien über eigene Leistungen und Lästereien über das Versagen anderer anhören musste, rannte regelrecht zum Eingang und auch viele andere zog es dorthin. Ihm fiel sofort eine braunhaarige, recht junge Frau ins Auge, die gerade in seine Richtung starrte und kurz seinen glühend-stechenden Blick erwiderte. Dann drehte sie sich um und verschwand in der Masse der sich langsam im Takt der Musik bewegende Lebewesen. Sharin hatte sein Opfer gefunden.

Aufmerksam begann sich auch durch die Menge zu schieben, doch die Schönheit war nicht mehr zu sehen. Doch Sharin war sich sicher: er fand sie noch.
Er sollte Recht behalten. Nachdem er bis um zwei Uhr nachts getanzt und sich weiter mit einigen Offiziellen unterhalten hatte, erspähte er sie schließlich an der Bar am Fenster, wo man direkt auf das Regierungsviertel mit dem imperialen Museum schauen konnte. Sie schaute verträumt nach draußen und wirkte neben den schwätzenden und tanzenden Personen um sie herum etwas fehl am Platz. Sharin fand sie körperlich noch anziehender als beim letzten Mal. Diese Pose hatte etwas Auffordernes an sich, so als wüsste sie, dass er sie beobachtete. Vielleicht wusste sie es auch.

Er schlängelt sich durch die sich bewegende Masse, schnappte sich noch schnell zwei Sektgläser und kam endlich bei der zierlichen Schönheit an. Sie hatte ein hautenges, knappes, schwarzes Kleid an und bemerkte ihn erst, als er ihr Glas auf den Bartisch vor ihr abstellte. Zumindest tat sie so.

Sharin ließ sich auf ihr Spiel ein. Er stellte sich neben sie und beobachtete einfach auch das selbst zu dieser Zeit dichte Treiben an Fahrzeugen, die in einem steten Strom an der Fensterfront vorbeiflogen. Die Frau neben ihm wurde etwas unruhig und er merkte einen leichten Duft, der von ihr aufstieg und selbst durch den Geruchscoctail aus Schweiß und anderen Parfümen zu ihm kam. Sie roch nach Sommerflieder und Lavendel. Kein schlechtes Parfüm.

Am Ende gewann er das stumme Duell.

"So, nachdem wir uns jetzt schon den ganzen Abend belauern und seit ein paar Minuten anschweigen, wird es mal Zeit, dass Sie sich vorstellen. Oder haben Sie keine Manieren?"

Oha, impulsiv war sie auch noch. Sie hatte ihm jetzt ihren Körper zugewendet und Sharin hätte tief in ihren breiten Ausschnitt schauen können, doch um sie weiter aufzuziehen, betrachtete er weiter die Skyline Coruscants, als sähe er diese zum ersten Mal.

"Nun ja, schlechte Manieren habe ich nun wirklich nicht. Hätte ich sie, würden Sie nun nicht aus einem neuen Sektglas trinken." Er drehte sich zu ihr hin. "Ich bin Avalosh`ari`nuruodo, neuestens Commander der imperialen Sternenflotte. Und Sie, meine Teuerste?"

An ihrem Blick erkannte er schon, dass er sie hatte. Sie sah ihn lange, mit kaum verhohlenem Interesse an und antwortete schließlich:

"Judith McAlduin, Tochter vom Governeur von Mygeeto, Alexander McAlduin. Sehr erfreut. Und wie gedenken Sie nun diese Nacht zu gestalten?"

Innerlich war Sharin für einen Augenblick etwas überrascht. Die Schönheit, Judith, war doch etwas sehr direkt. Doch das sollte ihn jetzt nicht stören. Wahrscheinlich war sie für einen Kurztrip hier auf Coruscant und suchte nur etwas Abwechslung. Genauso wie er.

"Nun ja, vielleicht tanzen wir noch etwas, um den Anschein des Sittlichen zu erhalten und ziehen uns dann auf Ihr zeitweiliges Privatapartment zurück? Aber ich muss Sie warnen, viel Zeit verbleibt mir nicht mehr hier!"


"Macht nichts, mir auch nicht. Sehen wir uns morgen überhaupt noch?"

"Eher nicht. Ich habe noch wichtiges zu erledigen."

"Perfekt, das erleichtert uns vieles. Nun dann wollen wir mal."

Sie fasste noch seinen Arm und zog ihn in die Masse.


"Ja, dann wollen wir mal."

Er folgte ihr in die Mitte der Tanzfläche und ließ sich von den Lebewesen verschlucken. Vielleicht verschaffte ihm dieses Rendez-vous eine Nacht ohne Albträume und Erinnerungen an Salara.



[ Coruscant - Obere Ebenen -Penthouse Suite von Captain Sullivan Pandoron - Nebensalon]
 
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