Genaugenommen "posaunt" er es ja nicht herum, er sagt es recht gezielt zu Poggle. Und der scheint mir ohnehin mehr zu wissen, als seine Separatisten-Kollegen (er wußte jedenfalls mehr als sie über die genaueren Einsatzpläne für die Ultimative Waffe).
Natürlich wäre es auch möglich, daß Dookus Aussagen über seinen Meister nur zeigen sollten, daß Dooku nicht ganz so gerissen ist, wie er selbst glaubt. Vielleicht wollte George Lucas ihn hier ganz bewußt als Gegenfigur zu dem stets auf seine Worte bedachten, nie etwas enthüllenden Palpatine aufbauen, und - und damit gerate ich noch weiter in die wunderbare, weil unbegrenzte Welt der Möglichkeit - vielleicht ist dieser Satz der Schlüssel zu Dookus Untergang in Episode III. Sieht man sich an, was Palpatine bisher alles getan hat, um eines Tages aufzeigen zu können, daß die Jedi hinter all dem Unglück - angefangen mit der Naboo-Krise bis hin zum Großen Klonkrieg - stecken, dann ist es nicht völlig abwegig zu vermuten, daß Dooku am Ende als Bindeglied zwischen den Jedi und den bösen Separatisten fungieren soll. Diesen Fall vorausgesetzt, wird Palpatine eines Tages enthüllen, daß Dooku im Auftrag der Friedenshüter die Nabooblockade in der Gestalt eines Sithlords namens Darth Sidious inszeniert hat, um ein widerrechtliches Eingreifen der Jedi zu ermöglichen. Er wird weiter darlegen können, daß der Plan der Jedi nicht aufging, weil er - Palpatine - zum Obersten Kanzler der Republik gewählt wurde und daß sie in der Folge ihre Pläne ändern mußten: sie inszenierten Dookus Austritt aus ihrem Orden und gaben ihm den Befehl, heimlich eine Klonarmee aufzubauen, mit deren Hilfe sie die Republik übernehmen wollten. Gleichzeitig zwangen sie harmlose Wirtschaftsführer mit ihren geistigen Tricks dazu, eine Rebellion gegen die Republik vorzubereiten und setzten Dooku einmal mehr als Führer dieser Rebellion ein. Palpatines Resumée aus all dem wird dann sein, daß nur sein Einsatz und sein Mut verhindert haben, daß die Republik zu einer grausamen Jedi-Tyrannei wurde. Daß dies alles die Verurteilung der Jedi als Hochverräter nach sich ziehen wird, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.
Und da Dooku schon in Episode II nicht ganz Herr seiner Worte war - wie dieser Thread belegen könnte - wird er kaum in der Lage sein, sich gegen diese Anschuldigungen angemessen zu wehren, sondern sich möglicherweise sogar noch viel mehr um Kopf und Kragen reden. Es wäre sogar möglich, daß er am Ende versucht, an der Seite der verbliebenen Jedi gegen die Republik zu ziehen, um sich so wenigstens noch an seinem Meister zu rächen.
Palpatine hätte hier in jedem Fall viel auf einmal erreicht: die Jedi sind geächtet und keine Bedrohung mehr für ihn, sein Schüler Dooku, der ohnehin schon viel zu mächtig geworden ist, ist kaltgestellt, seine eigene Verwicklung in den Fall der Republik ist glänzend als Mittel der Vernichtung seiner Feinde verwendet worden, und Palpatine kann weiterhin der integre Kanzler der Republik sein, ohne fürchten zu müssen, daß irgendwer in ihm den Dunklen Lord der Sith sieht.
Es hat wirklich Vorteile, wenn man geistig unterlegene Gefolgsleute hat...