Ilum


{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}




Juna mochte das Gefühl in den Armen dieser Frau zu sein. Sie war das erste mal in ihrem Leben wirklich glücklich. Die Worte taten einfach nur gut. Das war ein gutes Gefühl. Ihre Augen waren gesenkt. Dies war ein wirklich anderes Leben. Ihre Chance auf Freiheit machte das alles nur noch schöner. Ja, jedes Wort der alten Dame war Balsam für die Seele der Rattataki. Sie würde dafür kämpfen dieses Leben weiter zu führen. Sie würde für diese Frau kämpfen. Sie war entschlossen Tabby zu helfen. Auch wenn die Frau scheinbar nicht mehr ganz gesund war. So lange sie lebte würde Juna in ihrer Schuld stehen. Schon bald hielt die alte Frau dem Haarlosen Mädchen ein Messer hin. zögerlich ergriff sie es und schaute es kurz fragend an. Es war durchaus in der Lage jemanden Lebensbedrohlich zu verletzen. Langsam wanderte ihr Blick wieder zu Tabby. Den Kuchen anschneiden? Irritiert schaute Juna den Kuchen an. Dann begriff sie. Natürlich! Man konnte schlecht einen ganzen Kuchen essen! Aber natürlich! Zaghaft setzte die ehemalige Jüngerin der Sith das Messer an. Vorsichtig schnitt sie etwas unbeholfen beiden ein Stück Kuchen ab. Es war für sie offensichtlich etwas neues ein Messer für solch eine eher friedfertige Aufgabe zu verwenden.

“Ich hoffe es ist nicht zu viel…”

Kam es kleinlaut von der Rattataki welche den Kopf schief legte. In der Tat waren die Kuchenstücke geradezu winzig ausgefallen, was der Rattataki nicht aufgefallen war. Der Sturm würde bald abflauen? Also würde es weniger werden? Juna freute sich schon darauf die Kuppel verlassen zu können. Selbst Suse fiebte fröhlich vor sich hin als diese Nachricht bei dem kleinen Droiden ankam. Schon fast freudig kreiste er in der Luft umher und quiekte vor sich hin. Juna grinste breit dabei und schaute Tabby an.


“Der Kleine freut sich schon darauf. Er ist genauso neugierig wie ich. Es wäre eine Schande wenn jemand seine Persönlichkeit löschen würde. Er ist so lieb…”


Juna lachte ein wenig. Der Gedanke noch andere Wesen der Siedlung kennen zu lernen und vielleicht durch einen Arzt die andauernde Schmerzen zumindest zu lindern war ein unglaublich gutes Gefühl wenn sie so daran dachte. Frische Luft. Neue Bekanntschaften. Es wäre alles ein wirklich netter Gedanke. So nickte Juna der Dame zu und lächelte mehr als nur glücklich.

“Ja! Das klingt super! Ich freue mich schon darauf. Und was kochen wir dieses Mal? Wird es lecker? Ich hoffe doch! Ich mag es!”

Die junge Frau strahlte bis über beide Ohren. Man konnte ihr Glück geradezu spüren. Reine Euphorie durchströmte die Ratataki. Langsam stand sie auf und legte eine Hand an die Kette. Es war ein Großartiges Geschenk. Es war wirklich ihr wertvollster Besitz. Vermutlich waren ein paar ihrer Körperteile im Bezug auf Credits teurer, jedoch emotional war es eindeutig die Kette welche ihren größten Besitz darstellte. Langsam ging die Rattataki zum Fenster und schaute hinaus. Das war ihr neues Leben? Ein Leben in dem sie Glücklich wäre? Womit hatte sie das verdient? Ihr Blick wanderte zu Tabby. Ein lächeln lag weiterhin auf ihrem Gesicht so weit es die Implantate an ihrem Kopf überhaupt zuließen. Viele hätten die Rattataki alleine wegen ihres Aussehens verstoßen. Vielleicht sogar schlimmeres. Aber hier wurde sie wie ein normales Wesen behandelt. Wie jemand der Frei war. Nein… Sie war jetzt frei. Und eigentlich war das für Juna ein noch größerer Grund zur Freude als nur der Geburtstag.


“Der erste Tag meiner Freiheit… und mein erster Geburtstag. Ich glaube… man kann es wirklich als den schönsten Tag meines Lebens bezeichnen!"

bei dieser Aussage schimpfte Suse wie verrückt und Juna streckte dem Droiden die Zunge heraus.

“Natürlich vergesse ich NICHT den Tag an dem wir uns trafen! Aber wir sind nun endlich frei! Und zwar BEIDE!”

Der Droide verstummte kurz, nur um in weiteres, jedoch diesmal deutlich zufriedeneres gepiepe und gefiepe überzugehen. Der Kleine war einfach zu schnell eifersüchtig. Als Juna deswegen den Tag ihres ersten Treffens im Müllschacht so einfach vergessen würde. Was dachte der kleine Droide nur? Dass sie das so einfach vergessen würde? Also wirklich. Allerdings das kleinlaute Verhalten sorgte bei Juna nur noch dafür, dass sie lachen musste. So lange sie zusammen waren wäre alles gut. Mehr als das. Sie hatten eine neue Freundin gefunden. Sowas durfte man einfach nicht ignorieren.




{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}
 
Ilum-Siedlung-Tabby´s Hütte- mit Juna und 5U-S3

Tabby beobachtete Juna, während sie den Kuchen anschnitt. Das Mädchen war wie ein kleines Kind, das im Körper einer fast erwachsenen Frau gefangen war. Einfache, alltägliche Handgriffe waren ihr völlig Fremd. Aber deswegen mit dem Kopf zu schütteln, würde Juna auch nicht weiter helfen. Als das Geburtstagskind die Kuchenstückchen auf die Teller legte, lächelte die alte Dame darum nur und half ihr einfach. Sie nahm das kleine Stück von Juna´s Teller, legte es auf ihren eigenen und schnitt dann ein richtiges Stück vom Kuchen ab. Dieses sah im Gegensatz zu den von Juna abgeschnittenen Stücken wie ein Brocken aus. Tabby signalisierte Juna, von dem Kuchen zu kosten.

"Du wirst gleich merken, warum man so grosse Stücke von einem Kuchen abschneidet."

Tabby war relativ zuversichtlich, dass sie den Kuchen im Laufe des Tages noch aufessen würden. Zur Not mussten die Nachbarn eben helfen.
Ihre Nachricht vom Ende des Sturms kam natürlich auch super an. Sogar die kleine Kugel, die Juna begleitete, schien sich darüber zu freuen. Juna erzählte von der Persönlichkeit des Droiden und Tabby zuckte mit den Schultern.

"Wenn es dein Droide ist, entscheidest du , was damit gemacht wird. Es gibt einige Leute- vor allem Piloten- die ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Droiden haben und sie darum wenn dann nur partiell löschen lassen. Man muss ja nicht immer gleich den Reset-Knopf drücken."

Wie Juna gerade jetzt darauf kam, war Tabby ein Rätsel. Sie selbst hätte daran nie einen Gedanken verschwendet. Vielleicht, weil sie keine Droiden hatte. Aber es war offensichtlich, dass der kleine Droide eine zentrale Rolle in Juna´s Leben spielte. Wahrscheinlich war es ihr einziger Freund gewesen in ihrer Vergangenheit. Doch das würde sich in Zukunft ändern. Tabby würde alles dafür geben. Jetzt folgte aber erstmal eine weitere Küchen-Lektion.

"Wenn es nicht lecker werden würde, hätte man auch was falsch gemacht. Aber erstmal möchte ich nicht mit dir kochen. Ich möchte mit dir backen. Nämlich Brot. Egal, wo du hin kommst: Solange du Mehl, Salz und Wasser hast, kannst du Brot backen. Ok, ein Ofen wär auch von Vorteil. Aber das ist tatsächlich nichtmal ein Muss. Die ersten Brote wurden als flache Scheiben auf Steine gelegt, wo sie dann von der Sonne getrocknet wurden. Natürlich müssen die Bedingungen dafür stimmen. Hier auf Ilum kannst du lange drauf warten, dass die Sonne auch nur irgendwas soweit erwärmt, dass man darauf was backen oder trocknen könnte. "


Tabby lachte, doch ihr Lachen ging in ein Husten über. Irgendwie wurde das auch immer schlimmer. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, wusch sie sich die Hände und wartete, bis Juna es ihr gleich getan hatte. Dann holte sie Mehl,Salz und Hefe aus dem Schrank. Dazu kam eine Waage, eine Schüssel und ein sauberes Tuch.

"So. Zuerst stellst du die Schüssel auf die Waage, stellst sie auf 0 und wiegst mal 750g Mehl ab. Wenn es ein paar Gramm mehr sind, spielt es keine Rolle."

Während das Mädchen noch mit abwiegen beschäftigt war, holte Tabby noch einen Teelöffel und steckt ihn ins Salz.

"Dann gibst du mal 1,5 Teelöffel Salz zum Mehl. Das ursprüngliche Brot dauerte ein paar Tage in der Herstellung, weil man noch mit Sauerteig gearbeitet hat. Wir nehmen jetzt die Abkürzung mit Hefe. Aber Hefe braucht ein bisschen Zucker. Ich nehm dafür gern diesen Sirup hier. Davon nimmst du ungefähr 30g. Aber nicht ins Mehl sondern erstmal hier in das Gefäss rein."

Sie hielt Juna ein Litermaß hin.

"Und dann gibst du 400ml lauwarmes Wasser drauf, rührst es um, bis der Sirup sich aufgelöst hat. Und dann kommt die Hefe in die Flüssigkeit. "

Tabby wartete geduldig, bis Juna ihren Anweisungen nachgekommen war, bevor sie weiter sprach.


"Jetzt heisst es Ärmel hochkrempeln. Du kippst die Flüssigkeit in die Mehl-Salz-Mischung und knetest dann alles durch, bis ein schöner, glatter Teig entstanden ist. Richtig rein matschen. "


Endlich musste sie sich mal nicht die Hände schmutzig machen...wobei man davon ja eigentlich nicht sprechen konnte.

"So ein Hefeteig ist übrigens super, wenn du mal wütend bist. Der ist dir sogar noch dankbar, wenn du ihn boxt oder was du sonst noch so gern mit der Person tun würdest, auf die du wütend bist. "

Tabby grinste von einem Ohr zum anderen und ließ Juna den Teig bearbeiten, bis er gut war. Dann ging sie zum Waschbecken und stellte Juna das Wasser so ein, dass sie sich die Hände waschen konnte.

"Mach das Handtuch feucht und leg es über die Schüssel mit dem Teig. Und dann stellen wir ihn da hinten neben den Heizkörper, damit er es schön kuschelig warm hat. Danach...können wir noch einen Schluck Tee trinken und etwas Kuchen essen. "


Wahrscheinlich waren sie froh, wenn sie nachher etwas herzhaftes essen konnten.

"Vielleicht wird dir irgendwer mal sagen, dass man warmes Brot nicht essen soll, weil es angeblich Bauchschmerzen macht. Hör nicht auf diese Leute. Man bekommt von frischen Brot kein Bauchweh. Es gibt nichts besseres als warmes Brot und die Leute sagen nur, dass du es nicht essen sollst, weil das Brot sonst viel zu schnell weg wär. Bei meinem Vater war das damals immer so. Er hat ein Brot gebacken und musste um das letzte Stück kämpfen, damit er am nächsten Tag etwas davon mit zur Arbeit nehmen konnte. Und wir waren nur 2 Kinder und meine Mutter natürlich. Aber so ein Kilo Brot konnten wir an einem Abend schon essen, wenn es lecker war."


Tabby lächelte bei der Erinnerung an ihre eigene Kindheit. Das war schon so lange her, dass sie vieles schon vergessen hatte. Aber solch schöne Momente waren wohl für die Ewigkeit. Hoffentlich würde Juna auch noch viele schöne Momente sammeln können, damit sie irgendwann in 70 Jahren dann ebenso lächeln konnte, wie Tabby jetzt.

Ilum-Siedlung-Tabby´s Hütte- mit Juna und 5U-S3
 

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Juna schaute Tabby irritiert an als diese beide Stücke auf ihren eigenen Teller packte. Sie starrte auf die Teller und dann zu der alten Frau welche ein aus Junas Sicht riesiges Stück Kuchen abschnitt. War es nicht übertrieben so viel Kuchen zu essen? Durfte man das überhaupt? War das überhaupt legal? Es wirkte ein wenig unverschämt. ein wenig ängstlich schaute Juna das große Stück an und schaute hin und wieder zu der Tür als würde sie glauben, dass jede Sekunde jemand reinkommt und sie dafür bestrafen würde so gierig zu sein. Es schaute dann fragend wieder zu Tabby und legte fragend ihren Kopf schief. Juna schaute wieder skeptisch zu dem Kuchenstück und entschied sich schließlich vorsichtig ein kleines Stück zu essen. Es war wirklich gut. Die süße Verführung schien geradezu in ihrem Mund zu explodieren. Die Rattataki riss erstaunt die Augen auf. Verwirrt, aber auch glücklich wanderte ihr Blick zu Tabby. Noch nie hatte Juna so gutes Essen erlebt. Glücklich schaute sie zu der alten Frau.

Auch die Worte bezüglich Suse lösten bei Juna ein zustimmendes Nicken aus. Niemals würde sie riskieren, dass der Kleine seine Persönlichkeit verliert. Zusammen waren Juna und Suse ein Team. Beide gehörten zusammen. Sie würden die Galaxie zusammen bereisen. Schließlich waren sie eine Einheit. Ein Team. Die kleine Kugel war ihr bester Freund. Schon immer war es so gewesen. Und doch war sie wieder da. Angst. Angst vor dem was passierte wenn die Sith oder jemand aus der Republik sie hier finden würde. Was würde man mit ihnen machen? Würde man den kleinen Droiden komplett zerstören? Was würde aus ihnen werden? So durfte sie nicht denken. Daher atmete Juna tief durch und lächelte wieder etwas. Sobald Tabby wieder das Wort an Juna richtete lächelte diese wieder etwas mehr. Sie nickte und war gespannt was dieses Brot wäre. Was Tabby da ihr erzählte war wirklich spannend. Sie stimmte auch in das Lachen der alten Dame mit ein, bis diese wieder hustete. Nun wurde Juna aber ernst.


“Sie sollten sich untersuchen lassen… Der Husten klingt wirklich nicht gut… Ich meine… ich habe es in der Nacht schon gehört…”

Juna schaute ernsthaft besorgt die ältere Dame an. Sie wollte nicht dass ihre neue Freundin zu sehr litt. Natürlich wollte Juna sofort helfen beim Backen, dennoch schaute sie immer wieder ein wenig besorgt zu Tabby. Dennoch lernte sie begeistert wie der Teig angerührt wurde. Am Ende war der Gedanke an zerstreuung einfach angenehmer. Auch wenn die Sorgen um Tabby nie komplett verschwinden wollten, so genoss Juna auch weiterhin diese Zeit welche sie mit der älteren Frau verbrachte. Das Abmessen des Mehls verlangte von Juna tatsächlich ein wenig ab. Sie folgte den Anweisungen Tabbys genau. So genau wie es ihr eben möglich war. Dennoch war es ziemlich schwierig. Das ganze Messen war für Juna einfach ungewohnt. So etwas hat sie bisher in der Hinsicht nicht gemacht. Schließlich sollte sie den Teig kneten. Es war etwas das Juna wiederum glaubte zu können. Irgendwie machte es ihr Spaß und wieder gluckste die junge Frau hin und wieder glücklich. Es dauerte, aber nach etwas Zeit schien der Teig so geworden zu sein wie Tabby es wollte. Zumindest wirkte die ältere Dame zufrieden mit dem Ergebnis. Zufrieden wusch Juna ihre Hände und schaute immer wieder zu Tabby. Hoffentlich ging es ihr gut. Wie von Tabby angewiesen legte Juna dann das feuchte Handtuch über die Schüssel mit dem Teig und schließlich gingen sie wieder über zum Tee trinken.


Lächelnd lauschte Juna auch den weiteren Ausführungen. Man sollte warmes Brot nicht essen weil man davon Bauchweh bekommen könnte? Die Geschichte klang irgendwie witzig. Langsam nickte Juna bei den Worten von Tabby. Irgendwie hoffte die junge Frau, dass sie noch viel Zeit zusammen hätten. Langsam legte Juna bei den Worten den Kopf schief. Sie fragte sich warum man dann so etwas sagte. Es war doch gut wenn man das selbstgemachte Essen mochte. Oder war das nicht richtig? Nachdenklich legte Juna ihren Kopf schief und schaute hin und wieder fragend zu Suse. Beide wussten da nicht wirklich weiter.



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Ilum-Siedlung-Tabby´s Haus-mit Juna und 5U-S3

Juna reagierte verwirrt auf die Kuchenverteilung und sah ein paar Mal zur Tür, was Tabby grinsen ließ.

"Nein nein.Es wird niemand kommen, um dir beim Aufessen zu helfen. Ein paar Pfund mehr auf den Hüften würden dir eh nicht Schaden. Also ran an den Tisch."

Die alte Dame tat es ihr gleich. Für sie war der Kuchen natürlich nicht so eine neue Erfahrung wie für Juna, doch Tabby hatte Freude an dem Gesicht der jungen Frau. Überraschung und pure Freude waren die vorherrschenden Gefühle.

" So ein Stück Kuchen kann einem den stürmischsten Tag versüssen. Oh, mein Kleines. Du musst noch so viele gute Sachen probieren in dieser Galaxis. Und das ist nur der kleinste Teil. Es gibt mindestens genauso viele schöne Orte, die du besuchen solltest. Und natürlich auch schöne Erfahrungen, die du machen solltest. Sonst hast du nie gelebt."

Das war es, was Tabby sich aus tiefstem Herzen für Juna wünschte. Und sie hoffte, dass Juna sich eines Tages aufmachte, genau das zu tun.

"Wenn du mal eine normale Arbeit hast- auch hier auf Ilum- dann bekommst du auch Geld dafür. Davon solltest du ab und an Urlaub machen. Einfach mal für ein paar Wochen dort hin gehen, wo es dir gefällt. Das anschauen, was dich interessiert. Es gibt so viele Leute, die arbeiten um Geld zu verdienen. Aber dann legen sie da Geld zur Seite und arbeiten einfach weiter. Klar, muss man auch ein bisschen was sparen.Aber es ist genauso wichtig, dass du dir die Galaxie anschaust. Weil eines Tages wirst du zu alt sein, um sowas zu machen. Und kein Geld kann dir die verlorene Zeit zurück bringen."

Jaa, jetzt überhäufte sie das Mädchen mit Lebensweisheiten. Aber Juna erschien ihr so unerfahren, dass sie solche Tipps sicher gut brauchen konnte. Und es war ja die Wahrheit. Geld konnte man nicht mitnehmen,wenn man aus dem Leben trat. Aber schöne Erinnerungen. Das war das wirklich wertvollste im Leben.
Doch dann kam Juna auf ein eher unschönes Thema zu sprechen. Tabby sah das Mädchen erschrocken an, als diese sie auf ihren Husten ansprach und ihr gestand, dass sie davon in der letzten Nacht schon wach geworten war.

"Wir wollen ja sowieso zum Doc gehen. Vielleicht kann er sich das dann auch gleich anschauen."

Beschwichtigte sie das junge Mädchen und hoffte, dass diese sich damit zufrieden gab. Allerdings hatte sie ja selbst lang genug in der Praxis gearbeitet, um zu ahnen, was das Problem war. Der Mensch war halt eigentlich nicht dafür gedacht, ständig in Eis und Schnee zu leben. Irgendwann rächte sich das halt und vor allem die Atmungsorgane reagierten da oftmals suboptimal.

Der Rest des Tages verging wie im Flug. Irgendwann am Nachmittag würde das Heulen des Windes merklich leiser, was Tabby dazu veranlasste, ihre Nase an die Fensterscheibe zu drücken.

"Schau mal, Juna. Man kann das Nachbarhaus schon wieder sehen."

Ein riesiger Wall an Schnee hatte sich an der Westseite des Gebäudes aufgetürmt und Tabby wusste, dass das bei ihr nicht besser aussah. Für sowas gabs jedoch Droiden , die bald ausrücken und die Schneemassen abtransportieren würden. Innerhalb von einer Stunde war dann wieder alles beim Alten.

"Wenn du die grossen Droiden draussen siehst, kannst du dich umziehen gehen. Dann können wir wieder raus gehen."


Tabby wusste, dass jeder Bewohner auf das Erscheinen der Droiden wartet. Das war dann immer eine Art Startschuss für die Eingeschlossenen und jeder schaute nach dem anderen. Das war das Schöne hier. Die Gemeinschaft.

Ilum-Siedlung-Tabby´s Haus-mit Juna und 5U-S3
 
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Juna hatte die Tür immer wieder angestarrt als würde etwas passieren müssen. Aber schließlich war es Tabby, die wieder ihre Aufmerksamkeit bekam. Ein wenig beschämt schaute sie auf den Boden. Ihre Worte waren so aufbauend, aber doch war sich Juna nicht sicher ob es in Ordnung wäre so viel zu essen.


“Ist das wirklich in Ordnung? Ich meine… Das ist so viel… Und ich habe noch nie so viel… Also… gegessen…”

Sie starrte auf die Kuchenstücke und fing zaghaft an den Kuchen zu essen. Fast wäre ihr die Gabel aus der Hand gefallen. Sie starrte irritiert auf den Kuchen. Es war unglaublich gut. Ihr Gesicht strahlte regelrecht. Es war unglaublich. Erstaunt schaute sie zu der alten Frau und musste grinsen. Das alles war einfach super. Auch die Worte von Tabby waren sicher wahr. Aber am Ende erinnerte sie sich daran, warum sie auf Ilum war. Traurig schüttelte Juna daher mit dem Kopf.

“Ich kann leider nicht… Wenn ich den Boden der Republik betrete mag ich mir nicht ausmalen was passiert… Und im Raum des Imperiums könnte ich auf Sith stoßen… Die würden mich auch sicher nur in den Tempel zurück bringen…”


Sie schaute ein wenig traurig auf den Kuchen. Dennoch waren die Worte Tabbys sehr aufbauend. Der Gedanke eigenes Geld zu verdienen war ein guter. Hätte sie genug Geld… Vielleicht könnte sie irgendwie alles zurückgeben was Tabby ihr gutes getan hatte? Nachdenklich schaute Juna die andere Frau an. Vielleicht hatte sie wirklich Glück. Vielleicht konnte das wirklich klappen? Sie legte ihren Kopf schief und musterte die alte Frau. Eine Heimat wäre erst einmal der wichtigste Teil Ilum würde Juna dennoch nicht so schnell verlassen. Dieser Ort war Heimat! Da konnte man sicher auch eine schöne Zeit hier haben. Eine friedliche Zeit? Sie nickte ruhig und nachdenklich. Hier war es schön und das reichte Juna. Aber erst hieß es Tabby zu versorgen. Schließlich musste die alte Frau noch miterleben wie Juna hierher zog! Und eine tolle Mitbewohnerin werden würde! Ihre ganzen Sorgen waren wie weggewischt. Zumindest vorerst. Ihren Blick ließ sie schließlich wieder zu den Fenstern wandern als Tabby meinte, dass der Arzt auch sie anschauen würde. Sie nickte langsam.

“Ich hoffe es doch! Ich meine… Es hört sich echt nicht gut an… Eher wie wenn ich… Also… ein Messer…”

Juna war kurz abwesend in ihren Erinnerungen vertieft. Erinnerungen daran wie sie einem Man einmal meide Messer in die Brust gerammt hatte und dadurch beide Lungenflügel beschädigt hatte. Teilweise gab es zu dem Husten und den Geräuschen von Tabbys Husten erschreckende Parallelen. Ein schnelles Kopfschütteln später hatte sie die Erinnerungen auch wieder verschlossen. Diese Zeiten waren vorbei. Was zählte war die Zukunft! Und die wäre ganz bestimmt hier! Nicht irgendwo anders! So lange Juna und Suse da waren könnte Tabby nichts schlimmes passieren! Niemals! Nicht jetzt wo ihr neues Leben anfing! Ein Leben voller Spaß und Leidenschaft!

Sobald Tabby den abflauenden Sturm ansprach trat Juna neben sie und lächelte. Es stimmte. Sie konnte das Nachbarhaus sehen. Zwar nur schwach aber es wurde langsam sichtbar. Langsam war auch die Rattataki ein wenig aufgeregt. Bald würde Juna noch mehr Wesen kennen lernen. Alles war so aufregend! Das Herz der jungen Frau hüpfte voller Vorfreude. Gespannt wartete Juna auf die Droiden. Schnell lief sie zu dem Tisch zurück und nahm ihre Tasse mit zu dem Fenster. Ihr Auge strahlte. Irgendwie bedrückte es Juna durch die ganzen implantate und mechanischen Teile stets grimmig und böse auszusehen. Dennoch versuchte sie so gut es ging zu zeigen dass sie sich mehr als alles andere freute. Bald würden sie raus können. Wer wusste schon was sie dann erleben würde? Ein kurzer Blick zu Suse der im Raum umher schwirrte und scheinbar auch darauf wartete endlich nach draußen zu dürfen.

“Ich glaube ich will hier nie wieder weg. Hier ist es viel zu schön. Ich meine ja… es ist kalt… aber halt schön… Ich glaube ich habe ein zu Hause gefunden! Ich werde euch helfen so gut ich kann!”

Es war ein Versprechen und genau das wollte Juna auch halten. Sie wollte ihre Fähigkeiten für etwas gutes nutzen. Nicht für Mord und Totschlag… Nein! Sie hatte eine Heimat die sie beschützen würde. Egal wer oder was hier her kommen würde!


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Ilum- Siedlung- Tabby´s Haus- mit Juna und 5U-S3

Die junge Juna reagierte immernoch so, als ob sie allein für den Verzehr von einem Stück Kuchen bestraft werden würde. Tabby schüttelte bekümmert den Kopf.

"Wie schon gesagt:Es ist DEIN Geburtstagskuchen.Selbst wenn du nach dem Stück noch den Rest vom Kuchen essen würdest, wär das ok. Allerding würd ich dir davon abraten.Bauchweh von zu viel Kuchen ist keine schöne Sache. "

Oh, wie hatte sie früher ihre Kinder gepflegt, wenn diese sich mal wieder mit zu viel Süssem den Ranzen vollgeschlagen hatten. Ein Lächeln lag auf den Lippen der alten Dame, bevor Juna bekümmert mögliche Saktionen ansprach, die sie auf republikanischem Boden wohl erwarteten. Tabby sah sie deswegen traurig an, doch dann hellte sich ihr Gesicht auf.

" Warte mal...Was wäre, wenn du ein offizielles Asylgesuch an die neue Republik stellen würdest? Wenn du sagst, dass du um dein Leben gefürchtet hast, wenn du die Forderungen der Sith verweigert hättest? Das glauben die dir bestimmt. Du kannst es von hier aus stellen und sollten sie ablehnen, kannst du dich immernoch hier verschanzen."

Allerdings glaubte sie nicht, dass die neue Republik das Gesuch ablehnen würde.

"Wahrscheinlich müsstest du dich erklären, aber das hast du ja mir gegenüber auch getan."

Für Tabby war das eigentlich die Lösung für das Problem. Und wenn Juna´s Gesuch angenommen wurde, hätte sie eine grössere Chance auf ein gutes Leben.
Auf ihren neuerlichen Hustenanfall hin, zog Juna einen eher ungewöhnlichen Vergleich. Aber die alte Lady nickte nur.

"Manchmal fühlt es sich auch so an."

gestand sie dem Mädchen dann. Doch schon im nächsten Moment lächelte die alte Dame wieder.

"Aber mach dir nicht so viele Gedanken. Der Doc wird mir schon helfen.Ist ein guter Kerl, unser Doc. Der hat immer ne Idee."

Wenn er ihr noch helfen konnte. Tabby wohnte schon lang genug hier, um da so ihre Zweifel zu bekommen. Etwa drei Stunden später war es dann soweit. Die Räumdroiden kehrten in ihre Depot zurück und Tabby und Juna hatten sich in ihre Winterkleider gekuschelt. So konnte man raus gehen. Es fielen nur noch vereinzelte Flocken und am Horizont war tatsächlich ein schmaler,hellblauer Streifen am Himmel zu sehen.Als sie auf die Strasse traten, liefen ein paar der anderen Bewohner zu einer der Wohnkuppeln, die am Ortsrand standen. Dessen Besitzer stand mit in die Hüften geballten Fäusten davor uns schüttelte den Kopf. Die Aussenwände der Kuppel wiesen tiefe Kratzspuren auf und der Abstand zwischen den Kratzern und deren Länge deuteten auf ein grösseres Tier hin.

"Oh, Dan. Haben sie versucht, dich auszugraben?"

fragte Tabby amüsiert, doch so lustig war das eigentlich garnicht. Schliesslich hatte es dieser Gorgodon hier ja fast geschafft. Dan musste Stunden in Angst verbracht haben.

"Geht's dir denn gut?"

fragte Tabby darum gleich danach und legte dem Mann eine Hand auf den Unterarm. Dieser schimpfte nur über den Schaden an seinem Haus und verfluchte alle dieser Tiere. Ausserdem zeigte er zu dem Part, der als eine Art Kühlraum fungierte. Hier waren die Gorgodons durch die dünnere Wand gedrungen und hatten die Vorräte des Mannes geplündert. Noch etwas, worüber sich der Mann gerade furchtbar aufregte. Ein anderer Mann versuchte ihn zu beruhigen.Das war der Mann, den Tabby jetzt brauchte. Ohne zu zögern ging sie auf ihn zu.

"Hey, Doc. Hast du nachher Zeit für einen Stamm- und einen Neukunden? "


fragte sie ihn und er sah zunächst lächend zu ihr und warf dann einen Blick auf Juna. Sein Lächeln verschwand sofort, doch dann erinnerte er sich an seine berufliche Professionalität.

"Ähm..natürlich. In einer Stunde in meiner Praxis, ist das in Ordnung?"


fragte er, seinen Blick immernoch auf Juna gerichtet. Tabby entging das natürlich nicht.

"Das ist Juna. Sie ist eine Freundin von mir. Schau nicht so grummelig. "

sagte Tabby und boxte dem Dorfarzt in den Bauch, um ihn an seine Manieren zu erinnern.Dann wandte sie sich an Juna.

"Also, du hast es gehört. Ein Stündchen haben wir noch. Was möchtest du machen?"

fragte sie Juna und wies auf die Hand voll Häuser der Siedlung. Viel gab es hier natürlich nicht, aber Tabby war neugierig, wofür sich Juna interessierte.

Ilum-Siedlung-Strasse- mit Juna, 5U-S3, Dan, dem Doc und anderen
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabby's Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby}


Juna schaute ein wenig Schuldbewusst auf den Kuchen als Tabby sie daran erinnerte, dass es ja ihr Kuchen sei und nicht der von wem anderem. Dennoch war da dieses Mulmige Gefühl welches davon zeugte, dass es eigentlich nicht richtig war. Am Ende war es aber doch ihr Geburtstag. Auch wenn Juna sich kurz darum sorgte, dass man von Kuchen Bauchschmerzen bekommen könnte. Am Ende wischte die junge Rattataki die Gedanken bei Seite und freute sich einfach auf den Tag. Vorsichtig nahm Juna einen Bissen von dem Kuchen und schaute am Ende irritiert zu Tabby und lachte leise als wären ihre Worte Naiv.


“Nun ja… So ein Gesuch wäre schon möglich… aber die Jedi… Hassen Sith… Sie würden mich wohl nicht lange am leben lassen. Also würden sie mich suchen und töten. Für die Jedi kann ich nichts anderes als eine Sith sein… Alleine wegen der Dinge die ich…”


Juna hielt inne und schaute traurig auf den Boden. Es war ein schöner Gedanke frei zu sein. Aber eben mehr war es nicht. Nur ein Gedanke.

“Ich meine… Vielleicht hast du recht… Aber ich bin hier glücklich… Warum sollte ich woanders hin wollen? Und wenn es dir besser geht können wir noch so viel zusammen machen! Ich meine… Wir verstehen uns ja sehr gut…”

Nur ein kurzer Blick der Hoffnungsvoll auf Tabby gerichtet war, nur ein kurzer Moment. Am Ende mussten beide Frauen zum Arzt. Das war erst einmal wichtiger. Viel wichtiger. Draußen schaute sich Juna alles an was sie in Sichtweite hatte. Ihr kleiner Droide versteckte sich unter ihrem Umhang sodass man ihn nicht sofort sehen würde. Draußen atmete sie tief durch. In der Tat waren hier viele der Bewohner nun nach draußen gekommen. Der Fokus der Bewohner lag jedoch auf etwas bestimmten. Eine der Wohnkuppeln. Der Besitzer erschien nur wenig amüsiert über das was er da sah. Als Tabby und Juna sich der Szenerie näherten schaute die ehemalige Jüngerin die Schäden an und fühlte sich an ihr Zuhause erinnert. In der Arena hatten ein paar Wände ähnliche Schäden gehabt. Die Kratzer… Unweigerlich legte Juna eine Hand auf ihre Kurzschwerter und schaute sich skeptisch um. Als Tabby das Wort ergriff und realisierte dass die Gefahr schon längst vorbei war drehte sie sich zu dem Mann der wohl Dan hieß. Konnten diese Leute sich überhaupt verteidigen? Und was wenn Juna eine Motivation hätte diesen Planeten zu erobern… könnten sie sie überhaupt stoppen? Nervös schüttelte sie leicht mit dem Kopf.

Scheinbar waren dieser Dan und Tabby gut befreundet weswegen sich Juna wie damals als Jüngerin schweigend neben Tabby stellte als wäre sie ihr Herr. Etwas dass unbewusst eine Einschüchternde Aura ausstrahlte welche zusätzlich durch die Kapuze und den Implantate nur verstärkt wurde. Ohne unnötige Bewegung betrachtete Juna schließlich den Mann der versuchte Dan zu beruhigen. Es sollte der Doc sein. Ein Mulmiges Gefühl überkam die Rattataki welche sich gerade ein wenig unwohl fühlte. Als das Lächeln direkt verschwand verfinsterte sich auch Junas Blick etwas. Wenn auch nur ein wenig würde man es erkennen. Es beruhte ein wenig auf Gegenseitigkeiten. Hoffentlich konnte man ihm vertrauen. Am Ende musste jemand Juna helfen können. Bevor Juna etwas sagen konnte hatte Tabby den Man dafür getadelt für den grimmigen Blick. Als sich dann die alte Dame wieder an ihren Gast wandte bemühte sich die Rattataki um ein freundliches Gesicht was schwierig war bei einem Gesicht voller Implantate welche ihre potenziellen Feinde einschüchtern sollten. Sie hatten also eine Stunde… Und was wollte sie machen? Juna schaute sich um und in der Tat musste Juna an etwas denken.


“Ich habe vor dem Dorf noch mein Schiff… ich hoffe es ist nicht beschädigt worden… Ich müsste es irgendwann verstecken… bevor… die Jedi… Also bevor sie hierher kommen und auf falsche Gedanken kommen… Ansonsten habe ich keine Ahnung. Ich bin das erste Mal hier… Ich würde mir gerne mehr von diesem Dorf anschauen…”

Eine wärme lag in Junas Stimme welche aber leicht gefärbt von Sorge war und irgendwie überhaupt nicht zu ihrem Aussehen passen wollte. In der Tat machte sich Juna leichte sorgen darum, dass ihre Sachen zerstört worden sein könnten. Oder gar der Jäger welcher ihr Notfallplan war sollten die Jedi hier auftauchen. Sie würde damit fliehen können. Zumindest wenn der Jäger noch funktionierte. Am Ende musste Juna ein leichtes Seufzen unterdrücken und schaute wieder gedankenverloren in den Himmel. Hoffentlich könnte alles gut gehen.



{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Die Straßen, bei Dans Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby, Dan, Doc}
 
Ilum-Siedlung-Strassen- bei Dan´s Haus- mit Juna, 5U-S3, Dan, Doc

Das Mädchen hatte sich Sorgen gemacht, dass die Jedi vielleicht ihr Leben beenden würden, sollten sie sie finden. Tabby glaubte das nicht, wollte aber auch keine falschen Versprechen abgeben. Sie würde erstmal Informationen sammeln. Sicherlich gab es Bedingungen für ein Asylgesuch, aber es waren bestimmt auch Regelungen damit verbunden, die Juna schützen würden. Sonst bräuchte es ja sowas wie Asyl garnicht, wenn es mit "sich-selbst-ausliefern" gleichgesetzt wurde. Tabby klopfte Juna ermutigend auf die Schulter.


"Wir finden einen Lösung."


Das Juna sich bei ihr wohlfühlte, schmeichelte Tabby ebenfalls und die alte Dame hakte sich bei Juna ein, um sich etwas abzustützen.


"Ja, wir können noch viel Spass zusammen haben. Und wenn meine Kinder mal zu Besuch kommen, kann ich euch auch miteinander bekannt machen. Meine Enkelkinder sind auch sehr lieb- auch wenn sie viel Blödsinn im Kopf haben. Du wirst sie mögen. "


Allerdings dauerte es noch eine ganze Weile, bis sie mal wieder zu Besuch kamen. Einmal im Jahr war einfach zu selten. Tabby seufzte, was gleich wieder in ein Husten mündete. Sie verpasste so viel. Ihre Enkel schienen ihr erst gestern noch Babys gewesen zu sein und jetzt waren sie schon halb erwachsen.
Nachdem sie sich beim Doc angemeldet hatten und überlegten, was sie jetzt anstellen sollten,merkte Juna an, dass ihr Schiff noch draussen vor der Siedlung stand.


" Ich denke, du solltest zuerst dein Schiff herholen. Dann können wir auch schauen, ob wir irgendwas konstruieren können, um es vor dem nächsten Sturm zu schützen. Irgendeinen Windfang oder so. Am besten stellst du es da hinten ein Stück hinter dem letzten Gebäude ab. Dann wär es zumindest schonmal von einer Seite ein bisschen geschützt.Hoffentlich ist es nicht eingeschneit. Wenn doch, kannst du dich an Dan wenden. Du weisst ja jetzt, wo er wohnt. Er kann dir einen unserer Räum-Droiden mitgeben. Oder willst du gleich einen mitnehmen, zur Sicherheit?"


Auch wenn die Stürme meistens aus Richtung Osten kamen, so gab es doch manchmal Verwirbelungen durch die Berge und spontane Änderungen der Windrichtung. Ein Grund warum die Gebäude der Siedlung rund und nah beieinander waren.

Ilum-Siedlung-Strassen-Mit Juna und 5U-S3
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Die Straßen, bei Dans Haus | Juna Choway, 5U-S3 (Suse), Tabby, Dan, Doc}


Es war ein Furcht erregender Gedanke sich jenen Wesen auszuliefern, die ihr ganzes Leben bisher als Feind präsentiert worden waren. Die Republik, die Jedi, sie alle warteten doch nur darauf ihre Rache zu bekommen. Warum sollte also irgendwer von ihnen Gnade walten lassen? Juna schaute Tabby an und dann zum Himmel. Das andere Problem war… Laut den Ausführungen ihrer Gastgeberin würden möglicherweise irgendwann wieder Jedi hierher kommen. Und diese könnten von Juna erfahren. Erst als sie die Hand der alten Frau auf ihrer Schulter spürte konnte die Rattataki wieder aus dieser Gedankenwelt gelöst werden. Eine Lösung finden? Sie blinzelte leicht nervös wodurch Suse sie vorsichtig an stupste. Sobald sich Tabby dann noch bei Juna ein hakte entspannte sich Juna wieder etwas. Die Worte beruhigten die junge Frau sichtlich.

“Ich hoffe sie haben keine Angst vor mir… Ich meine… Ich…”

Juna schüttelte mit dem Kopf. Vielleicht sollte sie wirklich mehr auf die andere hören. Vielleicht hatte Tabby ja recht? Daher nickte sie ruhig und stupste Suse leicht an. Ja, hier war es schön. Juna lächelte nun wieder so weit es die Implantate zuließen und war froh, dass der Doc ihr helfen würde. Am Ende war Juna glücklich für jede Minute die ihre Implantate nicht mehr jucken würden… Oder die ganzen Analysen in ihren Kopf prügelten die Informationen über jedes Wesen in ihrem Sichtfeld betrafen. Es machte Juna fast wahnsinnig. Ihr Herr meinte es wären Verbesserungen. Am Ende waren sie damals Hilfreich gewesen ihre Ziele zu töten. Nun aber, ohne den Willen zu töten, waren diese Implantate einfach nur die Hölle. Sie verursachten bloß Schmerzen.

Tabbys Vorschlag ihr Schiff in sicherheit zu bringen klang auch gut. So lief sie auch zu Dan und schaute ihn an. Es war Juna wichtig den Jäger in Sicherheit zu wissen. Daher bat die Rattataki auch um einen Räumungsdroiden und eine Schaufel. Etwas unsicher schaute sie, nachdem man ihr die Sachen erlaubte, zu der alten Frau. Irgendwie hatte Juna ein schlechtes Gefühl und verneigte sich etwas.


“Ich werde recht bald wieder da sein… Suse passt auf dich auf so lange ich weg bin… Der kleine kann mir bescheid geben wenn etwas passieren sollte… Ich werde so schnell ich kann kommen um dir zu helfen…”

Es lag eine tiefe Sorge in Junas Stimme. Schließlich war die alte Dame alles andere als fit. Nur widerwillig machte sich Juna auf den Weg zu ihrem Schiff. Einen kleinen Jäger. Es dauerte nicht lange bis Juna den kleinen Jäger erreichte. So weit das Schiff sichtbar war konnte die ehemalige Jüngerin der Sith keine Schäden erkennen. Mit dem Räumungsdroiden und der Schaufel bewaffnet räumte die junge Frau also das Schiff frei. Nach und nach erkannte man auch die Kennungen des Imperiums. Das kleine Schiff… Juna würde zumindest die Hoheitszeichen irgendwie übermalen müssen sobald der Jäger geborgen wäre. Immerhin war es nicht beschädigt worden. Am Ende brauchten sie erstaunlich kurz damit der Jäger wieder starten konnte. So schickte Juna den Räumungsdroiden zurück und setzte sich in das Cockpit. Vorsichtig ließ die Rattataki das Schiff abheben und in die Richtung der von Tabby beschriebenen Richtung schweben. Sobald sie das Schiff gelandet hatte stieg Juna aus und bemerkte die abermals skeptischen Blicke. Anhand des Transponders und den Hoheitszeichen konnte man den Jäger als Teils des Imperiums identifizieren. Genauso Junas ursprüngliche Zugehörigkeit. Jedoch machte sich Juna nichts daraus. Sollten sie denken was sie wollten. Hoffentlich ging es Tabby gut. Ein wenig nachdenklich schaute Juna dann in die Richtung der Bewohner der Stadt. Sie war eine Fremde… Noch. Sie würde hier sicher ein gutes Leben führen können. Man musste sich halt nur an ihr Aussehen gewöhnen. Das war alles… Oder?



{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Die Straßen, bei Dans Haus | Juna Choway, alleine mit ein paar Dorfbewohnern}
 
Ilum-Siedlung-Strassen- mit Juna, 5U-S3 und einigen NPCs.

Tabby war soweit zufrieden mit dem Tag. Auch wenn es sicher besseres gab, als an seinem Geburtstag zum Doc zu müssen, aber für Juna war es das beste. Vielleicht konnte der Doc ihr ja doch helfen mit ihren Implantaten. Entweder er oder der Orts-Mechaniker. Oder beide. Die junge Frau merkte beunruhigt an, das man wohl Angst vor ihr haben könnte. Tabby verzog ihr Gesicht, bevor sie Juna anlächelte.

"Das haben wir gemeinsam, Juna. Uns beiden kann man ansehen, das wir mal wunderschön waren. Aber heute...heute könnten wir beide zusammen eine Geisterbahn betreiben."

Tabby stubste die junge Frau an und fing an zu lachen, was wiederum zu einem Hustenanfall führte, nachdem sie erstmal wieder zu Atem kommen musste. Anschließend klopfte sie Juna beruhigend auf die Hand. Der Husten wurde schlimmer. Jetzt schien schon jede Unregelmässigkeit im Atmen- wie ein Lachen zu Beispiel- zu einem Anfall zu führen und Tabby hatte das Gefühl, als müsse sie dichten, feuchten Nebel einatmen. Dabei gab es hier nie Nebel, ausser vielleicht im Badezimmer oder über einem Kochtopf. Tabby schüttelte leicht den Kopf und lächelte dann ihren Gast an.

"Viele Lebewesen schauen leider mehr auf das Äussere als auf das Innere. Aber wir beide..wir wissen , worauf man schauen muss. Vergiss das nur niemals, Juna. Urteile nie über Äusserlichkeiten. Sie sagen garnichts. "

Eine wichtige Lektion,die manche spät, die meisten nie und Juna so früh lernen musste. Doch jetzt ging die junge Frau erstmal ihr Schiff holen. Die Sorgen,die sich die Jüngere um sie machte, waren wirklich rührend. Ihre Söhne schienen sich nicht so viele Sorgen zu machen. Juna erklärte ihr,das ihr kleiner Droiden bei ihr bleiben würde, solang sie unterwegs war. Dieser löste sich sogleich von seiner Besitzerin, schwebte einmal um sie herum und blieb dann neben ihrem Kopf in der Luft stehen. Tabby lächelte.

"Keine Sorge. Ich lauf dir schon nicht davon."

Etwas, das wohl offensichtlich war. Die Zeiten,in denen sie rennen konnte, waren schon längstens vorbei. Trotzdem war Tabby eigentlich noch gern draussen, trotzdem ihr das Atmen hier irgendwie schwerer fiel. Tabby begleitete Juna noch zum Rand der Siedlung und winkte ihr nach, als sie in die schneebedeckte Landschaft hinaus lief, begleitet von einem der klobigen Räumdroiden. Dann wandte sie sich zu der kleinen Kugel neben ihr und runzelte die Stirn. Mit jemanden zu reden, der nicht mal sowas wie ein Gesicht hatte, war mehr als komisch. Auch wenn man in die unsymetrischen Sensoren des Droiden mit viel Phantasie sowas wie ein Gesicht hineininterpretieren konnte. Tabby seufzte, hustete wieder und kehrte zu Dan zurück, um ihn erneut um Unterstützung zu bitten. Dan war am ehestens die Person, der einen Windschutz für Junas Raumschiff konstruieren konnte. Er willigte ein sich um dieses Problem zu kümmern, sobald er seine Wohnkuppel repariert hatte. Das hatte natürlich vorrang, also bedankte sie sich und nickte dann in Richtung ihrer Wohnkuppel.

"Komm, Suse. Gehen wir ins Warme. "

Der Droide folgte ihr piepsend und drehte sich unvorhersehbar hin und her. Eine seiner Sensoren war aber immer ihr zugewandt und Tabby kam nicht umher, sich unangenehm beobachtete zu fühlen. Aber für den Moment blieb ihr wohl nichts anderes übrig, genau das erstmal so gut es ging zu ignorieren. Zu Hause angekommen, kochte sie sich wieder eine Kanne Tee, stellte sie auf den Tisch am Fenster und ging ins Bad. Dort bereitete sie alles vor, um zu inhalieren. Der heisse Wasserdampf linderte ihre Beschwerden temporär...oder zumindest fühlte es sich so an. Der Doc würde hoffentlich eine langfristigere Lösung finden, aber eigentlich wusste sie, dass selbst der Doc ihr nicht mehr weit würde helfen können. Die Jahre in der eisigen Luft Ilums forderten ihren Tribut. Der Mensch war eben eigentlich nicht dafür geschaffen, in solchen Umgebungen zu leben. Zumindest nicht ohne Folgen. Aber Tabby bereute nichts. Nicht einen Tag. Zitternd setzte sie sich an den Tisch , warf Suse noch einmal ein Lächeln zu und fragte sich, ob der Droide wohl die ganze Zeit irgendwas an Juna übermittelte oder nur auf den Notfall wartete. Konnte die junge Frau mit dem Droidengesicht der kleinen Kugel auch über Distanz Befehle erteilen? Wollte sie die Antworten auf diese Fragen überhaupt kennen? Tabby trank einen Schluck Tee und hielt sich dann die Maske des Inhalators über Mund und Nase. Bis zu Junas Rückkehr hatte sie die Prozedur abgeschlossen, das Gerät wieder verstaut und sich wieder an ihren Platz gesetzt. Sie konnte jetzt etwas besser atmen, was die junge Frau sicher freuen würde. Etwas ungeduldig schaute sie aus dem Fenster in die Richtung, in der Juna verschwunden war. Sie kam bestimmt bald zurück.

Ilum-Siedlung-Tabbys Wohnkuppel- mit 5U-S3
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Die Straßen, bei Dans Haus | Juna Choway, alleine mit ein paar Dorfbewohnern}


Juna schaute sich den Jäger genauer an. Es war wirklich kein sichtbarer Schaden entstanden. Immerhin etwas. Dennoch wollte die ehemalige Jüngerin der Sith lieber dafür sorgen, dass niemand das Schiff zu genau betrachtete, allerdings war es nicht möglich daran etwas zu ändern. Außerdem war da auch noch die Sorge um die ältere Frau. Seufzend sicherte Juna das Schiff ein wenig ab und bat den einen Man, Dan darum ihr dabei zu helfen den Ginivex-Klasse Jäger vor einem weiteren Sturm zu schützen nachdem er fertig wäre seine Kuppel zu sichern. Bis dahin würde sie zurück zu Tabby gehen. Auf dem Weg zu der Wohnkuppel fühlte sich Juna einsam. Fast wie in der Zeit wo sie hier gelandet war, aber selbst da war zumindest Suse bei ihr gewesen. Erst jetzt merkte Juna wie wichtig selbst diese Art von Kontakt sein konnte. Es war irgendwie merkwürdig jetzt so alleine durch das Dorf zu gehen. Die Bewohner mieden sie. Teils wurde sie Skeptisch, jedoch teilweise auch mit Abneigung betrachtet. Am Ende war die Rattataki jedoch nichts anderes gewohnt. Abneigung, Hass… So oder so war sie bisher immer wieder verstoßen worden. Tabby war daher seit langem das erste Wesen welches wirklich lebte und Juna nicht direkt verstieß. Es war ein wirklich ungewöhnliches Gefühl. Eines welches wirklich ungewohnt für die junge Frau war. Nach einer kurzen Zeit wurde es ihr jedoch schon ein wenig unangenehm die ganzen Blicke zu spüren, sodass Juna ihre Kapuze tief in das Gesicht zog und den direkten Weg zu Tabbys Wohnkuppel suchte. Die alte Frau würde sich sicher freuen wenn sie wieder zusammen da wären.


Nach kurzer Zeit erreichte Juna die Kuppel und trat ein. Sie schaute sich um und fand Tabby so vor wie es die Rattataki schon vermutet hatte. Sobald diese erkannte, dass die ältere Frau nun deutlich besser aussah lächelte die Rattataki zufrieden und setzte sich zu ihr. Neugierig musterte Juna die ältere Frau und war sichtlich erleichtert, dass es ihr scheinbar besser ging. Ohne viel Zeit zu verlieren kam auch der kleine Droide zu ihr gesaust und legte sich in Junas Schoß. Fast wie ein kleiner Welpe welcher sich freute sein Frauchen wieder zu sehen. Ruhig legte Juna eine Hand auf den kleinen und nickte ruhig. Die Beiden gehörten nach wie vor zusammen. Langsam schaute Juna dann zu Tabby.

“Ich habe das Schiff dahin gebracht wo du mir erklärt hast. Dieser Dan wird mir helfen es vor dem Sturm abzuschirmen sobald er fertig ist. Und ich hoffe der Arzt kann uns beiden helfen...”

Juna freute sich schon darauf die Schmerzen los zu sein. Die Implantate waren wirklich unangenehm, aber auf der anderen Seite hatte sich die ehemalige Jüngerin daran gewöhnt diese am Körper zu haben. Sie hatten auch ihre Vorteile. Jedoch nur wenn man das tat wofür Juna ausgebildet worden war. Leider gab es keinen Weg wie man diese Dinger beseitigen konnte. Wie gerne würde Juna keine Schmerzen mehr haben? Wie gerne würde sie ihren alten Körper haben? Sich wieder im Spiegel betrachten können und keine Maschine mehr vor dem inneren Auge zu haben? Nicht daran erinnert werden was sie eigentlich war. Im Gegenteil. Juna träumte davon wieder ein normales Wesen aus Fleisch und Blut zu sein. Keine von den Sith geschaffene Monstrosität deren einziger Lebensinhalt das Töten und Foltern war. Jedoch war dieser Traum ein Trugbild. Niemand würde ändern können was jetzt war. Aber immerhin. Sie hatte nun eine Heimat. Eine Person die sich um sie kümmerte und dazu noch eine gute Freundin. Warum sollte sie also von hier verschwinden? Warum sollte Juna überhaupt was anderes wollen? Hier war ihr zu Hause! Niemand würde ihr das und Tabby wegnehmen! Endlich hatte Juna etwas für das es sich zu kämpfen lohnte! Nie wieder Sith! Nie wieder Jedi! Einfach leben. Das wäre wirklich ein lohnendes Ziel!


{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabbys Wohnkuppel | Juna Choway, Tabby, 5U-S3}
 
Ilum-Siedlung-Tabby´s Wohnkuppel- mit Juna und 5U-S3

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie das junge Mädchen zu ihrer Hütte stapfen sah. Dabei war in Wirklichkeit wohl kaum viel mehr als eine halbe Stunde vergangen. Die verbliebene, fleischliche Wange der jungen Frau war von dem kalten Wind Ilums gerötet und Tabby kam nicht drum herum, erneut Mitleid für die Entstellte zu empfinden. Als Juna zu ihr kam und ihr erzählte, das Dan ihr bei der Unterbringung ihres Schiffs helfen würde, nickte die alte Frau.

"Ich weiss. Ich habe vorhin selbst nochmal mit ihm gesprochen. Wenn ihr beide zusammen etwas am Unterstand für dein Schiff arbeitet, findest du in ihm bestimmt einen neuen Freund. Er war schon als Jugendlicher so vorsichtig und hat immer ein paar Anläufe gebraucht, um sozial aufzutauen."

Tabby kicherte, als sie ihre Tasse in die Küchenzeile trug und einen Blick auf das Chrono warf. Die kleine Kugel, die sie die ganze Zeit umkreist hatte, kehrte zu ihrer Besitzerin zurück und Tabby fühlte sich etwas wohler.

"In Ordnung. Ich geh mich noch eben frisch machen und meine Tasche holen, dann können wir los zum Doc. "

Die alte Dame warf Juna ein Lächeln zu.

"Er wird uns bestimmt helfen können. "


Sie verschwand im Badezimmer, kämmte sich die grauen Haare, legte sogar einen dezenten Lippenstift auf und sah dann in den Spiegel. In ihre Augen, die sich in all den Jahren als einzigstes an ihr nicht geändert hatten. Der Rest von ihr, ihr Gesicht. Es war nicht mehr ihres und gleichzeitig war es doch ihres. Sie dachte zurück, wie sie als junge Frau in den Spiegel gesehen hatte. Ihre blonden Locken waren ihr den halben Rücken runter gefallen und sie hatte bei weitem nicht so viele Falten im Gesicht. Aber an den Orten, an denen es am meisten Falten gab, erkannte man ihr Wesen. Es waren mehr Falten an ihren Augen, Lachfalten. Ja, sie hatte trotz allem ein schönes Leben gehabt. Tabby seufzte und ging in ihr Zimmer. Sie holte eine Tasche und ihre Versicherungsdokumente, bevor sie zu Juna zurück kam.

"Möchtest du auch nochmal ins Bad oder können wir gehen?"

fragte sie ihren Gast.
Wenig später waren sie auf dem Weg zu einer grösseren Kuppel. Sie war wie eine Glocke über eine kleinere Kuppel drüber errichtet worden. Der Raum zwischen den Kuppeln wurde als Empfang und Warte-Raum genutzt. In der kleineren Kuppel befanden sich die eigentlichen Praxisräume und sowas wie eine kleine Krankenstation. Tabby kannte diese Einrichtung in-und auswendig und strich beinahe liebevoll über den alten Empfangstresen, der heutzutage meistens leer war. Die kalte Luft hatte den Hustenreiz wieder schlimmer werden lassen, weswegen ihre Stimme sehr angestrengt klang.

"54 Jahre habe ich hinter diesem Tresen gearbeitet. Ich habe es geliebt, mit den Leuten in Kontakt zu kommen. Ich habe drei Generationen kennen und lieben gelernt hier."

Sie lächelte und drückte einen Knopf hinter dem Tresen, um dem Doc damit ein Signal zu geben, dass sie da waren.

"Komm. Wir setzen uns da drüben hin, bis der Doc bereit ist. Dann gehst du als erstes, ja? Soll ich mit kommen oder hier warten?"


fragte die alte Dame. Sie wollte keinesfalls ihren Gast in eine peinliche, unangenehme Situation bringen , aber sie auch nicht im Stich lassen, sollte sie doch Unterstützung brauchen. Darum spach sie das Thema lieber gleich an.

Ilum-winziges "Med-Center"- mit Juna und 5U-S3- Doc irgendwo.
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Tabbys Wohnkuppel | Juna Choway, Tabby, 5U-S3}



Juna tätschelte weiter hin und wieder den kleinen Droiden in ihrem Schoß. Der Kleine war so lange ihr einzige Freund gewesen, sodass man deutlich erkennen konnte wie stark die soziale Bindung des Mädchens zu dem Droiden war. Ja, er war sehr eigensinnig. Teilweise stur. Jedoch war dieser kleine Droide nun einmal ein Wesen mit eigenem Willen weswegen Juna auch nicht vor hatte auch nur Teile seiner Daten und Persönlichkeit zu löschen. Alleine die kleinste Veränderung im Speicher des Droiden könnte alles verändern. Er könnte plötzlich ganz anders sein. Nein. Der Kleine war perfekt so wie er war. Bei Tabbys Worten schaute Juna schließlich auf und nickte.


“Ich denke schon… Ich bin halt schon etwas gruselig… Gerade als… mein Gesicht… Ich habe von meinem eigenen Aussehen Alpträume bekommen…”

Als Tabby aufstand schaute Juna ihr nach und überlegte. Vielleicht könnte die ältere Frau wirklich noch ein besseres Leben haben? Es wäre nur richtig wenn Tabby für ihr gutes Herz belohnt würde. Alleine dafür die Rattataki nicht zu verurteilen. Während Tabby ihre Tasche holte nahm Juna den Helm an sich der zu ihrer Ausrüstung gehörte. Unauffällig packte sie diesen in eine Tasche und wartete dann auf die alte Frau. Dieser Helm war zum Teil wichtig weil er nicht nur teilweise die Schmerzen linderte sondern ihr Auge mit den Implantaten synchronisierte. Eine Sache wodurch die leichte Sehschwäche Junas korrigiert werden konnte. Vielleicht konnte der Doc mit dessen Hilfe etwas erreichen. Es wäre gut nicht mehr auf solche Dinge angewiesen zu sein. Gerade wenn wirklich regelmäßig die Jedi diesen Planeten besuchten. Sie musste aufmerksam sein. Alleine die Geschichten ihrer alten Herren mahnten Juna zur Vorsicht und dementsprechend wollte sie zumindest vorbereitet sein falls sie in den nächsten Monaten hier auftauchen würden. Es war nämlich nur logisch. Einen direkten Kampf konnte Juna nicht gewinnen und verlieren würde ihren sicheren Tod bedeuten nach dem was man ihr sagte. Also wäre wegrennen die beste Option um weiter leben und kuchen essen zu dürfen. So ging Juna zu einem der Fenster und wartete. Als Tabby schließlich aus dem Bad kam schüttelte Juna mit dem Kopf.

“Nein. Ich denke ich muss nicht mehr ins Bad. So viel kann ich nicht an meinem Aussehen ändern… Aber du siehst gut aus…”


Ein warmes Lächeln lag auf ihren Lippen. Tabby war wirklich eine großartige Person. Jemand den Juna nicht vermissen mochte. Es dauerte nicht lange und beide Frauen standen vor einer Kuppel in welcher eine weitere Kuppel gebaut war. Recht schnell erkannte Juna dass es sich um den so gebildeten Außenring um eine Art Wartezimmer handelte. Die teils unbekannte allerding auch irgendwie leider nur viel zu vertrauten Gerüche die Juna mitbekam lösten eine leichte Angst in ihr aus. Bilder blitzten vor ihrem inneren Auge auf. Bilder von den Räumen in denen sie zu dem gemacht worden war was sie nun war. Etwas schüchtern versteckte sich Juna leicht hinter Tabby. Als Tabby allerdings davon erzählte, dass sie 54 Jahre hier gearbeitet hätte entspannte sich Juna wieder. Einfach weil sie eine Ablenkung hatte. Zusammen mit der älteren Frau setzte sich Juna und senkte den Blick.

“Ich würde vorziehen nicht alleine zu sein… Ich will nicht… wieder…”

Sie beendete den Satz nicht. Alleine wie Juna anfing die Mechanische Hand an zu schauen war schon ein klares Zeichen dessen was sie zu sagen nicht in der Lage war. Zu oft war sie operiert worden. Hatte neue Verbesserungen erhalten. Zumindest hatte man es ihr so gesagt. Diese künstlichen Körperteile waren aber nicht das was sie sein sollten. Früher war sie vielleicht weniger stark gewesen, dafür aber deutlich schneller und flexibler, was aber nicht bedeutete dass Juna langsam wäre. Nur langsamer. Immer wenn Juna also irgendwie versorgt wurde hatte sie seit der Ankunft im Tempel einen Teil ihres Körpers verloren. Nun war sie wieder da. Die Angst davor, was passieren könnte wenn die Sith sie wieder bekämen. Was wenn man ihr wieder etwas abnimmt? Juna fing leicht an ängstlich zu zittern. Es war einfach nur stressig.


{Ilum-System, Ilum, Siedlung, kleines "Med Center" | Juna Choway, Tabby, 5U-S3}
 
Ilum-Siedlung-Tabby´s Wohnkuppel-mit Juna und 5U-S3

Juna litt sehr unter dem, was man ihr angetan hatte. Verständlicherweise. Junge Mädchen machten sich immer Gedanken um ihr Aussehen. Aber wenn man sich Juna ansah, zeugten die Probleme der „normalen“ Mädchen nur noch von Eitelkeit. Tabby sah sie mitleidig an, trat dann zu ihr und nahm die Hände der Jüngeren in ihre eigenen.


„Du bist hübsch, Juna. Wunderhübsch sogar. Und wer das nicht erkennt, der hat dich einfach nicht verdient. Punkt.“


Tabby legte eine ihrer Hände an den mechanischen Teil von Junas Gesicht und lächelte sie ermutigend an. Dann holte sie ihre Tasche. Als Juna ihr nach ihrer Rückkehr ein Kompliment machte, lachte die alte Dame und drehte noch einmal ab, um in einer Schublade zu kramen. Zurück kam sie mit einem alten Holobild. Darauf strahlte eine wunderschöne blondgelockte Frau sie an und Tabby lächelte bei ihrem Anblick. Die Frau war nicht viel älter als Juna , weswegen Tabby ihr das Bild hinhielt.

„Die Frau sieht gut aus. Das bin ich als ich ungefähr in deinem Alter war.“


sie lächelte und erinnerte sich zurück an diese Zeit. Das war eine tolle Zeit gewesen. Es hatte noch so viel vor ihr gelegen. Und jetzt lag das alles schon so lang hinter ihr. Nur das Leuchten in den Augen, das war geblieben. Und darauf war Tabby stolz. Sie hatte sich nie unterkriegen lassen. War immer ihr eigener Herr gewesen. Und war es immernoch.
In der medizinischen Praxis angekommen, warteten sie auf den Doc. Dabei wurde Juna offensichtlich immer nervöser und fing letztlich sogar an zu zittern. Auf ihre Frage hin, ob sie mir rein gehen sollte, wurde das Trauma der jungen Frau noch einmal deutlich. Zu oft hatte sie schlimme Erfahrungen machen müssen. Tabby legte ihr beruhigend eine Hand auf den Unterarm.

„Du musst keine Angst haben. Ich kenn den Doc schon sehr sehr lange. Verdammt, ich hab ihn noch rumkommandiert, als er hier angefangen hat. Da war mein Mann noch am Leben und ich hab hier selbst gearbeitet. Der wird sich hüten, vor meinen Augen irgendeinen Mist zu bauen. Sonst wird der erleben, wozu so alte Knochen noch gut sind.“

Gespielt drohend hob Tabby die Faust in Richtung der Tür zu Behandlungszimmer, als diese gerade aufging. Tabby grinste den Doc frech an und hob den Zeigefinger zu einer milderen Form der Drohung.


„Angstpatient, Doc. Benimm dich, sonst leg ich dich übers Knie. “



„Du solltest dich in deinem Alter nicht mehr übernehmen, Tabitha.“


konterte der Mann und blickte zwischen Tabby und Juna hin und her.

„Wer will zuerst?“

fragte er und Tabby erhob sich von ihrem Stuhl.

„Wir kommen zusammen rein. Ich muss schauen,dass du Anständig zu meiner Juna bist.“


Mit einer Mischung aus Lachen und Husten nahm sie Juna bei der Hand und ging vorran in das Behandlungszimmer.

„Ich habe eine Frau, Tabby!“

entrüstete sich der Arzt und zwinkerte Juna fröhlich zu.

„Nichts für ungut.“

Der Arzt schloss die Tür und sah die beiden Frauen an. Tabby wies zunächst auf Juna. Sie konnte warten.

„Also? Wo klemmt´s ?“

Erst im Nachhinein fiel ihm auf, das der Wortwitz bei dem grossen Anteil von mechanischen Körperteilen wohl etwas unangemessen war.

„Tut mir leid. Was kann ich für sie tun?“

fragte er jetzt etwas ernsthafter und wies auf die einzige Untersuchungsliege im Raum, damit Juna sich dort hinsetzen konnte.

Ilum-Siedlung-Med-Kuppel-mit Juna,Doc und 5U-S3
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, kleines "Med Center" | Juna Choway, Tabby, 5U-S3, Arzt}

Juna schaute den Arzt ein wenig nervös an. Die Bilder in ihrem Kopf erinnerten die junge Frau an all die Dinge die damals auf Bastion geschehen waren. Sie fasste nervös dahin wo sie ihre Kurzschwerter hatte. Nervös, zittrig starrte sie zu Tabby. Diese schien jedoch dem Mann zu vertrauen. Erst jetzt musterte Juna den Mann vor sich eingehender. Die Worte der älteren Frau beruhigten sie wieder. Leicht spürte sie ein Ziehen an den stellen wo die Implantate in ihren eigentlichen Körper über gingen. Sie schwieg erst einmal und wagte sich nicht einmal zu blinzeln. Die Stimme des Arztes klang wirklich freundlich. Dennoch versteckte sich Juna fast schon hinter Tabby als diese mit dem Arzt zusammen in den Behandlungsraum gingen. Dennoch sah man Junas Sorge als Tabby wieder hustete.

Vorsichtig schaute Juna die Praxis an. Sie kannte die Einrichtung anders. Auf Bastion hingen überall Sägen und andere Werkzeuge. Wie wollte dieser Arzt ihr Körperteile abtrennen mit lediglich einem kleinen Messerchen. Sobald der Arzt die Tür schloss schnellte Juna herum und starrte den Arzt an. Bei der Frage senkte sie ihren Blick.


“Es tut weh… Alles… Ich halte die Schmerzen nicht mehr aus… Und die Implantate versuchen meine ursprüngliche Programmierung auszuführen…”

Der Arzt kam ein wenig Näher und schaute Juna genauer an. Vorsichtig schaute er erst die Teile am Kopf an. Er kratzte sich sich am Hinterkopf und schaute dann zu Tabby ehe er Juna anschaute.

“Wäre es in Ordnung für dich die Prothesen soweit möglich abzulegen?”

Juna nickte vorsichtig. Sie machte sich oben herum frei und zog auch die Hose aus um das kybernetische Bein und den Arm ab zu legen. Man konnte den Arzt scharf ausatmen hören. Er schaute die Stummel an und schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Während er zu einem Schränkchen rüber ging entfuhr ihm nur in der Nähe von Tabby ein;

“Das war kein Arzt… das… war ein Fleischer…”

Mit einem Skalpell und ein paar Tupfern kam er zurück zu Juna und untersuchte die Implantate. Sein Gesicht sprach Bände. Er war regelrecht schockiert über die schlampige Arbeit. Schüttelte aber ein wenig mit dem Kopf. Schließlich nahm er ein paar Proben und stellte diese sicher. Schließlich trat der Arzt auch hinter Juna welche wirklich ein wenig nervös wurde. Eine Sache die sich auch ein wenig auf das Verhalten des kleinen Droiden Junas ab färbte der hinter den Arzt schwebte und leise fiebte. Vorsichtig öffnete er eine art kleine Klappe am Hinterkopf Junas. Er musste leise pfeifen. Juna zuckte ein wenig zusammen weil sie nicht wusste was das zu bedeuten hatte. Er kratzte sich langsam am Hinterkopf, ließ aber alles so wie es ist. Nachdenklich nickte er und machte auf Flimsi ein paar Notizen. Kurz schwieg er und hielt inne. Er musste kurz nachdenken und schaute dann zu den beiden Frauen.


“Ich kann ihr nicht helfen… Nicht mit den Mitteln die ich hier habe. Ich kann lediglich ein paar schwache Schmerzmittel verschreiben. Du kannst dich wieder anziehen.”


Juna ließ geknickt den Kopf hängen und fing an die Prothesen anzulegen. Der kleine Droide stupste Juna an und klang einfach nur mitfühlend. Der Arzt schaute zu Tabby und dann abermals zu der jungen Frau.

“Na gut… In der Republik gibt es genug Möglichkeiten dir zu helfen. Bloß…”

Er hielt inne und massierte seinen Nacken.

“Die ganzen Prothesen… es ist imperiale Technik… Dazu… habe ich das Gefühl, dass du nicht dahin zurück willst… oder?”


Juna zuckte komplett zusammen. Sie schlang die Arme um sich. Schloss das verbliebene Auge wodurch der Arzt sich vor ihr leicht hin hockte und eine ihrer Hände in die Seine nahm. Er lächelte Juna aufmunternd zu.


“Du kannst gerne auf Ilum bleiben… Doch könntest du die Republik doch um Hilfe bitten. Ich weiß durch meine Bildungsreisen, dass in der Republik alle Ärzte einen Eid leisten jedem Wesen in der Galaxie im Rahmen ihrer Möglichkeit zu helfen.”

Er war sich eigentlich nicht absolut sicher ob dies wirklich auf alle Kollegen in der Republik zutraf, aber er erkannte wann jemand Angst hatte. Jede Unsicherheit seinerseits könnte seiner Patientin schaden. Daher musste er diese Sicherheit geben. Vorsichtig umarmte er Juna.

“Denk einfach darüber nach. Du darfst aber auch natürlich gerne hier bleiben.”


Der Arzt lächelte ein wenig und schaute grinsend zu Tabby.


“Wer passt denn sonst auf meine ehemalige Mitarbeiterin auf?”


Juna, die vor Furcht quasi nichts gesagt hatte schaute auf und nickte langsam.

“Danke Ihnen. Ich will hier bleiben… und bitte helfen Sie ihr. Ich glaube sie ist wirklich krank…”


Der Arzt nickte und bedeutete Juna Platz zu nehmen und Tabby nun zu ihm zu kommen.


{Ilum-System, Ilum, Siedlung, kleines "Med Center" | Juna Choway, Tabby, 5U-S3, Arzt}
 
Ilum-Siedlung- Med Center- mit Juna, 5U-S3 und Doc

Der Doc war nett, wie Tabby es von ihm erwartet hatte. Auch wenn Juna sichtlich lieber die Flucht ergreifen würde. Aber da musste sie jetzt durch, sie würde es ja auch müssen. Als das junge Mädchen sich auszog wurde das wahre Maß ihrer Verstümmelung erst ersichtlich. Und anders konnte man es wirklich nicht nennen. Tabby war genauso entsetzt wie der Doc, der die Arbeit eher einem Fleischer als einem Arzt zuordnete.

“Da hast du recht. Sowas hab ich noch nie gesehen. Was war das für ein Monster.”

Kein Tier war so grausam wie diejenigen, die sich als “Spitze der Evolution” betitelten. Dabei waren sie so weit von diesem Titel entfernt, wie man es sich nur vorstellen konnte. Was der Doc dann erzählte, macht wenig Mut, auch wenn er quasi Tabby´s Vorschlag wiederholte: Juna sollte sich an die Neue Republik wenden. Asyl beantragen und professionelle ärztliche Hilfe beziehen.


“Glaubst du, das Dan etwas gegen die Programmierung machen kann? Der ist doch so technik-vernarrt. Wär ja gut, wenn Juna zumindest ganz ihr eigener Herr wär.”


Irgendetwas mussten sie doch für die junge Frau tun können ausser ihr leichte Schmerzmittel zu geben. Als der Doc jedoch meinte, dass Juna auf “seine ehemalige Mitarbeiterin” aufpassen sollte, fing Tabby an zu lachen.


“Ich war am Anfang fast deine Vorgesetzte, bis du eingearbeitet warst, mein Lieber. Du standest doch ständig draussen an meinem Tresen und hast mich gefragt, wo du was findest. “


Sie lachte noch lauter bei der Erinnerung an diese Zeit, was aber wieder in einen Hustenanfall zwang.

“Oh weia, Tabitha. Das klingt viel schlimmer als beim letzten Mal.”

Die alte Dame winkte ab und ließ sich von Doc auf die Untersuchungsliege helfen.

“Bin halt nicht mehr so ein junger Hüpfer wie ihr beide.”

kommentierte sie dabei und grinste. Auch sie musste sich zumindest obenrum ausziehen, was sie dann auch tat.


“Doc. Eigentlich wissen wir beide, was das Problem ist.”


sagte sie leise und ernst und nach einer kurzen Untersuchung nickte der Doc und sah Tabby in die Augen. Ständige Temperaturen unter dem Gefrierpunkt waren halt nicht die optimale Lebensbedingung für einen Menschen. Trotz aller Anpassungsfähigkeit ging ein Leben in solch einer extremen Umgebung einfach auf Kosten der Lebenserwartung. Und kaum jemand blieb bis zum bitteren Ende wie Tabby oder ihr längst verstorbener Mann. Wenn man früh genug in wärmere Gefilde zog, konnte man den negativen Einfluss von ständiger eiskalter Luft in den Atemwegen noch etwas rückgängig machen. Aber Tabby´s Sturheit würde ihr letzten Endes einen früheren Tod bescheren.

“Hast du noch von den Tabletten, die ich dir gegeben habe?”


“Jaa, hab ich.”

“Nimmst du sie auch?”

Doc kannte sie einfach viel zu gut und schüttelte nach kurzem Schweigen den Kopf.

“Ich geb dir noch mal welche mit. Dazu noch etwas, dass dir hilft auch mal Ruhe zu finden. “

Der Doc ging an einen Schrank und kam mit 4 kleineren und einer grossen Schachtel Medikamente zurück.

“Die hier kennst du schon. Die Grünen morgens und mittags und die Blauen am Abend. Dazu nimmst du von denen hier morgens und mittags je eine und Abends zwei. Dann kannst du gut schlafen. Zusätzlich bring ich dir nachher noch was vorbei, was dir Nachts das Atmen bisschen erleichtert. In Ordnung?”


Tabby wackelte mit dem Kopf und nickt dann. Recht war ihr das ganze Theater nicht, aber sie würde sich jetzt auch nicht gegen eine ärztliche Anweisung stellen.


“Ich komm im Laufe der Woche nochmal vorbei und schaue nach dir. “


kündigte er an.


“Du willst nur Kuchen von mir!”


warf Tabby ihm beinahe vor, was den Doc lachen ließ. Ja, er war hin und wieder zu der alten Dame gekommen, um ein Stück Kuchen zu essen- so wie fast jeder in der kleinen Siedlung. Das war mit ein Grund, warum sie geblieben war.

Ilum- Siedlung- Med Center- mit Juna, 5U-S3 und Doc
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, kleines "Med Center" | Juna Choway, Tabby, 5U-S3, Arzt}



Juna hatte bei den Worten Tabbys den Kopf etwas gesenkt. Ja. Sie wusste was aus ihrem Körper geworden war. Wusste um den Umstand welcher sie hierher geführt hatte. Dennoch musste sie Antworten.


“Mein letzter Gebieter… Es waren Strafen…”


Flüsterte Juna daher und schaute schon fast so als würde man ihr einen Vorwurf machen. Ihr Blick war nur noch stur auf den Boden gerichtet gewesen. Dennoch war da diese Hoffnung. Die Hoffnung welche darauf fußte, dass Tabby und der Doc ihr bestes gaben ihr, einer ehemaligen Sith-Jüngerin zu helfen. Aber warum? Sie könnten doch auch einfach die Republik kontaktieren und Juna ausliefern. Warum halfen sich Leute? Das Mädchen musste wohl wirklich noch viel über das Leben abseits des Tempels lernen. Vorsichtig schaute sie nun auf. Ein leicht verlegener Blick verriet sie. Nein, Juna war kein Monster wie die anderen Sith und Jünger welche ohne zu zögern töten würden. Erst wenn man sie dazu zwang würde Juna entsprechend handeln. Der Gedanke an einen Mechaniker Verwiesen zu werden klang irgendwie komisch, aber dennoch war es vielleicht notwendig. Daher nickte sie nur zögerlich auf den Vorschlag hin.

Von ihrem Platz aus beobachtete Juna die Behandlung von Tabby. Sie musterte den Doc und dann Tabby. Er musste ihr helfen. Was würde Juna nur ohne die deutlich ältere Frau hier machen? Auch wenn die Beiden sich noch nicht so lange kannten, so hatte die junge Frau ihre Gastgeberin mehr als nur ins Herz geschlossen. Daher betete sie einfach nur dass alles gut würde. Am Ende war es doch nur Husten oder? Nichts gefährliches! Nichts was jemand mit starkem Willen nicht bezwingen konnte! Dennoch war es beunruhigend wie leise die Beiden miteinander sprachen. Irgendetwas beunruhigte Juna daran. Am Ende tat sie es aber nur als einfach Paranoia ab. Schließlich war das hier ein Doc. Ein guter Doc konnte alles Probleme lösen. Schließlich kamen sie zu einem Ende. Sobald Tabby und der Doc fertig waren stand auch Juna wieder auf. Ein wenig beunruhigt lächelte sie der älteren Dame zu, was hieß dass sie es versuchte. Durch die statischen Metallteile formte sich ihr Gesicht nur zu einer leicht beunruhigenden Fratze welche nicht wirklich wie ein Lächeln wirkte.


“Ihr Kuchen ist wirklich großartig! Ich liebe ihn! Ich hoffe irgendwann genauso guten Kuchen backen zu können.”

Juna schaute zwischen beiden hin und her während ihr kleiner Droide über ihrem Kopf schwebte. Der Kleine war schon die ganze Zeit neugierig gewesen. Nur ein wenig ängstlich halt. Daher traute er erst jetzt sich dem Doc zu nähern. Man merkte wie Suse den Mann kurz scannte, nur um ihn dann freudig anzustupsen und wieder zu seiner Herrin zurück zu kehren. Juna schaute ihn an und Nickte bei dessen Piepsen.

“Suse bedankt sich bei Ihnen. Er mag Sie. Tabby natürlich auch. Er kennt nicht viele… Wesen die uns freundlich gesinnt waren.”

Juna verneigte sich dabei dankbar und schaute dann zu Tabby. Sie wollte sicher gehen, dass die ältere Dame auch mit kam. Am Ende wollte Juna sie nicht alleine lassen. Es war einfach besser wenn sie so weit möglich erst einmal zusammen blieben. Derweil bekam Juna ein schwaches Signal. Ihre Implantate hatten sich kurz aktiviert und ihr grobe Daten zu den “Individuen” vor ihr gegeben. Das künstliche Auge fing dabei kurz an rot zu leuchten ehe Juna mit dem Kopf schüttelte und leicht keuchte. Es war alles gut. Nichts würde sie dazu bringen jemandem zu schaden. Nichts. Egal wie stark die Aufforderungen dazu werden würden. Langsam hoffte sie wirklich, dass Dan diesem Alptraum ein Ende bereiten konnte. Langsam wurde es immer schwerer den Impulsen Widerstand zu leisten. Sie war konzipiert worden zu töten. Nicht um ein ruhiges Leben zu führen. Eine Sache welche ihr letzter Her mehr als deutlich gemacht hatte.


{Ilum-System, Ilum, Siedlung, kleines "Med Center" | Juna Choway, Tabby, 5U-S3, Arzt}
 
Ilum-Siedlung-Kleines Med-Center-mit Juna, Suse und Doc

Für Tabby war der Besuch beim Arzt eigentlich unnötig gewesen. Dauernde Kälte und trockene Heizungsluft machten auf dauer jeder Lunge zu schaffen. Chronische Entzündungen und verklebte Lungenbläschen waren die Folge, die schleichend aber unaufhaltsam jene heimsuchte, die zu lange in der Kälte wohnten. Dafür gab es kaum sowas wie Rheuma. An irgendwas musste man aber sterben und hier war es eben die Lunge, die einem letztendlich das Leben verunmöglichte. Aber Tabby bereute nichts und ihr war durchau klar, dass sie nicht unsterblich war. Trotzdem war sie dem Doc dankbar, dass er noch etwas im Ärmel hatte, um ihr zu helfen. Auch wenns nur ein rumschrauben an der Ursache war.
Apropos rumschrauben. Die Idee, Dan um Hilfe bei Juna´s Problemen zu bitten, war eine sehr gute Idee und die alte Dame trat lächelnd auf die junge Frau zu. Beunruhigenderweise fing ihr künstliches Auge plötzlich an zu leuchten und sie schien zu erstarren. Nach dem, was sie ihnen erzählt hatte, kochte in Tabby die Wut auf jene auf, die der jungen Frau das angetan hatten.

“Strafe? Strafe für was? Die, die das getan haben, gehören bestraft. Und zwar so, dass sie sich nie wieder davon erholen.”

Die Schimpf-Tirade forderte den nächsten Hustenanfall, an dem Tabby zu knabbern hatte. Der Doc legte ihr die Hand auf den Rücken.

“Du solltest dich wirklich nicht mehr so aufregen, Tabitha.”

“Jetzt verbiete mir nicht auch noch das Schimpfen, wenns angebracht ist!”

schoss Tabby zurück und der Doc grinste und hob abwehrend die Hände, ehe er seinen beiden Patienten die Tür aufhielt. Tabby verabschiedete sich mit einer Umarmung und ging dann mit Juna wieder raus in den Schnee. In der Tür zog sie sich die Jacke über Nase und Mund, um wärmere Luft einzuatmen und dadurch weniger zu husten.

“Komm, wir gehen zu Dan. Seine Kuppel ist da hinten. Hoffentlich ist er da.”

Tabby führte das Mädchen zu der Kuppel und klopfte an die Tür, ehe sie eintrat ohne auf eine Antwort zu warten.

“Dan? Bist du da? Ich hab nen Auftrag für dich.”

Dan trat in den Türrahmen, der Eingangsbereich und Wohnbereich miteinander verband. Lächelte zunächst Tabby an, wurde aber sofort ernst und beinahe mürrisch , als er Juna sah.

“Was seid ihr für ein unhöflicher Haufen, sagt mal. Juna ist mein Gast und hat Probleme mit ihren Implantaten. Du bist doch unser Tüftler, also hör auf sie so finster anzustarren und mach dich ans Werk!”

Wieder schimpfte Tabby um danach zu husten. Als sie wieder Luft bekam, schüttelte sie den Kopf.

“Ich glaub, der letzte Sturm hat bei euch allen die Hirne weggeblasen. Das Mädchen braucht jetzt unsere Hilfe. Von uns allen.Ohne, dass sie sich vorher immer erklären muss.”

Sie nahm Juna an die Hand und führte sie in die Wohnkuppel von Dan, die vollgestopft war mit Bauteilen und Werkzeug. Tabby schätzte, das rund 75% der Geräte eigentlich auf den Schrott gehörte, aber Dan hatte halt Freude dran, daran rumzuschrauben. Hier konnte sie Juna nicht wirklich viel unterstützen, zumal sie von dem ganzen Schnickschnack keine Ahnung hatte. Früher hatte ihr Mann die technischen Arbeiten gemacht und danach Dan. Wenn irgendwas nicht funktionierte, rief sie ihn. Um Juna dennoch zu beruhigen, hob sie mahnend den Zeigefinger in Dan´s Richtung.

“Und wenn du es nur verschlimmbesserst, dann gibts ne Schneedusche. “

Das war kindisch, aber Tabby wollte Dan dennoch klar machen, dass ihm seine gute Arbeit jetzt wichtig war.

“Schon gut, schon gut.”

verteidigte sich Dan und musterte Juna noch einmal.

“Ihr stürmt mein Haus und dann drohst du mir auch noch, Tabby. DU hast keinen Anstand. “

Gab Dan dann mürrisch zurück und fing an in seinen Schrottbergen zu graben.

“Ich weiss. Aber das war schon immer so.Und deswegen mögt ihr mich ja eigentlich.”

Tabby war halt einfach nicht so steif wie die anderen hier. Sie holte sich, was sie haben wollte.

“Wo liegen denn die Probleme?”

Wollte Dan dann wissen und kam mit einer Art Diagnosegerät aus einer Ecke zurück. Er wickelte die Kabel ab und nickte in Richtung seines Schreibtisches. Oder besser gesagt dem Berg an Zeug, unter dem sich eigentlich sein Schreibtisch befand. Immerhin der Hocker davor war frei und den bot er Juna nun an, um sich hinzusetzen, damit er arbeiten konnte.

Ilum-Siedlung-Dan´s Kuppel- mit Juna, Suse und Dan
 
{Ilum-System, Ilum, Siedlung, kleines "Med Center" | Juna Choway, Tabby, 5U-S3, Arzt}


Für Juna war der Besuch beim Arzt eher ernüchternd gewesen. Schließlich hatte man ihr nicht helfen können. Allerdings war für sie das Ganze ohnehin klar gewesen. Ihr Gebieter hatte diese Entscheidungen getroffen. Entscheidungen die sie zu dem gemacht haben was sie nun war. Eine Maschine die gebaut wurde um zu töten. Jedoch hatte das Wesen welches Juna war die Kontrolle zurück erlangt und wehrte sich gegen ihre Bestimmung. Doch was wäre, wenn ihr Gebieter sie hier finden würde? Was wenn sie wieder Befehle erhalten würde? Vielleicht diese Siedlung vernichten? Juna erschauderte alleine bei dem Gedanken diesen Leuten auch nur ein Haar krümmen zu müssen. Daher blickte sie auf den Boden und zuckte richtig zusammen als Tabby das Wort erhob. Durch den Schreck Junas Versteckte sich selbst Suse hinter dem Mädchen welches bei den Worten beschämt wieder auf den Boden.

„Sie werden weiter machen. Und keiner auf diesem Planeten ist auch nur im Ansatz in der Lage sich gegen jemanden von ihnen zu wehren…“

Bei dem Hustenanfall von Tabby schaute die junge Frau den Doc nervös an. Man erkannte wie überfordert die junge Frau war wenn es um die Krankheit ihrer Freundin ging. Vorsichtig legte sie der alten Frau die noch organische Hand auf die Schulter. Ein bemüht aufmunterndes Lächeln lag auf ihrer Oberlippe.

„Du kannst nicht verändern was man mir angetan hat. Du hast mir aber gezeigt, dass ich mehr sein kann als eine Attentäterin die Sklavin solcher Leute ist. Dafür bin ich dir dankbar.“


Juna schaute zu dem Doc der versuchte reserviert zu bleiben und nickte ihm ruhig zu. Ja, Juna war dankbar dafür eine solche Chance zu bekommen. Schließlich war sie nie so glücklich gewesen wie jetzt. Somit war ihre Lage deutlich besser geworden. So verließ Juna mit Tabby zusammen die Praxis. Nicht ohne sich noch einmal vor dem Doc zu verbeugen. Kaum draußen führte Tabby die Beiden zu der nächsten Kuppel. Sie sollte Dan gehören. Dennoch war Juna skeptisch und sich auch sicher, dass nicht jeder hier so locker mit Juna umgehen würde wie es Tabby oder der Doc taten. Am Ende war sie immer noch durch ihre Prothesen als Handlangerin des Imperiums gebrandmarkt. Alleine die Natur der Siedlung konnte auch Heimat vieler Soldaten der Republik sein, die den Konflikt einfach vergessen wollten. Daher war es für die ehemalige Jüngerin nach wie vor nicht selbstverständlich, dass man so ruhig in ihrer Gegenwart war. Sobald sie die Kuppel erreichten trat Dan in die Tür und lächelte Tabby an. Allerdings traf das nicht auf Juna zu welche er schon irgendwie feindseelig anschaute. Zumindest kam es Juna so vor. Als Tabby wieder schimpfte und hustete. Etwas was das die junge Frau dazu veranlasste ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter zu legen. Eigentlich wollte Juna erwidern, dass die beiden auch etwas anderes tun könnten. Aber dies war nicht möglich. Ohne Vorwarnung wurde Juna in die Wohnkuppel gezogen was die junge Frau zu einem Blick veranlasste der einem Protest gleich kam. Wie ein geschlagener Hund nickte diese jedoch als Tabby das Wort auch an Juna richtete. Schon fast widerwillig setzte sich schließlich die ehemalige Jüngerin auf den angebotenen Hocker und zitterte leicht während sie Dan anschaute. Alles wirkte so wie auf Bastion. So viele Geräte. So viel Werkzeug. Etwas unsicher starrte Juna eine Säge an einer Werkbank an. Dass an dieser kein getrocknetes Blut war verunsicherte sie auf verstörende Art und Weise nur noch mehr. War das Fehlen von Blut ein gutes oder schlechtes Zeichen? Am Ende richtete Dan das Wort an Juna welche schuldbewusst auf den Boden schaute.



„Der Scanner der mein Auge ersetzte spinnt. Gegen meinen Willen analysiert er meine Umgebung und gibt mir Daten zu den Bewohnern. Wie hoch ihre potenzielle Gefahr ist, Puls, Atemfrequenz, berechnete Fitness… einfach alles was ich brauchen würde… müsste ich hier… arbeiten…“



Das letzte Wort deutete an, was „arbeiten“ in Junas Fall hieße. Allerdings erkannte man bereits durch ihre Stimme, dass sie den Gedanken nicht mochte diese Form der Existenz weiter zu führen. Dass sie selbst in dieser Hinsicht mehr Sklavin gewesen war als ein freies Wesen welches Spaß an sowas hatte. Dennoch war das noch nicht alles. Sie schaute nun besorgt zu Dan der sich das Implantat anschaute welches ihr Auge ersetzt hatte.



„Ich habe das Gefühl nach wie vor Kommandos von meinem Gebieter zu erhalten. Allerdings kommen sie nicht vollständig an. Sie können mich nicht orten… Dafür habe ich… hat Suse gesorgt.“


Der kleine Droide fiebte stolz umher während er weiter über Juna umher kreiste als wäre er ein kleiner Planet. Etwas verzweifelt schaute sie Dan an, der langsam versuchte das Diagnose Gerät anzuschließen. Man merkte, dass ein Wesen wie Juna für ihn auch nicht gerade zu dem Üblichen in dessen Umfeld gehörte. Nachdenklich kratzte der Mann sich am Hinterkopf und schüttelte mit dem Kopf. Sein Blick wanderte zu Tabby und dann zu Juna.


„Ich denke ich könnte helfen wenn ich die Pläne hätte die zu den Implantaten gehören…“

Murmelte er leise. Sobald er das erwähnte piepte der kleine Droide und zeigte ein Hologram mit den Plänen der Implantate. Ein paar stellen waren rot markiert. Die Teile waren entweder beschädigt oder funktionierten nicht richtig. Andere Bereiche waren gelb markiert und signalisierten, dass diese Bereiche empfindlich wären sollte man versuchen diese zu verändern. Als Dan den Bereich am Kopf genauer betrachtete fiel ihm sein Werkzeug aus der Hand.

„Welches kranke Wesen koppelt diese Art Implantate direkt an das Gehirn?!“


Völlig entgeistert starrte er Juna an und ging fluchend umher und suchte immer mehr Werkzeug raus. Er schüttelte immer wieder mit dem Kopf während er alles zusammen suchte.


„Wer auch immer das war… Er war ein Genie, aber wahnsinnig… Wer missbraucht ein junges Mädche derartig als Versuchstier?“


Man erkannte die Wut die in Dan hoch kochte, allerdings richtete sie sich nicht weiter gegen Juna wie vorher, sondern eindeutig gegen jene Wesen die derartige Versuche an einem so weit entwickelten Wesen vorgenommen haben. Konzentriert studierte Dan die Pläne und kratzte sich am Kinn. Hin und wieder nickte Dan, dann kratzte er sich am Kinn und schaute Tabby an.


„Ich erkläre es dir so einfach wie ich kann. Was diese Personen getan haben… ist so unethisch dass es in der Republik ein schwerwiegendes Verbrechen gilt. Dort würde man nicht einmal einem Versuchstier diese Art Behandlung zumuten. Dennoch… sollte ich ein paar der Probleme beheben können. Zum Beispiel die Transmitter… Dieser hier dient dazu ihr Schmerzen zuzufügen. Dafür wird das Schmerzzentrum im Gehirn stimuliert sodass man sie jegliche Art von Schmerz künstlich erleiden lassen könnte. Umgekehrt kann dieses Implantat ihr Schmerzempfinden komplett abschalten. Dazu kommen noch ein paar Sender und Empfänger welche Befehle selbst über weite Strecken empfangen können.“

Dan war nicht begeistert von der Arbeit, jedoch war es für ihn tatsächlich machbar. So fing er an. Durch einen Kontakt kippte Juna um und wirkte wie tot. Noch ehe Tabby etwas sagen konnte hatte er Juna aufgefangen und geseufzt.

„Automatismen… Interessant... sobald man an ihrem Kopf fummelt schicken die Implantate sie schlafen…“


Sagte er ruhig und räumte den Schreibtisch so gut es ging frei. Er bedeutete Tabby platz zu nehmen da der ganze Eingriff wohl Zeit benötigen würde. Es war eindeutig eine komplexe Arbeit welche die Ruhe von Dan benötigte. Einmal fluchte er laut ehe der Mann seine Arbeit fort führte. Nach ein paar Stunden war schließlich die Arbeit erledigt. Nachdenklich schaute er zu Tabby. Seine Stirn lag in Falten.



„Jemand hat an ihrem Kopf herum gespielt. Als wolle er irgendetwas blockieren. Ich habe versucht es zu erhalten. Aber… Am Ende habe ich es nur hinter eine Wand geschoben… Ein emotionaler Gefühlsausbruch könnte die Ursprüngliche Blockade aufheben. Ich weiß nicht was dann passiert.“


Besorgt schaute Dan zu Juna und schüttelte mit dem Kopf.

„Was den Rest angeht. Sie sollte nun frei von äußeren Einflüssen sein. Sie sollte jeden Moment aufwachen. Mach dir keine Sorgen. Es sollte ihr besser gehen, auch wenn der eingebaute Scanner nicht abgeschaltet werden kann sollte dieser weniger eigenständig handeln. Das war alles was ich nun tun konnte. Ich werde mich mal darum kümmern, dass ihr Jäger nicht wieder bei einem Sturm begraben wird… Und nun geht. Bevor ich schlechte Laune bekomme…“


Dan lächelte Tabby an und schaute zu Juna welche nun wach wurde. Diese schaute sich um und wirkte ein wenig irritiert. Sobald Suse sich an sie schmiegte lächelte das Mädchen und stand, wenn auch etwas unsicher auf. Ihr Blick wanderte zu Tabby und dann zu Dan, welcher nun etwas freundlicher dem Mädchen zu lächelte. Langsam öffnete er die Tür und nickte beiden zu, dass sie gehen könnten. Juna schaute nur fragend zu Tabby ehe sie mit dieser sich auf machten die Kuppel zu verlassen. Juna war ein wenig nervös weil sie merkte, dass mehr als nur ein paar Minuten vergangen waren.



{Ilum-System, Ilum, Siedlung, Vor Dans Wohnkuppel | Juna Choway, Tabby, 5U-S3, Dan}
 
Ilum-Siedlung- Dan´s Wohnkuppel-mit Juna, 5U-S3 und Dan

Tabby konnte sich nicht vorstellen, was die arme Juna alles erlebt haben musste. Aber es waren Traumata für ein ganzes Leben. Soviel stand fest. Allein die kurze Zeit in einem eigentlich normalen Alltag brachte sie dazu, Tabby zu danken.

"Du bist keine Sklavin mehr. Wir werden alles dafür tun, das niemand mehr über dich herrschen kann. Und dann bleibst du hier bei uns."

Stellte sie in Aussicht, während sie Dan aufsuchten. Der ängstliche Blick des Mädchens, als sie sich auf den Hocker setzte und um Raum umsah, war wie ein Messerstich ins Herz. Tabby ging um den Tisch rum und nahm ihre Hand.

"Keine Sorge. Ich hab gesagt, ich pass auf, dass dir nichts passiert. Und ich stehe zu meinem Wort. Dan mag zwar ein bisschen grummelig sein , aber er ist ein guter Kerl. Oder glaubst du, in unserer Siedlung würde irgendwer wohnen dürfen, der krumme Sachen dreht? Den würden wir in den nächsten Schneesturm raus scheuchen, nicht wahr, Dan?. "

"DU! Du würdest jedem das Leben zur Hölle machen."


brummte der Mann, der grad in einer Kiste kramte. Tabby lächelte.

"Da hörst du es. Ich mag vielleicht alt und krank sein, aber solang ich noch hier bin, tanzen die hier nach meiner Pfeife. Und Dan wird alles tun, um dir zu helfen."


Als Dan mit seiner Arbeit begann, fluchte er wie ein Wilder über die unethischen, ja verbotenen Implantate. Der kleine Droide des Mädchens hatte zum Glück die Pläne der Implantate, aus denen Tabby nicht schlau wurde. Dan aber zum Glück schon. Und es hob seine Stimmung nicht gerade, als er sie studierte.

"Es gibt Tiere, zivilisierte Wesen wie uns und Monster, Dan. Zum Glück sind wir hier halbwegs sicher vor ihnen."

Tabby legte sich die Hände an die Oberarme, als würde sie frieren. In der Tat machte ihr das, was Dan da erzählte, eine Gänsehaut. Voller Mitleid sah sie Juna an und schüttelte erneut traurig den Kopf. Lächelte aber im nächsten Moment wieder.

"Es wird alles gut, du wirst sehen."


Nur eine Sekunde später kippte Juna um wie ein Stein. Tabby sprang erschrocken auf, doch Dan war schneller und fing das Mädchen auf. Für ihn war diese Reaktion "Interessant". Das brachte Tabbys Blut zum kochen

"Interessant? INTERESSANT?? Das da ist ein Lebewesen, Dan. Keiner von diesen verdammten Droiden, die du sonst hier sitzen hast. Das ist nicht interessant, das ist grausam!"


schimpfte sie, was gleich den nächsten Hustenanfall auslöste. Dan wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte, ehe er Juna auf den Tisch bettete. Tabby sollte sich hinsetzen, dachte aber nicht daran. Statt dessen kontrollierte sie Juna´s Puls, der ruhig und gleichmässig war. Anschliessend wackelte sie ohne zu fragen in Dan´s Schlafzimmer und holte ein Kissen, dass sie dann unter Juna´s Kopf schon. Dan sah sie an, als hätte sie nicht alle Latten am Zaun und machte sie darauf aufmerksam, das Juna bewusstlos war und von dem Kissen eh nichts mitbekam. Tabby schüttelte den Kopf und erinnerte daran, das auch anscheinend bewusstlose Person bisweilen ihre Umgebung wahrnehmen konnten. Also solle er so tun, als ob sie ihn hören könnte. Und auch Tabby blieb erstmal bei Juna und hielt ihre Hand, die beängstigend schlaff war. In der erste Stunde sprach sie leise zu Juna. Erzählte ihr, was Dan gerade machte, was sie für den Abend als Essen geplant hatte, was man alles in einem Leben anstellen kann. Einfach alles, was ihr gerade einfiel. Aber eine Stunde stehen war schon sehr viel für Tabby, so musste sie nachher doch Dan´s Angebot annehmen und sich setzen. Aber sie holte sich den Stuhl an den Schreibtisch und hielt weiter Juna´s Hand. Irgendwann- es war schon Abend draussen- beendete Dan seine Arbeit. Den ersten Teil verstand Tabby nicht. Hinter welche Mauern? Aber der zweite Teil seines Berichts klang sehr gut.

"Ich danke dir, Dan. Ich wusste, dass du es hinbekommst!"


Etwas später kam Juna wieder zu sich, aber draussen war es inzwischen dunkel geworden und ein kräftiger Wind heulte zwischen den Kuppelbauten hindurch. Sie zogen ihre Mäntel wieder an und verließen die Kuppel. Tabby hakte sich bei Juna unter und während sie zu ihrer Wohnung liefen, erzählte Tabby ihr, was vorgefallen war.

"Du hättest mich ruhig vorwarnen können, dass du ohnmächtig wirst, wenn man sich an deinen Implantaten zu schaffen macht. Ich hab ja fast einen Herzinfarkt bekommen! Aber es sollte jetzt besser sein. Dan konnte einiges machen. Zum Beispiel ,dass deine Implantate nicht mehr von aussen steuerbar sind. Abschalten konnte er deine Sensoren nicht, aber er meinte sowas wie, dass du jetzt Herr darüber bist. Allerdings hat er noch von irgendwas anderem gesprochen. Etwas, das mit einer starken Emotion verbunden ist.."

Sie sah hilfesuchend zu dem kleinen Droiden, der die ganze Zeit besorgt piepend um sie herumgeflogen war, als Juna "operiert" wurde. Vielleicht hatte er das verstanden.

"Und er kümmert sich um deinen Jäger, damit er im Sturm keinen Schaden nimmt."


Jetzt sah die alte Dame Juna an.

"Wie fühlst du dich?"

wollte sie wissen und musterte das fleischliche Auge des Mädchens, als könne sie darin sehen, wie sie sich fühlte.
Wieder "zu Hause" ,kochte Tabby erstmal einen Tee für sie beide.

"Du warst fast vier Stunden ohnmächtig. Hast du Durst? Oder Hunger?"


wollte Tabby wissen, als sie in der Küche stand. Dieser Tag war auch für sie verdammt aufregend und man konnte Tabby ansehen, wie erschöpft sie war- obwohl sie ja eigentlich garnicht so viel gemacht hatte. Aber gut, sonst sass sie mehr in ihrem Wohnzimmer. Strickte und häkelte oder machte andere Handarbeiten. Dazu war sie nicht mehr gekommen, seit Juna ihr Gast war. Aber eigentlich war sie dadurch ja wieder aktiver geworden. Nur ging ihr irgendwie die Kraft aus. Erneut musste sie husten und stützte sich am Waschbecken ab, bis der Anfall vorbei war. Sie war so müde...

Ilum-Siedlung-Tabby´s Wohnkuppel- mit Juna und 5U-S3
 
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