Internate & Co.

Brainless_Jedi

loyaler Abgesandter
Der ein oder andere weiß ja bereits, dass ich ab nächstem Jahr wahrscheinlich nur noch sehr selten hier auftauchen werde (ich höre die Erleichterungsseufzer =P), was daran liegt, dass ich auf ein Internat wechseln werde. Hab lange überlegen müssen, ob ich das wirklich wollte, schließlich hat so ein Internat sowohl Pro- als auch Kontra-Seiten. Beispielsweise hat man endlich mal etwas mehr Abstand zu seinen Eltern, kann neue Leute kennenlernen und mehr Lernmöglichkeiten als auf "normalen" Schulen. Andernseits muss man sich auch von Dingen daheim trennen, alte Freunde, die man nur noch selten sehen wird, bei mir auch noch das heimische Klavier und wie oben erwähnt auch vom PC (Thank god, ich darf meine Stereoanlage dort mitnehmen!!! ^^).

Es ist natürlich auch ein Unterschied wann man aufs Internat zieht. Mit 10 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können weg zu ziehen, allerdings bieten sich durch ein Internat auch Möglichkeiten zur schnelleren Eigenverantwortlichkeit. Man ist zwar mehr oder weniger immer noch unter der Fuchtel Autoritätspersonen, allerdings nicht mehr so extrem wie in den meisten Elternhäusern. Wie steht ihr dazu? Wart ihr damals auchin einem Internat, bzw würdet ihr gerne / hättet ihr gerne eines besucht?
 
Ich war lediglich in England für einen Term (4 Monate) im Internat und muss sagen, dass ich da weniger Freiheiten hatte, als bei meiner Großmutter... Vorgeschriebene Zeiten wann man zu lernen hat, wann es Essen gibt, wann man was zur Wäsche geben kann und es wieder abholen kann... Ich glaube nicht, dass ich es da länger ausgehalten hätte. Ich hatte zwar schon mehr Freiheiten, als die jüngeren (ich war 17 und in der so genannten 6th form, das sind die letzten 2 Klassen), aber nee, das war doch zuviel des Guten.

Eine Freundin von mir war in Deutschland auf einem Internat und sie war sehr zufrieden damit. Sie hatte zwar dann in den letzten 2 Jahren glaube ich, sich eine Wohnung mit einer Mitschülerin genommen, aber war halt immernoch nicht bei ihren Eltern.

Da ich eben keine für mich guten Erfahrungen mit einem Internat hatte, würde ich es für mich nicht wollen bzw. kann es nicht weiter empfehlen. Aber ich sag' jetzt auch nicht, das das absolut doof ist und man das auf keinen Fall machen sollte ^^ Dazu sind die Leute zu verschieden ;)
 
Ich denke mal das es da ganz stark drauf ankommt wo man hinkommt.

Man kann durchaus in ein katholisches Mädcheninternat kommen wo um 2200 das Licht ausgeht, man von Schulschluss bis 1700 lernen muß und sowas wie feiern als Teufelswerk verboten sind.

Allerdings denke ich das in Deutschland eher wenige Internate nach derartigen Regeln vorgehen und die meißten eigentlich relativ moderne Plätze sind. Wobei man natürlich auch beachten muß das die Internate eine gewisse Verantwortung tragen und sie mit Sicherheit Regeln strenger fassen als die eigenen Eltern dies IM REGELFALL tun würden.

Meine Flugschule war zwar kein Internat per se, aber da wir ein eigenes Schülerwohnheim hatten wo wir eine ziemliche verschworene Gemeinschaft dargestellt haben, ansosnten aber ziemliche Regel- und Zügellos gelebt haben gab es gewisse Parallelen.
Ich denke letzten endes muß jeder die Entscheidung über ein Internat selber treffen, wobei es eben auch drauf ankommt wohin man geht.

Dann gibt es natürlich noch "Eliteinternate" wie Schloss Neubeuern. Wobei ich da nicht wirklich hin wollte, da ich da mal ne Reportage drüber gesehen habe das es sogar Atemalkoholkontrollen der Jugendlichen durch die Erzieher gibt und gewisse Werte nicht überschritten werden dürfen weil sonst irgendwelche Privilegien eingezogen werden. Und sowas finde ich geht dann schon irgendwo zu weit, wobei es bestimmt auch Internate gibt in denen man richtig Spaß haben kann ohne das einem dauernd ein Erzieher, eine Nonne oder der Oberlehrer vom Dienst auf die Schulter klopft.
 
Also ich kann nur von meiner - zeitlich recht beschränkten - Berufsschul-Internatserfahrung berichten.
Ich war im Lauf des letzten Jahres drei mal in der BS und im dortigen Internat untergebracht. 1ter Block vier Wochen, 2ter Block fünf Wochen und 3ter Block drei Wochen.
Meine Meinung zum Internat lässt sich in einem Satz recht gut zusammenfassen: Ich hab mir im nächsten Schulblock ein Fremden-Zimmer gemietet. :D

Kein Alkohol auf den Zimmern, kein Essen auf den Zimmern, um 21 Uhr muss man im Internat sein, keine größeren Elektrogeräte im Zimmer (TV, Stereoanlage), kein männliches Wesen im Gebäude der Damen und umgekehrt, etc pp. Hab ich erwähnt, dass ich 23 bin?
Ist natürlich ein Sonderfall, in einem normalen Internat sind die Regeln sehr wahrscheinlich nicht so streng. Aber allein nur die Tatsache, dass man die ganze Zeit mit einem oder mehreren Leuten im selben Zimmer wohnt, ohne mal irgendwo eine Rückzugsmöglichkeit zu haben, ohne einfach mal nur seine Ruhe zu haben, das hat mich schon echt an den Rand des Ausflippens gebracht. Und das obwohl ich mir 15 Jahre mit meinem Bruder das Zimmer geteilt habe. Dazu kommen dann noch die Leute, die mit auf der selben Schule sind und die man auch nicht unbedingt den ganzen Tag um sich haben möchte. Wobei das in diesem Fall bei mir auch wieder ein Extrembeispiel ist, weil 80% aller Gastro-Azubis schwachköpfige Proleten zu sein scheinen^^
 
Uh... hört sich ja teilweise wirklich gruselig an x) Naja, aber wie schon gesagt wurde, ich denke es kommt auch sehr darauf an, was das jetzt für ein Internat ist. Deshalb wollte ich auch nicht auf ein streng religiöses Internat oder irgendein Eliteinternat. 22 Uhr muss man im Zimmer sein, 23 Uhr muss das Licht überall aus sein. Ich denke, da gibt es Schlimmeres. Die Lernzeiten sind eigentlich auch recht fair, wenn ich mich jetzt daran erinner, was der Typ, der mir das Internat gezeigt hat erzählt hat... ich glaube er meinte 14-15 Uhr lernen und dann noch mal eine Stunde Abends, wann genau weiß ich auch nicht mehr. Vor allem, wenn man bedenkt das ich daheim *freiwillig* nicht mehr als eine Stunde am Tag lerne, denke ich, dass mir das auch gut tun wird :D ... zumindest meinen Noten.
 
Zurück
Oben