Fondor

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - ASD Allegiance - Korridor] Volo Crescent, Ursarkar E. Creed, Daniel Hawkins; Personal, zwei Flottensoldaten (NPCs)

"Zur Galauniform werden gewöhnlich keine Dienstwaffen getragen", antwortete Volo auf Creeds Frage nach den Handfeuerwaffen der anwesenden Militärangehörigen. Trägern des Imperialen Verdienstordens, der höchsten Auszeichnung, die das Imperiale Militär an ausgewählte Kriegshelden verlieh, war es zwar gestattet, Zierwaffen - wie etwa zeremonielle Schwerter - zu tragen, aber zum Einen stellten solche keine sonderlich große Gefahr dar, zum Anderen war der betreffende Personenkreis über jeden Verdacht auf Illoyalität erhaben. "Gäste, die dennoch mit einem Blaster erscheinen, müssen diesen bei Betreten der Station ablegen. - Mr. Hawkins", er wandte sich an den Marineinfanteristen, der den beiden Flottenoffizieren bisher schweigend gefolgt war, "stimmen Sie Ihre diesbezüglichen Kontrollen mit den Sturmtruppen an Bord der Werftbasis ab. Die abgegebenen Waffen können bei Abflug der Shuttles wieder ausgehändigt werden. - Was den Empfang der Persönlichkeiten betrifft, Commander, so werde ich bei der Ankunft ihrer Fähren im Hangar eins zugegen sein."

Inzwischen hatten die fünf Männer den Kommandoturm der Allegiance erreicht und bestiegen einen Turbolift, der sie in Sekundenschnelle hunderte Meter nach oben zur Brücke beförderte. Interessanterweise war auf diesem Schiff, wie auch auf der noch gigantischeren Executor-Klasse, ein Brückenturm verbaut worden, der sich in seinen Dimensionen so gut wie gar nicht von denen der Imperial- und Imperial-II-Klasse unterschied. Vermutlich war dieses Bauteil modular, sodass es auf allen Imperialen Schlachtschiffen genutzt werden konnte; das vereinfachte und beschleunigte die Produktion aller Klassen von Großkampfschiffen wahrscheinlich deutlich. Unglücklicherweise hatte Volo keine Verbindung zu den Imperialen Werften, weshalb ihm eine genaue Einsicht in die Bauprozesse bisher verwehrt geblieben war; Der von Kuat stammende Commander Ichigû etwa würde eine solche Frage mit Sicherheit beantworten können. Im Fall der Allegiance verschaffte die Beibehaltung des Brückenturms, kombiniert mit der Vergrößerung des restlichen Rumpfs um fast ein Drittel - gegenüber der Imperial-Klasse -, dem Schiff eine gedrungenere, kompaktere Erscheinung, die überdies den Vorzug hatte, dass die Brücke als Primärziel weniger stark exponiert war als auf einem Imperial- oder Interdictor-Sternenzerstörer.

Somit glichen die Räumlichkeiten innerhalb des Kommandoturms fast exakt denen auf der Ascendancy, was erstaunlich wirken mochte, wenn man zuvor die deutlich breiteren Korridore im restlichen Schiff betreten hatte. Nachdem die Tür des Turbolifts sich wieder geöffnet hatte, durchquerte die kleine Gruppe zunächst das Kommandoabteil mit seinem charakteristischen runden Projektionstisch, der im Einsatz die taktischen Hologramme zeigte; die wenigen hier arbeitenden Techniker und Wachsoldaten salutierten beim Erscheinen des Kommandanten pflichtgemäß, ließen sich aber nicht weiter stören. Als er vor dem Schott zur Flaggbrücke angelangt war, drang plötzlich das dem Captain nur zu bekannte Geräusch des Gefechtsalarms an dessen Ohr. In den dumpfen Ton der Sirenen mischte sich das Laufgeräusch zahlreicher Stiefel auf dem polierten Boden und das Zischen des aufgleitenden Brückenschotts.

Ein ungutes Gefühl überkam Crescent. Bestand etwa schon vor dem Stapellauf Gefahr für den neu gebauten Stolz der Imperialen Flotte? Wie war das möglich? Ein Angriff auf die Werft, vor den Augen zweier Gefechtsflotten? Jetzt, so kurz vor dem Stapellauf, konnte - und durfte - nichts mehr schief gehen. Hier ging es nicht nur um das Ansehen der Flotte, sondern auch um das persönliche des Captains. Nach dem ersten Moment der Entgleisung kehrte Volos Verstand wieder zur Logik zurück und der Corulager realisierte, dass er gut zwei Sekunden lang bewegungslos vor der offenen Brückentür gestanden hatte. Es bestand so gut wie keine Möglichkeit, dass die Allegiance jetzt bedroht wurde, machte er sich klar, dafür hatte er schließlich persönlich gesorgt - oder besser sorgen lassen. Wie es aussah, hatte irgendjemand eine Übung veranlasst, was an sich ein löbliches Verhalten war, jedoch hätte es sich dann geschickt, ihn als Kommandanten des betroffenen Schiffes zu benachrichtigen, oder es hatte einen kleineren Zwischenfall gegeben und die Wachmannschaft hatte überreagiert und Alarm ausgelöst. Das ließ sich leicht herausfinden.
"Folgen Sie mir", ordnete Crescent, seine Uniform straffend, in Richtung seiner vier Begleiter an.

Gefolgt von Creed, Hawkins und den zwei Flottensoldaten von der Ascendancy - die, ohne dass ein Befehl des Captains nötig war, sofort zu beiden Seiten der Tür mit an den Gürtel gelegten Händen Posten bezogen - betrat Volo die Brücke und stellte fest, dass hier alle Stationen ordnungsgemäß besetzt waren und dass nicht irgendein Deckoffizier Wache hatte, sondern der erste Offizier, Mentel, selbst anwesend war. Gut, dann wusste der jüngere Offizier wohl über den Grund für diesen Alarm Bescheid, vielleicht hatte er ihn auch selbst ausgelöst. Einige an ihm vorbeihastende Uniformierte sowie die Haltung annehmenden Matrosen in den Mannschaftsgräben ignorierend trat Crescent zu Mentel an die vorderen Sichtfenster. Im Moment hatte er auch keinen Blick für die beeindruckende Aussicht auf den vorderen Teil des gewaltigen, waffenstarrenden Schlachtschiffs übrig, sondern wandte sich an den salutierenden Commander.
"Mr. Mentel, Status. Was geht hier vor?"

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - ASD Allegiance - Korridor] Volo Crescent, Scytale Mentel, Ursarkar E. Creed, Daniel Hawkins; Brückenbesatzung, Wartungs- und Sicherheitspersonal (NPCs)
 
[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Allegiance - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent, Ursarkar E. Creed, Brückenbesatzung [NPCs]

Zackig verschwand die junge Pilotin und nachdenklich blickte Scytale durch das große, trapezförmige Fenster, wohl merkend die Sirenen und das Stapfen von Stiefeln, deren Besitzer sich rasch auf Positionen begaben. Hinaus, hinaus in diese Unendlichen Weiten mit all ihren Planeten, Sternen und größtenteils minderwertigen Spezies, die diese unfassbar große Galaxis besiedelten und mit Leben erweckten. Jeder in dieser Welt hatte seinen festangestammten Platz, doch sein Platz war nicht hier unten, sondern dort oben. Er wusste, es würde ein langer und harter Weg bis an die Spitze werden – und wenn er dort oben war, dann würde sich so einiges ändern im Imperium. Loyalität würde belohnt, Verrat bestraft und diese elenden Yevethaner endgültig ausgerottet. Mit Bomben und Torpedos vom Antlitz des Universums entfernt werden und er, Scytale, würde den Knopf dazu drücken. Irgendwann, da war sich der 27jährige sicher, da würde der Name Mentel schon alleine ausreichen, um den Feind in Massen zu demoralisieren. Aber bis dahin...

Pflichtbewusst drehte sich Commander Scytale Mentel zu Captain Volo Crescent um und salutierte ordnungsgemäß. Während dieser indirekt nach einem Statusupdate fragte, lockerte sich Scytales Haltung nur leicht.


,,Captain, ich habe es mir nicht nehmen lassen, die 50.000 Besatzungsmitglieder der Allegiance in Alarmbereitschaft versetzen zu lassen. Der kleinste Handgriff muss sitzen und diese Crew ist im Umgang miteinander bislang unerfahren. Daher hielt ich diese kleine Übung für notwendig."

Scytale winkte einen schmächtigen, alten Mann im Rang eines Lieutnants heran, der ein Datapad bei sich trug, was anscheinend sämtliche Schiffswerte anzeigte. Der Alte überreichte es seinem Commander und humpelte davon. Vermutlich hatte er Schlachten erlebt und daher eine Verletzung davongetragen. Dafür zollte Scytale dem Offizier ein Stück weit Respekt. Andererseits, war es ratsam Veteranen im hohen Alter noch zu beschäftigen? Naja, solange die hohe Effizienzquote nicht unterschritten wurde, spielte es keine Rolle.

Wie dem auch sei. Rasch überflog der Kommandant die Zahlen und Rückmeldungen der Abteilungen und erstattete dann dem Schiffskommandanten Report.


,,Nun. Wie es aussieht ist die Bugbewaffnung mit 45 Sekunden am schnellsten einsatzbereit gewesen, dahinter mit 54 Sekunden die Hecksektion und zu guter Letzt mit einer verdammt traurigen Zeit von 90 Sekunden der Antriebsbereich. Wenn ich offen sprechen darf, Sir? Die Besatzung hat bislang weder Blut noch Eisen miteinander vergossen. Der Gros ist im Umgang miteinander unerfahren und wir müssen sie erst zusammenschweißen. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich in unregelmäßigen Abständen Übungen abhalten wollen, sodass wir beim Stapellauf einen ausgezeichneten Eindruck machen und das Ergebnis positiv für alle ausfallen wird."

Dann fiel Scytales Blick unauffällig auf den breitschultrigen Mann hinter Crescent. War dieser von Admiral Ravine geschickt worden als Überwachung der beiden anderen Flottenoffizieren, damit sie ja nichts falsch machen würden? Oder war es der dritte Mann an Bord, war es gar ein Ersatz für Scytale?! Jedenfalls, so beschloss der Commander, würde er diesen Mann beobachten und begrüßen, sobald Crescent ihn kurzzeitig entlassen würde.

[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Allegiance - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent, Ursarkar E. Creed, Brückenbesatzung [NPCs]
 
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[: Fondor-System | Systemrand :||: „Lagunes of Spira“ | Deck der Ersten Klasse | Restaurant am Pool :||: Lady Alaine Aren; im Hintergrund andere Passagiere :]

Ihre Reise von Thyferra nach Fondor hatte verschiedene Zwischenetappen gehabt, von denen einige sehr interessant gewesen waren. Da war zum einen Kiffu, welches elektrische Stürm und Gewitter besaß und die für Reisende durchaus Interessant waren. Da Horatio mehr oder weniger an Alaine gebunden war – nicht zuletzt da Barnip sie ihm auf die Nase gebunden hatte – konnte man trotz allem davon sprechen, dass ihre Ausflüge während ihres Fluges nach Fondor dennoch abwechslungsreich und nicht immer mürrisch verliefen. Die Stürme auf Kiffu waren sehenswert gewesen und Alaine hatte ihr Bestes getan ihren Begleiter auf andere Gedanken zu bringen. Dafür entschied man sich dagegen Vanik oder Ghorman zu besuchen, und nahm lieber die angebotenen Veranstaltungen auf der „Lagunes of Spira“ war. So unter anderem ein sehr schönes Schauspiel, welches zum Schmunzeln einlud und über das man diskutieren konnte. Wenigstens hatten sie an dem Abend der Vorstellung einmal ihre Differenzen vergessen können und waren wie halbwegs normal Personen miteinander umgegangen, wobei Alaine sich immer wieder fragte warum sie sich auf das ganze eingelassen hatte. Letztlich jedoch war sie dazu übergegangen sich keinerlei Gedankenmehr darüber zu machen, sondern hatte viel mehr versucht ihre Reise und die Sehenswürdigkeiten zu genießen, auch wenn sie immer wieder einzelne Gespräche mit ihrem Beraterstab gehabt hatte. Der Sector Adjutant konnte sich jedenfalls nicht beim Moff darüber beschweren, dass seine Begleitung langweilig, unfreundlich oder sonst etwas war. Viel mehr hatte sich die Rothaarige Geschäftsfrau alle erdenkliche Mühe dafür gegeben ihren Begleiter zu unterhalten und sie war dabei niemals unhöflich oder aufdringlich gewesen. Zwar hatte sie das Ganze in die Hand genommen um seinen Urlaub so angenehm wie möglich zu gestalten und zudem hatte sie stets versucht auf seine Interessen einzugehen. Etwas was zum Glück nicht allzu schwer da. Dafür hatte sie ihn zu gut studiert und das praktische war, dass sie sich auf diesem Gebiet nicht so groß unterschieden. Jedenfalls nicht, wenn es um Interessen in den Bereichen Kunst und anderen Dingen ging. Es hatte also seine Vorteile gehabt sich so gut wie möglich über den trotz allem attraktiven Mann zu informieren. Natürlich hatte Jacen alles dafür getan und irgendwie war sie ihm auch dankbar dafür. Dennoch wurde sie innerlich das Gefühl nicht los (das Gefühl entsprach wohl eher der Wahrheit), dass Horatio viel lieber eine andere Begleiterin gehabt hätte wie ausgerechnet sie. Anfangs hatte sie sich darüber geärgert, seine Arrogante Art auf sie herab zu sehen und dies obwohl sie sich in einer Position befand die über der seinen Stand, beherrschte er es sehr gut ihr immer wieder in kleinen Dingen oder Blicken zu zeigen wie sehr er sie verabscheute. So empfand es jedenfalls Alaine. Es war als ob sie gezeichnet sein mit einem Stigma, welches offensichtlicher nicht sein konnte und das jenes sie in seinen Augen derart minderwertig werden ließ. Immer wieder daran erinnert zu werden, dass man in Begleitung eines Mannes unterwegs war, der reichlich wenig, nein wohl eher gar nichts von einem hielt und dies auch zeigte, war als ob man ein Messer in den Rücken gejagt bekam und es verletzte durchaus. Dennoch stand sie zum Glück über diesen Dingen und sie versuchte es nicht persönlich zu nehmen, auch wenn es dies war. Alaine ließ sich nicht anmerken, dass er immer wieder in eine Wunde stieß, die tiefer nicht gehen konnte. Stets blieb sie freundlich. Einfach war es nicht immer, da sie durchaus versucht war ihm das ein oder andere an den Kopf zu werfen. Glücklicherweise verbot es ihre Erziehung dem arroganten Adeligen vor den Kopf zu stoßen. Allerdings war sie auch niemand, der etwas auf sich sitzen ließ und sie war gut darin zu kontern ohne undiplomatisch zu werden.

Eines der nächsten Ziele war Cilpar gewesen. Eine Welt die hauptsächlich Berge, Dschungel und Wälder besaß, davon dominiert wurde und geradezu zum Wandern einlud. Die alten Tempel waren sehenswert und ebenso die einheimische Flora und Fauna. Cilpar war eine weitere Welt gewesen, die sich beide angesehen hatten und zu ihrer Überraschung war der Tag dort recht angenehm verlaufen. Weiter Aktivitäten hatten auf dem Luxusliner stattgefunden, wo es genug Sensationen gegeben hatte, die für Ablenkung sorgten, wobei Alaine stets darauf bedacht gewesen war, dass ein Mister Kraym auch genug Privatsphäre erhielt um allein entspannen zu können. An diesem Morgen zog Alaine einige Bahnen im großen Pool, so wie sie es an jedem Morgen in aller Frühe bisher getan hatte um auch ein wenig Ruhe für sich zu haben und dem Sector Adjutanten nicht auf die Nerven zu gehen. Schwimmen war ohnehin etwas sehr entspannendes und tat zudem ihrem wohlgeformten Körper gut. Es war ein Morgen, an dem sie zudem Ihren Kaf allein genoss, da man sich dazu entschieden hatte, dass dieser Tag jeder von ihnen so gestalten konnte wie man wollte. Also war Alaine frei davon als Unterhalterin zu dienen und konnte sich ganz ihren eigenen Bedürfnissen widmen. So saß sie in ihrem Bademantel an einem hübschen kleinen Tisch und frühstückte in aller Ruhe, während sie einige Dokumente lass, die Jacen ihr innerhalb der Woche zugeschickt hatte. Zum einen hatte ihr mitgeteilt, dass Aren Freight INC gegründet worden war , während Gates noch immer versuchte mit einigen Welten Termine zu bekommen um über das Bacta zu verhandeln. Termine, die Alaine würde wahrnehmen müssen sobald sie standen. Ihr eigener Zeitplan war gut strukturiert und organisiert. Alles andere hätte sie auch nicht geduldet. Ihr Perfektionismus kannte keine Ausnahme.

Zufrieden schloss sie die Datei und öffnete die nächste. Diesmal ging es darum, dass die Tibanna-Gas Gesellschaft auf Bespin bei einer Regatte mitwirken sollte und Alaine würde als deren Repräsentantin fungieren. Selbstverständlich hatte Jacen alles in die Wege geleitet und hinzukam, dass das tapanische Haus Barnaba, welches im Luxus nur so schwelgte ihr teilnehmendes Sportlerteam unterstützte. Dies bedeutete wiederum, dass Alaine sich um jenes Haus kümmern würde. Es gab Sekunden, in denen ihr Management unverbesserlich war und sie sich vorkam wie ein Produkt, welches man mit Erfolg vermarkten musste. Als ob es nicht genug war an Horatios Seite gestellt zu werden, nein so kamen weitere Pflichten und Aufgaben auf sie zu. Der Sector Adjutant würde alles, nur nicht erfreut darüber sein, dass er Alaine auch weiterhin an seiner Seite akzeptieren würde müssen. Der Moff war mehr als nur gerissen in seinen Plänen und Jacen Foster war es nicht minder. Ein Schachspiel, welches die beiden Männer spielten, wobei Horatio und sie unweigerlich und vor allem unfreiwillig zu deren Figuren wurden. Bauern, die über das Feld gejagt wurden und denen man keine andere Wahl ließ. Sie wusste nicht ob sie darüber ungehalten sein sollte oder nicht. Eines jedoch war sicher, sie war nicht sonderlich angetan von der Tatsache noch mehr Zeit mit dem Adeligen verbringen zu müssen.

**

Fünf Stunden später, befand sich das Kreuzfahrtschiff auf einem gemächlichen Kurs, bis es sich in Fondors gewaltigen Verkehrsstrom eingefädelt hatte. Alaine wünschte wie wären bereits da, doch sie würden noch ein wenig brauchen und da sie nicht groß Lust hatte das Ganze Treiben der Passagiere zu beobachten, welche sich an der Reeling drängten, entschied Alaine sich dazu diese zu verlassen und ihre Luxussuite aufzusuchen um sich fertig zu machen. Immerhin würde es nach ihrer Ankunft direkt zum Hotel gehen. Ihre Koffer waren so gut wie gepackt, wobei sie die restlichen Sachen hinein legte und ihren Hosenanzug glatt strich, ehe sie ihr langes Haar zu einem Knoten nach oben steckte. Die erste Etappe hatte ein Ende gefunden und dafür war sie dankbar.

Einige Sekunden später kehrte Horatio in ihre Suite zurück, wobei sie ihm ein kurzes freundliches Lächeln schenkte, wohl wissend, dass er darauf nicht viel gab. Auch er hatte bereits gepackt und ihr Gepäck wurde einige Minuten später abgeholt, wobei man ihnen mitteilte, dass man sie mit einer Limousine zur Hauptstadt und in das beste Hotel würde bringen. Soweit Alaine wusste war die Hauptstadt der hiesigen Welt Oridin. Eine weitere wichtige Stadt war Fondor City und sie schätzte, dass man sie nach Oridin bringen würden. Ihr Gepäck wurde bereits zu einem der unzähligen Shuttles gebracht, als die Captain des Luxusliners auftauchte, um beide auf das herzlichste zu verabschieden und sich natürlich darüber informierte ob man zufrieden gewesen war. Alaine bedankte sich auf das herzlichste, dann folgten sie der Frau zu ihrem Shuttle, welches sie innerhalb kürzester Zeit zum Raumhafen brachte. Beide, sowohl Kraym als auch Aren schwiegen und taten dies auch, als sie landeten und von dort in eine Limousine stiegen, welche sie nach Oridin brachte und vor einem gewaltigen Hotel absetzte.

Beide, Horatio als auch Alaine stiegen aus, wurden von dem Personal in Empfang genommen und durch ein großen Saal zu ihrem Zimmer begleitete, wobei Alaine fragend eine Braue in die Höhe zog. Kurz erklärte man ihnen, dass sie die beste Luxus Suite erhalten hatten und Moff Barnip seine besten Grüße wünsche. Dieser Hatte jene Suite für sie beide gebucht und Alaine stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass der Moff diesmal sein Spiel in eine Richtung trieb, was für ihren Geschmack ein wenig weit ging. Die Suite war riesig. Sie bestand auf seinem Vorraum, welches in einen großen Aufenthaltsraum überging. Die Tapanischen Möbel waren auf Hochglanz poliert. Die Farben waren warm und erinnerten an Gold. Eine gewaltige Couch befand sich in der Mitte, davor ein großer Tisch aus Holz. Kunstvolle Bilder hingen an den Wänden, Pflanzen standen im Raum. Ein Kronleuchter beherrschte die Decke, während ein Edler Teppich den Boden schmückte. Hinter diesem Teil ging eine Tür ab und durch sie trat man in ein Schlafzimmer welches ebenso groß war und in dessen Mitte ein Bett stand, welches Alaine kurz den Atem anhalten ließ, wie zuvor auch schon. Das Bett war äußerst breit, so dass zwei mehr als genug Platz hatten. Auch hier befand sich ein Kunstvoller Teppich am Boden. Die Farben bestanden ebenso aus Goldtönen mit Absetzungen in einem Rot. Das Bett war aus poliertem Holz, mit einigen großen Kissen. Es erinnerte ungemein an ein Himmelbett. Auf der rechten Seite ging eine Tür ab, wohinter sich ein riesiges Bad befand. Zwei Waschbecken, eine große Eckwanne mit Whirlpool Funktion, eine großen Duschkabine und was man sonst so brauchte. Ein großer Spiegel befand sich über den Wachbecken. Der Architekt dieses Gebäudes hatte viel Wert auf Kunstvolles gelegt. Sowohl der Boden wie auch die Fließen waren aus feinstem Marmor und besaßen eine Mischung aus Schwarz und Gold. Vom Schlafzimmer aus ging eine weitere Tür ab und Alaine hoffte auf ein weiteres Schlafzimmer, wurde jedoch enttäuscht. Hinter der Tür befand sich ein begehbarer Kleiderschrank. Barnip trieb sein Spiel mit ihnen beiden, als das Personal ihre Koffer herein brachte und ihnen einen Schönen Aufenthalt wünschte, wobei Alaine ihnen Trinkgeld gab, sich bedankte und dann ihren Begleiter ansah.

Dieser würde alles, nur nicht glücklich darüber sein. Alaine war es jedenfalls nicht. Besonders nicht, das sie sich nun darauf einigen mussten wer wo schlafen würde und zum aller ersten Mal beschlich sie das Bedürfnis den Moff umzubringen.

[: Fondor-System | Fondor :||: Hauptstadt Oridin| Luxushotel | Luxussuite :||: Lady Alaine Aren und Horatio Kraym :]
 
Fondor - Hauptstadt - Hotel - Susan's Hotelzimmer - Susan

Die nächsten Stunden vergingen sehr langweilig. Sie hatte keine Hobbys mehr, da sie ihre wenige Freizeit auf Widek mit Schlaf verbracht hatte. Doch irgendwann, endlich bekam sie eine Nachricht. Sie sollte in das Hotellzimmer ihres Neuen Chefs kommen. So wie es wirkte war es reichlich Teuer. Im Empfangsbereich wurde sie von zwei schwerbewaffneten Männern in ihre Mitte genommen und sie folgten einem Druiden bis in das Hotelzimmer ihres Chefs, der sie sofort erkannte. "Ja, richtig. Und...",sie zögerte kurz obwohl es selbstverständlich war sich für solchen Lob zu bedanken,"vielen dank."

Sogleich bot er ihr an sich zu setzen, was Sudan natürlich dankend annahm. Er war bei weitem nicht so rau wie auf Widek. Viel freundlicher. Vielleicht war dies ja bereits ein erstes Indiz dafür, wie hart sie bei ihrer neuen Stelle arbeiten musste.

Der Mann setzte sich ihr gegenüber und stellte sich als Aren Vayliuar vor. Natürlich war ihr der Name bereits vorher bekannt gewesen aber mit passendem Gesicht zum Namen viel es doch jedem leichter sich etwas zu merken.

Meister Vayliuar bot ihr auch sogleich etwas zu trinken an. Irgendwie erinnerte es die junge Dame an den Anfang ihrer ersten Stelle. Doch dieses Mal wollte sie nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen und sagte nur:
"Ich trinke alles, nur ohne Alkohol." Sie war glücklich und das freundliche Lächeln des Herrn ihr gegenüber stimmte sie aus irgendeinem Grund noch Glücklicher. Sie lächelte zurück.

Susan wollte ihrem Chef überlassen in welcher Reihenfolge sie was erfuhr, darum saß sie erst einmal nur still da. Es wäre falsch gewesen direkt am Anfang Anforderungen zu stellen. Ihr brannte es jedoch auf den Lippen zu fragen Wan und womit sie anfangen könnte wieder zu Arbeiten.

Es war echt Arm aber in den letzten paar Stunden war ihr Aufgefallen, dass ihr gesammtes Leben und dessen Inhalt nur noch aus Arbeit bestand. Es war langweilig ohne ihre Arbeit geworden aber das wollte sie nicht, das war nicht sie. Sie wollte mehr sein, oder wenn sie niemals etwas anderes war, mehr werden.

Fondor - Hauptstadt - Hotel - Aren's Hotelzimmer - Susan, Aren; 2V-2R (NPC)
 
[Fondor-System - Werftbasis Sieben - ASD Allegiance - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel, Ursarkar E. Creed, Daniel Hawkins; Brückenbesatzung, Wartungs- und Sicherheitspersonal (NPCs)

Mentel nahm Haltung an und informierte Crescent, dass er einen Probealarm für die ganze an Bord befindliche Besatzung angesetzt hatte. Anscheinend hatte der Commander es für nötig erachtet, nicht nur die etwa siebzehntausend Mann zählende diensthabende Wache, die an sich ausreichte, um den schweren Sternenzerstörer zu bedienen, in Alarmbereitschaft zu versetzen, sondern auch die beiden Freiwachen auf ihre Stationen zu schicken. Als Begründung gab der erste Offizier der Allegiance an, dass die Besatzung noch nicht aufeinander abgestimmt war, aber bis zum Tag des Stapellaufs eingearbeitet sein musste, damit während der vorgesehenen Manöver alles reibungslos ablief, was Volo mit einem zustimmenden Nicken quittierte. Auch auf der Ascendancy, wo im Moment Commander Renarus das Kommando führte, ließ er trotz seiner Abwesenheit täglich Übungen abhalten. Behielten die Schützen und Matrosen ihr dank der Imperialen Ausbildung hohes Leistungsvermögen nicht durch regelmäßiges Exerzieren bei, drohte eine unvermeidliche Senkung des Kompetenzniveaus bis auf die Stufe der undisziplinierten Terroristen, die sich selbst Republik schimpften - was Volo zu verhindern gedachte.

Ein älterer, hinkender Lieutenant, der, wie Volo anerkennend registrierte, das 'Kreuz der Aufopferung' in dritter Klasse als Bandschnalle an der Uniform trug, was ihn als Kriegsinvaliden kennzeichnete, reichte Mentel einen Datenblock mit den ersten Ergebnissen der Übung, woraufhin der Commander die Rückmeldungen der einzelnen Schiffssektionen vorlas. Die Bug- und Flankengeschütze, die dank der keilförmigen Form des Sternenzerstörers so gut wie ausnahmslos in der Lage waren, sowohl nach vorne als auch zu den Seiten zu feuern - ein bautechnischer Vorteil, den die unfähigen Ingenieure der Rebellen offenbar nicht erkannt hatten und der den vielen im Terrordesign konstruierten Imperialen Schiffen eine deutliche taktische Überlegenheit gegenüber den meisten republikanischen Modellen verschaffte -, waren, die Größe der Allegiance betrachtet, fast in Rekordzeit einsatzbereit, die spärliche, aus nur zwölf schweren Kanonen bestehende Heckbewaffnung des Schiffes lag mit eineinhalb Standardminuten bis zur Bereitschaft deutlich dahinter. Das würde zwar in einer realen Gefechtssituation kaum einen Unterschied machen, denn die hinteren Geschütze waren diejenigen, die vermutlich fast nie zum Einsatz kommen würden und eigneten sich höchstens dazu, eine verirrte feindliche Korvette auszuschalten, die Zahl auf dem Bildschirm sollte trotzdem korrigiert werden.

Der Commander kündigte nun an, mit Volos Erlaubnis bis zum Stapellauf weiterhin Übungen durchzuführen, um dann bei den Gästen einen guten Eindruck hinterlassen zu können. Wahrscheinlich meinte er damit das Flotten- und Oberkommando - die Verwalter, Zivilisten und Armeeoffiziere hatten wohl eher wenig Ahnung von der für sie annehmbarerweise schwer einzuschätzenden Funktionsweise eines Großkampfschiffes und konnten etwaige Verzögerungen beim Start aus dem Dock oder ähnliche Fehler somit nur schwer bemerken. Und wie Admiral Ravine angedeutet hatte, konnten Kommandant und erster Offizier bei einer gelungenen Präsentation des neuen Sternenzerstörers mit einer angemessenen Entlohnung rechnen, was für den Captain ein weiterer Ansporn war, jegliche Patzer zu vermeiden.

"Sie haben meine Erlaubnis", antwortete er daher. "Weitermachen. Aber informieren Sie mich beim nächsten Mal im Voraus."

Mentel schien Creed misstrauisch zu beäugen - offensichtlich fragte er sich, weshalb der andere, ihm trotz des kurzen Aufeinandertreffens im Utos-System anscheinend nicht bekannt vorkommende, Commander hier war, und das nicht ohne Grund. Sich als erster Offizier oder gar als Kommandant eines Schiffes auf diesem einem Gleichrangigen gegenüberzusehen, rief häufig Ablehnung hervor, was oft der meist unbegründeten Furcht, seine Autorität und Sonderstellung an Bord zu verlieren, geschuldet war - Volo folgerte, dass Mentel soeben solche nicht ungewöhnlichen Bedenken haben musste. Vielleicht befürchtete der Bastioner, dass eine kurzfristige Planänderung getroffen worden war und Creed während des Stapellaufs seinen Platz einnehmen würde. Mentel eben dies glauben zu lassen, war eine interessante Möglichkeit, den Commander zu beeinflussen - etwa dahingehend, keinen Versuch zu unternehmen, Crescents Führung zu untergraben und sich selbst beliebt zu machen, sollte der jüngere Offizier etwas in diese Richtung vorhaben.

"Mr. Mentel, darf ich Ihnen Commander Creed vorstellen", fuhr der Captain völlig gelassen fort. "Er wird für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung und der sicherheitstechnischen Vorgänge an Bord sorgen."

Volo ließ offen, ob sich Creeds Aufgabenbereich auch auf die Überwachung der Offiziere und Mannschaften der Allegiance erstreckte. Wenn die beiden Commanders sich wirklich nicht kannten, bestand auch kaum eine Wahrscheinlichkeit, dass Mentel Genaueres über Creeds tatsächlichen Auftrag herausfand. Sollte er ruhig glauben, unter ständiger Kontrolle zu stehen und bei unliebsamem Verhalten seinen Posten zu verlieren. Kontrolle und Einschüchterung waren ausgesprochen nützliche Werkzeuge zur Gewährleistung von Sicherheit, solange man es nicht übertrieb. Crescent trat an das vordere Panoramafenster und betrachtete interessiert die von hier aus sichtbaren vorderen Aufbauten mit ihren drei turbolaserstarrenden kuppelförmigen Geschütztürmen. Einige Werftfahrzeuge waren zu erkennen, die anscheinend damit beschäftigt waren, den schwer gepanzerten Rumpf in für Sternenzerstörer charakteristischem Imperialem Weiß - das entgegen seinem Namen eher in Richtung eines sehr hellen Grau ging - zu lackieren.

"Nun denn, in welchem Zustand befindet sich das Schiff? Ist es bereits voll flug- und gefechtstauglich?"

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - ASD Allegiance - Brücke] Volo Crescent, Scytale Mentel, Ursarkar E. Creed, Daniel Hawkins; Brückenbesatzung, Wartungs- und Sicherheitspersonal (NPCs)
 
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[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Allegiance - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent, Ursakar Creed, Brückenbesatzung [NPCs]

,,Selbstverständlich Captain."

Schön, dass sein Vorgesetzter die bescheidene Meinung seines Ersten Offiziers teilte, auch wenn er die nächsten Male im Voraus informiert werden wollte. Kein Problem für den gebürtigen Bastioner, schließlich verlangte er dies auch vom XO der Tyranny. Einem, im Vergleich zur Allegiance, weitaus kleinerem und schwachen Schiff, dass doch trotz allem durchaus Schaden anrichten konnte. Im Gegensatz zu diesem Superkommandoschiff allerdings, dürfte alleine der Anblick nicht ausreichen, um den Feind massenweise zu demoralisieren. Ob die Gäste, die geladen waren, dem Terrordesign und seiner Ästhetik etwas abfinden konnten? Die Militärs sicherlich, aber die Zivilisten?

Scytale nickte nur in Richtung des gleichrangigen Offiziers, ein Zeichen der Toleranz und Aktzeptanz, als Crescent ihm den Kommandeur vorstellte.


,,Commander Creed. Eine Freude Sie kennenzulernen."

Während die beiden Männer sich die Hand gaben, schritt der Captain an das große Panoramafenster, an dem vor kurzem zuvor noch Myra gestanden hatte, und Scytale hinter ihr – wie eine Hyäne, darauf wartend, dass sie Schwäche zeigte, oder Stärke, was sie letzenendes tat. Sicher, er wusste, dass sie ihn nur nutzte, um beim Dinner dabei zu sein und sich das beste Stück Fleisch mit großer Machtbasis zu schnappen. Das konnte ihm ebenso zum Vorteil gereichen, schließlich hatte er sie in der Hand. Und je mächtiger sie wurde, desto angreifbarer war sie.


Als Volo nach der Einsatzbereitschaft der Allegiance fragte, fragte Scytale rasch ein paar Daten auf seinem Datapad ab und konnte dann eine Antwort geben.


,,Es sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen. Flug- und kampfbereit ist sie. Ich schätze bis zur Schiffstaufe in 48 Stunden ist alles erledigt, Sir."

[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Allegiance - Brücke] Scytale Mentel, Volo Crescent, Ursakar Creed, Brückenbesatzung [NPCs]

***

[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Hangar 2] Scytale Mentel, Sicherheitspersonal [NPCs]

Ein wenig Stolz auf die Besatzung der Allegiance war Scytale mittlerweile schon. Die nächsten drei Übungen hatten immer bessere Ergebnisse abgeliefert. Alle drei Schiffwachen waren ein Stück weit eingespielt worden und konnten vorgezeigt werden.

Noch einmal rückte Scytale im Turbolift seine Galauniform zurecht, setzte die Mütze, die bis eben unter seinem rechten Arm weilte, auf und mit dem typischem Zischen öffnete sich die Tür. Zwei Sturmtruppler in ihren schneeweißen, typischen Rüstungen traten vor ihm aus dem Lift und liefen voraus, während Scytale von hinten durch zwei weitere eskortiert wurde. An jedem Eingang sowie den Liften waren jeweils zwei weitere Truppler platziert – der Captain war sehr auf Sicherheit bedacht, und auf Gründlichkeit. Zweimal schon wurde Scytales Quartier von Spürtruppen durchsucht worden, in deren Hofffnung etwas Illegales wie Sprengstoff zu finden.

Flankiert von den Elitesoldaten des Imperiums stellte Scytale sich mit Blick auf das bläulich schimmernde Kraftfeld, was das Vaakuum dort draußen hielt, hin und beobachtete gespannt, wie das erste Shuttle landete. Er zückte ein kleines Datapad und ging noch einmal die Gästeliste durch und entdeckte auf einmal bekannte Namen. Silvia und Tiberius Mentel. Wie hatte er seine Eltern übersehen können, die eigentlich auf einer Kreuzfahrt sein müssten? Wie lange hatte er die beiden nicht gesehen? 7, nein 8 Jahre war es nun her. Und wie hatten die eigentlich eine Einladung zu diesem eigentlich elitären Großevent erhalten? Immerhin, sein Vater war Line Captain und hatte vermutlich von einem alten Kamerade von Scytales Beitrag hier erfahren und hatte wohl irgendwie seine Kontakte genutzt um hierhin zu kommen. Naja, wenigsten würden sie in Hangar 3 landen – er war in Hangar 2. Innerlich spürte er Erleichterung und dann doch ein wenig Angst. Was wollten sie? Sein Vater war sauer gewesen, als Scytale als erstes Lieutnant Commander auf einem Patrouillenkreuzer wurde und nicht direkt Kommandant wie er es selber war. Und seine Mutter? Tja, die würde wahrscheinlich wissen wollen, wieso er nicht längst verheiratet war und ob er endlich eine Freundin hatte. Das konnte ja heiter werden, dachte sich der Offizier.

Er packte das Datapad wieder weg und verschränkte in Habachtstellung seine Hände hinter dem Rücken, die Gäste erwartend.


[Fondor - System - Weltraum - Werftbasis 7 - Hangar 2] Scytale Mentel, Sicherheitspersonal [NPCs]
 
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[Fondor-System | Fondor | Hotel in Fondor City] - Saphenus; Talitha (NPC)

Sobald man die lächerlich großzügig bemessene Suite betrat, fiel der Blick unweigerlich auf das Panoramafenster, das beinahe die ganze Wand einzunehmen schien und die Sicht auf Fondors Skyline freigab. Maßlos überschätzt, von den Schloten und Türmen der Raffinerien und Fabriken geziert ließ sie den Glanz imperialer Hochwelten wie Bastion oder einstmals Coruscant vermissen. Hoch genug gelegen rauschte der Verkehr geschäftstüchtig in einiger Entfernung vorbei und ließ die Hektik erahnen, die den Planeten in seinem Griff hielt. Auffällig viele Fahrzeuge schienen offizielle imperiale Wappen zu tragen, mal gehörten sie zu der imperialen Armee, dann zu den hiesigen Sicherheitskräften und mal zu den Honorierten anderer Planeten, die sich einbildeten über Macht zu verfügen. Bei Bedarf konnte man mit einem simplen Knopfdruck dafür sorgen, dass diese Sicht ausgeblendet wurde, dann verwandelte sich die Glasfront in trübes Milchglas und ließ nur noch das fahle Licht in das Innere des Raumes fallen.

Dabei hatten sich die Eigentümer des Hotels durchaus Mühe gegeben diesen zentralen Wohnbereich gemütlich zu gestalten: mittig war eine Gruppe kuschliger Sitzgelegenheiten um einen Holoprojektor angeordnet, eine gut gefüllte Bar war gleichermaßen vorhanden wie Gemälde an den Wänden, die von einem durchaus diskussionswürdigen Geschmack zeugten. Als Größtes unter ihnen stach dabei ein Portrait des Imperators, Darth Allegious, hervor, dessen strenger Blick auf Saphenus zu ruhen schien als wäre er sich dessen umtriebiger Gedanken bewusst. Einen Augenblick war Saphenus versucht das Bild abzuhängen, ja sogar zu vernichten, doch er wusste um den Eindruck, den das erwecken würde.

Von diesem zentralen Zimmer gingen weitere Räume ab: ein Badezimmer mit komfortabler Nasszelle und ein Schlafbereich, an den sich ein begehbarer Kleiderschrank anschloss. Das Personal war hektisch bemüht gewesen ihre Koffer aus- und in die entsprechenden Ablagefächer einzuräumen, begleitet von nervös-ängstlichen Blicken auf sein Lichtschwert als fürchteten sie bei einer falschen Bewegung enthauptet zu werden. „Albern.“, dachte Saphenus dabei, denn für ihre erbärmlichen Leben war sein Lichtschwert zu schade. Vielmehr würde er sie durch das Panoramafenster in den Abgrund schleudern spürte er die Lust sich überhaupt mit ihnen zu beschäftigen. Sie verschwanden anschließend so schnell aus seiner Suite, dass sie nicht einmal mehr die Gelegenheit hatten ein Trinkgeld entgegen zu nehmen.

Nun kniete Saphenus einen halben Meter von dem Panoramafenster entfernt auf dem Boden. Das Auge geschlossen war ihm die Aussicht egal, sein Lichtschwert schwebte auf Augenhöhe vor ihm in der Luft. Die Tür zum Badezimmer war nur angelehnt, leise hörte das ständige Plätschern der Nasszelle als Talitha ausgiebig duschte. Es störte ihn nicht, vielmehr war er in seinen eigenen Gedanken versunken. Die unruhigen, fast panischen Träume der letzten Nächte beunruhigten ihn. Er wusste, dass Talithas Abwesenheit mit dafür verantwortlich war, doch gleichzeitig machte ihm eine Komponente seiner Träume sorgen, die bisher im Hintergrund gestanden hatte: seine Eltern. Er war sich bewusst, dass er sich ihrer in der Götterschmiede nur in einer Illusion entledigt hatte, doch bisher glaubte er, dass reiche aus. Nun sah er immer häufiger ihre Gesichter und spürte dabei die Schmach, die er wegen ihrer Enttäuschung und ihrer Trauer empfand. Als hätten sie ihn aufgegeben schauten sie mit verzerrten Gesichtern auf ihn herab während sie flüsterten: „Du bist nicht unser Sohn. Wir hätten niemals ein solches Monster großziehen können!“ Gleichzeitig stieg dabei die Wut in ihm empor, denn er gab doch ihnen die Schuld für sein Schicksal. Aus purem Egoismus hatten sie es abgelehnt ihn die Obhut der Jedi zu geben um seine Fähigkeiten angemessen zu entwickeln. Stattdessen hatten sie zugelassen, dass er kleingehalten und ausgelacht wurde nur um ihr eigenes Bedürfnis nach Kindern und Nachwuchs zu befriedigen. Sie machten ihn zu einem Außenseiter statt zu einem Helden und nun bezahlte er dafür den Preis. Saphenus realisierte dabei nicht wie paradox dieser Gedanke war, denn er wollte kein Jedi mehr sein. Er wusste, dass sie ihn wegen seiner Verbrechen töten würden wie sie es so oft in den Legenden getan hatten und er wusste, dass sie nicht besser waren als die Sith.

Je tiefer er in sich hineinhorchte, je gründlicher er seine stürmischen Gefühle ergründete, desto mehr spürte er, dass er eines Tages nach Taris zurückkehren musste um sich seinen Eltern zu stellen. Als Sith war er über die Ketten hinausgewachsen, die ihn einstmals am Boden gehalten hatten. Sie mussten mit eigenen Augen sehen zu welcher Stärke er gelangt war und sie mussten erkennen, dass es keinen Grund mehr gab auf ihn herabzusehen. Eines Tages würde er sie zur Rede stellen und ihre Entschuldigung hören, gefolgt von Komplimenten über das, was er erreicht hatte. Er war sich sicher, dass dann seine Albträume verschwinden würde und was die Verborgene Armee anging, nun: auch sie könnte seine Eltern dann nicht mehr gegen ihn verwenden.


Eine warme und vom Duschen weiche Hand legte sich auf seine Schulter. Er selbst merkte erst jetzt, dass er am ganzen Körper schwitzte und zitterte. Die Gedanken anderer Menschen zu ergründen kostete Kraft, doch sich den eigenen zu stellen war ein noch anstrengender Akt.
„Noch immer deine Albträume?“, fragte Talitha sanft und unweigerlich schmiegte er seinen Kopf an ihre Hand. „Sie werden bald aufhören.“, versprach er. „Tu ihnen nicht weh. Das haben sie nicht verdient.“, antwortete sie. Natürlich wusste sie, was in ihm vorging. Die Nähe zwischen beiden, ihre gegenseitigen Albträume hatten ein Band geschaffen, dass sie emotional aneinander kettete auch wenn Talitha nicht bewusst über ihre Fähigkeiten gebieten konnte. Saphenus musste zugeben, dass es ihn ängstigte. Sie war eine Schwäche, die er sich nicht leisten durfte und dennoch war er auf sie angewiesen. „Ich werde ihnen nichts tun.“, versprach er obwohl beide wussten, dass er das unmöglich halten konnte. Nicht, wenn ihn sein Zorn übermannte und die Kontrolle übernahm. Sie drückte seine Schulter und ließ dann von ihm ab. Er drehte den Kopf und sah ihr hinterher als sie in das Schlafzimmer ging, nur mit einem großen Handtuch bekleidet. Trotz ihres schlanken und gut proportionierten Körpers waren es keine sexuellen Gefühle, die sich in ihm regten. Vielmehr wusste er von seiner Abhängigkeit und fürchtete sich davor sie zu verlieren.


Mühsam stand er auf und streckte die Knie durch, was ein deutliches Knacken zur Folge hatte. Er griff sein Lichtschwert und verstaute es um dann zu dem Holoprojektor zu humpeln. Mit flinken Fingern baute er eine Verbindung nach Korriban auf. Wie gewohnt erschien Lom Feys durchsichtiges Abbild in Windeseile in der Luft.
„Hast du für den Stapellauf alles in die Wege geleitet?“, fragte er ohne Begrüßung. Lom Fey nickte rasch. „Die zuständigen Sicherheitskräfte waren etwas skeptisch als ich Euch nachträglich noch auf die Gästeliste setzen lassen wollte, doch sie haben es mit Verweis auf Euer Amt und Eure Funktion im Orden gebilligt.“ Verärgert nickte Saphenus, bestätigte es doch seine Vorurteile. „Vor Ort werde ich aber keine Probleme kriegen?“ „Nein, Mylord.“ „Gut. Ich möchte, dass du mir ein Dossier mit den wichtigsten Informationen über den Stapellauf zusammenstellst: Ablauf, wichtige Personen, No-Gos…Ich möchte wissen mit welchen Speichelleckern ich es zu tun haben werde und wie ich sie am schnellsten abschüttele ohne, dass sie mir zu lange auf die Nerven gehen!“ „Jawohl, Mylord.“


[Fondor-System | Fondor | Hotel in Fondor City] - Saphenus; Talitha (NPC)
 
[ :: Deep Core :: Reise nach Fondor :: Vespin /Destiny | Zion :: ]



Die Augen des Sith-Executors waren immer noch auf die Hybride gerichtet. Sie selbst hatte ihre die ganze Zeit geschlossen, als sie mit Zion sprach. Eine Unart, die er ihr noch austreiben würde. Wer Schüler von Zion werden wollte, beziehungsweise wird, muss selbstsicher und bestimmt auftreten. Außer dies gehört zu seiner Tarnung. Zion konnte mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass dies bei Destiny nicht der Fall war.
Ein wenig war Zion geschockt, wieviel seine zukünftige Schülerin herausgefunden hatte. All diese Informationen waren sehr wichtig und es wäre ein Problem, wenn jeder so schnell an diese herankommen würde. Wenn der Sturz des Imperators für die Krath nicht den Tod bedeuten würde, spätestens ihre löchrige Geheimhaltung würde es. Jedoch hoffte Zion noch bevor irgendwas schiefgeht, dass der Putsch erfolgreich war. Denn ein weiteres Mal würde Allegious keine Gnade walten lassen, für niemanden. Zion war sogar der Meinung, dies wäre auch das Ende des Sith Orden gewesen.
Mit einem düsteren Blick schaute er seine Schülerin weiter an.

„Ich bin zufrieden mit deiner Recherche, es sind wichtige Informationen. Informationen, die du jedoch für dich behältst. Da du deine Aufgabe zu meiner Zufriedenheit erledigt hast, darfst du dich ab dem heutigen Tag als meine Schülerin sehen.“

Zion versuchte eine Reaktion aus ihrem Gesicht abzulesen und erzeugte dafür eine künstliche Pause.

„Ich verlange nur eine Sache von dir, Loyalität! Wenn du mir treu bist, wirst du an meiner Seite an Macht und Einfluss gewinnen. Verwehrst du sie mir…dann werde ich dein größter Albtraum sein.“

Destiny kniete sich direkt vor Zion und schwor ihm Treue und ihre Loyalität, so wie er es wollte. Sie erhob sich wieder und Zion nickte zufrieden.

„Deine aktive Ausbildung muss jedoch noch warten. Wir befinden uns auf der Reise nach Fondor. Da findet ein Stapellauf einer neuen Schiffsklasse statt, wo ich Präsenz zeigen muss. Deine Aufgabe wird jedoch abseits dieser Veranstaltung sein. Auf Fondor bei unserer Unterkunft wird eine Jüngerin auf mich warten. Du wirst sie in Empfang nehmen und sie begutachten. Trainiere mit ihr euer bisher Gelerntes oder führe Gespräche mit ihr. Was du genau machst, ist dir überlassen. Am Ende zählt das Ergebnis: zu wissen, ob sie es würdig ist, deine Mitschülerin zu werden. Nach dem Stapellauf werden wir dann eure Ausbildung beginnen. Aber bis dahin habe ich keine Aufgabe für dich. Ruhe dich aus oder übe für dich. Ich werde dich rufen, wenn wir landen.“

Zion drehte sich wieder zu seiner Konsole und dem Cockpitfenster. Er vernahm, wie Destiny die Etage verließ und mit dem Aufzug zur unteren Ebene fuhr. In einigen Stunden würden sie die Werftwelt Fondor erreichen. Zion musste für sich einen Plan erarbeiten, wie er das Militär von den Krath überzeugen könnte, denn eins wusste er, leicht würde es nicht werden.

***​

Mit seiner schwarzen Kampfrüstung bekleidet, welche immer noch Zeichen der letzten Schlachten trug, stand Zion in seiner Suite. Seine Panzerhandschuhe und sein Umhang waren Teil seines Äußeren wie sonst auch, nur eine Kleinigkeit war anders als sonst. Sein Lichtschwert hatte Zion nicht an seiner Rüstung befestigt. Dass Waffen bei einer solchen Veranstaltung nicht erlaubt waren, wusste Zion und bevor er zu viel Aufmerksamkeit auf seine Person ziehen würde, ließ er sein Lichtschert von vorneherein ab. Insgeheim wusste Zion, dass er mächtiger war als alle Gäste zusammen, auch ohne Waffen. Jahreslanges Training und Selbstdisziplin hatten ihn zu dem gemacht, was er heute war und mit voller Überzeugung konnte Zion sagen, dass er keine Waffe brauchte, er war selbst zu einer geworden.

Der Sith-Executor bewegte sich aus seiner Suite und ging nur wenige Meter über den luxuriösen Korridor des Hotels und blieb vor dem Eingang Darth Reavs stehen und klopfte.
Nun war es an der Zeit zu diesem Stapellauf zu gehen und die Mission durchzuführen.



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[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Korridor] Volo Crescent; Bedienstete und Sicherheitspersonal (NPCs)

Das klackende Geräusch verstärkter Stiefelsohlen, die auf kaltes Metall trafen, begleitete Volo auf seinem Weg durch die streng bewachten Korridore innerhalb der weitläufigen Raumstation, an die die Allegiance momentan noch angedockt lag. In wenigen Stunden würde das Schiff endlich vom Stapel laufen, und der Aufwand, den die Vorbereitungen für die Veranstaltung in den letzten zwei Tagen gefordert hatten, war immens gewesen. Die Dekoration, die Speisekarte, die Sicherheit, die Flugroute, all das war bis ins letzte Detail geplant und organisiert und annähernd das gesamte involvierte Personal vom militärischen Nachrichtendienst befragt worden, um es auf seine Loyalität zu testen, unzählige Formulare waren über die Tische zahlreicher Angestellter gewandert, um jede noch so geringe Unklarheit zu beseitigen, damit absolut nichts schiefgehen konnte - es war an der Zeit, dass die Mühe sich auszahlte. Der Captain stellte ein letztes Mal sicher, dass seine prunkvolle Galauniform perfekt saß, ehe er eine ausdruckslose Miene aufsetzte und - allein - durch die sich automatisch öffnende Tür die riesige Halle, die auf der Werftbasis unter der Bezeichnung 'Hangar eins' geführt wurde, betrat.

Beim Eintreten fielen dem Captain sofort die zahlreichen roten Banner, die das Symbol des Imperiums in Silber trugen, ins Auge. Die mehrere Standardmeter langen und breiten Stoffbahnen schmückten die Wände des Hangars und verliehen diesem eher die Erscheinung eines Festsaals als die einer Lande- und Wartungshalle für diverses Fluggerät. Die zweite Auffälligkeit waren die Dutzenden Soldaten der Sturmtruppen, die an den Seitenwänden verteilt paarweise Wache standen. Die weißen Plastoidrüstungen der Eliteeinheit ließen sie aus dem dunklen Grau des Durastahls im Hintergrund hervorstechen und die charakteristischen geschlossenen, im Licht glänzenden Helme gaben keinen Aufschluss über Identität und Gefühle der Träger, was die Soldaten wie polierte Statuen wirken ließ. Und abgesehen davon, dass sie die Blicke der Gäste auf sich ziehen und nur durch ihre Anwesenheit vermutlich für eine weitere wirksame Machtdemonstration des Imperiums sorgen würden - jeder wusste oder glaubte zumindest zu wissen, wie effizient die Sturmtruppen im Kampfeinsatz waren -, stellten sie aufgrund ihres Trainings und ihrer absoluten Loyalität wohl die bestmöglichen Sicherheitskräfte dar, die innerhalb des riesigen Reiches aufgeboten werden konnten.

Nun, vielleicht abgesehen von der noch berühmteren Imperialen Ehrengarde. Zu Volos Zufriedenheit war es tatsächlich gelungen, einen kleinen Trupp der scharlachrot gekleideten legendären Einheit zur Sicherung des Stapellaufs abstellen zu lassen, allerdings war die primäre Aufgabe dieser Gardisten die persönliche Sicherheit des Stellvertreters Seiner Majestät, Grand Vizier Draay, der der Veranstaltung als Vertreter des Imperators beiwohnte. Nichtsdestotrotz würde ihre Präsenz für eine noch stärkere Botschaft der Überlegenheit sowie die Abschreckung auch des letzten potentiellen Attentäters sorgen, was Volo, der ebenfalls auf einen perfekten Tagesablauf bedacht war, nur recht sein konnte.

Die Ankunft der ersten prominenten Gäste - der Stäbe der bei Fondor stationierten zehnten und elften Gefechtsflotten, der Sektoradmiralität und der Führungsebene der hiesigen Regionalverwaltung, den Moff des Tapani-Sektors eingeschlossen, - wurde in einer Viertelstunde erwartet, folgen würden Großmoff Stadd und das Imperiale Oberkommando, ehe schließlich der Grand Vizier von all den vorher angekommenen Persönlichkeiten empfangen wurde.

"Lassen Sie die Truppen zum Empfang antreten", befahl der Captain daher, an den schwarz uniformierten Field Commander der Sturmtruppen gewandt, der mit der Gruppe anderer bereits anwesender Offiziere bei Crescents Erscheinen erwartungsvoll in Habachtstellung angetreten war. Der etwa gleichaltrige, blonde Field Commander nickte und gab einem seiner Untergebenen ein Zeichen, woraufhin dieser sein Komlink vom Gürtel nahm und die Anweisung weitergab. Kurz darauf war bereits der Gleichschritt zahlreicher sich nähernder Soldaten zu vernehmen, ehe sich die Hangartüren öffneten und eine Kolonne Sturmtruppen hereinmarschierte. Kommandos wurden gerufen, als das Bataillon in exakter Formation Aufstellung bezog; jede ein Rechteck bildende Kompanie wurde von ihrem Captain abgeschritten und auf die Einhaltung genau gleicher Abstände zwischen den einzelnen Soldaten überprüft, ehe diese ihre Galauniform tragenden Kompanieführer vor ihren Einheiten stehen blieben. Volo betrachtete leicht verbittert die zahlreichen Orden, die die Sturmtruppenoffiziere schmückten - er besaß keinen einzigen, und gerade ihm als Kommandant der Allegiance würde vermutlich besondere Beachtung zuteil werden. Man würde sich fragen, warum einem Offizier ohne besondere Verdienste eine so bedeutende Stellung verliehen wurde. Vielleicht würden ihm im HoloNet, wo zweifellos Berichte über das Großereignis gesendet wurden, irgendwelche Heldentaten oder Auszeichnungen angedichtet werden, um seinen Posten zu rechtfertigen, was Volo ziemlich zuwider war. Aber etwas dagegen unternehmen konnte er nicht und jetzt war es ohnehin zu spät, um zu zweifeln zu beginnen.

Inzwischen traten auch mehrere Kompanien der Marineinfanterie und der regulären Armee hinter den Sturmtruppen, die ein mehrreihiges Spalier vom Landeplatz der Fähren bis zum Ausgang des Hangars bildeten, an - dadurch waren auch diese beim Empfang der wichtigsten Persönlichkeiten vertreten, die größere Distanz zu den Würdenträgern verhinderte aber einerseits irgendwelche möglichen Anschläge vonseiten dieser beiden Truppengattungen, deren Loyalität als nicht so bedingungslos wie die der Sturmtruppen galt, andererseits fiel es so nicht auf, wenn die Haltung einiger Flotten- oder Armeesoldaten nicht ganz makellos war. In beiderlei Hinsicht waren die Sturmtruppen wohl die Vorzeigeeinheit des Imperiums, was Volo als Angehörigen der Flotte ein wenig ärgerte.

Der Captain hatte das eindrucksvolle Aufmarschieren der Truppen gleichmütig verfolgt, beim Geräusch der sich abermals öffnenden Hangartür wandte er sich um und erkannte Admiral Ravine, der in Begleitung seiner Adjutanten soeben die Halle betrat und die angetretenen Einheiten kritisch betrachtete, ehe er sich den wartenden Offizieren näherte.
"Sir." Crescent salutierte förmlich, der neben ihm stehende Field Commander tat es ihm gleich. "Captain. Mr. Collins hat mich über Ihre Maßnahmen in Kenntnis gesetzt und ich stelle fest, dass Sie äußerst gründlich vorgegangen sind. Meine Anerkennung dafür." Der Angesprochene neigte den Kopf. "Ich danke Ihnen, Sir." Ravine setzte ein halbherziges Lächeln auf. "Ich habe Bastion konsultiert. Sollte alles reibungslos ablaufen, kann ich Ihnen eine Erhebung zum Commodore in Aussicht stellen. Aber noch ist dieser Stapellauf nicht vorbei." Der Admiral hatte zwar schon vor einigen Tagen von einer Belohnung gesprochen, sollte es während der Veranstaltung keine Zwischenfälle geben, aber jetzt wusste der Corulager, womit er rechnen konnte - dem dauerhaften Kommando über eine Kampfgruppe, wie er sie bei Eclipse und Ojom im Grunde bereits kommandiert hatte. "Das ist mir bewusst, Sir", gab Volo zur Antwort. Der Admiral nickte bestätigend, dann schritt er weiter das Spalier entlang - Crescent und der Field Commander beeilten sich, ihm zu folgen und machten Halt, als die Gruppe Offiziere am vorderen Ende der Truppenformation angelangt war.

"Fähre ST-090 im Landeanflug auf Hangar eins", schallte eine Durchsage durch die mit Bannern dekorierte Halle. Durch den Atmosphärenschild war einige Kilometer entfernt der Rumpf des Imperial-II-Sternenzerstörers Courageous zu erkennen, der auf Vice Admiral Tanners Anweisung mit seinen Schwesterschiffen Valor, Lancer und Warhead das riesige, die Allegiance beherbergende Raumdock vor etwaigen Brandschiffen schützte; darunter ein rasch näherkommendes Objekt, das schon aus der Distanz an den drei an den Flügelspitzen befindlichen gelben Positionslichtern als Shuttle der Lambda-Klasse zu erkennen war. Gemächlich abbremsend durchflog die Fähre den Schild und setzte zur Landung an. Sanft setzte sie auf dem schwarzen Hangarboden auf, einen Moment später senkte sich die Zugangsrampe und eine kleine Gruppe Personen stieg aus, bevor das T4a-Shuttle wieder startete und den Landeplatz für die nächste Fähre freimachte. Ravines Adjutanten, der Field Commander der Sturmtruppen und Volo hoben die Hand zum Salut, während Ravine selbst die ersten Gäste begrüßte - den Admiral der zehnten Flotte, seinen Crescent bereits bekannten Stellvertreter, Vizeadmiral Tanner, beider Familien und drei weitere Stabsoffiziere. Das Kommando über die Flotte hatte gegenwärtig wahrscheinlich der hier fehlende Rear Admiral inne.

Das zweite und dritte Shuttle verließen die Führungsebene der elften Flotte und die Tapani-Sektoradmiralität, das vierte transportierte den Gouverneur Fondors und das fünfte den Sektormoff, die beide mit Familie und Adjutanten erschienen. Die mittlerweile fast fünfzigköpfige Gruppe von Gästen blieb geduldig am Rand des Landefelds vor der Sturmtruppenformation stehen, um die Ankunft der letzten drei Fähren abzuwarten - zunächst traf das Shuttle Grand Moff Nicadamus Stadds ein. Der Herrscher über den 20. Supersektor und Vorsitzende des 'Council of Moffs' kam in Begleitung seines Vertrauten, Grand Moff Herrik, der, wie Volo dem kurzen Gespräch zwischen Stadd und Admiral Ravine entnahm, auf Einladung des anderen Großmoffs von seinem Sitz auf Kuat angereist war. Der Captain verhielt sich unauffällig und behielt die ganze Zeit über seine ausdruckslose Miene bei - er befand sich in Gesellschaft einiger der mächtigsten Individuen im ganzen Imperium, was Crescent, der noch wenige Wochen zuvor ein unbedeutender Commander im abgelegenen Farlax-Sektor gewesen war, ein wenig überforderte.

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Hangar eins] Volo Crescent; Grand Moff Nicadamus Stadd, Grand Moff Jonathan Herrik, Admiral Jarvis Ravine, Führungsstäbe von Regionalverwaltung, zehnter und elfter Gefechtsflotte und Tapani-Sektorflotte, Angehörige, Adjutanten und angetretene Truppen (NPCs)
 
[Fondor-System | Weltraum | Takao | Brücke | Kyoshi Ichigû, NPC´s]

Blitzschnell formten sie die langen, weißen Streifen wieder zu kleinen Punkten, als der Kreuzer „Takao“ den Hyperraum verließ. Vor ihm einer der wichtigsten Planeten des Imperiums: Die Werftwelt Fondor. Diese Schönheit besaß hunderte orbittaler Werften und Werke, die unermüdlich Schiffe und Sternenjäger für die Streitkräfte produzierten. Für den Kuati jedoch, war es nichts, aber auch wirklich gar nichts im Vergleich zu seiner Heimatwelt Kuat, die für die meisten und schlagkräftigsten Schiffe des Reiches verantwortlich waren. So auch die "Allegiance", zu dessen Stapellauf er extra von der Front abkommandiert worden war, an der er Wochen lang auf einen Angriff der Yevethaner spekulierte. Wenn sie schlau wären, würden sie genau jetzt angreifen, wo imperiale Unterstützung weit entfernt war. Doch möglicherweise schienen sie etwas vorzubereiten und es würde noch dauern bis sie ihren Zug machten.
Doch dieser Gedanke brachte den kleinen Offizier nicht aus der Fassung. Es war die Unverschämtheit der imperialen Führung, dieses Prestigeträchtige Ereignis nicht an dem Ort abzuhalten, der es wirklich verdient hatte. Die Werftringe um Kuat herum! Daran war aber nun nicht mehr zu denken. Die „Allegiance“ war hier und würde bald gegen die Yevethaner in die Schlacht geführt werden und Kyoshi war als „Veteran“ dazu eingeladen worden.Trotz der Wahl auf Fondor freute sich Commander Ichigû darauf diesen Giganten von innen zu sehen. Schließlich war es dann immer noch aus der Feder Kuats.

„Sir, eine Übertragung der Flugkontrolle. Sie fordern die Erkennungsdaten des Schiffes und des Commanders. Persönlich.“, trat Tyrell an ihn heran.

Das verwunderte den Mann merklich. Normalerweise würde das die Kommunikationsabteilung von ganz alleine machen, ohne den Kommandanten. Es schien der planetaren-Leitung also ernst zu sein, dass niemand unauthorisiertes die Flugkontrollzone des Planeten durchquerte. Er folgte dem Lieutenant also kurzerhand zu einer Konsole:

„Hier spricht Commander Kyoshi Ichigû. Ich übertrage ihnen nun die Codes.“, mit diesen Worten steckte er seinen Codezylinder, den er, wie jeder Offizier seiner Majestät, an der Brust trug, in den dafür vorgesehen Anschluss. Wenige Sekunden später steckte er ihn wieder heraus und die Flugkontrolle gab grünes Licht für die Weiterfahrt.

Desto näher der schwere Kreuzer dem Planeten kam, desto mehr Details konnte man erkennen. Das große weiße Gebilde nahm immer mehr die Form einem imperialen Schiffes an. Eines sehr großen imperialen Schiffes. Wie Kyoshi bereits vermutet hatte, handelte es sich dabei um das Schiff der kommenden Tage: Die "Allegiance" Mit ihren schieren Massen an schweren Kanonen war es ein Schlachtschiff durch und durch. Im Nahkampf würde es jedes andere Schiffe, ausgenommen einer Executor, zu Weltraumschrott verwandeln. Mit einer der modernsten Technologien der Galaxis ausgerüstet, konnte es seine Feinde mit enormer Genauigkeit treffen. Seine Größe machte sich natürlich auch im Design bemerkbar. Da ein so großes Schlachtschiff eine Menge an Energie benötigte, schaute der untere Teil der Reaktorkammer unterhalb des Schiffes heraus. Was man als Schwachstelle betrachten konnte, war durch Meterdicke Durastahlpanzerung gut geschützt.
Einige Mengel hatte der Koloss dennoch, wie zum Beispiel die fehlenden Sternenjäger. Was sie aber wieder durch eine unglaubliche Anzahl an Bodentruppen wieder wett machte. Alles in allem war die „Allegiance“ ein Brawler durch und durch. Perfekt für die Imperiale Terrordoktrin konzipiert.
Dennoch war es gewiss nicht das größte Schiff im System, geschweige denn der imperialen-Armada. Auf der anderen Seite der Industriewelt war ein Supersternenzerstörer der Executor-Klasse stationiert. Um der „Allegiance“ nicht die Show zu stehlen hatte man die „Colossus“ wohl außer Sichtweite geschafft.
Während Kyoshi sich die Werft und das weit entfernte Dock anschaute, schob sich die „Takao“ langsam in ihre Anlegestelle. Die Traktorstrahler der Station vollführten noch die letzten Änderungen, bis das Schiff schlussendlich an Ort und Stelle war. Hier war imperiale Gründlichkeit gefragt. Jeder Fehler hätte in einen großen Schaden enden können.

„Sir! Die Stationkommandantur hat uns Quartiere zur Verfügung gestellt. Die Besatzung hat größtenteils frei, während das Schiff wieder Flott gemacht wird.“, meldete sein Erster Offizier Garen Mar.

***​


Es waren nur noch wenige Stunden bis zum Stapellauf, als Kyoshi seine Weltraumschwarze Galauniform anzog. Wie angegossen schmiegte sich die, für ihn geschneiderte, Uniform an seinen Körper an. Der Stoff war wie gewohnt weich und bis aufs letzte glatt gebügelt. Der Offizier überprüfte noch einmal alles vor dem Spiegel um sich von der Perfektion dieses Kleidungsstück zu überzeugen. Bei so berühmten und einflussreichen Gästen wollte man sich natürlich auf gar keinen Fall blamieren. Auch wenn Kyoshi keineswegs jemanden der geladenen vergötterte.
Dennoch durfte er sich keine Patzer erlauben, allein schon wegen dem guten Ruf des Hauses Ichigû. Bei derartigen Veranstaltungen war eine Adelige Ausbildung, wie er sie genossen hatte, von überaus großem Wert.
Er setzt noch den letzten Schliff an seiner Frisur an. Seine Haare waren perfekt nach hinten gekämmt und gegelt worden. In seinen Schuhen konnte man sich spiegeln. Sein Bart war gepflegt und seine Uniform saß perfekt. Für ihn konnte es losgehen, also verließ er pünktlich sein Quartier in Richtung Hangar.

Alle auf der Station waren aufgeregt. Kyoshi erspähte viele Offiziere in Galauniform, die in Richtung Hangar strömten. Dazwischen liefen weiße, große und vor allem Gesichtslose Gestalten herum. Die Sturmtruppen waren als die loyalsten Soldaten des Galaktischen Imperiums, über dessen Grenzen hin weg bekannt. So war es für niemanden verwunderlich, dass eben diese Truppe alles daran tat, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Wie auch schon Kyoshis Quartier, durchsuchten die weißen Hünen andere Quartiere. Kurz vor dem Hangar hatte man Detektoren aufgestellt um Messer, Blaster, oder gar Sprengstoff zu sichern. Nach dieser Prozedur wurde man noch einmal von oben bis unten durchsucht. Grade das ließ Kyoshi böse aufstoßen, schließlich hatte er sich grade um die Perfektion seines äußerlichen Erscheinungsbildes gekümmert und nun würde es einfach beschädigt werden. Doch zum Glück hielt sich der Schaden in Grenzen und der Kuati musste nur einmal seine Uniform gerade ziehen und er konnte ohne, dass etwas bei ihm gefunden wurde, in eine der Lambda-Fähren einsteigen.
Das Dock - mit der riesigen „Allegiance“ darin - näherte sich langsam. Die Sicherheitsvorkehrungen würden dort noch einmal extremer sein, als auf den Anlegestationen rund um den Planeten herum. Das Schlachtschiff indes, wurde von vier Sternenzerstörer der Imperial II-Klasse bewacht und dienten wohl möglich als Geleitschutz, wenn sich das Schiff in Bewegung setzten würde.
Ein kleiner Ruck durchzuckte das Shuttle, als es auf den Boden des Werfthangars aufkam. Die Offiziere erhoben sich von ihren Plätzen, als sich die hydraulische Rampe nach unten hin öffnete. In einer geraden Schlange marschierten sie nun hinaus in den Hangar. Wohlgemerkt war es mehr ein Festsaal als ein Hangar, der dazu gedacht war Raumschiffe aufzunehmen und diese, wenn nötig, wieder in Stand zu setzten. Imperiale Banner hingen von den Wänden und eine Gruppe von ordentlich gekleideter Menschen standen in langen Schlangen vor den Hangar Ausgängen und liefen einen nach dem Anderen durch die Sicherheitsschleuse.
Doch bevor die Gruppe aus Offizieren diese Schleusen erreichten, kamen sie an drei Soldaten vorbei. Zwei davon waren schneeweiße Sturmtruppen, was niemanden mehr verwundern konnte. Die Person in der Mitte hingegen, hatte eine Galauniform an und wahr dem kleinwüchsigen Kuati wohl bekannt. Auch wenn nicht persönlich. Es handelte sich dabei ohne Umschweife um Commander Scytale Mentel. Der kleine Mann hatte gehört, dass Mentel den Ersten Offizier des Schiffes abgeben würde, so hätte es ihn eigentlich nicht überraschen dürfen, dass er ihn nun traf. Dennoch schien er es jetzt erst wirklich zu realisieren.
Nachdem einige Offiziere von ihm begrüßt worden waren, war nun Kyoshi an der Reihe. Mit einem Lächeln salutierte der Flottenoffizier und reichte seinem Gegenüber, wie jeder andere auch, die Hand. Mentel erwiderte förmlich, doch auf seinem Gesicht konnte Ichigû irgend eine seltsame, dunkle Miene entdecken. Man konnte nicht genau feststellen was es genau war, aber irgendwie war etwas anders an ihm. Natürlich könnte ihm auch die Holoabbildung einen Streich gespielt haben.

„Commander Ichigû, ich freue mich das sie hier sind. Ich hoffe an der Front ist es derweilen ruhig.“, holte ihn Mentel aus seinen Gedanken.

„Oh ja, erst einmal beglückwünsche ich sie zu ihrer momentanen Position. Das werde ich Captain Crescent ebenfalls noch ausrichten, sollte ich ihn zu Gesicht bekommen. Also ich kann sie beruhigen, an der Front hatten wir bis dato keinerlei auftreten feindlicher Aktivitäten nahe Widek.“, antwortete ihm Kysohi.

[Fondor-System | Weltraum | Werftbasis sieben | Werfthangar 2 | Kyoshi Ichigû , Scytale Mentel, NPC´s]
 
[Fondor-System | Weltraum, im Anflug auf Werftbasis Sieben | Lambda-Shuttle „Herold“ | Invida Parso (NSC)

Der Anblick des Weltalls und der riesigen Werftanlagen im Raum über Fondor ließ Invida Parso kalt, als die Jüngerin einen kurzen Blick aus dem Sichtfenster des Lambda-Shuttles mit der Kennung „Herold“ warf, das sie zur Werftbasis Sieben transportieren sollte. Ein passender Name für das Schiff, fand die junge Frau, deren langes schwarzes Haar zu einer ebenso komplexen wie eleganten Frisur geordnet war. Die grünen Augen der Jüngerin blitzten kurz auf, als sie lächelte, das makellose Weiß ihrer Zähne bildete dabei einen interessanten Kontrast zu ihrer kupferfarbenen Haut. Invida fand es amüsant, dass ihr Herr und Meister, Graf Janus Sturn, ihr gerade diesen Auftrag erteilt hatte, nach Fondor zu reisen und ihn dort bei einem so wichtigen Ereignis wie dem Stapellauf einer neuen, furchteinflößenden Schiffsklasse zu vertreten. Natürlich war es eine große Ehre, unter all den Dienern des Vollstreckers für diese Aufgabe ausgewählt worden zu sein, und Invida war fest entschlossen, ihn würdig zu repräsentieren. Aber dennoch, es war amüsant, aus ganz persönlichen Gründen. Die Jüngerin schloss die Augen und lehnte sich ein wenig zurück, als Erinnerungen aufkamen, Erinnerungen an ihr Leben vor dem Beitritt zum Sith-Orden, vor jenem schicksalhaften Tag, an dem sie den düsteren Tempel auf Bastion betreten hatte. Sie stammte aus einer bedeutenden Familie, nun, besser gesagt, einer ehemals bedeutenden Familie. Die Parsos waren einst ebenso reich wie mächtig gewesen, eine bedeutende Stimme im Tapani-Sektor und voller Stolz auf ihre lange und ehrenvolle Geschichte. Aber mit der Zeit war ihr Stern verblasst, hatten andere sie überflügelt und so war ein Schatten über der Familie gelegen, ein Schatten, den auch Invida gespürt hatte, selbst als sie bloß ein Kind gewesen war. Zweifellos ein Teil der Gabe, über die sie verfügte, eine Gabe, die Macht zu kennen und zu benutzen, doch nur auf eine im Vergleich zu wahren Sinn höchst kümmerlichen Weise. Damals, in ihrer Kindheit, hatte sie zum ersten Mal gemerkt, dass sie anders war, dass sie besonders war. Ihre Eltern hatten mit Furcht und Unverständnis auf ihr besonderes Talent reagiert und sie gezwungen, es zu verbergen, und so war Invida als normales Kind einer wohlhabenden, aber im Abstieg befindlichen Familie aufgewachsen, ein Leben zwischen Jagdausflügen, Ballett und Empfängen, damit ja niemand merkte, wie ihre Familie mehr und mehr den Anschluss verlor. Und dann, eines Tages, hatte sich alles verändert, ein Speederunfall, den Invida nur knapp überlebt hatte. Im Krankenhaus hatten die Ärzte sie verstohlen angeblickt, als ihre Blutuntersuchung etwas ergeben hatte, und dann war er erschienen. Ein Sith, ein Mann in einer dunklen Robe, dessen Name sie bis heute nicht erfahren hatte. Er hatte ihr die Augen dafür geöffnet, was sie war, und sie nach Bastion mitgenommen. Dort war Invida auf sich gestellt gewesen, allein in einer fremden Welt, all ihrer Privilegien und Reichtümer beraubt, eine Jüngerin von vielen und ohne große Hoffnung, einen Meister zu finden. Ein kümmerliches Dasein, in ständiger Furcht und Bedeutungslosigkeit, doch dann...dann traf sie Graf Janus Sturn. Der blasse Aristokrat war auf sie aufmerksam geworden, als sie bei einer zufälligen Begegnung mit ihm als einzige der Jünger einen höfischen Knicks vollführt hatte. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie der Blick seiner grünen Augen auf sie gefallen waren, als könne er in ihre Seele blicken, und wie er sie aufgefordert hatte, ihn zu begleiten und ihm zu berichten, wer sie war. Von da an war alles anders gewesen, der Vollstrecker hatte sie in seine Dienste genommen und sie geprüft, hatte ihr schwierige Aufgaben gestellt, die sie gemeistert hatte, und ihr eine Aufgabe zugewiesen. Mit einem Mal war sie wieder jemand gewesen, stand unter der Protektion eines mächtigen Sith und durfte Privilegien genießen, von denen andere Jünger nur träumen konnten. Invida hatte bewährt, ihre ausgezeichneten Manieren und ihr Gespür für die Absichten anderer sorgten dafür, dass der Graf sie zu seinem Herold gemacht hatte, seiner Botschafterin, seiner Stimme. Wann immer er mit den höheren Kreisen des Imperiums in Kontakt zu treten wünschte, aber nicht persönlich erscheinen konnte, entsandte er sie. Der Vollstrecker war streng und grausam zu denen, die ihn enttäuschten, aber die, die ihm treu und fähig dienten, wurden reich belohnt. Endlich besaß Invida wieder einen Zweck, einen Sinn in ihrem Leben, und dafür war sie dem Grafen unendlich dankbar. Er hatte sie gerettet, aus diesem niederen Dasein befreit, und deshalb diente sie ihm loyal und ergeben.

Ihr jetziger Auftrag führte sie nach Fondor, zum Stapellauf. Ein Ereignis, bei dem viele hohe Würdenträger anwesend sein würden, und so sollte Invida ihren Herrn und Meister repräsentieren und Augen und Ohren offen halten. Sie war gründlich gebrieft worden, was die Gäste und den Stapellauf anging, von besonderem Interesse war Gouverneur Saphenus, ein Verbündeter des Grafen. Ihn und einige wenige andere sollte sie im Namen ihres Herrn ansprechen und, so lauteten die Anweisungen, ihre Haltung zur derzeitigen Lage des Imperiums erkunden. Graf Sturn hatte sich über Holo vage ausgedrückt und von einer mächtigen Gruppe gesprochen, die Veränderungen anstrebte, mehr wusste Invida nicht. Sie musste vorsichtig und subtil sein, kein Zweifel. Als ihr Shuttle sich der Werftbasis näherte, nachdem es zuvor einige Kontrollen passiert hatte, straffte sich die hübsche Jüngerin und strich ihr elegantes, aber konservatives dunkelblaues Kleid glatt. Das Schiff näherte sich dem ihm zugewiesenen Hangar und setzte zur Landung an, und als sich die Ausstiegsrampe zischend senkte, schritt Invida elegant hinab, flankiert von weiteren Jüngern, die als ihre formelle Leibgarde fungierten. Sie waren alle unbewaffnet, wurden aber dennoch natürlich gründlich gescannt und untersucht. Interessiert warf Invida einen Blick auf die Ehrenformation Sturmtruppen, die im Hangar angetreten war, und reichte dann auf Aufforderung hin ihre Einladung.


„Invida Parso. Ich repräsentiere Graf Janus Sturn, Vollstrecker des Ordens der Sith, Mitglied des Zirkels der Inquisitoren und untertäniger Diener Seiner Majestät Darth Allegious.“


Erklärte sie ruhig und formell und wartete dann die weitere Kontrolle gelassen ab. Sie war hier, nun wurde es Zeit, sich einzufinden.


[Fondor-System | Werftbasis Sieben | Hangar 2 | Invida Parso, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel, NSC
 
[Weltraum/auf dem Weg nach Fondor/'Vespin'] Destiny, Zion, Reav

Destiny war erleichtert, dass Darth Zion mit ihren Informationen zufrieden war. Er ermahnte sie, diese für sich zu behalten. Destiny nickte. Das war klar. Die nächsten Worte des Sith waren eine größere Überraschung. Zion machte sie zu seiner Schülerin! Kurz durchbrach ein Lächeln ihre kühle Fassade. Nach einer Pause fuhr Zion fort. Er verlangte ihre Loyalität, worauf Destiny niederkniete und ihm ihre Treue schwor.

Zion erklärte, er müsse bei einer Veranstaltung auf Fondor anwesend sein. Sie selbst sollte sich mit einer Jüngerin beschäftigen und herausfinden, ob sie ihre Mitschülerin werden könnte. Bis dahin konnte sie sich ausruhen. Destiny nickte, stand auf und fuhr mit dem Aufzug zur unteren Ebene. Sie ging in einen kleinen, leeren Lagerraum, setzte sich auf den Boden und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie war Schülerin. Das war gut. Zum einen bot schon allein dieser Status einen gewissen Schutz, zum anderen war sie so in der Lage, zu lernen und stärker zu werden. Und Darth Zion schien relativ mächtig zu sein. Er war nicht der Typ, mit dem man sich gerne anlegen wollte. Eine ganze Weile saß sie da, dachte nach und spielte mit ihren Haaren, ehe sie irgendwann einschlief.

***

Destiny wachte auf, als das Schiff ruckelnd landete. Mit Zion und dem maskierten Sith (Reav) begab sie sich zu einem Hotel in der Nähe des Hangars. Dort wartete ein Mädchen in der schwarzen Kleidung des Sith-Tempels (Neha). Sie war menschlich, eher klein und jünger als die Hybridin. Destiny ging auf das Mädchen zu und sprach sie an.

"Ich nehme an, du bist die Jüngerin, die von Darth Zion herbestellt wurde?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort.

"Mein Name ist Destiny, ich bin Darth Zions Schülerin und soll dich empfangen und herausfinden, ob du würdig bist, meine Mitschülerin zu werden."

[Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class] Destiny, Neha
 
Raumstation über Fondor: Restaurant “Lahna” neben dem Hotel”Fondorblick”: Journalistin Colin Shendara und andere Gäste


Leider traf Colin auf der Raumstation keine Persönlichkeiten. Ihr Budget verbot in den Hotels zu übernachten, die die Persönlichkeiten gebucht hatten. Zumindest kam ihr Fotograf pünktlich. Es war immer noch Erik. Auch er hatte zur Imperium News gewechselt. Sie waren ein eingespieltes Team, was einfach ein gutes Arbeiten und beruhigend war. Er hatte nicht sofort mit ihr anreisen können, da es einen Todesfall in seiner Familie gegeben hatte. Es handelte sich aber nur um eine entfernte Verwandte. Er litt nicht unter dem Verlust. Sie frühstückten zusammen und gingen nochmal alles durch. Ihre Fähre ging in zwei Stunden! …

Die Kontrollen waren scharf! Doch es war richtig, fand Colin. Sicher, es nervte, wie viel Zeit drauf ging, doch Sicherheit ging vor. Nicht zuletzt betraf es auch ihre Eigene!


Endlich saßen sie in der Lambdafähre. Colin hatte sich beeilt und Fensterplätze für Erik und sich ergattert. Erik hätte gerne schon mal ein paar schöne Fotos beim Landeanflug geschossen, doch das war nicht erlaubt! Militärisches Sperrgebiet! Zuwiderhandlungen würden als Spionage eingestuft und hart bestraft werden. Colin sah vier riesige Sternzerstörer. Die sollten das neue Schiff und die Werft wohl beschützen?! Sie hatte so eine Werft noch nie vorher gesehen. Wie auch? Langsam grummelte ihr Bauch vor Aufregung und ihr Puls ging schneller. Sie sah vor ihnen eine Fähre gerade landen. Sie waren in der Warteschleife und mussten sich gedulden. Vor ihnen war eine Weitere dran. Colin sah sich unter den Passagieren um. Es kam ihr kein Gesicht bekannt vor. Mit ihnen waren etliche Journalisten an Bord. Sie kamen alle von derselben Raumstation und aus dem selben Hotel. Es war ein Pressepunkt geworden.

Endlich hatten sie die Landeerlaubnis bekommen. Wenige Minuten später stieg Colin Shendara aus. Sie war unter den Reportern eine der wenigen Frauen. Sie trug ein enges schwarzes Kostüm, bei dem der Rock als Minirock zu bezeichnen war. Es war sehr figurbetont und unterstrich ihre gute Figur. Dazu trug sie sehr elegante teure schwarze Pumps mit extrem hohen Absätzen, die ihre Beine noch länger machten. Ihr Haar hatte sie zurück zum Pferdeschwanz gebunden. In ihrer Kostümjacke trug sie ein winziges dezentes leistungsstarkes Mikro und Aufnahmegerät.

Sie waren im Hangar Zwei gelandet. Es wirkte gar nicht wie ein Hangar! Eher wie ein Festsaal. Es mutete durch die vielen Banner und die ausgerollten Teppiche so an. Es gab viele Sturmtruppler. Colin lief einfach den Teppich entlang. Erik und etliche Andere machten gleich Fotos von den Bannern und Anderem. Colin sah sich nach Leuten um! Leute, die sie in Empfang nehmen würden. Sie steuerte auf eine Person (Skytale) zu, die sie auch gerade ansah und dann willkommen hieß:


“Ich komme von der Imperium News mit Sitz auf Thyferra. Ich bin Colin Shendara und möchte über das Großereignis berichten. Ich bin sehr erfreut! Was für ein Empfang! Das ist mein Fotograf und Kameramann Erik, der mit dem blauen Hemd! Können Sie mir schon jemand Interessanten vorstellen? Ich sehe, es sind schon etliche Gäste da!”

Ihr Blick schweifte über die Anwesenden. Bisher fiel ihr kein Gesicht auf, was sie durch ihre Recherchen vorher kannte.


Über Fondor, Werftbasis 7, Hangar 2: Journalistin Colin Shendara(NPC), Erik, ihr Fotograf etwas abseits, Invida Parso, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel
 
[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Hangar eins] Volo Crescent; Grand Moff Nicadamus Stadd, Grand Moff Jonathan Herrick, Admiral Jarvis Ravine, Führungsstäbe von Regionalverwaltung, zehnter und elfter Gefechtsflotte und Tapani-Sektorflotte, Angehörige, Adjutanten und angetretene Truppen (NPCs)

Volo spannte sich an, als das vorletzte Shuttle der Lambda-Klasse im Hangar landete. Das Imperiale Oberkommando war eingetroffen, und darunter mit dem Kommandanten der gesamten gewaltigen Flotte des Reiches, High Admiral Jerome Fyrestone, der höchstrangige Vorgesetzte des Captains - abgesehen natürlich von Imperator Allegious höchstpersönlich, aber Seine Majestät würde dem Stapellauf nicht beiwohnen, was für Volo eine kleine Erleichterung bedeutete. Sich vor den Augen des Imperators, dessen Sith-Namen die Bezeichnung der Allegiance-Klasse nachempfunden war, zu bewähren, bot zwar eine immense Aufstiegschance, aber die Furcht, trotz aller Vorkehrungen zu versagen und damit den Zorn des Herrschers der halben Galaxis auf sich zu ziehen, wog für den von Natur aus vorsichtigen Flottenoffizier erheblich schwerer. Nachdem zunächst eine kleine Eskorte aus Marineinfanteristen die Fähre verlassen und sich seitlich der Landerampe aufgestellt hatte, erschienen schließlich der High Admiral, gefolgt von High General Gavyn Vasch, dem Oberbefehlshaber der Armee, und General Verax Teth, dem Kommandant des Sturmtruppenkorps, dahinter in respektvollem Abstand einige Adjutanten und Stabsoffiziere.

Der Captain schluckte nervös, während die Angehörigen des Oberkommandos die Rampe herabschritten, war aber darauf bedacht, sich äußerlich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen warf er einen unauffälligen Blick zu dem neben ihm stehenden Field Commander, dem es offensichtlich schwieriger fiel, seine Anspannung zu verbergen - als der Sturmtruppenoffizier die Hand hob, fiel sein Salut mechanischer als der Volos aus und auf der Stirn des jüngeren Mannes waren Schweißperlen zu erkennen. Auch für diesen war das wohl die erste persönliche Begegnung mit den drei Personen, die das mächtigste Militär aller Zeiten anführten - eine Erfahrung, die ein angesichts der Größe des Imperiums verschwindend winziger Teil von Streitkräften und Bevölkerung je gemacht hatte. Ein scharfes Kommando wurde gerufen, dann schlugen die zum Empfang aufgestellten Truppen gleichzeitig die Hacken zusammen, während die vor der Ehrenformation stehenden Offiziere salutierten. Bislang verlief hier alles nach Plan - wie die Lage in den anderen drei Hangars aussah oder ob es bereits einen Attentatsversuch gegeben hatte, konnte der Captain nur erahnen.

Einige Meter vor ihm reichte Ravine eben dem Hochadmiral zur Begrüßung die Hand und Volo glaubte, gehört zu haben, dass sein Name fiel, ihm blieb aber keine Zeit, sich weiter Gedanken darüber zu machen, denn im nächsten Moment wandte der Ressortleiter für 'Rüstung' sich um und winkte den Corulager heran.
"Darf ich vorstellen, Sir - Captain Crescent, Kommandant der Allegiance", sagte er zum High Admiral gewandt.

Volo widerstand dem Drang, Fyrestones musterndem Blick auszuweichen. Starr nach vorn blickend hob er die Hand zum Salut und sagte nur ein Wort.
"Sir." Der High Admiral nickte nur kurz. "Nun, Captain, ich hoffe, dass Sie der Flotte heute alle Ehre bereiten werden." Crescent straffte seine Haltung. "Ich werde mich darum bemühen, Sir." Die Möglichkeit, vom amtierenden Oberbefehlshaber der Imperialen Flotte direkt angesprochen zu werden, wäre dem Captain noch vor einer Woche nie in den Sinn gekommen. Und doch stand er jetzt hier, als temporärer Kommandant eines der modernsten und schlagkräftigsten Schlachtschiffe, die je gebaut worden waren, er hatte eine Beförderung in Aussicht gestellt bekommen und war nicht länger nur ein weiterer gesichtsloser Soldat. Allein die kurze Beachtung von Persönlichkeiten wie Ravine oder Fyrestone war schon mehr, als viele Militärangehörige zu hoffen wagten - und gerade ihm wurde nun diese Ehre zuteil. Bei diesem Gedanken überkam der Stolz die Nervosität und Volo entspannte sich ein wenig.

"Gut." Der High Admiral wandte sich wieder Ravine zu. "Grand Vizier Draay ist noch nicht eingetroffen?" Ein bestätigendes Nicken war die Antwort. "Die Ankunft Seiner Eminenz wird in Kürze erwartet, Sir." Volo, den das Gespräch der beiden Admiräle trotz seiner rein förmlichen Natur nichts anging, trat wieder zurück und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Vermutlich war Fyrestone aufgefallen, dass die Galauniform des Captains noch von keinem einzigen Orden geschmückt war - noch. Heute hatte Crescent die Gelegenheit, sich als einer Auszeichnung würdig zu erweisen. Er blickte durch das Einflugtor des riesigen Hangars, der mit Sicherheit in der Lage war, mindestens zwei CR90-Korvetten aufzunehmen, nach draußen und registrierte eine letzte im Anflug befindliche Fähre, eskortiert von einer Formation an ihren abgewinkelten Flügeln erkennbarer TIE-Abfangjäger. Ein guter Beobachter mochte bemerken, dass die kugelförmigen Cockpits und Flügelstreben nicht das Grau von Durastahl oder Titanium zeigten, sondern im unverwechselbaren Scharlachrot der Imperialen Ehrengarde lackiert waren - was das Lambda-Shuttle in ihrer Mitte als das Grand Vizier Bulsar Draays kennzeichnete. Der Stellvertreter des Imperators und damit die zweitmächtigste Person der ganzen Galaxis wurde, wie der Captain bereits wusste, von einer Einheit der Roten Garde als Leibwache begleitet, und anscheinend hatte er auch nicht darauf verzichten wollen, sich von einer persönlichen Jägereskorte zur Werftbasis Sieben geleiten zu lassen. Eigentlich hatten die vier in einigen Kilometern Entfernung bedrohlich schwebenden Sternenzerstörer der zehnten Gefechtsflotte Anweisung, keinerlei Fluggerät außer den angemeldeten Fähren passieren zu lassen und auch diese abzufangen, sollte die angegebene Passagieranzahl nicht mit den Ergebnissen der Lebensformenscans übereinstimmen. Aber Volo war klar, dass sich Draay bedenkenlos über jegliche Sicherheitsanweisungen hinwegsetzen konnte und dies auch tat; die TIE-Interceptors beließen es jedoch bei dieser ersten Machtdemonstration und drehten ohne Weiteres ab, sobald das T4a den Atmosphärenschild durchflog und sanft auf dem schwarzen Landefeld aufsetzte.

Alle im Hangar versammelten Gäste und Soldaten, selbst das Imperiale Oberkommando und die beiden Großmoffs, verharrten in ehrfürchtigem Schweigen, als sich die Zugangsrampe einen Moment später langsam senkte und die roten Umhänge der berühmten Imperialen Ehrengarde sichtbar wurden. Respekt gebietend schritten die mit Energiepiken bewaffneten Angehörigen der elitärsten Militäreinheit der Galaxis herab, jeder Offizier oder Verwalter machte ihnen wortlos Platz, während die sechs Gardisten vor den Sturmtruppen ein weiteres Spalier bildeten und dann in absoluter Reglosigkeit haltmachten. Die roten Masken, die abgesehen von den schmalen schwarzen Visierschlitzen jegliche Hinweise auf Gesichtsmerkmale oder sogar Atemöffnungen entbehrten, ließen sie noch ausdrucksloser, anonymer und erhabener als die bereits auf Einschüchterung bauenden Sturmtruppen wirken.

Keine der mehreren hundert im Hangar stehenden Personen, fast ausschließlich Menschen, wagte es, sich zu bewegen, als nach einem Moment eine weitere Gestalt auf der Landerampe des Lambda-Shuttles erschien - ein an sich nicht wirklich auffälliger Mann mittleren Alters ohne besondere Merkmale, dessen braunes Haar sich bereits lichtete. Allerdings war das Gesicht des Menschen in seiner dunkelblauen, goldverzierten Robe jedem Bürger des Imperiums nur zu bekannt. Eine unverkennbar autoritäre Ausstrahlung umgab Grand Vizier Draay, der scheinbar unbeeindruckt die Ehrenformationen und die stumm wartenden hochrangigen Persönlichkeiten betrachtete. Volo überlief ein leichter Schauer, als der Blick des Stellvertreters des Imperators ihn streifte. Sobald dieser sich schließlich in Bewegung setzte, verneigten sich die Offiziere und Würdenträger mit ihren Stäben und Familien vor ihm, während die Sturmtruppen im Hintergrund erneut als Ehrenbezeugung die Hacken zusammenschlugen und eine Militärkapelle den Imperialen Marsch spielte - das Spektakel wurde von im Hangar verteilten Kameras eingefangen und würde vermutlich propagandistisch aufgearbeitet im HoloNet ausgestrahlt werden. Und das zu Recht. Die heutige Veranstaltung demonstrierte perfekt die technologische Überlegenheit und den Wohlstand des Imperiums, eingesetzt, um sich geeint um Sicherheit, Ordnung und Frieden in der Galaxis zu bemühen - Dinge, die die anarchistische, zersplitterte Republik niemals bieten konnte.

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Hangar eins] Volo Crescent; Grand Vizier Bulsar Draay, High Admiral Jerome Fyrestone, High General Gavyn Vasch, General Verax Teth, Grand Moff Nicadamus Stadd, Grand Moff Jonathan Herrick, Admiral Jarvis Ravine, Führungsstäbe von Regionalverwaltung, zehnter und elfter Gefechtsflotte und Tapani-Sektorflotte, Angehörige, Adjutanten, Ehrengardisten und angetretene Truppen (NPCs)
 
Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Destiny/Neha

Da Neha noch nie zuvor auf Fondor gewesen war,schaute sich das junge Mädchen um,als sie dort ankam.Ihr war bei ihrem Abflug auf Bastion gesagt worden,dass sie sich bei einem Hotel mit Darth Zion treffen sollte.Dieser hatte der 15jährigen allerdings ebenfalls eine Nachricht zukommen lassen,dass sie auf Destiny dort treffen soll.Weiteres war ihr nicht bekannt. Da sie noch immer die schwarze einfache Kleidung bestehend aus einem Wickelrock und einer Tunika vom Sith-Tempel trug,war sie für Destiny leicht auszumachen,als diese sie ansprach. Ihr Blick fiel sofort auf die Sith-Mensch-Hybridin.Sie war etwas größer als Neha selbst und wohl auch etwas älter.

"Hallo.Ja,die bin ich.",anwtortete sie,als Destiny sie fragte,ob sie die Jüngerin sei,welche Zion herbestellt hatte.

Eigentlich war sie davon ausgegangen,den Sith direkt zu treffen.Auch wusste Neha nicht,dass er bereits schon eine Schülerin hatte.

"Ich heiße Neha.Ich war bis vor kurzem noch auf Bastion."Sehr lange war sie nicht auf Bastion gewesen,gerade einmal 11 oder 12 Tage,bis sie als Schülerin ausgewählt wurde.Ihre Testergebnisse waren so gut,dass sie die Aufmerksamkeit des Sith-Lords auf sich gezogen hatte.

Neha stellte sich das gerade interessant,wohl noch eine Mitschülerin zu haben."Ich werde dich sicherlich nicht enttäuschen."

Fondor/Hauptstadt/Hotel 'Imperial Class'/Destiny/Neha
 
Fondor - City Hotel Fondor - Suite - Agustin

Was folgte, war eine recht schlaflose Nacht. Nicht etwa aufgrund von Ruhelosigkeit und dem Unvermögen in Ruhe zu verfallen, sondern eher wegen den ausstehenden Arbeiten, die Agustin von seiner 5 Sterne-Suite von Fondor aus zu erledigen hatte. Frank Clanton war nämlich keineswegs so etwas ähnliches wie kommissarischer Gouverneur während der Abstinenz Pradas, denn dieser war lediglich beruflich verreist. Sicherlich genoss der Lt. Gouverneur in einer solchen Situation etwaige Sondervollmachten - vor allem Frank Clanton -, doch musste Agustin bei allen Regierungsgeschäften sämtlicher Bereiche seine Unterschrift setzen, um seiner Verwaltung sämtliche bewegende Schritte zu ermöglichen. Dubrillion befand sich zudem keineswegs in einer Situation, in der es sich auch nur eine Woche lang eine Stagnation leisten konnte, denn noch immer herrschten dort militärische Konflikte im Süden, sowie schwerwiegende wirtschaftliche Vorgänge mit denen sich Agustin soeben befasste. Die dubrillianischen Konzerne befanden sich ein weiteres Mal in einem Prozess der Umstrukturierung und von Tag zu Tag gingen die dortigen Entscheidungsgewalten von Agustin zu den neu festgelegten Geschäftsführern von Mytho Industries über. Agustin selbst hatte soeben die Vertragspapiere bezüglich seiner künftigen Position als Generaldirektor von Fossil Markets Ltd zugeschickt bekommen. Ihm standen künftigein üppiges wenn auch nebensächliches Gehalt und beachtliche Anteile am Gewinn zu, doch ging es Agustin viel mehr um seine Perspektiven innerhalb von Mytho Industries. Sollte seine Beförderung im Laufe der nächsten Wochen folgen und er weiterhin im Mytho Sektor eingesetzt werden, so würde er das Ziel anstreben, über kurz oder lang Kontrolle über sämtliche Vorgänge auf Dubrillion zu gewinnen und somit einzig und allein nur noch Moff Klaasen zu unterstehen, dem CEO von Mytho Industries, der seinerseits Kontrolle über die wichtigsten Tibanna-Gas Lagerstätten auf Destrillion verfügte. Der imperiale Markt war nicht wirklich liberal eingestellt und oftmals fielen solche Konzerne vor allem in Zeiten des Krieges in den Staatsbesitz, doch genossen die wirtschaftlichen Köpfe des Mytho-Sektors den Luxus eines Verwaltungsoberhaupts an der Spitze deren größten wirtschaftlichen Zusammenschlusses. Moff Klaasen und seine Söhne regierten nach ihrem Belieben und glücklicherweise war Agustin mit ihnen mehr als gut gestellt - schließlich verdankten sie ihre größten Erfolge seinen Plänen.

Die Verträge wurden zuvor von den Anwälten des Gouverneurs einer großen Kanzlei auf Muunlist überprüft, weshalb dieser die einzelnen Seiten nur noch überflog und letztlich seine Unterschrift setzte. Ein zufriedenes Seufzen entglitt ihm, während er sich im gepolsterten Sessel zurücklehnte und sich ein Glas Champagner aus dem verchromten Kühlfach der Suite einschenkte. Was tat wohl Saphenus zu dieser Stunde? Schlief er etwa Seite an Seite mit seiner Assistentin? Oder brütete er bereits über seinen verstrickten Plänen bestehend aus Rachegedanken und Machtwillen, die er bald gemeinsam mit Agustin angehen würde? Noch immer nicht schien Agustin die Begebenheit auf Velusia aus dem Kopf zu gehen. Der wilde Ausraster des Siths, dessen verschwörerische Worte und ihr finaler Handschlag, der jenen Pakt besiegelte, der die Strukturen des Imperiums in seinen Grundfesten erschüttern sollte. Agustin hatte seinem neuen Verbündeten bereits Arbeitskräfte für dessen Projekte auf Korriban, sowie den nötigen Kopf geliefert, diese in weitaus größeren Dimensionen zu realisieren. Doch war nun allmählich der Sith an der Reihe, der seine Kontakte innerhalb des Sith-Ordens nutzen sollte, um Details über dessen innere Vorgänge in Erfahrung zu bringen bezüglich der Situation um Darth Allegious und dessen interner Gegner. Agustin hatte bereits einen Machtwechsel miterlebt und zu diesem Zeitpunkt noch lange kein Amt bekleidet, um diesen auch in irgendeiner Form ausnutzen zu können. Doch das war nun anders. In Kürze würde er befördert werden und um einiges mehr Kontrolle über den Mytho-Sektor erlangen, der der Thronwelt Bastion sehr nahe gelegen war. Ebenso würde Saphenus aufsteigen und auf Bastion die nötigen Vorkehrungen treffen, um Agustin dort in irgendeiner Form zu integrieren - nur um es zu einem weit in der Ferne liegenden Zeitpunkt durch Korriban zu ersetzen, welches dann durch die Kooperation von Saphenus mit Agustin durch letzteren dermaßen geprägt sein würde, um diesem eine führende Position auf der neuen Thronwelt zu verschaffen. Dies alles lag noch weit in der Ferne, doch arbeitete Agustins Verstand auf mehreren Ebenen: In der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Aus der Vergangenheit schöpfte er Motivation und behielt sich die zahlreichen Erniedrigungen und Rückschläge seiner jungen Jahre stets im Gedächtnis. Vielleicht war es negative Energie, die ihn nährte, doch gab es für den kalten Gouverneur kaum ein wichtigeres Anliegen, als seine düstere Vergangenheit Stück für Stück aufzuarbeiten und diese eines Tages mit einem Paukenschlag zu korrigieren. In der Gegenwart hingegen verließ er sich ein und ausschließlich auf sein analytisches Kalkül und an anderen Stellen auf seinen angeborenen Instinkt. Mit der Präzision eines Uhrwerks feilte er sorgfältig daran, Erfolge zu erringen und einen aussichtsreichen Weg in die Zukunft zu ebenen. Diese besagte Zukunft stellte letztlich seine zweite essentielle Motivation dar. Warum dies, muss an dieser Stelle wohl nicht weiter erläutert werden.

"Gouverneur, weitere Einzelheiten zum morgigen Ablauf haben uns soeben erreicht. Die Veranstaltung wird zum vereinbarten Zeitpunkt stattfinden und zunächst werden wir Sie und ihre Begleitung auf die Werftbasis bringen. Dort werden Sie und weitere Gäste im Hangar 2 empfangen werden."

Ertönte die Nachricht des Sicherheitsteams aus dem Comlink des Gouverneurs, welches auf dem flachen Glastisch lag, integriert in seinen Chronographen, dessen er sich gemeinsam mit dem gestreiften Anzug schon vor zwei Stunden entledigt hatte. Schnell schwang er sich aus seiner bequemen Sitzhaltung heraus auf die Beine und griff zu seinem teuren und universell anwendbaren Schmuckstück, welches ihn seit Jahren tagtäglich begleitete.

"Verstanden, Captain."

Gab er knapp zu verstehen, und ließ sich daraufhin auf dem Sofa aus rotem Wildleder nieder. Sein nackter Oberkörper berührte die angenehm kühle Oberfläche der Rückenlehne und entspannt streckte Agustin seine Beine aus. Durch die Steuerkonsole des Infotainments, welche sich in der Armlehne befand, aktivierte er das an die Wand projizierte Holonet und klickte sich daraufhin durch einige Kanäle, ehe er schließlich fündig wurde und die Ankunft einiger äußerst ranghohen Imperialen auf Fondor mitverfolgte. Beim Anblick des Grand Vizier hob Agustin unmerklich seine Augenbraue und fiel im Laufe der nächsten Minuten allmählich in einen leichten Schlaf...


***


Eilig schritten die beiden Gouverneure zurück auf die Landeplattform, wo ihre Fähre sie bereits erwartete.

"Ich möchte nicht weiter mit erfreulichen Nachrichten von Dubrillion zurückstecken, Lord Saphenus."

Nutze Agustin den Moment, um einen womöglich äußerst wichtigen Punkt anzusprechen. Tagsüber sind sich die beiden im Hotel nur flüchtig begegnet. Zwar hatte der Gouverneur Dubrillions eine bestimmte Idee, das bisschen Freizeit auf Fondor sinnvoll zu nutzen und Saphenus eine günstige Option für die planetaren Streitkräfta auf Korriban zu präsentieren - nämlich mit dem selben privaten Rüstungsunternehmen zu kooperieren, welches ebenso die PAD belieferte -, doch hatte sein Ansprechpartner schon im Vorfeld verlauten lassen, verhindert zu sein. Wie auch immer, später würde sich sicherlich ein passender Zeitpunkt finden lassen, denn Korriban benötigte für Saphenus's zukünftige Pläne ohne Zweifel verstärkte planetare Streitkräfte - und somit auch einen Rüstungsdeal, der der über kurz oder lang wieder zu altem Glanz erblühenden Welt würdig sein würde. Doch hielt Agustin mit seinem Angebot diesbezüglich noch zurück und in der Fähre angekommen, begann er endlich:

"Ich werde künftig die Position des Generaldirektors eines großen Subunternehmens von Mytho-Industries in der Provinz Santa übernehmen. Sie erinnern sich an unseren Treffpunkt mit Mr. Lanez? Reich an verschiedenen Ressourcen und definitiv ein hübsches Pflaster."

Agustin merkte, wie die Fähre sich in die Lüfte hob und schnallte sich an. Die beiden saßen im Konferenzraum des standesgemäßen Vehikels und hatten ungefähr noch fünf Minuten.

"Jedenfalls wird es mir in dieser Position möglich sein, selbstständig und nach eigenem Ermessen zu operieren. Womöglich könnte uns dies im Hinblick auf Eure Projekte auf Korriban und deren schneller Realisierung beträchtlich in die Karten spielen. Diesbezüglich sollten wir im Laufe der nächsten Wochen jedenfalls in Kontakt bleiben."

Glatt lächelte er und versuchte aus der Mimik seines einäugigen Gegenübers zu lesen, wie Saphenus diese Neuigkeiten auffasste. Agustin wusste nicht viel über die Vorgänge auf Korriban, weshalb er sein Angebot bewusst zurückhaltend präsentierte. Gegebenenfalls könnte es jedenfalls einiges erleichtern. An diesem Abend trug Gouverneur Prada übrigens seine makellose Galauniform. Bald setzte die Lamda-Fähre zum Landen an, wobei sich beide Männer schon unlängst erhoben haben und bereits vor der Luke warteten, die sich Sekunden später mit einem Zischen öffnete und augenblicklich das pompöse innere des Hangars offenbarte, der bereits prall gefüllt schien. Unmerklich nickte Agustin in Richtung einer direkt über ihnen schwebenden Kameradrohne, um Saphensu auf die beobachtenden Kameralinsen aufmerksam zu machen, deren geschossene Fotographien vielleicht schon in wenigen Minuten im imperialen Holonet herumschwirren konnten. Agustin selbst setzte sein gewohntes schmales wie kaltes Lächeln auf und nahm eine stattliche Haltung ein. Dann legte er seine Hand kurz auf die Schulter des Sith und drückte diesen leicht, beinahe schon unmerklich nach vorne und gab ihm somit zu verstehen, die ausgefahrenen Stufen der Fähre zu betreten und schnell nach unten zu gelangen.

"Wir sind heute Teil eines großen Ereignisses, mein Freund. Macht Euch wegen der zahlreichen neugierigen Augen und Drohnen keine Gedanken; daran gewöhnt man sich recht schnell. Präsentieren wir dem Plebs, wonach es sich sehnt: Stattlichen und erfolgreichen Männern in hohen Ämtern."

Seite an Seite schritten sie zu den formiert aufgestellten Soldaten der Sturmtruppen und sich der Kameras bewusst salutierte Agustin zunächst respektvoll.

"Agustin Prada, Gouverneur Dubrillions im Dienste Seiner Majestät."

Stellten er und Saphenus sich dann kurz vor, ehe sie ihre Einladungen zeigten und daraufhin vom Sicherheitspersonal gescannt wurden. Womöglich musste Saphenus sein Lichtschwert abgeben, doch ansonsten sollte es eigentlich keinerlei Besonderheiten geben. Während sie noch hier standen und untersucht wurden, blickte Agustin um sich und erblickte zunächst eine Vielzahl ausschließlich unbekannter Gesichter.


Fondor - Werftbasis 7 - Hangar 2 - Agustin, Saphenus, zahlreiche unbekannte Gesichter (darunter Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu und Collin Shendara), Soldaten (NPCs)
 
Zuletzt bearbeitet:
[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Hangar eins] Volo Crescent; Grand Vizier Bulsar Draay, High Admiral Jerome Fyrestone, High General Gavyn Vasch, General Verax Teth, Grand Moff Nicadamus Stadd, Grand Moff Jonathan Herrick, Admiral Jarvis Ravine, Führungsstäbe von Regionalverwaltung, zehnter und elfter Gefechtsflotte und Tapani-Sektorflotte, Angehörige, Adjutanten, Ehrengardisten und angetretene Truppen (NPCs)

Gemächlich schritt der Grand Vizier, begleitet von den majestätischen Klängen des Imperialen Marsches, an den sich verneigenden Würdenträgern vorbei das Spalier aus Ehrengardisten und Sturmtruppen entlang, hinter ihm warteten die anderen Gäste noch einen Moment, ehe sie wieder die Köpfe hoben und ihm dann - in einigem respektvollen Abstand - in Richtung Ausgang des Hangars folgten, wo die Sicherheitskontrolle stattfand. Mehrere Soldaten der Sturmtruppen und des Flottenregiments standen mit Scannern bereit und überprüften die hochrangigen Gäste, so schnell es die gebotene Gründlichkeit irgend zuließ, auf Identität und mitgebrachte Gegenstände. Während High Admiral Fyrestones Wachen hier ihre Blaster abgaben, wurde es den sechs Angehörigen der Roten Garde gestattet, ihre Energiepiken weiterhin bei sich zu tragen - deren absolute Loyalität stand natürlich außer Frage, auch wenn Volo sich kurz fragte, ob diese Loyalität nicht eher dem Imperator, oder hier Draay als seinem Stellvertreter, persönlich galt als dem Imperium an sich. Aber da dieser Stapellauf nicht nur im Interesse der Flotte veranstaltet wurde, sondern auch als deutliche Machtdemonstration Seiner durch den Namen der Allegiance geehrten Majestät diente, war der Captain zuversichtlich, dass der Grand Vizier und seine Eskorte ebenfalls an einem reibungslosen Ablauf des Großereignisses interessiert waren.

Nach dem Passieren der Kontrolle fanden sich die Gäste in einem breiten, mit rotem Teppich ausgelegten Korridor wieder. An den Wänden des Ganges waren in regelmäßigen Abständen diverse Kunstwerke aufgestellt - holografische, langsam rotierende Modelle verschiedenster von den Fondor-Werften produzierter Raumschiffe, dabei natürlich die Sternenzerstörer der Imperial-, Imperial-II- und Interdictor-Klassen sowie in einer Nische ein großes, dreidimensionales Abbild der Allegiance; aus Bronzium gefertigte Büsten Imperialer Kriegshelden, darunter die ehemaligen Großadmiräle Needa und Kratas - das metallene Abbild des Letzteren schien der Grand Vizier abfällig zu mustern -; einige weitere Gemälde und Statuen mit größtenteils militärischem Kontext und weitere, kleinere Banner, auf denen das Emblem des Imperiums prangte. Alle paar Meter standen Sturmtruppler als Sicherheitsposten und komplettierten damit die Darstellung Fondors als Hochburg der technologischen und militärischen Übermacht des Imperiums, und nicht viele der Gäste zeigten sich unbeeindruckt. Einige Offiziere der elften Flotte waren sofort in eine Diskussion über die taktischen Vor- und Nachteile der Allegiance, vor deren Hologramm sie standen, vertieft, während ihre Familien die Statuen betrachteten. Volo stellte zufrieden fest, dass die Veranstaltung hinsichtlich des ersten bei den Teilnehmern hinterlassenen Eindrucks bereits Erfolg hatte - wenn alles weiterhin so gut ablief, hatte er das Abzeichen eines Commodore bereits sicher.

Auch diejenigen Gäste, die in den anderen Hangars gelandet waren, waren über Seitengänge auf diesen prachtvollen Hauptkorridor gelangt und diesem dann bis zu der Halle gefolgt, wo in Kürze die Einweihungsfeier stattfinden würde. Vereinzelt kamen noch Offiziere und Verwalter niedrigeren Ranges vorbei oder unterhielten sich in kleinen Gruppen über eines der Kunstwerke, der Großteil war aber bereits in der Halle versammelt, die Volo, der sich nicht länger mit den Ausstellungsobjekten beschäftigen wollte - bei deren Überprüfung auf gefährliche Substanzen, Geheimfächer und Ähnliches hatte er das bereits getan - nun erreichte. Die hochrangigen Würdenträger, die noch im Korridor zurückgeblieben waren, würden den Saal als Letztes betreten.

Der Captain kannte die Halle bereits, hatte er sie doch bereits mit Collins begutachtet und die nötigen Vorbereitungen besprochen, jetzt aber sah er sie zum ersten Mal in vollständig dekorierter Form. Durch das riesige Panoramafenster gegenüber dem Eingang konnte man die im benachbarten Dock liegende Allegiance - besser gesagt, deren zentrale Aufbauten und den Brückenturm, denn die Größe des Schiffes ließ einen umfassenden Blick auch auf Bug und Heck kaum zu - bestaunen, weitere meterlange Banner, nicht nur mit dem Imperialen Symbol, sondern auch mit dem der Fondor Shipyards, schmückten die übrigen drei Wände oder hingen von der über dem Zugang befindlichen Galerie herab. Die Treppe zu selbiger Galerie wurde von einem Squad Sturmtruppen bewacht, da nur den höchstrangigen Gästen der Zutritt zu der mehrere Meter hohen Plattform, die den besten Ausblick auf das Schlachtschiff bot, gestattet war; später, sobald Grand Vizier Draay dort oben Platz genommen hatte, würden die Ehrengardisten diese Aufgabe übernehmen. Vor dem Fenster war eine kleine Bühne mit Rednerpult - das auf Anweisung des Captains einen lokalen Schildgenerator enthielt, der die Redner vor Attentätern schützte - aufgebaut worden und an einer Seitenwand stand ein langer, von einem weißen Tuch bedeckter Tisch, auf dem das kalte Büffet angerichtet war, einige Bedienstete gingen mit Tabletts umher und boten den vielen sich unterhaltenden Gästen Erfrischungen an.

[Fondor-System - Werftbasis Sieben - Saal] Volo Crescent, Gäste und Sicherheitspersonal
 
[Fondor-System /Fondor /Werftbasis 7 /Hangar 2] Kael Reed, Invida Parso, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel und weitere NSC's

Ein leichtes rumpeln ging durch das aufsetzende Sentinel-Shuttle, die Klappe öffnete sich und entließ einen Haufen Armeeoffiziere in ihren schneidigen Galauniformen mit silbernen Akzenten, die sie als eben jene klassifizierten. Kael war einer der letzten der in das künstliche Licht des Hangars trat, die provisorische Empfangshalle für die Festivitäten, die natürlich im Dock selbst abgehalten wurden, damit die Anwesenden immer den Ruhm der Imperialen Flotte vor Augen hatte. Ein Blick durch die Energiebarrieren gewährte einen Blick auf das neuste Wunder imperialer Kriegstechnik: einen Sternzerstörer der Allegiance-Klasse, 2,200 Meter lang und im typischen Design der Imperial- und Victory-Klasse gehalten, fehlten dem als Kommandoschiff angelegten riesigen Stahlkoloss Jägerhangars zur Mobilen Verteidigung, was das Schiff und dafür musste man kein Flottenoffizier sein, für Jägerschwärme und in seiner defensive allgemein anfälliger machte. So interessant die technische Seite dieser Veranstaltung war, so absolut nervtötend war auf der anderen Seite dieses aufgesetzte gehabe dieser Möchtegernsoldaten... Flottenoffizier zu sein bedeutete das man wenn es zum Kampf war hinter Zentimeter dicken Durastahlwänden hockte und Befehle gab. Die einzige Gefahr für Leben auf einer Brücke war an Langeweile zu sterben. Für Kael war es unverständlich, wie man sich auf das sitzen oder stehen hinter Meterdickem Stahl soviel einbilden konnte, dass bei einem Gespräch der erste Reflex war nachzufragen ob sich der gegenüber gerne einmal den gewaltigen Stock aus dem Arsch ziehen könnte. Natürlich beruhte Kaels Meinung bisher nur auf den wenigen persönlichen Erfahrungen, die er gemeinhin als negativ verbuchte.

Zum Ende seiner gedanklichen Ausschweifungen stoppte sein Blick auf einer Person die flankiert von Sturmtruppen das Gespräch mit einem weiteren Flottenoffizier suchte. Mit einem Mal hatte Kael zu den im Ersten Moment x-beliebigen und unbekannten Namen des Schiffskommandanten und seines XO auch wieder ein Bild vor Augen. Der Offizier der sie nach Aradia empfangen hatte... nach dieser Hölle... hinter Stahlwänden im Orbit, geschützt vor körperlichem Schaden... was genau den Hybriden auf die fast schon dumme Idee brachte, direkt auf die beiden zu zu marschieren wusste er selber nicht.

"Ich hätte nicht erwartet sie jemals irgendwo wieder zu treffen Commander Mentel. Diesmal sind sie mir sogar namentlich bekannt obwohl sie das letzte Mal persönlich nicht die Güte hatten sich den einfachen Bodentruppen vorzustellen. Wie kommt es bloß das jemand wie sie eine Position auf einem solchen Aushängeschild der Imperialen Streitkräfte ergattert. Aber wo sind meine Manieren, ich gehe mal nicht davon aus, dass sie sich an mich erinnern, demnach: Second Lieutenant Kael Reed, Delegation der Imperialen Armee, 133. Luftlandezug."

Mit steinerner, ausdrucksloser Miene, ganz nach Chiss-Manier deutete der Hybrid eine leichte Verbeugung an und wandte sich dann mit einer ähnlichen Geste an den anderen Commander (Kyoshi). Die etwas verpackte negative Meinung, die Kael gegenüber dem XO der Allegiance äußerte war durchaus gewollt. Er war hier zwar als offizieller Vertreter aber Mentel hatte bei ihm nicht unbedingt einen Stein im Brett.

[Fondor-System /Fondor /Werftbasis 7 /Hangar 2] Kael Reed, Invida Parso, Kyoshi Ichigû, Scytale Mentel und weitere NSC's
 
[ Fondor-System| Fondor | Werftbasis 7 | vor Hangar 2 | Samin, Sicherheitspersonal,... ]
Das Fliegen in einer Elite-Staffel bedeutete in erster Linie zwei Dinge. Es bedeutete Ehre. Die Ehre, zu den besten zu gehören. Die Ehre, die Spitze der Lanze des ruhmreichen imperialen Militärapparates darzustellen. Die Ehre, allein mit deinem Namen Feinde erzittern zu lassen, während Verbündete eben jenen huldigen. Es bedeutete Pflicht. Die Pflicht, deine Fähigkeiten zum Wohle der Galaxie einzusetzen. Die Pflicht, ein Vorbild für jeden treu-tapferen Bürger des Imperiums zu sein. Die Pflicht, das Aushängeschild des Sternjägerkorps auf einer verdammten Cocktail-Veranstaltung zu sein, während an jedem Ende des Imperiums dessen Soldaten im Dreck krepierten.

Mit bedeutungsschwerer Miene strich Samin über die bronzefarbenen Streifen ihres Ärmels. Sie war nun Flight Lieutenant, zudem seit einer Weile Rottenführerin. Wolve Zehn. Das bedeutete etwas. Es war vieles von dem, was sie sich je erträumt hatte im Leben. Das Besuchen von offiziellen Anlässen, auf denen hohe Tiere ihre schmutzigen Gedanken in blumigen Worten sprachen, hatte nie zu diesen Träumen gehört. Doch so war es nun.

Sie lenkte den Blick ihrer in blutfarben getränkten Augen auf das Licht der Sterne außerhalb des Transparistahlfensters. Statt da draußen zu sein, und ihre wahre Pflicht zu tun, tat sie nun das, was andere für ihre Pflicht hielten. Hände schütteln, statt den Steuerknüppel. Um geflügelte Worte drehen, statt mit Solarflügeln. Scharf aussehen, statt scharf schießen. Sie gehörte nicht her und irgendwie doch genau hier hin.
Der Stapellauf der Allegiance, einer weiteren, ganz neuen Demonstration der Macht des Imperiums, war eine Veranstaltung, die Samin weder verpassen durfte, noch wollte. Allen Gedankengängen zuwider erlebte man ein solches Schauspiel schließlich nicht oft im Leben. Manchmal geschahen Dinge, die nicht einmal in Träumen auftauchten. Als Frau zu einem Aushängeschild des Imperiums zu werden, war verrückt genug. Als Chiss darüber hinaus allemal mehr. Natürlich war sie ein halber Mensch, doch wen interessierte das schon? In der xenophoben Gesellschaft der imperialen Extraklasse galt nur ihre blaue Haut. Das einzige Anzeichen kleinster Menschlichkeit war das Weiß ihrer Augen, welches sich um das Rot ihrer Pupillen zog. Da jedoch eh kein Mann einer Frau je zuerst in die Augen sah, war dies wohl kaum hilfreich. Im Zweifel sorgte es nur dafür, dass sie nicht einmal unter den Chiss wahre Anerkennung fand.


Und doch war sie hier. Genau hier. Mit entschlossenen Schritten betrat sie den Hangar der Werftbasis. Einige Gäste waren bereits da, umzingelt von allerhand Ehrenformationen, die als Wachen innerhalb des Hangars wohl kaum von Nöten waren. Die Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld dieser Veranstaltung waren streng. Fast als würde Samin unter die Bettdecke des Imperators persönlich schlüpfen wollen. Aber wer wusste schon, wofür diese werten Schiffskommandeure sich hielten?

Vermutlich für eben jenen. Wie die Herren der Schöpfung selbst standen sie da. Da war ein weiterer Chiss, ein Vertreter der Infanterie. Ansonsten Flottenangehörige verschiedenster Rangstufen. Und die schlimmsten von allen. Verwalter! Ob ihnen die vor Stolz geballten Brustkörbe zusammenfallen würden, wenn man ihnen die Stöcker aus dem Hintern zog? Bei dem Gedanken daran, huschte für den Bruchteil einer Sekunde das Anzeichen eines Lächelns über das Antlitz der Pilotin. Vermutlich sollte sie sogar einige der anwesenden Gesichter kennen, doch da sie die Medien nicht mehr verfolgte als unbedingt notwendig, entgingen ihr solche Details häufig. Wer die Holo-Dokumentationen über das Auswahlverfahren der Elite-Staffel verfolgt hatte, kannte jedenfalls ihr Gesicht. Und wer nicht, kannte immerhin das Wolve Squad.

[ Fondor-System| Fondor | Werftbasis 7 | Hangar 2 | Samin, Kael, Invida, Kyoshi, Scytale, Colin, Erik... ]
 
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[Fondor-System | Fondor | Hotel in Fondor City] - Saphenus; Talitha (NPC)

Saphenus unterdrückte ein Gähnen während er einäugig auf das Datapad in seiner klauenartig abgemagerten Hand starrte. Er saß auf dem Boden, den Rücken an das nun milchig undurchsichtige Panoramafenster gelehnt. Seine andere Hand ruhte wie so oft auf seinem Oberschenkel obgleich ihn momentan keine Schmerzen sondern eher ein diffuses Kribbeln plagte. Lom Fey, akribisch und sorgsam wie er war, hatte ein Dossier mit den wichtigsten Köpfen des Stapellaufs zusammengestellt, deren digitale Abbilder nun auf dem flachen Bildschirm vor ihm zu sehen waren. Neben dem Grand Vizier, rechte Hand und Stellvertreter des Imperators, als wohl prominentestem Gast gab es auch Informationen zu verschiedenen Mitgliedern der Admiralität sowie zu dem Kommandeur der Allegiance und seinem Stellvertreter sowie rudimentären Daten zu dem Sternzerstörer selbst. Stoisch versuchte Saphenus sich die wichtigsten Informationen und insbesondere die Gesichter einzuprägen, doch er merkte, dass seine Aufmerksamkeit gefährlich oft drohte abzugleiten und sich anderen, schöneren Dingen hingab. Er fürchtete, dass der Stapellauf wie schon die Benefizgala zum Schaulaufen scheinbar wichtiger und einflussreicher Personen ausarten würde, deren ganze Daseinsberechtigung jedoch mehr als fraglich war. Schon bei dem Gedanken daran sich mit diesen armseligen und austauschbaren Individuen auseinandersetzen zu müssen wurde Saphenus schlecht und beinahe legte er das Datapad zur Seite um es nie wieder zu berühre. Er ließ jedoch Pradas Worte Revue geschehen und rief sich ins Bewusstsein, dass der Stapellauf eine Chance sein konnte wenn er nur auf die richtigen Personen traf und mit ihnen in Kontakt trat. Auch wenn es ihn wütend machte, alleine konnte er Korriban nicht wieder zu seinem alten Glanz zurückführen. Armseligerweise war er dafür auf die Unterstützung anderer angewiesen, womöglich sogar auf die Unterstützung von Personen, deren Existenzrecht mehr als fraglich war. Zumindest nahm sich der Zabrak vor eines Tages Genugtuung einzufordern wie sie auch Prada für sich reklamierte nachdem sie erreicht hatten wonach sie strebten.

Eine dezente Klingel ertönte, argwöhnisch blickte Saphenus auf. Talitha, in ein gemütliches Gewand gekleidet, ging zur Tür und öffnete um einen nervösen Pagen zu entdecken, der ihr sogleich ein Paket entgegenstreckte. Lächelnd nahm sie es entgegen, zitternd brachte der Page eine angedeutete Verbeugung zustande, drehte sich dann ungeschickt und verschwand schneller als es angemessen gewesen wäre. Ratlos sah Talitha ihm einen Moment hinterher.
„Sith scheinen dem Personal Angst zu machen.“, stellte sie fest und brachte Saphenus zum Lachen. „Ist das nicht gerechtfertigt?“, merkte er belustigt an und machte eine Geste als wolle er jemandem den Hals zuschnüren. „Wir sind gefährlich, haben Lichtschwerter und die dunkle Seite der Macht. Sie sollten Angst haben.Talitha schüttelte den Kopf, konnte sich jedoch ein Lächeln nicht verkneifen. Sie setzte sich neben ihn und legte das Paket auf seinen Schoß. „Es ist für dich.“, stellte sie fest. Saphenus‘ Blick wurde skeptisch. Er öffnete es, zuerst kam ihm eine Nachricht Lom Feys entgegen. „Als Gouverneur im Dienste seiner Majestät habt Ihr das Recht auf eine standesgemäße Uniform. Meine bescheidene Empfehlung wäre, sie zu tragen.“ Unwirsch warf Saphenus die Karte weg, griff in das Paket hinein und förderte tatsächlich eine Uniform zutage, deren Schulterzeichen ihn als Gouverneur auswiesen. Talitha begann zu kichern. „Darin siehst du bestimmt gut aus.“, sagte sie amüsiert und musterte ihn sogleich mit der impliziten Aufforderung die Uniform anzulegen. „Nicht in diesem Leben.“, entgegnete er und funkelte das Stück Stoff böse an. Sie war zu eng, sie würde seinen schmächtigen Körper, seine dürren Arme und Beine, seinen krummen Rücken betonen. „Niemals!„Vielleicht solltest du es in Betracht ziehen, es ist eine offizielle Veranstaltung und auch wenn dich die Meinung der anderen nicht interessiert, so könnte die Zusammenarbeit mit ihnen davon abhängen. Wenn sie dich nicht als Gouverneur und Sith erkennen, beachten sie dich vielleicht gar nicht.“


Es folgte ein intensives hin und her, immer wieder versuchte Talitha ihm die Uniform schmackhaft zu machen während er schon seine normale Garderobe rauslegte. Am Ende gab er genervt nach, schlüpfte tatsächlich in die Uniform und betrachtete sich im Spiegel. „Das lasse ich nicht an.“, begann er zu protestieren, doch Talitha legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. „Alle werden so aussehen, du wirst gar nicht negativ auffallen.“ Er sah sie böse und missbilligend an, doch sie hielt seinem Blick stand. Er stöhnte leidgeplagt. „Was soll’s, dann sehe ich eben aus wie ein beschissener Zirkusclown. Sollen sie es sich doch wagen zu lachen, ich werde sie vernichten. Einen nach dem anderen.„Mach das.“, erwiderte Talitha, wissend, dass sie ihn nicht ernstnehmen musste. Vielmehr freute es sie, dass es ihr gelungen war ihn zu überreden. „Du musst los.“, wechselte sie das Thema. Saphenus nickte. Während er hinausging griff er nach einem abgewetzten, aber weiten und schwarzen Umhang und legte ihn sich über die Schulter. „Das ist nicht dein Ernst!“, wurde er sofort getadelt, doch er ignorierte es und verließ seine Suite. Er fühlte sich nackt wenn sein Körper den maßregelnden Blicken anderer ausgesetzt war.


Gemeinsam mit Prada bestieg er die bereits wartende Fähre und wandte sich dann seinem Amtskollegen zu.
„Erfreuliche Nachrichten? Ich gratuliere Euch.“, erwiderte er höflich. Prada erklärte, dass er in eine einflussreiche Position in einem Unternehmen gerutscht sei, das mit ihrem gemeinsamen Partner, Mr. Lanez, in Verbindung stand. Nachdenklich strich sich Saphenus über das Kinn. „Wir sollten definitiv in Kontakt bleiben. Ich bin neugierig: an was habt Ihr konkret gedacht?“


Der Flug von Fondor zu den Werften im Orbit dauerte nur wenige Minuten und bald schon stellten sich Prada und Saphenus Seite an Seite auf. Dem Zabrak wurde bewusst, dass sie zwar eine ähnliche Uniform trugen, sein Bild jedoch durch den schwarzen Umhang verschandelt wurde. Er zuckte in Gedanken mit den Schultern. Das Lichtschwert baumelte wie gewohnt an seinem Gürtel und wurde bei jedem seiner Schritte kurz sichtbar. Den Gehstock hielt er locker in der Hand, die Schmerzen waren erträglich. Die Fähre setzte mit einem sanften Ruck auf dem Boden auf, sofort öffnete sich die Landeluke zischend und gab den Blick auf den Hangar frei. Imperiale Banner zierten die Wände, ein reges Treiben herrschte vor ihnen. Das Bild wurde von dem weiß der Rüstungen der Sturmtruppen geprägt, die überall Wache standen und für Sicherheit sorgten. Sofort machte Prada ihn auf eine Drohne aufmerksam, deren Linse ihr Abbild festhielt und wahrscheinlich sofort weiterleitete. Pradas Miene veränderte sich augenblicklich, stolz und vornehm erweckte er einen fotogenen Eindruck. Saphenus konnte der Drohne nur einen angewiderten Blick zuwerfen und verließ dann das Shutte.


„Stattlich wirke ich wohl nicht, eher wie ein ausgehungerter Kriegsgefangener der falschen Rasse. Dennoch: schieben wir ihnen ihre Überheblichkeit in den Arsch.“
, murmelte Saphenus Prada zu. Bei den Soldaten angekommen, deren akribische Blicke zu spüren waren, wandte sich Saphenus an einen der Soldaten. „Saphenus, Krieger im Orden der Sith und Gouverneur von Korriban im Dienste seiner Majestät.“, stellte er sich gedehnt vor und enthüllte wie zur Bestätigung den Griff seines Lichtschwerts. Er konnte die emotionale Reaktion des Soldaten nicht spüren. Eine weitere Drohne scannte sein Gesicht, kurz darauf piepte sie bestätigend. „Wir konnten Euch identifizieren, Herr Gouverneur.“ Säuerlich wurde Saphenus bewusst, dass seinem Amt anscheinend eine größere Bedeutung beigemessen wurde als seiner Stellung im Orden. „Unsere Empfehlung lautet, dass Ihr Euer Lichtschwert aus Sicherheitsgründen zur zentralen Verwahrung abgebt.“ „Nein, das wird nicht passieren.“, sagte Saphenus, nun etwas grimmiger. „Wie Ihr wünscht. Ihr dürft passieren.“ Gemeinsam mit Prada ließen sie die Sicherheitskontrollen hinter sich. „Ich bin eine Waffe, die dunkle Seite der Macht meine Verbündete. Glauben diese Idioten ernsthaft von meinem Lichtschwert ginge die wahre Bedrohung aus? Diese Narren!“, flüsterte er Prada perfide grinsend zu. Geschäftiges Treiben herrschte um sie herum, einander bekannte Gesichter begrüßten sich mal mehr und mal weniger herzlich. Saphenus spürte den ein oder anderen abwertenden, fast angewiderten Blick auf sich ruhen, doch er ignorierte es. Sein Aussehen, sein abgewetzter Umhang mit der darunterliegenden Uniform, sein Lichtschwert und letztlich seine Rasse mussten wohl oder übel Aufmerksamkeit bei einem Event erwecken, dass die imperiale Vorherrschaft und damit das Ideal des männlichen Menschen betonte.


Langsam sah sich Saphenus um ohne jedoch ein bekanntes Gesicht zu erblicken. Etwas enttäuscht wandte er sich Prada zu, hatte er doch gehofft früh auf Janus zu treffen. Auch wenn es ihn ärgerte, er konnte von seiner Erfahrung und seinen Kontakten profitieren, zumal er Prada in Aussicht gestellt hatte sie miteinander bekannt zu machen. Gerade wollte er Prada einen weiteren, abwertenden Kommentar über die anwesende Gesellschaft zukommen lassen, da entdeckte er hinter ihm den Ersten Offizier, Scytale Mentel, der Allegiance. Die Abbildung in dem Dossier war tatsächlich aktuell und realitätsnah gewesen. Saphenus machte Prada auf ihn aufmerksam. „Sollen wir uns vorstellen?“, fragte er um dann voraus zu gehen. Mentel war offensichtlich bereits mit mehreren Personen im Gespräch, doch Saphenus nahm sich die Freiheit sich dazu zu stellen.


„Mr. Mentel.“, begann er plump, denn just in diesem Moment hatte er seinen Dienstgrad vergessen. „Eine nette Aufwartung, die Sie uns gemacht haben.“ Er wies auf die auffälligen Sturmtruppen.“ Hoffen wir mal, dass sie keinen Grund haben schießwütig zu werden.“ Er lächelte schief und stellte dann Prada als auch sich selber vor.


[Fondor-System | Fondor | Werftbasis 7 | Hangar 2] - Saphenus; Agustin Prada; Scytale Mentel; viele andere unbekannte Gäste
 
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