Die Vorstellung, dass Gott aktiv ins Weltgeschehen eingreift, ist ebenfalls weit verbreitet. Gott ist nicht Schicksal, In der Kirche danken wir beim Erntedankfest Gott für unser Brot, während in der dritten Welt Leute verhungern. Der Punkt ist, dass Gott weder direkt für unser Brot, noch für deren Mangel an Brot verantwortlich ist. Er hat die Welt mit Gesetzen geschaffen. Würden die Menschen wie alle anderen Tiere in Einklang mit der Natur und miteinander leben, wäre alles perfekt. Deshalb sagen wir, er habe die Welt gut geschaffen. Sie ist es aber nicht, und weil viele zu faul sind ihr Leben zu ändern, halten sie den Glauben für heuchlerisch. Gott ist nicht Schicksal, er lenkt uns nicht, sondern er lässt uns selber lenken. Deshalb sagen wir, er ist gut. Das Böse entsteht als Folge unseres freien Willens, als Folge des Guten. Man sagt, Gut könne nicht ohne Böse existieren. Das ist ungenau; es müsste heißen Gut kann nicht ohne Böse erkannt werden, und umgekehrt. Auch darf Gott nicht so personifiziert werden. Weil die Welt in ihren Gesetzen funktioniert, harmoniert, also gut ist, sagen wir, dass es einen guten Willen gibt, der dahinter steht, und nennen ihn Gott.
Zu den anderen ("exotischen") Religionen: Ich will mal gar nicht auf die gesellschaftlichen Dinge, die damit verbunden sind eingehen, denn das sind wiederum nur Produkte der Religionsvertretenden Institutionen. Von denen kommt auch das Bild, welches viele vom Glauben haben (wie ich in meinen vorangegangenen Post schon gesagt hab', aber den hat ja offensichtlich mal wieder keiner gelesen). Der Glauben selber will aber in allen Religionen praktisch dasselbe. Die Polytheisten beten halt für verschiedene Dinge verschiedene Götter an, während wir alles in einem Gott vereinen. Das, meine Freunde, ist die wesentlich bessere Methode! Es gibt so viele Facetten an der Welt, dass man gar nicht für jede einen extra-Gott anbeten kann. Was mich außerdem stört ist, dass es im Polytheismus auch Götter für das Böse gibt, die man anbetet. Wir dagegen gehen davon aus, dass Gott gut ist und sich das Böse aus dem Guten heraus entwickelt hat. Wir müssen keinen Gott beschwichtigen, weil er nicht wütet. Leider gab es da auch in der Geschichte des Christentum ziemliche Fehleinschätzungen.... Ich würde mich freuen, wenn diesmal auch jemand meinen Beitrag lesen und antworten würde. Viele erzählen hier einen von wegen ungläubig und bringen keine haltbaren Begründungen!