In these Arms Part 2

Riker

Die einzig wahre Nr.1
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Ein normaler Mensch der plötzlich und unerwartet mit dem Unnormalem konfrontiert wird hat ein Problem.Er kann versuchen dieses Problem zu lösen oder es ignorieren.Doch wer einmal Fühlung zum Unerklärlichem aufgenommen hat,den lässt Es nicht so schnell wieder los...


Ich ruderte mit den Armen und versuchte mich aus Ihrer Umklammerung zu befreien. Plötzlich wurde es dunkel um mich und es schien mir als hätte sich ein Mantel oder Cape um mich gelegt. Meine Finger berührten eine lederartige Substanz.
Schließlich gingen bei mir sprichwörtlich die Lichter aus.


Mit einem schmerzhaften Pochen hinter den Augen erwachte ich neben ein paar dreckigen Mülltonnen. Gleißendes Tageslicht drang durch meine geschlossenen Lider. Meine Kehle war wund , ich hatte großen Durst und wusste nicht wie ich in diese bedauernswerte Lage gekommen war. Ich erhob mich aus dem Matsch den der Regen von gestern zurück gelassen hatte, versuchte notdürftig meine Klamotten zu restaurieren und fragte mich was zur Hölle wohl passiert war. Im allgemeinen bin ich trinkfest und konnte mir nicht vorstellen derart besoffen in der Gosse gelandet zu sein. Die Sonne brannte auf meiner Haut wo sie nicht von Kleidung bedeckt war und ich fühlte mich, entschuldigt den Ausdruck, wie ausgekotzt.


Als ich müde und zerschlagen mein Appartement erreichte wollte ich nur noch schlafen und diesen Tag aus meinem Gedächtnis verbannen. Mein erster Griff galt dem kalten Mineralwasser in meinem Kühlschrank. Ich setzte die Flasche an den Mund und trank wie ein Kamel das nach der Wüste eine Oase gefunden hatte. Doch egal wie viel ich trank, das Gefühl grenzenlosen Durstes ließ mich nicht los. Ich hatte den Blick in den Spiegel bislang vermieden, da ich wusste wie ich nach einer Sauftour aussehen würde. Mit einem gedanklichem Schulterzucken ging ich ins Bad und blieb wie angewurzelt stehen. Die Fratze die sich mir im Spiegel bot sollte mein Gesicht sein? Blass die Gesichtsfarbe, ein verwaschenes Grau, Blutunterlaufene Augen die tief in den Höhlen lagen., Bartstoppeln , alles in allem sah ich nicht aus wie jemand den man in sein Haus einlassen würde. Nicht mal wenn mir ein Messer in der Brust stecken würde. Nachdenklich kratzte ich mich am Kinn, die rauhen Barthaare erzeugten ein schabendes Geräusch. Ich drehte und wendete meinen Kopf um mir von allen Seiten mein desolates äusseres zu besehen.


Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Zwei kleine Löcher in meinem Hals ließen mich zusammenzucken. Sie waren blutverkrustet und sahen nicht mal schlimm aus. Plötzlich überfiel mich die Erinnerung wie ein Hammerschlag , ich wusste nun wieder was am gestrigen Abend passiert war. Ich sank auf den Rand meiner Badewanne zurück und barg mein Gesicht in den Händen. Ein Stöhnen entrang sich mir und ich fragte mich ob ich verrückt geworden war. Vielleicht litt ich unter Wahrnehmungsstörungen , der Alkohol in Kombination mit der Hitze der letzten Wochen, könnte eine Art Zusammenbruch verursacht haben. Doch die kleinen Wunden an meinem Hals konnte ich damit nicht erklären. Was war mit mir passiert? Hatte ich eine Wahnsinnige getroffen die mich zum Spaß anknabbern wollte oder eine die im Wahn lebte ein Vampir zu sein. Das ich unter massivem Blutverlust litt war mir klar. Die blasse Hautfarbe und mein Kreislauf sprachen eine beredte Sprache. Von den Blutspuren die ich auf meinem Hemd gefunden hatte ganz zu schweigen. Ich verwarf den Gedanken zur Polizei zu gehen. Was sollte ich denen denn erzählen? Das mich eine gutaussehende Frau gegen eine Wand warf und mein Blut gesaugt hatte? Ein First Class Urlaub in einem netten Sanatorium wäre mir sicher gewesen. Hin und wieder ein Cocktail aus Ritalin und Thorazin wäre mein einziges Vergnügen . Nein, dieser Weg blieb mir verschlossen. Ich musste damit alleine klar kommen, und als erstes müsste ich wissen was wirklich passiert war. Und der Schlüssel dazu war jene geheimnisvolle Frau von der ich mir am letzten Abend doch etwas mehr versprochen hatte als einen Biss in den Hals und schmerzende Rippen. Doch wie sollte ich Sie finden? Ich kannte weder Ihren Namen noch Ihre Adresse. Ich versuchte logisch vorzugehen doch die Schmerzen hinter meinen Augen wurden immer schlimmer. Schließlich zog ich eine Packung Aspirin aus einer Schublade und kaute mühsam drei Tabletten. Wieder plagte mich der Durst und ich trank erneut eine Flasche Wasser. Wieder schmeckte es nicht und stillte auch den Durst nicht. Ich liess die Rolladen herunter, denn die Sonne stand immer noch hoch am Himmel und brannte wild in den Augen und auf meiner Haut. Müde schlich ich unter die Dusche und legte mich dann ins Bett. Ich war groggy und völlig entkräftet. Schnell fiel ich in einen unruhigen Schlaf der erfüllt war von wirren Träumen.


Ich erwachte mit den letzten Sonnenstrahlen, erfrischt aber durstig. Mich plagte der Durst aber seltsamerweise hatte ich keinen Hunger. Mein Kopf war frei von Schmerzen und nun war ich bereit dieses Problem anzugehen. Erster Schritt war diese Blutsaugende Frau zu finden und wenn möglich zu identifizieren. Leises Unbehagen beschlich mich bei dem Gedanken das es sich bei der Frau tatsächlich um einen Vampir handeln könnte. Doch mein Bewusstsein schob diese Möglichkeit augenblicklich an die Seite. Vampire gibt es nur in schlechten Filmen und als Fledermäuse in den Dschungeln Ostasiens.


Die Sonne war verschwunden und ich kleidete mich an um meine Suche nach Ihr zu beginnen. Ich wusste nicht genau wo ich suchen sollte doch mein Gefühl sagte mir das ich Sie finden würde, oder Sie mich.


Ich zog die Tür hinter mir ins Schloss und trat hinaus in die Nacht.

© by Riker 2004

Fortsetzung demnächst in diesem Forum
 
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Fuer jede Kurzstory nen eigenen Thread find ich ein bisserl uebertrieben...

Mach doch einen eigenen Thread auf (so wie der "Gedichte"-Thread).
 
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