Embryonen-Adoption

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Wir adoptieren einen Embryo
Die moderne Fortpflanzungsmedizin verhilft vielen unfruchtbaren Paaren zu einem Kind, doch sie wirft auch viele ethische und rechtliche Fragen auf.

So ist nicht genau geklärt, was mit den überzähligen Embryonen geschehen soll, die bei jeder künstlichen Befruchtung im Reagenzglas anfallen. Bisher wurden diese Embryonen in einem sehr frühen Entwicklungsstadium tiefgefroren und später - je nach Gesetzeslage - entweder für die Forschung verwendet oder vernichtet. In den USA setzen sich christliche Organisationen für die so genannte Embryo-Adoption ein.


Was haltet ihr davon Embryonen zu adoptieren? Gut oder verstösst das auch doch etwas gegen die Ethik.
 
SorayaAmidala schrieb:
Was haltet ihr davon Embryonen zu adoptieren? Gut oder verstösst das auch doch etwas gegen die Ethik.
Meiner Meinung nach machen sich die Leute wegen nichts und wieder nichts verrückt. Genau wie bei der Stammzellenforschung: wenn man bedenkt, wie viele Spermien bei einer gewöhnlichen Befruchtung "sterben" ... aber das interessiert niemanden.

Die Stammzelle wird sich schon nicht beschweren :braue

Aber das ist eben MEINE Meinung :kaw:
 
Ich sehe das genauso. Ob die jetzt sterben oder nicht ist mir vollkommen egal Diese christliche Ethik ist meiner Meinung nach viel zu übertrieben.
Wer sie Adoptieren will kann es aber gern tun. Wird dann bestimmt günstiger ausfallen als ne künstliche Befruchtung, was ich dann gut fände. Aber ich nehme mal stark an, dass es auch ein Ziel von den Organisationen ist, dass die Forschung an ihnen verboten werden soll und dass sie sich auch dahingehend einsetzen. Und das fände ich mal wieder sehr negativ.
 
Finde ich alle vollkommen in Ordnung, für mich sind das eh nur fast leblose Fleischklumpen, mal ganz hart ausgedrückt. Ich schätze mal das es hier keinen Menschen gibt der bereits eine emotionale Bindung mit dem "Wesen" aufgenommen hat, weswegen es doch in Ordnung ist mit ihnen zu forschen oder sie ehm adoptieren zulassen (wie geht das eigentlich o_O?).
 
In Bio habe ich gelernt, dass bei einer künstlichen Befruchtung ca. 8 befruchtete Eizellen im Morulastadium ( = Maulbeerstadium, weils da so aussieht wie eine Maulbeere; diese besteht so aus 1000 Zellen, die alle noch gleich sind, sich also nicht auf etwas spezialisiert haben) in je einem Reagenzglas sind und der Frau dann "eingespült" werden (weil die Warscheinlichkeit bei vielen befruchteten Eizellen höher ist, dass diese sich auch einnisten, und so kommt es häufig zu Mehrlingen), und die Frau kann selbst entscheiden, wie viele das sein sollen ... der Rest wird dann tiefgefroren ... evtl für eine weitere künstliche Befruchtung oder eben wie hier im Thread gesagt. Aber ich finde, da kann man noch nicht wirklich von Embryos sprechen, Morula ist eher so etwas wie eine Kugel mit nen paar Zellen drin. Also ich find das nicht so schlimm, bei diesen "Einspülvorgang" muss es auch nicht immer zu einer Schwangerschaft kommen, d.h. die befruchteten Eizellen die dann nicht eingenistet werden sterben eh ab!
 
Also ich kann zum einen auf jeden Fall den christlichen "No-Go"-Standpunkt schon verstehen.Nach dieser Denke ist ein "werdender" Mensch eben ein Mensch, und zwar eigentlich ab der Befruchtung (also sterbende Spermien sind da schon was anderes, sonst wäre ja schon Sex mit Kondom Massenmord;) )

Viel Spannender finde ich hier dass künstliche Befruchtung schon seit längerem betrieben wird und gesellschaftlich eher anerkannt ist.
Stammzellenforschung hingegen nicht. Bei beiden sterben befruchtete Eizellen (bei der künstl Befruchtung wird halt Eine einzige davon ausgetragen).
Ethisch sollte man beides zumindest gleich behandeln.
Denn wenn bei künstl. Befruchtung 8 befruchtet werden,7 davon Sterben und eine Ausgetragen wird, und bei Stammzellenforschung 8 befruchtet werden und 8 sterben, dann macht das rechnerisch für mich keinen großen Unterschied, nur dass die künstl. Befruchtung auf den ersten Blick eben ein "höheres" Ziel ist...
 
Schaf Vader schrieb:
Also ich kann zum einen auf jeden Fall den christlichen "No-Go"-Standpunkt schon verstehen.Nach dieser Denke ist ein "werdender" Mensch eben ein Mensch, und zwar eigentlich ab der Befruchtung

Viel Spannender finde ich hier dass künstliche Befruchtung schon seit längerem betrieben wird und gesellschaftlich eher anerkannt ist.
Stammzellenforschung hingegen nicht. Bei beiden sterben befruchtete Eizellen (bei der künstl Befruchtung wird halt Eine einzige davon ausgetragen).


ist so nciht ganz richtig - in vielen christlichen Gemeinden ist künstliche Befruchtung ein rotes Tuch (und ich mein nicht die ganzen Sekten)
Ich weiß gerad aber nich, wie z.B. die katholiche Kirch dazu steht...
 
Blackmore schrieb:
frag mal die katholische Kirche was sie davon haelt ;) :D


wer keine Ahnung hat, sollte die Fresse halten


Es geht bei "Sex mit Kondom" damit, dass die Empfängnis verhindert wird - DAS stört die katholische Kirche.
Die Spermien sind ihr ziemlich egal...
 
SorayaAmidala schrieb:
Wir adoptieren einen Embryo
Die moderne Fortpflanzungsmedizin verhilft vielen unfruchtbaren Paaren zu einem Kind, doch sie wirft auch viele ethische und rechtliche Fragen auf.

So ist nicht genau geklärt, was mit den überzähligen Embryonen geschehen soll, die bei jeder künstlichen Befruchtung im Reagenzglas anfallen. Bisher wurden diese Embryonen in einem sehr frühen Entwicklungsstadium tiefgefroren und später - je nach Gesetzeslage - entweder für die Forschung verwendet oder vernichtet. In den USA setzen sich christliche Organisationen für die so genannte Embryo-Adoption ein.


Was haltet ihr davon Embryonen zu adoptieren? Gut oder verstösst das auch doch etwas gegen die Ethik.

Find ich nicht so prickelnd.
Ich finde es okay und gut, das es diese Möglichkeit gibt, keine Frage. Aber ich finde, man sollte die Befruchtung nach Nachfrage machen. Also mit Einzelversuchen. Und nicht 20 Reagenzgläser mit 10 Embryonen, wovon eines gebraucht wird. das stört mich daran doch schon irgendwie.
 
alpha7 schrieb:
Es geht bei "Sex mit Kondom" damit, dass die Empfängnis verhindert wird - DAS stört die katholische Kirche.
Die Spermien sind ihr ziemlich egal...

Hast ja recht, es ist ein Unterschied. Man muss aber auch nicht jeden Satz auf die Goldwaage legen.
 
Ich find das schon irgendwie schwierig. Es ist schließlich schon so, dass mit Embryonen Menschen getötet werden. Natürlich sind die eben noch im Anfangsstadium und kaum entwickelt. Aber im Prinzip ist das doch das gleiche Problem, wie mit Abtreibung. Ich glaub nicht, dass man einfach sagen kann, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ist es ok und ethisch unproblematisch, und danach ist es Mord. Man kann auch nicht einfach sagen, dass die Embryonen noch keine Gefühle haben, denn man kann sie ja schlecht fragen. Auf jeden Fall sollte man es sich nicht so einfach machen, einfach zu sagen, ist mir ja egal.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
 
@Blackmore+alpha7: Onanie ist genauso ungewollt, also von der Kat.Kirche, weil der Samen "nutzlos vergeht". Wenn man dies genau nehmen würde, müsste der Mann mit seinen zig tausend Spermien, die er da ablässt auch immer schön ne Eizelle befruchten, also mit allen, weil sonst sind die anderen auch nutzlos... Es gibt aber auch Pfarrer, die das wortwörtlich so predigen, dass Onanie Massenmord ist.

Embryonen adoptieren? Was soll ich mir denn darunter vorstellen? Dass ich mir daheim einen Tank mit gefrorenem Stickstoff hinstelle und meinen Embryo hege und pflege? Oder dass ich mir den Embryo einpflanzen lasse?

Ok, nach einer kurzen Suche bei Google bin ich fündig geworden...

Ehrlich gesagt: Schwachsinn. Die sollen erstmal die ganzen Kiddies, die in Heimen hocken adoptieren, bevor sie sich an sowas trauen. Das wäre doch nur eine Ausrede der ganzen Christen, die eigentlich gegen eine künstliche Befruchtung sind, selber keine Kiddies bekommen und dann "aus Nächstenliebe" einen Embryo adoptieren... Nee, sowas kotzt mich echt an. Die kleinen in den Heimen will keiner haben, aber um noch nicht geborene wird angefangen so einen Trara zu machen...
 
Callista Ming schrieb:
Find ich nicht so prickelnd.
Ich finde es okay und gut, das es diese Möglichkeit gibt, keine Frage. Aber ich finde, man sollte die Befruchtung nach Nachfrage machen. Also mit Einzelversuchen. Und nicht 20 Reagenzgläser mit 10 Embryonen, wovon eines gebraucht wird. das stört mich daran doch schon irgendwie.
Einzelversuche sind aber nicht Callista. Wer sich für diesen Weg entscheidet (bzw. entscheiden muss weils eben anders nicht geht) muss damit leben dass von den 10 befruchteten Eizellen die man implantiert bekommt, im Grunde genommen alle abgehen und wenn du viel Glück hast, bleiben dir eine oder zwei die sich entwickeln (Drei- und Vierlinge können natürlich auch passieren, ist aber extrem selten und auch ein gewisses "Risiko").

Ein Embryo allein wär zuwenig Chance auf Erfolg bei so teuren medizinischen Eingriffen, die meistens eh wiederholt werden müssen. Darum müssen es leider, leider mehr in Reserve sein.



@Thema
Wie Furia Lynn schon sgeschrieben hat: man kann zum Thema stehen wie man will, aber ich frag mich schon was soll das heißen ich adoptiere einen Embryo, bevor ich von Zellklumpen etc. rede.

Bekomme ich dann das Kind wenn es irgendwann mal ausgetragen wird. Wird es überhaupt ausgetragen? Von wem? Bin ich Empfängerin bzw. Nutznießerin des organischen Materials das da eingefroren wird oder wurde? Muss oder darf ich für das Kind aufkommen, wenn es ausgetragen wird? Lerne ich es kennen?

Ich find die gesamte Thematik irgendwie symptomatisch für unsere von der sogenannten Schulmedizin und Wissenschaft eingeseifte (und ich bin selber Biologin) und irgendwie "kranke" Gesellschaft.
In Amerika holen sie immer mehr Kinder per Kaiserschnitt (oft schon im achten Monat), weil die Mutter zu feig ist, spontan zu entbinden. Was das an seelischem Schaden für die Zukunft mit sich bringt, lässt sich eh an einer Hand abzählen.

Da ist zur kommerziellen Nutznießung menschlichen Zellmaterials nur mehr ein kleiner Schritt. "Die Insel" lässt grüßen.:rolleyes: Und ich glaub dagegen treten religiöse Gruppen eigentlich auf und in dem einen Punkt stimme ich ihnen auch zu. Der Spruch von der Bedeutung für die wissenschaftlichen Forschung ist doch wirklich nur Makulatur und schlechte noch dazu. Genausogut kann ich mit genetischen Verfahren das Zellgut einfach so vermehren. Wenn ich aber Embyronenforschung betreiben möchte die wissenschaftlichen Zwecken entspricht, bin ich wieder auf der Ebene, dass ich mit einem Lebewesen herumwerkle.:rolleyes:
 
Callista Ming schrieb:
Find ich nicht so prickelnd.
Ich finde es okay und gut, das es diese Möglichkeit gibt, keine Frage. Aber ich finde, man sollte die Befruchtung nach Nachfrage machen. Also mit Einzelversuchen. Und nicht 20 Reagenzgläser mit 10 Embryonen, wovon eines gebraucht wird. das stört mich daran doch schon irgendwie.
Einzelversuche sind aber nicht Callista. Wer sich für diesen Weg entschedeit (bzw. entscheiden muss weils eben anders nicht geht) muss damit leben dass von den 10 befruchteten Eizellen die man implantiert bekommt, im Grunde genommen alle abgehen und wenn du viel Glück hast, bleiben dir eine oder zwei die sich entwickeln (Drei- und Vierlinge können natürlich auch passieren, ist aber extrem selten und auch ein gewisses "Risiko").

Ein Embryo allein wär zuwenig Chance auf Erfolg bei so teuren medizinischen Eingriffen, die meistens eh wiederholt werden müssen. Darum müssen es leider, leider mehr in Reserve sein.

@Thema
Wie Furia Lynn schon sgeschrieben hat: man kann zum Thema stehen wie man will, aber ich frag mich schon was soll das heißen ich adoptiere einen Embryo, bevor ich von Zellklumpen etc. rede.

Bekomme ich dann das Kind wenn es irgendwann mal ausgetragen wird. Wird es überhaupt ausgetragen? Von wem? Bin ich Empfängerin bzw. Nutznießerin des organischen Materials das da eingefroren wird oder wurde? Muss oder darf ich für das Kind aufkommen, wenn es ausgetragen wird? Lerne ich es kennen?

Ich find die gesamte Thematik irgendwie symptomatisch für unsere von der sogenannten Schulmedizin und Wissenschaft eingeseifte (und ich bin selber Biologin) und irgendwie "kranke" Gesellschaft.
In Amerika holen sie immer mehr Kinder per Kaiserschnitt (oft schon im achten Monat), weil die Mutter zu feig ist, spontan zu entbinden. Was das an seelischem Schaden für die Zukunft mit sich bringt, lässt sich eh an einer Hand abzählen.

Da ist zur kommerziellen Nutznießung menschlichen Zellmaterials nur mehr ein kleiner Schritt. "Die Insel" lässt grüßen.:rolleyes: Und ich glaub dagegen treten religiöse Gruppen eigentlich auf und in dem einen Punkt stimme ich ihnen auch zu. Der Spruch von der Bedeutung für die wissenschaftlichen Forschung ist doch wirklich nur Makulatur und schlechte noch dazu.

Genausogut kann ich mit genetischen Verfahren das Zellgut einfach so vermehren. Wenn ich aber Embyronenforschung betreiben möchte die wissenschaftlichen Zwecken entspricht, bin ich wieder auf der Ebene, dass ich mit einem Lebewesen herumwerkle.:rolleyes:
Und da hilft auch das schönste schönreden nichts.
 
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