phazonshark
Always on the move.
Disclaimer: Die Marke 'Star Wars', die Fiktion und saemtliche Begriffe, Figuren, Charaktere etc daraus gehören George Lucas. Diese Fanfiction dient der Unterhaltung und ist ohne jedes finanzielle Interesse geschrieben und veröffentlicht worden. Verantwortung und Copyright für den Inhalt der Geschichte verbleiben beim jeweiligen Autor. Eine Verletzung von Urheberrechten ist nicht beabsichtigt.
Vorwort des Autors: Während Death Moon Rising ja immer noch weiterläuft, hab ich mir eine "kleine" (ich seh schon, wie das wieder ausartet) Nebengeschichte gebastelt. Diesmal weniger Verschwörung und mehr Krieg und Verzweiflung... Naja, es sollte halt schon ein bisschen düster werden.
Die Cloudrun schwebte inmitten eines düsteren Sternenhimmels, der trotz Milliarden von Lichtpunkten die Außenhaut des Schiffes nicht erleuchten konnte. Dazu waren nur die etwa zwanzig Strahler fähig, welche überall entlang des Rumpfes befestigt worden waren und in diesem Augenblick eingeschaltet wurden. Außerdem blinkten nun einige rote und grüne Positionslichter auf.
Auf ihre grundlegende Form reduziert, bestand die Cloudrun aus zwei dreieckigen Rümpfen, die entlang ihrer Symmetrieachse durcheinander hindurch verliefen. Damit sah das Schiff von hinten gesehen aus, wie ein Kreuz und hatte von anderen Positionen aus betrachtet Ähnlichkeit mit einer riesigen Speerspitze.
Naven Zeyneen bedauerte, dass das Schiff nicht ansatzweise so gefährlich war, wie es aussah. Die Cloudrun war früher ein Kampfschiff gewesen, zumindest vermutete Naven das, doch sie hatte schon zu viele Schlachten gesehen und nur knapp überlebt. Ein Großteil der Waffensysteme waren zerstört, viele andere Hauptfunktionen nur bedingt noch einsatzfähig. Der Rumpf hatte große Löcher, aufgrund derer mehrere Räume des Schiffes nicht mehr betreten werden konnten.
Nachdem er sich einige Schweißperlen von der Stirn gewischt hatte, atmete Naven tief durch. Der Hyperraumsprung war eine große Belastung für das alte, schwache Schiff und er rechnete immer damit, mehr zu verlieren als nur ein paar kleine Panzerplatten der Hülle. Seine zweite, regelmäßig wiederkehrende Sorge galt dem Endpunkt des Sprunges.
Naven schaltete mit einem Knopfdruck eine Konsole ein, welche die Navigation innerhalb eines Sektors ermöglichte. Brummend erwachte die Apparatur, die sich unterhalb der Oberfläche befand, und versuchte, die spärlichen Daten der Außenbordsensoren in eine dreidimensionale Karte zu verwandeln. Naven wartete geduldig und löste inzwischen seinen Anschnallgurt, um nach dem langen Hyperraumflug endlich wieder vom Sitz aufstehen zu können.
Als die Arbeitsgeräusche der Navigationskonsole etwas leiser wurden, wusste Naven, dass die Berechnung der Karte abgeschlossen war. Das Scannerbild flackerte aufgrund zahlreicher Störungen, die dieser Sektor verursachte. Nur unscharf waren größere Objekte zu erkennen, die in langsamen unregelmäßigen Bahnen um die Sonne des Systems kreisten.
Naven warf einen Blick zum großen, verschmutzen Brückenfester. Während die großen Objekte, die das Radar gefunden hatte, dank einer Art Raumnebel von Abgasen und Verunreinigungen nicht zu erkennen waren, sah er hier solche, die aufgrund ihrer geringeren Größe dem Radar entgingen: Zahlreiche Raumschiffe unterschiedlichster Variationen und Klassen durchflogen das Trümmerfeld von Asteroiden, Raumstationen und Müllansammlungen. Die meisten Schiffe waren notdürftig zusammengeschraubte Unterlichtfrachter, die mühsam dem Druck des Alls trotzten.
“Willkommen zu Hause”, murmelte Naven leise und starrte wieder auf das Radarbild, welches die Trümmer des einstigen Planeten zeigte. “Willkommen auf Coruscant.”
Es ist das Jahr 542 nach der Schlacht von Yavin.
Drei galaxisweite Kriege allein in den letzten zwei Jahrhunderten haben das bekannte Universum in eine technologische Steinzeit zurückversetzt. Die Hyperraumtechnologie ist nur in stark reduzierter und gefährlicher Form noch vorhanden: Es gibt einige wenige Routen, die von Hyperraumkatapulten genutzt werden. Welten, die fernab dieser Routen liegen, sind fast wie aus der Galaxis verschwunden. Von insgesamt etwa einer Million bewohnbarer Planeten sind genau 43 noch erreichbar. Von den anderen hat seit einem Jahrhundert niemand mehr etwas gehört.
Die verbliebenen Welten sind teilweise in kleinen Gruppen zu Republiken und Imperien zusammengeschlossen, in der verzweifelten Hoffnung durch Zusammenhalt in einer rohstoffarmen und zerstörten Galaxis zu überleben. Die drei größten dieser Bündnisse stehen unter der Herrschaft dreier Kreaturen, von denen sich jeder als ein Sith-Lord bezeichnet und nach der Macht über die 43 Planeten greift.
Die menschliche Spezies ist kaum noch vertreten, da ein speziell auf ihre Biostruktur gezielter Virus die meisten Menschen vor über 50 Jahren tötete. Als Nebenwirkung sind einige Nicht-Menschen mutiert und teilweise von Krankheiten befallen. Klonsoldaten, welche die drei Kriege überlebt haben, machen 20 Prozent der Galaxisbevölkerung aus und versuchen trotz manipulierten Gehirnen, ihren Platz zu finden.
Es ist die Zeit nach dem Untergang des Universums.
Die Nachwelt.
Naven Zeyneen übernahm über eine teilweise kippbare Konsole die Kontrolle über die Cloudrun. Das große Schiff reagierte träge und drang dann mit dem Spitzen Bug voran in den Nebel aus Schadstoffen und Abgasen ein. Naven hoffte, die meisten der Löcher im Rumpf der Cloudrun waren ausreichend geflickt, um die Gase abzuhalten.
Er versuchte, sich beim Navigieren an den wenigen Positionslichtern zu orientieren, welche einige Raumstationen in der Umgebung aussandten. Zum Glück war Naven hier aufgewachsen und fand sich inzwischen einigermaßen zurecht. Mit trotzdem leicht zitternden Händen nahm er Kurs auf Vandor Drei, einen Planeten, der weiter von der Sonne entfernt war als die Trümmer von Coruscant.
“Die strahlende Zentralwelt des Tiefenreiches...”, sagte eine inzwischen vertraute Stimme plötzlich.
Naven drehte sich um und stellte fest, dass Aya Laan, eine junge Frau in seinem Alter, die Brücke der Cloudrun betreten hatte. Sie hatte kurze, dunkle Haare und eine Markierung im Gesicht, welche zwischen ihrem Nasenrücken und den dunkelgrünen Augen verlief. Diese war vermutlich das einzige, was eine Kiffar von einer menschlichen Frau unterschied.
Aya stand neben dem vor den Kontrollen sitzenden Naven und sah verwundert auf den zerkratzten Bildschirm des Radars. “Wie kann dieser Trümmerhaufen die Hauptwelt des Reiches sein?”
Naven konnte nur kur zu ihr hochschauen, da er im Moment sehr konzentriert fliegen musste. “Der Sitz der Regierung ist auf Vandor Drei”, erklärte er. “Coruscant als angebliche Zentralwelt soll an den Glanz der vergangenen Reiche erinnern, an die Alte Republik.” Er strich sich mit einer schnellen Handbewegung eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
“Es ist ein schrecklicher Ort...”, bemerkte Aya und nahm auf einem Sitz neben Naven platz. Sie beugte sich etwas nach vorne und stützte sich mit beiden Händen auf die Sitzfläche, was verriert, dass sie angespannt war. “Wurde Coruscant von Stillebomben zerstört?”
Naven überlegte, während er die Cloudrun vorsichtig an einem größeren Asteroiden vorbeilenkte. “Man sagt, die Bomben hätten dem Planeten den Rest gegeben...”
Eine kleine Gruppe von Raumschiffen, die etwa so groß wie Unterlichtfrachtschiffe waren, passierte die Cloudrun in gefährlich geringem Abstand. Entweder waren die Piloten fast orientierungslos oder sie wollten Naven und Aya Angst machen. Am Rande ihres vom Nebel eingeschränkten Sichtfeldes tauchte langsam ein größeres Trümmerteil des einstigen Planeten auf.
“Leben dort noch Menschen?”, fragte Aya mehr mit Unbehagen als Interesse.
“Natürlich”, kam Navens Antwort. “Das Tiefenreich macht sich nicht die Mühe irgendwelche verarmten Unterschichten von diesem toten Felsen herunterzubringen. Dazu sind sie zu zahlreich und zu unwichtig.”
Plötzlich wurde die Brücke des halb zerstörten Schlachtschiffes erschüttert. Naven riss die Augen auf und suchte auf dem Radar nach dem Grund. Er fand keine größeren nahen Objekte.
Aya Laan sah ihn aufgeregt an. “Was ist passiert? Sind das Asteroiden...?”
“Ich weiß es nicht...!”, sagte Naven erhitzt, während er durch das große Brückenfenster den Weltraum vor der Cloudrun absuchte. Was, wenn sie von Jägern angegriffen wurden? Bisher hatte er stets Glück gehabt, denn auf größere Entfernung konnten Piraten vermutlich nicht erkennen, dass das Schiff schwer beschädigt war. Und sie ahnten natürlich auch nicht, dass die Besatzung für gewöhnlich nur aus einem Menschen und einem Droiden bestand.
“Haben wir Bordgeschütze...?!”, fragte Aya, die zum Fenster gerannt war, um mehr sehen zu können.
“Vier oder fünf einigermaßen funktionstüchtige Laserkanonen, aber sie sind überall auf dem Schiff verteilt. Wir müssten schneller die Position wechseln, als das möglich ist, da wir ja kaum alle gleichzeitig bedienen können.”
Eine zweite Erschütterung ging durch die Brücke und Aya hatte Mühe, sich an einem Griff an der Wand festzuhalten. Einige Werkzeuge rutschten von einer Art Tisch und fielen scheppernd zu Boden. Aus einer Konsole sprühten einen Augenblick lang Funken.
“Wahrscheinlich schwirren hier irgendwo Piratenjäger herum, die zu klein sind, als dass das Radar sie erfassen könnte...”, meinte Naven grimmig und begann ein Ausweichmanöver zu fliegen, das vermutlich nutzlos sein würde. Die Cloudrun war viel zu träge.
“Da!”, rief Aya, die immer noch vor dem Fenster stand, plötzlich und deutete auf einen Punkt, den Naven nicht sehen konnte. “Da ist etwas über unseren Rumpf geflogen und es hatte definitiv einen Antrieb...!”
“Verdammter Mist...” Naven wusste, dass es ein gigantischer Unterschied war, ob man nun aus Versehen in ein Asteroidenfeld geflogen war, oder ob intelligente, feindliche Piloten einen angriffen und wohlmöglich töten wollten. “Aya, verlass’ die Brücke über die Tür und lauf’ den Gang runter. Dann links. Da ist eine Geschützstation, die funktionieren sollte. Du wirst nur ein sehr begrenztes Schussfeld haben und sobald die Piraten es merken, werden sie dort nicht mehr entlang fliegen, aber...”
Die junge Kiffar war bereits losgerannt. “Besser als nichts...!”, hörte Naven sie noch sagen. Eines musste er ihr lassen: Wenn es darauf ankam, handelte sie. Ungeachtet, ob richtig oder falsch, gut oder schlecht. Sie handelte.
Aya Laan schwang sich in den Sitz in der Geschützkanzel des Schiffes und versuchte angespannt, sich einen Überblick über die Bedienung der Laserkanone zu verschaffen.
Sie drückte mit einem mulmigen Gefühl im Magen einen roten Knopf, der zum Glück wie erhofft die Energieversorgung der Kontrollen einschaltete. Mit einem Surren erwachte auch das eigentliche Geschütz, das draußen an der Hülle der Cloudrun, zwei Meter unter Ayas Position, befestigt war, zum Leben. Die junge Frau ergriff mit beiden Händen die Steuerung und bewegte den auf ein Gelenk montierten schwarzen Kasten mit aller Kraft. Das Geschütz an der Außenwand reagierte.
Dann drückte Aya mit je zwei Fingern einer Hand die beiden Feuerknöpfe und mit einem ohrenbetäubenden Knall schossen zwei rötliche Laserblitze in den Weltraumnebel hinaus. Die Wucht des Abschusses ließ den Sitz, in dem Aya sich befand, noch Sekunden später zittern.
“Okay...”, sagte sie leise zu sich selbst und wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Irgendwie wird’s...”
Dann starrte sie auf den Schiffsbug vor ihr und hielt mit rasendem Puls nach den Antriebslichtern der feindlichen Jäger Ausschau.
Vorwort des Autors: Während Death Moon Rising ja immer noch weiterläuft, hab ich mir eine "kleine" (ich seh schon, wie das wieder ausartet) Nebengeschichte gebastelt. Diesmal weniger Verschwörung und mehr Krieg und Verzweiflung... Naja, es sollte halt schon ein bisschen düster werden.
_____________________________________________________________
phazonshark
N A C H W E L T
Erstes Kapitel
Durch den Weltraum
“Möglicherweise war der Einsatz der Stillebomben ein Fehler. Möglicherweise nicht. In jedem Fall war es ein Schritt mit entscheidenden Konsequenzen.”
- Bendan Awanna, imperialer Kommandant
Mit einem lauten Knall verließ das Raumschiff den Hyperraum und das bläuliche Leuchten des Normalraum-Ankers, der sich an der Unterseite des Schiffes befand, nahm langsam wieder ab. Die Unterlichttriebwerke erwachten mit einem lauten Brummen zum Leben und nach anfänglich schwachem Aufblitzen begannen sie, gelblich zu leuchten. Einige kleine Teile der Hülle des Schiffes lösten sich aufgrund der starken Negativbeschleunigung und wurden ins offene All hinein geschleudert.phazonshark
N A C H W E L T
_____________________________________________________________
Erstes Kapitel
Durch den Weltraum
“Möglicherweise war der Einsatz der Stillebomben ein Fehler. Möglicherweise nicht. In jedem Fall war es ein Schritt mit entscheidenden Konsequenzen.”
- Bendan Awanna, imperialer Kommandant
_____________________________________________________________
Die Cloudrun schwebte inmitten eines düsteren Sternenhimmels, der trotz Milliarden von Lichtpunkten die Außenhaut des Schiffes nicht erleuchten konnte. Dazu waren nur die etwa zwanzig Strahler fähig, welche überall entlang des Rumpfes befestigt worden waren und in diesem Augenblick eingeschaltet wurden. Außerdem blinkten nun einige rote und grüne Positionslichter auf.
Auf ihre grundlegende Form reduziert, bestand die Cloudrun aus zwei dreieckigen Rümpfen, die entlang ihrer Symmetrieachse durcheinander hindurch verliefen. Damit sah das Schiff von hinten gesehen aus, wie ein Kreuz und hatte von anderen Positionen aus betrachtet Ähnlichkeit mit einer riesigen Speerspitze.
Naven Zeyneen bedauerte, dass das Schiff nicht ansatzweise so gefährlich war, wie es aussah. Die Cloudrun war früher ein Kampfschiff gewesen, zumindest vermutete Naven das, doch sie hatte schon zu viele Schlachten gesehen und nur knapp überlebt. Ein Großteil der Waffensysteme waren zerstört, viele andere Hauptfunktionen nur bedingt noch einsatzfähig. Der Rumpf hatte große Löcher, aufgrund derer mehrere Räume des Schiffes nicht mehr betreten werden konnten.
Nachdem er sich einige Schweißperlen von der Stirn gewischt hatte, atmete Naven tief durch. Der Hyperraumsprung war eine große Belastung für das alte, schwache Schiff und er rechnete immer damit, mehr zu verlieren als nur ein paar kleine Panzerplatten der Hülle. Seine zweite, regelmäßig wiederkehrende Sorge galt dem Endpunkt des Sprunges.
Naven schaltete mit einem Knopfdruck eine Konsole ein, welche die Navigation innerhalb eines Sektors ermöglichte. Brummend erwachte die Apparatur, die sich unterhalb der Oberfläche befand, und versuchte, die spärlichen Daten der Außenbordsensoren in eine dreidimensionale Karte zu verwandeln. Naven wartete geduldig und löste inzwischen seinen Anschnallgurt, um nach dem langen Hyperraumflug endlich wieder vom Sitz aufstehen zu können.
Als die Arbeitsgeräusche der Navigationskonsole etwas leiser wurden, wusste Naven, dass die Berechnung der Karte abgeschlossen war. Das Scannerbild flackerte aufgrund zahlreicher Störungen, die dieser Sektor verursachte. Nur unscharf waren größere Objekte zu erkennen, die in langsamen unregelmäßigen Bahnen um die Sonne des Systems kreisten.
Naven warf einen Blick zum großen, verschmutzen Brückenfester. Während die großen Objekte, die das Radar gefunden hatte, dank einer Art Raumnebel von Abgasen und Verunreinigungen nicht zu erkennen waren, sah er hier solche, die aufgrund ihrer geringeren Größe dem Radar entgingen: Zahlreiche Raumschiffe unterschiedlichster Variationen und Klassen durchflogen das Trümmerfeld von Asteroiden, Raumstationen und Müllansammlungen. Die meisten Schiffe waren notdürftig zusammengeschraubte Unterlichtfrachter, die mühsam dem Druck des Alls trotzten.
“Willkommen zu Hause”, murmelte Naven leise und starrte wieder auf das Radarbild, welches die Trümmer des einstigen Planeten zeigte. “Willkommen auf Coruscant.”
_____________________________________________________________
Es ist das Jahr 542 nach der Schlacht von Yavin.
Drei galaxisweite Kriege allein in den letzten zwei Jahrhunderten haben das bekannte Universum in eine technologische Steinzeit zurückversetzt. Die Hyperraumtechnologie ist nur in stark reduzierter und gefährlicher Form noch vorhanden: Es gibt einige wenige Routen, die von Hyperraumkatapulten genutzt werden. Welten, die fernab dieser Routen liegen, sind fast wie aus der Galaxis verschwunden. Von insgesamt etwa einer Million bewohnbarer Planeten sind genau 43 noch erreichbar. Von den anderen hat seit einem Jahrhundert niemand mehr etwas gehört.
Die verbliebenen Welten sind teilweise in kleinen Gruppen zu Republiken und Imperien zusammengeschlossen, in der verzweifelten Hoffnung durch Zusammenhalt in einer rohstoffarmen und zerstörten Galaxis zu überleben. Die drei größten dieser Bündnisse stehen unter der Herrschaft dreier Kreaturen, von denen sich jeder als ein Sith-Lord bezeichnet und nach der Macht über die 43 Planeten greift.
Die menschliche Spezies ist kaum noch vertreten, da ein speziell auf ihre Biostruktur gezielter Virus die meisten Menschen vor über 50 Jahren tötete. Als Nebenwirkung sind einige Nicht-Menschen mutiert und teilweise von Krankheiten befallen. Klonsoldaten, welche die drei Kriege überlebt haben, machen 20 Prozent der Galaxisbevölkerung aus und versuchen trotz manipulierten Gehirnen, ihren Platz zu finden.
Es ist die Zeit nach dem Untergang des Universums.
Die Nachwelt.
_____________________________________________________________
Naven Zeyneen übernahm über eine teilweise kippbare Konsole die Kontrolle über die Cloudrun. Das große Schiff reagierte träge und drang dann mit dem Spitzen Bug voran in den Nebel aus Schadstoffen und Abgasen ein. Naven hoffte, die meisten der Löcher im Rumpf der Cloudrun waren ausreichend geflickt, um die Gase abzuhalten.
Er versuchte, sich beim Navigieren an den wenigen Positionslichtern zu orientieren, welche einige Raumstationen in der Umgebung aussandten. Zum Glück war Naven hier aufgewachsen und fand sich inzwischen einigermaßen zurecht. Mit trotzdem leicht zitternden Händen nahm er Kurs auf Vandor Drei, einen Planeten, der weiter von der Sonne entfernt war als die Trümmer von Coruscant.
“Die strahlende Zentralwelt des Tiefenreiches...”, sagte eine inzwischen vertraute Stimme plötzlich.
Naven drehte sich um und stellte fest, dass Aya Laan, eine junge Frau in seinem Alter, die Brücke der Cloudrun betreten hatte. Sie hatte kurze, dunkle Haare und eine Markierung im Gesicht, welche zwischen ihrem Nasenrücken und den dunkelgrünen Augen verlief. Diese war vermutlich das einzige, was eine Kiffar von einer menschlichen Frau unterschied.
Aya stand neben dem vor den Kontrollen sitzenden Naven und sah verwundert auf den zerkratzten Bildschirm des Radars. “Wie kann dieser Trümmerhaufen die Hauptwelt des Reiches sein?”
Naven konnte nur kur zu ihr hochschauen, da er im Moment sehr konzentriert fliegen musste. “Der Sitz der Regierung ist auf Vandor Drei”, erklärte er. “Coruscant als angebliche Zentralwelt soll an den Glanz der vergangenen Reiche erinnern, an die Alte Republik.” Er strich sich mit einer schnellen Handbewegung eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
“Es ist ein schrecklicher Ort...”, bemerkte Aya und nahm auf einem Sitz neben Naven platz. Sie beugte sich etwas nach vorne und stützte sich mit beiden Händen auf die Sitzfläche, was verriert, dass sie angespannt war. “Wurde Coruscant von Stillebomben zerstört?”
Naven überlegte, während er die Cloudrun vorsichtig an einem größeren Asteroiden vorbeilenkte. “Man sagt, die Bomben hätten dem Planeten den Rest gegeben...”
Eine kleine Gruppe von Raumschiffen, die etwa so groß wie Unterlichtfrachtschiffe waren, passierte die Cloudrun in gefährlich geringem Abstand. Entweder waren die Piloten fast orientierungslos oder sie wollten Naven und Aya Angst machen. Am Rande ihres vom Nebel eingeschränkten Sichtfeldes tauchte langsam ein größeres Trümmerteil des einstigen Planeten auf.
“Leben dort noch Menschen?”, fragte Aya mehr mit Unbehagen als Interesse.
“Natürlich”, kam Navens Antwort. “Das Tiefenreich macht sich nicht die Mühe irgendwelche verarmten Unterschichten von diesem toten Felsen herunterzubringen. Dazu sind sie zu zahlreich und zu unwichtig.”
Plötzlich wurde die Brücke des halb zerstörten Schlachtschiffes erschüttert. Naven riss die Augen auf und suchte auf dem Radar nach dem Grund. Er fand keine größeren nahen Objekte.
Aya Laan sah ihn aufgeregt an. “Was ist passiert? Sind das Asteroiden...?”
“Ich weiß es nicht...!”, sagte Naven erhitzt, während er durch das große Brückenfenster den Weltraum vor der Cloudrun absuchte. Was, wenn sie von Jägern angegriffen wurden? Bisher hatte er stets Glück gehabt, denn auf größere Entfernung konnten Piraten vermutlich nicht erkennen, dass das Schiff schwer beschädigt war. Und sie ahnten natürlich auch nicht, dass die Besatzung für gewöhnlich nur aus einem Menschen und einem Droiden bestand.
“Haben wir Bordgeschütze...?!”, fragte Aya, die zum Fenster gerannt war, um mehr sehen zu können.
“Vier oder fünf einigermaßen funktionstüchtige Laserkanonen, aber sie sind überall auf dem Schiff verteilt. Wir müssten schneller die Position wechseln, als das möglich ist, da wir ja kaum alle gleichzeitig bedienen können.”
Eine zweite Erschütterung ging durch die Brücke und Aya hatte Mühe, sich an einem Griff an der Wand festzuhalten. Einige Werkzeuge rutschten von einer Art Tisch und fielen scheppernd zu Boden. Aus einer Konsole sprühten einen Augenblick lang Funken.
“Wahrscheinlich schwirren hier irgendwo Piratenjäger herum, die zu klein sind, als dass das Radar sie erfassen könnte...”, meinte Naven grimmig und begann ein Ausweichmanöver zu fliegen, das vermutlich nutzlos sein würde. Die Cloudrun war viel zu träge.
“Da!”, rief Aya, die immer noch vor dem Fenster stand, plötzlich und deutete auf einen Punkt, den Naven nicht sehen konnte. “Da ist etwas über unseren Rumpf geflogen und es hatte definitiv einen Antrieb...!”
“Verdammter Mist...” Naven wusste, dass es ein gigantischer Unterschied war, ob man nun aus Versehen in ein Asteroidenfeld geflogen war, oder ob intelligente, feindliche Piloten einen angriffen und wohlmöglich töten wollten. “Aya, verlass’ die Brücke über die Tür und lauf’ den Gang runter. Dann links. Da ist eine Geschützstation, die funktionieren sollte. Du wirst nur ein sehr begrenztes Schussfeld haben und sobald die Piraten es merken, werden sie dort nicht mehr entlang fliegen, aber...”
Die junge Kiffar war bereits losgerannt. “Besser als nichts...!”, hörte Naven sie noch sagen. Eines musste er ihr lassen: Wenn es darauf ankam, handelte sie. Ungeachtet, ob richtig oder falsch, gut oder schlecht. Sie handelte.
_____________________________________________________________
Aya Laan schwang sich in den Sitz in der Geschützkanzel des Schiffes und versuchte angespannt, sich einen Überblick über die Bedienung der Laserkanone zu verschaffen.
Sie drückte mit einem mulmigen Gefühl im Magen einen roten Knopf, der zum Glück wie erhofft die Energieversorgung der Kontrollen einschaltete. Mit einem Surren erwachte auch das eigentliche Geschütz, das draußen an der Hülle der Cloudrun, zwei Meter unter Ayas Position, befestigt war, zum Leben. Die junge Frau ergriff mit beiden Händen die Steuerung und bewegte den auf ein Gelenk montierten schwarzen Kasten mit aller Kraft. Das Geschütz an der Außenwand reagierte.
Dann drückte Aya mit je zwei Fingern einer Hand die beiden Feuerknöpfe und mit einem ohrenbetäubenden Knall schossen zwei rötliche Laserblitze in den Weltraumnebel hinaus. Die Wucht des Abschusses ließ den Sitz, in dem Aya sich befand, noch Sekunden später zittern.
“Okay...”, sagte sie leise zu sich selbst und wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Irgendwie wird’s...”
Dann starrte sie auf den Schiffsbug vor ihr und hielt mit rasendem Puls nach den Antriebslichtern der feindlichen Jäger Ausschau.
_____________________________________________________________
FORTSETZUNG FOLGT...
Zuletzt bearbeitet: