TomReagan schrieb:
Hmm, dann muss ich in den 2 Jahren wo ich Maschinenbau als Hauptfach hatte wohl geschlafen haben. Besonders beim Thema Werkstoffkunde und DIN Normen.
Gebaut wird immer so das die Materialien Spielraum haben, sprich nicht an der Grenze der Belastbarkeit.
Die Materialien haben keinen Spielraum, sondern die angenommenen Lasten (hier Traglast Brandlast) werden überhöht, das heisst, man fordert für einen Nachweis der Sicherheit mehr (in der Regel das dreifache). Das heisst, dass für die dreifache Last, die als Maximum im normalen (!) Betrieb eines Gebäudes angenommen wird, die Bemessung des Bauteils durchgeführt wird. Jetzt soll aber keiner auf die Idee kommen, mit dreimal sovielen Leuten in einen Aufzug zu steigen, als in der Kabine angegeben !!!
Es geht beim Brandschutz primär auch immer nur um die Zeitspanne, die bei einem eventuellen Schadensfall mindestens zu einem sicheren Verlassen eines Gebäudes zur Verfügung stehen muss, wenn Bauteile betrachtet werden.
Weiterhin wird in Brandabschnitten gebaut, sodass sich ein Feuer nicht unnötig schnell ausbreiten kann. In amerikanischen Stahlskelettkonstruktionen sind auch stets Sprinkleranlagen vorhanden, die nicht nur ein Feuer löschen sollen und dies oft auch nicht können, sondern die zur Kühlung der gefährdeten Bauteile bei grösseren Bränden da sind.
Beim Worldtradecenter sind sehr viele Faktoren zusammengekommen, die im Vorfeld versucht wurden, berücksichtigt zu werden, die sich aber leider im Nachhinein von den Experten als nicht vollständig vorausschaubar erwiesen haben.
Ich meine mich erinnern zu können, dass das WTC zum Beispiel das einzige Gebäude seiner Art war, welches eine aussenliegende Haupttragkonstruktion aus Stahl hatte mit einem innenliegenden Versorgungskern aus Stahlbeton, der der Aussteifung diente, was sich ja als einer der Hauptfaktoren für den schnellen Zusammenbruch zeigen sollte.
Stahl hat auch die unangenehme Eigenschaft, unter Last und Erhitzung nicht kontinuierlich, sondern abrupt seine Strukturintegrität zu verlieren (kristalline Gitterstruktur), sodass die plötzlich auftretenden Kräfte durch die aufliegenden Lasten um ein vielfaches höher sind als bei einer ruhenden Last. Wenn man somit ein plötzliches Einknicken über mehrere Etagen hat, sind die Auswirkungen selbstverständlich verheerend.
Man hat in der Planungsphase einfach nicht mit einem Anschlag der Grössenordnung 9/11 gerechnet oder rechnen können, und irgendein schlauer Kopf hat sich die Fehler zunutze gemacht. Man kann auch theoretisieren, ob der Anschlag von 1993 ein Test war, da auch damals konstruktiv wichtige Bauteile im WTC das Ziel waren.
Bauteile wie Stahl bis zu einer bestimmten Grösse zum Beispiel müssen in Deutschland feuerhemmend ummantelt werden, zum Beispiel mit Gipskartonplatten. Brandschutz ist ein sehr komplexes Thema, mit vielen kleinen Stolperfallen, die einem nicht nur in der Theorie, sondern erst recht in der Praxis arge Probleme bereiten können. Man siehe den Brand im Flughafen Düsseldorf, der weniger durch falsche Planung, sondern hauptsächlich durch eine sehr fahrlässige Ausführung und Bauüberwachung erst die katastrophalen Ausmasse annehmen konnte.
Verschwörungstheorien sind nichtsdestotrotz sehr spannend. Noch spannender finde ich aber oft die Widerlegungen der Theorien.
Ich habe das Filmchen noch nicht mehr als 10 Minuten geschaut, aber es wird IMO das klassische Mittel der Auslassung benutzt, mit dem man eigentlich alles beweisen kann.

Die ganze Geschichte mit den PUT-Options zum Beispiel, wie sah denn an den Börsen kurz vorher der sonstige Betrieb aus ? Gab es da vielleicht auch verstärkte Aktivitäten in anderen Bereichen ? Viel Risikokapital und Risikofonds, die durch die Gegend schwebten ? Ich habe keine Ahnung, aber interessant wäre das doch.
Es wird leider alles sehr einseitig betrachtet (zumindest in den ersten zehn Minuten), und das ist eine sehr manipulative Art der Informationsaufbereitung.
Gruß,
Michael