Friedensnobelpreis 2005

Jedihammer

Generalfeldmarschall, Pontifex Maximus des Mars.
Der diesjährige Friedensnobelpreis ist vergeben.
Und wieder ist es eine schallende Ohrfeige für die Politik der USA.
Der Preis geht dieses Mal an die Internationale Atomernergiebehörde und ihren Chef Mohammed el Baradei.
Jene Behörde also,die zum großen Verdruß der USA festgestellt hat,daß die Spuren der Urananreicherung in Zentrifugen im Iran nicht vom Iran stammen können.

Ich denke,daß man eine gute Entscheidung getroffen hat.
 
Und warum bekmmt die IAEA nun den Preis? Was hat sie denn getan? Sie preist wie immer die friedliche Nutzung von nuklearer Energie an, hat im Irak ihren Job getan und sonst nichts. Sie hätte ihn dann schon früher bekommen sollen, oder hat man keine potentiellen Preisträger? Die Vermutung kam ja auch schon bei der letztjährigen Nobelpreisverleihung auf. (Damaliger Tenor: "Was haben Bäume mit Frieden zu tun?" Damit hatten sie auch recht.)
 
Iron Fist schrieb:
Und warum bekmmt die IAEA nun den Preis? Was hat sie denn getan? Sie preist wie immer die friedliche Nutzung von nuklearer Energie an, hat im Irak ihren Job getan und sonst nichts. Sie hätte ihn dann schon früher bekommen sollen, oder hat man keine potentiellen Preisträger? Die Vermutung kam ja auch schon bei der letztjährigen Nobelpreisverleihung auf. (Damaliger Tenor: "Was haben Bäume mit Frieden zu tun?" Damit hatten sie auch recht.)

Warum hat sie ihn bekommen ?
Nun,weil sie unteranderem auch versucht,die Urananlagen im Iran und in Nord-Korea zu überwachen und zu untersuchen


Hat sie im Irak ihren Job getan ?
Ja,das hat sie.Und sie stand auch der Invasion des Iraks kritisch gegenüber,da sie wußte,daß man dort keine Massenvernichtungswaffen finden würde.
Mohammed el Baradei hat sich,anderst als die Herren Ritter und Butler nicht vor den Karren der USA spannen lassen.

Haben sie keinen Besseren gefunden ?

Weiß ich nicht.Da kann ich nichts zu sagen.
 
Mei... Walesa hat ihn auch bekommen. Und außer ne große Klappe zu haben hat er auch nix gemacht (persönliche Ansicht, der Typ ist einfach zu doof ein ganzes länderübergreifendes System zu stürzen, das haben andere geplant und ihn einfach vorgeschickt. und ohne Gorbatschow hätte er schonmal garnix erreicht)...

Solange das wirklich Leute bekommen, die sich irgendwo bemühen die Welt etwas friedlicher zu machen. Wenn das jetzt die IAEO bekommt, weil sie die Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke vorantreibt und gegen ihre Nutzung zu militärischen Zwecken ist, dann ist das irgendwo auch förderlich für den Frieden. Unter diesem Aspekt kann man genauso gut fragen warum die Médicin sans Frontières einen Friedensnobelpreis gekriegt haben, die machen doch auch nicht wirklich was aktiv für den Frieden, sondern verarzten Flüchtlinge &Co. So direkt ist da kein Zusammenhang, aber passiv verbreiten sie halt doch eine gewisse Botschaft.
 
Baradei halt ich für eine gute Entscheidung ... fand's schon 2003 gut, wie er unabhängig blieb und sich nicht von den USA beeinflussen liess.
 
Davon mal abgesehen, dass auch bisweilen üble Gewalterzeuger wie Yasir Arafat den Preiß bekommen haben, kann ich die diesmal die Entscheidung für die IAEA ind El Baradei nur gutheißen. El Baradei hat viel geleistet und ist immer neutral geblieben, hat sich nicht von den Mächtigen aus Politik und Wirtschaft vereinnahmen lassen, weshalb er auch der Amerikanischen Regierung ein Dorn im Auge ist. Die Atomenergiebehörde ist vielleicht das einzige Instanz die eine Katastrophe verhindern kann.

Baradeis Einschätzung über die Gefahr nuklearer Ansachläge und zukünftiger nuklearer Kriege macht mir jedoch sehr Angst. Seine Prognosen sind sehr pessimistisch. Ich hoffe, wie er wahrscheinlich auch selber hofft, dass er irrt.
 
Stimmt es eigentlich dass der Physiknobelpreis zu einem Viertel an den Deutschen Theodor Hänsch geht?
 
Danke dir für die Information! Worin genau bestanden seine Forschungen bzw. Forschungsergebnise. In einem Fernsehbeitrag wurde irgendetwas hinsichtlich Lasertechnik erwähnt, aber ich habe nur die letzten Sekunden gesehen und wollte daher mal nachfragen.

BTW: Sorry, wollte dafür nicht gleich ein neues Topic aufmachen.
 
Darth Mund schrieb:
Davon mal abgesehen, dass auch bisweilen üble Gewalterzeuger wie Yasir Arafat den Preiß bekommen haben, .

Nur eine Frage :

Hast Du Dir schon mal die Lebensläufe der Friedensnobelpreisträger Trimble,Peres,Kissinger,Mandela,LeKlerk,Rabin usw. angesehen ?
 
Jedihammer schrieb:
Nur eine Frage :

Hast Du Dir schon mal die Lebensläufe der Friedensnobelpreisträger Trimble,Peres,Kissinger,Mandela,LeKlerk,Rabin usw. angesehen ?

Wer Trimble ist, weiß ich nicht oder fällt mir grad nicht ein.

Dass Mandela Dreck am Stecken hat, ist mir unbekannt.

Dass die anderen aber zum Club der "hab-Verbrechen-gegen-die Menschlichkeit-begangen" gehören, ist mir bekannt. Arafat war nur ein Beispiel.
 
Darth Mund schrieb:
Wer Trimble ist, weiß ich nicht oder fällt mir grad nicht ein.

David Trimble ist bzw. "war" eine nordirischer Radikaler Protestanten Politiker.
Gibt den Namen mal im Google ein.Du wirst Dich wundern.


Darth Mund schrieb:
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Dass Mandela Dreck am Stecken hat, ist mir unbekannt.

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Das kann ich mir sehr gut vorstellen(geht nicht gegen Deine Person),wird ja auch im Westen nicht gerne erwähnt.

Nelson Mandela war ein Top-Terrorist,der keinesfalls unschuldig im Gefängnis war.
Die Attentate,die der von ihm geleitete ANC verübteauch gegen Zivilisten,,dürften allgemein bekannt sein.Mag das Regime in Süd-Afrika auch ein unmenschlcihes,rassistisches Regime gewesen sein,so war es doch die völkerrechtlich legitimierte und anerkannte Regierung.
Und diese Regierung bot Nelson Mandela die Freilassung an,wenn er öffendlich auf den Terror verzichtete.Dies lehnte der "Friedensengel vom Kap" jedoch entschieden ab.

Darth Mund schrieb:
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Dass die anderen aber zum Club der "hab-Verbrechen-gegen-die Menschlichkeit-begangen" gehören, ist mir bekannt. Arafat war nur ein Beispiel.

Seltsamerweise erwähnen viele hier im Westen immer zuerst Araffat.
 
@Jedihammer
Danke für die Aufklärung. Ich werde mich mal näher informieren. Ist schon interessant, wie das öffentliche Bild mancher Prominenten von der Realität abweicht und wie verklärte Heldenverehrung die Verbrechen verdeckt. Mitverantwortlich dafür sind da auch unsere deutschen Medien.
Ich verstehe z.B. nicht warum so ein Gauner wie Fidel Castro in Europa so geachtet und beliebt ist.
Das erinnert mich irgendwie an die 70er Jahre als Studenten auf Demonstrationen mit Hochiminh-Transparenten rumliefen.
 
Da sieht man wieder welche Macht die Medien haben können, wenn sie diese richtig nutzen. Im Grunde wird alles, was wir von der Welt mitbekommen, von denen gefiltert und wir erfahren so immer nur jenes, das die Medien für wichtig erachten und aus der Perspektive, die sie haben wollen. Armes Italien...
 
Darth Mund schrieb:
Ich verstehe z.B. nicht warum so ein Gauner wie Fidel Castro in Europa so geachtet und beliebt ist.
Das erinnert mich irgendwie an die 70er Jahre als Studenten auf Demonstrationen mit Hochiminh-Transparenten rumliefen.
Inwiefern wird denn Fidel Castro in Europa geachtet und genießt Bewunderung? Europa hat immer noch Sanktionen gegen Kuba in Vollzug, oder irre ich mich da? Nicht umsonst wird bei Kuab von einem isolierten Land gesprochen, oder nicht?
 
Iron Fist schrieb:
Inwiefern wird denn Fidel Castro in Europa geachtet und genießt Bewunderung? Europa hat immer noch Sanktionen gegen Kuba in Vollzug, oder irre ich mich da? Nicht umsonst wird bei Kuab von einem isolierten Land gesprochen, oder nicht?

Die Medien schreiben Artikel, drehen Filme über ihn, in denen seine schlimmen Seiten ausgeklammert werden oder nur ganz am Rande benannt werden. Beispiel:Oliver Stone (gut, der ist Ami) schmückt sich mit ihm in einem Film (Comandante), der Castro einseitig glorifiziert. Auch Komentare von Leuten aus dem Deutschen Fernsehen fallen meist positiv aus. Johannes B. Kerner z.B. fragt ehrfürchtig einen Mann, der Castro kennegelernt hat, wie den Castro so drauf sei und behauptet selbst er sei eine herausragende Persönlichkeit, was Castro sicher ist, aber ohne weitere Erklärung vielen ein falsches Bild von ihm erzeugt. Auch durfte mal ein deutscher Kellner im Fernsehen stolz seine Begegnung und sein Gespräch mit Castro schildern.
Meine Wahrnehmung ist einfach, dass Castro viel zu gut wegkommt. Ich gebe zu, dass meine Wahrnehmung eine Subjektive ist.
Deutsche Politiker distanzieren sich natürlich von ihm. Die Europäer einschließlich der BRDkämpfen aber eher gegen Handelsembargos und Sanktionen gegen den Willen der USA. Es gibt da da unterschuedliche Meinungen darüber wie man Kuba behandeln sollte.
 
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