Die "Verlobung" als solches ist zweifelsohne ein Relikt aus der Vergangenheit. Sie ist zwar ein schöner Zug mit dem man jede Menge romantischer Vorstellungen verbinden kann, sie ist aus gesellschaftlicher Sicht heute aber ziemlich bedeutungslos.
Heute braucht sich ein Liebespaar nicht mehr zu verstecken, wenn es mal seine Gefühle ausleben will. Noch vor zweihundert Jahren war das nur möglich, wenn man verlobt oder verheiratet war. Da war schnell der Teufel los, wenn sich zwei verliebte Menschen in der Öffentlichkeit geküsst haben, die offiziell noch nicht miteinander verbandelt waren. Unnütz ist die Verlobung heute dennoch nicht. Aber es kommt halt sehr darauf an, was jeder dahinter sieht und was er mental damit verbindet.
Ich schätze eine Verlobungsfeier als sehr gute Gelegenheit, die Familie beider Partner zusammen zu führen und auf die Zeit des Ehelebens einzustimmen. Aber auch für die Brautleute selbst kann die Zeit der Verlobung eine wunderbare Vorbereitungsphase auf die Hochzeit sein. Und jedem, der dies durchmacht, soll es vergönnt sein, diese Zeit als prickelndes Erlebnis zu geniessen.
Nur, eine Verlobung garantiert keinesfalls eine bessere Ehe. Die Bewährungsprobe fängt nämlich erst mit dem Verheiratetsein an, wenn die Routine der Schmetterlingsphase zu weichen beginnt.
Wer heute mit seinem Partner alt werden will, kann dies mit oder ohne Trauschein tun. Die Gesellschaft ist heute soweit, alle Formen des Zusammenlebens kritiklos zu tolerieren (oder sollte es sein!). Wer heiraten will, braucht sich nicht unbedingt zu verloben. Aber wenn sich wer verlobt, dann sollte das schon in der festen Absicht geschehen, den Partner später zu heiraten. Sich nur zu verloben, weil man von der romantischen Komponente dieses Aktes fasziniert ist, ist doof und wird einem mit Sicherheit auch gar nicht befriedigen.
Gruss, Bea
@ Bina und Manu
Herzlichen Glückwünsch zur Verlobung und toi toi toi auf dem gemeinsamen Lebensweg