Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn, Ian und Okin

Okin hörte sich zwar Ians Ausführungen an, warum es sinnvoller wäre im Tempel zu bleiben und was er dort nicht alles leisten könnte, aber seine Entscheidung stand bereits fest. Daran gab es überhaupt rein gar nichts zu rütteln, so sinnvoll auch Ians Argumente waren. Er würde in die unteren Ebenen gehen und versuchen seine Familie vor dem Tod zu bewahren. Es war nun mal seine Familie. Er musste einfach alles in seiner Macht stehende versuchen.

Als der Coruscanti Ian und Eowyn erklärte, dass seine ganze Familie mit dem Virus infiziert waren, wirkten beide ernsthaft betroffen. Ian wirkte sogar so schockiert, dass es Okin fast schon unangenehm war. Es schien dem ehemaligen Sith sehr nahe zu gehen. Es wunderte Okin erneut, wie stark mitfühlend er war. So völlig untypisch für einen Sith. Das Mitgefühl ging sogar soweit, dass Ian vorschlug, dass Okin seine Familie in den Tempel bringen sollte, weil man sich dort am besten, um sie kümmern konnte. Das war zwar auch Okins erste Idee gewesen, aber nach einer kurzen Überlegung musste er die Idee als unrealistisch verwerfen.

„ Danke für das Angebot, aber leider ist das nicht wirklich realistisch. Der Weg vom Haus meiner Familie bis zum Tempel ist sehr weit und ich weiß nicht, in welchem Zustand sie sein werden, wenn ich ankomme. Außerdem wird der Übergang zwischen den unteren und den oberen Ebenen aktuell extrem stark kontrolliert, damit das Virus möglichst wenig in die oberen Ebenen gelangt. Selbst ich als Gesunder wurde an dem Grenzposten einen halben Tag festgehalten bis sie sich sicher waren, dass ich gesund war. Und es warten hunderttausende Infizierte darauf die Behandlung im Tempel zu erhalten. Da werden sie mich mit meiner infizierten Familie nicht einfach so durchlassen. Ich muss wohl oder übel eines der Feldlazarette aufsuchen.“

Es rührte Okin sehr, dass Ian ihm daraufhin anbot, ihn in die unteren Ebenen zu begleiten. Er schien wirklich von der Nachricht sehr erschüttert. Hatte er nicht auch schon andere Patienten gehabt, bei denen Verwandte infiziert waren? Wäre es jetzt nicht um seine Familie gegangen, hätte es ihn sehr interessiert, warum das Ganze auch Ian so nahe zu gehen schien, dass er sogar sein Leben für seine Familie auf das Spiel setzte. Denn das würde er nämlich zweifellos tun.

Auch Eowyn schien sich dieser Gefahr bewusst zu sein und äußerte ihre Bedenken. Auch wenn es dem Psychologen natürlich das liebste gewesen wäre, wenn Ian ihn tatsächlich begleiten könnte, aber er wusste, dass Eowyn recht hatte. Vermutlich sogar noch weit mehr als sie eigentlich wusste. Daher sagte er zu ihr, weil sie ihn mit einem so entschuldigenden, hilflosen Blick ansah:

„ Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, denn Ihr habt eindeutig Recht.“Er wandte sich dann Ian zu: „ So gerne ich Euch mitnehmen würde, da meine Familie mit Euch die besten Chancen hätte, aber Eowyn hat recht. Es wäre viel zu gefährlich, um ehrlich zu sein sogar blanker Irrsinn. Ihr würdet sicher nicht lebend zurückkommen. Und das sage ich Ihnen nicht nur, weil dort unten ein tödliches Virus tobt. Auch ohne das Virus galt dort schon, dass es nicht die Frage ist, ob man paranoid war, sondern, ob man paranoid genug war.“ Er überlegte kurz, ob es irgendetwas gab, mit dem ihm die beiden aktuell nützlich sein konnten. „ Die einzige, was mir spontan einfällt, wären noch ein paar nützliche Infos: Könnt Ihr mir ein gutes Lazarett empfehlen, in dem es gute Heiler gibt? Und da die Strecken so weit sind, gibt es hier in den oberen Ebenen einen Ort, an dem man sich einen schmalen Gleiter mieten könnte?“

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn, Ian und Okin
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn, Ian und Okin

Kaum, das Ian seinen Vorschlag, oder viel mehr sein Angebot unterbreitet hatte, sprach Eowyn seinen Namen aus. Schockiert? Überrascht? Bevormundend? Ian konnte kaum einschätzen, wie genau sie seinen Namen aussprach, das einzige, was er wusste, was er deutlich wahrnahm war, das Eowyn gegen seinen Vorschlag war und das ließ ihn sie für Sekunden, mit undurchdringlicher Mine anstarren. Warum stellte sie sich ihm in den Weg? Warum stellte sie sich ihm in den Weg?! Bevor Ian auch nur etwas tun konnte, fuhr Eowyn fort und was sie sagte, missfiel Ian und das einzige, was ihn dazu brachte, nicht sofort wütend zu werden, war ihr Gesichtsausdruck, der für ihn im völligen Widerspruch zu dem stand, was sie da sagte. Erneut sah er sie an, als so etwas wie Enttäuschung über sein Gesicht huschte. Enttäuschung darüber, dass sie so wenig hinter ihm stand, dass sie gerade so tat, als hätte er etwas gesagt, was völlig abstrus und unmöglich war. Gerade so, als wäre er ein kleines Kind, dass etwas völlig Hirnrissiges von sich gegeben hatte. Enttäuschung, die viel weniger mit Eowyn zu tun hatte, als mit etwas, das seinen Ursprung in der Vergangenheit hatte. Doch beides war kaum voneinander zu trennen. Das aufkommende Gefühl hatte nichts mit jetzt zu tun, irgendwo, irgendwie wusste Ian das, doch das half ihm nicht dabei, es zu verhindern. Den Blick von ihr abwendend um sich nicht zu verraten, um sich zu sammeln, um nicht zu zeigen, wie er selbst sich fühlte, sprach er zum Boden gewandt.
Wenn sie zu schwach sind, wirst du sie in Tiefschlaftrance versetzen und wir werden sie transportieren, die Zeit wird ihnen helfen, etwas mehr zu Kräften zu kommen.“ Erst bei den letzten Worten sah er sie wieder an und diesmal lag etwas Bittendes in seinem Blick, doch Eowyn hörte nicht auf. Wieder klärte sie ihn über seine Grenzen auf, verstärkte sein Gefühl der Hilflosigkeit, und erneut musste Ian den Blick abwenden, obwohl sie ihre Hand auf seinen Arm legte. Eine Geste, die ihn nahezu völlig aus dem Konzept brachte. Warum stellte sie sich gegen ihn? Warum sah sie nicht, dass sie sehr wohl Optionen hatten? Warum tat sie das?
„Wir können einen Gleiter nehmen und wenn wir sie bis vor den Tempel gebracht haben, können wir uns Hilfe holen. Ich kann sie tragen.“ Auch Ians Stimme veränderte sich und was er sagte, klang weniger wie ein Vorschlag, als ein verzweifeltes Festhalten daran, etwas ausrichten zu können. Doch Okin schlug in die gleiche Kerbe, in die gleiche Kerbe wie Eowyn und nun sah Ian abwechselnd von einem zum anderen, schüttelte, in einer einzigen, hilflosen Geste den Kopf. Sie beide zerstörten eine Hoffnung, vielleicht eher eine Illusion und sie beide ließen ihn sich dabei fühlen, wie ein Kind. Und das war bei weitem nicht das beste Gefühl, das sie in ihm auslösen konnten. „Ich kann mit in ein Feldlazarett gehen“, dabei klang er wahrscheinlich nach dem Kind, als dass er sich gerade fühlte.

Zu gefährlich? Es war zu gefährlich in die unteren Ebenen zu gehen und es grenzte an Irrsinn? Ian war aus ganz anderen Situationen lebend wieder herausgekommen, er war ein verdammter Sith gewesen, hatte deren Selbstmordmissionen überstanden, da waren die untersten Ebenen Coruscants ein Zuckerschlecken, selbst wenn es dort vor Infizierten nur so wimmelte. Doch was konnte er jetzt noch vorbringen, da sie beide längst entschieden hatten? Ian war abhängig von Eowyn, ohne sie konnte er nirgendwohin und ihr Statement war klar – so klar wie das Okins.
Chesara Syonette“, sagte Ian dann, tonlos, denn er hatte gehört, dass sie eine gute Heilerin war und sich in den unteren Ebenen aufhalten sollte. „Sie ist irgendwo da unten.“ Mehr wusste Ian allerdings nicht, auch nicht, wo Okin einen Gleiter herbekommen sollte. Es schien so voll von Widersprüchen, wie Okin sich mit einem Mal gab. Zuerst schimpfend über all die Heiler und nun doch nach einem von ihnen suchend. Dabei wusste Ian nichts mehr zu sagen, konnte dem jungen Mann nicht einmal seine Kom-Nummer geben, da er ein solches Gerät hier nicht besaß und ohnehin – er und Eowyn hatten längst entschieden.
Ich hoffe, Ihr werdet Erfolg haben“ und er hoffte es nicht allein für Okin, sondern auch für sich, auch für einen Teil seines Seelenfriedens.


Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn, Ian und Okin
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian und Okin

Warum nur musste alles immer so kompliziert sein? Und so schwer? Weshalb gab es niemals leichte Entscheidungen, und wieso hatte Eowyn das Gefühl, eigentlich nur falsch handeln zu können? Okin verhielt sich glücklicherweise um einiges ruhiger und vernünftiger, als Eowyn gedacht hätte. Sie hatte keine Ahnung, was sie getan hätte, wenn sowohl er als auch Ian darauf bestanden hätten, nach seiner Familie zu sehen. Doch so, wie er die momentane Situation da unten beschrieb, machte es keinen Sinn. Zwar wusste Eowyn nicht, was genau die Kontrolle bringen sollte - es waren doch Leute überall auf ganz Coruscant infiziert, weshalb verschwendete man Ressourcen dafür? Allerdings hatte sie keinerlei Erfahrung mit Seuchen, vielleicht machte es ja durchaus doch einen Sinn. Allerdings würde sie nichts daran ändern können.
Ian war allerdings weniger einsichtig. Eowyn hatte das dringende Gefühl, dass er mit ihren Worten ganz und gar nicht einverstanden war. Das Abwenden seines Gesichtes... das tat er doch nur, damit sie irgendetwas nicht sah, und es schmerzte, dass er sich wieder so zurückzog. War sie nicht offen gewesen? Hatte sie nicht gezeigt, dass ihre eigenen Worte ihr nicht gefielen, doch dass sie einfach nicht sonderlich viele Alternativen hatten?
Tiefschlaftrance... ja, das hätte funktioniert, wären da nicht diese Kontrollen. Sie machten diesen Plan zunichte. Ian sah sie bittend, ja, beinahe flehend an, und es brach ihr das Herz, ihn enttäuschen zu müssen. Doch was sollte sie tun? Ihm sagen, dass sie es versuchen würden, nur, damit sie eine Menge Zeit verloren für nichts? Sie versuchte, ihn mit ihrer Berührung zu erreichen, doch offensichtlich kam genau das Gegenteil bei dieser Bemühung dabei heraus. Ian wandte seinen Kopf erneut ab, und hilflos löste Eowyn die Hand wieder. In Momenten wie diesen kam es ihr wieder so vor, dass er weit entfernt war. Weshalb wechselten diese Stadien immer so ab - in einem Moment fühlte sie sich ihm so nah wie niemals jemandem zuvor, in anderen hatte sie Mühe, ihn auch nur ein kleines bisschen zu erreichen.
Machte sie einen Fehler? Einen Gleiter nehmen funktionierte nur, wenn die Wege dafür ausgelegt waren...
Beinahe hätte sie für eine Sekunde vergessen, dass Okin auch noch hier war. Wieder reagierte er besonnener als vermutet, er nahm ihr ihre Position in dieser Sache wohl nicht übel. Allerdings, gefährlicher waren die unteren Ebenen für Ian und sie nicht erheblich mehr als hier oben, so lange einer von ihnen wachsam blieb, doch dessen war Okin sich wohl kaum bewusst. Wie vielen Machtnutzern war er schließlich schon begegnet? Vermutlich nicht vielen, wenn nicht gar keinen, bevor er hier ankam.
Sie
machte einen Fehler. Wenn schon nicht im logischen Sinne, dann doch im Zwischenmenschlichen. Ians Antwort klang nicht resigniert, sie klang... emotionslos. Er sah es nicht ein, das war deutlich, und Eowyn schloss kurz die Augen. Es war deutlich... Wenn er gekonnt hätte, er wäre mit Okin gegangen. Sie war diejenige, die ihn aufhielt. Sie allein... Würde er ihr das vorwerfen? Würde es zu kleinen Rissen führen? Sollte sie einlenken, um nichts gravierend zu verändern, auch wenn es keinen Sinn machte, auch wenn sie es für falsch hielt? Doch das war nicht ihre Aufgabe, ihre Aufgabe war, ihn zu schützen, natürlich auch andere vor ihm zu schützen, ihn zu führen. Andererseits hatte sie genauso wenig ein Recht darauf, ihn zurückzuhalten, wie er, einfach zuzusagen, mitzukommen. Im rechtlichen Sinne vielleicht schon... das hieß aber nicht, dass es richtig war.
Es funktionierte nicht. Mit einem solchen Machtgefälle funktionierte eine Beziehung nicht. Das hier war nicht das erste Mal - und sie würde die Konsequenzen daraus ziehen müssen. Es war einen Versuch wert gewesen, aber das Experiment war gescheitert, wie Eowyn schweren Herzens erkannte.
Ian hatte Recht - er konnte Okin mit in ein Lazarett begleiten. Und wenn er darauf bestehen würde - sie würde ihn nicht aufhalten. Doch das würde sie nun nicht mehr vor Okin ausdiskutieren. Der junge Mann hatte schon genug hinter sich, und außerdem brauchte sie ein Gespräch mit Ian unter vier Augen. Das ging niemanden etwas an außer ihnen beiden.


Rätin Syonette ist vermutlich die beste Heilerin bei den Jedi. In ihrem Lazarett habt Ihr sicher eine Chance... sagte sie leise zu Okin. Wo Ihr allerdings einen Gleiter herbekommt, das kann ich nicht sagen, tut mir Leid.
Okin
... gebt auf Euch Acht
, fügte sie ernst hinzu. Versucht, Ruhe zu bewahren - denn starke negative Emotionen können Machtnutzer auf einen Weg führen, der Euch vermutlich nicht gefallen wird. Und wenn Ihr Euch dazu entschließt, Euch ausbilden zu lassen, dann werdet Ihr hier sicher einen Platz finden. Eowyn zog aus ihrer Gürteltasche ein Stück Flimsi heraus. Meine Kontaktdaten, falls Ihr zurückkehrt. Manchmal half das. Vielleicht solltet Ihr mir auch die Euren geben, falls uns noch etwas einfällt. Oder, falls Ian ihm noch folgen wollte, doch das behielt sie für sich.
Und dann blieb ihr nur noch eines zu sagen.
Möge die Macht mit Euch und Eurer Familie sein. Sie schickte noch ein kleines, schmerzliches Lächeln hinterher und hoffte, dass er seinen Weg finden würde. Dass seine Familie noch eine Chance hatte...


Und dann war Okin fort, und sie beide alleine. Wir müssen reden, flüsterte sie beinahe, noch immer zur Tür blickend. Wie sollte sie anfangen? Sie ging ein paar Schritte, rieb sich die Stirn, bevor sie sich schließlich zu Ian umdrehte und ihn ansah. Sie musste einfach irgendetwas sagen, die richtigen Worte fand sie ohnehin nicht.
Ich kann das nicht mehr, sagte sie dann mit etwas festerer, trotzdem noch leicht zitternder Stimme. Ich werde den Rat bitten, dass die Verantwortung für dich jemand anderem übertragen wird. Es tut mir Leid, wirklich, aber ich... ich schaffe das einfach nicht, Ian! Bittend sah sie ihn an. Er musste verstehen, was das alles in ihr auslöste. Wie es sie in immer größere Zweifel trieb. Und am Ende würde es dazu führen, dass sie sich voneinander entfernten. Ian, weil er enttäuscht von ihr sein würde. Sie selbst... sie selbst wegen Zweifeln, Gewissensbissen und Bereuen. Du bist mir zu wichtig. Ich kann einfach nicht deine Partnerin und deine Verantwortliche sein. Es geht nicht. Ich habs es versucht... aber es ist vorbei.
Und wenn du gehen möchtest, Okin begleiten möchtest... dann geh. In einem Lazarett kannst du vielleicht tatsächlich etwas ausrichten.
Sie würde das schon regeln. Irgendwie. Schließlich war sie momentan noch die Verantwortliche. Sie konnte Ian durchaus diese Erlaubnis geben, auf ihn würde nichts zurückfallen. Und wenn er zurückkam, würde sie alles geklärt haben, was die neue Situation anging.

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian
 

[Core | Corusca-System | Coruscant | Jedi-Tempel | Ebene 112 | Mas, Sarid, Midina]



Die Rätin schien den Admiral bereits länger zu kennen. Diese Vermutung wurde ihm auch mit ihren nächsten Worten bestätigt. Sarid Horn hatte bereits mehrmals, auch in Schlachten mit ihm zusammen gearbeitet. Und sie bestätigte damit auch, dass der Admiral ein freundlicher und umgänglicher Zeitgenosse sein musste, ließ aber auch durchblicken, dass nicht jeder seiner Untergebenen seinem Beispiel folgen würde.

Mas nickte nachdenklich. Irgendwo konnte man sich so etwas denken. Es waren immer alle Meinungen vertreten, er hatte es einfach nur nicht recht glauben wollen. Auch weil er es nicht verstehen konnte. Er war sich aber auch sicher, dass er damit zurecht kam.

Die hübsche Monteurin schien allerdings noch immer nicht ganz mit ihm zufrieden zu sein. Sichtlich amüsiert stellte sie ihm ihre Fähigkeiten in Aktion in Aussicht. Außerdem schien sie wohl auch etwas Zeit für andere Dinge als ihre Arbeit zu haben.

Mas nickte verständnisvoll aber immer noch schüchtern. Immerhin hatte sie ihn als Süß bezeichnet.

"Ja, dass denke ich auch. Als Jedi kann ich denke ich auch gelegentlich meine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen", meinte er etwas umständlich. Schließlich konnte man nicht einfach aufhören Jedi zu sein oder? Man konnte sich mit etwas was nicht dem Auftrag entsprach beschäftigen, aber dadurch war man immer noch Jedi.

Während die junge Frau noch ein wenig weiterplapperte und flirtete, wanderte Mas geistige Aufmerksamkeit zur Rätin, die gerade eine Komm-Nachricht abschickte.

Er konnte nur noch ein paar Fetzen auffangen, aber sie schien jemanden anzusprechen, der in der Nähe war, also vermutete er, dass es eine Person war, die ebenfalls an ihrem Auftrag hier unten teilnehmen würde.

Während sie die Nachricht noch abschickte, konnte man bereits den Turbolift ankommen hören. Mas drehte sich zum Ausgang des Lifts und konnte beobachten, wie die Türen sich mit einem Zischen öffneten.

Heraus trat zuerst ein offensichtlicher Soldat, der einer ihm ebenfalls unbekannten Spezies angehörte und eine grüne Haut besaß. Hinter ihm konnte man auch erkennen, dass der Aufzug mit weiteren Soldaten gefüllt war.

Zwar kannte Mas sich nicht mit den Rangabzeichen der Neuen Republik aus, aber der Mann stellte sich freundlicherweise selbst als der Major vor und stellte sich in Sarids Dienste.

Diese schritt auch sofort zur Tat und begrüßte den Major direkt mit ein paar Aufgaben für seine Männer. Es galt die Außenwände der Ebene abzusuchen. Sie stellte auch freundlicherweise Midina und ihn selbst vor.

Als sein Name fiel verbeugte er sich freundlich in Richtung des Majors. Da er aber nicht wusste, was er dem Offizier noch sagen sollte, schwieg er erst einmal. Auch wenn die Jedi keine ganz so harte Befehlsstruktur kannten, respektierte er doch die Autorität der Rätin ebenso wie ihre Leitung über diese Mission und war auch ein wenig froh, dass so eine erfahrene Jedi mit von der Partie war.

Danach war dieser Teil schon einmal abgeschlossen und durch die wachsende Gruppe schien nun ein Gefühl von Aufbruchsstimmung zu wehen.

Doch zunächst fiel auch ihm auf, dass zwei weitere Personen (Riljana und Zasuna), die in der Macht klar zu erkennen waren, zu ihnen auf dem Weg waren. Und sie kamen nicht etwa von oben aus dem Tempel, sondern von unten, von dort wo ihr Weg eigentlich hinführen sollte.

Waren es etwa Sith? Mas schüttelte deutlich den Kopf über diesem Gedanken. Sith auf Coruscant konnte er sich nicht wirklich vorstellen.

Und statt zwei Sith tauchten auch zwei Frauen auf, die keine Feindliche Absicht hegten. Stattdessen schienen sie die Rätin zu kennen, was Mas aus der Begrüßung, die die eine, eine grünhäutige, Frau Sarid zukommen ließ. Die andere hielt sich etwas zurück.

Auch wenn er es schwer an ihren Auren abschätzen konnte, kam doch in Mas die Frage auf, ob es sich hier um Padawan und Meister handelte. Und er konnte sie nicht beantworten.

Währenddessen gab die Grünhäutige Sarid so etwas wie einen kurzen Bericht, wie sie hier her gekommen waren. Dabei ließ sie nicht aus, dass sie wohl eine der Tore in den unteren Ebenen noch mehr als ohnehin beschädigt hatten, aber dafür ließ sie eine Vorstellung vermissen, was er dann doch etwas schade fand. Aber sie konnte ja noch kommen, nachdem dieser Filmreife Auftritt vorüber war.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jedi-Tempel | Ebene 112 | Mas, Sarid, Zasuna, Riljana, Midina, Major Kenworth und Soldaten]

Sorry für den Einfallslosen Post T.T
 
Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto


Ribanna tat es einfach und schüttelte ihm sein Kopfkissen auf. Ihr Patient konnte einfach nicht antworten. Er war dermaßen begeistert, die Krankheit überleben zu dürfen, dass er außer sich vor Freude war und jedes Wort daran verschwendete, was ja schließlich auch völlig normal und verständlich war. Fast beschämt nahm Ribanna seine Worte des Dankes auf. Es war ihr unangenehm und schon fast zu viel des Guten.

“Aber, das taten wir doch gern und es ist unsere Pflicht als Jedi wie auch als Krankenschwestern, Ärzte und Heiler! Also, nichts zu danken. Und, noch dürfen Sie den Tempel nicht verlassen! Erstmal müssen ihre bakteriellen Entzündungsherde im Körper verheilen und den Bakterien der Kampf angesagt werden! Daher runter mit der Kapsel! Auch ihre Haut muss heilen! Und, sie müssen sich noch schonen und zu Kräften kommen, damit sie keinen Rückfall bekommen! Wenn Sie morgen noch fieberfrei sind, werde ich fragen, ob sie einen Spaziergang im Jedi-Garten machen dürfen! Er ist sehr groß und schön! Eigentlich ist es ein riesiger Park! Natürlich werden sie von mir geschoben! Im Stuhlgleiter.”

Sie setzte sich an sein Bett.

“Sie können nun an einem weiteren Tag im Jahr Geburtstag feiern! Daja wollte es so!”

Und das, wo er gestern noch darüber nachzudenken hatte, wo er begraben werden wollte! Sie war ihrer Göttin und den Jedi-Heilern so dankbar, dass dies kein Thema mehr war! Sie reichte ihm sein Glas Wasser und bot es ihm an. Ihr Blick war stolz und zuversichtlich.

“Meine Göttin ist eine Göttin der vier Elemente. Auf Chalacta, meiner Heimat, gehörte ich dem Tempel der Vier Elemente an. Meine Göttin, die Göttin des Feuers, ist eine davon. Es gibt noch die Göttin der Erde, des Wassers und der Luft. Durch meine Affinität dem Feuer gegenüber, was sich später als Zeichen meiner Machtsensität heraus kristallisierte, stehe ich der Göttin des Feuers am nächsten. Ich wurde der Göttin als erste Dienerin gegeben. So wurde ich Priesterin und Tempeldienerin und auch Tempeltänzerin von Daja. Meine Göttin wird durch die Farbe rot verkörpert. Rotes Tanzkleid, rote Kerze…., so rot wie die Glut, so wie die Farbe der Liebe. Die vier Elemente sind stark. Sie können Gutes bewirken, aber auch alles zerstören. Ein Schicksalstag brachte mein bisheriges Leben zum Einsturz und der Weg führte mich in den Jeditempel. Aber, ich liebe meine Göttin nach wie vor, auch wenn ich durch den Tag, der alles schlagartig veränderte, in meinem Glauben kurzzeitig wankte. Doch es waren die Leute im Tempel, die Falsches taten, nicht meine Göttin. Nicht sie wollte mich auf dem Scheiterhaufen sehen, aber die Tempelbewohner. Das weiß ich heute. Sie hat mich nicht verlassen. Daja erhört noch meine Gebete. Ihre Wunderheilung ist der Beweis!”

Hoffentlich würde Daja auch ihrer Meisterin Tara helfen?

“Ich erzähle Ihnen das nur, weil sie mehr von Daja hören und erfahren wollten. Da ich ihr vorher mein Leben gewidmet hatte und es sonst noch immer tun würde, wäre da nicht dieser entscheidende Tag gewesen, ist mein Leben ein Teil der Geschichte und ich möchte das aber sonst nicht weiter vertiefen, wie Sie sicher verstehen können!?”

Ihr Gesicht war nun ernst und bedrückt. Auch sie hatte ihr Päckchen zu tragen! Sie wollte damit vorbeugen, dass er sie zum Scheiterhaufen und zu diesem verflixten Tag, als es mehrere Ermordete auf Chalacta im Tempelbezirk gegeben hatte, fragte, denn sie wollte nicht darüber reden. Schon aus dem Grund, da sie an diesem Tag alles, was ihr lieb und teuer war, plötzlich verloren hatte. Besonders ihre Adoptivmutter, da jene, die auch zugleich die Hohepriesterin gewesen war, sich umgebracht hatte. Vielleicht hätte Ribanna nicht zu stark ausholen sollen!?

Die Tür ging auf und Ribanna erhob sich. Der Labor-Droide kam erneut rein.

Patient Sluuk, eine weitere Kontrolle auf C!”

Na nu? War das normal? War es üblich, dass man so knapp hintereinander die gleichen Untersuchungen durchführte? Ribanna schaute überrascht auf und war besorgt. Dachte man an einen fehlerhaften Befund? War der Befund zu gut ausgefallen, da negativ? Machte man in solchen Fällen stets eine zweite Untersuchung, um einen Fehler auszuschließen? Hatten sie sich zu früh gefreut? Oder, wollte man sicher gehen, dass das Virus nicht irgendwann wieder auftauchte?

“Das machen die hier immer so!”

Doch, was beruhigend klingen sollte, klang nicht so und sie wusste es ja auch nicht. Doch der Medi-Droide reagierte auf die Schwankung in ihrer Stimme sofort, da darauf programmiert.

“Bei überraschenden Befunden wird immer eine zweite Nachkontrolle angesetzt!”

Hoffentlich war seine Probe nicht vertauscht worden, schoss ihr nun
durch den Kopf? Doch gab es noch andere Ortolaner als Patienten? Wohl eher nicht, beruhigte sie sich.


Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto
 
Zuletzt bearbeitet:
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn, Ian und Okin

Okin fragte sich immer mehr, warum es Ian scheinbar fast so sehr wie ihn traf. Dieser hatte nämlich sogar versucht, Eowyn zu überzeugen, die dagegen war, dass er Okin helfen konnte. Aber der Coruscanti wusste es besser. Ian konnte ihn dort, wo er hinging, nicht unterstützen. Das war seine Heimat und das konnte er wohl deutlich besser als er einschätzen. Denn vollkommen unerheblich wie stark und mächtig er sein sollte, diese Reise würde er nicht überleben. Ian hatte ja keine Ahnung, wie es gerade teilweise in den unteren Ebenen zuging. Er als normal durchgehender Coruscanti konnte es vielleicht unbeschadet überstehen, aber ein Jedi, ein Sith oder was auch immer Ian aktuell war, sollte sicher nicht in das Gebiet gehen, in das er nun musste. Aber Okin hatte keine Zeit dafür ihm das alles zu erklären. Er sollte so schnell wie möglich abreisen.

Sowohl Ian und Eowyn nannten ihm die Jedi-Rätin Syonette als beste Option in einem Lazarett. Okin meinte auch sich dunkel daran diesen Namen schon einmal in einem Gespräch mit den beiden gehört zu haben. Eowyn bezeichnete diese Frau sogar als die beste Heilerin der Jedi. Das war eine beruhigende Bezeichnung. Dann hatte er hoffentlich noch eine Chance seine Familie vor dem Tod zu bewahren. Aber es war noch ein sehr weiter Weg, der vor ihm lag, denn einen Ort oder Händler, bei dem er einen Gleiter mieten konnte, nannte ihm keiner. Die beiden wünschten ihm viel Erfolg, aber Eowyn meinte auch mal wieder, ihn ermahnen zu müssen. Das überging er völlig, da er nicht schon wieder Lust und vor allem keine Zeit hatte, mit ihr zu streiten. Er übergab ihr aber noch die Adresse des Hauses seiner Familie, weitere Kontaktdaten hatte er nicht und verabschiedete sich dann:

„ Danke. Ich kann auch nur hoffen, dass es mir gelingt, meine Familie zu retten. Ich hoffe, dass man sich irgendwann einmal wieder sieht. Aber das steht leider noch in den Sternen.“

Dann verließ der Psychologe den Trainingsraum und eilte in sein Nachtquartier. Dort sammelte er schnell sein spärliches Gepäck, das er mit in den Tempel gebracht, zusammen. Nach wenigen Minuten war er fertig. Er war bereit, den Tempel zu verlassen und sich auf den Weg in die ungewisse Zukunft in den unteren Ebenen Coruscants zu machen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Okin in seinem Zimmer

OP: Erstmal ein ziemlich kurzer Post, weil ich noch nicht konkret weiß, wie ich den nächsten Teil schreibe, aber dann könnt ihr gleich weitermachen
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn, Ian und Okin

Okin verließ den Raum, hinterließ die die Schwere des Gespräches. „Möge die Macht mit Euch sein,“ echote Ian und seiner Stimme fehlte jegliches Gefühl, obwohl er durchaus ernst meinte, was er da sagte, auch wenn dieser Satz vermutlich eher eine Floskel der Jedi war. Im Stillen dankte er Eowyn dafür, dass sie ihre Kontaktdaten hinterlassen hatte und hoffte dabei inständig, dass Okin sie nicht benötigen würde.

Er selbst blieb auf dem Boden sitzen, auf selbigen starrend, als Eowyn erklärte, dass sie reden mussten, woraufhin Ian leise seufzte. Erst danach hob er den Blick, sah Eowyn, die sich die Stirn rieb an. Sie entschuldigte sich und erklärte, dass sie nicht mehr die Verantwortung für ihn tragen wollte – nicht mehr tragen
konnte. „Ich weiß,“ sagte er dann leise, entschuldigend, was hätte er auch anderes sagen können? Joseline mochte hilfreich gewesen sein, doch ausgerechnet Eowyn den Auftrag zu erteilen, seine Aufpasserin zu sein – und im Grunde war es genau das, egal wie sehr beide sich gegen das Wort wehrten – war einfach kein kluger Schachzug gewesen. Ian hatte sich nicht beschwert, sich in diese Rolle gefügt, doch letztendlich und auf Dauer gesehen, konnten diese Rollen nur zum Eklat führen. Denn wenn es um Gespräche ging, die Entscheidungen betrafen, Gespräche wie das von eben, musste Eowyn zwei Positionen einnehmen, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Sie war nicht seine Bewehrungshelferin und sie durfte es auch nicht sein, ein Fakt, der sich nie so klar herausgestellt hatte, wie jetzt. „Diese Rolle ist nicht gut, ich weiß und könnte ich es dir einfacher machen, ich würde, wirklich.“ Er sah sie an, um ihr hoffentlich deutlich zu machen, dass er sie nicht mit Absicht zwischen zwei Fronten drängte, denn nichts lag im fernen, als es Eowyn unnötig schwer zu machen. „Aber ich kann nicht“, fügte er dann hinzu, was keine faule Ausrede, sondern vor allem den Tatsachen geschuldet war. Er konnte Entscheidungen aus Überzeugung treffen, Entscheidungen, die völlig anders ausfielen, als die Eowyns und das tat er nicht, um ihr zu schaden, nicht um ihnen beiden zu schaden. „Nicht, weil ich absichtlich gegenlaufen möchte, nicht, weil ich nichts von dem halte, was du sagst, aber fehlt uns beiden nicht das, was eigentlich da sein sollte? Eine gleichberechtige Position?“ Eine Position, die es kaum geben konnte, wenn es Eowyns eigentliche Aufgabe war, ihn zu bewachen. Das machte Diskussionen auf sachlicher Ebene nahezu unmöglich, da Eowyn ihre Doppelrolle ausfüllen musste. Und Ian konnte, durfte dann nicht gegen sie ankommen, egal wie nachvollziehbar seine eigenen Schlüsse auch sein mochten. Aber diese Position haben wir so nicht.“ Denn ihre würde immer mehr gelten, immer mehr wiegen und das war nicht fair. Wie sollte Ian gegen eine Meinung ankommen, die vielleicht auch mehr die Meinung der Jedi, als die Meinung Eowyns war? Es funktionierte nicht, es sei denn, er gab sich ständig geschlagen und musste er nicht genau das tun, um Eowyn nicht vor den Kopf zu stoßen? Bei jemand anderem wäre es anders gewesen, weil die Rollen deutlich verteilt waren. Weil jeder nur eine Position einnehmen musste, eine Position, die nicht von persönlichen Gefühlen durchdrungen war.


Jetzt, da Okin sich nicht mehr im Raum befand, gab Ian seine Abschirmung auf, denn vor Eowyn musste, wollte er sich nicht verstecken und was Ian preisgab, war ein schwermütiges Gefühl, ähnlich dem, das Okin hinterlassen hatte. Nach der Kugel greifend, schickte Ian alle vier Farben gleichzeitig in die richtigen Kammern und schüttelte dann den Kopf.

Ich wünschte, alles wäre so einfach wie das. Vier Kammern, vier Farben, eine klare Aufgabe. Aber es ist, als hätte diese Kugel Millionen Kammern und als wären da Millionen Farben.“ Ian ließ zu, dass die Farben sich wieder mittig sammelten, in einem einzigen Farbgemisch.
Er erinnert mich an mich“, gab Ian dann leise zu, sprach wohl völlig aus dem Zusammenhang gerissen, doch wenigstens schloss er Eowyn nicht aus, schottete seine Gefühle nicht ab, verbarg weder sich, noch das was er fühlte und dachte vor ihr. „Ich wollte, ich dachte auch, ich könnte unmögliches erreichen und jedes Mal, wenn mir klar wurde, dass ich an eine Grenze kam, dass das Unmögliche stärker war, als das Mögliche, war da dieses bodenlose Gefühl, versagt zu haben.“ Ian schnaufte leise, den Blick noch immer auf die Kugel geheftet, das Gesicht zerfurcht von Gefühlen.
„Als ich versucht habe, die Liebe meiner Familie zu bekommen, als ich versucht habe, mich gegen meinen Vater zu wehren, als ich zu spät zu Tahiri kam, als die Jedi mich ablehnten, als Alisah sich gegen mich entschied, als mein Schüler und seine … Gefährtin sich gegen mich stellten, selbst als ich auf Telos tat, was ich nie hätte tun sollen, es war immer das gleiche. Immer das Gefühl, versagt zu haben. Immer wieder das Gefühl, eine neue Kette anzulegen – obwohl der Kodex versprach, dass Ketten gesprengt werden sollen. Meistens war es Versagen und nicht nur das Gefühl.“ Erneut beförderte er die Farben in die richtigen Kammern, hielt sie nun dort fest, nur um sie Sekunden später wieder zusammenlaufen zu lassen, gerade so, als wolle er anhand der Kugel demonstrieren, veranschaulichen, was er meinte.

„Jetzt fühlt es sich fast genauso an und ich hasse es.“ Wobei Ians Abneigung in der Stimme viel eher verzweifelt, als hasserfüllt klang. „Die Wahrheit ist, dass ich Okin nicht nur wegen ihm selbst begleiten möchte, sondern auch wegen mir, weil ich Wiedergutmachung leisten möchte, wo keine Wiedergutmachung möglich ist. Und ich will ihm nicht nur selbstlos helfen, sondern ich will ihm auch helfen, um mir zu helfen.“ Anstatt die Farben wieder zu sortieren, ließ er sie in der Mitte herumwirbeln, auf einer ziellosen Suche nach irgendetwas, das sie nicht zu finden vermochten.
„Ich weiß genau, was passieren wird, wenn ich mit in ein Lazarett gehen würde. Es würde mich überschwemmen.“ Die Zahl der Infizierten, sein Schuldgefühl, sein Drang, nein sein Zwang zu helfen.
„Ich würde versuchen ihnen allen zu helfen und ich würde scheitern. Nicht nur, weil meine Gesundheit gegen mich ist, sondern weil es zu viele sind und ich nur ein Einzelner. Wenn ich den einen neben mir heilen würde, würde der andere neben mir sterben, ich weiß, dass ich nicht Übermächtig bin. Und das würde dafür sorgen, dass ich noch härter versuche zu helfen und das würde zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass ich früher oder später gar nichts mehr ausrichten kann.“ Denn es würde ihn umbringen und das wussten sie beide. „Kurz vor meiner Prüfung zum Exekutor suchte mich eine Sith auf, die Sith, die mich in die Prüfung führte. Sie wollte wissen, wer ich bin, sie wollte wissen, was ich bin. Und ich habe ehrlich geantwortet, ich habe weder sie, noch mich belogen. Ich habe ihr gesagt, dass ich Ian den Kämpfer bin, Ian der Zweifler und nicht zuletzt auch Ian der Versager. Ich habe ihr gesagt, dass ich beherrscht wurde, und selbst beherrschen will. Aber weißt du, was die Wahrheit ist?“
Erstmals wandte er sich von der Kugel ab, sah sie an, sah gleichzeitig zurück in die Vergangenheit.

„Ich will nicht beherrschen, ich will…“ Er schüttelte den Kopf, verzog das Gesicht. „Ich will, dass es aufhört, ich will nicht, dass da ein Virus ist, ich will, dass alles gut wird, irgendwie. Ich will mir nicht ständig Gedanken machen müssen, ich will mich nicht länger schuldig fühlen, ich will mich nicht länger von Allegious beherrschen lassen. Und ist es nicht genau das, Eowyn? Lasse ich nicht ständig zu, dass er noch immer Macht über mich hat? Versage ich, was das betrifft nicht auch wieder und wieder? Ich kämpfe und kämpfe und kämpfe, gegen ihn, gegen meine inneren Dämonen und das einzige was ich möchte ist eine Pause von alldem. Es ist egoistisch, es ist selbstsüchtig, ich weiß. Aber es ist nicht alles, denn ich will, dass es endlich Frieden gibt, keinen verlogenen, unechten und damit meine ich nicht meinen eigenen Frieden, damit meine ich wirklich nicht meinen eigenen Frieden. “ Ian schloss die Augen, legte seine Hände in den Nacken, verharrte kurz in dieser Position, versuchte, sich zu sammeln, zu sortieren, ehe er die Hände wieder sinken ließ.
„Ich will diese Mutlosigkeit nicht mehr, nein, ich will sie nicht mehr. Aber ich weiß nicht, wie ich für Fehler geradestehen kann, die ich begangen habe, ich weiß nur, dass es töricht ist zu glauben, dass jeder Geheilte mir darüber hinweghelfen würde, mich weniger schuldig zu fühlen. Es wird nicht aufhören, nicht, wenn ich nicht lerne zu akzeptieren.“

Ian lachte auf, bitter.
„Als ich die Prüfung damals bestand, als ich die Kammern Korribans erfolgreich hinter mir gelassen hatte, war ich so sicher. Ich hatte so viel Aufschwung, dachte, ich hätte es geschafft, dachte, ich wäre einen großen Schritt weiter. Oh, ich war so sicher, dass meine Vergangenheit ein wichtiger Teil von mir ist, dass sie mich weitergebracht hat, aber akzeptiert? Akzeptiert habe ich all das nie. Und es wurde mir bewusst, als ich Torryn ausbildete, als ich nach Telos ging, um Rache zu nehmen. Als ich dort ankam, mitten in die Feier, habe ich gesehen, dass sich nichts geändert hat und mein Fehler begann schon damit, genau das nicht akzeptieren zu wollen. Ich dachte, sie hätten sich geändert. Ich dachte, sie würden mich um Verzeihung bitten. Ich dachte, sie würden mich…“ ‚lieben‘ wagte nicht über seine Lippen zu kommen. „Ich habe es nicht akzeptiert. Ich habe es nicht akzeptiert, Eowyn. Und dann, als eine Stimme mir zuflüsterte aufzuhören, zu gehen, als sie mich anflehte, habe ich auch diese Stimme nicht akzeptiert. Ich habe sie ignoriert, ich habe sie einfach ignoriert.“ Was zu den nächsten, folgeschweren Fehlern geführt hatte, was ihn in einen Strudel aus Gewalt und Gefühllosigkeit gezogen hatte. Das Ignorieren seiner inneren Stimme, das Ignorieren der Vernunft – war es nicht immer das gleiche? „Hier mache ich den gleichen Fehler wieder.“ Und das musste ein Ende haben, es musste endlich aufhören.
So griff Ian abermals nach der Kugel, sortierte erneut die Farben, doch diesmal sorgte er dafür, dass sie nicht zurückfließen konnten, in denen er etwas in der Kugel änderte, eine Barriere baute, die es den Molekülen nicht möglich machte, wieder nach innen zu sickern.

„Ich muss keine Millionen Kugeln lösen, ich muss keine Millionen Farben sortieren.“ Schlussendlich legte er die Kugel neben sich, sah sie an, dann zu Eowyn.
„Vier Farben, vier Kammern, vier Grenzen. Das ist ein Anfang und wenn es nur das ist, was ich tun kann, dann ist es eben nur das, was ich tun kann. Aber es ist etwas. Wenn ich meine Hilfe als Hilfe sehe und nicht als Versuch, wiedergutzumachen, dann fange ich an zu akzeptieren.“ Ein Ausdruck von Entschlossenheit, trat auf Ians Gesicht, denn wenn er so klar erkannte, wenn er begriff, war nicht das ein Anfang? Begann nicht alles mit Einsicht? Und entsprach diese Einsicht nicht einer tieferen Wahrheit, war ein Eingeständnis? Eines, das er in dieser Weise noch nicht gehabt hatte? Sicher, es würde eine Menge Arbeit werden, aber wenigstens das war Ian inzwischen gewohnt. „Ich werde mit Sluuk beginnen. Wenn es funktioniert hat, ist es gut und wenn nicht – wenn nicht, dann ist es nicht meine Schuld.“ Schlussendlich brachte er doch so etwas wie ein Lächeln zustande.
„Versuchen gibt es nicht, was? Also sollte ich endlich damit beginnen. Mission Akzeptanz.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn und Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian

Was, wenn Ian es nicht verstand, oder was, wenn er es persönlich nahm? Was, wenn er dachte, dass sie mit ihm selbst nicht mehr klarkam? Sie hatte nun tatsächlich keine Kraft und keine Nerven, um eine Diskussion deswegen durchzustehen. Ihre Entscheidung stand fest, sie hatte sich schon länger abgezeichnet...
Eowyn fiel ein Stein vom Herzen, als Ian nicht aufbegehrte, als sie keine Enttäuschung bei ihm sah und auch keinen Ärger. Nein, da war Verständnis, und genau das hatte sie jetzt gebraucht.
Ich weiß, erwiderte sie ebenfalls leise. Sie wusste, dass er all das nicht mit Absicht tat... doch das half nicht. Es war, wie es war, sie waren zu sehr unterschiedlicher Meinung. Sie erinnerte sich noch zu gut an ihr Gesspräch auf Lianna, als Ian ihr gesagt hatte, es nicht unnötig schwer zu machen - und er hatte sich ja auch bemüht. Aber sie konnte nicht zwei Personen gleichzeitig für ihn sein, sie konnte sich nicht halbieren - und es würde noch früher eintreten, was sie eigentlich viel weiter hinausschieben wollte, eine Entscheidung zwischen Ian und den Jedi. Wenn sie in ihrer Position blieb, dann würde sie diese bald treffen müssen, und dafür war sie nicht bereit. Dafür war auch ihre Beziehung zu Ian nicht bereit.
Sie schüttelte leicht den Kopf.
Nein, die haben wir so nicht. Es ist, als ob ich über dich bestimmen könnte, es sogar müsste... und ich hasse dieses Gefühl. Ich will das nicht. Ich habe das ja schon befürchtet... Und du wiederum kannst nicht zu allem ja sagen, was ich sage. Nicht, wenn ausgerechnet ich es bin. Anders sähe es aus, wenn es jemand wäre, zu dem Ian keine emotionale Bindung hatte. Es würde ihm nicht gefallen, und vermutlich würden die zukünftigen Tage weniger angenehm werden, wenn wieder jemand bei ihnen war, der deutliche Worte sprach. Aber da mussten sie beide durch, wenn sie in ein paar Wochen noch Zeit gemeinsam verbringen wollten. Wir werden uns einfach... arrangieren müssen. Ich werde das möglichst bald in die Wege leiten, fügte sie leise an und gab sich größte Mühe, diese Tatsache nun nicht selber persönlich zu sehen. Es würde schon schlimm genug sein, später vor dem Rat zuzugeben, dass sie mit dieser Aufgabe überfordert war. Und dann blieb nur noch zu hoffen, dass Ians neuer Begleiter jemand war, mit dem Ian auskommen würde. Einen Rückschritt würden sie beide gerade wohl kaum verkraften können, und Ian besonders nicht.

Die Stimmung im Raum war trotz ihrer seltenen Einigkeit noch immer gedrückt, und Eowyn hatte nicht den Hauch einer Ahnung, weshalb - doch es fühlte sich noch immer seltsam an. Bevor sie auch nur weiter darüber nachdenken konnte, begann Ian, wieder zu reden. Es war, als spräche er gar nicht mit ihr, als ob sie nur rein zufällig in diesem Raum wäre. Die Farbkugel bekam bei weitem mehr Aufmerksamkeit, es hörte sich an wie ein Selbstgespräch; und obwohl sie ihn in seiner ersten Aussage, dass er wünschte, dass alles so einfach wäre, voll und ganz zustimmte, blieb sie deshalb still. Diese Ruhe hielt sie auch weiterhin, während Ian redete, während er gefühlt begann, mehr von sich und seinem Leben zu erzählen als sonst zuvor, was sie auf keinen Fall unterbrechen wollte. Sie blickte ihn einfach nur an, beobachtete seine Spielerei mit der Kugel, und nicht nur seine Vergangenheit öffnete sich beiläufig, auch sein Inneres.
Versagen. Weshalb drehte sich alles nur immer um das Versagen... weshalb verlangten sie alle immer so viel von sich selbst? Weshalb sah man nicht, wenn etwas unmöglich war? Auch wenn einige der Dinge, die Ian aufzählte, eigentlich nicht unmöglich hätten
sein sollen.
Sie hielt sich gerade noch zurück, als Ians Stimme verzweifelter wurde. Sie hatte den dringenden Impuls, ihn in den Arm zu nehmen, doch sie war sich nicht sicher, was er davon halten würde. Immerhin öffnete er sich gerade... würde er das überhaupt wollen? Sie hatte eher das Gefühl, dass er gerade einfach nur reden wollte.
Und dabei sagte er so vernünftige, rationale Dinge wie selten. Zum ersten Mal sprach er offen aus, dass er nicht heilen konnte bis zum umfallen. Dass es nichts nutzen würde, wenn er sich verausgabte, und es klang so ehrlich, dass Eowyn der Macht dankte dafür.
Ian, der Kämpfer, Zweifler, Versager... Ja, das passte. Nicht, weil sie selber dieser Ansicht war, aber es erfüllte ihr Bild von dem, wie Ian sich selber sah. Wobei sie dankbar für ersteres war, zumindest, wenn es heute noch immer zutraf. Denn das Kämpfen durfte Ian nicht aufgeben, auch wenn es nun vermutlich ein anderes Kämpfen war als noch bei den Sith.


Als sein Blick sie schließlich doch traf gab sie sich große Mühe, ihm keine Reaktionen zu zeigen, ihm einfach nur zuzuhören, doch das war nicht leicht, bei dem, was er ihr sagte. Er wollte, dass alles aufhörte... und wie sehr wünschte sie sich, ihm diesen Wunsch erfüllen zu können? Was würde sie nicht alles dafür geben? Seine Wünsche waren nicht zu viel verlangt. Eine Pause, ein Durchatmen, etwas Zeit für sich selbst, die Freiheit, eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Oh nein... es war nicht zu viel. Es war nur... menschlich, und völlig berechtigt. Und etwas, das sie ihm nicht geben konnte. Nicht direkt zumindest... Etwas Ablenkung, das konnte sie schaffen, doch wie viel war das wert in Anbetracht dessen, von was er diese Ablenkung benötigte? Dass er erkannte, dass er sich von Allegious beherrschen ließ, war gut - das war der erste Schritt, dieses... Monster abzuschütteln.
Frieden... Frieden. Diesen Wunsch teilte Eowyn aus tiefstem Herzen, und es gab kaum etwas, das sie sich mehr wünschte. Frieden, eine Zeit, an die sie sich kaum mehr erinnern konnte, so lange war es nun her, so sehr war sie überschattet von all den Gräueltaten des Krieges. Doch Frieden war nicht möglich. Er war... noch in weitere Ferne gerückt als vor dieser Virusgeschichte, und sie beide taten wohl besser daran, der Wahrheit ins Auge zu blicken.
Was allerdings nicht gerade Mut verheißend war.
Mut verheißender war, dass Ian erkannte hatte, dass all das Heilen ihn nicht weiterbringen würde. Das hatte sie versucht, ihm klarzumachen, doch vermutlich hatte er selber zu dieser Erkenntnis kommen müssen.
Sie wollte ihm gerade sagen, dass es gut war, dass er den Weg nun sah, dass er nun das Akzeptieren lernen konnte, doch da redete er weiter.
Akzeptanz... Akzeptanz war so schwer. Und offensichtlich war ihm das auch früher noch nicht gelungen. Telos... Wie mochte das gewesen sein? Eowyn wagte kaum, es sich vorzustellen. Ian, so... anders. Voller Hass, voller Zorn... Leicht presste sie die Lippen zusammen. Was wäre gewesen, wenn tatsächlich jemand Ian um Verzeihung gebeten hätte? Hätte er nicht getan... was er getan hatte? Nein, sie wollte es sich nicht vorstellen, aber es würde auch nichts bringen, diesen Teil aus ihrem Kopf auszusperren. Sie hatte akzeptiert, dass Ian war, wer er war... doch sich vor all den schlechten Dingen zu verstecken war keine Lösung.
Er hatte die Stimme ignoriert... War es gut, dass es diese Stimmme gegeben hatte, oder schlecht, da er sie nicht beachtet hatte?
Ian selbst lenkte sie von dieser Sache ab, doch der Fehler, den er nun beging, war glücklicherweise bei weitem nicht so weitreichend und wenig korrigierbar wie derjenige auf Telos, von dem Eowyn befürchtete, dass sie irgendwann noch mehr darüber würden sprechen müssen.


Sein entschlossener Blick schließlich, seine Worte, sein Mut, das Problem anzugehen, ließ sie ihn schließlich dankbar, erleichtert, liebevoll und vor allem gerührt ansehen, noch während sie sich in Bewegung setzte und sich neben ihm niederließ. Ob er nun wollte oder nicht... jetzt würde sie ihren Impuls nicht mehr unterdrücken.
Gleich nach seinen Worten über das Versuchen - wo hatte er diese Jedi-Weisheit her, hatte sie ihm das untergejubelt? - zog sie ihn in ihre Arme und hielt ihn fest, einfach nur fest, vergrub ihr Gesicht in seinen Haaren.
Ich helfe dir dabei, murmelte sie dann, ohne sich zu regen. Das klingt... Ian, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin froh, so froh, dass du versuchst, es so zu sehen... Beinahe wiederwillig ließ sie ihn los, doch so konnte sie schlecht mit ihm reden. Dafür griff sie nach seinen Händen, sah ihm in die Augen. Ich weiß, dass du stark bist, ich weiß, dass du noch immer ein Kämpfer bist. Selbst, wenn du Sluuk nicht endgültig geheilt hast, es ist ein Anfang. Es wird dich nicht mehr beherrschen, es darf dich nicht mehr beherrschen. Deine Hilfe ist so viel wert, vielleicht kannst du auch das sehen. Entschlossen drückte Eowyn dann seine Hände, intensivierte ihren Blick. Du wirst es lernen. Du wirst lernen, damit zu leben. Ich weiß es. Du hast das schlimmste schon hinter dir, du hast Lianna hinter dich gebracht, du bist hier. Du wirst lernen, damit umzugehen. Mit dem, was du für deine Schuld beim Virus hältst, mit deiner Vergangenheit bei den Sith, mit... sie stockte kurz, mit Telos.
Eine Hand ließ sie los, legte sie sachte auf seine Wange, während sie mit dem Daumen sanft über seinen Knochen strich. Dann lächelte sie unsicher, wusste nicht, ob es ein Fehler war... doch sie hielt es für richtig. Für wichtig. Es gefiel ihr nicht, seit Va'art hatte sich kaum etwas geändert, sie wollte nicht viel wissen... und doch. Es musste sein. Für Ian. Sie holte ein wenig Luft. Und... vielleicht hilft es dir, zu akzeptieren, wenn du mit mir darüber sprichst. Es ist deine Entscheidung... aber ich habe zwei offene Ohren für dich, in Ordnung? Für... für alles. Für die Sith. Für... Tahiri. Für Telos. Du... brauchst es nur zu sagen. Das Akzeptieren galt wohl auch für sie selbst. Ob sie wirklich akzeptiert hatte - vielleicht war es eher eine Mischung daraus und aus Ignoranz.

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Eowyn

Es tat unheimlich gut, in dieser einen Sache einer Meinung zu sein, sich nicht in eine endlose Diskussion zu flüchten, die ohnehin nichts an ihren Standpunkten geändert hätte.
Eowyn sollte nicht mehr diejenige sein, die mit Argusaugen über ihn wachte. Selbst wenn das bedeutete, dass die Jedi seine Freiheit wieder beschränkten – es war in Ordnung. Ohnehin war seine Freiheit schon beschränkt, doch zumindest damit hatte Ian sich arrangiert, denn ebenso gut hätte er in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzen können, ohne auch nur den Hauch von Freiheit zu genießen. Ian fügte sich in seine Position, würde sich auch fügen, wenn da wieder jemand war, doch am Ende würde es Eowyn und ihm helfen. Diskussionen würden anders sein, keiner musste sich mehr wie der große Verlierer vorkommen, keiner musste sich hinterher schlecht oder schuldig fühlen. Und Eowyn kam heraus aus dieser Doppelrolle.

Schließlich griff Ian nach der Farbkugel, denn es gab da noch etwas Anderes, das er sagen wollte. Viel Anderes, das er sagen musste und es war einfacher, wenn er Eowyn dabei nicht ansehen musste. Hätte er sie dabei angesehen, vermutlich hätte er nicht einmal die Hälfte von alldem sagen können.
Die Kugel war demnach willkommen, zum einen, weil er seinen Fokus auf sie richten konnte, zum anderen, weil die Beschäftigung mit ihr, auch zu dem passte, was er sagte. Das machte es einfacher und Eowyn half ihm zusätzlich, denn als Ian zu erzählen begann, unterbrach sie ihn nicht, sondern ließ zu, dass er einfach redete. Ein unterbrechen hätte seinen Redefluss empfindlich gestört, denn es hätte auch seine Gedanken unterbrochen. Obwohl es ihm hätte unheimlich schwer fallen müssen zu reden, fiel es Ian vergleichsweise leicht, auch wenn mindestens Telos zu den Dingen zählte, die er vor Eowyn lieber verbergen wollte. Ian wollte weder sich, noch sie daran erinnern, dass er eigentlich ein Mörder war. Auf Va’art hatte es ihn alles gekostet, Eowyn zu gestehen, nicht auszulassen, wie viele Menschen er auf dem Gewissen hatte. Jetzt unterschieden sich seine Gefühle deutlich von denen auf dem Mond und dennoch war Telos eine große, zumindest für Eowyn teilweise Unbekannte, vor der sie beide nicht die Augen verschließen konnten. Dabei war Telos sicher das letzte, wovon Ian ausgerechnet Eowyn erzählen wollte, denn war es richtig, sie so tief in etwas zu ziehen, dass sie nur verschrecken konnte? Auf der anderen Seite war es vermutlich genauso wenig richtig, all das auszuklammern, als sei es nie gewesen, als hätte es nie stattgefunden. Deswegen erwähnte er es, deswegen und weil er es erwähnen musste, denn all diese Dinge, so viele Dinge, die geschehen waren, waren geschehen, weil Ian nicht gelernt hatte, zu akzeptieren und genau das war der Grund, weshalb er heute noch immer vor schier unerklimmlichen Mauern stand.

Eowyn schließlich kam näher, setzte sich neben ihn und allein ihr Blick, der so fern von Verurteilung lag, tat unheimlich gut und als sie ihn dann in ihre Arme zog, wehrte Ian sich nicht eine Sekunde dagegen. Das war keine einfache Umarmung, kein lockeres, die Arme um jemanden legen, um ihn kurz zu begrüßen oder ähnliches. Viel eher war es ein Festhalten, von dem Stärke und Geborgenheit gleichermaßen ausging und es tat unendlich gut und so schloss Ian die Augen und ließ sich, gefühlt das erste Mal Halten, ohne dabei selbst Halt geben zu müssen. Diese Momente, schwach sein zu dürfen, waren so besonders für ihn, denn Eowyn gab ihm die stille Erlaubnis, gewährte ihm, sich auch so offenbaren zu können, ohne ihn dafür mit Zurückweisung zu strafen. Dankbarkeit, eine tiefer gehende Dankbarkeit wallte in Ian auf, durchströmte seinen Körper, lag in der Erwiderung Eowyns Umarmung. Als sie sich – zaghaft – löste, hielt die Umarmung immer noch an, war noch immer so deutlich zu spüren, als wäre sie weiterhin physisch und der Griff nach seinen Händen verstärkte dieses ohnehin immense Gefühl nur weiter.


„Ich weiß, dass ich es mit dir schaffen kann“, meinte Ian dann, ernst, überzeugt, als er Eowyn ein Lächeln schenkte, das vor Dankbarkeit überquoll. Dann löste Eowyn eine Hand, legte diese an seine Wange, strich über sie und damit löste sie ein Inferno an Gefühlen in Ian aus. Eine Wärme, die von außen nach innen drang, oder von innen nach außen? Die sich direkt von seiner Wange in seinen ganzen Körper ausbreitete, ihn sich wohl fühlen ließ. Angenommen. Angekommen. Zu Hause. Ihr Angebot, ihr Angebot mit ihr reden zu können, über alles, verstärkte nicht nur dieses Gefühl, sondern rührte Ian, berührte sein Herz. Auf Va’art noch hatte Eowyn gesagt, dass sie all das nicht wissen wollte und jetzt? Ian spürte eine tiefer greifende Rührung, es fühlte sich so an, als hätte Eowyn etwas Anderes erreicht, als hätte sie nicht nur in sein Innerstes geblickt, sondern sein Innerstes berührt. Zu hause. Es gab nichts, was es besser beschrieben hätte. Zu Hause, angekommen sein – es fühlte sich widernatürlich an und dennoch nicht unangenehm. Vielleicht ein wenig surreal, doch nicht wie ein Trugbild, nicht wie Einbildung, es fühlte sich echt an. Unmöglich, aber dennoch echt – wie eine erreichte Utopie.
Ihr Blick, ihre Hand, das Gefühl, das sie damit in ihm auslöste; Ian konnte nicht anders, rückte selbst ein Stückchen näher und als er die Augen schloss und sie küsste, so intensiv küsste, dass ihm selbst schwindelig davon wurde, fühlte er sich versetzt in eine andere Welt.

Ich liebe dich“, musste er schließlich sagen – oder war es doch sein Herz? - als er sich nicht ganz von ihr löste, seine Stirn Sekunden an der ihren Verweilen ließ, die Augen noch immer geschlossen, als hielten die geschlossenen Lider all das, was sie in seinem Inneren ausgelöst hatte, noch immer fest.

Erst danach löste er sich so weit von ihr, dass er sie ansehen konnte, ohne das ihr Gesicht dabei verschwamm.

„Wenn wir all das hinter uns haben, dieses Virus… und alles, spätestens dann möchte ich weg mit dir, nur ein paar Tage, ein paar Tage, in denen all das nichts bedeutet und in denen wir einfach nur wir sein können.“ Er lächelte schief.
„Ein paar Tage Urlaub, wenn du das auch möchtest.“ Und tatsächlich war allein der Gedanke schon nahezu erholsam.

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian

Es tat gut, Ian zu halten, und sie spürte, dass es auch ihm gut tat. Sie sollten so etwas viel öfter tun... Dennoch musste Eowyn die Umarmung unterbrechen, eine Unterhaltung wäre sonst nicht möglich gewesen; doch am liebsten wäre sie noch eine ganze Weile so verharrt - das war auch der Grund, weshalb sie noch zumindest Ians Hände festhielt.
Er klang völlig überzeugend, als er ihr antwortete, und sein ehrliches, tiefes Lächeln öffnete ihr Herz. Wer konnte ausgerechnet diesem Lächeln widerstehen? Er konnte nicht den Hauch einer Ahnung haben, wie es auf sie wirkte.
Schließlich, als sie seine Wange berührte, weil sie das Gefühl hatte, ihn wieder mehr berühren zu müssen, kam ein Schwall von Gefühlen von Ian zu ihr herüber, zu viel, um es auf Anhieb verstehen zu können, aber andererseits war es überhaupt nicht wichtig. Es waren positive Gefühle, so viel stand fest, mehr interessierte nicht. Zumindest hatte sie nichts falsches gesagt - was Ians Vergangenheit anging war sie immer so unsicher, so gehemmt. Nein, sie hatte
definitiv nichts falsches gesagt, wie sie merkte, als Ian noch ein wenig näher rückte und ihr einen Kuss gab, dass sie sofort vergaß, dass sie sich das gerade eben noch gefragt hatte. Ihre Hand weiterhin auf seiner Wange erwiderte sie den Kuss, während ihr Herz begann, immer kräftiger zu schlagen und sie nicht nur ihre Überlegung, sondern alles andere um sich herum vergaß. Das hier fehlte ihr - nicht, dass sie solche Momente sonst sonderlich oft gehabt hatten, aber... auch wenn sie viel Zeit gemeinsam verbrachten, wirklich gemeinsame Zeit war es nicht, einmal davon abgesehen, dass viel Zeit damit vergeudet worden war, dass sie andere Probleme gehabt hatten. Sie begann gerade erst, all diese Dinge zu entdecken, und eigentlich, eigentlich wollte sie damit nicht aufhören...

So bedauerte sie sehr, als Ian sich schließlich ein wenig löste, auch wenn all die Dinge noch nicht sofort in ihren Kopf zurückkehrten. Es gelang ihr tatsächlich, ein kleines bisschen in ihrer eigenen Welt zu bleiben, eine Welt, die nur Ian und ihr gehörte. Vielleicht halfen auch ihre geschlossenen Augen, der Kontakt zu Ians Stirn ein wenig dabei, und sie musste bei Ians Worten tief lächeln, ein Lächeln, das von innen heraus kam.
Ich dich auch, flüsterte sie, noch immer seine Wange leicht streichelnd. Mehr als alles andere in dieser Galaxis... Es war jetzt einfach absurd, dass sie in diesem Mann einmal, wenn auch irgendwie zu Recht, eine Gefahr gesehen hatte.
Wieder ein Bedauern, als er nun auch die Stirn löste, und widerwillig öffnete Eowyn die Augen.
Das erste was sie sah, war, logischerweise, sein Gesicht, seine kleinen Grübchen, die dank seines leichten Lächelns zu sehen waren, und seine braunen Augen, die sie ansahen. Eowyn blinzelte ein wenig, um die plötzliche Helligkeit aus ihren Augen zu vertreiben. Wenn sie all das hinter sich hatten...
würden sie all das irgendwann hinter sich haben? Würde dieser Virus irgendwann einmal eingedämmt werden? Würde all das irgendwann einmal nichts bedeuten? Die Schwermut war kurz davor, wieder Besitz von ihr zu ergreifen, doch mit aller Macht gab sie sich größte Mühe, sie davon zu schieben. Sie würden sehen. Sie würden sehen... vielleicht, vielleicht würde es irgendwann so weit sein. Schließlich hatten sie beide auch niemals geglaubt, dass auf Lianna alles so gut gehen konnte, sie hatten beide fürchterliche Angst davor gehabt, dass Ians Leben nicht mehr allzu lange andauern würde - und nun waren sie hier. War das nicht der beste Beweis, dass alles irgendwie gut werden konnte?
Ihr Lächeln war seit dem Kuss nicht mehr ganz so intensiv, doch es lag noch immer auf ihren Lippen.
Mit dir würde ich überall hingehen. Außer vielleicht, sie verzog das Lächeln zu einem schiefen Grinsen, nach Nar Shaddaa. Davon habe ich erst einmal genug. Urlaub... Sinnierend schüttelte sie den Kopf. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt einmal Urlaub gemacht habe. Und ich schätze, fragend hob sie die Augenbrauen, dein letzter Urlaub ist auch schon eine Weile her. Hatte Ian überhaupt schon jemals wirklich Urlaub gemacht? Mit Tahiri vielleicht...
Aufseufzend ließ sie sich gegen Ians Brust sinken, lehnte sich jetzt ihrerseits an ihn an, auch wenn sie ihn noch immer umarmte. Deutlich hörte sie sein Herz schlagen - zum Glück. Es hätte so leicht anders sein können... Sie war immer davon ausgegangen, dass Ians Leben durch die Republik in Gefahr war, dann auch durch das Imperium... dass so etwas "einfaches" wie Herzversagen ins Spiel kam war nun eine völlig andere Nummer. Etwas, wogegen sie absolut nichts tun konnte... vielleicht war sie auch darum so dahinter, dass Ian sich zurückhielt? Sie konnte sich nicht vorstellen, was sie tun würde, wenn Ian... Doch diese Gedanken gehörten jetzt nicht hier her.

Ich würde am liebsten noch den ganzen Tag einfach hier bleiben, murmelte sie. Der Tag war noch relativ jung, er hatte einfach zu früh begonnen, und schon war einiges geschehen. Okin... Eowyn hoffte wirklich, er würde ihren Rat beherzigen. Sluuk... wie es ihm wohl ging? Und Alisah, Kyran? Sie mussten auch noch die Proben, die Okin sich geholt hatte, zurück ins Labor bringen und dort nach den Sicherheitsvorschriften sehen, und außerdem... außerdem war da noch ihr Gang zum Rat. Reichte eine Kom-Nachricht aus? Waren nicht alle Räte völlig eingespannt, würde sie überhaupt einen irgendwie...
Schluss.
Was tat sie hier eigentlich...
Sie schloss erneut die Augen und bemühte sich, diesen Moment einfach nur festzuhalten.


Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, Eowyn und Ian

Es war nur ihre Hand, nur ihr Daumen, der sanft über seine Wange strich und doch war diese Berührung so viel mehr, löste eine Aneinanderreihung an Gefühlen aus. Wie bei einem Domino-Spiel, wo ein kleiner Stein angestoßen wurde und eine Kettenreaktion auslöste. Wie die Berührung einer Wimper, ein einziger Hauch, der einen Orkan auslösen konnte. Eowyn war es gelungen, Ians einstige Gefühllosigkeit verschwinden zu lassen, sie abzulösen und wenn er je so etwas wie ein dunkler Raum gewesen war, war es Eowyn hervorragend gelungen, jede kleine Ecke mit Licht auszuleuchten, aufzufüllen. Ian hätte nie für möglich gehalten, je wieder zu Lieben und er hätte noch weniger für möglich gehalten, dass das, was er spürte, intensiver werden konnte. Wie konnte etwas, dass sich intensiver, kraftvoller als alles zuvor anfühlte, noch verstärken? Es ergab keinen Sinn, es gab keine Erklärung, doch Ian musste weder einen Sinn, noch eine Erklärung finden. Das einzige, was er tun musste, war zulassen und in dieser Hinsicht fiel ihm – eigentlich nahezu an ein Wunder grenzend -nichts leichter als das. Selbst die Angst, die Vorsicht, sich nicht zu sehr auf etwas einzulassen, dass ihm einmal schaden konnte, war verschwunden. Das eine Risiko, hatte er gegen das nächste eingetauscht. Sich nie wieder auf etwas einzulassen, fernab von Gefühlen zu leben gegen das Verschenken seines Herzens. Doch da war diese seltene Sicherheit, zu wissen, dass Eowyn es nicht zerstören würde und das, obwohl Ians Erfahrung bisher eine andere gewesen war. Ihre Erwiderung auf seine Worte machten ihn glücklich. Sie machte ihn glücklich und wäre es nach ihm gegangen, er hätte sich, sie nicht loslassend, noch Stunden einfach an sie gelehnt und nichts weiter getan, als den Moment auszukosten, ihn in die Länge ziehend.

„Nar Shaddaa, Va’art und Ryloth stehen nicht in der engeren Auswahl,“ erwiderte Ian schließlich ihr Grinsen, vielleicht eine Nuance schelmischer, und auch sein letzter Urlaub lag Jahre, nein, sogar über ein Jahrzehnt zurück. „Tython oder Ithor wären vielleicht etwas besser geeignet. Wälder, Seen, Berge, ein bisschen Ruhe.“ Vielleicht etwas, das Eowyn langweilig finden würde? Zumindest waren beide Planeten ein krasser Unterschied zu Coruscant, das viel mehr, wie eine einzige, riesige Stadt wirkte, ohne viel Flora und Fauna. Wenn sie natürlich überall mit ging… Erneut musste Ian schmunzeln, und der Gedanke, mit Eowyn ein paar Tage fernab von allen Verpflichtungen zu sein, wurde immer verlockender.

Als sie sich an ihn schmiegte, ließ Ian sein Kinn auf ihren Kopf sinken und verschränkte seine Finger mit den ihren. Ihr Wunsch, den ganzen Tag noch im Trainingsraum sitzen zu können, entsprach genau dem Ians, der aus seinem Lächeln, das wie eingemeißelt schien, nicht mehr hinaus kam.

„Ich auch“, gab er also große Umschweife zu und wusste doch, dass die Verpflichtungen sie ohnehin einholen würden – was nur ein Grund mehr war, einen Urlaub wirklich ernsthaft ins Auge zu fassen.
„Aber vermutlich wollen die Proben zurück ins Labor und wir sollten nach Sluuk sehen.“
Ian hätte beides gerne verschoben, doch er wusste, dass sie, solange das Virus grassierte, nun einmal nicht allzu viel Zeit für sich haben würden – was ihn dennoch nicht daran hinderte, diese kleinen gemeinsamen Momente auszukosten. Und obwohl sie es normalerweise war, die sich aus Umarmungen löste, war es diesmal Ian, der genau das, langsam und behutsam tat, ihre Hand dabei allerdings nicht los ließ, um wenigstens noch ein letztes Bisschen Nähe ermöglichen zu können.
So stand er, ein wenig widerwillig mit Eowyn auf, um den Weg zum Labor anzusteuern. Das hinter sich gebracht, war ihr nächstes Ziel Sluuk.

„Bereit, nach unserem Patienten zu sehen?“, fragte er sie schließlich, vor Sluuks Türe angelangt und klopfte leise.

Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto im Zimmer, davor: Eowyn und Ian
 
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Coruscant - Jeditempel - Ebene 112 - NPCs Midina Enzel, Major Kenoweth, Soldaten, Mas und Sarid


Sarid ignorierte das Flirten von der Zabrak in Richtung des jungen Jedi, welcher sich ohnehin nicht gerade als Casanova präsentierte. Das war mit Sicherheit noch interessant zu verfolgen wie stark die Technikerin in dem Tanktop ihre Bemühungen intensivieren würde, um Mas' Aufmerksamkeit zu erringen und wie erfolgreich sie letztlich sein würde. Stattdessen betrachtete die dunkelblonde Jedi wie sich Schar Soldaten recht schnell lichtete, indem sie in Zweier- oder Viererteams auszuschwärmen begannen. Daher nickte die Jedi-Rätin dem Nikto-Major zu. Er hatte seine Leute jedenfalls gut im Griff.

"Sehr gut, Major. Sie sollten besser auch noch einige Leute hier lassen, um das Verteilen der Droiden und Baumarterialien zu organisieren und alles zu bewachen."

"Jawohl, Rätin Horn",

erwiderte der grüne Nikto zackig, trat ein paar Schritte zu einigen seiner Soldaten und begann leise Anweisungen zu geben. Midina konnte im Moment nur warten bis die erste Anfordungen eines Baudroiden ankam, daher verschränkte sie einfach ihre Arme von der Brust und wartete. Währenddessen stießen nun auch endlich Rilanja und Zasuna zu ihnen. Allerdings zog Sarid unwillkürlich ihre Augenbrauen hoch als die grüne Falleen angab, dass sie "kaum" etas kaputt machen mussten.


"Nun, immerhin seid ihr nun hier. Egal, wessen Schuld es letztlich ist, dass ihr euch mehr oder weniger gewaltsam Zutritt zum Tempel verschaffen musstet, so müssen wir aber doch dafür sorgen, dass er wieder sicher wird. Daher sollte eine von euch Midina Enzel hier zusammen mit einem Baudroiden und zwei Soldaten zur Sicherheit den Zugang zeigen, damit er gleich wieder in Stand gesetzt wird."


Wer letztlich von beiden dies erledigte war der Corellianerin gleich. Hauptsache, es wurde repariert. Es dauerte auch nicht lange bis die ersten Soldaten Meldungen per Komm schickten. Das erste Erwähnenswerte war ein Nest irgendeiner einheimischen Kreatur oder Kreaturen in einem bisher ungenutzten Abstellungraum. Die Soldaten waren sich nicht sicher, wie sie damit verfahren sollten.

"In Ordnung, wir kommen",


gab die Jedi-Rätin zurück und ließ sich noch eine Wegbeschreibung geben. Dann blickte sie zu Mas, Rilanja und Major Kenoweth.


"Eine Kreatur hat sich in einem Abstellraum nicht weit von hier eingenistet, wo sie natürlich nicht bleiben kann. Es ist nicht weit von hier, nur diesen Gang entlang und bei der zweiten Abzweigung links. Dann wollen wir mal. ",


sprach sie in die Runde. ehe sie sich zielstrebig in Bewegung setzte.



Coruscant - Jeditempel - Ebene 112 - NPCs Midina Enzel, Major Kenoweth, Soldaten, Mas, Zasuna, Rilanja und Sarid
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian

Na, da bin ich erleichtert, erwiderte Eowyn, während sie weiterhin ihr schiefes Lächeln trug. Va'art und Ryloth waren sicher genauso wenig erstrebenswert wie Nar Shaddaa - auch wenn Eowyn nicht ausschloss, irgendwann einmal nach Va'art zurückzukehren. Aber, wenn sie es sich aussuchen konnte - nicht in der nächsten Zeit. Und ganz sicher nicht für einen entspannten Urlaub. Tython klang da schon besser, ebenso wie Ithor. Weder auf dem einen, noch auf dem anderen Planeten war sie schon einmal gewesen. Kurz packte sie ein kleiner Moment von Heimweh nach Tirahnn - Wälder, Seen, Berge und Ruhe klangen genau wie der Ort, in dem sie aufgewachsen war. Aber nach Tirahnn zu reisen war wohl keine so gute Idee. Es würde seltsam sein für Ian, und auch war fraglich, wie sehr sie sich entspannen würde, wenn die Erinnerungen an die Vergangenheit sie einholten. Obwohl Tirahnn natürlich, wie jeder Planet nun einmal, groß war und man dem auch gut aus dem Weg gehen konnte. Trotzdem, zum ersten Mal seit Jahren ausgerechnet gemeinsam mit Ian, dessen Kindheit so anders gewesen war, wieder zurückzukehren, diese Idee war bestimmt nicht sonderlich klug.
Das klingt... sehr verlockend, schmunzelte sie, während ihr Kopf es sich an seiner Brust bequem machte. Urlaub mir Ian... Überhaupt Urlaub. Eowyn wusste gar nicht, ob sie das noch konnte, aber es war vermutlich eine gute Idee, das einal herauszufinden. Und dann auch noch mit Ian... Nichts tun, einfach nur im Arm halten, im Arm gehalten werden genau wie gerade eben, die Umgebung erkunden, etwas essen, das keiner von ihnen oder eine Kantine gekocht hatte, Zeit für Sport, Zeit für Lesen, Zeit für die Natur - Zeit füreinander, Zeit, um sich noch näher kennenzulernen. Das klang... Das klang wirklich verlockend...
Aber da ein Urlaub momentan in weiter Ferne lag wollte sie zumindest diesen Moment genießen und so lange auskosten, wie sie noch hier saßen.
Ian konnte aber offensichtlich genauso schlecht abschalten wie sie selbst. Das Labor, Sluuk... und damit würde es nicht aufhören. Ihre kleine Minutenpause war wohl vorbei, aber hoffentlich hatte sie ihnen beiden ein wenig Kraft gegeben.


Wenigstens ließ Ian ihre Hand nicht los, so dass sie sich nicht sofort für den restlichen Tag von seiner Nähe verabschieden musste.
Im Labor betonte sie nachdrücklich gegenüber dem anwesenden Droiden, dass er seine Sicherheitsmodule überprüfen lassen musste - weshalb waren keine Wesen ohne Schaltkreise anwesend, wenn man welche brauchte? Aber dieser Faux-Pas mit den Blutproben durfte sich wirklich nicht wiederholen, glücklicherweise war es dieses Mal glimpflich abgelaufen... Aber wer wusste, ob es beim nächsten Mal genauso sein würde?
Vor Sluuks Tür schließlich nickte sie.
Immer doch... antwortete Eowyn und betrat nach einer Aufforderung schließlich das Zimmer.
Hallo zum Zweiten... sagte sie mit einem leichten, offenen Lächeln. Wie geht es Euch?, fragte sie den Patienten und betrachtete ihn. Er sah zumindest weitaus besser aus als gestern. Dann drehte sie ihren Kopf kurz zu Ribanna um. Und dir?

Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimme, mit Ribanna, Wonto und Ian

Ich glaube, wir vermeiden am besten irgendwelche Tageszeiten - bei uns ist nämlich immer noch Vormittag im Gegensatz zu Ribanna :D
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida

Noch einmal drängte die Krankenschwester ihn, das Antibiotikum zu nehmen und das Wasserglas auszutrinken. Jetzt kam Wonto Sluuk ihrer Aufforderung nach. Die Tablette schmeckte bitter und das Wasser ein klein wenig nach Chlor, aber das bemerkte er kaum. Da er gezwungen war, seine Dankesworte auf diese Weise zu unterbrechen, hatte er die Gelegenheit, mehr über die Göttin Daja zu erfahren. Ribanna erzählte von ihrem Leben auf Chalacta (einer Welt, von der er noch nie gehört hatte) und dem Pantheon, das man dort verehrte. Eine Lehre von vier Elementen, das klang neu für Wontos Schlappohren. Aber in der Hochstimmung, in der er sich jetzt befand, war er diesen Dingen gegenüber sehr aufgeschlossen. Er war nicht nur Zeuge, sondern sogar Mittelpunkt von etwas geworden, das ihm wie ein leibhaftiges Wunder vorkam: Eine plötzliche Genesung von der schrecklichen Coruscant-Seuche! Natürlich waren es die Jedi gewesen, die ihn mit ihrer Zauberkraft geheilt hatten. Aber das schloss ja nicht aus, dass sie dazu den Beistand von Göttern erhalten hatten. Ribanna, die selbst zum Orden gehörte, schien jedenfalls überzeugt davon. Warum also sollte der Ortolaner nicht glauben, dass er seine Rettung dem Beistand Dajas verdankte? Er glaubte sich nun auch an eine Wärme zu erinnern, die ihn durchflutet hatte, und die sich im Gegensatz zur drückenden Hitze des Fiebers wohltuend angefühlt hatte. Vielleicht war das ja der Einfluss der Feuergöttin gewesen. Wonto war seit jeher aufgeschlossen für Esotherik und Aberglaube, aber einer Religion hatte er sich nie zugehörig gefühlt. Womöglich änderte sich das jetzt.

Dass es Ribanna schwer fiel, über ihre Vergangenheit zu sprechen, bemerkte er in seinem Eifer nicht. Gerade wollte er nachhaken und Fragen stellen, die seiner Krankenschwester vielleicht nicht recht gewesen wären, da kam ein Medi-Droide herein und unterbrach ihn. Die Maschine wollte eine weitere Untersuchung durchführen. Für einen kurzen Moment legte sich ein Schatten über Wontos Miene, doch sowohl die Krankenschwester als auch der Droide vergewisserten, dass es sich dabei um Routine handelte, und er wollte ihnen glauben. Seine gute Stimmung wollte er sich jetzt nicht von unnötigen Sorgen verderben lassen. Sollten sie Blutproben nehmen und analysieren, soviel sie wollten! Je genauer sie den ersten Befund bestätigten, umso schneller durfte er hoffen, entlassen zu werden!

Während der Medi-Droide seine Arbeit machte und ihm zum x-ten Mal seit seiner Ankunft im Tempel eine Nadel in die Ader am Ohransatz gestochen wurde, kam Wonto wieder auf das Thema zurück, das ihn neuerdings beschäftigte.

»Wie wird Daja denn verehrt?« wollte er wissen. »Ich meine, wie feiert man ihre... Rituale oder wie man das nennt? Was muss man machen, um Kontakt zu ihr herzustellen? Ich möchte mich nämlich gerne auch bei ihr bedanken. Muss man ihr was opfern oder so?«

Es klopfte an der Tür.

»Herein!« rief Wonto in fröhlichem Tonfall und mit überraschend kräftiger Stimme. Die Tür schwang auf, Ian Dice und Eowyn El'mireth betraten den Raum. Nun endlich konnte Wonto sich auch bei den beiden Jedi-Heilern bedanken! Nur Okin fehlte noch, dann wäre die Runde komplett gewesen.

»Ah, Meister Dice, Meisterin... äh... Eowyn grüßte er. An den Nachnamen der Menschenfrau erinnerte er sich nicht. »Ich freue mich, Sie zu sehen. Es geht mir viel, viel besser! Und Ribanna sagt, dass kein C mehr nachweisbar ist! Ich bin Ihnen allen so unendlich dankbar, ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken kann!«

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice
 
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Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - Radan, Kyran, Alisah und Wes

Zum Glück war Radan »halbwegs« wohlauf. Das war mehr, als die meisten anderen, zumindest in der ständig wachsenden medizinischen Abteilung, von sich behaupten konnten. Gut, Wes war nicht da draußen gewesen. Seit seiner Ankunft hier erforderte dieses Gebäude seine volle Aufmerksamkeit; der Jedi-Tempel schien ebenso sehr ein pflegebedürftiger Patient zu sein wie jeder der Anwesenden hier.


»Entspanne dich, Radan. Dies ist eine Zeit des Friedens, etwas seltenes und kostbares in der jüngeren galaktischen Geschichte. Es sind mehr als genug Soldaten hier im Tempel stationiert, wir sind sicher hier. Von allen ist dies die Zeit, in der du am meisten Ehemann und Vater sein kannst. Nutze sie! Gegen unseren wahren Feind sind Schwerter ohnehin nutzlos,«

Erwiderte Wes und meinte natürlich das Virus. Dass Alisah sich die Schuld für die Frühgeburt gab, war nicht richtig. Was hätte sie denn dagegen tun können! Sie war immer noch nicht geheilt, wie sie selbst sagte. Aber es war kein Vergleich mehr zu den Anfängen, als die Padawan gerade eingeliefert worden war. Die Heiler und alle übrigen Beteiligten hatten zweifellos gute Arbeit geleistet.


»Sag' nicht solche Sachen, Alisah

Versuchte er sie zu beruhigen.

»Was hättest du anders tun können? Das Virus befällt so viele Leute und tötet nicht wenige von ihnen. Kyren hat dagegen überlebt, das ist das wichtigste. Alles andere bekommen wir hin. Er ist hier schließlich in den allerbesten Händen. Ganz bestimmt bist du nicht schwach, und selbst jene die es sind, können nichts dafür, so zu sein. Sie brauchen unsere Hilfe, keine Schuldzuweisungen.«


Es schien leichte Differenzen zwischen Radan und Alisah zu geben, Radan machte sich Sorgen, Kyrens Erziehung könnte zu sehr seine eigene widerspiegeln, woraufhin Alisah ihm heftig widersprach. Wes war in dem Fall ihrer Meinung. Radan mochte nicht den geradlinigsten aller Wege gegangen sein und er hatte bereits einen Sohn gehabt, dessen Geschichte nicht gut ausgegangen war, aber das hier war anders. Sie waren im Herzen des Jedi-Ordens und Alisah war bei ihm. Wes war sich nicht schlüssig, ob er es ihr sagen sollte, aber die Krankheit und die Geburt ihres Kindes hatten sie sehr verändert, eindeutig zum positiven. Sie war nicht mehr dieselbe Frau, die den Tempel betreten hatte, keine Frage.


»Ich bin mir sicher, dass du deinem Sohn eine bessere Kindheit angedeihen lassen wirst als du sie selbst hattest. Du wirst ein guter Vater sein, Radan, ganz bestimmt, und Alisah eine gute Mutter. Ich kann es fühlen.«

Wes war sich nicht ganz sicher, was er fühlte, hatte aber dennoch Vertrauen in die beiden, welche ihm auch prompt ihre Hilfe anboten. Viel würde Alisah vom Krankenbett aus nicht tun können, aber vielleicht trotzdem helfen.

»Nun, wir haben alle möglichen Probleme mit Droiden. Wir verlassen uns aufgrund des Arbeitkräftemangels und der Ansteckungsgefahl sehr stark auf sie, leider erfüllen sie unsere Erwartungen nicht so ganz. Größtenteils bestätigen sie die Vorurteile, die ich schon immer hatte. Im Endeffekt sind sie sture Automaten, und ich denke, das ist die Hauptursache all der Schwierigkeiten. Ich weiß nicht, ob es an der Programmierung liegt, oder weil sie selbst überlastet sind, oder weil die Abläufe in unserer Organisation nicht optimal sind. Naja, eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass unsere Abläufe nicht normal sind. Normale Leute bauen zuerst das Krankenhaus und holen dann die Patienten. Bei uns ist es genau anders herum,«


Meinte der Jedi-Rat ironisch.

»Natürlich werden wir auf lange Sicht so oder so verlieren, wenn wir das Virus nicht effektiv behandeln können und ich bin kein Heiler oder Mediziner, aber ich denke nicht, dass wir das können werden, solange wir nicht wissen, woher es kommt. Hier könnten wir eure Hilfe am meisten brauchen.«

Nur, wo begann man? Worüber hatten sich nicht bereits zig andere hellere Köpfe, als Wes es war, den Kopf zerbrochen.

»Ich frage mich, was das Virus in dir in Schach hält, Alisah. Hat bereits jemand dein Blut untersucht, ich meine, von der wissenschaftlichen Warte aus? Außerdem hattest du diese Visionen, als alles anfing. Du hast IHN gesehen, nicht wahr? Hattest du seitdem noch welche? Ich frage mich, ob diese eine Relevanz besitzen. Immerhin gibt es zu wenige infizierte Machtbenutzer, um näheres sagen zu können.«


Es war zwar nicht allgemein bekannt, aber die Behauptung, dass Allegious mit der Seuche in Verbindung stand, war von jemandem aufgestellt worden, der zumindest theoretisch Informationen aus erster Hand darüber haben könnte, Ian Dice, der Sith, der sich vom Orden losgesagt hatte… Aber natürlich musste dies nichts heißen, Alisah war dem Imperator recht nahe gestanden, dass sie eine Vision, wenn nicht sogar doch nur Halluzination von ihm hatte, war auch so alles andere als unwahrscheinlich.

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - Radan, Kyran, Alisah und Wes
 
Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto


“Normalerweise genügt beten!”,

entgegnete sie ihm auf seine Frage bezüglich Daja.

“Doch in Anbetracht der Schwere der Erkrankung und auch der Schwere des anderen Grundes, weshalb ich bat, fand ich ein Feuerritual angemessen. Ich opferte zwei lebende Kleintiere, Ratten, um genau zu sein. Dazu tanzte ich und sang und betete. Die Kerze dort unten ist runter gebrannt, doch ich werde sie erneuern und zum Dank genügen durchaus einige Dankesworte, nur sollten sie ehrlich und von ganzem Herzen kommen und eine Schale mit duftenden Blüten und Früchten. Rote selbstverständlich!”

Sie musste daran denken, wie Okin ihr trotz nächtlicher Stunde behilflich gewesen war und das sie ihn dann rasch los werden wollte, da sie das Gefühl hatte, keine Zeit für Erklärungen zu haben und befürchtete, auf Unverständnis zu stoßen. Auch sie selbst hatte die Feueropfer immer abstoßend gefunden, doch es war ein notwendiges Übel! Sie hatte ihm nicht angemessen danken können und seit dem war er ihr gegen über verstimmt gewesen und dann bauschte sich zwischen ihnen etwas auf. Auf eine negative Reaktion folgte die Andere, es ging hin und her!

“Ich glaube, ich habe Okin unfair behandelt! Er hatte mir nachts geholfen, die Vorkehrungen für mein Feueropfer zu machen. Also, er fing die Ratten ein!”,

fügte sie laut hinzu, obwohl es ihren Patienten eigentlich nichts anging. Auf Chalacta hatte irgendwer die Opfer gefangen. Sie wusste nicht, wer!? Sie standen einfach bereit. Keine Priesterin brauchte solche unwürdigen Tätigkeiten verrichten! Doch, darum war es hier nicht gegangen! Sie hatte Angst vor Ratten! Davon konnte die Gruppe um Wes und Alisah ein Lied von singen! Doch, dadurch hatte sie gewusst, wo es welche zu finden gab.

“Beim großen Fest der vier Elemente werden alle Göttinnen und somit alle Elemente, die uns ständig umgeben, geehrt. Alle erhalten ein Opfer! Die Elemente sind das, was uns umgibt und alles zusammenhält und ohne das niemand leben kann! Wir brauchen alle Wärme und Liebe! Wir benötigen die Luft zum Atmen, das Wasser zum Trinken, die Erde, die uns ernährt!”

Sie lächelte. Ribanna sprach gerne darüber. Es klopfte an der Tür und Wonto bat herein. Seine Stimme klang gesund und krafterfüllt. Es waren die zwei Heiler. Sie hatten also die gute Nachricht erhalten?! Wonto bedankte sich sofort. Er war so glücklich, dass das gute Gefühl trotz des schweren Schicksalsschlages, dass sie ihre Meisterin verloren hatte und sie nun als vermisst galt, auch auf sie herüber geschwappt war.

“Gerade wurde eine weitere Zweit-Labor-Untersuchung gemacht. Wir warten auf das Ergebnis! Das Resultat war wohl zu überraschend, dass man auf Nummer sicher gehen wollte!”,


fügte sie seinen Worten an. Eowyn fragte Ribanna, wie es ihr ging. Ribanna zuckte unschlüssig mit den Schultern. Es tat gut zu wissen, dass man sich für ihre Sorgen interessierte und Anteil nahm. Sie fühlte sich weniger allein. Vertrauensvoll antwortete sie und vermied das Wort "schlafen":

“Etwas Ruhe hat mir gut getan. Auch habe ich etwas gegessen. Ich habe alles abgegeben, was ich aufgeschrieben hatte. Dabei bin ich mit größter Sorgfalt vorgegangen. Mehr kann ich im Augenblick nicht machen. Es tut mir gut, zu arbeiten und bei meinem Patienten zu sein! Es lenkt mich ab. Seine Laborbefunde und sein Gesundheitszustand machen mich glücklich und bauen mich auf!”


Coruscant, Jedi-Tempel, in Wonto`s Krankenzimmer: Ribanna und Patient Wonto, Eowyn und Ian
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice

„Ja, ich weiß, denn das finde ich auch.“ Urlaub mit Eowyn klang sehr verlockend – so verlockend, dass Ian diese Idee so schnell nicht aus dem Sinn verlieren würde. Hatten sie Coruscant erst hinter sich gebracht, stand ihnen diese Option vielleicht sogar wirklich zur Verfügung, es sei denn, die Republik hatte bis dahin ein Urteil, das gegen ihn ausfiel, gefällt. Vielleicht mussten sie diese Überlegung für den Moment ad acta legen, doch nur weil sie diese aufschoben, musste das nichts bedeuten und inzwischen war Ian sogar fast guter Dinge, was die Republik betraf.

Wer auch guter Dinge war, war Wonto Sluuk, der sie fröhlich in sein Zimmer rief und im Gegensatz zum Vortag nahezu gesund aussah. Seine Haut hatte ein viel satteres Blau und allgemein wirkte er vital und gut gelaunt, was vor einem Tag noch ganz anders ausgesehen hatte. Ian selbst, allein durch den Urlaubsgedanken und das vorherige Gespräch mit Eowyn beflügelt, schenkte dem Ortolaner und Ribanne ein offenes Lächeln. Meister Dice. Nicht einmal diese haarsträubende Bezeichnung, brachte Ian dazu, die Stirn zu runzeln, was vermutlich mit anderer, emotionaler Ausgangslage geschehen wäre. Sekunden später kam die Aussage über sein Wohlbefinden, eine Aussage, die sofort Einfluss auf Ian nahm, seiner guten Laune weiter Aufschub gab. Sluuk ging es besser und das C-Virus war nicht mehr nachweisbar. Es war wunderbar zu hören, dass es ihm besser ging und noch besser war es zu seh… Das C-Virus war nicht mehr nachweisbar? Ians Blick huschte zu Eowyn, um anhand ihres Gesichts zu erkennen, ob er richtig verstanden hatte, doch Sluuk bedankte sich und Ribannas Worte schienen die von Sluuk noch einmal zu bestätigen. Gestern schon hatte Ian die leise Hoffnung gehabt, dass sie C besiegt hatten. Und heute war die erste Blutprobe mit der Bestätigung gekommen. Wieder klopfte die Hoffnung an, so laut und so überschwänglich, dass Ian gar nicht erst versuchte, ihr Einhalt zu gebieten, auch wenn da eine leise Stimme war, die ihn warnte. Noch waren nicht viele Tage vergangen und das Virus konnte zurückkehren. Doch wenn es nicht mehr nachweisbar war, wie sollte es das? War es nicht unsinnig, zu glauben, dass etwas, das weder mit der Macht zu spüren, noch im Blut vorhanden war, zurückkam? Dann hätten Überreste da sein müssen. Doch C war kein normales Virus – das durfte Ian nicht vergessen.

„Es freut mich zu hören und zu sehen, dass es Euch besser geht!“, fand Ian schließlich doch endlich zu Worten, deren Inhalt durch seinen Tonfall, nur weiter bekräftigt wurde. Er freute sich – vielleicht zu sehr, strahlte über das ganze Gesicht. Wenn es ihnen wirklich gelungen war, C zu besiegen, wenn es ihnen wirklich nachhaltig gelungen war, war das nicht nur ein kleiner Sieg gegen Allegious. Es wäre die beste Nachricht seit langem, es wäre endlich etwas Gutes. Endlich etwas, was gut war!
„Eure dauerhafte Genesung von C wäre Dank genug und weit mehr, als ich mir wünschen könnte,“meinte Ian dann, denn wirklich bedanken musste Sluuk sich nicht. Und wenn, dann war der beste Dank tatsächlich seine Gesundheit. Wenn sich Sluuks Ergebnisse auch in 13 Tagen nicht veränderten, sondern gleich blieben, wenn C dann noch immer nicht nachgewiesen war – dann hatten sie alle Grund zur Freude und Ian vielleicht sogar die Möglichkeit aufzuatmen.

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice

OCC: Sorry, ich komme aus einem 3-Tage-Arbeitsmarathon^^ Und @Ribanna, ich hab deinen Post gelesen, aber Eo und Ian waren zu ebschäftigt, um den Empfang irgendeiner Nachricht zu registrieren.
 
[ Coruscant| Obere Ebenen | eine ehem. Imperiale Militär-Akademie | Südturm | ehem. Messe | Faith & NPCs ]
Ein beharrendes Geräusch hallte durch die Gänge. Es kam stätig näher. Keuchend umklammerte Faith das Gewehr in ihren Händen. Die Waffe, die etwas mehr als einen Standardmeter maß, war viel zu unhandlich für den Kampf in engen Gebäuden, doch sie hatten nichts anderes. Das Denken viel ihr schwer. Sie musste Entscheidungen treffen, und zwar schnell. Soeben war sie im Treppenhaus geschlagene sieben Stockwerke hinauf gesprintet. Ihr war schwindelig und irgendetwas pochte ihr unaufhörlich gegen die Schläfen. Sie versuchte tief durchzuatmen, die Augenlider zu schließen, presste die Zähne aufeinander und versuchte Herrin der Lage zu werden. Durch den Aufstieg hatten sie Zeit gewonnen. Zumindest für ein denkbar kleines Zeitfenster. Ihre Verfolger waren langsamer und benötigten Zeit um aufzuholen. Doch die junge Frau saß fest. Zusammen mit sechs anderen.

Faith sah sich um. Rechts von ihr, einen großen umgestürzten Wasserspeier als Deckung nutzend, lehnte Teeda Whendi. Sie war eine unglaublich schöne und elegante Frau. Was nicht weiter verwunderte, wenn man erfuhr, dass sie eine waschechte Hapanerin war. Doch nun waren ihre attraktiven blonden Haare unter einem weißen Helm verborgen und der Kinnriemen verschleierte die grazilen Gesichtszüge. Zwar atmete auch sie tief durch, doch keuchte sie weit weniger schwer. Sie war in etwa zehn Jahre älter als Faith, was ihr großen Respekt abrang. Auf der anderen Seite befand sich Senbar Fer, ein kleingewachsener beigefarbener Sluissi. Sie konnte nicht sagen, ob er stand, saß oder hockte. Sie wusste nicht einmal, ob es bei seiner Spezies einen Unterschied ausmachte. Der schlangenartige Unterkörper hatte sich eingekringelt und wippte den Oberkörper wie auf einem Kissen schwebend auf und ab. Er war der einzige von ihnen, der nicht nach Atem rang, was ihm den entscheidenden Vorteil verschaffte, klar denken zu können. Seine großen, schwarzen Augen hatte er auf ein Datenpad geheftet, auf dem seine Hand, die im Gegensatz zu den Menschen nur vier Finger besaß, präzise Eingaben tippte. Faith fragte sich immer wieder, wie er in jeder erdenklichen Situation so ruhig bleiben konnte, während sie dazu neigte hektisch und nervös zu werden.


„Esss gibt keinen Ausssssweg“, nuschelte er ihr in beinahe gelangweiltem Ton zu. Seine lange, gespaltene Zunge zischte dabei aus der reptilienartigen Mundhöhle und wirbelte durch die Luft. „Ssssssie kommen näher.“

Und tatsächlich war das zuvor anhaltende Geräusch inzwischen unverkennbar als Schritte zu erkennen. Viele einzelne schwere Stiefel, die auf den steinernen Boden traten und an den kahlen Wänden widerhallten. Er sah sie erwartungsvoll an. Doch sie wusste keinen Ausweg. Wie er ihr gerade selbst bestätigt hatte, gab es einfach keinen Ausweg.

„Was nun?“, ertönte eine Stimme hinter ihr. Es war Garuk, ein Cathar mit hellem Fell. Er klang ungeduldig, während seine unterschwellige Aggressivität ebenfalls kaum zu überhören war. Faith drehte sich um und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch sie haderte. Sie war sich nicht sicher was zu tun war. Wie sollte sie auch? Sie war noch nie in einer solchen Situation gewesen. Garuk knurrte unzufrieden. „Wir sollten den Aufgang flankieren“, warf plötzlich jemand anderes ein. Faith wandte sich erneut um und erkannte diesmal eine blaufarbige, weibliche Squib. Mit richtigem Namen hieß sie Boleedeekadeh, doch alle nannten sie Bol. Das Weibchen, das nicht größer als einen Meter war, nickte Faith aufmunternd zu. Ohne, dass diese etwas zu diesem Vorschlag beisteuern konnte, packte Garuk sein Gewehr, sprang auf und begab sich auf den Weg. Bol nickte abermals, ehe sie ihren Blaster, der in ihren winzigen Händen wie eine große, stattliche Waffe wirkte, mit beiden Händen umklammerte und hinterher spurtete. Faith sah ihnen nach. Über ihre Deckung hinweg erkannte sie, dass die beiden das große, leere Halle, in dem sie sich befanden, durchquerten und hinter einem Haufen aufeinander gestapelten Tischen und Stühlen versteckten. Die beiden waren gut. Auf dem ersten Blick würde sie dort niemand erkennen.


Faith warf einen Blick in die verbliebene Runde. Außer Theeda und Senbar waren da noch Dtor, ein Gran, und Tavion Axmis, ein schlaksiger Mensch in den Zwanzigern. Auch sie wirkten so, als wollten sie die Stellung wechseln und warteten nur darauf, dass Faith etwas sagte. „In Ordnung“, sagte diese endlich, woraufhin die anderen ebenfalls ihre Waffen packten. „Dort rüber.“ Sie deutete auf einen metallenen Tresen, der Gegenüber von Bol und Garuk stand und von welchem aus sie gute Sicht auf die Türen haben würden, die das Treppenhaus mit der Halle verband. Ohne weitere Umschweife erhoben sich die vier und taten, was Faith ihnen sagte. Sie selbst pustete noch ein weiteres Mal tief durch. Die Schritte waren nun ganz nahe. Etwas polterte gegen die Tür.

Gerade als Faith den Raum durchquert und sich hinter dem Tresen niedergelassen hatte, sprang die Tür zum Treppenhaus mit einem lauten Knall auf. Weißer Rauch drang hindurch und verbarg das, was sich dahinter befand. Faith erhob ihr Gewehr, tat es den anderen nach und nutzte den Tresen als Auflage für Arme und Waffe. Sie kniff eines ihrer Augen zu. Mit Hilfe des anderen, das durch das Visier ihres Gewehrs blickte, erkannte sie eine schwarze Kugel, die durch den Qualm rollte. Sie hörte jemanden an ihrer Seite „Deckung!“ rufen, doch es war zu spät. Ein weiterer lauter Knall, ein heller Blitz, dann sah sie nichts mehr. Vor ihren Augen war alles weiß, in ihrem Kopf dröhnte ein ohrenbetäubender Tinnitus. Im ersten Moment wollte sie sich auf den Boden fallen lassen, besann sich jedoch eines Besseren, als ihr Blastergewehr an der Kante des Tisches hängen blieb. Jetzt galt es ohnehin alles oder nichts. Zwar konnte sie weder sehen noch hören, doch ihr blieb immer noch die Macht. Es war nicht mehr genug Fokus in ihr übrig um die Macht bewusster einzusetzen, doch sie konnte ihre Gedanken fallen lassen, der Macht und ihrem Gefühl vertrauen. Wenige Sekundenbruchteile nachdem die Blendgranate hineingerollt war, betätigte sie den Abzug ihrer Waffe.

Eine Hand voll Schüsse, mehr war nicht möglich. Nachdem sie spürte, wie etwas sie in den linken Arm traf, blieb ihr nichts anderes übrig als sich tatsächlich nach hinten fallen zu lassen und flach auf dem Boden zu landen.

Als sie wieder einigermaßen sehen konnte, erkannte sie, dass ihre Begleiter bereits neben ihr am Boden lagen. Über ihr stand jemand. Ein großgewachsener Mensch mit kurzem, rotblondem Haar und Dreitagebart hielt ihr die Mündung seiner Waffe entgegen. In wenigen Augenblicken war sie tot.

Zumindest wäre sie es gewesen, wenn es sich bei dieser Übung um einen Ernstfall gehandelt hätte. Der Schuss, der sie am Arm getroffen hatte, verursachte hier nicht mehr als ein leichtes Pieksen, ähnlich der Energieblitze wie ihn die Übungsdroiden im Jedi-Tempel auf sie schossen.


„Stehen sie auf, Navalon“, sagte der Mann in gemäßigtem Ton, nachdem er sich seinen Blaster über die Schulter hängte und ihr hilfsbereit die Hand hinhielt. „Ja, Lieutenant“, erwiderte sie, streckte ihre Hand nach seinem Arm aus und ließ sich von ihm aufhelfen.


[ Coruscant| Obere Ebenen | eine ehem. Imperiale Militär-Akademie | Südturm | ehem. Messe | ²Lt Navalon & NPCs (Lt Both, CPL Whendi, CPL Dtor, PVT Axmis, PVT Bol, PVT Garuk,...) ]
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Ian

Sluuk sah nicht nur besser aus, er hörte sich auch um einiges besser an. Gestern war seine Stimme matt und kraftlos gewesen, heute klang er schon beinahe danach, als ob er gleich aus dem Bett springen und wieder seinen Alltagsgeschäften nachgehen würde. Sein Stocken bei ihrem Namen ließ sie innerlich schmunzeln - ah, es war irgendwie beruhigend, wenn man bemerkte, dass auch andere sich Namen nicht merken konnten. Andererseits war Sluuk wirklich entschuldigt - schließlich war da noch die Kleinigkeit, dass er gestern beinahe gestorben wäre. Also... hatte er dieses Problem vielleicht auch nicht.
Es war wunderbar zu hören, dass es ihm so viel besser ging, und noch viel wunderbarer, als er davon erzählte, dass das Virus nicht mehr nachweisbar war. Nein, das war nicht nur einfach wunderbar, das war... das war der Lichtblick, auf den sie so lange gewartet hatten. Doch auch, wenn sich auf Eowyns Gesicht ein Lächeln ausbreitete, sie wagte es noch immer nicht, wirklich daran zu glauben. Das Virus konnte wieder zurückkehren... irgendwie... vielleicht war die Untersuchung nicht genau genug gewesen, vielleicht waren noch minimale Mengen vorhanden, vielleicht war das Virus "intelligent" genug, sich irgendwie zu bewahren... Ach was, sie sollte versuchen, sich zu zügeln. Ja, Allegious hatte dieses Virus erschaffen, aber das hieß nicht, dass sie es in seiner Gefählichkeit noch schlimmer machen musste, als es ohnehin schon war.
Offensichtlich war sie aber nicht die einzige, die sich diese Sorgen machte. Eine nochmalige Kontrolle war wirklich sinnig - und eine Kontrolle spätestens morgen ebenfalls. Die Frage war, wie lange man Sluuk hier behalten würde. Krankenzimmer waren rar gesät, vielleicht entließ man ihn früher als normalerweise - hoffentlich nicht
zu früh...
Doch auch Ian strahlte, und Eowyn hoffte für ihn beinahe genauso wie für Sluuk, dass das Virus endgültig verschwunden war. Es würde so viel Hoffnung geben, so viel Kraft... ein winziger, unscheinbarer Lichtblick. Aber dieser Lichtblick konnte der Anfang sein...


Eowyn nickte Ribanna zu. Das ist richtig... ich fürchte auch, dass du momentan nicht mehr machen kannst. Aber übernimm dich trotzdem nicht, auch wenn es schwer fällt. Vielleicht braucht man irgendwann deine Hilfe, dann wäre es sicher gut, wenn du fit wärst. Du schaffst das schon. Sie schenkte ihr ein hoffentlich aufmunterndes Lächeln. Sie musste weiter schmunzeln, als sie sich dann Sluuk zuwandte. Ich schätze, ein wenig gilt das auch für Euch... Übertreibt es nicht gleich, nicht, dass die ganze Arbeit umsonst war, ermahnte sie ihn scherzhaft. Ich bin ebenfalls furchtbar froh, Euch wieder gesünder zu sehen, fuhr sie ein wenig ernsthafter fort. Ihr habt uns da ganz schön Sorgen gemacht... Ein Leben. Ein Leben erschien so furchtbar wenig, wenn man bedachte, dass im gleichen Moment vermutlich so viele starben... aber für Sluuk war dieses eine Leben nun einmal alles. Für Sluuk machte es einen riesigen Unterschied... Und nicht nur für ihn. Nein, ganz sicher nicht nur für ihn. Abgesehen davon, dass er Ian und ihr Hoffnung geben würde - wie viele Leben würde er verändern können, wenn er überlebte?
Viele. Unglaublich viele... aber wenn sie weiterdachte, dann fiel ihr erneut ein, was sie überlegt hatte, als sie gestern diesen Raum zum ersten Mal betreten hatten. Sie hatte es verworfen, weil Ian ihr sofort einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, aber jetzt, wo es Sluuk so gut ging... da gab es ein durchaus großes Sicherheitsrisiko. Sluuk hatte keine Ahnung, wer Ian war, und wenn sie nun etwas sagte, dann würde sie ihn vielleicht mit der Nase, oder besser, dem Rüssel, darauf stoßen. Aber wenn sie nichts sagte... was, wenn er allen begeistert erzählte, wer ihn geheilt hatte? Vielleicht musste sie einfach darauf hoffen, dass er ihnen, nachdem sie ihn geheilt hatten, ein kleines bisschen vertraute...

Ich... ich hätte da noch eine Bitte...
begann sie schließlich zögerlich und sah dabei sowohl Ribanna als auch Sluuk an. Es... wäre mir wichtig, dass Ihr beide Ians Namen nicht außerhalb dieses Raumes erwähnt. Sie warf dabei Ribanna einen etwas längeren Blick zu. Die Padawan wusste schließlich, hoffentlich im Gegensatz zu Sluuk, wer oder was Ian einmal gewesen war. Eowyn hoffte, sie war schnell genug im Denken, jetzt nichts Falsches zu sagen.
Eine Begründung konnte sie Sluuk nicht liefern. Vermutlich war der Gedanke, von einem ehemaligen Sith geheilt worden zu sein, kein so angenehmer... Unter Nicht-Machtnutzern herrschten oft zu viele Vorurteile und Gerüchte - wer wusste schon, auf was für Gedanken der Ortolaner kommen würde? Selbst wenn sie wüsste, dass sie ihm so weit vertrauen konnte - nein.

Ich kann Euch nicht sagen, weshalb. Aber ich bitte Euch, mir in diesem Punkt zu vertrauen. Bittend sah sie vor allem Sluuk an. Und hoffte, dass das genügen würde, um etwaigen Gerüchten Einhalt zu gebieten - schließlich waren da gestern noch, außer Alisah, die Zabrak und dieser junge Mann gewesen. Und Calad... Sie sollten versuchen, die drei zu erwischen und mit ihnen zu reden - und die Macht darum bitten, dass sie noch niemandem etwas von Ian erzählt hatten. Sie hätten gleich daran denken sollen - aber bei Alisah war einfach alles zu schnell gegangen, sie hatte Ians Namen herausposaunt, ohne, dass sie etwas hatten sagen können, und am Ende hatten Leben auf dem Spiel gestanden. Wer dachte da so weit? Jetzt mussten sie noch irgendwie retten, was zu retten war.

Coruscant – Jedi-Tempel, Wontos Krankenzimmer, mit Ribanna, Wonto und Ian
 
Coruscant- vor dem Jedi-Tempel, Okin alleine

In Windeseile hatte Okin seine sieben Sachen zusammengepackt und hatte den Jedi-Tempel verlassen. Die Sonne schien hoch über Coruscant und zeigte ihm eine frühe Nachmittagsstunde an. Für den Coruscanti war es eine sehr seltene Erfahrung die echte Sonne zu spüren und zu sehen. In die unteren Ebenen drang diese nämlich nicht durch. Dort herrschte die Dunkelheit, die nur von künstlichem Licht bekämpft wurde. Doch diese seltene Erfahrung konnte er nicht genießen, denn er musste sich beeilen. Er hatte nun schon eineinhalb Tage im Tempel verbracht und die Reise zum Tempel hatte in etwa dieselbe Zeit in Anspruch genommen. Er hatte also bereits drei Tage vergeudet und die Rückreise würde auch noch einiges an Zeit beanspruchen, auch wenn vermutlich nicht solange wie die Hinreise. Er wollte sich einem der Geschäfte der oberen Ebene einen Gleiter mieten, um die riesigen Entfernungen schneller zu überbrücken. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn seine Familie war nun seit etwa einer Woche infiziert das hieß, dass der Virus in Kürze sein vollständiges zerstörerisches Gesicht zeigen würde.

Okin warf einen letzten Blick zurück auf den Jedi-Tempel. Er wirkte einerseits imposant, anderseits aber auch in Mitleidenschaft gezogen. Die Zeit, die Kriege und vor allem auch die Sith hatten ihre Spuren hinterlassen. Der Tempel stand sinnbildlich für die gesamte Stadt. Eine der größten und bedeutendsten Städte der ganzen Galaxis und doch wirkte es an vielen Orten insbesondere in den unteren Ebenen als sei sie dem Untergang geweiht. Und es wäre auch kein glorreicher Untergang, sondern ein schäbiger, bemitleidenswerter. Hingerafft durch ein unsichtbares, erbarmungsloses Virus. Würde er jemals wieder an diesen Ort zurückkehren? Würde er jemals die große Gabe, die er erhalten hatte, wirklich benutzen können und eine Ausbildung zum Jedi antreten können?

Es dauerte im Anschluss etwa eine halbe Stunde bis er auch einen passenden Gleiter für seine Reise mieten konnte. Der Händler, ein mieser Koorivar, hatte ihn völlig über den Tisch gezogen. Okin hatte fast alles Geld, das er angespart hatte, mit auf die Reise genommen. Und den Großteil davon musste er jetzt in den Gleiter investieren, da der Händler einen immensen Risikoaufschlag für eine Reise damit in die unteren Ebenen verlangte. Hätte er doch nur gelogen und dem Händler eine Story aufgebunden, als dieser gefragt hatte, wohin er denn reisen wolle. Aber nun hatte er kaum eine andere Wahl als diesen Wucherpreis zu bezahlen. Er durfte nicht noch einmal eineinhalb Tage mit der Rückreise verschwenden.

In der Tat verlief die Reise bis zur Grenze an die untere Ebene wie im Flug. Auch die Kontrollen an der Grenzen konnte er diesmal weitgehend problemlos überwinden. Die Wachen wollten nur verhindern, dass Infizierte ungeregelt in die oberen Ebenen vordrangen und es dann dort genauso in Chaos ausartet wie es bereits in den unteren geschehen war. Ob jemand hingegen in die unteren Ebenen wollte, war ihn eigentlich relativ egal, auch wenn sie ihn etwas doof anstarrten. Vermutlich hielten sie es für völlig verrückt, dass jemand von oben nach unten wollte, obwohl unten das Virus viel schlimmer grasierte.

Okin fuhr mit dem Gleiter noch einige Stunden in den unteren Ebenen. Es war bestimmt schon abends, aber in den unteren Ebenen konnte man dies nie genau sagen, da es kein natürliches Tageslicht gab. Plötzlich stand ein Vermummter, der von der Statur her ein Mensch zu seien schien, vor ihm in einer engen Gasse. Er hielt einen Blaster in der Hand und schoss grob in Okins Richtung. Er verfehlte zwar sein Ziel, aber es wirkte wie Absicht. So als ob es nur ein Warnschuss wäre. Okin fühlte sich gezwungen anzuhalten. Auf diesem engen Weg hatte er kaum Möglichkeiten auszuweichen und der nächste Schuss würde bestimmt treffen.

Der Vermummte hatte eine männliche, menschliche Stimme und klang auch relativ jung: „ Steig ab! Geh von dem Gleiter weg! Und lass die Hände aus den Taschen! Wenn du dich ruhig verhältst, wird dir nichts passieren.“

Der Mann hatte also wirklich bewusst daneben geschossen, da er den Gleiter rauben wollte. Aber er brauchte den Gleiter. Selbst wenn es nicht mehr allzu weit bis zu ihm nach Hause war. Er brauchte ihn vielleicht um seine Familie transportieren zu können. Mit dem Fahrzeug konnte er zumindest eine kranke Person pro Fahrt zu einem Lazarett bringen. Er stieg zwar ab, aber entfernte sich noch nicht von dem Gleiter.

„ Bitte! Lasst mir den Gleiter! Meine Familie ist infiziert und ich muss sie zu einem Lazarett fahren. Ich kann Euch stattdessen ein paar Credits geben.“

Der Mann zögerte zwar, er schien leicht Skrupel zu haben, doch dann schubste er Okin grob zu Boden und zielte mit dem Blaster auf ihn: „ Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Fast jeder hier hat infizierte Verwandte. Auch ich! Und ich muss Geld für Medikamente heranschaffen. Dein Gleiter wird mir einiges einbringen. Und deine Credits kannst du auch gleich auspacken.“

Was hatte er denn nur für ein Pech. Jetzt war er gerade in einen Banditen gefahren und musste diesem nun sein ganzes Hab und Gut aushändigen. Und das schlimmste war, dass er den Gegenüber noch nicht einmal hassen konnte. Auch er musste infizierte Verwandte vor dem Tod bewahren. Was war nur aus Coruscant geworden.

Nachdem sich der Ganove verdrückt hatte, musste sich Okin zu Fuß auf den Heimweg begeben. Der Stoß zu Boden hatte ihn auch noch leicht verletzt. Sein Fuß hatte sich dabei verdreht und so war der Weg noch um einiges länger und anstrengender als er ohnehin gewesen wäre. Drei Stunden später stand er dann endlich abgekämpft vor der Wohnung seiner Familie. Endlich war er wieder zu Hause, endlich wieder im Heim der Ails. Noch ahnte er nicht, was folgen sollte. Einige Stunden später verließ er nämlich als Ältester der Ails das Haus. Die Eltern waren dahin gerafft durch das Virus. Und nicht viel später auf dem Weg in ein Lazarett musste er auch noch seine Schwester erlösen. Und so war Okin der Letzte der Ails.

Coruscant, nicht weit vom Haus der Ails in den unteren Ebenen entfernt, Okin alleine

OP: Die Tode von Okins Familie werde ich in der Kurzgeschichte genauer beschreiben
 
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