Tut mir Leid, dass diese Antwort jetzt etwas aus der laufenden Diskussion gerissen ist, aber ich hab leider nicht jeden Tag Zeit, bei PSW vorbeizuschaun.
Noch ein schneller Nachtrag zum aktuellen Thema: Hab nun noch mal alles weitere, was nach meiner Diskussion kam, gelesen und darf freudestrahlend newman verkuenden, dass ich verstehe was er meint, wenn er ueber Selbstbestimmung spricht

und er auch bis auf einen Punkt absolut recht hat: Zwei Faktoren bestimmen unsere Ansichten, Ueberlegungen und letztendlichen Entscheidungen:
1. Unsere Umwelt, wie newman bereits sagte. Von Anfang an werden wir Tag fuer Tag, Stunde fuer Stunde, ja gar Minute fuer Minute von aeusseren Umstaenden beeinflusst. Erfahrungen sind letztendlich das, was uns formt, von der Geburt bis zum Tod. Manche Dinge verpuffen wirkungslos, die meisten sogar, andere koennen unser Handeln dauerhaft einen Kurs geben.
2. Veranlagung. So wie ich das sehe und wie auch die heutige Wissenschaft in vielen Faellen bestaetigt, hat jeder durch sein Erbgut ein entsprechendes Potenzial erhalten. Ein Potenzial fuer logisches Denken, ein Potenzial fuer soziales Denken bzw. Verhalten, ein Potenzial fuer Ordnung, fuer Sport, im grossen und ganzen fuer jeden, moeglichen Dreck... Wie dieses Potenzial dann konkret genutzt wird und auf unsere Entwicklung Einfluss haelt bestimmt der erste Faktor: Unsere Umwelt. So ist jede vermeindlich freie Entscheidung, die du heute, morgen und im einen Jahr triffst, nur ein Produkt von aeusseren Einfluessen und innerer Veranlagung, ob dir diese Vorstellung nun gefaellt oder nicht.
Das bassiert nicht nur auf irgendwelchen induviduellen Ueberzeugungen von mir oder newman, das ist schlicht und ergreifend simpelste Logik. Nichts entsteht aus dem Nichts. Alles hat eine Ursache. So auch unsere Meinungen und unser Verhalten.
Zu beachten ist, dass ich den Aspekt der Religionen und anderer uebernatuerlicher Dinge aussenvor gelassen habe.
Aber wie auch immer, was ich eigentlich schreiben wollte:
Horatio d'Val schrieb:
Was für ein absolut schwaches Beispiel. Wir reden hier die ganze Zeit davon, daß jemand die Erlaubniss bzw. den Auftrag (!!!!) zu einem Mord erteilt und jemand diesen Auftrag dann freiwillig durch führt. Und du gegenargumentierst hier damit, daß jemand zu einem Mord gezwungen werden soll?!?!?!?
Es sind ggf. mildernde Umstände, das sage ich ganz offen. Allerdings sind Voraussetzungen auch völlig anders. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.
Ahhhh ich glaub, da hab ich was in der eile des Beitrags verwechselt. Mein Fehler. Der besagte Beitrag war auf Furia Lynns "und jeder, der in sowas verwickelt ist" bezogen. Ich hatte dies (kein Schimmer warum) als gemeine Aufsage in Bezug auf Mord aufgefasst. War aber tatsaechlich auf unser altes Beispiel bezogen. Tja, das kommt dabei raus, wenn man einen eine halbe Seite langen Beitrag schreibt
Horatio d'Val schrieb:
Scheiß auf ethnischen Gruppen, du hast hier vielzuviel hineininterpretiert. Es gibt einzelne Familienoberhäupter (quasi "Patriarchen"), allerdings gibt es auch - je nach Größe der Familie - eine Gruppe von Männern, die diese Funktion ausführen.
Oftmals legen diese eine Urteil bezgl. des "Ehrenmordes" als Vertreter und Oberhäupter der Familie fest und beauftragen und bestimmen Personen, die dieses Urteil ausführen.
Wieso du auf die Idee kommst, daß ich das an einer ethischen Gruppe festlege, ist mir fremd.
Sorry, aber ich kontere nur so, wie du mir auch Gegenbeispiele hinwuerfst. Und wenn du nunmal von einem Stammesrat (nicht eines Familienoberhauptest) und somit von einem dazugehoerigen Stamm sprichst, haben wir hier offensichtlich eine ethnische Gruppe. Schliesslich sprechen wir hier von den Werten und Rechten westlicher Laender, da ist ein Stamm nicht im Gesetz verankert und sollte dem zufolge eine ethnische Gruppe sein.
Ansonsten habe ich meine Beziehung von Auftraggeber-Moerder ja bereits ausfuehrlich im vorranggegangenen Beitrag geschildert.
Horatio d'Val schrieb:
Ach, eine Frage noch von mir....wie alt bist?
Hehe.... mit solchen kleinen Spitzen kommst du auch nicht weiter.
Aber ich hatte damit schon gerechnet, dass du keine Lust mehr hast... Sobald die Diskussion zu gross oder stressig werden, hoeren die meisten mit einem Kommentar wie deinem auf. Schade eigentlich ? aber, ich habe nie gesagt und sagen wollen, das in meinen Ueberlegungen schon alles perfekt ist. Andere Denkansaetze aber schliesslich bloss als ?unausgegorren? abzutun, ist wohl auch etwas zu einfach gedacht, findest du nicht?.
Talon Karrde schrieb:
Aber jetzt drängt sich mir natürlich promt der Umkehrschluss auf: Jemand ist lange am gedanklichen Jonglieren, ob er dir eine Ohrfeige verpassen will, oder nicht. Ein anderer braucht nicht lange zu überlegen und bricht dir mal eben die Beine.
Hat denn jetzt der, der dir die Ohrfeige verpasst die härtere Strafe verdient?
Verschiedene Menschen haben verschiedene Ueberwindungsgrenzen, das ist klar. Nun wuerde aber der Mann, der bei einer Ohrfeige zoegert, beim Braechen beider Beine noch viel deutlicher zoegern. Und ob das nun fuer den anderen wirklich ein Problem ist oder nicht, spielt keine Rolle, denn wie viel Ueberwindung ein Durchschnitsmensch braucht, sollte ja vorher im Gesetz festgelegt werden, und zwar anhand des Strafmasses (siehe meinen Beitrag zum "Durchschnitts-Menschen"). Natuerlich gibt es noch einen anderen wichtigen Faktor: Die Schwere der Tat. Die spielt ja aber halt ebenfalls mit in die Ueberwindung ein, falls der Taeter sich dieser bewusst ist.
Callista Ming schrieb:
@SiLL:
Ne eigentlich widerspreche ich mich nicht.
Auftraggeber: Setzt sich mit dem Gedanken einen Mord zu begehen auseinander. Hat den Wunsch das Bedürfnis und arrangietr einen Killer
Killer: Für ihn ist ein mensch also solches nicht mehr präsent. Es is nur ein Auftrag den er ausführt und der ihm geld bringt.
Damit habe ich deine eigene These sclicht umgedreht.
Ich sehe nicht, warum es schlimmer ist, ueber einen Mord intensiv nachzudenkenm anstat erst gar nicht nachzudenken und einfach zu handeln, weil es einen eh nicht mehr interressiert. Im uebrigen scheint es mir nicht ganz aussagekraeftig, meine daruffolgenden Schilderungen zu ignorieren und deine einfach noch mal zu wiederholen.
Furia Lynn schrieb:
Du irrst. Der Täter wird beides Mal wegen §211 StGB (Mord)
angeklagt. Begeht er es selber kommt noch der §25 I 1. Alt. StGB hinzu (Täter ist, wer die Straftat selbst begeht), stiftet er an kommt der §26 (Als Anstifter wird gleich einem Täter bestraft, we vorsetzlich einen anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt). Und wie das die selbe Straftat ist, denn weder der 25 noch der 26 ist eine eigene Straftat. Nur der 211 definiert eine Straftat. Wie Du siehst, irrst Du.
Ah ok. Wieder mal schlauer.
Furia Lynn schrieb:
Öh, ich will ja nicht Dein Weltbild zerstören, aber es wurde schon ein Strafmaß für eine jede Straftat und für eine jede Form ihrer Beteiligung festgelegt.
Oeh, ich will ja auch wirklich nicht dein Weltbild zerstoeren, aber darum ging es mir in etwas so viel, wie darum wie oft mein Nachbar aufs Klo geht. Wir scheinen doch ziemlich aneinander vorbei zurreden, wenn du mich fragst
Ich wollte in den letzten Beitraegen hauptsaechlich nur meine grundsaetzlichen Ansichten schreiben. Nicht, wie unser Strafgesetzbuch demnaechst aussieht oder momentan aussieht.
Furia Lynn schrieb:
Hora hat den Stammesrat erwähnt, Du hast ihn in Verbindung mit Rassismus gebracht. Ich frage Dich warum Du den Stammesrat in Verbindung mit Rassismus bringst, nicht warum Hora das Beispiel überhaupt gebracht hat
Ich habe das Wort "Rassimus" in Verbindung mit dem Stammesrat weder verwendet noch angedeutet. Das Wort "Verhetzung" ist nicht nur fuer Hakenkreuze oder voelkerfeindliche Einstellungen bestimmt. Einer ethnischen Gruppe einzureden, sie solle irgend jemanden toeten, wobei dieser noch nicht mal gegen Gesetze oder Werte unseres Landes verstossen hat, kann man schon durchaus langsam als Volksverhetzung bezeichnen, wenn du mich fragst.
Furia Lynn schrieb:
Du hast gesagt ein Mord sollte milder bestraft werden als 5 Morde. Wenn man nun annimmt, dass 5 Morde mit lebenslänglich bestraft werden, womit wird dann ein Mord bestraft? Darf der Delinquent zum Sterben auf die Straße? Und was ist mit einer Person, die 10 Morde begangen hat? Kriegt sie 2 Mal lebenslänglich? Wir sind hier nicht in Amerika, hier hat ein Mensch nur ein Leben und kann folglich nur ein Mal lebenslänglich kriegen.
Es sollten in so einem Fall keines Falls feste Regeln anhand der Zahl der Morde besitmmt werden. Damit wird ein Menschenleben zaehlbar und das ist sicher nicht der richtige Weg. Vielmehr sollte den Richtern Spielraum gegeben werden. Zum Beispiel die Moeglichkeit, jemanden 20 bis 35 Jahre zu verknacken. Wobei theoretisch (!) auch fuer ein Mord 35 Jahre moeglich waeren - das aber dann auch nur in Aussnahmefaellen. Wenn eine besondere Schwere der Tat besteht.
Furia Lynn schrieb:
Ehrliche Antwort? Ich würde schießen. Und ich würde mir keine Gedanken über eine eventuelle Bestrafung machen. Das fällt nämlich unter die Kategorie Notwehr. Und die ist und bleibt straffrei. Auch wenn man einen anderen Menschen umbringt.
Es freut mich ja, dass du gute Rechtskenntnisse hast, warum du mir die aber immer um die Ohren haust, auch wenn ich nichts Gegenteiliges behauptet hab, will mir nicht ganz einleuchten.