Eines vorweg: dieser Thread wird ungehemmt Spoiler zu und rund um Force Unleashed enthalten,
auch wenn nicht explizit gekenntzeichnet. Weiterlesen also absolut auf eigene Gefahr!
-------
Ich denke, die Zeit ist reif, mal ganz EU-mäßig über The Force Unleashed zu labern und über die Wirkung auf und das Verhältnis zum Restcanon.
Ich möchte gleich vorweg schicken, dass ich nicht alle Details der Charaktere und Geschichte kenne, weil ich lediglich das Spiel gespielt habe, aber storymäßig ist halt das Wichtigste vorhanden. Und kurz gesagt finde ich Force Unleashed aufgrund des fulminanten Endes, das viele Parallelen zu RotJ aufweist, sehr gut und als bisher beste funktionierende Synthese aus PT und OT.
Die meisten waren ja im Vorfeld ein wenig besorgt, dass Starkiller im Verhältnis zu den anderen Charakteren, und besonders in Hinblick auf die OT (Force Unleashed spielt ja etwa zwei Jahre vor ANH) zu mächtig wirken würde. AT-STs mit der Macht zerquetschen und zertrümmern, Sternzerstörer vom Himmel reißen, und die Macht schlicht auf jede erdenkliche zerstörerische Art nutzen, die man Vader und Palpatine im Traum nicht zugetraut hätte.
Aber ich muss sagen, dass ich überrascht war, wie unerwartet gut die Sache funktioniert hat. Irgendwie hat es sich für mich richtig angefühlt, was auch eindeutig an der Inszenierung der ganzen Geschichte lag. Es war ja schon recht lange vorher abzusehen, dass man mit Starkiller am Ende Darth Vader gegenübertreten würde, und da ich erwartete, dass der Schüler da nicht lebend rauskommt, war ich natürlich recht sicher, dass Vader ihn letztendlich zerstören würde. Doch es kam anders.
Der Kampf gegen Vader war heftig und spektakulär, und meine Güte, was für ein Gefühl. Es war ein verzerrtes Abbild dessen, was wir in RotJ oder TESB sehen konnten - nur mit dem Unterschied, dass Vader es hier nicht mit einem unbedarften Jungen zu tun hatte, sondern mit seinem eigenen Schüler, den er persönlich in die Macht eingewiesen und geschult hatte, der beinahe ebenso kampferprobt war wie der Dunkle Lord selbst war. Und was für ein Schock - als plötzlich, gegen Ende des Kampfes, Darth Vader nur noch in Fetzen vor mir stand. Der Umhang zerrissen, die blanken mechanischen Gliedmaßen enthüllt, Teile vom Anzug weg- und den Helm vom Gesicht geschnitten, den bleichen Kopf und Körper preisgebend. Als Starkiller ihn dann hochhob und Vader in der Luft hielt, seiner Gnade ausgeliefert, war ich richtig schockiert, weil ich erkannte, wie stark ich (als Starkiller) offenbar geworden war, und ich dachte wirklich: "Mein Gott, ich kann doch nicht Darth Vader töten!"
Natürlich gelang das letzten Endes nicht, denn Starkiller stellte sich dem Imperator in den Weg und bezwang auch ihn. Kaum zu glauben, dass die Sith sich bei diesem "Experiment" selbst an den Rande des Untergangs befördert haben. Dieser Kampf hat zumindest bei Vader tiefe Wunden geschlagen und die beiden dunklen Männer sicherlich ganz schön fertig gemacht, auch wenn sie ihren Feind am Ende knapp vernichten konnten.
Was soll ich groß sagen? Ich finde, das Ganze funktioniert sehr gut und es ist ein wahrlich erfüllender Ausflug gewesen, die Macht auf diese Art und Weise "entfesselt" zu sehen. Auch mit dem Restcanon sehe ich keine großen Probleme. Irgendwie ist es faszinierend, zu sehen, dass die Pläne der Sith, die bis zum Ende von Episode III fast perfekt geklappt haben, von einem Moment zum anderen so stark an den Rande des Scheiterns gebracht wurden, auch wenn sie sich von diesem Schlag letztendlich erholen und die Niederlage bis RotJ hinauszögern konnten. Aber auf jeden Fall hat es mir auf beeindruckende Weise gezeigt, dass weder Palpatine noch Vader, so stark sie auch sein mögen, unverwundbar oder unfehlbar waren. Dass Palpatine zwischendurch fast bereitwillig sein Ende durch die Hand des Schülers erwartet hat, stimmt mich sehr nachdenklich. Ich hätte nicht vom Imperator erwartet, seinem Tod so kaltblütig nach dem Motto "Es kommt, wie's kommt" ins Gesicht zu sehen (auch, wenn es dann anders kam). Sehr interessant.
Auch, dass Darth Vaders Loyalität zu seinem Gebieter so durchwegs unerschütterlich ist, schockiert mich fast. Dieselbe Show, die Palpatine in Episode III mit Dooku abgezogen hat und die in RotJ auch Vader trifft, tut sich hier wieder auf und Vader müsste eigentlich erkennen, dass er für seinen Meister nur ein Mittel zum Zweck, ein austauschbares Werkzeug ist, dessen sich Palpatine bei erster günstiger Gelegenheit entledigen würde. Aber seine Loyalität bleibt bestehen, einfach unbegreiflich.
Nun gut, soweit mal meine Ansicht zu der ganzen Geschichte. Wie seht ihr das - funktioniert Force Unleashed im Kontext mit dem anderen EU und mit den beiden Trilogien? Sind die Inhalte übertrieben oder unpassend, und sind die Charaktere und ihre Motivationen realistisch oder nicht?
auch wenn nicht explizit gekenntzeichnet. Weiterlesen also absolut auf eigene Gefahr!
-------
Ich denke, die Zeit ist reif, mal ganz EU-mäßig über The Force Unleashed zu labern und über die Wirkung auf und das Verhältnis zum Restcanon.
Ich möchte gleich vorweg schicken, dass ich nicht alle Details der Charaktere und Geschichte kenne, weil ich lediglich das Spiel gespielt habe, aber storymäßig ist halt das Wichtigste vorhanden. Und kurz gesagt finde ich Force Unleashed aufgrund des fulminanten Endes, das viele Parallelen zu RotJ aufweist, sehr gut und als bisher beste funktionierende Synthese aus PT und OT.
Die meisten waren ja im Vorfeld ein wenig besorgt, dass Starkiller im Verhältnis zu den anderen Charakteren, und besonders in Hinblick auf die OT (Force Unleashed spielt ja etwa zwei Jahre vor ANH) zu mächtig wirken würde. AT-STs mit der Macht zerquetschen und zertrümmern, Sternzerstörer vom Himmel reißen, und die Macht schlicht auf jede erdenkliche zerstörerische Art nutzen, die man Vader und Palpatine im Traum nicht zugetraut hätte.
Aber ich muss sagen, dass ich überrascht war, wie unerwartet gut die Sache funktioniert hat. Irgendwie hat es sich für mich richtig angefühlt, was auch eindeutig an der Inszenierung der ganzen Geschichte lag. Es war ja schon recht lange vorher abzusehen, dass man mit Starkiller am Ende Darth Vader gegenübertreten würde, und da ich erwartete, dass der Schüler da nicht lebend rauskommt, war ich natürlich recht sicher, dass Vader ihn letztendlich zerstören würde. Doch es kam anders.
Der Kampf gegen Vader war heftig und spektakulär, und meine Güte, was für ein Gefühl. Es war ein verzerrtes Abbild dessen, was wir in RotJ oder TESB sehen konnten - nur mit dem Unterschied, dass Vader es hier nicht mit einem unbedarften Jungen zu tun hatte, sondern mit seinem eigenen Schüler, den er persönlich in die Macht eingewiesen und geschult hatte, der beinahe ebenso kampferprobt war wie der Dunkle Lord selbst war. Und was für ein Schock - als plötzlich, gegen Ende des Kampfes, Darth Vader nur noch in Fetzen vor mir stand. Der Umhang zerrissen, die blanken mechanischen Gliedmaßen enthüllt, Teile vom Anzug weg- und den Helm vom Gesicht geschnitten, den bleichen Kopf und Körper preisgebend. Als Starkiller ihn dann hochhob und Vader in der Luft hielt, seiner Gnade ausgeliefert, war ich richtig schockiert, weil ich erkannte, wie stark ich (als Starkiller) offenbar geworden war, und ich dachte wirklich: "Mein Gott, ich kann doch nicht Darth Vader töten!"
Natürlich gelang das letzten Endes nicht, denn Starkiller stellte sich dem Imperator in den Weg und bezwang auch ihn. Kaum zu glauben, dass die Sith sich bei diesem "Experiment" selbst an den Rande des Untergangs befördert haben. Dieser Kampf hat zumindest bei Vader tiefe Wunden geschlagen und die beiden dunklen Männer sicherlich ganz schön fertig gemacht, auch wenn sie ihren Feind am Ende knapp vernichten konnten.
Was soll ich groß sagen? Ich finde, das Ganze funktioniert sehr gut und es ist ein wahrlich erfüllender Ausflug gewesen, die Macht auf diese Art und Weise "entfesselt" zu sehen. Auch mit dem Restcanon sehe ich keine großen Probleme. Irgendwie ist es faszinierend, zu sehen, dass die Pläne der Sith, die bis zum Ende von Episode III fast perfekt geklappt haben, von einem Moment zum anderen so stark an den Rande des Scheiterns gebracht wurden, auch wenn sie sich von diesem Schlag letztendlich erholen und die Niederlage bis RotJ hinauszögern konnten. Aber auf jeden Fall hat es mir auf beeindruckende Weise gezeigt, dass weder Palpatine noch Vader, so stark sie auch sein mögen, unverwundbar oder unfehlbar waren. Dass Palpatine zwischendurch fast bereitwillig sein Ende durch die Hand des Schülers erwartet hat, stimmt mich sehr nachdenklich. Ich hätte nicht vom Imperator erwartet, seinem Tod so kaltblütig nach dem Motto "Es kommt, wie's kommt" ins Gesicht zu sehen (auch, wenn es dann anders kam). Sehr interessant.
Auch, dass Darth Vaders Loyalität zu seinem Gebieter so durchwegs unerschütterlich ist, schockiert mich fast. Dieselbe Show, die Palpatine in Episode III mit Dooku abgezogen hat und die in RotJ auch Vader trifft, tut sich hier wieder auf und Vader müsste eigentlich erkennen, dass er für seinen Meister nur ein Mittel zum Zweck, ein austauschbares Werkzeug ist, dessen sich Palpatine bei erster günstiger Gelegenheit entledigen würde. Aber seine Loyalität bleibt bestehen, einfach unbegreiflich.
Nun gut, soweit mal meine Ansicht zu der ganzen Geschichte. Wie seht ihr das - funktioniert Force Unleashed im Kontext mit dem anderen EU und mit den beiden Trilogien? Sind die Inhalte übertrieben oder unpassend, und sind die Charaktere und ihre Motivationen realistisch oder nicht?