Dune - Der Wüstenplanet

Re: Dune - Der Wüstenplanet

Kritik zu Dune ? Der Wüstenplanet ? die Trilogie

Da ich ja nun ausgesprochener Fan des ersten Bandes des Dune-Zyklus bin, habe ich mich lange Zeit auf diese Trilogie gefreut, die ja auch als hervorragend angekündigt wurde. Ich fand auch die erste Kinofassung gut, obwohl sie bei weitem nicht den Inhalt des Buches wiedergeben konnte (Ich habe leider nie die 4 Stunden-Langfassung gesehen). Aber gut, die Kritik soll sich ja auch um die TV-Fassung drehen. Zuerst einmal: Die Trilogie hat sich sehr nah am Buch orientiert und hat die Story besser erzählt, als es der Kinofilm vermochte. Trotz des Appendix I im ersten Roman ist mir die Verbindung zwischen Wurm und Spice (Gewürz) nie so ganz klar geworden. Der TV-Film vermochte mir endlich diesen Zusammenhang zu verdeutlichen. Trotzdem habe ich nicht verstanden, warum diverse Änderungen vorgenommen wurden, als Beispiel möchte ich hier anbringen, das Prinzessin Irulan im Film eine wesentlich größere Rolle hatte, als im Roman. Frank Herbert verstand es, eine Geschichte zu erzählen, die ab dem Jahr 10191 spielt und man trotzdem auf ein feudales Herrschaftssystem trifft, in dem sowohl mit futuristischen Lasguns, als auch vielmals mit herkömmlichen Messern (in jeder Größe und Form) gekämpft wird. Ich finde, das dieser Stil im Kinofilm besser rüberkam, obwohl man dort unnützerweise die Schallmodule einführte. Aber die Kostüme und Kulissen waren einfach besser abgestimmt. Im TV-Film wirkten die manchmal zu überladen (man denke an die Hüte der Bene Gesserit), so das es alles nicht stimmig ineinander ging. Auch fand ich die Überlegenheit der imperialen Sardaukar nicht gut dargestellt. Die ultimativen Elitetruppen, vor denen sich jeder fürchtet waren im TV-Film nichts weiter als gewöhnliche Kämpfer, besonders traurig fand ich, wie man den gefangenen Captain der Sardaukar darstellte. Wenn man diese Passage mal mit der im Buch vergleicht, so sieht man, was für eine Persönlichkeit dieser Captain eigentlich hätte sein müssen, aber stattdessen sah es so aus, als ob er sich gleich in die Hosen machen würde. Wobei wir auch schon bei den schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten wären. Jeder stolperte so vor sich hin, man hatte das Gefühl, das es jeder nur schnell genug hinter sich bringen wollte. Uwe Ochsenknecht wusste ebenfalls nicht so recht, wie er den Stilgar, den Naib des Sitch Tabr, Anführer von 20.000 Männern, Frauen und Kindern, spielen sollte. Er stand immer etwas hilflos neben Paul (die anderen Namen erspar ich mir jetzt). Auch wenn er wusste, das er Paul niemals hätte besiegen können, war er doch im Buch ein viel stolzerer Mann. Alles in allem waren die Schauspieler des ersten Films wesentlich charismatischer. Auch die Anzahl Statisten war kümmerlich. Während bei Lynch ?Lang leben die Kämpfer!? mindestens 5000 Leute rumstanden (oder hineinkopiert wurden, das ist egal, sie waren da), jubelten dem neuen Paul schätzungsweise 300 Leute zu und das vor einer erbärmlich aussehenden Wüstenleinwand. Was sie sich dabei gedacht haben, wird wohl auch immer und ewig ein Geheimnis bleiben. So schlechte Übergänge vom Studiosand zur sich deutlich abhebenden Leinwand hat man ja lange nicht mehr gesehen, da sind ja die SFX in Stargate SG-1 besser. Das es kein Problem ist, in der Wüste zu drehen, hat man doch an Star Wars Episode 1 gesehen und immerhin hat Dune auch 40 Millionen Dollar (oder waren es 60?) gekostet, da hätte man mehr draus machen können. Das man sieht, wo Bluescreen eingesetzt wurde, kann ja wohl kaum Sinn und Zweck der Sache gewesen sein. Genauso das mit den Augen: da einfach Kontaktlinsen zu nehmen, diese mit Schwarzlicht zu bestrahlen und dann immer nicht aufzupassen, so das die Augen regelmäßig ihre Originalfarbe haben, ist ja wohl mehr als peinlich. Zumal man in Babylon 5 gesehen hat, wie man Augen komplett schwarz einfärben kann (Lyta Alexander). Aber was reg ich mich auf. Wie gesagt: ursprünglich hatte ich gehofft, der Film wird wesentlich besser als Lynchs Werk, aber im nachhinein gesehen ist dieser die bessere der beiden Filme.

Aber: alea jacta est!
 
Re: Dune - Der Wüstenplanet

hmm, das war ne lange Meinungsäußerung...
bei mir ists schon ne ganze weile her, seit ich die alte Fassung gesehen hab,bzw. das Buch gelesen hab...aber mal sehen: Diesen dreiteiler fand ich zwischendurch sehr langatmig aufgezogen und sowohl den Harkonnenüberfall, als auch die Schlacht am Ende viel zu kurz. Die Sardauker waren einfach nur lächerlich dargestellt, standen irgendwie immer nur hilflos herum in ihren mißratenen Uniformen. Bei den Harkonnen fehlte irgendwie diese düstere, gemeine Stimmung, besonders die Herzstecker haben mir echt gefehlt...Das mit den Fremenaugen brauch ich ja nich mehr zu wiederholen, sahen teilweise echt Sch... aus. Außerdem hatte ich die Chanii wesentlich aktiver im Geschehen in Erinnerung...Gestört haben mich auch die extremen unangekündigten Zeitsprünge, kaum bei den Fremen aufgenommen, schon trinkt se das Wasser und anschließend is Pauls Sohn schon auf der Welt und stirbt 3 Szenen später wieder...Wieviele Jahre haben da jeweils zwischengelegen??? (rhetorische Frage)...
Aber es gab auch gute Sachen: Zum Beispiel fand ich die Raumschiffe der Gilde echt Klasse rübergebracht, und auch die Szene mit dem navigator war echt krass...Wenn diese furchtbaren Kostüme nicht wären, hätte mir die Gilde in den Filmen wirklich gefallen.

Fazit: Die neuen Filme waren nicht annähernd so gut, wie ich vorher gedacht hatte. Trotzdem hab ich sie jetzt auf Video und werd sie auch nicht wieder überspielen. Aber - Im alten Film kam die Stimmung besser rüber. Hoffentlich wird der auch nochmal gezeigt, hab ihn nämlich noch nicht aufgenommen.
 
Re: Dune - Der Wüstenplanet

Der Film läuft ab und zu auf den Dritten (3Sat, WDR) und dort (selbstverständlich) werbefrei.
 
Re: Dune - Der Wüstenplanet

ich habe den Film 3teiler so gesehen:

- Mischung aus altem Film und Babylon5.

- Die Kulissen und Kostümer waren gut.

- Die Effekte waren nicht so toll.

- Der einzige Schauspieler der überzeugen konnte war William Hurt (Herzog Atreides) und vielleicht noch Uwe Ochsenknecht (obwohl ich kein Fan von dem bin).

- Die Story war ausführlicher als im Film. Logisch bei doppelter bus dreifacher Laufzeit, jedoch wurde kein wesentlich neuer Aspekt angesprochen.

- An den alten Film kommt keiner mehr ran. Wir erinnern uns doch noch heute an Patrick Stewart, Kyle MacLachlan und Sting. Diese 3 haben dem ersten Film doch sehr viel gegeben an Präsens.
 
Re: Dune - Der Wüstenplanet

@Darth Sonic: Sehe ich genauso. Da kann man nur hoffen, dass David Lynch irgendwann einen Director's Cut/Special Edition seiner vierstündigen Langfassung auf DVD veröffentlicht!
 
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