Naja, ganz so schlimm wird es wohl nicht werden. Das die technologische Entwicklung nicht stehen bleiben wird muß jedem klar sein. Aber in Zukunft werden trotz aller Automation immer Menschen gebraucht.
Ein klarer Trend ist allerdings jetzt schon abzusehen :
In Zukunft wird es nur noch hochqualifizierte Spezialkräfte geben, die sich mit Computertechnologie ebenso wie mit herkömmlicher Mechanik sehr gut auskennen ( müssen ).
Mal ein Beispiel aus meinem Beruf :
Vor etwa 20 Jahren brauchte man noch ca. 12 Leute für einen Park von sagen wir mal 100 Webmaschinen. Das waren etwa 2 Meister, 2 Mechaniker und der Rest bestand aus einfachen Arbeitern, die nur die allereinfachsten Tätigkeiten erledigten. Heute reichen 2 Leute, ein Meister und ein Mechaniker. In jedem Industriezweig vernichtet die Automation Arbeitsplätze. In meiner Branche, der Textilindustrie waren früher einmal Millionen beschäftigt, heutzutage sind es noch wenige Tausend. Die herkömmlichen Fabriken werden ins Ausland ausgelagert, den Grund kennt Ihr alle : die Kosten
In Deutschland werden nur noch spezielle technische Gewebe produziert, die sehr hohe Anforderungen an Mensch und Maschine stellen, um die Qualität des Produkts zu sichern. Das eröffnet denen, die übrigbleiben gute Fortbildungsmöglichkeiten und sichere Arbeitsplätze. Man muß endlich mal die Realität erkennen. Deutschland ist kein Fabrikationsstandort mehr, der Trend geht zur Dienstleistungs - und Hochtechnologiegesellschaft. Dies wird ein langer und beschwerlicher Weg und es wird auch noch sehr viele Arbeitsplätze kosten. Stoppen kann man es aber nicht. Man kann nur eins tun und sich fortbilden.
Noch ein Beispiel aus unserem Betrieb :
Als ich vor zehn Jahren dort anfing, hatten wir noch einen eigenen Fotografen.
Wenn es irgendwas zu dokumentieren gab oder Reklamationen gab, dann hat er sehr professionelle Fotos gemacht. Mit Stativ, Beleuchtung, und und und.
Nachdem er in Rente ging, das ist 8 Jahre jetzt her, kamen die ersten Digitalkameras, damals sündhaft teuer und nicht so leistungsfähig wie heute aber sie kamen. Wenn ich heute von einem Kunden eine Reklamation bekomme oder einen Arbeitsgang dokumentieren muß, nehme ich die Digicam, setze mich anschliessen an den PC und verschicke dann die Dokumente per Email an den Kunden. Früher mußten die Bilder erst entwickelt werden, dann wurde es mit der Post verschickt. Dank dieser verbesserten Technologie können wir heute schneller und effektiver auf Probleme in der Fertigung reagieren. Heutzutage benutze ich zu 30 % den PC während der Arbeit, weil ich viele Berichte und Dokumentationen der Arbeitsvorgänge schreiben muß ( wir sind ein Entwicklungsbetrieb, produzieren aber "nebenbei" ). Heute werden an das Personal, was an den Maschinen arbeitet ganz andere Anforderungen gestellt. Früher war ich ein reiner Schrauber, heute ist es wie gesagt anders. So wird es in allen Branchen ablaufen. Der Großteil der Bevölkerung in Deutschland wird nicht mehr in Fabriken, sondern im Dienstleistungsbereich arbeiten. Daran führt kein Weg vorbei.
Seth Caomhin schrieb:
Ich denke schon in 30 Jahren wird es Menschenähnliche Roboter und Automatengeben, die auch komplizierte Aufgaben übernehmen können.
Nein, denke ich nicht. Es sei denn, Microsoft hätte dann kein Monopol mehr bei den Betriebssystemen.
Anakin_Eastwood schrieb:
Ein Quantencomputer, sofern er denn wirklich funktioniert, ist imstande, innerhalb von der Zeit, die ein heutiger Computer für eine Recheneinheit braucht, eine Million Recheneinheiten auf einmal zu schalten.
Natürlich ist er das. Aber deswegen ist er noch nicht intelligent und damit auch keine Bedrohung. Maschinen können nicht kreativ denken. Jede Stubenfliege hat mehr Intelligenz als ein Quantencomputer.
Lt. Smash schrieb:
Schließlich muss ja jemand die Roboter auch herstellen und entwerfen. Und so gut sind die Computer und Roboter ja wohl auch noch net.
Das stimmt nur teilweise. Schon heute werden Maschinen im Industriedesign für komplexe Aufgaben eingesetzt. Der Mensch füttert sie lediglich mit den notwendigen Daten und macht anschliessend den Feinschliff. Die Aerodynamik eines Formel 1 Autos wird im Windkanal mittels Computer berechnet, kein Mensch macht sowas "von Hand". Die Ingenieure gleichen nur die fertigen Meßdaten ab und verfeinern sie.
Wie bereits oben gesagt, Maschinen können uns schon sehr viel Arbeit abnehmen.
Kreativ denken können sie jedoch (noch) nicht und dies wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern.
Die Computerindustrie ist im Augenblick an den Grenzen der Technik. Große Sprünge in den Fertigungsverfahren der Mikroprozessoren wie in den letzten 10 Jahren wird es vorerst nicht mehr geben. Die Taktzahlen der Prozessoren lassen sich nicht mehr so beliebig wie zuletzt steigern, die Hardware ist an den Leistungsgrenzen angelangt. Man arbeitet jedoch bereits an anderen Methoden. Der Gigahertz Wahnsinn steht momentan still. Stattdessen macht man den Sprung von 32 auf 64 Bit und geht vom Design des einzelnen Prozessors weg und wird in Zukunft Multiprozessorsysteme auf dem Markt bringen. Auch die Festplattentechnologie steht momentan vor technischen Barrieren. Die Datendichte läßt sich auch hier nicht beliebig steigern.