G
Guest
Gast
Man könnte meinen, ich schreibe am Fließband, aber mir war irgendwie danach.
[c] Die Prüfung[/c]
?Ich habe Angst?, flüsterte er leise und sank vor dem Höhleneingang auf die Knie. Gendo ließ sich neben ihm nieder und legte einen Arm um seinen Schüler. ?Das ist gut. Es ist sehr gut. Wenn Du Dir Deine Angst vor Augen führst, verliert sie ihre Macht.? Forn wandte sich seinem Meister zu und sah ihn an. ?Ist das wahr?? Besorgt blickte er erneut zu der Höhle hinüber, die wie ein riesiges Maul in der Bergwand klaffte. Gendo lächelte. ?Sei unbesorgt, Padawan, die Macht wird Dich leiten.? ?Aber was, wenn es ihre dunkle Seite ist.?, erwiderte Forn tonlos. Dann erhob er sich und ging voran, die Blicke seines Meisters im Nacken spürend. Es war Tradition bei den Jedi, daß jeder Schüler an einem bestimmten Punkt seiner Ausbildung hierher kam, um die Kristalle für sein Lichtschwert zu suchen. Doch in der Höhle, in der sie wuchsen, lebte das Böse, stürmte der faulige Atem der dunklen Seite. Viele Jedi waren hier gescheitert, einige nie wiedergekommen. Einer seiner Freunde war vor drei Wochen zu dieser Mission aufgebrochen, und auch von ihm hatte Forn seitdem nichts mehr gehört. Was wohl mit ihm geschehen war?
Langsam stieg er über die großen und kleinen Steinbrocken am Anfang der Höhle hinweg und arbeitete sich nach innen vor. Die Macht würde ihn leiten, hatte sein Meister gesagt. Er hatte seine Zweifel über die Macht nie völlig überwunden. Auf seiner Heimatwelt galt der Grundsatz, daß nur das deutlich Sichtbare wirklich war, und alles andere bedeutungslos. Es hatte ihn Jahre gekostet, diese alten Prinzipien seiner Ahnen hinter sich zu lassen, und den Geist der Macht frei fließen zu lassen.
Schritt für Schritt tastete er sich vor, immer weiter an der Felswand entlang. Das Licht von außen wurde immer weniger, und seine alte Angst vor der Dunkelheit schnürte ihm die Kehle zu. Auf seiner Welt sank die Sonne niemals, und wenn, dann standen drei Monde am Himmel. Er hatte gelernt, im Dunkeln zu sehen, indem er der Macht vertraute. Doch er vertraute ihr eben nicht.
Forn biß sich auf die Unterlippe und schluckte die Angst herunter. Jetzt war keine Zeit für Angst. Er mußte nur schnell sein, dann würde er diesen schrecklichen Ort noch heute mit seinem Meister verlassen. Mit einem Mal hielt er an. Was war das? Hatte er da nicht eben ein Geräusch gehört? ?Meister, seid Ihr das??, fragt er in die Dunkelheit hinein. Doch es kam keine Antwort. Er griff zu seinem Gürtel, an dem sonst sein Übungslichtschwert baumelte ? und fand nichts. Ohne Waffen mußte man sich in die Höhle wagen, mit nichts als der Macht als Verbündetem. Wenn er ihr doch nur trauen könnte!
Nachdem er einige Zeit gewartet hatte, ohne daß das Geräusch erneut an sein Ohr gedrungen war, tastete er sich erneut weiter. Schritt für Schritt für Schritt für...
Plötzlich verlor er den Boden unter den Füßen und fiel scheinbar endlos in das schwarze Nichts. Und dann lag er mit einem Male in seinem Bett im Jeditempel. Die Tür öffnete sich, und Meister Jinn trat ein. Er kannte ihn, sein Meister und er waren alte Freunde. Erwartungsvoll sah er ihn an. ?Steh auf, Forn, es ist Zeit.? Verwirrt blickte er zu dem hochgewachsenen Jedimeister empor. ?Wofür??, fragte er. Ungeduldig sah der Jedi ihn an. ?Du hast die Prüfung nicht bestanden. Du wirst den Tempel noch heute verlassen.? Angst stahl sich erneut in Forns Herz. Es konnte nicht sein, er war doch ein Jedi. Ein Jedi! ?Nein!?, schrie er laut auf. ?Nein!? Qui-Gon fuhr zu ihm herum und in Forns Augen verwandelte sich das Gesicht des Jedi in eine schreckliche Fratze, die ihn auslachte. Zornig griff er zum Schwert und aktivierte die tiefblaue Klinge. Qui-Gon trat einen Schritt zurück und griff ebenfalls zum Lichtschwert. Als die rote Klinge hervorsprang war Forn bereits in Kampfhaltung gegangen. Niemand würde ihn davonjagen, er war ein Jedi! Wütend aufbrüllend stürzte er vorwärts und schlug mit brutaler Kraft auf den viel größeren Jedi ein. Doch wie durch Zauberhand wurde der plötzlich kleiner und das Lichtschwert entfiel seinen Händen. Ungebremst bohrte sich die blaue Klinge in das Gesicht des Jedi, und im Schein des Lichtschwerts erkannte er das traurige Antlitz seines Meisters, das fragend zu ihm emporsah. Forn streckte die Hand aus, um das Unvermeidliche aufzuhalten, doch es war zu spät. Sein Meister sank weiter zu Boden und als Forn die Augen schloß, wußte er, daß er ihn enttäuscht hatte.
Langsam drangen wieder Geräusche an sein Ohr. Das leise, angenehme Plätschern eines nahen Rinnsals, das dumpfe Murmeln eines Brunnens und ganz in der Ferne ein schwaches Echo. Forn konzentrierte sich und zuckte zusammen, als er seine Zornesschreie hörte. Er hatte seine Angst nicht besiegt, der Macht nicht vertraut, die Prüfung nicht bestanden. Geschlagen senkte er den Kopf und fiel inmitten der lichtdurchfluteten Höhle zu Boden. Er war doch kein Jedi.
Lange Zeit saß er einfach nur da und ließ all seiner Traurigkeit freien Lauf. Und mit den Tränen, die seine Wangen hinunterströmten, verließ ihn auch die Angst. Die Schrecken der Höhle verschwanden. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und sah zu seinem Meister auf. ?Verzeiht mir, Meister.?, murmelte er traurig. Doch statt sich von ihm abzuwenden, strich Gendo ihm einfach nur über den Kopf. ?Es wird neue Tage geben, Padawan, neue Kämpfe und Bewährungsproben. Vielleicht war die Zeit einfach noch nicht gekommen.? Überrascht sah Forn seinen Meister an. ?Komm jetzt?, sagte Gendo, ?laß uns nach Hause gehen.? Hilfsbereit streckte Gendo seinem Schüler die Hand entgegen und zog ihn auf die Füße. Während Meister und Schüler Arm in Arm durch den Höhleneingang traten, plätscherte der kleine Bach weiter vor sich hin und das dumpfe Murmeln des Brunnens füllte erneut die Höhle. Die Stimmen der dunklen Seite aber schwiegen.
[c] Die Prüfung[/c]
?Ich habe Angst?, flüsterte er leise und sank vor dem Höhleneingang auf die Knie. Gendo ließ sich neben ihm nieder und legte einen Arm um seinen Schüler. ?Das ist gut. Es ist sehr gut. Wenn Du Dir Deine Angst vor Augen führst, verliert sie ihre Macht.? Forn wandte sich seinem Meister zu und sah ihn an. ?Ist das wahr?? Besorgt blickte er erneut zu der Höhle hinüber, die wie ein riesiges Maul in der Bergwand klaffte. Gendo lächelte. ?Sei unbesorgt, Padawan, die Macht wird Dich leiten.? ?Aber was, wenn es ihre dunkle Seite ist.?, erwiderte Forn tonlos. Dann erhob er sich und ging voran, die Blicke seines Meisters im Nacken spürend. Es war Tradition bei den Jedi, daß jeder Schüler an einem bestimmten Punkt seiner Ausbildung hierher kam, um die Kristalle für sein Lichtschwert zu suchen. Doch in der Höhle, in der sie wuchsen, lebte das Böse, stürmte der faulige Atem der dunklen Seite. Viele Jedi waren hier gescheitert, einige nie wiedergekommen. Einer seiner Freunde war vor drei Wochen zu dieser Mission aufgebrochen, und auch von ihm hatte Forn seitdem nichts mehr gehört. Was wohl mit ihm geschehen war?
Langsam stieg er über die großen und kleinen Steinbrocken am Anfang der Höhle hinweg und arbeitete sich nach innen vor. Die Macht würde ihn leiten, hatte sein Meister gesagt. Er hatte seine Zweifel über die Macht nie völlig überwunden. Auf seiner Heimatwelt galt der Grundsatz, daß nur das deutlich Sichtbare wirklich war, und alles andere bedeutungslos. Es hatte ihn Jahre gekostet, diese alten Prinzipien seiner Ahnen hinter sich zu lassen, und den Geist der Macht frei fließen zu lassen.
Schritt für Schritt tastete er sich vor, immer weiter an der Felswand entlang. Das Licht von außen wurde immer weniger, und seine alte Angst vor der Dunkelheit schnürte ihm die Kehle zu. Auf seiner Welt sank die Sonne niemals, und wenn, dann standen drei Monde am Himmel. Er hatte gelernt, im Dunkeln zu sehen, indem er der Macht vertraute. Doch er vertraute ihr eben nicht.
Forn biß sich auf die Unterlippe und schluckte die Angst herunter. Jetzt war keine Zeit für Angst. Er mußte nur schnell sein, dann würde er diesen schrecklichen Ort noch heute mit seinem Meister verlassen. Mit einem Mal hielt er an. Was war das? Hatte er da nicht eben ein Geräusch gehört? ?Meister, seid Ihr das??, fragt er in die Dunkelheit hinein. Doch es kam keine Antwort. Er griff zu seinem Gürtel, an dem sonst sein Übungslichtschwert baumelte ? und fand nichts. Ohne Waffen mußte man sich in die Höhle wagen, mit nichts als der Macht als Verbündetem. Wenn er ihr doch nur trauen könnte!
Nachdem er einige Zeit gewartet hatte, ohne daß das Geräusch erneut an sein Ohr gedrungen war, tastete er sich erneut weiter. Schritt für Schritt für Schritt für...
Plötzlich verlor er den Boden unter den Füßen und fiel scheinbar endlos in das schwarze Nichts. Und dann lag er mit einem Male in seinem Bett im Jeditempel. Die Tür öffnete sich, und Meister Jinn trat ein. Er kannte ihn, sein Meister und er waren alte Freunde. Erwartungsvoll sah er ihn an. ?Steh auf, Forn, es ist Zeit.? Verwirrt blickte er zu dem hochgewachsenen Jedimeister empor. ?Wofür??, fragte er. Ungeduldig sah der Jedi ihn an. ?Du hast die Prüfung nicht bestanden. Du wirst den Tempel noch heute verlassen.? Angst stahl sich erneut in Forns Herz. Es konnte nicht sein, er war doch ein Jedi. Ein Jedi! ?Nein!?, schrie er laut auf. ?Nein!? Qui-Gon fuhr zu ihm herum und in Forns Augen verwandelte sich das Gesicht des Jedi in eine schreckliche Fratze, die ihn auslachte. Zornig griff er zum Schwert und aktivierte die tiefblaue Klinge. Qui-Gon trat einen Schritt zurück und griff ebenfalls zum Lichtschwert. Als die rote Klinge hervorsprang war Forn bereits in Kampfhaltung gegangen. Niemand würde ihn davonjagen, er war ein Jedi! Wütend aufbrüllend stürzte er vorwärts und schlug mit brutaler Kraft auf den viel größeren Jedi ein. Doch wie durch Zauberhand wurde der plötzlich kleiner und das Lichtschwert entfiel seinen Händen. Ungebremst bohrte sich die blaue Klinge in das Gesicht des Jedi, und im Schein des Lichtschwerts erkannte er das traurige Antlitz seines Meisters, das fragend zu ihm emporsah. Forn streckte die Hand aus, um das Unvermeidliche aufzuhalten, doch es war zu spät. Sein Meister sank weiter zu Boden und als Forn die Augen schloß, wußte er, daß er ihn enttäuscht hatte.
Langsam drangen wieder Geräusche an sein Ohr. Das leise, angenehme Plätschern eines nahen Rinnsals, das dumpfe Murmeln eines Brunnens und ganz in der Ferne ein schwaches Echo. Forn konzentrierte sich und zuckte zusammen, als er seine Zornesschreie hörte. Er hatte seine Angst nicht besiegt, der Macht nicht vertraut, die Prüfung nicht bestanden. Geschlagen senkte er den Kopf und fiel inmitten der lichtdurchfluteten Höhle zu Boden. Er war doch kein Jedi.
Lange Zeit saß er einfach nur da und ließ all seiner Traurigkeit freien Lauf. Und mit den Tränen, die seine Wangen hinunterströmten, verließ ihn auch die Angst. Die Schrecken der Höhle verschwanden. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und sah zu seinem Meister auf. ?Verzeiht mir, Meister.?, murmelte er traurig. Doch statt sich von ihm abzuwenden, strich Gendo ihm einfach nur über den Kopf. ?Es wird neue Tage geben, Padawan, neue Kämpfe und Bewährungsproben. Vielleicht war die Zeit einfach noch nicht gekommen.? Überrascht sah Forn seinen Meister an. ?Komm jetzt?, sagte Gendo, ?laß uns nach Hause gehen.? Hilfsbereit streckte Gendo seinem Schüler die Hand entgegen und zog ihn auf die Füße. Während Meister und Schüler Arm in Arm durch den Höhleneingang traten, plätscherte der kleine Bach weiter vor sich hin und das dumpfe Murmeln des Brunnens füllte erneut die Höhle. Die Stimmen der dunklen Seite aber schwiegen.