@Adrian_Berry:
So bestechend und beeindruckend das Konzept eines Galaxis-Geschützes ist, so problematisch ist es bei näherer Betrachtung.
Ausgehend von der Zeichnung von SD.Net wo es einen ISD zum Größenvergleich gibt dürfte das Galaxis-Geschütz 6.400 Meter lang sein und nicht über 7.000 wie anderswo behauptet. Es ist hyperraumfähig (wobei man nicht weiß, wie schnell), es ist mit Turbolaser-Kanonen bewaffnet, aber man weiß nicht wieviele und von welchem Kaliber. Es verfügt über ein Magazin für Raketen aber wir wissen nicht, wieviele Raketen im Magazin sind. Schutzschirme sollte das Ding eigentlich auch haben.
Interessant oder besser problematisch sind die Raketen.
Wenn diese von selbst in den Hyperraum springen könnten, dann bräuchte man eigentlich kein Geschütz, also dürfte die Fähigkeit zum Hyperflug aus dem Geschütz und nicht dem Geschoss kommen (was dann natürlich die Frage aufwirft, wie kommt die Rakete aus dem Hyperraum wieder heraus, anstatt für ewig dort herumzuschwirren, wie es laut anderen EU-Quellen, wie zum Beispiel in der "SchwarzeFlotte-Trilogie" der Fall ist).
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten:
1) Die Rakete wird innerhalb des Geschützes in den Hyperraum versetzt und mit soviel Energie versehen, daß sie ihr Ziel auch erreichen kann. Sowie diese Energie aufgebraucht ist fällt die Rakete automatisch aus dem Hyperraum.
2) Ist wie Möglichkeit 1), nur liegt es hier an der Steuerung der Rakete, die das schützende Feld, welches die Rakete im Hyperraum hält, ausschaltet.
Möglichkeit Nr.2 würde nicht im Widerspruch zu anderen EU-Quellen in Bezug auf Hyperraumflug stehen, allerdings würde sich hier die Frage stellen, wenn es die Rakete ist, die das Hyperraum-Feld ausschaltet, wieso kann sie es dann nicht auch einschalten? Und wenn sie es einschalten kann, warum dann noch der Bedarf für ein Geschütz?
Das nächste Problem wäre die Programmierung eines Kurses. Im Unterlicht-Bereich kann die Rakete navigieren, im Überlicht-Bereich muß sie es eigentlich auch, denn sollte die Rakete zehntausende von Lichtjahren in einer geraden Linie zurücklegen so würde sie früher oder später in ein Hindernis prallen, lange bevor sie ihr Ziel erreicht oder von einem Masseschatten aus dem Hyperraum gezogen werden. Wenn die Programmierung durch die Rakete erfolgt, das Leitsystem also fortgeschritten genug ist um selbst einen Kurs zu erstellen, so stellt sich widerrum die Frage, warum nicht gleich ein automatisiertes Raumschiff bauen und sich den Ärger mit dem Geschütz sparen. Es spricht also vieles dafür, daß die Kursprogrammierung vom Geschütz erfolgt und das Leitsystem der Rakete diese nur abspult.
In beiden Fällen ist es jedenfalls nicht notwendig, daß die Rakete vom Geschütz auf ein bestimmtes Ziel gerichtet wird, da der Kurs unterwegs sowieso mehrmals geändert wird. Die lange Röhre muß also einem anderen Zweck dienen, möglicherweise der Stabilisierung des Hyperraum-Feldes der Rakete von außen. Die Rakete, die am Ende von "Empire's End" den Lauf verließ und Byss vernichtete, dürfte in Wartestellung gelegen haben und bei der Zerstörung des Geschützes selbst aus dem Lauf gefallen sein. Es stellt sich dann die Frage wieso die nichtaktivierte Rakete nicht abgeschossen wurde (kann noch erklärt werden, wenn man all die übrigen Trümmer berücksichtigt) und wieso die Rakete es bis nach Byss schaffte (kann nicht erklärt werden, wenn der Schtutzschirm des Planeten noch aktiv war, die Rakete aber nicht) um dort zu detonieren. "Empire's End" ist auch deshalb fragwürdig, weil dort die Eclipse beim Zusammenstoß mit dem Galaxis-Geschütz hochzugehen scheint. Von einem Schiff, daß dazu entworfen wurde ganze Flotten zur Not durch rammen zu vernichten hätte man besseres erwarten können.
Die Raketen des Galaxis-Geschütz verfügen über Schilde, Panzerung und - besonders bemerkenswert - offenbar die Fähigkeit andere Schutzschilde zu durchdringen. Eigene Schilde und Panzerung sind stark genug, um zu verhindern, daß die Rakete abgeschossen wird, was ein weiteres Fragezeichen aufwirft: Wo kommt die Energie dazu her und warum verfügen Imperiale Schiffe nicht über vergleichbare Schutzschild-Projektoren. Eine Möglichkeit wäre, daß die Systeme der Rakete die eintreffende Energie für die eigenen Schilde verwenden (wie dies bei den Viper-Automadon-Droiden der Fall ist).
Ein Geschoß des Galaxis-Geschützes gehört zu den schnellsten Objekten, die wir bisher in SW gesehen haben. Vom Tiefkern bis zum Äußeren Rand braucht ein Geschoß keine halbe Stunde.
Es ist schwer abzuschätzen, wieviel Feuerkraft der Gefechtskopf des GG wirklich hat, da seine zerstörerische Wirkung auf der Einleitung einer Kettenreaktion der Materie des Zieles beruht (in dieser Hinsicht läßt sich das GG mit den Arkon-Bomben der PR-Serie vergleichen). Tatsache ist, daß es keine Rolle spielt, ob es sich bei dem Ziel um einen Planeten oder um ein Raumschiff handelt.
Insgesamt wurde das Geschütz - läßt man mögliche Testschüsse aussen vor - sechsmal abgefeuert: Einmal auf das ehemalige Rebellen-Hauptquartier Dar Socha, dann auf den militärischen Transporter der Rebellen "Pelagia", auf zwei unbenannte Ziele (Palpatine's neuer Executor Xecr Nist kommentiert die Zerstörung der "Pelagia" mit "euer Geschütz wurde nur viermal abgefeuert und schon unterwerfen sich euch die Welten der Galaxis"), der fünfte und sechste Abschuß hatten das neue Rebellen-Hauptquartier Nespis IV zum Ziel, die Allianz überlebte nur weil der Zünder versagte (all die komplexen Systeme und dann entscheidet ein billiger Zünder über den Ausgang des Krieges), was zur Folge hatte, daß Projektil Nr.6 in Marsch gesetzt wurde, welches die fliegende Stadt jedoch erst nach deren Evakuierung vernichtete.
Lord Garan schrieb:
Wie kommst denn auf ~hundert ISZ? Ein-Zwei Dutzend wenn es gut geht, oder vergessen wie kleinere Flotte die Dinger allgemein ausweiden?
Weswegen ich sagte, daß die Einsatzmöglichkeiten von Antrieben, Schilden und Turbolasern Flexibilität erzwingen. Nehmen wir einmal an ein Schiff hat genug Treibstoff gebunkert um seinen Reaktor bei voller Leistung 24 Stunden laufen zu lassen. Dann sitzt es nach 24 Stunden auf dem Trockenen und wäre in einer Schlacht wie der für Xa'Fel in "Das letzte Kommando" die 30 Stunden dauerte nutzlos.
Laut ROTS:ICS braucht es 1.000 Recusants um einen Mandator2 zu erledigen.
1.000 Recusants sind also die Obergrenze für einen Mandator. Ein Recusant verbraucht maximal 8.600 Tonnen Treibstoff pro Sekunde, ein Mandator2 würde also maximal 8 Millionen 600 Tausend Tonnen Treibstoff pro Sekunde verbrauchen (was 7.74E26 Watt entspricht).
Ein Sternzerstörer der Venator-Klasse hat einen Höchstverbrauch von 40.000 Tonnen Treibstoff, ein Mandator2 entspricht also 215 Venators.
Laut ROTS:ICS braucht es 4-6 Recusants um einen Venator oder Victory zu erledigen, ein Victory ist also einem Venator vergleichbar oder aber um fast 30% stärker, wenn der Treibstoff-Verbrauch dem von 6 Recusants entspricht (dann hätten wir 51.600 Tonnen für den Victory, was bedeutet, daß ein Mandator2 = 167 Victory-SD).
Ein Imperator ist 5.6mal größer als ein Victory, was uns zu 224.000 Tonnen Treibstoff bei Venator = Victory und 288.960 Tonnen Treibstoff führt, wenn 1Victory = 6Recusants. Im ersten Fall hätten wir 1Mandator2 = 38 ISD, im zweiten 1Mandator2 = 30 ISD. Wenn der Energie-Zuwachs des ISD natürlich in keinem Verhältnis zum Größenzuwachs über den Victory steht (z.B. ein ISD = 3 VSD), dann verschiebt sich das Verhältnis natürlich zugunsten des Mandators.
Gegenprobe:
Laut EvillJedi von TFNet. hat ein ISD ein Volumen von ~ 73 Millionen Kubikmeter. Wenn 10 Prozent dieses Volumens Treibstofftanks sind, so haben wir 7 Millionen 300 Tausend Kubikmeter für Treibstoff zur Verfügung. Laut AOTC:ICS ist der Treibstoff eines Großkampfschiffes "orders of magnitude" dichter, als die neutronium-imprägnierte Schiffshülle.. 7 Millionen Kubikmeter sind 7 Billionen Kubikzentimeter. Wenn wir ein Element wie Uran für die Hülle nehmen (19,05 Gramm/Kubikzentimeter) und dies mit 2.000 multiplizieren ("orders of magnitude", daß könnte auch 1.000x1.000 heißen) so würden wir 27.8 Billiarden Gramm Treibstoff erhalten, was 27.8 Milliarden Tonnen Treibstoff entspricht.
Bei einem maximalen Treibstoff-Verbrauch von 288.960 Tonnen pro Sekunde hätte unser ISD für 96.252 Sekunden Treibstoff, was 26.7 Stunden oder 1.1 Tagen entspräche.
Vom Volumen her entspräche eine 11 Meilen lange Executor etwa 324 ISDs, wäre mit 78-118mal (basierend auf den Waffen-Türmen) also noch unterbewaffnet. Ein Grund könnte sein, daß die Oberfläche, auf der man Waffen-Türme und Schutzschildprojektoren montieren kann nur in 2 Dimensionen wächst, das Volumen aber in 3. In diesem Fall hätte eine Executor jede Menge Platz für andere Dinge zur Verfügung.