Entmystifizierung von Star Wars

Gutes Beispiel, das man aber auch prima zerpflücken kann:

Kun liegt mit zermalmten Knochen unter den schweren Trümmern und spürt, wie er langsam stirbt, während ihn Nadd weiter lockt (und Nadd macht das aktiv, ja!).
Als Kun dann wirklich einwilligt und die Kraftreserven mobilisiert, die durch normale Techniken nichtmehr zu mobilisieren waren und all seinen Hass und seine Angst in einen gewaltigen Schlag fokusiert, ist das keine mystische Grenze, die er überschreitet. Es ist die moralische Grenze...

Die Grenze, die er nie überschreiten wollte, hat er wegen seiner Angst vor dem Tod nun doch überschritten und nun ist die letzte Hürde gefallen, die letzte Hemmschwelle eingerissen.
Ist diese hinter Kun gebracht, ist ihm der Rest nun auch egal. Er hat den Schritt getan, den er nicht gehen wollte und er merkt, daß dieser Schritt ihn mächtiger und unantastbarer gemacht hatte, als er sich je zu träumen wagte. Ab nun ist er nichtmehr durch Moral gestoppt und er ist im Wirbel der Dunklen Seite aka seiner eigenen Machtgeilheit gefangen.
 
Na gut, Exar Kun war ja ebenso wie Anakin eher ein 'dunklerer' Jedi als ein normaler Jedi: Arroganz, Interesse an Sith-Holocrons, etc. Aber was ist mit Uliq? Der wird ja von den beiden Möchtegern-Sith mit einer k.A. wie ich es nennen soll (bzw. wie es geheißen hat) "Sith-Spritze" infiziert, die ihn böse machen sollte. Die Tales-Serie hab ich schon lang nicht mehr gelesen, aber war es nicht so, dass Quel-Droma nur Exar Kun beigetreten ist, um ihn zu zügeln?
 
Na gut, Exar Kun war ja ebenso wie Anakin eher ein 'dunklerer' Jedi als ein normaler Jedi: Arroganz, Interesse an Sith-Holocrons, etc. Aber was ist mit Uliq? Der wird ja von den beiden Möchtegern-Sith mit einer k.A. wie ich es nennen soll (bzw. wie es geheißen hat) "Sith-Spritze" infiziert, die ihn böse machen sollte. Die Tales-Serie hab ich schon lang nicht mehr gelesen, aber war es nicht so, dass Quel-Droma nur Exar Kun beigetreten ist, um ihn zu zügeln?

Qel-Droma hat sich bei den Krath eingeschlichen, um sich für den Tod seines geliebten Meisters Arca Jeth zu rächen (erster großer Schritt zur Dunklen Seite: Rachegefühle) und wurde dann mit Sith Alchemie vergiftet, was seine Hemmschwelle gegenüber der Dunklen Seite weiter senkte... er wurde aggressiver, zügelloser und verwirrt. Hat ebenfalls nichts damit zu tun, daß angeblich die Dunkle Seite durch die Lande geht und Flugblätter wie die Zeugen Jehovas verteilt ;)
 
ich glaube du siehst das zu personifiziert mit der dunklen Seite.
Ich glaube schon,d ass sie einen lockt. Aber eben nicht wie Rentner auf der Bank die Enten mit Brot lockt.
das ist eher eine Art metaphysisches Locken.
außerdem hat Onkel Skywalker neben seinen ganzen untaten und skrupellosigkeiten im Krieg und davor, zusätzlich noch eine rasende Angst um seine Holde (padme). Darum sollte man das Buch zu Ep. 3 lesen. Dort ist der Fall des A. Skywalker viel besser erklärt, dargestellt und beschrieben als es Schorschi Lucas im film könnte.

Anakin enschließt sich schon "spontan"...Aber auch nur weil er:
a) schon lange Vorarbeit für seinen Fall geleistet hat
b) Ihm seine Frau das wichtigste ist
c) (was viele irgendwie auch unterschätzen) er Palpatines Machteinfluss ausgeliefert ist. (Kann mir keiner erzählen, dass Palpi da nicht irgendwie mit rumgepfuscht hat. Anakin war zum Zeitpunkt seines Falls schwach und verletzlich...da würde jeder Durchschnittsauserwählte der dunklen Seite verfallen)

hab ich erwähnt, dass ich kaffee brauch?
 
Qel-Droma hat sich bei den Krath eingeschlichen, um sich für den Tod seines geliebten Meisters Arca Jeth zu rächen (erster großer Schritt zur Dunklen Seite: Rachegefühle) und wurde dann mit Sith Alchemie vergiftet, was seine Hemmschwelle gegenüber der Dunklen Seite weiter senkte... er wurde aggressiver, zügelloser und verwirrt. Hat ebenfalls nichts damit zu tun, daß angeblich die Dunkle Seite durch die Lande geht und Flugblätter wie die Zeugen Jehovas verteilt ;)

Diese ganze Thematik hat mich schon immer beschäftigt und ich habe mir eine eigene Theorie gebastelt. Etwas wild und waghalsig aber sie gefällt mir gut da sie beide Seiten verbindet. Aber wirklich ausgegoren ist sie nun auch nicht ..

Ich finde, dass die Idee der "lockenden" DSdM schon einen gewissen Sinn bzw eine gewisse Existenzberechtigung hat.
Damit will ich aber keinesfalls die seelischen Abgründe, Begierden, Ängste & Co, die ein Wesen auf die DSdM führen können, leugnen.
Wenn zB Jedi zur Dunklen Seite konvertieren, überschreiten sie natürlich Grenzen und Hemmschwellen - aber ich würde nicht so weit gehen, deswegen zu sagen, dass diese vollständig aus ihrer moralischen Welt getilgt/verbannt wurden.
Ich bin der Meinung, dass einen Force-User irgendetwas jenseits seiner Gefühle auch auf der Dunklen Seite "halten" müsste - mehr noch: ihn antreibt und anstachelt weiter in Extremen zu handeln.
Sonst könnte man ja gleich alle Sith (und Jedi, weil die haben genauso einen an der Waffel wenn ihr mich fragt .. aber das ist ein anderes Thema) zum Psychiater schicken und das Problem wäre gelöst - sollte der Onkel Doktor die Sitzungen überhaupt überleben. :rolleyes:

Um es einmal in einem Beispiel zu beschreiben, wie ich das sehe: Als Machtnutzer werde ich durch meine Gefühle, Erfahrungen und natürlichen (negativen) Tendenzen immer mehr auf die dunkle Hälfte geführt. Ab einem gewissen Punkt spüre ich, wie Zweifel aufkommt und Reue mich dazu bringt die Entsagung der Dunklen Seite anzustreben aber etwas stoppt mich und sagt mir klar und unmissverständlich: "Vergiss deine Vergangenheit, dafür ist es zu spät! Benutze meine Macht! Labe dich an meiner Stärke und herrsche wie ein Gott!" Diese Stimuli wecken meine Machtgier/-geilheit und meinen Hass und halten mich auf der Dunklen Seite.
ABER (und jetzt kommt der abenteuerlichste Punkt meiner Theorie): Diese Stimuli (Benutze meine Macht, usw) sind nur ein Macht-Echo - also ein Produkt - meiner eigenen Ängste. Quasi ala "So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus".
Das heißt also im Endeffekt (so alles in allem), dass es auch keine helle und dunkle Seite gibt - schwarz/weiß-Malerei. Aber um im Kontext zu bleiben: Um der dunklen Seite zu entsagen, müsste ich erst erkennen, dass ich selbst diese Dunkle Seite bin und diese Stimmen der DSdM von mir selbst kommen. Erst wenn diese Erkenntnis greift könnte ich der DSdM "entsagen" - mit mir ins Reine kommen und der ganze Kram eben, ihr wisst schon.

Das Ganze fußt natürlich auf Emotionen, hat aber auch die Komponente der "lockenden Macht".
Nunja .. Kritik ist herzlich willkommen - und davon wird es wahrscheinlich viel geben. :D
LG

-bJm

P.S.: Die ganze Theorie kann man auch umdrehen und für die Jedi (vor GJP) verwenden wenns beliebt.
 
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Nun, also ich denke das da an beidem ein Funken Wahrheit dran ist.
Klar macht Anakin einen langen Prozess durch über Jahre, doch es sind letztlich die kurzfristigen Ereignisse, die ausschlaggebend sind.

Er findet raus, das einer seiner für ihn besten Freunde und engsten Vertrauten ein Sith-Lord ist. Dieser verspircht ihm dann auch noch, er können seine Frau vor dem Tod erretten.
Hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen trägt er die Erkenntnis dann Meitser Windu vor. Als er dann seine Hilfe anbietet, wird ihm wieder einmal gesagt, er sei dem nicht gewachsen und solle in den Ratsräumen warten. So wird er dafür, das er die entscheidene Information liefert, damit bestraft, im Tempel bleiben und warten zu müssen.
Während er wartet denkt er länger nach und die Angst, seine Frau zu verlieren, bringt ihn dazu, in das Büro des Kanzlers zu stürmen und ihn dort auf dem Boden liegend und bedroht von Mace.

Hier kommen jetzt denke ich die Entscheidenden Momente: Sowohl Plapatine als auch Windu reden auf ihn ein, er solle nicht auf den jeweils anderen hören. Das verwirrt zusätzlich zu seinen Gefühlen dem Jedi-Orden und seiner Frau gegenüber.
Als Mace dann Palpatine töten wollte, ging es mit ihm durch und er schlug ihm die Hand ab, aus Angst, das wenn Palps tot ist Padmé sterben würde.
Als er realisierte, was er getan hatte, war es natürlich schon zu spät.
Und dann kommt eben der Moment der bewussten Entscheidung, als ihm im Prinzip alles egal ist und er nur noch seine Frau retten will, egal was dafür notwendig ist. Und dann gibt er sich der dunklen Seite hin.

So trifft er durchaus eine bewusste Entscheidung aus meiner Sicht, die aber nicht mehr so einfach zurückzunehmen ist, da die dunkle Seite nicht so einfach loszulassen ist.
 
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